Exil

Die Mehrzahl der österreichischen Emigrant/innen musste aus "rassischen Gründen" nach der Machtergreifung der National­sozialisten das Land verlassen. Über 128 000 jüdische Österreicher/innen konnten so dem Nazi-Terror durch Flucht ins Exil entkommen. Die zweit­stärkste Gruppe unter den Exilant/innen war jene, die aus politischen Gründen ein Exil suchen mussten. Nach 1945 zeigte das offizielle Österreich wenig Bereitschaft zur Heim­holung, eine Einladung an die Vertriebenen zurückzukehren, gab es nicht.

Eng mit dem Exil verbunden war auch die Frage geraubter Ver­mögens­werte der Exilant/innen: die so genannte "Arisierung" wirkte auch nach 1945 weiter. Die Rückgabe war unbefriedigend oder gar nicht geregelt, was man auch daran ablesen kann, dass eine Diskussion um die Rückgabe jüdischer Vermögenswerte an die recht­mäßigen Erben in der Öffentlichkeit erst ab den 1990er Jahren wieder intensiv ausgetragen wurde.

00:02:37
Assimilation

Hugo Burghauser

00:01:12
Heimholung

Die Besatzer ermöglichen oder unterstützen die Rückkehr

00:00:44
Einladung an Emigranten...

damals nicht und später nicht!

00:01:41
Keine Rückkehr

Hilde Spiel über Exil,...

00:04:35
Exil

Kommentar von Gerhard Jagschitz

00:00:53
Politisches Exil

Bekenntnis zu Österreich

00:00:41
Privates und politisches

Ferne Nähe im Herzen

Rückkehr?

Die Kluft bleibt

Das Exil hat eine Lücke in das geistige und kulturelle Leben Österreichs gerissen, die nach 1945 nie mehr geschlossen werden konnte. Besonders Wien verlor dadurch seine Rolle als richtungs­weisendes Zentrum der Kunst und Wissenschaft.

Nicht nur die Haltung der Österreicher/innen zu den Exilant/innen, auch die Haltung der Exilant/innen zu ihrer ehemaligen Heimat war zwiespältig. Vielen, vor allem jenen, die aus "rassischen" Gründen vertrieben wurden und denen eine Integration in ihre Exilländer (wie etwa USA, Großbritannien oder Israel) gelang, erschien eine Rückkehr wenig attraktiv. Im Gegensatz dazu lässt sich feststellen, dass die Bereitschaft und der Wunsch zurückzukehren bei politischen Emigrant/innen höher war, als bei jenen, die aus rein "rassischen Gründen" ins Exil gehen mussten. Doch auch die politischen Parteien zeigten keine intensiven Bemühungen, ihre exilierten Funktionäre wieder zurück­zu­holen und nur wenige Remigrant/innen spielten politisch eine entscheidende Rolle.