Aufruf für der sozialdemokratischen Politikerin für die österreichische Nationalratswahl vom November 1930
Eine große Chance?
Frauenleben in den zwanziger und dreißiger Jahren. Das neue kleine Österreich ab 1918 – eine demokratische Republik mit Frauenwahlrecht und einer modernen Sozialgesetzgebung. Gute Voraussetzungen für eine neue Stellung der Frau?
Trotz unverkennbarer Fortschritte spielen Frauen in vielen Berufen und bei vielen sozialen und politischen Fragen noch immer keine Rolle. Das spiegelt sich auch in der akustischen Überlieferung. Zwar ist die Quellenlage aus der Zeit insgesamt sehr schlecht, was damit zusammenhängt, dass damals das Aufnehmen – vor der Erfindung des Tonbandes – ein komplizierter Vorgang war. Frauenstimmen allerdings dürfen überhaupt als Rarissima gelten, besonders wenn es sich um politische Inhalte handelt.
Zwei österreichische Politikerinnen
Die beiden Äußerungen von Adelheid Popp, Sozialdemokratische Partei, und Alma Motzko, Christlichsoziale Partei, sind die einzigen Tonaufnahmen österreichischer Politikerinnen in den zwanziger und dreißiger Jahren!
Ein neues Frauenbild? – Fliegerinnen
Pioniertaten mit dem Flugzeug erreichten in den zwanziger und dreißiger Jahren höchste gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Für eine Neudefinierung der Rolle der Frau war daher wichtig, dass neben Leitfiguren wie Charles Lindbergh auch Pilotinnen wie Elly Beinhorn in Deutschland, Anne Morrow Lindbergh und Amelia Earhart in den USA traten.
Earhart, die als erste Pilotin den Atlantik überquerte, verscholl 1937 bei einem Flug im Pazifik.
Ein neues Frauenbild? - Schriftstellerinnen
Politikerinnen
Das Frauenwahlrecht und der Einzug von Frauen in die Parlamente stellten wichtige Durchbrüche dar. Freilich, mehr als ein Fuß in der Tür war es nicht ...
Ein neues Frauenbild? – Architektinnen
Für die langsamen, mühsamen, aber stetigen Fortschritte von Frauen in technischen und wissenschaftlichen Berufen stehen im österreichischen Kontext Persönlichkeiten wie die Atomphysikerin Lise Meitner und die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky. Wohl nicht ganz zufällig haben beide wesentliche Schritte ihrer Karriere im Ausland gemacht.
Ein neues Frauenbild? – Glamour
Der Film – und Stars wie Greta Garbo – hatten in der Zwischenkriegszeit besondere gesellschaftliche Bedeutung. Ein neues Selbstbewußtsein der Frau via Leinwand? – Nur bedingt, weil die Stars weitgehend von Männern konzipiert wurden und meist traditionelle weibliche Rollenbilder transportierten. Alternative Möglichkeiten deuten sich im Film "Der blaue Engel" (1930) an, der Marlene Dietrich zu einem Star der etwas anderen Art machte.