Der tolle Tag (1786)

Vorlage für Mozarts Oper "Le Nozze di Figaro" bot ein Theaterstück von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais, "Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit" (Uraufführung in der Comédie Francaise in Paris, 1784), das Teil seiner  Figaro-Trilogie war: "Der Barbier von Sevilla oder Die nutzlose Vorsicht" (1775) und "Ein zweiter Tartuffe oder die Schuld der Mutter" (1792).

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Plakat "Le Nozze di Figaro"

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E Susanna non vien

Le Nozze di Figaro

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Voi che sapete

Le Nozze di Figaro

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Non so più

Le Nozze di Figaro

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Brief, Jänner 1787

W. A. Mozart

Beaumarchais übte in seinem "Tollen Tag" ziemlich unverhohlen Kritik am Adel, der sich feudale Rechte herausnimmt, die sich eigentlich schon überlebt haben. Sein Ziel war weniger den Adel an sich anzugreifen, sondern "die Missbräuche, die diese Stände treiben", denn "man kann die Menschen nur ändern, indem man sie zeigt, wie sie sind". Beaumarchais hatte in Frankreich mit der Zensurbehörde und zunächst auch mit der Ablehnung des Hofes zu kämpfen, bis es endlich zur Uraufführung kommen konnte, die ein außergewöhnlich großer Erfolg war.
Das Stück wurde rasch ins Deutsche übersetzt. Eine Aufführung des Sprechstücks im Wiener Kärntnerthortheater durch Emanuel Schikaneder, Librettist von Mozarts Zauberflöte, scheiterte jedoch am Widerstand Josephs II.

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Le Nozze di Figaro

Ouvertüre

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Der tolle Tag

Beaumarchais

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Pierre Augustin Caron de Beaumarchais (Jean-Marc Nattier le Jeune, ca. 1760)

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Giunse alfin il momento

Le Nozze di Figaro

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Lorenzo da Ponte (Michele Pekenino nach Nathaniel Rogers)

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Mein abenteuerliches Leben

Lorenzo da Ponte

Lorenzo da Ponte (eigentlich Emmanuele Conegliano, 1749–1838) entschärfte infolgedessen in seinem Libretto die Handlung entsprechend, zudem wurde einer Opernaufführung in italienischer Sprache offenbar auch weniger Sprengkraft als einem deutschen Sprechstück beigemessen, sodass sich Mozart und sein Textdichter zuletzt sogar  kaiserlicher Unterstützung bei der Uraufführung am 1. Mai 1786 im Wiener Burgtheater erfreuen konnten. Ein wirklich großer Erfolg war dem Werk allerdings erst bei seiner Prager Erstaufführung im darauffolgenden Jahr beschieden.
Die Oper ist kein sozialrevolutionäres Stück mit umstürzlerischen Tendenzen im eigentlichen Sinn, dennoch wurde die Botschaft, vor allem auch vor dem Hintergrund der Beaumarchais'schen Vorlage, verstanden, und die Wiener Realzeitung schrieb:  "Was in unsern Zeiten nicht erlaubt ist gesagt zu werden, wird gesungen".
"Le Nozze di Figaro" war die erste von drei Opern der erfolgreichen Zusammenarbeit von Mozart und da Ponte – es folgten noch Don Giovanni (1787) und Così fan tutte (1790).

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Porgi amor

Le Nozze di Figaro

00:02:01
Mein abenteuerliches Leben

Lorenzo da Ponte

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Deh vieni, non tardar

Le Nozze di Figaro

00:03:00
Se vuol ballare

Le Nozze di Figaro

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Non più andrai

Le Nozze di Figaro

00:03:28
Aprite un po

Le Nozze di Figaro

00:02:37
Che soave zeffiretto

Le Nozze di Figaro