Durchführung

Ab der Jahrhundertwende begann an der Wiener Hofoper eine tiefgreifende Umgestaltung und Verjüngung des Ensembles. Mahlers Tätigkeit als Dirigent ging, im Vergleich mit den Anfangsjahren, zurück, trotzdem wurden in den Saisonen 1900/01 bis 1903/04 noch immer rund 180 Vorstellungen von ihm selbst geleitet.

Unter den Neuinszenierungen dieser Jahre ist Wagners Tristan und Isolde (21. Februar 1903, Tristan: Erik Schmedes, Isolde: Anna von Mildenburg) hervorzuheben, die erste Zusammenarbeit Mahlers mit dem Maler und Mitbegründer der Wiener Secession, Alfred Roller, der bald darauf Leiter des Ausstattungswesens der Hofoper wurde.  Nach Tristan und Isolde folgte der Zusammenarbeit Mahlers mit Roller u. a. 1904 Fidelio, 1905 Das Rheingold und Don Giovanni und zuletzt 1907 Iphigenie in Aulis. Mit Roller an seiner Seite ging Mahler daran, szenische Umsetzung, Ausstattung und Bühnenbild zu reformieren, was ihm begeisterte Anhängerschaft, aber auch vermehrt Kritik bescherte.

00:02:15
Grete Forst

I Pagliacci

00:02:10
Grete Forst

La Bohéme

00:03:15
Theodor Bertram

Undine

00:03:52
Hermine Bosetti

Fidelio

00:02:26
Hans Breuer

Rheingold

Unter den Neuengagements dieser Jahre waren es Marie Gutheil-Schoder und vor allem Leo Slezak, deren Wirken noch weit über die Direktionszeit Mahlers hinaus reichte.
„Sein ‚Rezept‘ für die Arbeit, wenn man von einem solchen sprechen darf, war sehr einfach: Werk und Künstler wurden nicht durch eine dominierende ‚Auffassung‘ von vornherein vergewaltigt, er verschloß keine Möglichkeit individueller Entfaltung durch eigenes Vorurteil. Seine bezwingende Autorität, begründet nicht in kindischer Tyrannenmacht, sondern in persönlicher, wiederum durch bedingungslose Hingabe an das Werk genährter Suggestivkraft, konnte ohne Gefahr einer Erschütterung darauf verzichten, sein Wort zum alleinseligmachenden Dogma zu erheben; häufig greift er dankbar unbedeutend scheinende Anregungen auf, die unter seinen Händen zu blühen beginnen und in ihrer Zusammenfassung eine unerhörte Farbigkeit des Eindrucks bewirken. Diese Achtung Mahlers vor der Individualität des einzelnen Künstlers war fast unbegrenzt; sie ist der Schlüssel zu all den Ungewöhnlichkeiten, die ihm die entrüstete Schar der orthodoxen Traditionsgläubigen zum Vorwurf machte.“ (Marie Gutheil-Schoder, 1921)

00:02:15
Leo Slezak

Die Meistersinger von Nürnberg

00:02:10
Leo Slezak

Die Jüdin

00:03:12
Leo Slezak

Die Hugenotten

00:01:40
Leo Slezak

Der Troubadour

00:02:32
Leo Slezak

Wilhelm Tell

00:02:59
Marie Gutheil-Schoder

Hoffmanns Erzählungen

00:02:55
Berta Förster-Lauterer

Mignon

00:02:47
Laura Hilgermann

Die Walküre

00:03:14
Laura Hilgermann

Lohengrin

00:04:11
Leo Slezak

Lohengrin

00:04:15
Leo Slezak

Aida

00:04:00
Leo Slezak

La Bohéme

00:03:13
Leo Slezak

Die Zauberflöte

00:02:16
Leo Slezak

Die Stumme von Portici

00:03:02
Hermine Kittel

Hoffmanns Erzählungen

00:02:55
Hermine Kittel

Aida

00:02:59
Hermine Kittel

Die lustigen Weiber von Windsor

00:03:03
Hans Melms

Zar und Zimmermann

00:02:49
Hans Melms

Tannhäuser

00:03:13
Anton Moser

Tannhäuser

00:02:53
Friedrich Weidemann

Die Walküre

00:02:05
Friedrich Weidemann

Der Waffenschmied

00:04:20
Lucie Weidt

Tannhäuser

00:03:34
Lucie Weidt

Tristan und Isolde

00:01:53
Josie Petru

Die Hochzeit des Figaro

00:02:58
Josie Petru

Carmen