"The Space Race" - Rennen ins Weltall

Mit dem Space-Race ab 1955 beschleunigte sich die Entwicklung der Raumfahrt enorm. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass die Raketentechnologie immer noch in erster Linie für die Militärs beider Supermächte entwickelt wurde.

The Space Race - Die UdSSR weit vor den USA

1954 begann mit der Entwicklung des North American X-15 Raketenflugzeugs ein Programm, welches erheblich zum Erfolg der bemannten Raumfahrt beitrug. Mit der Messerschmitt Me 163 und der Bachem Ba 349 Natter hatte die deutsche Luftwaffe zu Kriegsende zwei einsatzbereite Raketenflugzeuge gehabt, daher erstaunt es kaum, dass mit Walter Dornberger ein deutscher Experte federführend am Programm beteiligt war. 1959 erfolgte der Erstflug einer X-15. Neben der X-15 entwickelte Dornberger noch einen nuklear bestückten Luft-Boden-Marschflugkörper für das Strategic Air Command. SAC war seit 1947 Teil der United States Air Force und für zwei Teile der nuklearen Abschreckungs-Dreifaltigkeit der USA, Langstreckenbomber und landgestützte Interkontinentalraketen, zuständig. Die mit Atomraketen bestückten U-Boote der US-Navy waren und sind der dritte Teil. Auch das Konzept für die Boeing X-20, ein Vorgängerentwurf des Space-Shuttles, stammte von Dornberger. Konzeptionell waren Ideen von Dornberger, Sänger und von Braun in das Space-Shuttle-Programm eingeflossen, aber das ist eine andere Geschichte. Das X-15-Programm endete im Dezember 1968 und lieferte wertvolle Daten für die bemannte Raumfahrt, unter anderem für die Steuerung von Fluggeräten außerhalb der Atmosphäre durch Steuerdüsen. Aber auch der Geschwindigkeitsweltrekord für bemannte Flugzeuge wird noch heute von einer X-15 gehalten, erzielt am 3. Oktober 1967 von William John Knight mit 7.274 km/h (Mach 6,7).

1956 erfolgte die Gründung der Army Ballistic Missile Agency, die abgesehen von den kommandierenden US-Militärs im Entwicklungsbereich eine beinahe rein deutsche Angelegenheit war. Im Jahr zuvor hatten die kurz hintereinander erfolgten Ankündigungen der USA und der UdSSR, „demnächst“ einen Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu schießen, das Space Race – das Rennen ins Weltall eröffnet. Neben dem Rüstungswettlauf war dies ein weiteres Konkurrenzgebiet zwischen Ost und West und mit diesem auf das Engste verknüpft. Noch setzte US-Präsident Eisenhower auf das Vanguard-Raketenprogramm der US-Navy, welches auf der Viking-Höhenforschungsrakete beruhte, die ihrerseits eine Weiterentwicklung der V2 war. Dieses Programm lieferte auch einige spektakuläre Ergebnisse, als mehrere Prototypen beim Start explodierten. Dramatisch wurde die Situation im Oktober 1957, als das sowjetische Raumfahrtprogramm mit dem gelungenen Start der Sputnik-Rakete und dem erfolgreichen Aussetzen des Sputnik-Satelliten in einer stabilen Erdumlaufbahn seine Überlegenheit demonstrierte. Sergei Koroljow, der geniale sowjetische Raketenpionier, hatte die Trägerrakete R-7, eigentlich die erste echte Interkontinentalrakete, entwickelt. Als Reaktion brach in den USA die Spuntnik-Krise aus. Diese Panik ist nicht unverständlich, denn einen Satelliten erfolgreich zu starten und im Orbit zu palzieren, bedeutete in der gedanklichen Fortführung nichts weniger als die Fähigkeit der UdSSR einen Atomsprengkopf durch das Weltall auf jeden beliebigen Punkt der Welt, auch in den USA, abschießen zu können. Die Reichweite der R-7 lag bei 8.800 Kilometern und der Einschlagspunkt lag innerhalb eines ungefähr fünf Kilometer großen Radius. Die Treffgenauigkeit erscheint nicht besonders groß zu sein, doch sollte nicht vergessen werden, dass die UdSSR 1953, nur ein Jahr nach der USA, erfolgreich ihre erste Wasserstoffbombe getestet hatte. Bei einem nuklearen Gefechtskopf mit einer Sprengkraft im Megatonnenbereich ist eine Abweichung vom Ziel von maximal fünf Kilometern durchaus vertretbar. Die Explosion würde alles in einem sehr viel größeren Umkreis auslöschen. Wie schon beim V2-Beschuss Londons bestand auch bei einer Interkontinentalrakete keine echte Abwehrmöglichkeit und bei einer dadurch gleichzeitig dramatisch verkürzten Vorwarnzeit, waren nun die gesamten USA ins Fadenkreuz sowjetischer Raketen geraten. Dass der KPdSU-Generalsekretär Nikita Chruschtschow ankündigte, die UdSSR werde bald Raketen wie Würstchen herstellen, trug auch nicht zur Entspannung in den USA bei. 

Aber auch in der Zeit ihres größten Erfolge gab es einen schrecklichen Rückschlag für die Raketenentwicklung in der UdSSR. Die Nedelin-Katastrophe vom 24. Oktober 1960, benannt nach ihrem möglichen Verursacher und gleichzeitig ranghöchstem Opfer Marschall Mitrofan Iwanowitsch Nedelin, am sowjetischen Weltraumbahnhof von Baikonur, war wohl eine der schlimmsten Katastrophen in der Geschichte der Raketentechnologie überhaupt.
Es ging um die Erprobung der R-16, einer weiteren sowjetischen Interkontinentalrakete, die an Stelle der R-7 treten sollte. Chruschtschow war von der Idee begeistert die Rote Armee um 1,2 Millionen Mann zu verkleinern, eine beispiellose Geste des Friedens, aber gleichzeitig mit der gerade gegründeten Sowjetischen Strategischen Raketengruppe, als einer unabhängigen Waffengattung, in Wahrheit ihre Schlagkraft durch Interkontinentalraketen mit Atomsprengköpfen zu vervielfachen.
Marschall Nedelin, der die Entwicklung der R-16 überwachte und ständig vorantrieb, bestand trotz eines bekannten Problems mit der Elektronik der Test-Rakete auf der Fortsetzung der Startvorbereitungen. Demonstrativ nahm er ca. acht Meter von der Rakete auf einem Sessel Platz um ein anspornendes Beispiel zu geben. Andere Militärs und Techniker stellten sich wohl oder übel neben ihren Vorgesetzten und Chef.
Durch den bekannten Fehler in der Elektronik, Hast und Missachtung von Sicherheitsprotokollen kam es zur Katastrophe. Das Triebwerk der zweiten Stufe zündete und der Treibstofftank der ersten Stufe barst, wodurch 120 Tonnen Raketentreibsoff der ersten Stufe explodierten, bzw. in 90 Sekunden verbrannten. Die Anzahl der Todesopfer schwankt zwischen 124 und über 200. Unter den Opfern war auch Marschall Nedelin, von dem man überhaupt nur die linke Schulterklappe seines Uniform-Mantels fand. 

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The Race to Space
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Atomraketen noch vor 1975
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Von Braun rettet den Tag und Kennedy will auf den Mond

Nun musste das Team um Wernher von Braun einspringen. 90 Tag hatte die Army Ballistic Missile Agency Zeit für einen erfolgreichen Start. Mit der Redstone-Rakete, einer Weiterentwicklung und dabei massiven Verbesserung der V2, stand eine getestete Trägerrakete zur Verfügung. Auf diese wurde nun im Eiltempo ein Satellit – Explorer-1 – montiert und vier Monate nach dem Sputnik am 1. Februar 1958 erfolgreich getestet. Von Braun und die „Nazi-Scientists“ hatten die Lage gerettet, ja mehr, sie hatten die Ehre der Vereinigten Staaten gerettet. Die Gedankenwelt des Kalten Krieges in den 1950er Jahren kann vielleicht durch das US-Projekt A119 und sein sowjetisches Gegenstück E3 ein wenig erhellt werden. Das Ziel der beiden Projekte war, einen nuklearen Sprengsatz auf dem Mond zur Detonation zu bringen. Beide Supermächte wollten so ihre technische Überlegenheit demonstrieren. Beide Projekte wurden Ende der 1950er Jahre fallengelassen, noch vor dem Vertrag über das Verbot von Atomtests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser 1963.  

1958 machten die USA ernst mit der Bündelung ihrer Kräfte im Space Race. In diesem Jahr wurde am 29. Juli die NASA – die National Aeronautics and Space Administration – gegründet und das Mercury-Programm gestartet. Vom Oktober 1958 bis zum Juni 1963 hatte dieses Programm das Ziel, einen Astronauten in eine Erdumlaufbahn und wieder sicher zurück zu bringen. Doch vorerst musste die USA durch die UdSSR noch zwei gewaltige Schlappen im Rennen ins Weltall einstecken. Am 12. September 1959 wurde vom Kosmodrom in Baikonur Lunik 2 gestartet, eine Sonde mit dem Ziel, den Mond zu treffen. Dieses Ziel erreichte Lunik 2 nach 45 Stunden und wurde so zum ersten von Menschen gebauten Objekt, das von einem kosmischen Körper zu einem anderen reiste. Doch es sollte für die USA noch schlimmer kommen. Wie Sputnik der erste künstliche Erdsatellit war und Lunik 2 der erste künstliche Gegenstand auf einem anderen kosmischen Körper, so wurde Oberleutnant Juri Gagarin am 12. April 1961 als Kosmonaut mit Wostok-1 zum ersten Menschen im Weltall. Aber nicht nur das, er umkreiste mit seinem Wostok-Raumfahrzeug auch als erster Mensch die Erde in einem Orbit. Alan Shepard erreichte mit Mercury-Redstone 3 zwar das Weltall, er wurde so zum ersten echten US-Astronauten, aber es sollte noch bis zum 20. Februar 1962 dauern, bis John Glenn mit Mercury-Atlas 6 so wie Gagarin vor ihm die Erde umkreiste.  

Davor hatten sowohl die USA als auch die UdSSR Tiere – Schimpansen, bzw. Hunde – bei Testflügen eingesetzt. Die sowjetische Hündin Laika war das erste Lebewesen im Weltall, allerdings war ihr Flug ohne Wiederkehr geplant. Im Gegensatz dazu war bei den Testflügen der NASA mit Tieren eine sichere Rückkehr zur Erde geplant. Der Totenkopfaffe Gordo ertrank zwar noch 1958 auf Grund einer Fallschirmfehlfunktion der Mercury-Kapsel, aber die weiteren tierischen Astronauten kehrten sicher zur Erde zurück. So auch der Schimpanse Ham, dessen Flug am 31. Jänner 1961 erfolgreich verlief. Ham, der im Kongo gefangen worden war, lebte noch bis 1983 in einem amerikanischen Zoo.
Am 25. Mai 1961 hatte John F. Kennedy, der neue US-Präsident, vor dem US-Kongress verkündet, dass noch vor Ende des Jahrzehntes ein Amerikaner auf dem Mond landen und sicher zur Erde zurückkehren sollte. Eine große Ansage der USA, der vorerst die UdSSR wieder Taten folgen ließ. So testete die UdSSR am 6. Oktober 1961 die stärkste jemals gezündete Wasserstoffbombe mit einer Sprengkraft von 50 Megatonnen TNT. Die Kuba-Krise im Jahr 1962, als die UdSSR Kurzstrecken Raketen mit Atom-Sprengköpfen auf der seit 1959 kommunistischen Insel stationierten, brachte die Menscheit so nahe an den Abgrund der nuklearen Vernichtung wie nie zuvor und wohl nie danach. Aber nun gelang eine Verhandlungslösung zwischen Kennedy und Chrustschow.  
1963 gelang der UdSSR abermals ein großer Erfolg in der Raumfahrt, der selbstverständlich auch propagandistisch genutzt wurde. Die Kosmonautin Valentina Wladimorowna Tereschkowa war im Juni 1963 die erste Frau im Weltall. Es sollte bis 1982 dauern, bis eine weitere Kosmonautin ihr folgte und bis 1983, bis die erste US-Astronautin ins Weltall gelangte. Einen Weltrekord hält Tereschkowa aber bis heute: Sie ist die einzige Frau, die bisher eine reine Frauenweltraummission absolvierte, denn sie war in ihrer Wostok 6-Kapsel alleine unterwegs.

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The Cape 1963

Wechsel von Präsidenten und Wechsel der Raumfahrtprogramme

Präsident Kennedy wurde am 22. November 1963 in Dallas-Texas Opfer eines Attentates. Sein Nachfolger, Vizepräsident Lyndon Baines Johnson, übernahm auch den bemannten Flug zum Mond als Teil des politischen Erbes von JFK. LBJ, wie Johnson genannt wurde, war ein zutiefst pragmatischer Demokrat der alten Schule aus Texas, ein Macher, der es wie kein Zweiter zu seiner Zeit verstand, die Fäden im Hintergrund zu ziehen. LBJ, der kein Freund der Kennedys war, hatte sicherlich nicht damit gerechnet, jemals Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, aber er hatte große Pläne für das Land. Seine Präsidentschaft stand für deren Umsetzung auf einem denkbar soliden Fundament, denn er wurde bei der Präsidentschaftswahl 1964 als demokratischer Kandidat mit dem besten Ergebnis aller Zeiten bei der Popular Vote im Amt bestätigt. Da war sein Traum von der „Great Society“, ein Plan zur Bekämpfung der in den 60er Jahren weit verbreiteten Armut in den Vereinigten Staaten, die gleichzeitig als das mächtigste und reichste Land der Welt galten. Da war die Umsetzung der Bürgerrechte, hier hatte Kennedy viel angekündigt, aber es war Johnson der die Pläne auch gegen massiven Widerstand aus den eigenen Reihen, vor allem im Süden der USA, umsetzte. Neben diesen beiden Herkulesaufgaben nahm sich der Mondflug schon beinahe einfach und bescheiden aus. Doch über allen Plänen von LBJ schwebte mindestens so bedrohlich wie das Damokles-Schwert der Vietnamkrieg, in den die USA im Laufe seiner Präsidentschaft immer tiefer verwickelt wurden. Auch hier folgte Johnson seiner bisherigen politischen Erfahrung. In seinem Weltbild war kein Platz für Männer wie Ho Chi Minh oder Vo Nguyen Giap, die kommunistischen Führer Nordvietnams, für die es zu einer Wiedervereinigung des ganzen Landes unter kommunistischer Führung keine Alternative gab.  

Nachdem das Mercury-Programm wegen des großen Erfolges vorzeitig beendet werden konnte, startete 1965 das Gemini-Programm mit Raumflügen. Begonnen hatte Gemini bereits 1959. Das Ziel war, mit Zwei-Mann-Raumschiffen die Technologie für das Apollo-Programm den Flug zum Mond zu testen und zu perfektionieren. Von 1965 bis 1966 gab es bei Gemini insgesamt zehn bemannte Raumflüge, unter anderem mit dem ersten Weltraumausstieg eines amerikanischen Astronauten. Auch hier konnte die UdSSR der USA die Show stehlen, gelang doch dem Kosmonauten Alexei Archipowitsch Leonow bei Woschod 2, einem Raumflug des Woschod-Programms, der allererste Weltraumausstieg am 18. März 1965 und damit über zwei Monate vor dem Astronauten Edward H. White am 3. Juni 1965 bei Gemini 4.

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Bericht des UNO-Delegierten und Vorsitzenden der Weltraumkommission der UNO Dr. Kurt Waldheim über Verhandlungen zwischen den USA und der UdSSR
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Interview: Dr. Kurt Waldheim zu Verhandlungen USA - UdSSR über Ausschließung des Weltraumes für militärische Nutzung
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Zusammenfsassung der letzten Weltraumereignisse - Dezember 1964
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Zehn Jahre Weltraumzeitalter im Oktober 1967 - Reportage über eine Rede von Dr. Wernher von Braun
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