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KI-generiertes Transkript
Eine recht angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Aus dem Studio des Mittagsschonals begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Was haben wir Ihnen in den kommenden 60 Minuten an Beitragsthemen anzubieten?
Vor der politischen Sommerpause wird noch reger parlamentarischer Eifer entfaltet.
Heutiges Schwerpunktthema der Nationalratsdebatte ist die Wirtschafts- und Steuerpolitik.
Das schlechte Wetter, das ist für viele ja bereits ein zu vornehmer Ausdruck, wird aller Voraussicht nach, wenigstens etwas Positives in diesem Zusammenhang, keine besonders negativen Auswirkungen auf die sommerfremden Verkehrssaison haben.
Darüber hinaus berichten wir aus Österreich über Ursachen und Folgen der bevorstehenden Schließung des Wiener Werks der Vereinigten Edelstahlwerke.
Die Themen der geplanten Auslandsbeiträge, Papstbesuch in Brasilien.
Darüber hinaus bringen wir eine Nachlese zum Besuch des westdeutschen Bundeskanzlers Schmidt in der Sowjetunion.
Im Besonderen darüber, welche Reaktionen darauf gibt es denn in den sowjetischen Medien.
In Jugoslawien scheint die Hoffnung auf weitere Liberalisierung etwas getrübt zu sein.
Es gibt neuerlich Angriffe gegen den Regimekritiker Milovan Cilas.
Südafrika leidet unter einer besonders starken Kältewelle, die schon zahlreiche Tote verursacht hat.
Und die Dürre in der Sahelzone nimmt immer größere Formen an.
Im Kulturteil des Mittagsjournals berichten wir über das Gastspiel der mexikanischen Philharmoniker in Wien.
Zunächst aber wie immer die Nachrichten aus aller Welt.
Chef vom Dienst ist Raimond Teller und Sprecher Peter Fichner.
Österreich.
Das Plenum des Nationalrates befasst sich heute mit einem Budgetüberschreitungsgesetz in der Höhe von 2,2 Milliarden Schilling.
Davon sind etwa 600 Millionen für Erstattungen an Bausparer aufgrund eines Erkenntnisses des Verfassungsgerichtshofes erforderlich, nachdem der Bund Nachzahlung an die Länder zu leisten hat.
50 Millionen Schilling sind für die Förderung industriell gewerblicher Arbeitsplätze im Waldviertel vorgesehen und 400 Millionen für Wirtschafts- und Strukturförderung.
Auf der Tagesordnung des Nationalrates steht ferner ein Antrag der ÖVP auf Milderung der Lohnsteuerprogression ab 1.
Jänner nächsten Jahres.
Die Sitzung begann um 9 Uhr mit einer Fragestunde, in der unter anderem Justizminister Broda mitteilte, dass eine Neuregelung bei der Einlieferung psychisch Kranker in geschlossene Anstalten ausgearbeitet wird.
Auch die rechtliche Betreuung behinderter Personen durch geeignete Sachwalter wird laut Broda neu geregelt.
Die Industriellenvereinigung weist heute in einer Aussendung darauf hin, dass die Lohnkosten in Österreich in den 70er-Jahren stärker gestiegen sind als in den meisten anderen europäischen Ländern.
An dieser Tendenz hat auch die gemäßigte Lohnpolitik der vergangenen beiden Jahre nichts ändern können, meint die Industrie.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne inklusive Lohnnebenkosten sind heute in der österreichischen Industrie mehr als zweimal so hoch wie noch vor zehn Jahren.
In der Aussendung wird auch darauf hingewiesen, dass die österreichische Industrie an Wettbewerbsfähigkeit am stärksten gegenüber jenen Ländern eingebüßt hat, die im Abwertungswettlauf der 70er Jahre den Druck auf ihre Arbeitskosten verringern konnten.
Der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs, Lena, hat die Bundesregierung und die ihr nahestehenden Sozialpartner heute aufgefordert, den Anliegen der Bauern mehr Bedeutung zuzumessen als in der vergangenen Zeit.
Nach den Worten Lenas mussten die Bauern im Vorjahr die größten Einkommensverluste hinnehmen.
Lehner erinnerte in diesem Zusammenhang an das agrarpolitische Programm der Landwirtschaftskammern, in dem unter anderem eine regelmäßige Erhöhung der Erzeugerpreise, ein gesicherter Absatz und ein rascherer Ausbau der Infrastruktur in den Grenzregionen gefordert wird.
Bundesrepublik Deutschland, Frankreich.
Bundeskanzler Schmidt hat am Vormittag das Kabinett in Bonn über die Ergebnisse seines Besuchs in Moskau unterrichtet.
Im Mittelpunkt des Gesprächs Schmidts mit der sowjetischen Staatsführung standen die Afghanistan-Krise und die Raketenrüstung des Westens und Ostens in Europa.
Der Bundesgeschäftsführer der SPD, Bahr, hat in einem Rundfunkinterview erklärt, es sei nicht zu erwarten, dass die Sowjetunion nach dem Besuch des Bundeskanzlers ihre Truppen aus Afghanistan zurückziehen werde.
Der Kanzlerkandidat der Unionsparteien Strauss formulierte, die Reise Schmidts nach Moskau habe offenbar weder in der Afghanistan-Frage noch im Bereich der Rüstungsproblematik zu konkreten Ergebnissen geführt.
Der deutsche Außenminister Genscher, der gemeinsam mit Schmidt die sowjetische Hauptstadt besuchte, hat am Vormittag in Paris seinen französischen Ressort-Kollegen François Possé über die Resultate der Mission informiert.
Er ist anschließend nach Washington weitergereist, wo er mit Präsident Carter und Außenminister Muski zu Unterredungen zusammentreffen wird.
Sowjetunion Das Parteiorgan Pravda erhält eine Regelung der Afghanistan-Frage auf dem Verhandlungswege für möglich.
In einem Kommentar des Blattes heißt es heute, Voraussetzung für Gespräche über die Afghanistan-Krise sei jedoch das Ende jeder bewaffneten Aggression und aller feindlichen Aktivitäten gegenüber der Regierung in Kabul.
Der Rückzug einiger sowjetischer Besatzungseinheiten und das neue Programm der afghanischen Regierung werden von der Pravda wörtlich als Zeugnis des guten Willens und als Schritt in Richtung einer politischen Lösung bezeichnet.
USA.
In Washington beginnen heute Gespräche zwischen Vertretern Israels, Ägyptens und der Vereinigten Staaten mit dem Ziel, die Verhandlungen über die Autonomie für die palästinensische Bevölkerung im Westjordanland und im Gaza-Streifen wieder in Gang zu bringen.
Nach Meinung von Beobachtern gibt es weder auf israelischer noch auf ägyptischer Seite Anzeichen einer Kompromissbereitschaft.
Der Leiter der israelischen Delegation, Innenminister Burk, betonte, sein Land werde in der Jerusalem-Frage seine Haltung nicht ändern und weiterhin die ganze Stadt beanspruchen.
Ägypten hat mehrmals gefordert, den arabischen Ostteil Jerusalems in die Autonomie-Regelung für die Palästinenser einzubeziehen.
Irak.
In Bagdad wurde heute eine Erhöhung des Rohölpreises um 2 Dollar auf 32 Dollar je Fass bekannt gegeben.
Die Preiserhöhung geht auf die Beschlüsse der letzten OPEC-Konferenz in Algier zurück.
Iran.
Die Ärzte in der Krankenhausanstalt von Teheran streiken heute aus Protest gegen die Hinrichtung eines Berufskollegen in der Stadt Ahvaz.
Der Arzt war zum Tode verurteilt worden, weil er sich der Vertreibung linksgerichteter Studenten aus der Universität von Ahvaz widersetzt hatte.
Nach Angaben der iranischen Ärzteschaft wird der Ausstand weitgehend befolgt, obwohl das Gesundheitsministerium den Streikenden mit Entlassung und Festnahmen gedroht hat.
Nach einem Bericht der Zeitung Tehran Times haben gestern etwa 2000 Beschäftigte der Wasserwerke in der iranischen Hauptstadt die Arbeit eingestellt.
Sie protestierten gegen die von der Regierung verfügte Streichung von Wohnungsbeihilfen und Überstunden.
Mehrere wegen Rauschgifthandels zum Tode verurteilte Iraner haben nach einem Bericht der Zeitung Bamdad auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte die Wachmannschaft angegriffen.
Dabei wurden fünf der Delinquenten getötet.
Weitere drei wurden hingerichtet.
Thailand, USA.
Die Truppen der provietnamesischen Regierung Kambodschas haben nach Angaben des thailändischen Armee-Kommandos einen Großteil der thailändisch-kambodschanischen Grenze vermint.
Die Minenfelder dienen offenbar dazu, Angriffe der Roten Khmer, der Anhänger des früheren kambodschanischen Regimes Pol Pot, abzuwehren.
Präsident Carter hat als Reaktion auf das jüngste militärische Vorgehen Vietnams an der thailändischen Grenze neue Waffenlieferungen an die Regierung in Bangkok angeordnet.
Über eine Luftbrücke wird Thailand Geschütze, Infanteriewaffen und Munition erhalten.
Auf dem Seeweg sollen 35 Panzer vom amerikanischen Typ M48 folgen.
USA.
Der amerikanische Senat hat beschlossen, Budgetmittel in Höhe von 91 Millionen Dollar für die Entwicklung eines neuen strategischen Bombers freizugeben.
Der neue Bomber soll ab 1987 die B-52 ersetzen.
Die Senatoren sprachen sich nicht für einen bestimmten Bombertyp aus, sie forderten vielmehr vom Verteidigungsministerium einen Bericht über die zur Wahl stehenden Typen.
Brasilien.
Papst Johannes Paul II., der sich zurzeit in Rio de Janeiro aufhält, hat bei einer Feldmesse vor etwa zwei Millionen Gläubigen die sozialen Missstände in dem lateinamerikanischen Land angeprangert.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche äußerte seine Sorge über unmenschliche Lebensbedingungen und erklärte, Millionen brasilianischer Familien litten vor allem in den großen Städten an mangelnder Hygiene, Gesundheit und Erziehung.
Hauptursachen für das soziale Elend in Brasilien sind, nach Ansicht des Papstes, Arbeitslosigkeit und unzureichende Löhne.
Südafrika Nach einem Bericht eines Kriegsberichterstatters der südafrikanischen Nachrichtenagentur SAPA haben die Regierungstruppen bei dem Einfall in Südangola praktisch den gesamten Militärapparat der südwestafrikanischen Befreiungsfront SWAPO zerstört.
Mehr als 300 Freischeller der namibischen Nationalistenbewegung sollen getötet und rund 30 Waffen- und Lebensmittellager vernichtet worden sein.
Das in der ersten Juni-Hälfte durchgeführte Unternehmen war die bisher größte militärische Operation der südafrikanischen Streitkräfte nördlich der Grenze zu Namibia.
Das Wetter.
Das in Bodennähe über Norddeutschland gelegene Tief verlagert sich nach Polen.
In den höheren Luftschichten bleibt jedoch ein Tiefkern über Mitteleuropa erhalten.
Die Aussichten bis morgen früh.
Veränderliche im Bergland vorherrschen starke Bewölkung, Neigung zu gewittrigen Regenschauern, westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 19 Grad, Frühtemperaturen morgen 8 bis 13 Grad.
Innsbruck stark bewölkt, 14°C, Südwestwind 15 kmh.
Bregenz bedeckt leichter Regen, 11°C, Westwind 3.
Graz stark bewölkt, 14 Grad Südwestwind 10 und Klagenfurt stark bewölkt, Gewitter 12 Grad Südwind 5 Kilometer in der Stunde.
Ja, das Wetter wird also nach wie vor nicht besser.
Der Sommer lässt noch ziemlich auf sich warten und nicht zuletzt die dauernd wiederkehrenden Hiobsbotschaften in den Zeitungen über Schlechtwetter.
Sie verunsichern natürlich besonders die österreichischen Fremdenverkehrsbetriebe.
ist auch der Fremdenverkehr ein wichtiger Devisenbringer und hilft die Zahlungsbilanz, mit der es ja nicht zum Besten steht, aufzubessern.
Welche Auswirkungen das Schlechtwetter nun tatsächlich auf die Fremdenverkehrssaison haben kann, untersucht Michael Kerbler im folgenden Beitrag.
Die Schlagzeilen in den Zeitungen, die sich auf Schlechtwetter und ausbleibende Touristen beziehen, scheinen eine schlechte Sommerfremdenverkehrssaison anzukünden.
Wartende Kellner vor leeren Tischen, Zimmerfreischilder vor Privatquartieren im Salzkammergut und Kärnten geben aufs erste dieser schlechten Prognose auch recht.
Wenn man allerdings in den Zeitungen der vergangenen Jahre blättert, stößt man etwa Ende Juni 1979 auf eine Serie von Schlagzeilen,
wie etwa am 26.
Juni vergangenen Jahres.
In der Tageszeitung die Presse etwa berichtete man unter dem Aufmacher Großalarm nach Umweltkatastrophe, dass innerhalb einer Stunde mehr als elf Prozent der jährlichen Regenmenge über Wien niederging.
Überschwemmungskatastrophen in der Steiermark machten Ende Juni, Anfang Juli vergangenen Jahres vor allem den Ost- und Weststeirern zu schaffen.
Aber auch 1978 war das Wetter zu Sommerbeginn alles andere als sommerlich.
Sintflutartige Regenfälle zogen nicht nur die Bundeshauptstadt, sondern auch Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten und besonders die steirische Region um Judenburg in Mitleidenschaft.
Trotz all dieser Hiobsmeldungen zu Beginn der Sommerfremdenverkehrssaison, man das Ergebnis sowohl 1978 als auch 1979 für die Gastronomie, für die Unterhaltungsbetriebe, für die Bäder und die Souvenirhändler zufriedenstellend.
So kletterte die Nächtigungsziffer von Sommer 1977 auf Sommer 1978 um 0,5 Prozent.
Trotz des guten Abschneidens im Jahr 1978 konnte das Ergebnis im Sommer 1979 sogar gesteigert werden.
Der Zuwachs der Ausländernächtigungen in Prozenten ausgedrückt betrug beachtliche 5,4 Prozent.
Für heuer ist man, was den Fremdenverkehr in den Monaten Juli und August betrifft, deshalb trotz der schlechten Witterung nach wie vor optimistisch.
Die Erfahrung der beiden vorangegangenen Jahre gibt den Wirtschaftsforschern auch recht.
Eine nähere Analyse macht deutlich, welche Faktoren tatsächlich ausschlaggebend für eine gute oder schlechte Sommerfremdenverkehrssaison sind.
Die Bedeutung der Monate Mai und Juni für das Gesamtergebnis des Reiseverkehrs ist relativ gering.
Daher spielt auch das Wetter in diesen Monaten für die Gesamtrechnung keine so wichtige Rolle.
Von besonderer Bedeutung sind die Monate Juli und August, ja sogar noch die erste Septemberhälfte ist für das Abschneiden von einiger Wichtigkeit.
Schlechtes Wetter Ende Juni, Anfang Juli bewirkt bei den Österreich-Urlaubern aus dem Inland, dass sie, so sie noch nicht gebucht haben, ihre Entscheidung, wohin sie fahren wollen, erst knapp vor Urlaubsantritt treffen.
Das Quartier wird entweder kurzfristig gebucht oder man fährt mit dem Auto in dem Landstrich, in dem man Urlaub machen will, von Pension zu Pension, bis man eine passende gefunden hat.
Die Auslandsurlauber, die nach Österreich kommen, haben im überwiegenden Maß fix gebucht.
Jene Urlauber, die zu einem Campingaufenthalt nach Österreich kommen, stellen eine insgesamt so kleine Gruppe dar, dass sie kaum ins Gewicht fällt, wenn sie ausbleiben.
Die Niederländer und Belgier etwa werden heuer weitaus weniger in Österreich Urlaub machen als im Vorjahr.
Sie bleiben deshalb zu Hause, weil die wirtschaftliche Lage in ihrem Land äußerst angespannt ist.
Übrigens, noch trauen sich die Wirtschaftsforscher es nur vorsichtig hinter vorgehaltener Hand auszusprechen.
Der Österreicher macht wieder gerne Urlaub im eigenen Land.
Die Zuwachsraten im vergangenen Sommer und auch im Winter lassen auf einen vorsichtig hamelnden Modetrend in Österreich, Urlaub zu machen, schließen.
Oder, wie ein Fremdenverkehrsfachmann dieser Tage so schön sagte, die Österreicher können sich Gärnten wieder leisten.
Eine unterstützende Komponente, nicht zu Hause, aber doch daheim Urlaub zu machen, dürfte die schwache Steigerung der realen Einkommen sein.
Auch die Erwartung, dass es heuer weniger Reallohnzuwachs geben dürfte, kann zur Entscheidung in Österreich Urlaub zu machen beitragen.
Auch die Treibstoffpreiserhöhungen, so wird vermutet, hält so manchen Österreicher von einer weiteren Fernreise ab.
Und auch die Charterflugpreise, die durch die steigenden Benzinrechnungen eine zusätzliche Teuerung erfahren, verlieren aus Preiskünden recht leicht ihre Attraktivität.
Die Fremdenverkehrswerber wiederum reklamieren für sich, dass das wanderbare Österreich den Inländer dazu motiviert, auch einmal die Landschaften in der eigenen Heimat kennenzulernen.
Alles in allem gesehen dürfte die Prognose von einem Reiseverkehrs-Plus von vier Prozent für den Sommer trotz schlechten Wetters zu halten sein.
Es überwiegt also Optimismus hinsichtlich der Sommerfremdenverkehrssaison in Österreich.
Die Informationen darüber holte Michael Kerbler ein.
Nun zur Berichterstattung über das innenpolitische Geschehen.
Nach der gestrigen außenpolitischen Debatte und der dringlichen Anfrage der ÖVP an Vizekanzlerfinanzminister Androsch und Bundeskanzler Kreisky in Sachen Quellensteuer steht der heutige Tag im Plenum des Nationalrates neuerlich im Zeichen der Wirtschaftspolitik.
Ansatzpunkte für die heutigen Auseinandersetzungen bieten unter anderem ein Budgetüberschreitungsgesetz und ein Antrag der ÖVP auf Linderung der steuerlichen Belastung durch eine Lohn- und Einkommensteueranpassung, wie es die ÖVP formuliert.
Wir schalten nun dazu ins Parlament, von wo sich Wilfried Seifert meldet.
Eine Parlamentsdebatte mit überwiegend wirtschaftspolitischen Schwerpunkten also und damit eine Debatte nach durchaus bekannten, bei wirtschaftspolitischen Debatten üblichen Muster.
Anlässe für die heutige, zum Teil recht grundsätzliche Diskussion, sind ein von der SPÖ eingebrachtes Budget-Überschreitungsgesetz für erhöhte Ausgaben im Ausmaß von 2,2 Milliarden Schilling und eben der genannte von der ÖVP eingebrachte Initiativantrag zur Steueranpassung per 1.
Jänner 1981.
Zwei Anträge, die beide in der Debatte bisher schon miteinander verquickt wurden, deren weiteres Schicksal in der parlamentarischen Mechanik aber höchst unterschiedlich ist.
Der Antrag der ÖVP auf Steueranpassung ab 1981 wird in der ersten Lesung auf überraschend breite Zustimmung stoßen, da auch die SPÖ dafür sein wird.
Das bedeutet allerdings nur, dass dieser Antrag im zuständigen Ausschuss ausführlich diskutiert werden kann.
Denn endgültig wird die SPÖ den Antrag mit ihrer Mehrheit in dritter Lesung dann ablehnen.
Eine Steueranpassung für alle Gruppen außer den Beziehern von Ausgleichszulagen kommt für die Sozialisten erst 1982 aus budgetpolitischen Gründen infrage.
Ganz anders der SPÖ-Antrag für das Budgetüberschreitungsgesetz.
Budgetüberschreitungsgesetze werden ausschließlich von der Regierungspartei beschlossen und von der Opposition abgelehnt und das seit 1966, seit es in Österreich Alleinregierungen gibt.
Auch heute wird die Opposition dagegen stimmen.
Argumente?
Trotz mancher positiver Ansätze, etwa der zusätzlichen Ausgaben für Forschung und Grenzlandförderung, beides allerdings gerade im Vergleich mit der Förderung für den amerikanischen Automobilkonzern General Motors unzureichend, werden ÖVP und FPÖ dieses 2,2 Milliarden Schilling-Gesetz ablehnen.
ÖVP-Generalsekretär Lanner war der Erstredner seiner Partei, Abgeordnete Mühlbacher sprach für die SPÖ.
Ihre Finanzpolitik und daher auch dieses Budget-Überschreitungsgesetz,
hat offenbar noch immer nicht erkannt, dass eine breite Förderung von Forschung und Entwicklung nicht nur notwendig, sondern in Österreich längst überfällig wäre.
Ihre Finanzpolitik und damit auch dieses Budgetüberschreitungsgesetz hat bisher zwar viele Wege der Steuererhöhung gefunden, aber den Weg zu einer vernünftigen Budgetsanierung noch immer nicht beschritten.
Daher lehnen wir dieses Gesetz ab.
Nächster Redner ist Dr. Mühlbacher.
Herr Präsident, meine Damen und Herren, Herr Abgeordneter Lahner hat schon im Vorhinein gewusst, dass ich der österreichischen Volkspartei die Frage stellen werde, warum sie dieses Budget-Überschreitungsgesetz ablehnt.
Er musste aber sofort einschränken, musste sagen, es sind natürlich viele vernünftige Ansätze enthalten und hat sich also jetzt bemüht, diese Ablehnung doch irgendwo zu begründen, was ihm eigentlich nicht gelungen ist.
Im Anschluss an die gestrige Debatte war auf Mühlbacher der ÖVP einmal mehr Lizitationspolitik vor.
Mehr Ausgaben zu verlangen, ohne weiteren Einnahmen wie etwa der Quellensteuer auf Bankzinsen oder und der Mehrwertsteuererhöhung bei Strom zuzustimmen, bedeute eine Verunsicherung der Bevölkerung, argumentierte der SPÖ-Wirtschaftssprecher.
Eine Ansicht, die FPÖ-Wirtschaftssprecher Josek allerdings nicht gelten lassen wollte.
sowas von Demagogern von hier herunten wie Sie, Herr Kollege Mühlbacher, sich herzustellen, alle anderen sind schuld und verunsichern die Bevölkerung draußen in Steuerfragen, beiden Oppositionsparteien die Verunsicherung in die Schuhe zu schieben und da oben von dem Banker aus wird ununterbrochen gestritten über die Quellensteuer.
Na, wenn das eine Demagogie ist, Herr Kollege Mühlbacher, dann weiß ich nicht was.
Dabei hat die SPÖ heute im Hauptausschuss des Nationalrates eine Mehreinnahme auf jeden Fall gesichert.
Zehn Zigaretten-Sorten und acht Pfeifen-Tabaksorten werden teurer, wie Sie ja bereits in den Nachrichten hätten hören können, wenn diese Meldung nicht gesperrt worden wäre.
Zwar folgende Zigaretten werden um einen Schling teurer je Packung, die Golden Smart, die Belvedere, die Arctis, die Mildesorte, die Memphis und die Johnny.
Weiter die Gala und die Bulgar Tabakfilter Export.
Schließlich um zwei Schling teurer die Gitane und die Gitane Filter.
Pfeifentabak Sorten werden durch die Bank um zwei Schling teurer, die bekanntesten Old Splendor, Old Master, Derby, Landtabak, aber auch die Lizenzerzeugnisse Amsterdamer, Broken Reef und Lincoln.
Am Nachmittag stellen wir heute ein Gesetz zur Änderung des GES-MBH-Gesetzes und eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes auf dem Programm des Parlaments.
Wir aber geben vorläufig zurück an das Studio des Mittagsschanals.
Wilfried Seifert war der Berichterstatter aus dem Parlament.
Es folgt nun die Inlandspresseschau.
Wolfgang Fuchs hat sie heute zusammengestellt.
Themen aus der gestrigen Sitzung des Nationalrates beschäftigen heute die Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen.
Gestern hatte die ÖVP eine dringliche Anfrage am Bundeskanzler Greisky und Finanzminister Androsch zum Thema Quellensteuer gerichtet.
Reinhard Hampel vermisst nach dieser parlamentarischen Anfrage immer noch von Greisky ein klares Ja oder Nein zur Quellensteuer.
Hampel schreibt in den Oberösterreichischen Nachrichten,
Beim derzeitigen Stand der Dinge ist also ein Kompromiss, eine kleine Sparbuchsteuer und eine kleine Stromsteuererhöhung weiterhin auf dem Tapet.
Obwohl sich der Sparbüchelbesteuerer Kreisky und der Sparbuchfreund Androsch gestern etwas anders verhielten als früher.
Kreisky betonte mehrmals, er habe sich nicht festgelegt.
Und Androsch sagte im Parlament nicht mehr so hartnäckig und deutlich Nein, sondern ließ nur durchblicken, dass er gegen die Sparbuchsteuer ist.
Jetzt geht es auf einmal um Für und Wider, um Sparzinsen und Einhebungsformen.
Überraschend war indes, auf welche Weise sich der Regierungschef schon nach dem gestrigen Ministerrat von der Quellensteuer-Idee abzusetzen begann.
Wenn triftige Gründe dagegen sprechen, könne man ja auch von ihr abgehen, meinte er sinngemäß und nannte gleich auch einen Grund, dass man vor den Wahlen versprochen habe, die Sparbücher nicht zu besteuern.
Den Grund haben Androsch und die Zeitungen schon seit Wochen erwähnt.
Aber triftig wird er erst, wenn Kreisky ihn ausformuliert.
Im Nachrichtenmagazin Wochenpresse schreibt Franz Ferdinand Wolf, die Regierungspartei sei derzeit in allen wichtigen Fragen in ihren Ansichten gespalten.
Der von Kreisky gepriesene Meinungspluralismus als strahlende Regierungsmaxime, so Wolf, sei längst dem Zerrüttungsprinzip gewichen.
Alle Spitzenfunktionäre vertreten nun in der Öffentlichkeit divergierende Ansichten, meint Wolf.
Und?
Und weiter schreibt Wolf?
Auf Basis dieser klaren Marschrichtung wird Zentralsekretär Karl Blecher in einer breit angelegten herbstlichen Diskussions- und Aufklärungskampagne den Parteimitgliedern eine klare Politiklinie vorgeben.
Nur welche, außer an der Macht zu bleiben.
Diese Zitate stammten aus der Wochenpresse.
In der Neuen Kronenzeitung liest man in der Rubrik, die mit Starwahl gekennzeichnet ist, zum Thema Energie und Energiepreise,
Es mag schon sein, dass die Fachleute, wenn sie heute in ihre Statistiken schauen, aus voller Überzeugung versichern können, es würde schon beim elektrischen Strom zu keinen Engpässen, beim Gas zu keinen Abschaltungen oder beim Benzin zu keiner Rationierung und bei jedweder Energie überhaupt zu keinen besonders drastischen Preiserhöhungen kommen.
Aber warten wir es nur einmal ab.
Die Ausgangssituation ist für uns, die Energiekundschaft, denkbar schlecht.
Jede Menge an Energie, die je auf den Markt kommen kann, ist begrenzt.
Die Nachfrage ist aber gewissermaßen unbegrenzt.
Der Rest ist leicht auszurechnen.
Abschließend ein Kommentar aus dem Kurier zum Skandal um das allgemeine Krankenhaus.
Hans Rauscher bezieht sich dort auf Aktenvermerke des verhafteten AKH-Direktors Winter, die das Nachrichtenmagazin Profil in seiner letzten Ausgabe zitierte.
Der Kurier gibt diese Zitate Winters wieder, der unter anderem schrieb,
Weitere Vorgangsweise, unbedingt forschere Art an den Tag legen, tatsächliche Unsicherheiten bewusst überspielen, Engagement zeigen und dokumentieren, Aktivitäten übernehmen und nach Durchführung mehrfach hinweisen.
Soweit Direktor Winters Zitate und Rauscher Volgert daraus.
Das ist nicht von einem unsicheren Gymnasiasten, sondern von einem Mann, dem die Mitverantwortung für das größte Bauwerk seit 1945 übertragen wurde.
Sein Problem.
Aber was sind das für Superpolitiker, die solche Supermanager aussuchen?
Die Zeitungszitate hat Wolfgang Fuchs ausgewählt.
Zwölf Uhr und 26 Minuten war es soeben.
Auslandsberichte, Mittagsschanal.
Gestern Abend beendete der westdeutsche Bundeskanzler Schmidt seinen zweitägigen Besuch in Moskau.
Die Gespräche mit Staats- und Parteichef Brezhnev
in die zum Teil große Erwartungen gesetzt worden waren, brachten offensichtlich doch nicht ganz die erhofften Ergebnisse.
Die Unterredungen sollen mit klarer Sprache geführt worden sein.
In anderer Lesart bedeutet das, die unverrückbaren Standpunkte auf beiden Seiten sind weitgehend aufrechterhalten worden.
Vor allem in der Frage Afghanistan – Schmidt forderte ja den totalen sowjetischen Truppenrückzug – sowie in der Frage der sogenannten Nachrüstung des westlichen Militärbündnisses hat es zwischen Schmidt und seinen sowjetischen Gesprächspartnern keine Annäherung gegeben.
Im Resümee über seine Reise räumte Schmidt jedoch ein, er sei über die beachtliche Intensität des Meinungsaustauschs mit der Sowjetunion befriedigt.
Wie wird nun aus sowjetischer Sicht der Moskau-Besuch des westdeutschen Regierungschefs beurteilt?
Wie wird die sowjetische Öffentlichkeit darüber informiert?
Nehres von Otto Hörmann.
Der Angriff gegen den ehemaligen Stellvertreter Titos in Partei und Staat, Müller-Vangelas, ist ungemein scharf.
Die regierungsnahe Politik zählt heute ein langes Sündenregister auf, was kaum Zweifel daran lässt,
Ja, meine Damen und Herren, das war offensichtlich nicht das Thema, das ich angesprochen habe.
Es ist bereits Gustav Kaluba hier gelaufen, der anschließend gekommen wäre mit seinem Bericht aus Jugoslawien.
Nun aber sehe ich von hier aus, das Band wird aufgelegt.
Es ist offensichtlich ein kleines Missverständnis passiert.
Nun über die sowjetischen Reaktionen auf den Besuch des westdeutschen Regierungschefs in Moskau von Otto Hörmann-Neres.
Im Zusammenhang mit Afghanistan steht in dem deutsch-sowjetischen Kommuniqué zum Schmidt-Besuch in Moskau, dass im Bewusstsein der Notwendigkeit einer schnellstmöglichen politischen Regelung die Standpunkte der jeweiligen Seite ausführlich und in großer Offenheit dargelegt wurden.
Heute bringt die Parteizeitung bravteinen Ungezeichneten deshalb wohl von ganz oben in Auftrag gegebenen Artikel zu Afghanistan, in dem unmissverständlich der sowjetische Standpunkt dargelegt wird.
Viel anders kann sich das nicht angehört haben, was Brezhnev und Gromyko den deutschen Besuchern vortrugen.
Titel, der Schlüssel zu einer politischen Regelung.
Eine solche Regelung sei möglich, wird prinzipiell festgestellt.
Und was dann kommt, ist im Wesentlichen eine Wiederholung der bekannten Position.
Erstens, für eine politische Regelung sei erforderlich, dass die Aggression von außen aufhöre.
Das heißt, die bewaffneten Übergriffe von Söldnern imperialistischer, reaktionärer Kräfte vom Territorium der Nachbarstaaten.
Zweitens, es müsse garantiert werden, dass die Subversion von außen nicht fortgesetzt werde.
Im Prinzip also nichts Neues.
Sollte sich jemand aber nach der Ankündigung des Abzugs von 10.000 Sowjetsoldaten und 108 Panzern der Illusion hingegeben haben, Moskau könnte aus purer Friedensliebe, wegen Olympia oder wegen anderer Gründe jetzt einen Abzug aus Afghanistan einleiten, der ist heute von der Kraft eines anderen belehrt worden.
Da heißt es,
Sowohl die Dauer der sowjetischen Militärpräsenz als auch die Mannschaftsstärke sind allein davon abhängig, ob und inwieweit Afghanistan im Kampf gegen die Einmischung von außen Unterstützung braucht.
Mit anderen Worten, zuerst muss der Kreml zu dem Schluss kommen, dass die vermeintliche oder echte Einmischung von außen beendet ist, dass die Leute des Moskauer Vertrauens fest im Satten sitzen.
Dann erst werden die Truppen ganz abgezogen.
Interessant ist ein kleiner Widerspruch.
Als Moskau den teilweisen Truppenabzug propagierte, versäumte man es nicht, den bevorstehenden Endsieg zu suggerieren.
Staats- und Parteichef Brezhnev erklärte vor dem Zentralkomitee, das Leben in Afghanistan normalisiere sich langsam, große Banden von Konterrevolutionären seien zerschlagen, die Interventen hätten eine schwere Niederlage erlitten.
Eine Woche später ist es wieder so, als würde das Regime in Kabul von allen Seiten bedrängt.
Aber das soll wahrscheinlich gar nichts bedeuten.
Publizistischer Opportunismus gehört nun mal zum fortschrittlichsten Gesellschaftssystem der Welt.
George Orwells 1984 mit dem Newspeak ist ja nur mehr vier Jahre entfernt.
Die Pravda wendet sich in ihrem heutigen Afghanistan-Grundsatzstatement auch direkt an die USA mit der Aufforderung, dass Washington für die politische Regelung die feste Zusicherung abgeben müsse, in Zukunft keinerlei subversive Aktivitäten zu unternehmen.
Würde man die Aufnahme von Afghanistan-Verhandlungen vom Truppenabzug abhängig machen, so hieße das, das Problem auf den Kopf stellen, schreibt die Pravda.
So also steht Moskau zu Afghanistan zweieinhalb Wochen vor dem Beginn von Olympia.
Man kann sicher sein, dass jeder westliche Politiker in Moskau willkommen ist, der auch jetzt noch darauf brennt, aus dem Munde von Brezhnev selbst den sowjetischen Standpunkt zu hören.
Man könnte sich aber einige Menge Reisespesen mit einem Prasto Abonnement sparen.
Das war Otto Hörmann aus Moskau.
12 Uhr und 32 Minuten ist es nun.
Was können Sie in der Zeit bis um 13 Uhr im Mittagsjournal noch an Themen hören?
Vereinigte Edelstahlwerke schließen Wiener Werk.
Zinsenwettbewerb zwischen Sparkassen und Banken.
Kältewelle in Südafrika.
Dürre in der Sahelzone.
Und im Kulturpteil berichten wir über das Gastspiel der mexikanischen Philharmoniker in Wien.
Nun zum Beitrag aus Jugoslawien, der sich da vorhin schon etwas hineingeschwindelt hat.
Rund zwei Monate nach Ditos Tod gewinnt die neue Ära in Jugoslawien an Konturen.
Dabei gibt es die ersten Enttäuschungen.
Wer gemeint hatte, nach dem Ausscheiden des greisen Staatschefs werde sich das kulturelle Leben liberalisieren, wurde in diesen Tagen eines Besseren belehrt.
Eine ganze Reihe von Ereignissen, vor allem ein massiver Angriff gegen Jugoslawiens bedeutendsten kritischen Geist, gegen Milovan Cilas, lassen erkennen, dass die neue Führung die Intellektuellen an eine kürzere Leine zu nehmen gedenkt.
Hören Sie Gustav Kalupa aus Belgrad.
Der Angriff gegen den ehemaligen Stellvertreter Titos in Partei und Staat, Milovan Cilas, ist ungemein scharf.
Die regierungsnahe Politik zählt heute ein langes Sündenregister auf, was kaum Zweifel daran lässt,
dass schriftstellerische und publizistische Tätigkeit genauestens verfolgt wird.
Seine Bücher sind in Jugoslawien zwar verboten und stehen auf der schwarzen Liste politischer Literatur, scheinen aber einem bestimmten Personenkreis zugänglich zu sein.
Aus der Politik erfährt der Leser jedenfalls, welche Bücher in letzter Zeit im Westen publiziert hat und wie häufig der bekannte Regimekritiker in Fernsehen, Rundfunk und angesehenen Tageszeitungen Platz eingeräumt wird.
Im Kommentar der Politiker werden sie in Bausch und Bogen als Erzreaktionär abgetan, die das selbstständige, blockfreie Jugoslawien stört und die Motive Djilas als pathologische Angst in Vergessenheit zu geraten bezeichnet.
Als geeignete Zeitpunkte für seine Aktivitäten sucht er solche aus, zu welchen er glaubt, Jugoslawien den größten Schaden zufügen zu können, behauptet die Politiker.
Das regierungsnahe Blatt stellt fest, dass Gillas glaubt, ihm wäre alles erlaubt entgegen den Normen und Gesetzen dieser Gesellschaft, was wie eine Warnung klingt.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Kommentars in der Belga da Politica, nur wenige Tage nach dem Exposé des jugoslawischen Innenministers General Herlević zur inneren Lage, in dem er sogenannte Dissidenten scharf verurteilte, scheint kein Zufall.
Zu den Dissidenten zählen neben Milovan Gillas die sogenannten Praxisprofessoren,
eine lose Vereinigung kritisch eingestellter Linksintellektueller, die deshalb von ihren Lehrstühlen entfernt worden war.
Ihre Klage auf Wiedereinstellung wurde abgewiesen und ein entsprechendes Gesetz für ihre Entfernung vom Verfassungsgerichtshof Serbiens jetzt als verfassungskonform bestätigt.
Eine Gruppe von 39 Intellektuellen wiederum richtete kürzlich ein Schreiben an das Jugoslawische Staatspräsidium mit der Bitte um Amnestierung von Tätern, deren so wörtlich
einziges Verbrechen ist, eine andere politische Meinung zu vertreten.
Von einer offiziellen Reaktion war bisher nichts zu hören, aber Hoffnungen von Professoren der Praxisgruppe auf mehr Nachsicht oder Toleranz in der Nach-Tito-Ära scheinen doch zu hoch gespannt gewesen zu sein.
Darauf deutet auch der Angriff gegen Djilas
Aus Belgrad informierte sie Gustave Calupa.
Und nun zum Papstbesuch in Brasilien.
Während Papst Johannes Paul II., der sich zurzeit in Rio de Janeiro aufhält, am ersten Tag seines Aufenthalts in Brasilien die sozial engagierten Priester indirekt kritisiert hatte, hat er heute bei einer Feldmesse die sozialen Missstände in dem lateinamerikanischen Land selbst angeprangert.
Johannes Paul zeigte sich besorgt über die unmenschlichen Lebensbedingungen und erklärte, Millionen brasilianischer Familien litten vor allem in den großen Städten an mangelnder Hygiene, Gesundheit und Erziehung.
Über den Verlauf des Papstbesuchs informiert sie Peter Brugger.
500.000 in Brasilia, 800.000 in Belo Horizonte, 2 Millionen in Rio de Janeiro.
In einer Welle, die alle Erwartungen weit übertrifft, erobert Papst Johannes Paul II.
Brasilien.
Mit jeder Stadt, die er besucht, wächst die Begeisterung.
Überall, wo er auftritt, wird er von der Bevölkerung gefeiert, als könne er Wunder vollbringen und die gravierenden sozialen Probleme mit einer Handbewegung lösen.
Der bisherige Höhepunkt der Reise durch Brasilien, die der Papst mit einer Pilgerfahrt verglichen hat, war zweifellos das feierliche Hochamt unter freiem Himmel im Park von Flamengo.
der fast im Zentrum gelegene erste Abschnitt des 32 Kilometer langen Strandes von Rio de Janeiro.
Für gewöhnlich ist der Flamingo Park Treffpunkt für Liebespaare, Aushängeschild der Stadt für ausländische Besucher.
Gestern Abend spiegelte er die fast instinktive Religiosität der Brasilianer.
Vor einem zwölf Meter hohen Altar mit einem riesigen Holzkreuz und einer fast ebenso großen Kerze hatte sich ein Drittel der Einwohner versammelt.
Als der Papst eintraf, verwandelte sich die Menge in ein Meer von klatschenden Händen, weißen Tüchern und Fahnen.
Selbst während der Ansprache des Papstes, die der Familie geweiht war, kamen die Zuhörer kaum zur Ruhe.
Zwei Kernsätze von Papst Johannes Paul II.
Wie sollte ich die Augen verschließen angesichts der schwierigen Lebensumstände von Millionen von Familien, angesichts der Arbeitslosigkeit und des Ungenügens des Einkommens?
Ich bete dafür, dass es jeden Tag weniger Unterschiede zwischen den Brasilianern gibt, dass alle die gleichen Möglichkeiten erhalten, was ihren Fortschritt und ihr Wohlergehen betrifft.
Viel ist geschrieben worden über den konservativen Papst aus Rom und seinen angeblichen Wunsch, dem engagierten Klerus von Brasilien einen Maulkorb umzulegen.
Und in der Tat unterstrich er auch in Rio de Janeiro die geistliche Macht der Kirche,
Er wiederholte seine radikale Opposition gegen Geburtenkontrolle und staatliche Familienplanung.
Gleichzeitig geißelte er aber auch die sozialen Gegensätze, die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft.
Dieser Widerspruch spiegelt die zwiespältige Rolle der katholischen Kirche in der dritten Welt.
Einer der Hauptgründe für die sozialen Probleme Brasiliens ist seine Bevölkerungsexplosion, die selbst eine wirtschaftliche Zuwachsrate von jährlich zehn Prozent überholt.
Besonders in den Vororten der großen Städte und in den Elendsgebieten des Nordostens ist an eine Veränderung der sozialen Verhältnisse so lange kaum zu denken, als es keine staatliche Familienplanung gibt.
Papst Johannes Paul II.
und mit ihm die katholische Kirche Brasiliens übernehmen eine schwere Verantwortung, wenn sie mit theologischen Argumenten einen der Schlüssel für eine Verbesserung der Lebensumstände der unteren Bevölkerungsschichten so konsequent ablehnen.
Weiter nach Südafrika.
Südafrika bekannt, besser gesagt eher berühmt, berüchtigt wegen seiner Rassenpolitik und in jüngster Zeit auch wegen des Einfalls von Truppen im benachbarten Angola, wofür Südafrika ja vom UN-Sicherheitsrat verurteilt wurde.
Diese Südafrika macht jetzt auch Schlagzeilen in Verbindung mit Naturkatastrophen.
Denn eine seit Jahrzehnten nicht dagewesene Kältewelle hat bereits mehrere Opfer gefordert.
Opfer vor allem und unter anderen Umständen allerdings wiederum unter der schwarzen Bevölkerung.
Roland Haug berichtet.
Es gibt ein geläufiges Budget, das besagt, das Leben in Südafrika ist ein ewiger Urlaub, eine Endstation auf der Flucht vor dem Stress, der Europa heimgesucht hat wie Weiland die Pest.
Still und glücklich verrinnt hier die Zeit und ewig strahlt
Die südafrikanische Sonne auf Gerechte und Ungerechte, das denken gar manche.
Palmen spenden mildtätig Schatten und demütig dreinblickende Diener verrichten stumm ihre Geschäfte.
Nichts von alledem ist wahr.
Die Republik am Kap ist kein Land des Lächelns mehr.
Südafrika wurde nicht nur durch die schlimmsten Rassenunruhen seit 1976 erschüttert, es kam auch zu den schlimmsten Kälteeinbrüchen seit mehr als 20 Jahren, wobei, wurde gemerkt,
das erste soziale und politische Ursachen hat, das letzte aber eine Naturkatastrophe ist.
In einigen Teilen des Landes fielen die Temperaturen sogar noch unter die Rekordmarke des Jahres 1957.
Nach letzten Berichten sind 16 Menschen, zumeist Schwarze und Landstreicher, erfroren.
In den schwarzen Townships um Johannesburg kamen fünf Personen in der östlichen Kapprovinz
wo das Leben sonst heiterer ist als anderswo in der Republik.
Elf Menschen ums Leben.
Es gibt zwar keine Hinweise, dass weitere Schneefälle zu erwachen sind, aber die meisten Berge im westlichen Kaplan sehen aus wie der Großglockner oder die Salzburger Alpen.
Die Winde sind eisig, die Nächte kalt.
Bis zu 10 Grad wurden schon gemessen.
Keine Frage, dass die Hospitäler zurzeit überfüllt sind.
die Zahl der Lungenentzündungen, Bronchitis und Grippeerkrankungen steil nach oben geschnallt ist.
Kohlehändler machen das Geschäft ihres Lebens.
Obwohl dieser Rohstoff am Kap reichlich vorhanden ist, kommt es zu Verknappungserscheinungen.
Insgesamt fehlen in Südafrika 20.000 Tonnen Kohle.
Der Mangel wird bereits verwaltet.
Mit Vorzug werden Bäckereien, chemische Reinigungen und Bürogebäude beliefert.
Einige Händler kamen pro Person nur einen Sack Kohle oder Antacid ab.
Mag in Österreich oder Deutschland der Sommer auch nur ein grün gestrichener Winter sein, in einem unterscheiden sich mitteleuropäische Länder von Südafrika.
Die Häuser sind auch für die Nachwelt gebaut.
Doch hier ist das alles anders.
Man ist auf solche Ereignisse einfach nicht vorbereitet.
Die Wohnungen haben keine richtigen Heizungen.
Man mogelt sich in der südlichen Hemisphäre.
Es ist jetzt Winter.
Ein anderer Teil Afrikas leidet ebenfalls unter einer Katastrophe, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen.
Es geht um die Sahelzone, jener Streifen Afrikas, der vor allem die Staaten Mauretanien, Mali und Teile des Sudans umfasst, hat schon vor Jahren Schlagzeilen gemacht als eine Hungerkatastrophe, kaum je vorher gekannten Ausmaßes die arme Bevölkerung jener Gebiete heimgesucht hat.
Hat man aus jener Erfahrung gelernt?
Offensichtlich nicht.
Denn jetzt ist es wieder soweit.
Allerdings nicht nur die Natur ist an Dürre und Hunger schuld, sondern auch menschliche Unzulänglichkeit, berichtet unsere Mitarbeiter in Nordafrika Peter Stephan.
Pessimisten erinnern bereits wieder die verheerende Dürrekatastrophe Anfang der 70er Jahre in der Sahelzone, wenn in diesen Wochen erneut alarmierende Zahlen aus diesem rund 6000 Kilometer langen Steppengürtel südlich der Sahara bekannt werden.
Damals waren etwa 150.000 Menschen ums Leben gekommen, Millionenstück Vieh verendet.
Zahlen, die sich nur schätzen ließen.
Beispiele aus dem Jahre 1980.
Im Senegal, dem westlichsten aller Sahelstaaten, kann zur Zeit nur ein Siebtel des normalerweise bewässerten Bodens kultiviert werden.
Eine Raupenplage hat drei Viertel des Landes befallen und die Getreideernte nicht einmal ein Drittel des gewöhnlichen Ertrags erreicht.
Mauretanien, das sich auch nach seinem Rückzug aus dem Sahara-Konflikt noch längst nicht von den Kriegsfolgen erholt hat,
geht einem seiner schwersten Jahre seit seiner Unabhängigkeit vor zwei Jahrzehnten entgegen.
Nachdem die wenigen Weideflächen im Innern des Landes brach liegen, sind Tausende von Nomaden in Richtung Süden gezogen, zum Senegal-Fluss hin, wo es nicht einmal für Einheimische genug zu holen gibt.
Am schlimmsten aber sieht es zurzeit in Mali aus.
Dort sind in manchen Regionen die über Jahre hinweg mühsam zusammengetragenen Nahrungsmittelreserven ganz und gar erschöpft.
In Nordkamerun schließlich haben über 200.000 Flüchtlinge aus dem benachbarten Chad, wo seit Monaten der Bürgerkrieg ein Chaos hervorgerufen hat, alle Versorgungspläne zunichte gemacht.
All diese Beispiele zeigen, dass die in jüngster Zeit häufig zitierten Meldungen aus Somalia und dem Sudan keinen Einzelfall, sondern nur ein besonders schlimmes Exempel darstellen.
Zahlreiche internationale Hilfsorganisationen sind in den vergangenen Jahren nicht untätig geblieben.
Durch eine systematische Aufforstung schnell wachsender und nutzbringend zu verarbeitender Hölzer.
Aber auch durch den Bau von Lagerhallen und durch Hilfsprogramme zum Anbau eigener und landestypischer Nahrungsmittel wie Hirse, Sorgo oder Reis.
Immer wieder haben Entwicklungsexperten davor gewarnt, Lebensmittellieferungen von außen zur ständigen Einrichtung zu machen.
Tatsächlich ist ein beträchtlicher Teil dieser Importe gar nicht am Bestimmungsort angekommen, sondern von Spekulanten gehortet und zu Wucherpreisen in andere Staaten verschoben worden.
Oft genug hat sich die örtliche Administration als unfähig erwiesen, die Spenden aus dem Ausland zu verteilen.
Die insgesamt acht Sahelstaaten könnten sehr wohl den Eigenbedarf decken, so beurteilen Beobachter die angespannte Lage.
Aber wenn es immer wieder zu Engpässen kommt, dann hat das häufiger seinen Grund,
im menschlichen Versagen als in der Ungunst der Natur.
Wie ist es zu erklären, so wunderte sich jetzt das meistgelesene panafrikanische Wochenblatt Jean Afrique, dass die Trockenheit, die Exportwaren eines Landes, meist weniger in Mitleidenschaft zieht als die im Lande verbleibenden Nahrungsgüter.
Und Jean Afrique urteilte in ihrer jüngsten Ausgabe auch sarkastisch, die Dürre ist ein so bequemes Alibi geworden, dass man sie erfinden müsste, wenn es sie tatsächlich nicht gäbe.
Dreiviertel eins war es soeben, zurück nach Österreich.
Seit gestern, seit 1.
Juli herrscht freier Wettbewerb der Geldinstitute um die Sparer.
Mit der Kündigung des Habendzinsabkommens, in dem die Sparzinsen vereinbart waren durch den Bankensektor, ist nur der 5-prozentige Eckzinssatz für das normale Sparbuch unverändert geblieben.
Seit gestern sind also die Sparzinsen frei vereinbar.
Die Banken und Sparkassen müssen lediglich die Mindestzinssätze in den Kassenhallen aushängen.
Ein erstes Resümee zieht Helmut Glezander.
Der freie Wettbewerb um die Sparer führt in erster Linie zu einem Kampf zwischen den Banken und Sparkassen.
Die Banken haben nämlich traditionell unter ihrer Kundschaft mehr Wirtschaftstreibende und Firmen.
Die Sparkassen und Reifeisenkassen dominieren bei den normalen Spareinlagen.
Deshalb können sich die Banken eher höhere Sparzinsen leisten, weil eben diesem Bereich kein großes Gewicht zukommt.
Die Sparkassen und die Reifeisenkassen müssen sich hier eher zurückhalten, wenn sie nicht umgekehrt die Kreditkosten erhöhen wollen.
Am deutlichsten zeigt sich das bei den kurzfristig gebundenen Spareinlagen.
Die Krediteinstalt Bankverein, die BAWAG und die Länderbank bieten für Einlagen mit bloß viermonatiger Bindungsdauer rund 6,5 Prozent.
Das normale Sparbuch bringt zum Vergleich nur 5 Prozent.
Karl Fack, Chef der größten österreichischen Sparkasse, der Zentralsparkasse, sieht die neue Situation so.
für die große Masse der Sparer sollte ein hoher Zinssatz bei Bindungen gesetzt werden.
Es gibt auch andere Zinssätze, die zum Teil international überhaupt unüblich sind, zum Beispiel 100 Tage und so weiter.
Es wird sich erst zeigen, wie weit die überhaupt eine Rolle spielen werden in der ganzen Situation.
Sie sind zum Teil konkurrenzmäßig gemünzt.
Das Problem, das dabei entsteht, ist,
dass für den Sparer eine relativ unübersichtliche Situation entsteht.
Davor haben wir immer gewarnt.
Das erscheint mir persönlich als ein großes Übel zu sein, weil unser Anliegen vor allem die Masse
der sparenden Haushalte ist.
Und die müssen eine klare, übersichtliche Form des Angebotes bekommen.
Es geht nicht an, dass überall anders benannte und anders gehaltene Angebote kommen.
Man weiß auch nicht, ist der bestehende Stock einbezogen oder gibt es nur für die Zukunft.
Das sind alles Probleme, über die man sich erst ins Klare kommen muss.
Ich hoffe jedoch, dass auf diesem Gebiet in absehbarer Zeit zu einen gewissen Aussagen kommt, die klare, einheitliche Form an der Beurteilung zulassen.
Klarheit ist man jedenfalls weit entfernt, hat doch oft jeder Filialleiter die zusätzliche Erlaubnis, besonders guten Kunden noch mehr entgegenzukommen.
Auf die Frage nach den Ursachen für das Zurückbleiben der Z im Zinsenwettbewerb sagt FAK
Wir bieten keineswegs schlechte Konditionen, sondern wir haben für die Masse der Einleger eben diesen sehr hohen, 8,5-prozentigen Zinssatz gewählt, für eine Bindungsdauer, die den Prämiensparen entspricht.
Wir haben eine zweijährige Bindungsdauer mit fast 7,5% Verzinsung, das ist ebenfalls ein attraktives Angebot.
Aber wir lassen uns nicht gleich am Anfang in einen tollen Wettbewerb und in eine Aus-, in Zinssätzen ein, weil wir natürlich eine zweite Sache zu vertreten haben, nicht nur die Masse der Sparer,
sondern auch die gesamte Ökonomie muss ja im Auge behalten werden und jeder Bankgeber weiß, dass jedes Ding zwei Seiten hat.
Die zweite Seite sind eben die Kreditkosten.
Und auch hier sind wieder die Sparkassen auf der, wenn man so sagen will, schlechteren Seite.
Denn gerade von den Sparkassen kommt ein sehr großer Teil der Kredite für die Wohnbaufinanzierung und diese langfristigen Schulden sollten, nicht nur nach Politikermeinung, möglichst niedrig verzinst bleiben.
So zeigen die ersten Tage des freien Wettbewerbs die erwarteten Zinsenausschläge.
Noch aber ist völlig offen, ob es zu dem allseits erwarteten Einspielen der Zinsensituation kommen wird.
Reger Zinsenwettbewerb also zwischen den Sparkassen und Banken nach der Freigabe der Sparzinsen, Sie hörten Helmut Gletsander.
Wieder einmal sind in Wien Arbeitsplätze in Gefahr.
Noch heuer wird der Aufsichtsrat der Vereinigten Edelstahlwerke, kurz VEW, die Schließung des Wiener Werks im 21.
Bezirk beschließen.
Dies wurde gestern in Kreisen des Betriebsrates bekannt.
Davon werden mehr als 520 Arbeiter, Angestellte und Lehrlinge betroffen sein.
Hören Sie einen Beitrag dazu von Wolfgang Röhr.
Betrachten wir einmal die personalmäßige Entwicklung des Wiener Werkes der VEW.
1970 wurden die Produktionsstätten von den Gebrüdern Böhler, die ja im verstaatlichten Konzern VEW aufgingen, übernommen.
Die Anlagen zur Erzeugung von Bohr- und Druckluftgeräten wurden auf eine Kapazität von rund 700 Arbeitsplätzen ausgelegt.
Trotzdem waren hier zu Spitzenzeiten, nämlich 1977, nur 360 Leute beschäftigt.
Dieser Stand reduzierte sich dann bis 1979 auf 300 und hält gegenwärtig bei 310.
Das heißt, die Hälfte der Maschinen stehen still, weil angeblich zu wenig Personal vorhanden ist.
Die Wiener Beschäftigtenzahlen spiegeln auch die Situation des gesamten Konzernes wider.
Im Schlüsseljahr 1977 waren noch 19.500 Arbeitnehmer bei der VEW beschäftigt.
Der bilanzmäßige Abgang betrug damals bei einem konsolidierten Konzernumsatz von 14,2 Milliarden Schilling nur 38,5 Millionen.
1978 ging es dann bergab.
Bei einer Reduzierung von 500 Arbeitsplätzen konnte zwar eine Umsatzsteigerung von etwa eineinhalb Prozent erzielt werden, die Verluste des Konzerns verzehnfachten sich aber beinahe auf 375 Millionen Schilling.
Nach einer Erholungsphase im Vorjahr werden aber trotzdem Konsequenzen gezogen werden.
Und zwar Ende 1981.
Wie schon seit längerer Zeit bekannt ist, wird dann das Waldzwerg in Judenburg geschlossen werden, das 900 Arbeitsplätze kosten wird und nun eben auch das Wiener Werk mit insgesamt rund 520 Arbeitsplätzen.
Durch diese Vorgänge wird aber ein richtiges Karussell in Gang gesetzt.
Die Bohr- und Druckluftgeräteproduktion wird von Wien nach Kapfenberg verlegt werden, der Kapfenberger Blankstahlbetrieb mit 200 Arbeitsplätzen nach Judenburg.
Wie beurteilt nun der Betriebsrat der VEW die Situation des Konzerns?
Der Wiener Betriebsratsobmann Heinz Lindauf möchte nicht von einem Gesundheitsschrumpfen des Unternehmens sprechen.
Ich bin schon ein gebranntes Kind.
Gesundheitsschrumpfen hat es beispielsweise auch im Werk Wien geheißen.
Von der betriebswirtschaftlichen Seite her ist das Gesundheitsschrumpfen daneben gegangen.
Ich kann nur hoffen, dass wir diesen Prozess, den wir als Strukturbereinigungsprozess verstehen wollen, gut überstehen.
Ganz sicher und ganz wohl in unserer Haut fühlen wir uns dabei nicht, denn schon sehr viele Firmen sind durch Gesundheitsschrumpfen endgültig vor die Hunde gegangen.
Nun, was die mehr als 520 in Wien Ende des kommenden Jahres freiwerdenden Arbeitsplätze anlangt, so dürfte es in den meisten Fällen kaum Schwierigkeiten bereiten, Ersatz zu schaffen.
Die Bundeshauptstadt als idealer Standort für die Produktion intelligenter Produkte, wie die Ansiedlung des General Motors Werkes zeigt, hat durchaus noch einen Mangel an qualifizierten Facharbeitern.
Und für die zum überwiegenden Teil der schon über 40-jährigen Arbeitnehmer, die derzeit noch im VEW-Werk im 21.
Bezirk ihren Lebensunterhalt verdienen, will der Betriebsrat in den verbleibenden 18 Monaten ein Programm zur Vermeidung sozialer Härten ausarbeiten.
12 Uhr 53 zum angekündigten Kulturbericht.
Wenn von mexikanischer Musik die Rede ist, so denkt man hierzulande vor allem an Folklore.
Weniger bekannt ist allerdings das musikalische Leben Mexikos, was die ernste Musik betrifft.
Heute haben Musikfreunde in Wien Gelegenheit, sich darüber ein Bild zu machen.
Im Konzerthaus gastiert nämlich das Philharmonische Orchester der Stadt Mexiko unter seinem Chefdirigenten Fernando Lozano.
Näheres von Walter Gellert.
In Mexiko existieren ungefähr zehn Symphonieorchester, die einen ständigen Betrieb aufrechterhalten.
Dazu kommen dann noch einige Orchester, die nur für eine bestimmte Zeit gegründet und danach wieder aufgelöst werden.
1978 ist nun das Philharmonische Orchester der Stadt Mexiko von der Gattin des Staatspräsidenten Portillo ins Leben gerufen worden.
Ein Klangkörper, dem in Mexiko eine bedeutende kulturpolitische Aufgabe zugewiesen wurde.
Allwöchentlich werden Konzerte im Stadttheater von Mexico City gegeben, dazu kommen noch Konzerte in Außenbezirken und Tourneen durch das Land.
Eine der Aufgaben des von der Stadt Mexiko und einem nationalen Fonds für Sozialangelegenheiten geförderten Orchesters ist es, zu den Leuten zu kommen und auch in Sälen, die nicht unbedingt für Konzerte geeignet sind, der Bevölkerung, allein 14 Millionen Einwohner leben in der Hauptstadt, klassische Musik näher zu bringen.
Insgesamt werden im Jahr im Schnitt 150 Konzerte veranstaltet.
Nach welchen Gesichtspunkten werden nun die Programme für diese Konzerte ausgewählt?
Dazu der Chefdirigent des Orchesters, Fernando Lozano, der übrigens auch in Wien kein Unbekannter ist.
Hier hat er nämlich Mitte der 70er-Jahre an der Staatsoper eine Vorstellung der Tosca mit Blasido Domingo dirigiert.
Partimos de un punto de vista mucho, muy amplio.
Es decir, no queremos nosotros concretarnos
Bei der Programmgestaltung gibt es keine Einschränkung oder Spezialisierung auf einen Komponisten.
Ein Schwerpunkt liegt allerdings dabei auf Werken mexikanischer Komponisten, aber sonst spielen wir natürlich das Standardrepertoire der Klassik, der Romantik, des Impressionismus und natürlich auch des Barock.
Es gibt also, wie gesagt, keine einseitige Bevorzugung irgendeines Komponisten oder einer Periode.
In der Zusammenarbeit mit mexikanischen Komponisten liegt auch eine der Hauptaufgaben des Philharmonischen Orchesters der Stadt Mexiko.
So werden Kompositionsaufträge an mexikanische Komponisten vergeben.
In jedem Konzert soll möglichst ein Werk eines heimischen Komponisten vertreten sein.
Fernando Lozano.
Das Orchester der Stadt Mexiko ist nicht die einzige Institution in Mexiko, die Aufträge an heimische Komponisten vergibt.
Es gibt hier mehrere Institutionen, wie zum Beispiel den Nationalen Fonds für Soziale Angelegenheiten oder das Nationalinstitut für die Schönen Künste, die dasselbe tun.
Das Philharmonische Orchester der Stadt Mexiko vergibt im Jahr zwei oder drei Aufträge an mexikanische Komponisten.
Die Komponisten erhalten ihr Honorar vom Orchester, das diese Werke dann uraufführt.
Ein interessantes Phänomen zeigt sich bei den Konzerten des Orchesters in den Randbezirken und außerhalb der Stadt.
Vor allem Besucher, die noch nie oder selten in einem Symphoniekonzert waren, sind daran interessiert, die Werke mexikanischer Komponisten kennenzulernen.
In den fast drei Jahren seines Bestehens hat das Philharmonische Orchester der Stadt Mexiko mit einer Reihe namhafter Musiker zusammengearbeitet, so zum Beispiel mit Leonard Bernstein, Pierre Fournier, Aurelia Dominguez oder Stefan Askenazy.
Wie lange steht Fernando Lozano, dessen internationale Karriere ihn unter anderem nach den USA, nach Frankreich, Polen, der Bundesrepublik Deutschland und Spanien geführt hat, seinem Orchester im Jahr zur Verfügung?
Ich nehme mir viel Zeit für die Arbeit mit dem Orchester, praktisch das ganze Jahr.
Aber das ist nicht zu viel, weil das Orchester noch jung ist und die Zusammenarbeit meine ungeteilte Aufmerksamkeit verlangt.
Das bedeutet natürlich auch, dass ich viele andere Verpflichtungen abgegeben habe, um ganz für das Orchester da zu sein.
Als Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters der Stadt Mexiko leite ich ungefähr 60 Konzerte im Jahr.
Eine weitere Aufgabe des Orchesters besteht in der Lehrtätigkeit der Musiker des Klangkörpers im Rahmen einer Musikschule.
Dadurch soll einerseits das Niveau junger mexikanischer Musiker gehoben werden, andererseits versucht man aus diesem Reservoir wieder Nachwuchs für das Orchester zu gewinnen.
Das Philharmonische Orchester der Stadt Mexiko versucht sich jetzt auch international zu profilieren.
So hat es heuer bereits eine Asientournee bestritten.
Zurzeit befindet es sich auf einer Europatournee, die durch Frankreich,
Großbritannien, die Bundesrepublik Deutschland, die Niederlande, Spanien, die Schweiz und auch Österreich führt.
Und jetzt kurz vor 13 Uhr ebenso kurz noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Zigaretten werden teurer.
Zehn Sorten sind von der Preisanhebung betroffen, darunter Golden Smart, Belvedere, Arctis, Mildesorte, Memphis, Johnny und Gitane.
Die Preisanhebung beträgt fünf Groschen je Stück, also ein Schilling je Packung.
Teurer werden auch die Zigaretten- und Pfeifentabakke.
Ein entsprechender Beschluss wurde am Vormittag im Hauptausschuss des Nationalrates gefasst.
Bei der Debatte über das Budgetüberschreitungsgesetz in Höhe von 2,2 Milliarden Schilling sagte ÖVP-Generalsekretär Lanner, jeder Österreicher arbeite heute bereits zwei von fünf Tagen für den Staat.
Die ÖVP wird das Budgetüberschreitungsgesetz ablehnen.
Der SPÖ-Abgeordnete Mühlbacher bezeichnete diese Ablehnung als unbegründet und warf der ÖVP Lizitationspolitik vor.
Für die FPÖ sagte Abgeordneter Josek, Ansätze zur verstärkten Förderung der Wirtschaft seien im Budgetüberschreitungsgesetz nicht zu erkennen.
Eine Stunde Information ist damit beendet.
Im Namen des Mittagsjournalteams verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Mit dem Wort „Mitschnitt“ ist eine audiovisuelle Aufnahme gemeint, die von einer fixen Anlage an einem festen Ort durchgeführt wird. Im Vergleich zu „Feldaufnahmen“, bei denen die technische Anlage immer wieder neu aufgebaut werden muss, sind Mitschnitte organisatorisch einfacher durchzuführen. Ein wichtiger Teil des Archivs der Österreichischen Mediathek besteht aus Radio-Mitschnitten, welche die Österreichische Mediathek selbst angefertigt hat und weiterhin anfertigt. Es wurden und werden viele Radioprogramme österreichischer Sender selektiv mitgeschnitten. Die Fülle des Angebotes und die vergleichsweise geringen quantitativen Möglichkeiten stellen die Österreichische Mediathek hier vor erhebliche Selektionsprobleme. Dennoch stellen Mitschnitte eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das medial vermittelte Zeitgeschehen zu dokumentieren. Bei den Rundfunkmitschnitten nehmen die seit 1976 durchgeführten Mitschnitte der Journalsendungen des ORF – Ö1-Mittagsjournal, Abendjournal etc. – einen besonderen Platz ein, wegen der schieren Menge des darin versammelten zeitgeschichtlichen Quellenmaterials, aber auch, weil sie seit einiger Zeit via Internet (www.journale.at) in der Österreichischen Mediathek zugänglich sind (derzeit: 1967 bis1999). In jüngerer Zeit tritt neben die Möglichkeit des Mitschnittes von Rundfunkmaterial der Download aus dem Internet, der allerdings wieder eigene Probleme, nicht zuletzt rechtliche, aufwirft. Für die Online-Edition "Österreich am Wort" wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt aus den Archivbeständen der Österreichischen Mediathek auszuwählen.