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KI-generiertes Transkript
Schönen Samstag und willkommen beim Mittagschanal.
Werner Heritsch begrüßt Sie zu knapp einer Stunde Information auf Österreich 1.
Politikum CA Verkauf, die Generalsekretäre der ÖVP in einer Pressekonferenz.
Zieht sich die Stadt Wien aus der Bank Austria zurück?
Die Eigentumsverhältnisse der Bank Austria, das sind die Schlagzeilen zur derzeitigen Causa Prima.
Aus Österreich noch ein Beitrag von einer Sportärztetagung, es geht im Besonderen um Snowboardunfälle und Haftungsfragen.
Im Journal zu Gast ist heute Hans Dichand.
Der Herausgeber der Neuen Kronen Zeitung hat vor kurzem seine Memoiren veröffentlicht.
Internationales im Mittagsschornal.
Letzter Tag des EU-Gipfels in Dublin.
Die Machtprobe bei der Bestellung des UN-Generalsekretärs haben die USA gewonnen.
Wie sieht die weitere amerikanische Politik in der UNO aus?
Russlands Debakel zwei Jahre nach dem Einmarsch russischer Truppen in Tschetschenien.
Und im Kulturbeitrag heute Peter Zadeks Inszenierung von Alice im Wunderland an den Münchner Kammerspielen.
Erster Programmpunkt sind aber die Nachrichten.
In der Debatte rund um die Privatisierung der Kreditanstalt ist seit gestern Abend ein schwerer Koalitionskonflikt entbrannt.
Die Volkspartei hat gemeinsam mit den Freiheitlichen für einen Antrag auf totale Privatisierung sowohl von Kreditanstalt als auch Bank Austria gestimmt.
Für SPÖ-Club-Chef Kostelka bedeutet dies einen Koalitionsbruch.
Auch ÖVP-Clubobmann Kohl bezeichnet das Koalitionsklima als gespannt.
In einer Vorausinformation über die kommende Ausgabe des Nachrichtenmagazins Profil wird Kostelka damit zitiert, dass er einen Absprung der ÖVP aus der Koalition jederzeit für möglich hält.
Derzeit ist eine Pressekonferenz der Volkspartei mit ihren Generalsekretären Maria Rauch-Kallert und Otmar Karas im Gang.
Europäische Union.
Nach der Einigung auf einen Stabilitätspakt zur geplanten europäischen Währung setzen die EU-Staats- und Regierungschefs in Dublin Gespräche über die Reform der EU fort.
Zum Abschluss ihres Gipfeltreffens wollen sie Leitlinien für die Verhandlungen in den kommenden sechs Monaten ausarbeiten.
Der neue EU-Vertrag soll im Juni 1997 verabschiedet werden.
Vorgestellt wird heute auch ein Aktionsplan zum Kampf gegen die Kriminalität.
Vereinte Nationen.
Nächster UNO-Generalsekretär wird der Diplomat Kofi Annan aus Ghana.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat den 58-Jährigen offiziell als Nachfolger von UNO-Generalsekretär Butrus Ghali vorgeschlagen.
Die Bestätigung der Wahl durch die UNO-Vollversammlung gilt als Formsache.
Annan sieht seine vordringlichste Aufgabe darin, der UNO nach dem Ende des Kalten Krieges ein neues Selbstverständnis zu geben und gemeinsam mit allen Mitgliedstaaten die Ziele der Organisation neu zu bestimmen.
Es gelte, die politische und moralische Autorität der Vereinten Nationen zu stärken, sagte Annan.
In seiner ersten Erklärung nach der Nominierung plädierte er zugleich für eine enge Zusammenarbeit zwischen den UNO-Mitgliedern.
Die Nominierung des ghanesischen Diplomaten ist von vielen Staaten begrüßt worden.
Der amerikanische Präsident Clinton nannte Annan einen fähigen und energischen Pragmatiker.
Seiner Meinung nach werde er die Reform der UNO professionell, kompetent und unparteiisch in Angriff nehmen.
Das japanische Außenministerium äußerte sich überzeugt, dass der erfahrene UNO-Diplomat erfolgreich sein werde.
Der britische Außenminister Neukölln Rifkind meinte, Erfahrung und besonders persönliche Qualitäten qualifizierten ihn in besonderer Weise für den Posten des UNO-Generalsekretärs.
Gratuliert wurde dem Ganesen auch von China.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Belgrad war auch gestern Abend wieder Schauplatz von Großdemonstrationen gegen Präsident Milosevic.
Mehr als 200.000 Menschen protestierten gegen die Annullierung der Oppositionserfolge bei den Kommunalwahlen.
Die Opposition sprach von 400.000 Teilnehmern.
Milosevic hat der Opposition vorher ein Gesprächsangebot gemacht und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa eingeladen, sich ein Bild von der Lage im Land zu machen.
Tatschikistan.
Auch drei Tage nach Abschluss einer Feuerpause ist es in Tatschikistan zu kämpfen mit den Moslem-Rebellen gekommen.
Spezialeinheiten des Innenministeriums und Truppen der Rebellen lieferten einander 160 Kilometer östlich der Hauptstadt Dushanbe heftige Gefechte.
Über die Zahl der Opfer liegen derzeit keine Angaben vor.
Die Waffenruhe für die mittelasiatische, frühere Sowjetrepublik war am vergangenen Mittwoch ausgehandelt worden.
Der Palästinenser-Präsident Yassir Arafat hat die Palästinenser aufgerufen, sich mit allen Mitteln der israelischen Siedlungspolitik zu widersetzen.
Arafat meinte, die jüngsten Maßnahmen Israels trieben die gesamte Region an den Rand einer Explosion.
Die Palästinenser-Regierung forderte den UNO-Sicherheitsrat auf, den angekündigten Bau von mehr als 130 Häusern für jüdische Siedler im arabischen Ostteil Jerusalems zu verhindern.
Israel will jüdische Siedlungen im Westjordanland und im Gazastreifen zur nationalen Priorität erheben.
Eine entsprechende Erklärung von Ministerpräsident Netanyahu wurde von den Vereinigten Staaten in ungewöhnlich scharfer Form kritisiert.
Zum ersten Mal seit dem Abschluss des Waffenstillstandsabkommens ist der Norden Israels vom Libanon aus mit Katyusha-Raketen beschossen worden.
Über mögliche Opfer oder Schäden liegen keine Angaben vor.
Ein israelischer Militärsprecher wertete den Angriff als schwere Verletzung der Waffenstillstandsvereinbarung.
Deutschland.
Wieder ist auf eine Asylbewerberunterkunft in Bayern ein Brandanschlag verübt worden.
Zwei Bewohner erlitten Rauchvergiftungen.
Unbekannte hatten im Treppenhaus eine brennbare Flüssigkeit ausgeschüttet und entzündet.
Die vorwiegend aus dem ehemaligen Jugoslawien stammenden Hausbewohner konnten die Flammen selbst löschen.
Hinweise auf die Täter liegen vorerst nicht vor.
Alexander Jonach hat den Nachrichtenüberblick gelesen, den Elisabeth Manners zusammengestellt hat.
Grau in Grau ist es in ganz Österreich unter einer dicken Wolkendecke.
Herbert Kartas sieht aber bald Licht in Sicht.
Nun, heute bleibt es in fast ganz Österreich noch grau in grau.
Morgen aber sollte sich das ändern.
Auch im Flachland wird man nach zehn sonnenlosen Tagen die Sonne doch wieder einmal zu Gesicht bekommen.
Was die winterliche Kälte anlangt, die findet sich derzeit nur weit im Norden Europas, nämlich in Schweden.
Dort wurden heute früh bis zu minus 35 Grad gemessen.
Hier nun die eher trüben Meldungen der Landeshauptstädte Österreichs.
Wien und Eisenstadt bedeckt 3 Grad, St.
Pölten und Linz leichter Regen 1 Grad, Salzburg leichter Regen 2, Innsbruck bedeckt 3, Bregenz Regen 4, Graz bedeckt 3 und Klagenfurt bedeckt 1 Grad.
Auch am Nachmittag regnet und schneit es zeitweise ein wenig, am ehesten entlang der Nordseite der Alpen.
In den frostigen Gebieten besteht immer noch die Gefahr von gefrierendem Regen und Schnee gibt es stellenweise bis in tiefe Lagen, manchmal aber erst oberhalb von 1000 Meter.
Der Wind aus Nordwest wird ein wenig stärker, die Temperaturen ändern sich hingegen kaum, sie liegen meist zwischen minus 1 und plus 5 Grad.
In der kommenden Nacht beginnt es dann markant aufzulockern, die Temperaturen sinken auf plus 1 bis minus 7 Grad.
Morgen früh kann es im Gebiet zwischen Kufstein und Mariazell vereinzelt noch ein paar Schneeflocken geben, nach und nach wird es aber im ganzen Land recht sonnig.
In Ober- und Niederösterreich ziehen am Nachmittag nachherlich ein paar Wolken durch, dabei wird der Westwind recht kräftig.
Die Temperaturen steigen wieder auf minus 1 bis plus 5 Grad, in 2000 Meter von minus 6 in der Früh auf minus 2 am Nachmittag.
Am Montag gibt es besonders in Kärnten und in der Steiermark oft Nebel oder Hochnebel, sonst wird es noch einmal recht sonnig, auch wenn über den Norden und Osten einige Wolkenfelder ziehen können.
Bei lebhaftem Westwind wird es auch relativ mild mit 2 bis 8 Grad, nur in einzelnen Tälern und im Nebel hat es knapp unter 0 Grad.
Herddienstag dann in den Niederungen verbreitet, nebelig und kalt, auf den Bergen sonnig und mild.
Erst am Donnerstag könnte sich der Nebel ein wenig lichten, da wird es windig und bewölkt mit einzelnen Schneeschauern.
Eines kann man aber mit großer Sicherheit sagen, nennenswerter Schnee ist auch in der kommenden Woche nicht zu erwarten.
Herbert Carters war das mit der Wetterprognose.
Frostig ist das Klima zwischen SPÖ und ÖVP geworden.
Damit sind wir bei unserem ersten Beitrag.
Das jahrelange Hin und Her um den Verkauf der Bundesanteile der CA gipfelt jetzt in einer Koalitionskrise.
Zum Ärger der SPÖ und mit Hilfe der FPÖ hat gestern die ÖVP im Parlament in einem Entschließungsantrag die vollkommene Privatisierung von Bank Austria und CA gefordert.
Die SPÖ spricht von Koalitionsbruch.
Das überraschende Offert der Bank Austria zur Übernahme der CA
hat bei der Volkspartei die Alarmglocken schlingen lassen.
Von einem sozialistischen Coup ist die Rede.
Der ÖVP stößt vor allem sauer auf, dass die Stadt Wien große Anteile an der Bank auszuerhält und damit ein SPÖ-dominierter Machtblock entstehen würde.
Dass das Thema den politischen Parteien unter den Nägeln brennt, beweist eine Pressekonferenz heute an einem Samstag der ÖVP-Generalsekretäre Maria Rauch-Kallert und Ottmar Karras, Fritz Sittelbacher.
Eine rasch einberufene Pressekonferenz der ÖVP-Generalsekretärin einem Samstagvormittag ist etwas höchst Ungewöhnliches und wirft ein bezeichnendes Licht auf die gegenwärtige Lage der Koalition.
Entsprechend kämpferisch ist auch die Rhetorik von Maria Rauch-Kallert und Ottmar Karras.
Und die Botschaft der ÖVP in Sachen Bank Austria-Onboot für die Kreditanstalt ist auch ganz klar.
Mit uns nicht.
Demso Ottmar Karras.
Der Kauf der Kreditanstalt der Bank Austria ist für uns keine Privatisierung.
sondern ein Mehr an Verstaatlichung, die wir ablehnen und die im Widerspruch zum Arbeitsübereinkommen steht.
Und die wirtschaftliche Situation der Bank Austria wirft eine Fülle von Fragen auf neben der Eigentümerstruktur
Denn der Bank Austria gehe es nicht so gut wie behauptet und er befürchtet Kündigungen zu Caras.
Maria Rauch-Kallert sieht die ganze Vorgangsweise der Bank Austria im Übrigen als eine Art Kriegserklärung der SPÖ.
Alles in allem ist für uns das Angebot der Bank Austria eine offensichtliche Kampfansage des Koalitionspartners und kann sozusagen von uns nicht akzeptiert werden, weil es keine Privatisierung ist.
Frau Rauch-Kahler, Sie haben erst von einer Kampfansage gesprochen im Zusammenhang mit diesem Offert.
Worum geht dieser Kampf eigentlich?
Der Klubobmann Kostelka hat gestern sogar von einem Koalitionsbruch gesprochen.
Geht der Kampf soweit?
Nein, wir haben dieses Angebot als Kampfansage empfunden, insofern als allfällige Gerüchte, die ja in den letzten Wochen immer wieder kursiert sind, immer verneint wurden von den Betroffenen.
Das heißt, sowohl vom Finanzminister Klima als auch vom Generaldirektor Rander wurden also derartige Gerüchte immer vom Tisch gewischt.
Und das Zweite ist auch eine Frage des Stils.
Und das Zweite ist natürlich, dass wir um die Umsetzung des Regierungsübereinkommens kämpfen, und zwar so, wie es festgehalten ist.
Aber ist Privatisierung nicht etwas, was man machen sollte, wenn der Eigentümerstaat nicht gut funktioniert?
Die Bank Austria ist offensichtlich potent genug, für die CA mitzurittern.
Geht es Ihnen da nicht doch sehr ideologisch um Privatisierung?
Also ich glaube, Sie sollten sich einmal die Bank Austria-Konstruktion anschauen.
Wir sind jetzt nicht im Detail darauf eingegangen.
Weil wir glauben, wir wollen jetzt hier nicht über die Bank Austria herziehen, aber wenn Sie sich sehr genau die Konstruktion der Bank Austria ansehen, dann ist sie bei weitem nicht so rosig, wie das nach außen hinaus sehen mag.
Frau Rauch-Kallert, Sie haben erst von einer Kampfansage gesprochen im Zusammenhang mit diesem Offert.
Worum geht dieser Kampf eigentlich?
Der Klubobmann Kostelka hat gestern sogar von einem Koalitionsbruch gesprochen.
Geht der Kampf soweit?
Nein, wir haben dieses Angebot als Kampfansage empfunden, insofern als allfällige Gerüchte, die ja in den letzten Wochen immer wieder kursiert sind, immer verneint wurden von den Betroffenen.
Das heißt, sowohl vom Finanzminister Klima als auch vom Generaldirektor Rander wurden also derartige Gerüchte immer vom Tisch gewischt.
Und das Zweite ist auch eine Frage des Stils.
Und das Zweite ist natürlich, dass wir um die Umsetzung des Regierungsübereinkommens kämpfen, und zwar so, wie es festgehalten ist.
Aber ist Privatisierung nicht etwas, was man machen sollte, wenn der Eigentümerstaat nicht gut funktioniert?
Die Bank Austria ist offensichtlich potent genug, für die CA mitzurittern.
Geht es Ihnen da nicht doch sehr ideologisch um Privatisierung?
Also ich glaube, Sie sollten sich einmal die Bank Austria-Konstruktion
anschauen.
Wir sind jetzt nicht im Detail darauf eingegangen, weil wir glauben, wir wollen jetzt hier nicht über die Bank Austria herziehen, aber wenn Sie sich sehr genau die Konstruktion der Bank Austria ansehen, dann ist sie bei weitem nicht so rosig, wie das nach außen hinaus sehen mag.
Die Bank Austria bezieht ihre Gewinne primär nicht aus dem Bankgeschäft, sondern aus Töchtern.
Das Bankgeschäft selbst, das Operativ ist bei weitem
nicht so rosig, wie das nach außen hinten anschein macht.
Heißt das Bank Austria CA auf keinen Fall?
Immerhin hat der Wiener Finanzstaatrat Edlinger bereits angekündigt, dass er mit der AVZ bis auf die Sperrminorität zurückgehen könnte.
Die Wiener SPÖ hat schon so viel versprochen und nicht gehalten, dass allein mir fehlt der Glaube.
Die einzige Antwort daran sein soll, die Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
Aber wäre das kompromissfähig?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Herr Stadtrat Edlinger, der sich in den Verhandlungen mit der Wiener ÖVP zum Koalitionsübereinkommen in Wien konsequent dagegen gewehrt hat, eine Verstaatlichung oder eine Privatisierung der Bank Austria auch nur anzudenken, würde eine verpflichtende Erklärung etwa der Gemeinde Wien in der Hinsicht etwas ändern für die ÖVP?
Es sollte die Bank Austria sich privatisieren und dann kann man darüber reden.
Und Sperrminorität wäre in Ordnung mit sich privatisieren?
Wenn die Bank Austria eine private Bank ist, kann man durchaus darüber reden.
Die Volkspartei stößt sich also vor allem daran, dass bei einer Übernahme durch die Bank Austria nicht von einer Privatisierung der CA gesprochen werden kann.
Im Gegenteil, weil die Stadt Wien bei der Bank Austria das Sagen habe, werde nicht privatisiert, sondern kommunalisiert.
Hat die Gemeinde Wien bei der Bank Austria viel zu sagen?
Wie sehen die Eigentumsverhältnisse der größten österreichischen Bank aus?
Ernst Wainisch hat die Antworten.
Die etwas komplizierten Eigentumsverhältnisse der Bank Austria stammen noch aus den alten Zentralsparkasserzeiten.
Die Z war eine der SPÖ nahestehende Gemeindesparkasse, was hieß, dass die Gemeinde Wien für die Verbindlichkeiten haftete.
Der Gegensatz dazu sind Sparkassen vom Typus der Ersten, nämlich Vereinssparkassen, wo ein Verein Träger der Haftungen und Eigentumsrechte ist.
Bei den Gemeindesparkassen ist das anders, denn die Gemeinden haften zwar, rein rechtlich gehören diese Sparkassen aber sich selbst.
Nach dem Zusammenschluss von Z und Länderbank zur Bank Austria wurde dieser Sparkassenmantel zur AVZ, zur Anteilsverwaltung Zentralsparkasse.
Und diese AVZ ist mit rund 40 Prozent der Aktien der größte Einzelaktionär der Bank.
In dieser AVZ wiederum hat die Gemeinde Wien ein Kontrollrecht, das von eigens dafür bestimmten Gemeinderäten ausgeübt wird.
Wenn nun die Bank Austria die CA erwerben würde, dann würde sich dieses Kontrollrecht der Wiener auch auf die bisher stets dem ÖVP-Lager zugerechnete Kreditanstalt erstrecken.
Das ist auch der Grund, warum die Volkspartei so vehement gegen diese von ihr sogenannte Kommunalisierung ankämpft.
Die Gemeinde Wien hat aber gestern Abend einen möglichen Kompromiss vorgezeichnet.
Die Anteilsverwaltung Zentralsparkasse könnte sich nach der CA-Übernahme auf das Halten einer Sperrminorität zurückziehen.
Von derzeit 40 auf dann nur mehr 25 Prozent der Bank Austria Aktien.
Das hat Finanzstaatrat Rudolf Edlinger jedenfalls angekündigt.
Im folgenden Gespräch mit Oliver Ortner relativiert der Wiener Finanzstadtrat Edlinger.
Was die Sperrminorität betrifft, will er sich nicht festlegen.
Im Übrigen kann Edlinger einer Übernahme der CA durch die Bank Austria nur Positives abgewinnen.
Ich glaube, dass die starke Bank Austria und die starke Stadt Wien gerade im internationalen Wettbewerb, wenn es darum geht den Standort Wien entsprechend zu entwickeln, gemeinsam sehr viel Positives für unsere Stadt erreichen können.
Herr Stadtrat, im Parlament gab es gestern einen Entschließungsantrag von ÖVP und FPÖ, wo die Privatisierung, die Totalprivatisierung von Bank Austria und CA gefordert wird.
Hat das Konsequenzen, hat das Auswirkungen?
Internationale Ratingagenturen qualifizieren dieses Angebot der Bank Austria hervorragend und ich betore zutiefst, dass gerade eine derartige Initiative von einer politischen Partei
gestellt wird, deren Freunde sechs Jahre lang verabsäumt haben, der Republik Österreich ein ordentliches Kaufangebot für die Anteile der CA zu machen.
Aber ist es nicht tatsächlich so, dass der Schritt, wenn die Bank Austria zum Zug käme, es nicht wirklich die Privatisierung der CA wäre, sondern eben eine Kommunalisierung, wie es die ÖVP auch sagt?
Ich glaube, das ist eine sehr grundsätzliche Frage, weil ich bin der Meinung, dass die Dualität unseres Wirtschaftssystems etwas versichert und die Bank Austria ist ja der beste Beweis dafür, als eine der stärksten Banken Österreichs, wenn nicht überhaupt die stärkste, dass auch ein Vorstand eines Unternehmens
das teilweise im öffentlichen Eigentum steht, hervorragende Arbeit leistet.
Und ich glaube, man soll das daher bei der wirtschaftlichen Beurteilung lassen und nicht in die einkarrierte Parteipolitik hineinziehen.
Sagt der Wiener Finanzstaatrat Edlinger.
Soviel zum Thema Bank Austria und CA.
Ins Ausland.
In Dublin geht heute das Gipfeltreffen der EU-Staatschefs zu Ende.
Ein erfolgreiches Treffen ist durch der Spagat für einen Stabilitätspakt zur Währungsunion geschafft worden.
Heute stehen noch Gespräche über eine Reform der EU, eine Zusammenarbeit der Justiz- und Innenministerien und mit Beitrittswerbern aus mittel- und osteuropäischen Staaten auf dem Programm.
Das Gipfeltreffen in Dublin ist der Höhepunkt der Präsidentschaft Irlands, die zu Ende geht.
Österreich kann sich davon etwas abschauen.
In eineinhalb Jahren übernehmen ja wir den Vorsitz der EU-Präsidentschaft.
Günter Schmid aus Dublin.
Die Iren sind mit sich zufrieden.
Noch bevor das Gipfeltreffen zu Ende ist, haben sie lange Listen veröffentlicht, was in den sechs Monaten ihrer turnusmäßigen EU-Präsidentschaft alles erreicht wurde.
Tatsächlich haben die Iren wieder einmal gezeigt, was ein Staat mit dreieinhalb Millionen Einwohnern mit dem EU-Vorsitz erreichen kann, wenn er es richtig macht.
Mehr, viel mehr als so manches größere Land.
Die Iren haben die schwierige Einigung über den Stabilitätspakt zustande gebracht und damit die letzten logistischen Hürden für den Euro aus dem Weg geräumt.
Sie haben einen Arbeitsentwurf für die Reform des EU-Vertrags geschrieben und damit die Grundlage gelegt, dass die Regierungsverhandlungen in den kommenden sechs Monaten ganz konkret werden können.
Bis Juni soll der neue Vertrag ja fertig sein.
Sie haben die Mitgliedstaaten dazu gebracht, ihre Zusammenarbeit beim Kampf gegen die internationalen Verbrecherorganisationen und Drogenschieber zu vertiefen.
Wie haben die Iren das alles geschafft?
Das Wichtigste war, dass sie sich fachlich und personell auf die sechs Monate ihrer Präsidentschaft hervorragend vorbereitet haben.
In dieser Zeit muss man ja nicht nur den Vorsitz in allen Ministerräten stellen, sondern auch in den über 200 Fachausschüssen auf Beamtenebene.
Erfolg hat man da nur, wenn man sein Dossier bis ins Letzte kennt und gleichzeitig auch genügend Routine und Geschick hat, um international Kompromisslösungen anbieten und durchsetzen zu können.
Zu einer erfolgreichen Präsidentschaft gehört auch, dass man die eigenen Interessen etwas zurücknimmt und sich auf die Aufgabe konzentriert.
Zu keinem Zeitpunkt haben sich etwa die innenpolitischen Schwierigkeiten der irischen Regierungskoalition auf ihren Vorsitz ausgewirkt.
Nie haben die irischen Politiker für die Tribüne gespielt.
Die Versuchung, durch internationale Auftritte Eigenwerbung zu machen oder lokale Lieblingsthemen besonders herauszustreichen, ist groß.
Der Schaden, der durch publikumswirksame Aussprüche entstehen kann, aber ebenso.
Die Iren haben auch eine erfolgreiche Informationspolitik betrieben und damit gezeigt, dass Transparenz und Offenheit mit Effizienz durchaus vereinbar ist.
Ihre Regierungssprecher waren fachlich auf der Höhe und hatten auch die Vollmacht, präzise und vollständig zu informieren.
Dokumente wie etwa der Vertragsentwurf für die EU-Reform waren bereits im Internet zu lesen, während in dem einen oder anderen Mitgliedsland noch überlegt wurde, ob man das Papier wohl der Presse zugänglich machen sollte.
Die Iren, das haben Ihnen jetzt auch die Regierungschefs bestätigt, können zu Recht auf sich stolz sein.
Der UNO-Sicherheitsrat hat in der Nacht auf heute den Weg für die Wahl des Diplomaten Kofi Annan aus Ghana zum neuen Generalsekretär der Vereinten Nationen freigemacht.
Für die USA ein Sieg auf ganzer Linie.
Boutros Ghali, noch bis Ende des Jahres UNO-Generalsekretär,
haben die Amerikaner aus dem Glaspalast in New York herausgeekelt.
Butrus Ghali hat Washington oft die Stirn geboten, vom neuen von Kofi Annan wird es bezweifelt.
Er gilt als Technokrat.
Auch wenn viele Staaten seine Bestellung begrüßen, Länder aus Afrika und Frankreich haben erst dem Druck der USA nachgegeben.
Gerade die USA, die den Vereinten Nationen besonders viel Geld schulden, mischen dort am kräftigsten mit.
Wie die Politik der USA in der UNO weitergehen wird, analysiert aus Washington Eugen Freund.
Schneller als erwartet haben sich die USA durchsetzen können.
Jetzt müssen sie sich die Zeit nehmen zu überlegen, was sie mit der gelungenen Machtprobe gegenüber den Vereinten Nationen anfangen wollen.
Aber mit der voraussichtlichen Wahl von Kofi Annan bekommt die Weltorganisation am East River in New York nicht nur einen neuen Generalsekretär, sondern wohl auch erstmal eine Atempause zugesichert.
Dafür wird wahrscheinlich auch die Tatsache sorgen, dass mit Bill Richardson auch die Amerikaner einen neuen Repräsentanten an die Spitze ihrer Delegation gestellt haben.
Er dürfte nach allen bisherigen Informationen jedenfalls weniger kämpferisch und kontroversiell auftreten als seine Vorgängerin Madeleine Albright.
Dazu kommen auch noch veränderte innenpolitische Konstellationen.
Im Unterschied zum vergangenen Sommer, als die USA mitten im Wahlkampf lagen und die Vereinten Nationen, mehr aber noch ihr Generalsekretär Butros Butrosgali in die Auseinandersetzung mit einbezogen wurde, im Unterschied dazu geht Präsident Clinton jetzt ruhigeren Zeiten entgegen.
Auch die feindliche Stimmung im Kongress, in dem ja die meisten Skeptiker der Vereinten Nationen saßen und sitzen, auch im Kongress erwartet man sich in der nächsten Legislaturperiode eine gemäßigtere Stimmung.
Ob die auch dazu führen wird, dass die USA den hohen Schuldenstand abbauen, den sie immer noch bei der UNO haben, muss allerdings noch abgewartet werden.
Widerstand gegen die Vereinten Nationen hat es in den USA freilich immer gegeben.
Aber nicht nur mit den Vereinten Nationen selbst, sondern auch mit Boutros Boutros Ghali, dem gestürzten Generalsekretär, hatten die Amerikaner ihre Probleme.
Er hat aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht, als er den Westmächten vorwarf, sie würden sich um 100.000 hungernde und verfolgte Afrikaner viel weniger kümmern, als um den Krieg auf dem Balkan.
Und als sich die Amerikaner dann doch in einen afrikanischen Konflikt einmischten, nach der Hungerkatastrophe in Somalia, war es dort ein Ereignis, das die Ohnmacht der UNO dramatisch vor Augen geführt hat.
Somalische Milizen schleppten damals den Körper eines abgeschossenen amerikanischen Soldaten durch die Straßen von Mogadischu.
Ein Bild, das hier in lebendiger Erinnerung geblieben ist.
So war es kein Wunder, dass die etablierte Macht, wie etwa im Sommer Präsidentschaftskandidat Bob Dole, das Stichwort UNO aufgenommen und auf eine Person reduziert hat, nämlich auf Butros Ghali, den Generalsekretär.
Sein Name wurde immer wieder geradezu genüsslich zitiert, wenn man gegen die UNO und für amerikanische Eigenständigkeit punkten wollte.
Dass unter seiner Ägide die UNO stärker reformiert wurde, als in all den vergangenen Jahren zusammengenommen, hat jedenfalls in Washington keinen Eindruck hinterlassen.
Die UNO-Politik der USA-Eugen Freund hat analysiert.
Aus dem erhofften Blitzerfolg ist ein Debakel geworden.
Dieser Tage jährt sich zum zweiten Mal der Einmarsch russischer Truppen in die abtrünnige Kaukasus-Republik Tschetschenien.
Was viele russische und ausländische Experten prophezeit haben, ist auch eingetreten.
Nichts wurde es mit einem schnellen Wiederherstellen der verfassungsmäßigen Ordnung, wie die Granden in Moskau das mit dem kleinen Tschetschenien vorhatten.
Statt einiger Tage hat der Konflikt 21 Monate lang gedauert, mit zehntausenden Toten und Tschetschenien ist bisher noch nicht in den Schoß der russischen Föderation zurückgekehrt.
Eine Bilanz einer Niederlage.
Susanne Scholl aus Moskau.
Was der Krieg in Afghanistan für die Sowjetunion war, das war der Krieg in Tschetschenien für das neue Russland.
Eine Katastrophe, die weit über die Grenzen jener Region, in der sie stattfand, hinausreichte und ein Zeichen großer politischer Schwäche.
Als Paris Hilton vor zwei Jahren den Befehl zum Einmarsch in der kleinen Kaukasusrepublik gab, musste zumindest den Militärs eigentlich klar sein, dass dies nicht gut gehen konnte.
Jenseits aller politischen Überlegungen und der Ängste vor einem Zerfall Russlands in der Folge des Zerfalls der Sowjetunion, war zu diesem Zeitpunkt zu ziemlich jedem in Russland eine ganz einfache Tatsache bewusst.
Dass in Tschetschenien nicht nur unglaublich viele russische Waffen vorhanden waren,
sondern auch Leute, die nur darauf warteten, die lange vor Sowjetzeiten begonnene Unterdrückung durch Russland endlich zu rächen.
Mehrere von Russland ganz offensichtlich geförderte und tatkräftig unterstützte, gewaltsame Versuche, den tschetschenischen Präsidenten Djokhar Dudayev zu entmachten, waren blutig fehlgeschlagen.
Dutzende Angehörige der Truppen des russischen Geheimdienstes befanden sich zu jenem Zeitpunkt, als Yeltsin den Befehl zum Einmarsch gab, als Kriegsgefangene in der Hand der tschetschenischen Kämpfer.
Doch da waren die bereits erwähnten politischen Ängste und da war das Erdöl, das in Tschetschenien gefördert und raffiniert wurde und das vor allem auch durch Tschetschenien floss.
Seit sich die kleine Kaukasus-Republik unter Djokhar Dudayev 1991 einseitig für unabhängig erklärt hatte, war in Moskau immer wieder auf die furchtbare Beispielwirkung dieses Fakts hingewiesen worden.
Auf die Tatsache, dass Russland aus insgesamt 89 Republiken bestehe, von denen jede einzelne den Wunsch hegen könnte, dem Vorbild Tschetscheniens zu folgen und von denen viele, wie zum Beispiel Jakutien im Herzen Sibiriens, so reich am Boden schätzen sind, dass ihr Verlust Russland tatsächlich ernsthaften Schaden zufügen würde.
Die verfassungsmäßige Ordnung müsse wiederhergestellt werden, hieß es denn auch am Beginn der Invasion immer wieder.
Und der damalige Verteidigungsminister Gratschow wurde nicht müde zu versichern, die ganze Angelegenheit werde in ein paar Tagen aus der Welt geschafft sein.
Zwei Jahre, zwei furchtbare Terrorakte innerhalb Russlands, bis zu 80.000 tote Zivilisten und junge, unerfahrene russische Rekruten später, ist das Töten zwar endlich zu Ende, doch Moskau muss sich sagen, dass Russland diesen Krieg auf schreckliche Weise verloren hat.
Die Tschetschenen haben zumindest zum Teil erreicht, was sie wollten.
Die russischen Truppen ziehen ab und Ende Jänner finden Parlaments- und Präsidentenwahlen statt.
Allerdings, die Frage, was Tschetschenien denn nun eigentlich ist, nämlich unabhängig oder doch ein Teil der russischen Föderation, die bleibt weiter unentschieden.
Dieses Problem konnte man bei den langen, mühsamen Verhandlungen einfach nicht lösen und hat es aufgeschoben.
Erst in fünf Jahren will man darüber verhandeln.
Und so fragen sich die Tschetschenen, deren Dörfer zerstört und deren Verwandte im russischen Bombenhagel zugrunde gegangen sind, ebenso wie die russischen Eltern, deren junge Söhne in Zinserg nach Hause zurückgebracht wurden, wo eigentlich der Sinn dieses militärischen Abenteuers gelegen ist.
Denn wie schon vor zwei Jahren sieht sich Tschetschenien als unabhängiger Staat und Moskau wiederum betrachtet die kleine Kaukasus-Republik nach wie vor als einen Teil Russlands.
Wir kommen zurück nach Österreich zu einer schillernden Figur in der österreichischen Medienlandschaft.
Im Vorhof der Macht, Erinnerungen eines Journalisten, so lautet der Titel der Memoiren des Gründers der Neuen Kronen Zeitung, Hans Dichand, die dieser Tage im Buchhandel erschienen sind.
Der 75-jährige Zeitungszar schildert auf beinahe 500 Seiten seinen Lebensweg vom Grazer Lehrling, der Schriftsetzer werden wollte, bis zum Zeitungsherausgeber.
Kein anderer Zeitungsherausgeber hat derart tiefe Spuren in der österreichischen Polizszene hinterlassen wie Hans Dichand.
Er, der sich bereits in der Einleitung des Buches als Wächter im Vorhof der Macht bezeichnet, lässt sein Leben Revue passieren.
Seine Journalistenlaufbahn hat Dichand beim britischen Nachrichtendienst in Graz begonnen.
Weitere Stationen haben ihn von der Murthaler Zeitung zur kleinen Zeitung geführt, in der er ebenso wie im Kurier die Position des Chefredakteurs inne hatte.
Um 170.000 Schilling erwarb Hans Dichand 1959 die Titelrechte der Kronenzeitung, die er gemeinsam mit seinem ungleichen Widerpart Kurt Falk zum meistgelesenen Printmedium des Landes gemacht hat.
Michael Kerbler nimmt das Erscheinen des Memoirenbandes zum Anlass, mit dem Kronenzeitungsherausgeber über Macht und Einfluss des Kleinformates zu sprechen.
In einem seiner selten gegebenen Interviews
geht Hans Dichandt auf die Rolle seiner Zeitung, sein Verhältnis zur Politik und zu Politikern, zum Beispiel Jörg Haider, die Koalitionsregierung und die Grünen ein.
Hans Dichandt ist jetzt bei Michael Kerbler.
Im Journal zu Gaust.
Herr Dichand, Ihre Memoiren tragen den Titel im Vorhof der Macht und Sie selbst bezeichnen sich im Einleitungskapitel als Wächter in diesem Vorhof der Macht.
Ist diese Selbstbeschreibung eigentlich nicht eine gewaltige Untertreibung, die ganz bewusst ausblendet, dass die Kronenzeitung mit deutlich mehr als zweieinhalb Millionen Lesern und einer enormen Reichweite von gut 42 Prozent die einflussreichste Zeitung in Österreich ist?
Ich glaube nicht, dass das eine Untertreibung ist.
Ich meine, es ist der Platz, den der Journalist in unserer Gesellschaft einnehmen soll, nämlich im Vorhof der Macht zu sein und nicht selbst Macht auszuüben.
Das unterscheidet den Journalisten vom Politiker, der ja
dadurch, dass er gewählt ist, legal Macht ausübt.
Der Journalist hat keine Macht und soll auch keine ausüben.
Er ist vielleicht ein Dolmetsch des Willens der Bevölkerung, aber nicht mehr.
Und er hat die demokratische Funktion,
Jedenfalls meine ich, ist das das, was die Kronenzeitung will, Politiker auch einmal zu korrigieren, wenn der Eindruck entsteht, dass sie nicht mehr das Volk vertreten.
Das ist eigentlich das, was ich meine mit dem Vorhauf der Macht zu sein.
Man könnte auch sagen, Hans Dichand hat es nicht notwendig, in die Politik zu gehen.
Er hat mehr Macht als so mancher Politiker, der in der Regierung sitzt.
Ja, aber das ist nicht der Grund, dass ich nicht in die Politik gehen will.
Ich bin eben immer nur Journalist gewesen und bescheide mich mit dem Aufenthalt im Vorhof der Macht.
In diesem Vorhof haben Sie ziemlich viel erreicht.
Wenn ich nur kurz Revue passieren lasse, was die Kronenzeitung unterstützt hat, beziehungsweise wogegen sie geschrieben hat.
Ich erinnere an den Wiener Sternwartepark, an Heimburg, an die EU-Volksabstimmung.
Es ist ja kein Zufall, ich glaube zumindest, es ist kein Zufall, dass die Abstimmungen immer so ausgegangen sind, wie die Krone geschrieben hat.
Ob das Zufall war oder nicht,
Das will ich gar nicht untersuchen.
Wir wussten oft nicht, wie eine Sache, für die wir eingetreten sind, wie die ausgehen wird.
Das wussten wir wirklich nicht.
Wir haben nur immer den Eindruck gehabt, dass wir auf der Seite der Bevölkerung stehen.
Und das ist schließlich legal auch für einen Journalisten.
Denn alle Gewalt, heißt das doch, geht vom Volk aus in einer Demokratie.
Aber dass Sie jetzt unseren Zuhörerinnen und Zuhörern das Bild skizzieren oder den Eindruck vermitteln wollen, hier sitzt mir vis-a-vis ein einflussloser, machtloser Zeitungsherausgeber, der nur dadurch etwas geworden ist, weil in zwei Millionen oder zweieinhalb Millionen Leser kaufen, nämlich die Zeitung kaufen, das grenzt schon ein Stück an Koketterie, oder?
Ja, es ist es aber nicht.
Es ist die reine Wahrheit.
Ich weiß, dass es da viele Stimmen dagegen gibt.
Das weiß ich schon.
Aber es ist nur noch einmal, um es in einem Satz zu sagen, Macht auszuüben, das mag ich nicht, da streichle ich liebe unseren Hund daheim.
Das hat mich das auch in dem Buch geschrieben.
Es gibt zwei Tabus in Österreich, im Gegensatz zu den USA.
Dort kann man auf jeden Empfang hören, was man gewählt hat und wie viel Geld man verdient.
Ich frage Sie nicht, was Sie gewählt haben, ich frage Sie nicht, wie viel Geld Sie verdienen, aber ich möchte gerne vom Multimillionär Hans Dichern wissen, was Ihnen Geld bedeutet.
Geld bedeutet mir nicht viel.
Mein Umgang mit dem Geld zeigt das auch.
Ich habe, während andere mit Geld gut spekuliert haben und sehr viel Gewinn dabei herausgeschlagen haben, ich habe Bilder gekauft, wo das meiner Neigung entspricht.
Ich bin Kunstsammler geworden und diese Bilder, die ich mir da angeschafft habe,
Die waren für mich nicht als Aktien an der Wand gedacht, sondern mit denen wollte ich leben, weil ich einfach von Kindheit an immer Künstler bewundert habe und ihre Werke bewundert habe.
Ich bin schon barfuß, wie wir alle gelaufen sind, damals in Graz in Kunstausstellungen gegangen und ich bin aber an Bilder herangekommen, die
sehr bedeutend sind, wie die Danae von Klimt und eine ganze Reihe von bedeutenden Werken von Schiele.
Ihr sauer verdientes Geld investieren Sie ausschließlich in die Kunst?
Nicht ausschließlich.
Ich mache Reisen einmal mit der Familie und so und habe mir ein Biogut zum Beispiel angeschafft.
Das hat eine Menge Geld gekostet, aber jetzt läuft das und die ganze Familie freut sich darüber.
Das ist Jena Gutshof, der mit Piller diese Jahr natürlich Serie… Richtig, richtig, richtig, da sind wir ganz stolz drauf, dass wir mit Piller so einen Vertrag haben und die wollen ja, Piller will ja etwas ganz ähnliches wie wir, das sind Grüne und wir sind Grüne bis ins Markt, die ganze Familie von mir, wenn auch nicht parteigrüne, da sind wir ja wieder ganz was anders drin.
Na, da frage ich doch jetzt gleich nach.
Was trennt den Naturfreund und Tierfreund Hans Dichand politisch von den Grünen?
dass ich den Eindruck habe, dass sich die dort darmen.
Ein Mann wie Pilz zum Beispiel, der kommt ja aus dem, also würde ich sagen, links vom Kommunismus.
Mit diesem Kommunismus, wie wir ihn in Österreich gekannt haben, hat der schon wenig zu tun.
Der ist ein Maoist, der war auf Kuba, ist dort ausgebildet worden.
Und bei mir ist der Eindruck entstanden, dass die dort etwas ganz anderes wollen, als wirklich grün zu sein.
Das ist es, was mich misstrauisch macht gegenüber der Partei, die sehr gute Leute, einzelne sehr gute Leute haben, aber gerade die wieder selber zurückdrängen.
Zum Beispiel die Frau Petrovic.
Dr. Petrovic, die ist in meinen Augen also eine echte Grüne, die sich aber dort, wie man sieht, also auch nicht oder nur schwer durchsetzen kann.
Das meine ich, das trennt uns von den Parteigrünern.
Wäre die Kronenzeitung nicht so einflussreich, würden sich doch so manche Politiker nicht vor ihren Kommentaren, egal ob sie jetzt mit Hans Dichand oder Kato signiert sind, fürchten.
Ich erinnere mich an einen Ausspruch von Erhard Bussek, der gemeint hat, seine politische Karriere sei an der Kronenzeitung gescheitert.
Das meint er, das stimmt aber nicht so.
Ich habe Pusik sogar geschätzt, er ist ein erstklassiger Redner und ein gescheiter Mann.
Er ist nicht an uns gescheitert, wir haben ihn kritisiert, wenn wir meinen, dass er einmal etwas falsch macht.
Und wenn er meint, dass er daran gescheitert ist, ich kann das nicht ändern.
Aber das liegt in der Natur der Sache, dass man die Fehlerquelle bei anderen sucht.
Er ist an sich gescheitert, wie die meisten Leute an sich scheitern und nicht an Fremdeinwirkungen.
Schon gar nichts von der Kronenzeitung.
Herr Dichand, eine Frage an den politischen Journalisten.
Hans Dichand, hat die Große Koalition unter Führung des Duos Wranicki Schüssel nach der EU-Wahl für diese beiden Parteien, Ihrer Meinung nach, wieder festen Boden unter den Füßen?
Wird die Regierung die volle Legislaturperiode halten?
Das kann ich nur hoffen.
Ich bin also für die Koalition, weil ich sie als das kleinere Übel ansehe.
Ich bin für Konsens, weil ich noch aus den 30er Jahren weiß, was es bedeutet, wenn extreme Dinge sich durchsetzen.
Und so meine ich, ist die Koalition keine schlechte Regierungsform für Österreich.
Jörg Haiders, FPÖ blickt jetzt größenordnungsmäßig nahe bei den beiden Regierungsparteien.
Sie haben nach der EU-Volksabstimmung die Meinung vertreten, dass die Österreicher ja keiner gern als Hecht im Karpfenteich sehen und weniger als Bundeskanzler möchten.
Hat sich Ihre Einschätzung geändert?
Nein, an dieser Einschätzung hat sich bei mir eigentlich nichts geändert.
Wenn die Österreicher Heider so stark wählen, dass er als Bundeskanzler infrage kommt, dann müssen wir das wohl zur Kenntnis nehmen.
Und ich bin ja, und das ist auch die Krone, wir sind gegen das Ausgrenzen, ganz einfach.
Wenn ein Mann demokratisch gewählt wird, auch wenn man Bedenken gegen ihn hat, dann soll er an die Spitze.
Und man soll das nicht versuchen mit Gewalt zu verhindern, auch nicht durch Intrigen und wie das eben geschieht durch dieses totale Ausgrenzen.
Glauben Sie, dass sich klimatisch, politisch, gesellschaftspolitisch etwas in Österreich verändern würde, wenn die FPÖ an die Regierung käme, egal ob als Juniorpartner oder als bestimmende Macht?
Man soll in der Politik nichts voraussagen.
Es kommt meistens anders in der Politik, lässt sich nichts voraussagen, das ist auch vielleicht das Schöne an der Politik.
Natürlich wird sich was verändern, weil da ein Mann ist, der voller Dynamik neue Dinge will.
Ob sich das zum Guten oder Schlechten dann wendet, das kann ich nicht voraussagen und möchte ich auch nicht.
Heide Schmidt hat Sie einmal nach einem Gespräch beschrieben als, ich zitiere Sie, Weltbürger mit Feinsinn und Kunstverstand.
Er ist ganz anders als seine Zeitung.
bin als meine Zeitung das glaube ich nicht.
Also ich bin ganz und gar auch immer meine Zeitung.
Weil das ist etwas, worauf ich schon auch ein bisschen stolz bin.
Ich habe nie gedacht, dass man mit einer Zeitung in Österreich eine solche Auflagenhöhe erreichen könnte.
Wir haben es getan, da steckt sehr viel Arbeit dahinter und da steckt auch sehr viel Glück drinnen.
Was macht den Erfolg der Kronenzeitung aus?
Da gibt es schon einen ganzen Stapel an Dissertationen und Vorträge und Analysen.
Meint Hans Dichand das wirklich so?
Sie haben das in einem Interview Anfang der 90er Jahre
gesagt, Mädchen, Kinder, Tiere, also diesen Mix, das sehen die Menschen, also sprich die Leser gerne, machen wir ihnen doch eine Freude.
Ist es so einfach, das Erfolgsrezept?
Nein, nein, so einfach ist es nicht.
Mädchen, Kinder, Tiere spielen eine Rolle als Themen.
Das ist der
der Unterhaltungssektor, würde ich sagen, und Mädchen, Kinder, Tiere, vor allem Tiere auch, das weiß man ja, dafür setzen wir uns also sehr ein.
Aber das Erfolgsgeheimnis ist vielfältiger, ganz einfach, von der Krone.
Es ist in erster Linie unsere Unabhängigkeit.
die uns immer wieder zu Vertrauen bei den Lesern geführt hat.
Sie schließen sich um uns zusammen, weil sie spüren, dass Politiker manchmal in eine Richtung gehen, die ihnen nicht recht ist.
Aber auch im Guten und vor allem im Guten, im Positiven ist an dem Erfolg der Kronenzeitung und an dem Erfolg jeder Zeitung sind die Menschen, die sie machen, wichtig und notwendig.
Und es gehört dazu die Art der Regionalisierung, dass wir in die Bundesländer gegangen sind und nicht ein paar Seiten mutiert haben, sondern dass wir den Leersatz geprägt haben, es muss in den Bundesländern der Eindruck
der ehrliche Eindruck der Bodenständigkeit entstehen.
So haben wir also auch einen großen Freiraum.
Es ist zum Beispiel jetzt geschehen, dass die Steirer sind für den Tremmering-Tunnel und Niederösterreicher sind dagegen.
Und das schlägt sich auch, was die Leute nicht verstehen,
Es schlägt sich auch in der Kronenzeitung nieder, weil die Steirer Krone ist also eher für den Dondel und hier sind wir also ziemlich offen dagegen.
Was dann passiert, das weiß man nicht.
Viel Diskussion drinnen.
Als Grüner bin ich also nicht dafür, dass man diesen Berg durchbohrt mit all den Problemen, die da auftauchen.
Diese 40 Minuten, die sind ja gar nicht 40 Minuten, die man gewinnen würde, die braucht man im Grunde gar nicht.
Aber das hat jetzt schon so ein bisschen einen Nestroi-haften Zug.
Wer ist stärker, ich oder ich?
Die Steirer-Krone oder die Niederösterreich-Krone?
Oder der Hans Dichand?
Ein großer Philosoph, der so viele Wahrheiten gesagt hat.
Nestroi bekenne ich nicht voll.
Sie sprechen von den Mitarbeitern.
Einer ist Ihr Hausdichter, der Herr Wolf Martin.
Meinen Sie nicht, dass es dem Ansehen der Kronenzeitung abträglich ist, wenn jemand den Herrn Minister Scholten sich sozusagen nach Israel reimt oder man pauschal homosexuellen Geistesstörung unterstellt?
Ich glaube, das hat er nicht gemacht.
Jedenfalls habe ich sowas nicht bemerkt.
Ich glaube, dass er ein sehr gescheiter Mann ist.
der großartige Reime für uns schreibt.
Und ich glaube, dass er für unsere Zeitung sehr wichtig ist.
Und ich bin auch stolz darauf, dass wir ihn gefunden haben.
Man kann nicht unter tausend Versen einen herausholen, eine Zeile irgendwo herausholen, die man vielleicht lieber anders formuliert hätte oder anders geschrieben hätte.
Das ist ja das, was man uns immer zum Vorwurf macht.
Aus Jahrzehnten heraus holt man also einen Leserbrief, der vielleicht wirklich nicht in der Zeitung hätte erscheinen sollen.
Wir sind ja nicht vollkommen.
Es kann in dieser Zeitung auch einmal was stehen, was ich gar nicht mag.
Aber klar ist auch, dass ich voll die Verantwortung dafür trage, auch für die Reime, und ich bekenne mich voll und ganz dazu.
Wir haben mit diesen Reimen etwas gewonnen, was ich schon in meiner Kindheit, als ich anfing, Zeitungen zu lesen, mich gefreut hat in den verschiedensten
verschiedensten damals satirischen Zeitungen schon, wo immer ich eigentlich nicht dicht war.
Ich habe die mit großer Liebe gelesen.
Ich kann mich zum Beispiel erinnern, obgleich das jetzt vielleicht 60 Jahre her ist, in den 30er Jahren, dass einmal einer den Heimatschutz
den ich gar nicht so ablehne, aber diese Reihe hat mir einfach so gut gefallen, dass ich über die Jahrzehnte mehr gemerkt habe.
Harnanschwänzler, Harnanschwänzler, armer Tropf, was der Hahn am Hintern trägt, trägst du am Kopf.
Das hat mir so gefallen, dass ich mir das so lange gemerkt habe.
Und immer habe ich mir gedacht, so ein Element möchte ich auch in der Krone haben.
Aber dass die Kronenzeitung gegen Zuwanderung schreibt, ist ein Faktum, das kann man von den Schlagzeilen ablesen.
Eine Zeitung, die so groß ist, sollte die nicht auch ein besonderes Augenmerk auf Toleranz, auf Integration legen, ein Zusammenleben ermöglichen und nicht Ängste schüren.
Sie sagen das ganz richtig, ein Zusammenleben ermöglichen.
Meine Mutter kommt aus Meeren.
Alle elf Kinder eines kleinen Mühlenbetreibers sind nach Wien gekommen.
Viele von ihnen sind was geworden.
Alle elf aber sind mit dem einen Ziel nach Wien gegangen.
Sich hier zu integrieren.
Wiener und Österreicher zu werden hier.
Dagegen haben wir überhaupt nichts.
Aber wir haben etwas dagegen, dass man hier kriegerische Auseinandersetzungen, wie sie in den Heimatländern der Leute, die da zu uns kommen, geführt werden und wie das dort Schwierigkeiten bereitet, dass man die auf unseren Boden führt.
Wir haben etwas dagegen, dass es Schmarotzer gibt, die also
die also sich hier gebärden, als würde ihnen das Land gehören, die also uns beschwindeln und die kriminell werden und gegen die wir nichts unternehmen.
Gegen die haben wir was.
Aber nie gegen Ausländer, die ja ohnehin nur hier in Österreich sein wollen, ob sie vorübergehen oder für immer.
Wenn sie sich ordentlich benehmen, haben wir überhaupt nichts gegen sie.
Im Gegenteil, wir sind eine tolerante Zeitung und zeigen das auch immer wieder.
Wir treten für solche Ausländer immer ein.
Das ist ganz selbstverständlich und einer unserer Grundsätze.
Thomas Korherr hat anlässlich ihres 75.
Geburtstages, heuer im Jänner,
eine Würdigung verfasst und in diesem Artikel findet sich eine Frage, die ich an den Schluss unseres Gesprächs stellen möchte.
Herr Dichand, was wird aus der Kronenzeitung, wenn Hans Dichand mitsamt seiner alten Mannschaft abtritt?
Die Hans Dichan wird nicht mitsamt seiner alten Mannschaft eines Tages abtreten, sondern diese Mannschaft verjüngt sich ja dauernd.
Wir haben sehr junge, unsere jüngste Mitarbeiterin, die also eben auch für 17-Jährige so eine Jugendkolumne schreibt, ist 17 Jahre alt.
Viele sind sehr jung und wir nehmen immer neue auf.
Also das wird geschehen wie bei jeder anderen Zeitung.
Natürlich an der Spitze wird einmal jemand stehen, der die Zeitung vielleicht in eine andere Richtung bringt.
Ob er dann so erfolgreich sein kann, wie wir es jetzt sind, ist eine Frage.
Das gehört einfach zur Entwicklung jeder Zeitung und jedes Unternehmens, dass er sich dem Zeitgeist
anpasst, dass diese Entwicklung sich dem Zeitgeist gemäß verhält.
Und das tun wir.
Wenn Sie mit einem Satz das Erfolgsrezept der Kronenzeitung umschreiben müssten von 1959 bis 1996?
Mit einem Satz, vielleicht sogar mit einem kurzen, würde ich sagen, die Kronenzeitung ist anders, ganz anders als die anderen.
Danke für das Gespräch.
Hans Dichand war heute bei Michael Kerbler im Journal zu Gast.
Übrigens, die Dichand-Memoirn mit dem Titel Im Vorhof der Macht – Erinnerungen eines Journalisten sind im Verlag Ibera Molden erschienen.
Das Buch kostet 348 Schilling.
Während dieses Gesprächs haben wir noch eine Stellungnahme zum Koalitionsstreit um die Bank Austria eingeholt.
SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka befürchtet sogar einen Bruch der Koalition.
Er rechnet in der morgigen Ausgabe des Profil jederzeit mit dem Absprung der ÖVP aus der Regierung.
Seine Parteikollegin, die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Brigitte Ederer hingegen, versucht zu beruhigen.
bei dem Konflikt bleiben, bei dem es offensichtlich jetzt geht.
Es geht um die Frage, wer bekommt die Anteile der CA.
Und wenn die ÖVP eine Bank kaufen will, dann kann sie noch ein Angebot legen.
Es gibt jetzt mehrere Angebote, vielleicht kommen noch welche dazu, vielleicht gibt es außer den zwei überhaupt noch welche, niemand weiß es ja im Moment, das soll man sich in Ruhe ansehen, und dann muss der Bestbieter gefunden werden.
Wir haben auf alle Fälle
die Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler und das bedeutet, Bestbieter heißt auch der, der sehr viel bietet, soll auch das Angebot bekommen, wenn es im österreichischen Interesse ist, wenn es gut ist für das österreichische Bankensystem und wenn es eben gut ist für das österreichische Budget.
Seit wann wissen Sie eigentlich schon davon, dass es ein Bank-Austria-Anbot geben wird?
Die ÖVP fühlt sich nämlich da sehr schlecht behandelt vom Koalitionspartner, dass sie erst sozusagen in den letzten Tagen davon überhaupt Kenntnis bekommen hat.
Ich habe das Ganze die vorige Woche zur Kenntnis genommen.
Eines ist mir noch wichtig.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als im November 1995 die Vorarlberger Illwerke verkauft wurden vom Bund.
Also da hatte der Bund Anteile an den Vorarlberger Illwerken.
Und die wurden privatisiert.
Und damals kaufte das Land Vorarlberg diese Anteile.
Und die ÖVP sprach von einer grandiosen Lösung im Bereich der E-Wirtschaft.
von einer Privatisierung, so wie sie sein sollte, von der Wahrung der österreichischen Interessen.
Mir ist nicht ganz klar, warum das Land Vorarlberg in den Augen der ÖVP um so, so viel besser ist als das Land Wien, sagt SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Brigitte Ederer im Gespräch mit Fritz Dittlbacher.
Immer wieder taucht in den Diskussionen über Sicherheit auf Skipisten die Aussage auf, dass das Snowboarden eine gefährliche Sportart sei, dass sich Snowboardfahrer häufiger und schwerer verletzen als Skifahrer oder dass man sich als Skifahrer vor den Snowboardern fürchten müsse.
Diese Befürchtungen scheinen aber völlig unbegründet.
Das ist anlässlich der gestern Abend zu Ende gegangenen Sportärztewoche in Capron festgestellt worden.
Wolfgang Bauer.
Um ein hohes Verletzungsrisiko der Snowboarder beweisen zu können, bräuchte man genaue Daten und Fakten, so der Kaprunasportarzt Franz Bergholt, Organisator und Leiter der Sportärztewoche.
Zahlen fehlen aber.
Man weiß ja nicht einmal, auch nur ungefähr, wie viele Leute Skifahren, allein in Österreich.
Die Schätzung geht zwischen 2 und 3,3 Millionen, das ist ein Riesensprung.
Wie viele Leute snowboarden, weiß man überhaupt nicht.
Manche sagen 60.000, andere sagen 140.000, andere sagen wieder 300.000.
Man weiß auch nicht, wie lang die Leute Ski fahren.
Der eine fährt einmal im Jahr, der andere fährt den ganzen Winter zum Beispiel.
Also aus diesem Grund heraus sind solche Risikoabschätzungen äußerst problematisch.
Vergleichen könne man aber das Verletzungsmuster der beiden Sportarten.
Das Verletzungsmuster beim Snowboarder sieht anders aus.
Der verletzt sich eher die obere Körperhälfte, während der Skifahrer sein Hauptaugenmerk
auf das Knie legen sollte.
Den Snowboardern könne man allenfalls unterstellen, dass ihnen abseits der Pisten die nötige Erfahrung für alpine Gefahren fehle, so Bergholt.
Ein Snowboarder will ja vornehmlich ins Freigelände, weil dort leichter zu fahren ist als auf präparierten Pisten.
Alle anderen Aussagen über ein höheres Risiko der Snowboardfahrer seien reine Spekulation und mehr ein emotionales Problem der Skifahrer.
Das ist in meinen Augen der Hauptgrund, also dieses mühsame Erkennen des nicht mehr ganz jungen Albinskifahrers, dass er nicht mehr zu Juhlen gehört, dass die jetzt anders angezogen ist, dass die jetzt flippig, lustig
Um das Verletzungsrisiko auf den Pisten gering zu halten, gilt nach wie vor, dass umsichtig gefahren wird.
Und das gilt für Snowboarder und Skifahrer.
Zum Abbau der Ressentiments gegen die Snowboarder rät der Sportarzt.
Wir warten, bis die älteren Semester, die das Snowboarden schief anschauen, aussterben.
Ich sage das ganz direkt.
Und hoffen, dass die Jungen nicht auch, wenn sie älter werden, so intolerant werden, dass sie die dann neu auftauchenden Sportarten wieder so emotionell skeptisch betrachten werden.
Zum Abschluss noch einmal Nachrichten.
Alexander Jonach, bitte.
Im Disput um das Kaufangebot der Bank Austria für die Bundesanteile der CA hat die ÖVP ihre ablehnende Haltung bekräftigt.
Die Generalsekretäre Rauch-Kallert und Karras betonten in einer Pressekonferenz heute Mittag, das Kaufangebot sei nicht als Privatisierung, sondern als Verstaatlichung zu werden.
Diese Absicht der SPÖ stehe im Widerspruch zum Koalitionsabkommen.
Rauch Kallert sprach wörtlich von einer offensichtlichen Kampfansage der SPÖ, die die Volkspartei nicht akzeptieren könne.
Beide Generalsekretäre äußerten sich überzeugt, dass Finanzminister Klima, die der Volkspartei gegebene Zusage einhalten werde, nur einvernehmliche Schritte zu setzen.
Im Nationalrat fand der gestern von der ÖVP im Alleingang eingebrachte Entschließungsantrag zur Causa-Kreditanstalt in einer namentlichen Abstimmung eine Mehrheit, und zwar mit den Stimmen der insgesamt 93 Abgeordneten von ÖVP und Freiheitlichen.
Dieses Vorgehen der ÖVP wird von der SPÖ als Bruch des Koalitionsabkommens gewertet.
In der kommenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins Profil wird SPÖ-Klubobmann Kostelka damit zitiert, dass er ein Ausscheiden der ÖVP aus der Koalition jederzeit für möglich halte.
Europäische Union.
Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU-Länder wird heute in Dublin abgeschlossen.
Im Mittelpunkt der Beratungen stehen Leitlinien für die Verhandlungen der nächsten sechs Monate.
Im Juni nächsten Jahres soll dann jener EU-Vertrag verabschiedet werden, der eine Stärkung der Union in der Außen- und in der Innenpolitik zum Ziel hat.
Und nun zum Wetter.
Es bleibt bewölkt, ab und zu regnet es, wobei es teilweise bis in tiefe Lagen auch schneien kann.
Die Temperaturen liegen zwischen minus ein und plus fünf Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag.
Nach und nach setzt sich die Sonne durch.
Die Temperaturen ändern sich kaum.
Das war das Mittagsschanal Tontechnik.
Herbert Hainer, Regie Ernst Wainisch.
Von der Mikrofon verabschiedet sich Werner Heritsch.
Das jahrelange hin und her um den Verkauf der Bundesanteile der Creditanstalt gipfelt nun in einer Koalitionskrise. Zum Ärger der SPÖ hat die ÖVP im Parlament hat die ÖVP die vollkommende Privatisierung der Bank Austria und Creditanstalt gefordert. Die SPÖ spricht vom Koalitionsbruch. Auslöser war das überraschende Angebot der Bank Austria zur Übernahme der staatlichen Anteile an der CA. Die ÖVP-Generalsekretäre hielten dazu eine Pressekonferenz ab. Einblendung: ÖVP-Generalsekretär Maria Rauch-Kallat, Einblendung: ÖVP-Generalsekretär Othmar Karas.
Mitwirkende:
Dittlbacher, Fritz [Gestaltung]
, Rauch-Kallat, Maria [Interviewte/r]
, Karas, Othmar [Interviewte/r]
Datum:
1996.12.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Regierung
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Krisen und Konflikte
;
Parteien / SPÖ
;
Parteien / ÖVP
;
Pressekonferenz
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Finanzpolitik
;
Verhandlung
;
Widerstand
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten