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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsschonal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie Roland Machatschke.
Kurz die Themen unserer Berichte bis 13 Uhr.
Letzte Ministerratssitzung vor den Feiertagen.
Bisheriger Verlauf des Weihnachtsgeschäftes in Österreich.
Ein Jahr sowjetischer Krieg in Afghanistan.
USA reagieren mit Abscheu auf Erpressung des Irans in der Geiselfrage.
Papst Johannes Paul trifft mit zwölf Nobelpreisträgern zusammen, Salzburger Weihnachtspremiere, Arabella von Richard Strauss und Interview mit dem Autor des Buches über das Theater der 70er Jahre.
Außerdem hören sie nach den Nachrichten eine ausführliche Vorschau auf das Wetter zu den Feiertagen.
Zunächst aber jetzt die Nachrichten.
Für die Meldungen verantworte ich als Redakteur Streimund Heller.
Gesprochen werden sie von Hannes Eichmann.
Österreich.
Der Obmann der Bundessektion Industrie in der Bundeswirtschaftskammer, Schöller, hat heute an alle politisch Verantwortlichen appelliert, nach Monaten kleinlicher Streits um politische Bodengewinne, sich endlich wieder auf die eigentlichen Interessen des Landes und seiner Menschen zu besinnen.
In einer Erklärung zur bevorstehenden Jahreswende meinte Schöller, es sei anmaßend, für Fehlschläge im Wirtschaftsbereich allein die Manager verantwortlich zu machen und sich selbst als unfehlbar hinzustellen, ohne die Fehlleistungen einer Wirtschaftspolitik die falsche Einschätzung der Konjunkturentwicklung zuzugeben.
Schöller bekannte sich in seiner Erklärung zur sozialen Marktwirtschaft als Ordnungsprinzip und meinte, die Wurzeln der heutigen Missstände seien in der striftlichen Vernachlässigung dieses Systems zu suchen.
Dabei erwähnte er besonders die nach seinen Worten weit überzogene Sozialpolitik, die enorme Steuerbelastung und den Kapitalentzug bei den Unternehmen, wodurch Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung dringend notwendiger Arbeitsplätze gefährdet würden.
Die österreichischen Sparkassen erwarten für das zu Ende gehende Jahr den höchsten Einlagenzuwachs, den es jemals gab.
Nach einer Hochrechnung des Sparkassenverbandes werden die Spareinlagen heuer um 22,3 Milliarden Schilling oder mehr als 14 Prozent zunehmen.
Der hohe Einlagenzuwachs wird zu einem Großteil auf das hohe Haben-Zinsniveau zurückgeführt.
Die höhere Durchschnittsverzinsung der Spareinlagen wird die Geldinstitute heuer voraussichtlich zwei Milliarden Schilling kosten, erklärte der Generalsekretär des österreichischen Sparkassenhauptverbandes Finger.
Die Bundesregierung hat heute in ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr beschlossen, als Teil der gemeinsamen Sonderförderungsaktion zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Waldviertel die von acht Unternehmungen eingebrachten Anträge zu genehmigen und einen Betrag von mehr als 22 Millionen Schilling zur Verfügung zu stellen.
Dadurch sollen Gesamtinvestitionsvorhaben in der Höhe von mehr als 228 Millionen Schilling ermöglicht werden.
ARPÖ-Vizepräsident Hobl hat sich heute dafür ausgesprochen, das Image des Autofahrers zu korrigieren und seine Steuerleistung entsprechend anzuerkennen.
In einer weihnachtlichen Verkehrsbilanz erklärte Hobl, die Bedeutung des Autos als Wirtschaftsfaktor, als arbeitsplatzrelevanter Bestandteil des täglichen Lebens und als wichtiges Steuerprojekt werde zurzeit nicht ausreichend anerkannt.
In diesem Zusammenhang nannte Hobel eine Reihe aktueller Bereiche, in denen für die Autofahrer in Zukunft besser gesorgt werden muss.
Seiner Ansicht nach darf die Finanzierung des Straßenbaues nicht kurzfristig nur einer Generation aufgelastet werden, meinte Hobel.
Dies gelte auch für die Überlegungen zur Einführung genereller Mautgebühren.
Der Arbe-Vizepräsident forderte ferner mehr Verkehrssicherheitserziehung und sicherheitsfördernde Maßnahmen, bessere Fahrerausbildung, vor allem eine anerkannte Ausbildung der Berufschauffeure und die Entwicklung energiesparender Autos.
In seiner Erklärung spricht sich Hobel gegen eine gesetzliche Änderung des Tempolimits und der Promillgrenze aus, fordert jedoch eine bessere Überwachung durch die Exekutive.
73 Prozent der 14- bis 24-Jährigen sind der Ansicht, dass die Schaffung von billigeren, aber dennoch guten Wohnmöglichkeiten die dringlichste politische Förderung ist.
Dies geht aus einer soeben fertiggestellten sozialwissenschaftlichen Erhebung hervor, die der Obmann der jungen ÖVP, Höchtl, heute im parteieigenen Pressedienst veröffentlichte.
In diesem Zusammenhang appellierte Höchtl an den Bautenminister, ein umfassendes Konzept zur Lösung der Wohnungsprobleme der jungen Menschen vorzulegen.
Darin sollte nach Ansicht des ÖVP-Mandatats auch der Vorschlag der Volkspartei hinsichtlich einer Wohnstarthilfe von 100.000 Schilling berücksichtigt werden.
Frankreich.
Nach Ansicht der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris, können die wichtigsten westlichen Industrieländer nach der Überwindung des sogenannten zweiten Ölschocks im kommenden Jahr wieder mit einem langsamen Wirtschaftswachstum rechnen, müssen aber gleichzeitig einen starken Zuwachs der Arbeitslosigkeit befürchten.
So sagen die OECD-Experten ein Ansteigen der Arbeitslosenzahl in den 24 Mitgliedstaaten bis 1982 von 23 Millionen auf 25,5 Millionen voraus.
Die Wirtschaften der OECD-Staaten sollen dagegen 1981 um rund 1% wachsen.
In ihren Berechnungen geht die OECD davon aus, dass es 1981 bei Ölpreissteigerungen von etwa 13% bleiben wird, wobei die Entwicklung des Dollarkurses allerdings nicht berücksichtigt wurde.
Iran, USA.
Hassan Ayad, ein führendes Mitglied der Islamisch-Republikanischen Partei, hat eine Freilassung der 52 amerikanischen Geiseln noch vor Amtseinführung des neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Reagan, am 20.
Jänner ausgeschlossen.
In einem Interview mit der englischsprachigen Tehran Times nannte Ayad die Forderung des Irans nach Hinterlegung von 24 Milliarden Dollar als Garantiesumme für das in den Vereinigten Staaten befindliche Schahvermögen und die dort eingefrorenen iranischen Guthaben als unwiderruflich.
In der gleichen Ausgabe der Zeitung erklärte der iranische Regierungssprecher Azizi, dass die Geiseln der Justiz überstellt würden, falls Washington eine negative Antwort auf die iranischen Bedingungen geben sollte.
Die einflussreiche New York Times fordert in ihrer heutigen Ausgabe die Regierung Präsident Carters auf, die Verhandlungen mit dem Iran zur Freilassung der amerikanischen Geiseln einzustellen.
Es sei an der Zeit, heißt es in dem Kommentar, dass die Amerikaner, nachdem sie bereits den Höchstpreis für die Geiselbefreiung genannt hätten, sich mit Abscheu von den iranischen Bazar-Methoden abwendeten.
Sowjetunion.
Der langjährige, frühere Ministerpräsident Kossygin ist heute in einem Grab an der Kreml-Mauer in Moskau beigesetzt worden.
An der Trauerfeier nahm die gesamte sowjetische Führung mit Staats- und Parteichef Brezhnev an der Spitze teil.
Am Vormittag hatte die Bevölkerung noch einmal Gelegenheit, Kossygin die letzte Ehre zu erweisen.
Die Leiche des ehemaligen Ministerpräsidenten war in der vergangenen Nacht eingeäschert worden.
In Peking hat heute Vizeaußenminister Wang Yongping der sowjetischen Botschaft das Beileid der chinesischen Regierung zum Tode Kusikins übermittelt.
China.
Die chinesische Führung hat beschlossen, den Gläubigen der verschiedenen Religionen ihre Gotteshäuser wieder zugänglich zu machen, sofern dies nicht zu Fabriken oder Schulen umfunktioniert wurden.
Wie ein offizieller Sprecher heute in Peking erklärte, würden die im Verlaufe der Kulturrevolution teilweise schwer beschädigten Gebäude derzeit repariert.
Erst vor einigen Tagen war in Peking die zweite katholische Kirche wieder eröffnet worden.
Pakistan, Afghanistan.
Eine im Grenzgebiet zu Pakistan operierende Gruppe afghanischer Widerstandskämpfer hat alle ausländischen Diplomaten in Kabul aufgefordert, die afghanische Hauptstadt zu verlassen, da sie ihre Aktionen ab Jänner auch auf die Städte ausdehnen wolle.
Alle afghanischen Beamten und Autofahrer wurden davor gewarnt, die in die großen Städte führenden Straßen zu benutzen.
Frankreich.
Einem Ärzteteam am Pasteur-Institut in Lyon ist es nach mehrjähriger Arbeit gelungen, das dritte und gefährlichste Hepatitis-Virus zu isolieren.
Das Virus verursacht besonders gefährliche Leberschädigungen und löst Zirrhose und Leberkrebs aus.
Die Ärzte erwarten durch ihre Entdeckung eine wesentliche Verbesserung der Behandlung der schwersten Hepatitis-Form.
Außerdem besteht jetzt die Hoffnung, einen Impfstoff gegen die Hepatitis zu entwickeln.
Jugoslawien.
Eine Serie von Erdbeben hat gestern Abend und heute früh neuerlich das serbische Kopaonik-Gebirge erschüttert.
Über Schäden nach dem Beben ist nichts bekannt.
Der Herd des Bebens lag etwa 180 Kilometer südlich von Belgrad.
In derselben Region hatte es beim Erdbeben im vergangenen Mai zahlreiche Verletzte gegeben.
Dann stelle ich Ihnen eine Frage auf die Temperaturen hin.
Soweit also die Nachrichten und jetzt, wie angekündigt, zur ausführlichen Wetterübersicht für die kommenden Weihnachtsfeiertage.
Bei mir im Studio ist der Herr Dr. Hauleitner von der Hohen Warte in Wien.
Und die Frage, die sich wahrscheinlich alle stellen werden, ob sie jetzt zu Hause bleiben oder ob sie irgendwohin auf Urlaub fahren wollen, wird es weiße Weihnachten in Österreich geben oder grüne Weihnachten?
Ich würde sagen insgesamt gesehen diesmal grüne Weihnachten, also mildes Wetter und es wird höchstens in den Bergen, auf den Bergen Schnee geben, aber sonst in Niederungen und in den Tälern insgesamt mildes und eher sonniges Wetter.
Insgesamt die Wetterlage sieht so aus.
Der Ausläufer eines mächtigen Hochs mit Schwerpunkt über der Piskaia erstreckt sich bis nach Mitteleuropa.
Der Alpenraum befindet sich derzeit an der Nordflanke dieses Hochs im Bereich einer recht lebhaften westlichen Strömung.
Mit ihr gelangen sehr milde, aber auch feuchte Luftmaßen zu uns.
Das bedeutet, dass über die Weihnachtsfeiertage im Westen, Norden und Osten Österreichs mit insgesamt milderem, aber unbeständigem Wetter zu rechnen ist.
Es wird gelegentlich Niederschläge geben, die auf den Bergen als Schnee, aber in den Tälern und Niederlagen als Regen fallen werden.
Zwischen diesen Störungszonen kann es aber durchaus sonnige Abschnitte geben, was vor allem auf den morgigen Tag und auch auf den Christtag zutreffen dürfte.
Der Süden wird jedoch eher im Einflussbereich des Hochdruckgebietes liegen, sodass dort das Wetter insgesamt besser sein wird.
Über den alpinen Beckenjagen wird es am Morgen dort länger anhaltende Nebelfelder geben.
Tagsüber kann jedoch auch hier mit durchaus sonnigem Wetter gerechnet werden.
Wenn Sie sagen milde Temperaturen, kann man das irgendwie aufschlüsseln?
Wie milde werden diese Temperaturen sein?
Die Frühtemperaturen werden im Süden etwa zwischen minus 6 und minus 2 Grad liegen.
Im Westen, Norden und Osten jedoch bedeuten darüber etwa bei 0 bis plus 5 Grad.
Tagsüber wird die Quecksilberseile jedoch auf 3 bis 8 Grad ansteigen und ich rechne auch damit, dass sie da und dort auch noch bis 10 Grad etwa erreichen wird.
Und die Frage, die man sich natürlich auch stellen muss, wie sicher ist eine solche Prognose?
Kann irgendetwas passieren?
Kann also da ein plötzlicher Umschwung eintreten?
Also ich würde sagen, ein gravierender Umschwung ist nicht vorherzusehen.
Am Freitag könnte es eine kurze Abkühlung geben und etwas Regen, auch im Süden leicht.
Aber ich würde sagen, insgesamt ist ein Wintereinbruch nicht wahrscheinlich.
Sie haben auch die Messwerte von 12 Uhr mitgebracht, Herr Dr. Horleitner, können Sie uns die bitte vorlesen?
Wien meldet starke Bewölkung bei 6 Grad, Westwind mit 20 Kilometern in der Stunde, Spitzenböen bis 60 Kilometern.
Eisenstadt stark bewölkt, 8 Grad, Nordwestwind mit 15 Kilometern in der Stunde.
Linz starke Bewölkung, 1 Grad, Westwind 10 Kilometern in der Stunde.
Salzburg bedeckt Regen 1 Grad, Süd mit 20 Kilometern.
Innsbruck bedeckt Schneefall minus 1 Grad, Windstille.
Bregenz bedeckt 4 Grad, Südwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
Graz wolkig 1 Grad, Südwind mit 5 Kilometern.
Klagenfurt stark bewölkt, minus 3 Grad, Westwind mit 3 Kilometern.
Soviel also zum Wetter.
Danke Herr Dr. Hauleitner von der Hohen Warte und wir gehen jetzt zweieinhalb Minuten vor Viertel Eins zur politischen Berichterstattung über.
Zwei Themen standen heute im Mittelpunkt des Pressefoyers nach der letzten Regierungssitzung in diesem Jahr.
Die jüngsten Prognosen der Wirtschaftsforscher für 1981 und die mit dem Abgang von Vizekanzlerfinanzminister Androsch im Jänner bevorstehende Regierungsumbildung.
Was die Prognosen der Wirtschaftsforscher anlangt, die gestern veröffentlicht wurden, so besteht wenig Grund zum Optimismus.
Es dürfte kaum Wachstum geben, wenn nicht gar Wachstumsrückgang.
Die Zahl der Arbeitslosen könnte möglicherweise im kommenden Jahr geringfügig ansteigen.
Was nun die Regierungsumbildung anlangt, so haben sich seit Tagen drei Namen herauskristallisiert.
Der des bisherigen Gesundheitsministers Salcher als neuer Finanzminister, als dessen Staatssekretär der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts Seidel und als künftiger Gesundheitsminister der Abgeordnete Steirer.
Zu allen diesen Fragen nahm Bundeskanzler Kreisky heute ausführlich Stellung.
Wir schalten nun zu Johannes Fischer ins Bundeskanzleramt.
Zum Jahresausklang legten gestern die Wirtschaftsforscher also ein Weihnachtspaket besonderer Art auf den Gabentisch der Österreicher.
Die internationale Krise, ausgelöst unter anderem durch die Rohenergieverteuerungen und Millionen Arbeitslose im OECD-Raum, diese Faktoren beginnen sich nun auch langsam stärker auf Österreich auszuwirken.
Die Prognose jener, die das Wirtschaftsgras wachsen hören, lautet auf Nullwachstum für das Jahr 1981 und auf eine Tendenz zur steigenden Arbeitslosigkeit.
Einschränkung für Österreich, bis zu drei Prozent Arbeitslose gelten immer noch als Vollbeschäftigung.
Die veränderte Wirtschaftslage im Jahr 1981 trifft die Regierung in einer besonderen Situation.
Zum einen gilt das Budget als angespannt und das Defizit als besonders hoch, zum anderen wird in der Wiener Himmelpfortgasse, dem Sitz des Finanzministeriums, ein neuer Mann mit den Problemen fertig werden müssen.
Bonmont aus der Umgebung des neuen Finanzministers und derzeitigen Gesundheitschef Salcher, das wird ein Himmelpforzkommando.
Zurück zur Wirtschaftslage.
Bundeskanzler Kreisky, immer ein wenig skeptisch gegenüber Prognosen, wollte heute jedenfalls die Trends bestätigen und auch die Österreicher darauf vorbereiten, dass es 1981 unter Umständen beim Lohnsackerl zu realen Verlusten kommen könnte.
Allerdings, der größte reale Unverlust, so Kreisky, sei die Arbeitslosigkeit und die gelte es zu verhindern.
Der wirklich große Alleinkommensverlust trifft denjenigen, der arbeitslos wird.
Und daher muss man um jeden Preis die Beschäftigungslage hochhalten.
Nun prognostizieren die Forscher aber auch ein leichtes Ansteigen der Arbeitslosenrate.
Glauben Sie diese Prognose?
Ja, ich bin hier sogar etwas pessimistischer als die Wirtschaftsforscher, ohne das Prognosematerial zu verfügen.
Ich wäre glücklich, wenn es wirklich nur bei zweieinhalb Prozent bleibt.
Sie wissen ja, dass der Schöpfer
von der Vollbeschäftigung damals erklärt hat, alles was unter drei Prozent Arbeitslosigkeit liegt, ist Vollbeschäftigung.
Ich hoffe, dass wir unter den drei Prozent bleiben, aber auf eine Zahl, wie das das Wirtschaftsforschungsinstitut tut, möchte ich mich nicht festlegen.
Liegt nicht ein Hauptproblem darin, dass seinerzeit beim großen Konjunktureinbruch 73-74 mit Erfolg sehr viel Geld ausgegeben wurde auf Kreditbasis und dass jetzt eben diese Möglichkeit neuerlich mit Krediten sozusagen die Wirtschaft anzukurbeln eigentlich nicht mehr möglich ist?
Ich sehe das Problem ein bisschen anders.
Richtig ist, dass wir 1974 in der sich entwickelnden Krise, die sich ja vor allem in der Bauindustrie dargestellt hat, dass wir 1974 durch eine sehr starke Investitionspolitik der öffentlichen Hand, vor allem des Bundes,
und der Gemeinden diese Entwicklung entgegengewirkt haben.
Richtig ist, dass wir die letzten Jahre dazu verwendet haben, Österreich zu modernisieren, in einer Zeit vor allem, in der es keine starke private Neigungsinvestitionen gegeben hat.
Das hat sich ja dann geändert gegen Ende dieses Jahrzehnts.
Und für die Zukunft ist der Spielraum enger geworden, aber ich sage noch einmal, dass ich fest davon überzeugt bin, dass wir in der Lage sein werden, hier auch seitens der Bundesregierung solche beschäftigungspolitische Initiativen zu verwirklichen, dass wir ein hohes Beschäftigungsniveau halten werden können.
Darüber wird es in den Weihnachtsfeiertagen Sprechungen geben, Beratung geben, es wird dann nachher
die große Wirtschaftskommission der Sozialistischen Partei zusammentreten, die bekanntlich unter dem Vorsitz des Präsidenten Benni und meinem Vorsitz stehen.
Wir werden dabei beraten, was noch zusätzlich zu den schon getroffenen Maßnahmen geschieht.
Beratungen und Gespräche wird der Kanzler in seinem Urlaubsort Bad Hofgastein aber nicht nur zur Wirtschaftslage führen.
Auch die Frage Androsch, Übersiedlung in die Kreditanstalt Bankverein, wird bei den Urlaubsterminen Kreisky seine Rolle spielen.
Der Vizekanzler, der übrigens heute noch namens der Regierung im Ministerrat dem Bundeskanzler alles Gute für die Feiertage wünschte, leitet über zu den Spekulationen, wer folgt ihm nach.
Spekulationen, die allerdings praktisch schon Gewissheit sind.
Der Kanzler mochte vor dem 14.
Jänner dem nächsten SPÖ-Parteipräsidium offiziell nichts sagen, bestätigte aber doch indirekt, dass Herbert Salcher, derzeit Gesundheitsminister, ins Finanzministerium übersiedeln wird, dass ihm zur Seite Wirtschaftsforscher Hans Seidel ein Staatssekretariat übernehmen und der Arzt und SPÖ-Gesundheitssprecher Steirer das jetzige Salcher-Resort übernehmen wird.
In der verklausulierten Kreisgieformel hieß das so.
Mir persönlich erscheint der Dr. Salcher als ein hervorragend geeigneter Mann zu sein.
Mehr kann ich aber nicht sagen.
Damit sage ich gar nichts anderes als das.
Es gibt ja auch die Überlegungen zum Herrn Dr. Salcher dazu oder zum neuen Finanzminister, um es so zu formulieren.
dann auch ein Staatssekretär ins Finanzministerium einzieht.
Nachdem Sie schon den Herrn Dr. Salcher jetzt hier qualifiziert haben, könnten Sie auch etwas über den Herrn Dr. Seidl sagen?
Die Aufgaben, die man sich denken könnte, noch ist nicht entschieden, liegen im Bereich der Konjunkturpolitik, von der Sie die ganze Zeit hier gesprochen haben.
Sie werden verstehen, meine Damen und Herren, dass
man hier an den bedeutendsten Konjunkturpolitiker oder Konjunkturbeobachter denkt, den es in Österreich gibt, der die Wirtschaftspartner berät, der immer wieder Minister beraten hat und der halt
die für wahrscheinlich sehr qualifiziert wäre.
Aber auch hier möchte ich nichts vorher priorisieren.
Eigentlich, wenn Sie über Wirtschaft sprechen, schimpfen Sie über die Prognostiker, dass die eigentlich nicht sehr viel wert sind.
Und jetzt wollen Sie den Oberprognostikertonation zu einem Staatssekretär, allenfalls im Finanzministerium machen.
Wie stimmt das eigentlich mit Ihrer sonstigen Meinung über Wirtschaftsvorschriebe ein?
Im Gegenteil, ich habe eine sehr hohe Meinung vom Wirtschaftsvorstand, ich lade Sie auch jedes Jahr einmal ein, uns zu beraten.
Ich mache mich hier und da ein bisschen leicht ironisierend über die Prognosen
Vielleicht her, deshalb, weil die Prognosen es ja in sich haben, dass sie ununterbrochen revidiert werden müssen.
Aber die Wirtschaftsforschung besteht ja nicht nur im Prognostizieren, sondern die Wirtschaftsforschung besteht dahin, dass man Trends und Tendenzen in der Wirtschaftsentwicklung richtig beurteilt.
Soweit Bundeskanzler Kreis geht zum neuen Kabinett.
Wie gesagt, offiziell wird dieses neue Kabinett erst nach der Sitzung des SPÖ-Parteipräsidiums am 14.
Jänner bekannt gegeben werden und damit zurück zum Studio des Mittagsschannals.
Das war also ein Bericht vom Pressefoyer nach der heutigen Sitzung des Ministerrats, die zugleich die letzte im Jahr 1980 war.
Zwei Pressekonferenzen des gestrigen Tages finden heute ihren Niederschlag in den Kommentaren der österreichischen Tageszeitungen.
In der Volksparteizentrale proklamierte Generalsekretär Lanner 1981 zum Jahr der Parteiarbeit und im Parlament gab FPÖ-Clubchef Peter sein traditionelles Bilanzgespräch, bei dem er politische Hiebe an die beiden Großparteien austeilte.
Leopold Esterle hat für unsere Presseschau Auszüge aus den Meinungen der Kommentatoren ausgewählt.
Zum Jahr der Programmarbeit der ÖVP liest man heute bei Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten.
Jahr um Jahr hat die ÖVP Broschüre um Broschüre, Heft für Heft voll gekritzelt, Pläne zur Lebensqualität gezeichnet, Alternativen angeboten und wer weiß was noch alles entworfen.
Und jedes Mal hat sie sich Mut zugesprochen, diesmal den Stein der Weisen ausgedacht zu haben.
Sie hat Blumen blühen lassen, sich ein neues Abzeichen zugelegt und irgendwer in der Kärntnerstraße wird gewiss noch auf die Idee kommen, uns eine neue Volkspartei anzupreisen.
Und dieses Papier eine Getue hält man für Politik.
Und Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten dann?
Nicht, dass die ÖVP immer und überall ohne Erfolg gewesen wäre.
Aber für zehn Jahre ist die Bilanz halt doch recht dünn.
Und jetzt beginnt alles von vorne.
FPÖ-Klubobmann Peter hat der ÖVP gestern vorgeworfen, sie stelle Quantität vor Qualität.
Der Mann weiß, wovon er redet.
Nein, Papiere braucht die ÖVP wirklich keine mehr.
Nur mehr das gewisse Etwas, das die Menschen für Politik halten.
So einfach ist das, glaubt Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten.
Und zur Ergänzung ein Satz von Reinhard Hampel aus der heutigen Ausgabe der Oberösterreichischen Nachrichten.
Da dürfte in der ÖVP eine ganz besondere Muse herumspazieren und ihre Küsse verteilen, dass man zu der Strategie gelangt ist.
In der Wiener Tageszeitung die Presse befasst sich ein Kurzkommentar mit dem vom Autor georteten Umstand, dass Vizekanzler Androsch um seine neuen Posten in der Kreditanstalt offenbar doch nicht zittern muss.
Die vornehme Art, wie FPÖ-Klubobmann Peter bei seiner Jahresabschlusspressekonferenz den Vizekanzler aus der Schusslinie hielt, wie er der bösen Volkspartei vorwarf, sie habe nichts als Androsch, Androsch im Kopf,
lässt argwöhnische Betrachter der politischen Szene aufhorchen.
Zwar will sich Peter in vorgeblicher Selbstbeschränkung nicht in die Angelegenheiten seines Parteichefs mischen, wenn dieser mit dem Regierungschef über die CA-Nachfolge beraten will.
Aber der Klubobmann hat mit Keisky das eine oder andere Mal gesprochen.
Die Vermutung liegt nahe.
Während Saubermann Steger mit Keisky über die populäre Abschaffung der Parteibuchwirtschaft verhandelt und zweifellos erfolgreich vor den Fernsehkameras erscheinen wird, könnte Peter das Geschäft schon abgeschlossen haben.
Fragt sich, zu welchem Preis?
Soweit ein Kurzkommentar aus dem Wiener Großformat.
Abschließend ein Blick in den heutigen Leitartikel des Kurier.
Dort kommentiert Martin Mayer die düsteren Prognosen der österreichischen Wirtschaftsforscher für das kommende Jahr.
Man liest,
Wir waren zu sehr Lebemänner und Lebefrauen.
Wir haben konsumiert, was wir noch nicht verdient hatten.
Wir haben verzehrt, was wir für unsere Kinder hätten sparen müssen.
Wir haben von der Zukunft mehr Vorschüsse gefordert, als wir je zurückzahlen können.
Der Homo Sapiens war ein Bruder Leichtfuß.
Er hat an viele Götter geglaubt.
An den Gott Konsum.
An den Gott Öl.
An den Gott Auto.
Und daran, dass die Bäume und wir mit ihnen in den Himmel wachsen.
Jetzt sind die Fachleute dabei, uns auf den Boden zurückzuholen.
Die Landung wird schmerzlich sein.
Und jetzt nach der Inlandspresse-Schau-Bericht aus dem Ausland.
Vor genau einem Jahr tauchten im Trubel der Vorweihnachtszeit in der westlichen Welt teilweise unbeachtet die ersten Meldungen auf, dass die Sowjetunion in Afghanistan mehr in Bewegung gesetzt hatte, als die schon bis dahin sehr intensive Einflussnahme auf die Politik dieses Staates zwischen dem Iran und Pakistan.
Wenige Tage später, am 27.
Dezember, überschritten sowjetische Kampfverbände die gemeinsame Grenze, die Invasion hatte begonnen.
Gestürzt wurde eine ehemalige Marionette Moskaus, ein Mann, der sich dann bei den Kreml-Herrn unbeliebt machte, da Anzeichen zunehmender Unabhängigkeit zu erkennen gab.
An seine Stelle trat ein Mann, auf den sich die Sowjets verlassen konnten, Babrak Karmal.
Mit der Invasion in Afghanistan stoppten die Sowjets den Entspannungsprozess, begruben jede Chance auf Ratifizierung des im Westen ohnehin umstrittenen SALT II-Abkommens mit den USA über weitere Einschränkungen der Atomrüstung und stellten gleichzeitig die Uneinigkeit des Westens bloß, dessen halbherzige Sanktionsmaßnahmen bald versickerten.
Ein Jahr nach der Invasion ist allerdings das Ende der militärischen Operationen nicht abzusehen.
Der Widerstand der nichtkommunistischen, vor allem der muslimischen Kräfte hält an, obwohl die Untergrundbewegungen in sich zerstritten sind.
Die Verluste der sowjetischen Truppen an Menschen und Material sind bedeutend, die Kosten der Invasion werden weiter anwachsen.
Eine Lagebeurteilung nach einem Jahr Krieg in Afghanistan gibt nun Klaus Kunze aus Moskau.
Westliche, insbesondere amerikanische Massenmedien sprechen von einer Einmischung der Sowjetunion in innerafghanische Belange.
Die Sache ginge bis zu der Behauptung, sowjetische Militäreinheiten würden auf afghanisches Territorium verbracht.
Es versteht sich, dass das alles waschechte Erfindungen sind, so der Pravda-Kommentator vor einem Jahr am 23.
Dezember 1979.
Wenige Tage später meldete ein bis dahin fast unbekannter Politiker aus Kabul, Barbara Kamal,
Er habe seinen Vorgänger Hafizullah Amin, einen konterrevolutionär und amerikanischen Agenten, abgesetzt und zur Stabilisierung der afghanischen Verhältnisse gemäß einem bestehenden Freundschaftshilfe- und Beistandspakt in Moskau um alle mögliche inklusive militärische Hilfe ersucht.
Der Bitte sei von der sowjetischen Regierung entsprochen worden.
Das Spiel für die Weltöffentlichkeit vom souveränen Staat von Hilfsersuchen, Verträgen, Nicht-Einmischung und Korrektheit wurde bis in Einzelheiten durchgespielt
Und um die Naht doppelt zu nähen, wurde sogar noch Artikel 51 der UNO-Charta strapaziert, der die offizielle sowjetische afghanische Version der Vorgänge legalisierte.
Seither stehen, was sowjetische Stellen als begrenztes Kontingent bezeichnen, bis zu 100.000 Mann auf afghanischem Boden.
Seither gibt es bis auf den heutigen Tag die Afghanistan-Krise, eine Krise, die vielleicht von anderen Ereignissen, wie denen in Polen, aus den Schlagzeilen verdrängt wurde,
die nichts desto weniger ungelöst anhält und zumindest in den bis zum sowjetischen Einmarsch recht guten Ost-West-Beziehungen eine empfindliche Abkühlung brachten.
Man muss daran erinnern, dass die Afghanistan-Aktion keine unbedachte Kurzschlusshandlung Moskaus war.
Schon im Juni des vergangenen Jahres hatte die Sowjetunion erklärt, dass sie die fortgesetzten Angriffe auf das von ihr im April 1978 an die Macht gebrachte Regime in Kabul nicht einfach so hinnehmen könne.
Damals und bis heute nannte sie Pakistan als Aufmarschgebiet für die sogenannten Rebellen.
Die Hintermänner sahen sie in China, den USA oder pauschal in den reaktionären Kreisen des Imperialismus.
Sucht man heute nach einem Schlüssel für das riskante Vorgehen, das nicht allein in der Solidarität mit den befreundeten Nachbarn zu suchen ist, bei der chinesischen Militäraktion gegenüber Vietnam aber beispielsweise kein Grund zu aktiver Unterstützung war, dann spielen wohl mehrere Dinge zusammen, die die Entscheidung letztlich bewirkten.
Schon der unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen und außerhalb der eigenen Grenzen erfolgte Umsturz im Iran hatte Moskau an die eigene islamische Bevölkerung, die die gesamte Südgrenze besiedelt, erinnert.
Der Keil zwischen Iran und Pakistan, den Afghanistan bildet, unterbrach zumindest die geschlossene islamische Staatenkette vom Kaspischen Meer bis an die Grenzen Chinas.
Ein weiterer Grund, diesen hohen Preis an Isolierung und Prestigeverlust zu bezahlen,
könnte der territoriale Zugewinn auf dem Weg zum Indischen Ozean gewesen sein.
Eine vorsichtig betriebene Politik mit dem nach Selbstständigkeit strebenden Belutschistan, das heute noch dazwischenliegt, könnte Chancen, in dieser Richtung eines Tages weiterzukommen, nicht ausschließen.
Der Hauptgrund aber, den die Sowjetunion noch immer aufrechterhält und wiederholt, war wohl die Besorgnis, dass Afghanistan, dass das von Moskau installierte Regime in Kabul immer ernsthafter bedroht erschien und zu kippen drohte.
Afghanistan wäre nach dieser sowjetischen Rechnung zweifellos ins gegnerische Lager abgedriftet.
Seine Einbuße hätte gerade neben dem unsicheren Iran und dem nicht gerade sowjetfreundlichen Pakistan die Südostgrenze des Staates ernsthaft gefährdet.
Aber sowjetisches Interesse ist nun einmal, das mag irrational angesichts des eigenen Rüstungsstandes erscheinen, die eigenen Grenzen, wie in Osteuropa, durch Pufferstaaten zu sichern.
Hier mögen die Erfahrungen der heutigen Führung aus der Geschichte des Sowjetstaates, insbesondere die vom Überfall durch die Armeen Hitlers 1941, eine Rolle spielen.
Die Sowjetunion hält Afghanistan weiter.
Sie hat in den wenigen großen Städten eine Ruhe eigener Art geschaffen.
Das Land, die sogenannte Rebellion, hat sie nicht befrieden können.
Man erfährt aus sowjetischen Quellen so gut wie nichts, was dieser Krieg kostet.
Aber eines dürfte sicher sein, populär ist er nicht und er wird nach Lage der Dinge weiter dauern.
Die amerikanischen Boykottmaßnahmen, die vernichtenden Abstimmungen in der UNO, die wachsende Unglaubwürdigkeit sowjetischer Politik in der Dritten Welt, die Debatte während der KSZE-Konferenz in Madrid, wie die gesamte Abkühlung der westöstlichen Beziehungen haben bis heute erkennbaren der sowjetischen Haltung zur Afghanistan-Frage nichts verändert.
Die Ursachen, die das Eingreifen der sowjetischen Armee bewirkten, werden durch eine sich ewig wiederholende Propaganda dem Westen zugeschoben,
und am besten läge es nach hiesigen Vorstellungen auch, diese Gründe zu beseitigen.
Seit dem Frühjahr liegen sowjetische Vorschläge auf dem Tisch, die sich bis zum Aufwertungsbesuch Barbara Karmals in Moskau nicht geändert haben.
Diplomatische Anerkennung der Regierung Karmal, Verhandlungen mit den Nachbarstaaten und eine Garantie der Vereinigten Staaten dafür, dass die sogenannte Einmischung von außen aufhöre.
Der Westen hat die Vorschläge nicht annehmen können,
Es hätte zumindest ein Eingeständnis der Mitschuld und Verantwortlichkeit bedeutet.
Eine politische Lösung auf dieser Ebene ist auch weiterhin nicht in Sicht.
Moskau baut indessen offenkundig auf Uneinigkeit im westlichen Lager und auf die Zeit, auf die Gewöhnung, die den Ereignissen die Schärfe nimmt.
Eine Minute nach halb eins.
Ein Blick auf den zweiten Teil des Journals.
Was können Sie noch bis 13 Uhr hören?
Papst Johannes Paul trifft mit zwölf Nobelpreisträgern zusammen.
Durchschnittlicher Verlauf des Weihnachtsgeschäftes in Österreich.
Salzburger Weihnachtspremiere.
Richard Strauss Arabella.
Interview mit dem Autor des Buches über das Theater der 70er Jahre.
Zuerst aber noch ein Auslandsbericht aus Washington.
Die Chancen auf baldige Freilassung der amerikanischen Geiseln im Iran sind wieder auf ein Minimum geschwunden.
Der scheidende Präsident Jimmy Carter ist nicht bereit und kann das auch weder politisch noch verfassungsrechtlich auf die Erpressung des Teheraner Regimes einzugehen, das umgerechnet mehr als 330 Milliarden Schilling Kaufpreis verlangt.
Die amerikanischen Reaktionen, die vor allem von Abscheu über die Basar-Methoden des Irans, wie zum Beispiel die New York Times schrieb, gegenzeichnet waren, haben erwartungsgemäß iranische Politiker auf den Plan gerufen, die jetzt davon sprechen, dass nur noch ein Wunder die Freilassung der Amerikaner bewirken könne.
Die USA haben inzwischen die Regierung in Teheran beschuldigt, einige Geiseln in Gefängnissen zu halten und ihnen ärztliche Hilfe zu verweigern.
Wie man in den USA über die Situation denkt, das erfahren Sie nun in einem Bericht von Ulrich Schiller aus Washington.
Unverschämt und empörend, outrageous, nennt der Leitartikler des Christian Science Monitor das angeblich letzte Wort des Iran.
Den erpresserischen Lösegeldforderungen des Iran nachzugeben, meint das angesehene Bostoner Blatt, würde den Interessen des amerikanischen Volkes und der Vereinigten Staaten zuwiderlaufen, würde das Ansehen der USA in der Welt herabwürdigen.
Es wäre mit Sicherheit eine Einladung an andere, sich im Umgang mit den Vereinigten Staaten ähnlicher terroristischer Methoden zu bedienen.
Auch Verteidigungsminister Brown sprach von erpresserischen Lösegeldforderungen, als er sich im Fernsehen zu den Bedingungen des Irans zur Freilassung der 52 amerikanischen Geiseln äußerte.
460 Millionen Dollar sollen die USA danach pro Geisel an die algerische Zentralbank überweisen,
wenn sie der mit 24 Milliarden Dollar angegebenen Gesamtsumme der iranischen Forderungen entsprechen.
Das ist mehr als das Dreifache dessen, was die USA jährlich an Auslandshilfe für Empfänger in allen Erdteilen bereitstellen.
Kein amerikanischer Präsident, selbst wenn er es wollte, könnte diese Bedingungen erfüllen.
Kein Kongress würde seine Zustimmung geben.
Genau das war der Inhalt der klaren Aussage des amerikanischen Außenministers Musky,
Die Forderungen entbehren jeder Vernunft und Grundlage, sagte Muskie.
Wenn er dennoch eine Spur von Optimismus durchscheinen ließ, dass die Geiseln in absehbarer Zukunft entlassen würden, so geschah das in der Wagenberufung auf die Erfahrung häufigen Sinneswandels bei den herrschenden Teheranen sowie darauf, dass der Iran eines Tages in die Gemeinschaft der gesitteten Völker zurückkehren werde.
Die Möglichkeit einer militärischen Aktion der USA schloss Muskie aus.
Verteidigungsminister Braun wollte militärische Schritte nicht erörtern.
Eindeutig war die Erwartung, dass die Kaserregierung in den letzten vier Wochen ihrer Amtszeit das Geiselproblem nicht mehr werde lösen können.
Die zeitweise schwache Hoffnung, die Geiseln könnten Weihnachten in Freiheit sein, war schon vor dem letzten Wochenende zerronnen.
Was aber wird die neue Regierung regentun?
In den wenigen Äußerungen zu diesem Thema hatte der gewählte Präsident immer zu verstehen gegeben,
Er hätte gleich am Anfang schärfer reagiert, mit einem Ultimatum und nicht mehr erläuterten Vergeltungsdrohungen.
Ronald Reagan hat es abgelehnt, die jetzt vorliegenden Lösegeldforderungen des Iran auch nur mit einem einzigen Wort zu kommentieren.
Alles andere wäre in diesem Augenblick wohl auch törig.
Was immer die künstliche Regierung für Pläne hegt, sie wird sich auf eine öffentliche Meinung stützen können,
die in zunehmendem Maße die Konzentration Präsident Carstens auf die Geiselfrage in den Monaten nach der Botschaftsbesetzung als falsch ansieht und die mehr und mehr bereit ist, Ansehen und Sicherheit des Landes über das Leben der tragisch getroffenen Geiseln zu stellen.
Amerika, wie es sich heute zeigt, wird schwerlich tatenlos zusehen, wenn Teheran die 52 Geiseln vor irgendwelche Revolutionstribunale zerrt.
Der iranische Parlamentspräsident hat das erneut angekündigt
nachdem Außenminister Maski die Erfüllung der finanziellen Forderungen aus politischen und rechtlichen Gründen abgelehnt hatte.
Gewiss konnte Präsident Carter mit einem Federstrich die Freisetzung der eingefrorenen staatlichen Guthaben des Iran verfügen.
Aber erstens belaufen sich diese nach riesigen Angaben niemals auf 14 Milliarden Dollar, wie Tehran behauptet, höchstens auf 8 oder 9 Milliarden, schätzte vor einem Jahr das Finanzministerium.
Und zweitens kann der Präsident nicht ohne weiteres
die Schadensersatzforderungen amerikanischer Bürger und Unternehmen an den Iran annullieren.
Verschiedene Gerichte haben die teilweise Blockierung der iranischen Guthaben als Faustpfand für die Entschädigungsberechtigten bereits angeordnet.
Auch der zweite iranische Forderungskomplex, Hinterlegung einer Garantiesumme von 10 Milliarden Dollar für die Rückgabe des Schadvermögens, ist für den amerikanischen Präsidenten unerfüllbar.
Er kann kein Privatvermögen einfach beschlagnahmen.
Er kann dem Iran nur Hilfe versprechen, das Schadvermögen, soweit es in den USA liegt, zu identifizieren und dann auch bei der Einklagung durch den Iran juristischen Rat anbieten.
Außenminister Maski deutete die Möglichkeit neuer Verhandlungen auf dem Umweg über Algerien an.
Ob das realistisch ist angesichts der Veröffentlichung der als endgültig bezeichneten iranischen Forderungen, das steht nun wirklich in den Sternen.
In Rom ist gestern Abend ein Treffen von Papst Johannes Paul II.
mit zwölf Nobelpreisträgern zu Ende gegangen.
Veranstalterin der Konferenz war die Bewegung Nova Space – Neue Hoffnung, die vor eineinhalb Jahren von Kardinal König gegründet worden ist.
Die Nobelpreisträger überreichten dem Papst ein Dokument über die dringendsten Probleme der Menschheit,
und betonten unter anderem, wie wichtig angesichts schwindender Naturschätze auf der Erde die Geburtenkontrolle sei.
Die Kirche, heißt es in diesem Dokument, möge ihre Haltung in dieser Frage überdenken.
Aus Rom berichtet nun Alfons Dalma.
Es darf angenommen werden, dass das schönste Weihnachtsgeschenk an den Papst vom Wiener Erzbischof kam.
Kardinal König konnte gestern Johannes Paul II.
eine Corona von zwölf Trägern des Nobelpreises vorstellen,
die nach einer zweitägigen Arbeitssitzung in Rom das Verhältnis zwischen der Naturwissenschaft und der Religion erörtert und in einer einstimmigen Entschließung der katholischen Kirche bescheinigt haben, dass sie, wörtlich zitiert, in einer einmaligen Position ist, der Welt eine moralische Orientierung und Führung zu geben.
Der Stellenwert einer solchen Erklärung wäre nicht besonders hoch, hätte es sich um Nobelpreisträger gehandelt, deren weltanschauliche Überzeugung ohne dies katholisch oder christlich ist.
Nur zwei aber von dieser Dutzendrunde sind überhaupt mindestens dem Tafschen nach Katholiken, drei sind Protestanten, drei oder vier Juden, ob rechtgläubig oder nicht ist unbekannt, und die anderen, wie Kardinal König glaubt, denn niemand wird danach gefragt,
Der Erzbischof von Wien sah mit diesen römischen Tagen ein Werk wachsen, das ihm besonders am Herzen liegt.
Vor zwei Jahren hatte den Verein oder die intellektuelle Bewegung Nova Spes, die neue Hoffnung, in Rom gegründet.
Vor einem Jahr trafen sich als weitere Gründer zum ersten Mal vier Nobelpreisträger mit ihm in der ewigen Stadt.
um die Beziehungen und die Bezüge zwischen der Religion und der modernen Wissenschaft zu untersuchen.
Diesmal waren es bereits zwölf, aber es hat wenig gefehlt und es wären 25 gewesen, denn alle Eingeladenen haben sich zur Zusammenarbeit bereit erklärt und die Initiative begrüßt.
Nur konnten viele sich zu diesem Termin nicht freimachen.
Gefragt, wieso ausgerechnet er der Urheber und der Vorsitzende dieser nun ständig gewollenen Runde sei, antwortete Kardinal König nach Überwindung seiner üblichen Zurückhaltung in persönlichen Dingen, das heißt leicht errötend, leider konnte ich als Erzbischof nicht voll meine frühere Tätigkeit fortsetzen, aber vielleicht darf ich sagen, dass ich eigentlich vom Fach Professor für Vergleichende Religionswissenschaften und Anthropologie war.
Nun immer noch Erzbischof von Wien, aber entlastet vom vatikanischen Sekretariat für die Nichtgläubigen, das er vor kurzem abgegeben hat, wendet sich Kardinal König jetzt stärker seinem früheren gelehrten Milieu und einer großen religiös-intellektuellen Aufgabe zu.
Sieben Nobelpreisträger, die sich um Kardinal König in den Räumen der römischen Academia dei Lincei versammelt hatten, sind Mediziner und Biologen.
der Franzose Jean Dossé, der Belgier Christian Döwe, der Australier John Eccles, der in Deutschland geborene Brite Adolf Krebs und die Amerikaner Severo Ochoa, Maurice Wilkins und nicht zuletzt die Physiologin Rosalind Yalow.
Der Amerikaner Charles Starnes ist ein Atompartikelphysiker und Fachmann für Laserstrahlen.
Die Chemie war vertreten durch den Münchner Professor Ernst Otto Fischer,
und den belgier-russischen Abstammung Ilya Prigodin.
Die Ökonomie hatte den Amerikaner Lawrence Klein und dem Austro-Engländer, dem in Wien geborenen Gründer der neoliberalen Schule Friedrich von Hayek, den Nobelpreis eingebracht.
Die kulturgeschichtlich wichtigste, einmütige Feststellung dieser Geräten war dies, das Zeitalter des Scientismus,
Das heißt, des Glaubens, dass die Wissenschaft alle Fragen der Schöpfung, des Makro- und des Mikrokosmos und der besonderen Erscheinung, die der Mensch heißt, lösen oder beantworten und auf determinierte, kausale Gesetze der Materie zurückführen könnte, dieser Glaube an die Allmacht der Wissenschaft, der seit 250 Jahren zwischen der Religion und der Wissenschaft schwere Spannungen und Konflikte hervorgerufen hatte,
ist von der modernen Wissenschaft von heute überholt.
Und dieser kann keine Antworten an Fragen des Übernatürlichen oder des Ethischen, ja nicht einmal des Materiellen geben, die von der Religion beantwortet werden, auf ihre Art.
Was aber die Wissenschaft braucht, um nicht zu einer Gefahr für die Menschheit zu entarten, sind ethische, moralische Orientierungswerte,
wie sie von der Religion, besonders der christlichen und da wieder am wirksamsten von der katholischen Kirche, vertreten werden.
Das war die Meinung der Nobelpreisträger, die sich in Rom um Kardinal König versammelt und zum Schluss ein langes, ungebundenes, persönliches Gespräch mit dem Papst geführt hatten.
Es ist jetzt zwei Minuten vor dreiviertel eins und wir bringen wieder einen Beitrag aus Österreich.
Weihnachtszeit, Einkaufszeit.
Die Tage der Konsumorgien nähern sich ihrem natürlichen Ende.
Wenn die Kaufleute morgen mit der Kasse machen, dann wissen sie genau, wie das heutige Weihnachtsgeschäft gelaufen ist.
Die Erwartungen waren von vornherein nicht allzu hochgeschraubt, denn das Sparverhalten und das Kaufverhalten der Österreicher waren in diesem Jahr schwer einzuschätzen.
Einerseits war das Sparverhalten erst im zweiten Halbjahr besser, andererseits ist es schon seit längerer Zeit die Rede von einem Konjunktureinbruch.
Im Großen und Ganzen finden die Kaufleute am heurigen Weihnachtsgeschäft weder Grund zu überschwänglichem Jubel, noch allerdings auch Grund zum Jammern.
Hören Sie nun Einzelheiten von Herbert Hutter.
Die letzten Geschenke werden zwar erst heute und morgen in aller Eile zusammengekauft, doch lassen sich bereits grundsätzliche Aussagen treffen.
Es wurde etwa so viel verkauft wie im Vorjahr.
Fallweise mussten leichte Einbußen hingenommen werden.
Rechnet man die Preissteigerungsraten ein, so liegen die Schillingumsätze um etwa 6% höher als im Vorjahr.
Das reale Ergebnis ist etwa Plus Minus Null.
Dass die Kaufleute trotzdem nicht jammern, liegt nach Ansicht der Bundeswirtschaftskammer daran, dass das Ergebnis von 1979 recht gut war.
Was die Österreicher im Laufe des Jahres und vor allem in den letzten Monaten von den Sparbüchern abgehoben haben, ist aber doch zu einem geringeren Teil in die Ladenkassen geflossen.
Die Banken und Sparkassen melden gerade in den letzten Wochen um 10 bis 15 Prozent geringere Abhebungen als im Vorjahr.
Die ganz großen Anschaffungen sind nicht mehr unter dem Christbaum zu finden.
Als Beispiel Aussagen aus dem Sportartikelhandel.
Bei den Skiern warten die Leute auf den Ausverkauf gleich zu Beginn des nächsten Jahres.
Man will sehen, welche Skier dann als Auslaufmodelle angeboten werden.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor die sogenannten Sondermodelle.
Sie entsprechen oft nicht den Erwartungen.
Auch teure Skianzüge werden kaum vor Weihnachten noch angeschafft.
Nicht gespart wird allerdings bei Skiausrüstungen für Kinder.
Da sollen die Sachen natürlich unter dem Weihnachtsbaum liegen.
Im Osten Österreich sind Langlaufausrüstungen wieder sehr gut verkauft worden.
Allgemein ist man mit den Wünschen nach neuen Skischuhen zufrieden.
Als großes Glück bezeichnet der Sportartikelhandel die Schneefälle in den letzten Wochen.
Aufgrund der Preiskämpfe ist man aber für das kommende Jahr skeptisch.
Vor allem mittlere Betriebe dürften in Schwierigkeiten kommen.
Die großen haben ja ausreichende Finanzpolster und die ganz kleinen können sich schnell anpassen.
Die Warenhäuser melden ebenfalls Umsatzsteigerungen mit den Schwerpunkten im Sport- und Freizeitbereich.
Stereo- und Hi-Fi-Anlagen sind gut gegangen, besonders gut Videorekorder.
Gut gegangen sind auch elektrische Haushaltsmaschinen.
Der Fernsehgerätemarkt gilt als gesättigt.
Bei den Textilien Kleinkonfektion ist sehr gefragt, vor allem Strickwaren.
Weniger wurden Mäntel und Kleider verkauft und die Herren verlangen mehr nach Freizeitmode als nach dem korrekten Geschäftsanzug.
Nun zu den Spielwaren.
Nach einem schlechten Dezember hat sich die Branche langsam erholt und die Wiener Spielwarenhändler melden in den letzten vier Tagen geradezu eine Umsatzexplosion.
Umsatzrenner sind elektronische Spiele aller Art und zwar Gesellschaftsspiele, wo der Partner durch einen kleinen Computer ersetzt wird, zum Beispiel Schach oder auch andere Spiele.
Spielzeugautos, die man bis zu 30 oder 40 Meter weit per Funkfernsteuern kann, sind heuer ebenfalls große Schlager.
Klassische Artikel wie Puppen, Eisenbahnen oder Baukästen bewegen sich im Durchschnitt der Vorjahresverkäufe.
Die Juweliere geraten kaum in weihnachtliche Stimmung, meldet die Kammer.
Das Geschäft ist noch schlechter als das ohnehin schon flaue Weihnachtsgeschäft des Vorjahres.
Man kämpft noch immer mit der Luxus-Mehrwertsteuer.
Wenig gefragt sind beispielsweise nach wie vor schwere Goldarmbänder.
Etwas besser steht es bei Schmuck bis etwa 5000 Schilling.
Relativ gut wurden Uhren verkauft.
Die Kirschner geben sich generell zufrieden.
Nach wie vor ist ein Zug zur Qualität festzustellen, was aber nicht heißt, dass allgemein teurere Stücke gekauft werden.
Die Kunden wollen eher von einer billigen Pelzart die höherwertigen Fälle zu einem Mantel verarbeitet haben.
Weniger gefragt sind Pelzmäntel aus Abfällen von teureren Pelzarten.
Abschließend zur regionalen Aufteilung.
In Wien wird gemeldet, dass relativ viel Geld für Reisen und für Autos ausgegeben wurde auf Kosten des Weihnachtsgeschäftes.
Salzburg beispielsweise ist etwa gleich gut dran wie voriges Jahr, Oberösterreich etwas schlechter.
Und in den südlichen Bundesländern, vor allem in Kärnten, spürt man, dass es dem Jugoslawen deutlich schlechter geht.
Die Einkaufsbusse sind in den Geschäftszentren nicht mehr so häufig anzutreffen wie im Vorjahr.
Die Bedeutung des Weihnachtsgeschäftes für den Handel hat trotz alledem nichts von seiner grundlegenden Bedeutung verloren.
Die Einzelhandelsumsätze 1979 lagen bei etwa 200 Milliarden Schilling, wovon je nach Branche etwa ein Drittel bis ein Viertel auf das Weihnachtsgeschäft entfallen.
Und jetzt zur Kulturberichterstattung im heutigen Mittagsschanal.
Am kommenden Donnerstag, also am Abend des Christtages, findet im kleinen Festspielhaus in Salzburg die Premiere der lyrischen Komödie Arabella von Richard Strauss statt.
Über diese Weihnachtspremiere des Landestheaters sprach Robert Wolf mit dem Regisseur Hans Hartleb und mit dem musikalischen Leiter Leopold Hager.
In langjähriger Zusammenarbeit des Komponisten Richard Strauss mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal sind erlesene Werke der Opernliteratur entstanden.
Der Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos, Die Frau ohne Schatten, Die ägyptische Helena und als letztes Werk die lyrische Komödie Arabella.
Der Stoff neigt fast zur Gattung der Operette.
Die beiden Töchter einer durch Schulden und Spielleidenschaft in Bedrängnis geratenen Familie können nicht gleichzeitig unter die Haube gebracht werden,
So steckt man die Jüngere, Zdenka, in Knabenkleider und sucht für die Ältere, Arabella, den passenden Kavalier.
Eintretende Komplikationen werden rechtzeitig geklärt.
Es kommt alles zum guten Ende.
Dr. Hans Hartleb, der voriges Jahr am Landestheater Mozarts Gärtnerin aus Liebe inszeniert hat, ist für Arabella wieder nach Salzburg gekommen.
Generalmusikdirektor Leopold Hager probt intensiv mit dem Mozarteumorchester und dem Ensemble.
Die Titelpartie singt Judith Beckmann von der Staatsoper Hamburg.
Für die Partie der Zdenka wurde die Amerikanerin Georgina Resig verpflichtet.
Das Elternpaar singen Nandor Tomori und Elise Galama vom Landestheater.
Weitere Gäste sind Wolfgang Schöne, Jan Van Ree und Günther Neubert.
Der Regisseur Hartleb hat Arabella in Berlin, London und Köln inszeniert.
Wie beurteilt er die Voraussetzungen für die Realisierung der anspruchsvollen Oper in Salzburg?
Für Salzburg sehe ich als typisch die Tatsache an, dass sich hier eine außerordentlich werkentsprechende Besetzung zusammengefunden hat.
Außerordentlich muss ich sagen.
Und ich glaube, dass das Haus, das kleine Festspielhaus für das Stück natürlich wesentlich geeigneter ist als das große, das, glaube ich, mal zur Diskussion stand, weil das Stück ja trotz seines großen orchestralen und sängerischen Aufwandes sozusagen ein intimes Stück ist.
Herr Generalmusikdirektor Hager, typisch ist auch die Musik, in der Richard Strauss diese Atmosphäre eingefangen, bezaubernd nachgestaltet hat.
Aber für das Orchester doch eine der schwierigsten Aufgaben, die man sich, so kann man musikalisch, orchestral denken kann.
Die Schwierigkeiten des Orchesters sind etwa vergleichbar mit denen bei Frau ohne Schatten, nur mit dem Unterschied, dass Frau ohne Schatten einfach ein viel gesungeneres Stück ist, wo der Operngesang sich größer darstellt und flächiger und die ganzen Schwierigkeiten auch nicht unbedingt im Piano oder Pianissimo.
Was die Arabella so schwer macht und meines Erachtens schwerer macht als den Rosenkavalier ist, dass das eben ein Palandostück ist, zu großen Teilen, und dass alle technischen Schwierigkeiten
im Orchester, im Piano und im Pianissimo stattfinden und absolviert werden müssen und das eine besondere Erschwernis darstellt.
Herr Dr. Hartlip, ich finde es interessant und charakteristisch für unseren gesamten Opern- und Theaterbetrieb, dass wir im Ensemble bedeutende Sängerinnen und Sänger aus Amerika haben.
Und jetzt ein Wiener Stück.
Ist das irgendwo bemerkbar?
Ich glaube, das überschätzen Sie ein wenig.
Ich sage, Sie sprachen vorhin in London, da habe ich es mit Kiriti Kanava gemacht.
Ich habe noch nie eine wienerischer sprechende und wienerischer sich betragende Sängerin erlebt als diese.
Ich gebe zu, es sind andere Menschen als wir, die aus einer anderen Mentalität kommen.
Aber sie sind außerordentlich bereit und wollen sich dem anpassen, was wir einen europäischen Stil nennen können.
Und das ist eigentlich in den meisten Fällen geglückt.
Er ist ein junger Mann.
Arabella von Richard Strauss, Premiere in Salzburg im kleinen Festspielhaus am kommenden Donnerstag.
In der Deutschen Verlagsanstalt ist ein Buch erschienen, das eine erste große Bilanz des deutschen Theaters der 70er-Jahre bietet.
Es ist eine Sammlung von Kritiken und Kommentaren des bekannten deutschen Theaterkritikers Georg Hänsel, von dem auch der erfolgreiche Schauspielführer Spielplan stammt.
Mit Georg Hänsel führte Klaus Kollberg das folgende Gespräch.
Herr Hänsel, was ist das Charakteristikum dieser doch sehr wechselhaften 70er Jahre auf den Brettern, die die Welt bedeuten?
Ich glaube, dass die 70er Jahre, die nebenbei bemerkt 1967 beginnen,
glaube ich, in der Realität und auch in meinem Buch.
Auch mein Buch beginnt mit Kritiken aus dem Jahr 1967.
Und ich glaube, dass diese sogenannten 70er Jahre tatsächlich eine geschlossene Bewegung
im Theater zeigen.
Um es mit Schlagworten zu sagen, 1967 war das Theater politisiert, 1980 ist das nicht mehr, sondern es wird das Privatleben dargestellt.
Am Anfang der 70er Jahre war es gesellschaftlich orientiert und 1980 werden persönliche Bewegungen auf der Bühne dargestellt.
Diese Bewegung von, grob gesagt, der Revolution in die Resignation, die versuche ich in dem Buch anhand der Kritiken
darzustellen und am Schluss zusammenzufassen.
Hat es auch stilistisch eine Entwicklung in dieser Zeit gegeben, die sich doch so wenigstens Grosso Motto abgezeichnet hat?
Ja, man hat also 1967 mit den ersten, damals noch nicht so genannten, so genannten kritischen Klassiker Inszenierungen begonnen.
Das war also Peter Zadig mit Maß für Maß und das war Peter Stein mit Torquato Tasso.
Beide Regisseure haben die Stücke nicht mehr so inszeniert, wie sie im Buch stehen, sondern haben ihre Kritik an den Stücken, das, was sie gegen Goethe und gegen Shakespeare sagen wollten, mit in die Inszenierung hineingebracht.
Das war eine der Grundtendenzen der klassischen Inszenierungen in diesem Jahrzehnt.
Und bei den neuen Stücken, die also von 67 bis 80 Uhr aufgeführt wurden oder vielleicht aus anderen Ländern übernommen wurden?
Da zeichnet sich eine ähnliche Tendenz ab.
Bodo Strauß, der zu den Autoren der 70er Jahre gehört, ist diesen Weg ins Private mitgegangen.
Von dem gesellschaftlichen Theater, wie er es als Dramaturg noch mit vollzogen hat an der Schaubühne am Halligen Ufer, doch bis hin zu Groß und Klein, zu dieser sehr persönlichen, individuellen Lotte, die da auch plötzlich vor metaphysischen Fragen stellt.
Das sind Dinge, die zehn Jahre zuvor gar nicht denkbar waren.
Man kann in diesem zurückliegenden Jahrzehnt eines sicher feststellen, eine Wegwendung vom Literarischen und eine Hinwendung zum Spektakelhaften, zum Sinnlichen.
Glauben Sie, dass wir jetzt, wenn wir in die 80er Jahre gehen, da an einem Punkt angelangt sind, wo das nicht ganz mehr so immer weitergeht?
Ich glaube, dass sich diese Dinge, die ich in dem Buch versucht habe darzustellen, dass die sich jetzt erschöpft haben.
Ich glaube, dass wir im Augenblick in einem richtigen Tief sind.
Und ich glaube, dass es im Theater erst dann wieder interessant wird, wenn etwas Neues anfängt.
Ich glaube, dass sich buchstäblich gesagt Dinge ausbluten im Augenblick.
Dass sie langweilig werden.
Dass Wiederholungen von Wiederholungen von Wiederholungen im Moment vorgeführt werden.
Das war ein Gespräch mit dem deutschen Theaterkritiker Georg Hänsel.
Und jetzt noch einmal zum Abschluss des Mittagsjournals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Bundeskanzler Kreisky nahm heute nach der Sitzung des Ministerrates vor allem zu wirtschaftspolitischen Fragen Stellung.
Kreisky erklärte, er halte es für möglich, dass es 1981 zu einem geringen Realeinkommensverlust kommen könnte.
Ein wirklich großer Realeinkommensverlust wäre aber die Arbeitslosigkeit.
Darum müsse man sich unbedingt bemühen, einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern.
Er persönlich wäre schon glücklich, wenn es im kommenden Jahr bei den von den Wirtschaftsforschern prognostizierten zweieinhalb Prozent Arbeitslosen bliebe, meinte Kreisky.
Zur bevorstehenden Regierungsumbildung im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Finanzminister Androsch, sagte der Bundeskanzler, er wolle vor der nächsten Sitzung des SPÖ-Parteipräsidiums am 14.
Jänner keine offizielle Aussage machen.
Gesundheitsminister Salcher, der wiederholt als wahrscheinlichster Androsch-Nachfolger bezeichnet wurde, nannte Kreisky einen hervorragend geeigneten Mann.
Die österreichischen Sparkassen erwarten für das heurige Jahr den höchsten Einlagenzuwachs, den es jemals gab.
Nach einer Hochrechnung des Sparkassenverbandes werden die Einlagen um 22,3 Milliarden Schilling oder mehr als 14 Prozent zunehmen.
Der Zuwachs wird vor allem auf das hohe Habenzinsniveau zurückgeführt.
Frankreich.
Nach Ansicht der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris, können die wichtigsten westlichen Industrieländer im kommenden Jahr wieder mit einem langsamen Wirtschaftswachstum rechnen.
Sie müssen aber zugleich einen starken Zuwachs der Arbeitslosigkeit fürchten.
Das Wirtschaftswachstum der OECD-Staaten soll 1981 im Durchschnitt 1% betragen.
Die Zahl der Arbeitslosen dürfte sich von 23 Millionen auf 25,5 Millionen erhöhen.
Ein führendes Mitglied der islamisch-republikanischen Partei hat eine Freilassung der 52 amerikanischen Geiseln vor der Amtseinführung des neuen amerikanischen Präsidenten Reagan am 20.
Jänner ausgeschlossen.
Der Iran verlangt nach wie vor von den USA die Hinterlegung von 24 Milliarden Dollar als Garantiesumme für die in den Vereinigten Staaten eingefrorenen persischen Guthaben und das Schahvermögen.
Die Regierung in Washington hat dies als Lösegeldförderung bezeichnet und abgelehnt.
Vatikan.
Papst Johannes Paul II.
hat heute seine Botschaft zum Weltfriedenstag veröffentlicht, der am 1.
Jänner begangen wird.
Darin heißt es, man dürfe den Frieden nicht vom Gleichgewicht des Schreckens erwarten.
Gewalt könne kein Weg zum Frieden sein.
Die wahre Freiheit müsse respektiert werden.
Der Papst appellierte an alle, besonders aber an junge Menschen, am Aufbau einer friedlichen Welt mitzuwirken.
Sowjetunion.
Der frühere Ministerpräsident Kosygin ist heute in einem Grab an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt worden.
An der Trauerfeier nahm die gesamte sowjetische Führung mit Staats- und Parteichef Brezhnev an der Spitze teil.
Und mit diesen Kurzmeldungen haben wir das heutige Mittagschanal beendet und melden uns wieder mit ausführlichen Informationen um 18 Uhr über Ö1 und Öregional mit dem Abendschanal.
Einblendung: Dr. Hans Hartleb, Dr. Leopold Hager, Szenenausschnitt
Mitwirkende:
Wolf, Robert [Gestaltung]
, Hartleb, Hans [Interviewte/r]
, Hager, Leopold [Interviewte/r]
Datum:
1980.12.23 [Sendedatum]
Ort:
Salzburg, Kleines Festspielhaus [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Kultur
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Musik ; E-Musik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten