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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott, sage ich Ihnen bei einem Freitagmittag, Journalredakteurin im Studio ist Ilse Vögl.
Ist der Österreicher Kurt Waldheim nun aus dem Rennen bei der Wahl des neuen UNO-Generalsekretärs oder ist sein formell beantragter Rückzug vielleicht nur ein taktischer Schachzug, um wieder voll in dieses Rennen einsteigen zu können?
Das ist eine Frage, die seit gestern Abend, seit dem Zeitpunkt also, wo Waldheim seinen Rückzug bekannt gegeben hat, im wahrsten Sinn des Wortes im Raum steht.
Von Waldheim selbst war bis zuletzt dazu keine Stellungnahme zu bekommen.
Roland Maraczki sprach über die vielen offenen Fragen mit Außenminister Paar und auch darüber, wie man nun in Österreich die Chancen Waldheims einschätzt.
Die weiteren Beiträge im heutigen Mittagsjournal
Wir berichten von einer Pressekonferenz, die Finanzminister Salcher gestern Abend zu nachtschlafender Zeit noch gab.
Eine Pressekonferenz aber mit eingebauten Muntermachern.
Salcher will unter anderem eine stärkere Kontrolle der Banken.
Irmgard Beyer hat sich die Lage auf dem österreichischen Arbeitsmarkt näher angesehen.
Die Arbeitslosenrate im November betrug ja 3,2 Prozent.
Wo sind besondere Schwachstellen im Arbeitsmarkt?
Das hat sie recherchiert.
Und einen Tag vor dem zweiten Weihnachtssamstag, wo die Glöcklein und die Kassen wieder klingeln werden, hat sich Hans Christian Unger umgesehen, wie es heuer mit dem Weihnachtsgeschäft aussieht.
Welch ein Lube, welch ein Leben wird in unserem Hause sein.
So sicher wie im Weihnachtslied für die Kinder ist die Freude für die Kaufleute allerdings nicht.
Die Brieftaschen der Österreicher sind schmal geworden und sie kaufen nicht mehr ganz so bedenkenlos die verlockend präsentierten Wohlstandsgüter, die ihnen der Handel mit Flitter und weihnachtlichem Rummel schmackhaft zu machen versucht.
Süßer die Glocken nie klingen wird es also heuer möglicherweise nur in abgeschwächter Form für den Handel heißen.
Und das sind dann weitere Beiträge im Programm.
Genf, heute zweite Runde der amerikanisch-sovietischen Gespräche über eine Begrenzung der Atomanrüstung in Europa.
Bukarest.
Rumäniens Staats- und Parteichef Georgescu appelliert an Regen und Brezhnev, mit der Abrüstung ernst zu machen.
Und Stane Dolans, der jugoslawische Spitzenpolitiker, nimmt bei einem Interview in Wien zur Wirtschafts- und Nationalitätenkrise in seinem Land Stellung.
Auch einen sportlichen Ausrutscher gibt es heute im Mittagsschanal.
Robert Seger hat uns einen Bericht zum Auftakt des Skizirkus gemacht.
Heute ja Riesentorlauf der Damen in Val d'Issère.
Die Kulturredaktion berichtet über eine Enquete des PEN-Clubs zum Thema Schule und Literatur und vielleicht bleibt auch noch Zeit für einen Bericht über den Schlöndorff-Film Die Fälschung, die Verfilmung eines Romans von Nikolaus Born.
Ja und nicht zu vergessen natürlich, wie jeden Freitag gibt es auch heute Mittag eine ausführliche Beta-Prognose zum Wochenende.
Zunächst aber die Nachrichten im Programm.
Chef vom Dienst Georg Schallgruber, Sprecher Hannes Eichmann.
Vereinte Nationen.
Nach dem offiziellen Rückzug Waldheims herrscht im UNO-Hauptquartier eine eher unübersichtliche Situation im Hinblick auf die Frage, wer ab 1.
Jänner UNO-Generalsekretär sein wird.
Der jetzige Generalsekretär Waldheim hat seine Kandidatur mit der Begründung zurückgezogen, er wolle die Aufgabe des Weltsicherheitsrates erleichtern.
Sein Name solle in künftigen Wahlgängen nicht mehr verwendet werden.
Der Präsident des Sicherheitsrates, der ugandische Diplomat Otunu, erklärte ergänzend, Waldheim habe sich die Möglichkeit vorbehalten, für einen möglichen späteren Kompromiss wieder als Kandidat zur Verfügung zu stehen.
Waldheims Rivale, der tansanische Außenminister Salim, trat nicht von seiner Kandidatur als UNO-Generalsekretär zurück.
Er bestätigte vielmehr, die Gruppe der afrikanischen UNO-Staaten sei weiter für ihn.
Schweiz.
In Genf findet heute die zweite Gesprächsrunde der amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen über die Begrenzung der Mittelstreckenrüstung in Europa statt.
Da beide Seiten strikte Geheimhaltung vereinbart haben, dürften, wie schon bei den ersten Unterredungen, keine Einzelheiten veröffentlicht werden.
Rumänien.
Staats- und Parteichef Ceausescu hat sowohl Präsident Reagan als auch den sowjetischen Staatschef Brezhnev ersucht, sich persönlich für den Erfolg der Genfer Verhandlungen einzusetzen.
Europa müsse zu einem atomwaffenfreien Kontinent gemacht werden, erklärte Ceausescu.
Österreich.
Kardinal König hat die Gläubigen aufgerufen, für den positiven Abschluss der Abrüstungsgespräche in Genf zu beten.
Der Erzbischof von Wien weist auf die Bedeutung der Gespräche für den Frieden und für die Zukunft der Menschheit hin.
Finanzminister Salcher hat für die Regierungsklausur im Jänner ein Wirtschaftsprogramm mit kräftigen Impulsen für die Bauwirtschaft angekündigt.
Zur verstaatlichten Industrie, sagte er, die geplante Finanzhilfe von 4 Milliarden Schilling sei als Obergrenze zu verstehen.
Weiters richtete der Finanzminister schwere Vorwürfe gegen die Leitung des österreichischen Verkehrsbüros.
Wohl seien einzelne personelle Konsequenzen geplant, sagte Salcher, doch müsse auch von einer Kollektivhaftung der gesamten Geschäftsführung ausgegangen werden.
Nach dem derzeitigen Stand der Dinge werde es erst in drei Jahren wieder möglich sein, das Verkehrsbüro in die schwarzen Zahlen zu bringen.
Bundeswirtschaftskammerpräsident Salinger hat neuerlich Hilfsmaßnahmen für Klein- und Mittelbetriebe gefordert.
Beim Kammertag der Bundeswirtschaftskammer meinte Salinger heute, die Belastungen drohten für viele Betriebe derzeit existenzgefährdend zu werden.
Der Bundeskammerchef forderte unter anderem Erleichterungen bei der Berechnungspflicht von Betrieben und die Rücknahme der steuerlichen Verschlechterung der Abfertigungsrücklage.
Für die verstaatlichte Industrie forderte Salinger Umstrukturierungsmaßnahmen und den Abbau unrentabler Produktionen.
Handelsminister Staribacher reist heute zu einem Kurzbesuch nach Prag.
Es wird ein neues fünfjähriges Handelsabkommen unterzeichnet.
Die österreichisch-tschechoslowakischen Handelsbeziehungen sind durch einen seit 1978 ständig steigenden Einfuhrüberschuss auf österreichischer Seite gekennzeichnet.
Das Handelsbilanzpassivum gegenüber der CSSR wird vor allem durch wachsende Energieimporte verursacht.
Der Energieverbrauch in Österreich war in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 4,1 Prozent geringer als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
Diese Zahl veröffentlicht das Statistische Zentralamt.
Einsparungen konnten vor allem beim Heizöl, Steinkohle und bei Benzin erzielt werden.
Die Energieimporte gingen gegenüber den ersten neun Monaten des Jahres 1980 um 0,6 Prozent zurück.
Eine Enquete des Sozialministeriums befasste sich mit der Lage der Behinderten in Österreich.
Jeder fünfte Österreicher ist körperlich behindert, jeder 160. geistig behindert.
Die meisten Fälle entstehen nach Arbeits- oder Freizeitunfällen.
Behinderte sind in fast allen Lebensbereichen benachteiligt.
So etwa finden sie zumeist nur schlecht bezahlte Arbeit, 18% müssen in Substandardwohnungen leben.
Warnung des Gesundheitsministers.
Rauchen kann Ihre Gesundheit gefährden.
Dieser Aufdruck muss ab 1.
Juli 1982 auf jedem Zigarettenplakat zu finden sein.
Spätestens ab 1.
Oktober muss diese Warnung auch auf jeder Zigarettenpackung aufscheinen.
Darauf einigten sich jetzt Finanzminister Salcher und Gesundheitsminister Steirer.
Die Rechtsanwaltskammer hat Kritik an der geplanten Verschärfung der Alkotestbestimmungen für Autofahrer geübt.
Nach der in Aussicht genommenen 9.
Novelle zur Straßenverkehrsordnung soll die bloße Weigerung, sich einem Alkotest zu unterziehen oder sich Blut abnehmen zu lassen, als Alkoholbeeinträchtigung am Steuer gewertet werden.
Die Vertretung der Rechtsanwälte schlägt vor, eine Alkoholisierung nur dann anzunehmen, wenn der Test ohne berechtigte, etwa medizinische Begründung verweigert wird.
Der Wiener Schriftsteller, Volksbildner und Kulturpolitiker Viktor Matejka feiert heute seinen 80.
Geburtstag.
Matejka war unter anderem vier Jahre lang von 1945 bis 1949 für die KPÖ Kulturstadtrat von Wien.
Er ist Rennerpreisträger und war Mitherausgeber und Chefredakteur der kulturpolitischen Zeitschrift Tagebuch.
Polen.
Partei- und Regierungschef Jaruzelski hat neuerlich die von der Regierung in Warschau angestrebte Front der nationalen Verständigung propagiert.
In einer Ansprache vor Bergarbeitern meinte Jaruzelski, die Front nach den Vorstellungen der polnischen Staatsführung, ein Zusammenschluss der wichtigsten gesellschaftlichen Gruppen, habe gefährliche und aktive Gegner.
Der unabhängige Gewerkschaftsbund Solidarität hat beschlossen, den Generalstreik auszurufen, sollte das polnische Parlament Ausnahmegesetze verabschieden.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Prozess um die Entführung und Ermordung des seinerzeitigen Arbeitgeberpräsidenten Schleyer hat ein Gericht in Düsseldorf heute das erste Urteil gefällt.
Gegen den 28-jährigen Untergrundkämpfer Stefan Wisniewski wurde wegen Mordes, erpresserischen Menschenraubes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung eine lebenslange Haftstrafe verhängt.
Im November waren in der Bundesrepublik Deutschland fast 1,5 Millionen Menschen arbeitslos.
Dies gab heute die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg bekannt.
Die Arbeitslosenquote beträgt somit 6,4 Prozent gegenüber 5,9 Prozent im Oktober.
USA.
Die zunehmende Rezession in den Vereinigten Staaten hat zahlreiche Unternehmen zur Produktionsdrosselung veranlasst.
In Bereichen aus den USA ist bereits von einer Entlassungswelle die Rede.
Amerikanische Wirtschaftskreise erwarten, dass sich diese Entwicklungen in den nächsten Wochen noch verstärken und die Arbeitslosenzahl stark steigen werde.
Der Senat hat die Pläne Präsident Reagans zum Bau von 100 strategischen Bombern des Typs B1 gebilligt.
Da auch das Repräsentantenhaus zugestimmt hat, scheint Reagans Programm zur Modernisierung der strategischen Streitkräfte gesichert.
Die Eigentümer des Kernkraftwerkes Three Miles Island, in dem sich im März 1979 der bisher größte Reaktorunfall der Geschichte ereignete, haben jetzt Klage gegen die Regierung in Washington eingereicht und wollen vier Milliarden Dollar Schadenersatz.
Die Behörden werden beschuldigt, Informationen über eine Störung, die sich 1977 in einem anderen Kernkraftwerk ergeben hatte, nicht weiter gemeldet zu haben.
Dadurch hätte aber das Unglück von Three Miles Island möglicherweise vermieden werden können, wird argumentiert.
Südafrika.
Als viertes sogenanntes Homeland der schwarzen Bevölkerung ist heute die Siskay formell in die Unabhängigkeit entlassen worden.
Nach Auffassung der südafrikanischen Regierung wurde dieses Stammesgebiet damit unabhängig.
Vor allem wegen der Rassentrennungspolitik kann die Siskay nicht auf internationale Anerkennung rechnen.
Die Grenzen des Stammesgebietes liegen noch nicht genau fest.
Indien.
In der Nähe von Neu Delhi stürzte in einem Aussichtsturm eine Treppe ein.
Bei der Katastrophe kamen mindestens 45 Menschen, darunter 21 Schulkinder ums Leben.
Der Turm ist 70 Meter hoch und 700 Jahre alt und gilt als Touristenattraktion.
noch eine Sportmeldung, Frankreich.
In Val d'Isère wurde heute die Weltcup-Saison mit einem Riesentourlauf der Damen eröffnet.
Nach dem ersten Durchgang führt die Deutsche Irene Epple vor der Amerikanerin Tamara McKinney, dritte ist die Deutsche Maria Epple.
Elisabeth Kirchler liegt als beste Österreicherin auf dem 10.
Platz.
Ja und jetzt, wie angekündigt, zu unserer ausführlichen Wettervorhersage für das Wochenende hier im Studio.
Bei mir ist der Dr. Sabu von der Hohen Warte.
Im Wind schaut es ein bisschen trist aus, es regnet oder nieselt zumindest, soweit ich das durch die etwas trüben Scheiben des Studios hier sehen kann.
Wie sind die Aussichten für das Wochenende?
Nun, die europäische Großwetterlage sieht derzeit so aus, dass es über Mitteleuropa eine großartige Nordwestströmung gibt.
Mit dieser Strömung werden heute vorübergehend noch etwas mildere Luftmassen herangeführt, das heißt in den Niederungen falls Schneeregen.
Ab morgen setzt sich dann die Zufuhr wesentlich kälterer Luftmassen durch, sodass für morgen Samstag eigentlich in ganz Österreich winterliches Wetter herrschen wird.
Schneefälle wird es vor allem im Westen und im Norden sowie in der alten Nordseite geben.
Im Süden und Osten Österreichs wiederholt Schneeschauer.
Am Sonntag weiterhin zunächst zumindest noch winterliches Wetter.
Dann beginnt sich die Großwetterlage zum Montag hin wieder entscheidend umzugestalten.
Die Höhenströmung wird nämlich auf West drehen, sodass wieder wesentlich wärmere Luftmassen herangeführt werden und ab Montag dann eher ein herbstliches Wetter herrschen wird.
Getrauen Sie sich eine Prognose über das verlängerte Wochenende?
Am Dienstag ist Feiertag.
Dienstag würde ich sagen, vor allem im Osten Österreichs in den Niederungen kein winterliches Wetter, sondern zeitweise sogar sonnig und wesentlich höhere Temperaturen als fürs Wochenende selbst.
Und was können Sie den Skifahrern sagen?
Gibt es für die halbwegs günstige Aussichten, wenigstens im Westen?
Vom Wetter her müsste man das verneinen, da wirklich kaum Sonne sein wird.
Schnee gibt es bereits, kommt sicherlich fürs Wochenende noch dazu.
Wie gesagt, ab Montag, Dienstag müsste man ja wiederum mit einem Anstieg der Schneefallgrenze auf 1200, vielleicht 1400 Meter rechnen.
Also wenn Skifahren dann das jetzige Wochenende einmal ausnützen.
Trotz des schlechten Wetters.
Die Messweite von 12 Uhr sind auch schon bei uns im Studio, wären Sie so nett uns die vorzulesen?
Wien bedeckt Schneefall 1°, Westwind mit 35 km pro Stunde, Spitzen bis 85.
Eisenstadt bedeckt 1°, Wien stille.
Linz bedeckt Schneefall 0°, Westwind mit 10 km pro Stunde.
Salzburg bedeckt Schneefall minus 2°, Südostwind mit 20 km pro Stunde.
Innsbruck bedeckt Schneefall, minus 3 Grad Windstille.
Pregens bedeckt 0 Grad Südwind mit 10 Kilometer pro Stunde.
Graz bedeckt minus 1 Grad Windstille.
Klagenfurt bewölkt, minus 2 Grad Windstille.
Danke Herr Dr. Sabo.
Und jetzt um 12.15 Uhr im Mittagsschanal zu unserer politischen Berichterstattung.
Mit seinem dramatischen Rückzug von weiteren Wahlgängen um die Position des neuen UNO-Generalsekretärs hat Kurt Waltheim gestern Abend für eine Sensation gesorgt.
Was aber zunächst wie ein totaler Rückzug aus dem Rennen um den unmöglichsten Job der Welt aussah, erweist sich nun beim zweiten Hinsehen als möglicherweise nur taktischer Schachzug, der es Waldheim durchaus ermöglichen könnte, möglicherweise sogar erfolgreicher als bisher wieder ins Rennen einzusteigen.
Denn sollte sich die Suche nach einem Nachfolger, der allen Großmächten wählbar erscheint, als aussichtslos erweisen, was ja vermutlich eintreten wird, könnte Waldheim durchaus weiterhin zur Verfügung stehen.
Das hat ja möglicherweise auch der Vorsitzende des Weltsicherheitsrates der Uganda, Otunjo, angedeutet, als er sagte, Waldheim gelte weiterhin als Kandidat, da noch andere Verfahren des Rates zur Bestimmung eines Generalsekretärs existierten.
Die Vorgeschichte kennen Sie ja, Waldheim, der in jedem Wahlgang im Weltsicherheitsrat die erforderliche Stimmenmehrheit erhalten hat, ist aber immer wieder am Veto Chinas gescheitert, 16 Mal bisher.
China will ja seinen Kandidaten, den Tanzania-Salim, als Vertreter der Dritten Welt, als UNO-Generalsekretär sehen.
Salim wiederum wird durch ein Veto der Vereinigten Staaten blockiert.
Von Waldheim selbst war bis jetzt keine Stellungnahme zu seinem doch überraschenderfolgenden Schritt zu bekommen.
Aus österreichischen UNO-Kreisen in New York hieß es, Waldheim habe durchaus nicht das Handtuch geworfen.
Mit seinem Rückzug aus dem Wahlverfahren setze er politisch alles auf eine Karte, nämlich auf die Hoffnung, der Weltsicherheitsrat könne letztlich um den Österreicher dann doch nicht herumkommen.
Wie schätzt man nun Waldheims Chancen in Österreich ein?
Roland Maraczke sprach darüber mit Außenminister Willibald Paar.
Herr Minister Paaris, besteht Unklarheit darüber, ob Kurt Waldheim seine Kandidatur zurückgezogen hat oder nicht?
Es ist von seinem Namen die Rede, es ist davon die Rede, dass er bei künftigen Abstimmungen nicht mehr mit seinem Namen berücksichtigt werden will.
Ist es möglich, Herr Minister, das aus der Sprache der Diplomatie in ein verständlicheres Deutsch zu übersetzen?
Nun zunächst möchte ich noch einmal klarstellen, dass Generalsekretär Waldheim sich nicht als Kandidat präsentiert hat, sondern er hat in seiner Erklärung vom 10.
September seine Bereitschaft erklärt, wieder zur Verfügung zu stehen, nachdem er von vielen Staaten dazu gedrängt wurde.
Nunmehr nach diesen fruchtlosen Abstimmungen hat er gebeten, dass
er in das Abstimmungsverfahren nicht mehr einbezogen werden möchte.
Aber es hat ja auch bereits der Präsident des Sicherheitsrates darauf hingewiesen, dass es neben Abstimmungen auch noch andere Möglichkeiten des Sicherheitsrates gibt, zu einem Vorschlag
an die Generalversammlung für die Nominierung eines neuen Generalsekretärs zu kommen.
Sehen Sie voraus, dass mit diesem Rückzug Waldheims keinerlei Abstimmungen des Sicherheitsrates mehr stattfinden werden?
Ich könnte mir sehr wohl vorstellen, dass man jetzt über die verschiedenen anderen Kandidaten eine Abstimmung durchführt, zumindest eine indikative Abstimmung, um zu sehen, ob einer davon Chance hat, die notwendige Mehrheit zu bekommen.
Waldheim ist jener Mann gewesen, der bei den Abstimmungen im Weltsicherheitsrat, bei den 16 bisher abgehaltenen Abstimmungen, immer die Mehrheit bekommen hat.
Ist in irgendeiner Weise vorauszusehen, dass ein anderer Mann, ein anderer Name und nicht nur Salim, sondern mögliche andere auch, bei künftigen Abstimmungen dieses Mehrheitsverhältnis des Waldheim gehabt hat, dass ein anderer Kandidat das erreichen kann?
Es ist sicher nicht auszuschließen, aber eine konkrete Voraussage kann man darauf nicht machen, denn das hängt ja dann von der Entscheidung der einzelnen Mitglieder des Sicherheitsrates ab.
Noch einmal gefragt, Herr Minister Paar, Sie glauben also, dass Generalsekretär Waldheim noch nicht aus dem Rennen ist, dass es also durchaus möglich ist, dass er in der einen oder anderen Form, die noch völlig unklar ist, wiederum das Amt des Generalsekretärs erreichen kann?
Generalsekretär Waldheim hat durch zehn Jahre seine Funktion sehr erfolgreich und allgemein anerkannt ausgeübt und ich kann mir durchaus vorstellen, wenn es Schwierigkeiten gibt, sich auf einen anderen Kandidaten zu einigen, bei Salim ist es ja auch keineswegs bisher gelungen, dann könnte man wieder auf ihn zurückgreifen.
Er hat sich also nicht in dem Sinn so zurückgezogen, dass er die Türe hinter sich geschlossen hat, sondern er hat die Türe vielleicht halb zugemacht, sie kann jederzeit wieder geöffnet werden.
Er hat keineswegs die Türe hinter sich geschlossen, er hat lediglich es den Sicherheitsrat erleichtern wollen, zu einem Ergebnis zu kommen.
Herr Minister, ist die österreichische Bundesregierung vom Vorgehen Kurt Waldheims unterrichtet oder tritt er sozusagen als Einzelkämpfer in New York auf?
Geschieht das, was er dort tut, ohne dass die Bundesregierung sozusagen, sagen wir mal, konsultiert wird?
Er konsultiert die Bundesregierung in dieser Angelegenheit nicht, denn er ist ja auch, wie ich schon sagte, weder aus sich herauskandidat noch der Kandidat, der von Österreich vorgeschlagen worden wäre.
Er hat seine Bereitschaft erklärt und er wird in seinem Bemühen, in seiner Bereitschaft von Österreich voll unterstützt und das hat für die Vergangenheit so gegolten, das gilt auch für die Zukunft so.
Österreich hat natürlich ein legitimes Interesse daran, einen Mann aus Österreich an der Spitze dieser Weltorganisation zu sehen.
Es ist von Kritikern immer wieder gesagt worden, dass Waldheim eine Art österreichische Mafia um sich aufgebaut hat.
Man kann auch sagen, dass Österreich in einer Form bei den Vereinten Nationen repräsentiert war, die mit der Größe unseres Landes in Diskrepanz steht.
Ist zu erwarten, wenn Waldheim nicht mehr an der Spitze der Weltorganisation steht, dass sich diese Überrepräsentanz dann vermindert?
Ich glaube, dass so eine Überrepräsentanz gar nicht bestanden hat, denn natürlich haben eine Reihe von Angehörigen seines privaten Kabinetts, seines persönlichen Kabinetts, seines persönlichen Sekretariats, waren Österreicher.
Diese würden natürlich mit dem Ausscheiden Waldheims ausscheiden, aber sonstige Österreicher, die im Dienst der Vereinten Nationen stehen, würden dadurch nicht betroffen und eigentlich haben wir hier nur einen Österreicher, der in New York noch eine relativ hohe Funktion hat, das ist der Sekretär des Sicherheitsrates.
Herr Minister Paar, besten Dank für das Gespräch.
Außenminister Paar, also zu den Chancen von Kurt Waldheim doch noch zum UNO-Generalsekretär gewählt zu werden, Roland Machatsch geführte dieses Interview.
Zu zahlreichen aktuellen Fragen des österreichischen Wirtschaftslebens nahm am gestrigen späten Abend Finanzminister Salcher in einem Gespräch mit Journalisten Stellung.
In einem Lokal tirolerischer Prägung, nämlich im Bockkeller des Wiener Klimahotels, ging der zuweilen als Schotte aus Tirol apostrophierte Finanzminister dabei mit einigen Institutionen hart ins Gericht.
So äußerte Salcher scharfe Kritik an der Geschäftsführung des österreichischen Verkehrsbüros, nannte weiters die 4 Milliarden Schillingsspritze für Voest und VEW eine Obergrenze und im Hauptteil der Salcher Ausführungen ging es dann um die Banken und Sparkassen und ihre Geschäftstätigkeit.
Helmut Gezander von unserer Wirtschaftsredaktion war bei dem Pressegespräch dabei und berichtet.
Kurz vor Weihnachten wird die Generalversammlung des schwer defizitären österreichischen Verkehrsbüros stattfinden und nach den Äußerungen des Finanzministers ist anzunehmen, dass dabei die Späne nur so fliegen werden.
So sei das von der Geschäftsführung des Reiseunternehmens vorgelegte Sanierungskonzept ungeeignet, die Verluste von zumindest 50 Millionen Schilling im Jahr 1980 rasch und deutlich zu vermindern.
Das Rechnungswesen des Unternehmens ist nach Salkos Worten in Unordnung und bis heute gebe es keine Bilanz für das vergangene Jahr.
All das werde Konsequenzen für den Vorstand des Verkehrsbüros haben.
An der Spitze dürfte hier wohl Verkehrsbüroschef Sokol gemeint sein.
Frühestens in drei Jahren sei wieder mit schwarzen Ziffern beim Verkehrsbüro zu rechnen.
Nächster Punkt dann die Finanzspritze von 4 Milliarden Schilling für Vöst und VEW.
Diese 4 Milliarden sind als Obergrenze zu verstehen.
Es wird eine genaue Prüfung in den Stahlfirmen geben, keinen Blankoscheck des Finanzministeriums.
Die Vöst werde höchstens 1,5 Milliarden in Anspruch nehmen können und auch für die VEW hofft Minister Salcher, dass die beantragten 2,5 Milliarden Schilling nicht zur Gänze ausgeschöpft werden müssen.
Dann ein Ausblick auf die Regierungsklausur mit Tijena.
Salcher kündigt ein Wirtschaftsprogramm dafür an.
Wir werden bei der Regierungsklausur ein Programm vorlegen, das nicht unbeträchtliche Impulse im Besonderen für die Bauindustrie, für die Bauwirtschaft vorsehen kann, ohne dass das Budget mit den eingesetzten Beträgen voll belastet wird.
Das Schwergewichtermittel soll dabei personalintensiven Bereichen der Bauwirtschaft wie dem Hochbau oder der Altstadtsanierung zugutekommen.
zentrales Thema der Gespräche des Finanzministers mit den Journalisten, dann zwischen Aperitif und Abendessen, die kommende Novelle des Kreditwesengesetzes.
Das Kreditwesengesetz, kurz KWG, ist das Grundlagengesetz für die Geschäftstätigkeit der Banken und Sparkassen.
In einer Novelle sollen mehrere Teile dieser Vorschriften neu gefasst und mehrere neue Bestimmungen und Möglichkeiten für Eingriffe des Finanzministers geschaffen werden.
direkt die Sparer dabei betreffend die geplante Möglichkeit vom jetzigen freien Spareinlagen-Zinswettbewerb abzugehen und quasi auf dem Verordnungsweg einheitliche Zinssätze für verschiedene Bindungsfristen festzulegen.
Es ist eine penetrante Unehrlichkeit im Bankwesen hier vorhanden, die nicht einmal mehr durch die Konkurrenz gerechtfertigt ist.
Es wird aber sicherlich nicht möglich sein, das gebe ich gerne zu,
jene utopischen Vorstellungen zu erfüllen, dass man glaubt, Zinsen auf der Habenseite unabhängig von der wirtschaftlichen Situation reglementieren zu können.
Aber eine derartige Anarchie wie es heute ist, sollte man wenigstens durch eine Strukturierung des Geldmarktes in etwa angehen.
Das Finanzministerium will also die Geldinstitute stärker unter Aufsicht stellen, wobei die entsprechende Abteilung im Finanzministerium ausgegliedert werden soll, um relativ unabhängig und schlagkräftig als Selbstverwaltungskörper die Geschäftstätigkeit der Banken und Sparkassen kontrollieren zu können.
Die Innenrevision, also die innere Kontrolle in den Geldinstituten, ist derzeit zuweilen nicht ausreichend, wobei Finanzminister Salcher noch ein anderes Ziel erreichen will.
Wenn man also die Aufsicht relativ unabhängig und schlagkräftig organisiert, wird auch hier eine Besserung eintreten.
Und zwar, das ist auch bedeutsam, dass man die Bankdirektoren endlich von der Ausrede befreit,
Politische Einflüsse hätten sie dazu veranlasst, eine gewisse Art von Handlung zu setzen.
Wenn die Aufsichtsbehörde relativ unabhängig ist, ist diese Ausrede vorbei und erledigt.
Also in dem Bereich werden wir
entscheidende Möglichkeiten vorsehen.
Daneben will Salch auch das Thema der Einlagensicherung oder einer Einlagenversicherung zur Debatte stellen.
Die Grundlagen für die geplante Kreditwesengesetznovelle sollen auf einer einwöchigen Enquete im Finanzministerium mit Bankchefs, Wissenschaftlern und Beamten erarbeitet werden.
Diese für Jänner vorgesehenen Verhandlungen und Gespräche sollen öffentlich stattfinden.
Von einem Pressegespräch mit Finanzminister Salcher berichtete Helmut Glitzander.
Arbeitsplatzsicherung erklärt, das Ziel der Bundesregierung scheint immer schwieriger zu werden.
Zwar rechnen Sozialminister Alfred Dallinger und etwa auch ÖGB-Präsident Benja noch immer mit einer Arbeitslosenrate von unter drei Prozent im kommenden Jahr, was international fast noch Vollbeschäftigung bedeutet, doch mehren sich die Anzeichen, dass ein solcher Wert nur unter äußerster Anstrengung zu halten sein dürfte.
Ende November dieses Jahres waren über 93.000 Arbeitslose bei den Arbeitsämtern gemeldet, was gegenüber der Zahl des Vorjahres eine Ausweitung um 42 Prozent bedeutet.
Wie die Situation des Arbeitsmarktes nun in den einzelnen Bundesländern aussieht und wo die Probleme dabei im Einzelnen liegen, das hat Irmgard Beyer untersucht.
Die Arbeitsmarktsituation in Österreich ist, vor allem im internationalen Vergleich, noch immer sehr günstig.
Trotzdem sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der letzten Zeit nicht spurlos an der Entwicklung des Arbeitsmarktes vorübergegangen.
Seit dem Herbst vorigen Jahres nimmt die Zahl der stellungssuchenden Arbeitslosen immer im Vergleich zu den Vorjahren beunruhigend zu.
Am schlechtesten ist diese Entwicklung in den letzten Monaten in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, im Burgenland und in der Steiermark verlaufen.
Die aktuellen Wirtschaftsprobleme dieses Raumes wirken sich auf die Auftragslage der Betriebe und damit auch auf die Arbeitsmarktsituation besonders aus, wie der Leiter des Landesarbeitsamtes Graz, Regierungsrat Roschka, erläutert.
Das, was uns sehr belastet, ist, dass wir rund 45 Prozent weniger Vermittlungsmöglichkeiten haben für vorgemerkte Arbeitskräfte, weil der Auftragsstand sehr stark zurückgegangen ist.
Rund 5.000 bis 8.000 Arbeitsplätze in der Stahlerzeugung in der Steiermark, so wird geschätzt, werden in den nächsten Jahren durch neue Beschäftigungsmöglichkeiten ersetzt werden müssen.
Sozialminister Dallinger?
Wir sind ja bemüht, Betriebsansiedlungen zu forcieren.
Wir wissen das entgegen unserem Wollen, aber jedenfalls um den Betroffenen zu helfen.
dass Pendlung, die berufliche Mobilität bzw.
auch die regionale Mobilität ein wenig gefördert werden wird, aber in der Reihenfolge, dass wir trachten, einerseits Betriebsansiedlungen zu ermöglichen, zweitens durch Schaffung von
Arbeitsplätzen in der näheren Umgebung und durch vielleicht auch berufliche Mobilität, durch Nachschulen, Umschulen, um in anderen Berufen Eingang zu finden, die wörtlich näher situiert sind als das bei den ursprünglichen Betrieben.
Der Fall ist, dass wir doch hier das Überangebot an Arbeitskräften auffangen und wieder kanalisieren in die Betriebe hinein.
Neue Betriebe anstelle der Stahlindustrie anzusiedeln, dürfte auf Schwierigkeiten stoßen.
Seit es überall genug Arbeitskräfte gibt, meint Arbeitsmarktexperte Diplomkaufmann Geldner vom Wirtschaftsforschungsinstitut, sind Unternehmen nur mehr sehr schwer in abgelegene Gebiete zu locken.
In den 60er und frühen 70er Jahren waren die Angebotsverhältnisse am Arbeitsmarkt der bestimmende Faktor für die regionale Differenzierung.
Das heißt, Arbeitskraftreserven waren ein wichtiges Argument für Standortentscheidungen.
Die Betriebe folgten gewissermaßen den Arbeitskräften, auch aufs flache Land hinaus zum Beispiel.
Das hat sich jetzt grundsätzlich geändert, weil es eigentlich überall ausreichend Arbeitskräfte gibt.
Arbeitskraftreserven spielen also heute für Standortüberlegungen kaum mehr eine Rolle.
Dazu beginnt sich der Wirtschaftsvorsprung, den die alten Industriegebiete wie die Obersteiermark und das südliche Niederösterreich in der Vergangenheit hatten, zu rächen.
Die relativ hohen Löhne und Kosten in diesen Gebieten, auch die hohen Grundstückspreise haben kleinere Betriebe verdrängt und von dort abgehalten.
Viele kleine Betriebe neben der Großindustrie sind aber eine Art wirtschaftliches Sicherheitsnetz für eine Region, das jetzt zum Beispiel in der Obersteiermark fehlt.
Die westlichen Bundesländer sind insgesamt besser dran, außer jene Gebiete, in denen viele Bauarbeiter zu Hause sind.
In Westösterreich arbeiten nämlich hauptsächlich Betriebe, die nicht unmittelbar mit dem Schicksal der Grundstoffindustrie und der Eisen- und Stahlerzeugung verbunden sind.
In Tirol etwa gibt es große Betriebe, die viel exportieren und die durch den hohen Dollarkurs jetzt damit auch noch sehr gut verdienen.
Krisenzeichen gibt es aber auch im Westen.
In Vorarlberg müssen rund 1.000 Beschäftigte bei den Textilfirmen Garnal und Herburger und Romberg um ihren Arbeitsplatz fürchten.
Der Leiter des Landesarbeitsamtes in Vorarlberg, Mag.
Neurohrer.
Wir haben heuer schon ungefähr 1.000 Arbeitsplätze verloren, die meisten auf dem Textilsektor.
Es wird sich nun zeigen, ob es gelingt, die beiden genannten Unternehmen zu retten.
Ansonsten würden natürlich weitere tausend Arbeitsplätze verloren gehen.
Wir hätten dann ernsthafte Schwierigkeiten, die Arbeitnehmer unterzubringen.
Wenn die Beschäftigungsprobleme bei uns größer werden sollten, das hat Sozialminister Dallinger schon angekündigt, will er künftig auch Beamte und Freiberufler Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen lassen.
Die Maßnahme kommt aber frühestens für 1983 in Betracht.
Wir werden daher im Laufe des Jahres 82 einerseits beobachten können, ob die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sich so entwickelt, dass wir eine solche Maßnahme ins Auge fassen müssen.
Und wenn das der Fall sein sollte, dann werde ich nicht zögern, diesen Vorschlag mit Nachdruck zu vertreten, weil er immerhin zum Ergebnis hätte, dass etwa 800 Millionen mehr für arbeitsmarktfördernde Zwecke zur Verfügung stünden.
Vorläufig rechnen Wirtschaftsforscher und Politiker für nächstes Jahr mit einer Arbeitslosenrate von 3 Prozent und hoffen darauf, dass dieser Wert nicht überschritten wird.
Soviel zur Situation auf dem österreichischen Arbeitsmarkt.
Das war ein Bericht von Irmgard Beyer.
Drei Minuten nach zwölf Uhr dreißig, drei Minuten nach halb eins zu unserer Zwischenansage im Mittagsschanal.
Was steht noch auf unserem Programm?
Genf, heute zweite Runde der amerikanisch-sowjetischen Gespräche über eine Begrenzung der Rüstung.
Bukarest, Rumäniens Staats- und Parteichef Georgescu appelliert an Reagan und Brezhnev, mit der Abrüstung ernst zu machen und Stane Dolans, der jugoslawische Spitzenpolitiker, nimmt bei einem Interview in Wien zur Wirtschafts- und Nationalitätenkrise in seinem Land Stellung.
Die Kulturredaktion berichtet über eine Enquete des PEN-Clubs zum Thema Schule und Literatur.
Jetzt aber zum Stichwort Weihnachtsgeschäft.
Die Gehaltsverhandlungen mit den Handelsangestellten sind ja nach dem fast schon üblichen Ritual von Drohung und Gegendrohung abgeschlossen und ein Streik am zweiten offenen Einkaufssamstag dadurch vermieden worden.
Einem umsatzträchtigen Einkaufssamstag dürfte also theoretisch nichts im Wege stehen.
Zum Leidwesen des Handels dreht allerdings der Verbraucher den Schilling noch öfter als früher um.
Hans-Christian Unger hat sich in den Geschäften umgesehen.
Noch hört man die Glocken der Weihnachtsmänner in den Geschäftsstraßen öfter als das Klingeln der Registrierkassen.
Vor dem zweiten langen Einkauf samstags sind die Chancen nach wie vor gering, dass der österreichische Handel am 24.
Dezember eine kommerzielle Frohbotschaft verkünden wird können.
Nachdem das erste Halbjahr äußerst schwach gelaufen ist, das reale Umsatzplus betrug bloß 0,7 Prozent, lässt sich auch das Weihnachtsgeschäft nur zögernd an.
Schmeller gewordene Brieftaschen und fette Energierechnungen sind die Hauptursachen dafür.
Wie verhält sich nun der Konsument knapp drei Wochen, bevor er den Gabentisch stecken wird?
Und was kann der Handel erwarten?
Erich Ebert, Präsident der Sektion Handel in der Wiener Handelskammer.
Die Besucherfrequenz, vor allem der Einkaufszentren, war eine sehr große.
Aber aufgrund unserer Kurzumfrage nach dem ersten Einkaufssamstag mussten wir feststellen,
dass es eher in größerem Umfang Schaupublikum war.
Das heißt, man hat sich orientiert hinsichtlich Qualität, Preise und was wird alles am Markt angeboten.
Die Kauflust war keinesfalls noch besonders gut.
Aufgrund unserer Erhebung steht fest, dass die Firmen im Großen gesehen zufrieden sein werden, wenn sie den vorigen Weihnachtsumsatz erreichen werden.
Das heißt aber, wenn man die gestiegenen Preise in Betracht zieht, dass relativ das Geschäft abgenommen hat.
Einige Einzelheiten aus der Umfrage.
Mit Einbrüchen rechnen etwa der Lederwaren- und Schuhhandel sowie die Schmuck- und Antiquitätengeschäfte.
Dagegen meldet die Möbelbranche gestiegene Vorweihnachtsumsätze und steckt ihre Erwartungen dementsprechend hoch.
Der Trend zum schöner Wohnen scheint also anzuhalten.
Die Elektrogeräte- und Unterhaltungselektronikbranche wiederum hat Probleme.
Händler Walter Köck, der in verschiedenen Fachausschüssen der Kammer tätig ist, zur Situation in seinem Haus und in jenen der Unternehmerkollegen.
In bisherigen Erkenntnissen zufolge ist die Entwicklung für unsere Branche nicht übermäßig günstig.
Bekanntlicherweise haben wir einiges an Preiserhöhungen zu verkraften gehabt.
Trotzdem ist der Umsatz bestenfalls gleich, wenn nicht sogar darunter.
Für mein Haus kann ich feststellen, dass kein Grund zu allzu großem Optimismus gegeben ist.
Wir haben am vergangenen Samstag einen Wert, der trotz Preissteigerungen unter sieben Prozent des Vorjahres liegt.
Die Lage im Detail.
Rückläufige Umsätze bei Color-Fernsehgeräten und im Hi-Fi-Bereich.
Zuwächse bei Videorekordern und elektronischen Spielen.
Dieses Plus wird aber nicht ausreichen, um die Einbrüche in den anderen Bereichen vollends abzufangen.
Die gute Schneelage in den Skizentren lässt den Sportartikelhandel hoffen, wenigstens das reale Umsatzniveau des Vorjahres halten zu können.
Sportartikelhändler Walter Schuh.
Wir haben vor kurzem einen Betriebsvergleich gemacht und man könnte so sagen, dass der Kunde etwas weniger leicht sein Geld ausgibt und vor allem bei der Billigware eher ein Einbruch festzustellen ist.
Bei der Qualitätsware und bei der besseren Ware
Eher nicht.
Und wir führen das darauf zurück, dass, wenn gekauft wird, eher in der Absicht, dieses Produkt längerfristig zu behalten, zur besseren Qualität und zur besseren Beratung gegriffen wird.
Eine Umfrage in Wiener Geschäften ergibt, dass der Ski-Absatz eher stagniert.
Stattdessen bringt man die Brettl häufiger als früher zur Reparatur.
Dafür läuft das Geschäft mit Bekleidung recht gut.
Da und dort entwickeln sich Schlittschuhe zum Umsatzrenner, die logische Folge eines schmeller gewordenen Haushaltsbudgets, das manche Familie von der teuren Piste auf das billige Eis wechseln lässt.
Für einige Unternehmen in besonders konjunkturabhängigen Bereichen wird es vom Verlauf des Weihnachtsgeschäftes abhängen, ob sie im kommenden Jahr den Gang zum Handelsgericht antreten werden müssen und damit die Insolvenzwelle im Handel fortdauern wird.
1980 registrierten die Kreditschutzverbände 428 Ausgleiche und Konkurse im Groß- und Einzelhandel.
Und mit 455 Insolvenzen bis Oktober 1981 wurde heuer die Vorjahresmarke bereits deutlich überschritten.
Dies alles deutliche Zeichen dafür, dass sich der Handel vom Weihnachtsgeschäft nicht viel erwarten darf.
Hans Christian Unger hat diesen Beitrag zusammengestellt und jetzt ins Ausland.
Seit Montag laufen in Genf die Verhandlungen zwischen den Supermächten zur Reduzierung der nuklearen Mittelstreckenraketen in Europa, also der amerikanischen in Westeuropa und der sowjetischen in Osteuropa.
Die Europäer selbst, allen voran die Bundesrepublik Deutschland, haben sehr auf diese Gespräche gedrängt, auch aus der zunehmenden Angst heraus, im Konfliktfall Schauplatz einer begrenzten nuklearen Auseinandersetzung zwischen den beiden Großmächten zu werden.
Sollten diese Gespräche bis 1983 keine Ergebnisse bringen, will das westliche Bündnis die angebliche sowjetische Übermacht durch die Stationierung neuer amerikanischer Raketenwaffen in Europa ausgleichen.
Ein neues Wettrüsten zu verhindern und die Kriegsgefahr für Europa einzudämmen.
Darum also geht es bei den Verhandlungen in Genf.
Heute nun beginnt die zweite Runde, doch die Ausgangspositionen sind noch so entfernt voneinander, dass die eigentlichen Verhandlungen vermutlich noch lange nicht beginnen können.
Aber hören Sie Hermann Bohle.
Die Genfer Raketenberatung scheint bisher kaum lösbare Anforderungen an ihre Mitwirkenden zu stellen.
Die Sowjetunion verlangt, praktisch über Abbau aller atomaren Rüstungen sofort zu verhandeln, die in Europa eingesetzt werden könnten, vorhandene ebenso wie die von der NATO für den Fall eines Misserfolges in Genf geplanten 572 amerikanischen neuen Raketen.
Die USA sagen, in der dann anstehenden Mammutverhandlung würde man Jahre, wenn nicht ein Jahrzehnt lang zwischen Thesen, Themen und Akten bergen, umherrudern, ohne brauchbare Ergebnisse finden zu können.
Deswegen wünscht Washington, stufenweise vorzugehen und mit jenen zu Lande stationierten Raketen zu beginnen, die West und Ost am meisten fürchten.
Die Sowjets lehnen das bislang mit der Begründung ab, in Europa bestehe ein militärisches Gleichgewicht im atomaren Raketenbereich.
Folglich könne Moskau auf seine SS-20, SS-4 und SS-5-Waffen nur verzichten, wenn auch im Westen vom vorhandenen Arsenal in Flugzeugen und U-Booten einiges beseitigt werde.
Der angebotene NATO-Verzicht nur auf die 572 neuen Waffen, die noch gar nicht hier sind, sei keine Gegenleistung für die Beseitigung schon vorhandener sowjetischer Waffen.
Die Nulllösung des Präsidenten Reagan sei also kein Thema.
Nun müsste man ernsthaft befürchten, dass sich beide Ausgangspositionen in keinem Fall auf einen Nenner bringen lassen.
Zumal die USA auch nicht bange sind.
Falls die Russen verlangen, alle vorhandenen Arsenale zu Lande, in der Luft und unter Wasser sofort in die totale Verhandlung einzubeziehen, dann lautet ihre Antwort, dann bitte auch sämtliche Flugzeuge, sowohl der Sowjets wie der osteuropäischen Staaten, die Atomwaffen nach Westeuropa
und alle Flugzeuge auf den sowjetischen Flugzeugträgern.
So käme man schwerlich weiter.
Die Amerikaner hoffen, mit ihrer Argumentation die Moskauer Unterhändler zu überzeugen, stufenweises Vorgehen ist besser.
Wie wir aus osteuropäischen Kreisen hören, besteht hierfür eine Chance.
Dort wird uns der amerikanische Stufenplan als logisch und vernünftig bezeichnet.
Allerdings ist man im Osten aus dem Schaden, nämlich der Nicht-Ratifizierung des Sol-2-Vertrags beider Weltmächte durch den Senat der USA inzwischen klug geworden.
Unerlässlich sei es, sagt man, dass die einzelnen Verhandlungsstufen erst über Landraketen, dann zum Beispiel über Flugzeuge oder U-Boote untrennbar verknüpft,
Die Ergebnisse einer Runde nur wirksam bleiben, wenn weitere Stufen auch zum Erfolg kommen.
Wenn sich so viel sowjetische Flexibilität bestätigt, dann besteht Hoffnung in Genf.
Im Voraus, so sagt man, müsse absolut verpflichtend vereinbart sein, dass die drei oder vier Stufen miteinander gekoppelt werden, also nicht eine Seite Schluss macht, wenn sie in Stufe 1 oder 2 vielleicht gute Konzessionen von der anderen herausgeholt hat.
In dieser Frage der nuklearen Waffen in Europa hat sich im osteuropäischen Lager Rumänien doch eine sehr eigenwillige Position hervorgetan.
Ein Beweis, dass das Bedürfnis nach Frieden und Abrüstung also nicht nur in Westeuropa seinen Ausdruck findet.
In Rumänien hat es ja in den vergangenen Wochen zahlreiche Demonstrationen gegeben, die zwar von der dortigen kommunistischen Partei organisiert waren, bei denen aber nicht nur der Abbau des amerikanischen Nukleararsenals in Europa gefordert wurde, sondern ebenso der Rückzug der sowjetischen Atomwaffen.
Für ein Land des Warschauer Paktes doch sehr bemerkenswert, aber möglicherweise nennt man die Friedensmarschierer in Rumänien jetzt auch nützliche Idioten, in diesem Fall eben nützliche Idioten Washingtons.
Allerdings hat Staats- und Parteichef Ceaușescu selbst die Vorschläge Regens für eine Nulllösung in Europa nicht von vornherein zurückgewiesen.
Im Gegensatz zu den anderen osteuropäischen Staats- und Parteiführern.
Und jetzt macht sich Ceaușescu wiederum mit einer Initiative zu den Genfer Abrüstungsverhandlungen bemerkbar.
Gustav Kalupa weiß mehr.
Der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceaușescu gibt die Initiative in europäischen Abrüstungsfragen nicht mehr aus der Hand.
In gleichlauteten Schreiben wandte er sich jetzt an die Staatsüberhäupter der Vereinigten Staaten von Nordamerika und der Sowjetunion.
Er forderte die beiden Supermächte zur vollständigen Abschaffung nuklearer Mittelstreckenraketen und anderer Atomwaffen auf, um Europa zu einem atomwaffenfreien Kontinent zu machen.
Ähnliche Schreiben richtete der rumänische Staats- und Parteichef auch an die Unterzeichnerstaaten der Akte von Helsinki, die darüber hinaus ermunterte, den 1976 eingesetzten Spannungsprozess in Europa mit allen Mitteln unverdreffend voranzutreiben.
Ceausescus' neue Initiative lässt allerdings den bisher von ihm geforderten Abbau der bereits installierten Raketen in Europa vermissen, gleichgültig ob sowjetische oder amerikanische.
Diese Forderung hat er in letzter Zeit wiederholte Male in Interviews und öffentlichen Reden erhoben.
Dass jetzt keine Erwähnung findet, dürfte auf die ausführliche Unterredung zurückzuführen sein, die Ceausescu mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko in Bukarest geführt hat.
Dieser war bekanntlich auf Einladung des rumänischen Staats- und Parteichefs Ceausescu
Im Anschluss an die Außenministertagung der Warschau-Paktstaaten noch in der rumänischen Hauptstadt geblieben.
Auch in dem Kommuniqué zum Gromiko-Besuch wird lediglich auf die amerikanisch-sowjetischen Gespräche in Genf verwiesen, die so wörtlich zur Stärkung der Sicherheit aller europäischen Völker auf einem ausbalancierten, möglichst niedrigen Niveau der Atombewaffnung beitragen sollen.
Bis zu einem gewissen Grad steht dieses Kommuniqué sogar im Widerspruch zu den nationalkommunistischen Vorstellungen Ceausescus,
der sich jetzt eher der Linie der kurz zurückliegenden Tagung kommunistischer Parteien in Prag annähert.
Dort wurden bekanntlich unter anderem kollektive Aktionen der Kommunisten in Fragen Abrüstung, für Frieden und Verhinderung eines Atomkrieges gefordert, obwohl man genau weiß, dass sie kein Monopol der Kommunisten sein können.
Aber der bekannte Vorschlag des amerikanischen Präsidenten Reagan für eine Nulllösung, das heißt Abbau aller installierten Atomraketen in Europa, hat den Ostblock in Zugzwang gebracht.
schon gegenüber der eigenen Öffentlichkeit.
In dieser Situation setzt jetzt östliche politische Aktivitäten wieder ein.
Ceausescu hat diesen zwar weit vorgegriffen, passt sich diesen aber flexibel an.
Das war Gustav Kalupa.
Der jugoslawische Spitzenpolitiker Stane Dolans, starker Mann der Republik Slowenien, ist zu Besuch in Wien.
Er ist neben dem schwer kranken Kroaten Bacaric der einzige profilierte Mann aus der alten Garde Titos, der heute in Jugoslawien noch an einflussreicher Stelle sitzt.
Dolans hat gestern im Wiener Renner-Institut einen Vortrag gehalten und kommt heute mit Bundeskanzler Kreisky und Außenminister Paar zusammen.
Barbara Kunowica-Lergi sprach mit dem jugoslawischen Gast.
Herr Dollanz, Jugoslawien hat jetzt mit schweren Problemen zu kämpfen.
Einerseits das Nationalitätenproblem, andererseits die wirtschaftliche Situation.
Wie wollen Sie mit diesen Problemen in den kommenden Monaten und Jahren fertig werden?
Ich muss Ihnen sagen, alle diese Probleme, die bei uns in dieser Zeit da sind, sind nicht nur jugoslawische Probleme.
Wirtschaftsprobleme und Nationalitätsprobleme sind in der rechten Zeit Probleme der Welt.
Für uns ist das nicht so wichtig.
Für uns ist wichtig, was wir in Jugoslawien haben.
Ganz sicher sind die wirtschaftlichen Probleme Probleme, die sich als eine Folge auch der weltökonomischen Situation zeigen.
Und zweitens, das sind die Folge unserer dynamischen Entwicklung.
Wir waren an der dritten Stelle in der Welt, in der Entwicklung
in der Dynamik der Entwicklung.
Das hat auch eine Information der Vereinten Nationen gesagt in diesem Jahr.
Und diese schnelle Entwicklung hat mit sich sehr viele, sehr viele und ernstliche Probleme gebracht.
Zweitens, wir haben, unserer Meinung nach, gelebt nicht im realen Rahmen, sondern unser Konsum war größer als unsere Produktion.
Das hat gedauert einige Zeit, aber das kann nicht lange dauern.
Das heißt, dass die künftige jugoslawische Regierung, die ja nächstes Jahr neu gewählt wird, sehr sparen wird müssen.
Wird das nicht auch Probleme schaffen, Unzufriedenheit schaffen?
Nicht nur sparen.
Es kann viel auch sparen, aber nicht nur sparen.
Am Ersten ist, wir müssen
Produktivität der Arbeit erhöhen und wir müssen konkurrenzfähig werden auf dem Weltmarkt.
Das ist unsere Aufgabe Nummer eins.
Zweitens, wir müssen reelle Pläne machen für die nächsten fünf Jahre und Tempo unserer Entwicklung wird vielleicht fast für
sechs Punkte niedriger werden, als es bis jetzt war.
Drittens, wir werden um einen Export kämpfen, weil wir müssen genug Geld bekommen, genug Dividenden bekommen, dass wir unsere Schulden korrekt zahlen an allen, denen wir schuldig sind.
Herr Donants, Jugoslawien ist im letzten Jahr von einer schweren Krise im Kosovo erschüttert worden.
Wie will man diese Krise beilegen oder ist sie schon beigelegt Ihrer Meinung nach?
Das, was die Führung dort gemacht hat bis jetzt, das war nicht eine gute wirtschaftliche Politik.
Erstens, zweitens, das hat doch verursacht sehr viele auch politische Probleme, weil in Kosovo leben nicht nur Albaner, da leben Serben, Montenegriner, Türken, Mazedonier und ich muss Ihnen sagen, dass die Situation in Kosovo
schon jetzt ganz ruhig ist, normal ist, man arbeitet normal, man lebt normal, lernt normal, studiert normal, obwohl ich sage nicht, dass es nicht möglich ist, dass noch einmal zu einigen Exzessen kommt, weil Überwindung so einer Situation ist nicht leicht, ist nicht kurz, das wird ganz sicher ein paar Jahre dauern.
Aber wir sind fest entschlossen,
gar nicht zu ändern, was unsere innere politische Organisation und innere Grenzen der Republiken betrifft.
Und wir sind ganz hart entschlossen, gar nicht zu ändern, was unsere staatlichen Grenzen betrifft.
Mit dem jugoslawischen Spitzenpolitiker Stani Dolans sprach Barbara Godenhove-Kalergi.
Und jetzt noch ein Beitrag unserer Kulturredaktion.
Zu einem immer aktuellen und immer wieder viel diskutierten Thema, nämlich zum Thema Literatur in der Schule, veranstaltete der österreichische Penclub in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut der Stadt Wien
gestern ein eintägiges Symposium im Wiener Künstlerhaus.
Schriftsteller, Lehrer und Schüler nahmen an dieser Enquete teil, über die Brigitte Hofer einen Beitrag gestaltet hat, in dem zunächst eine Germanistin mit ihren Erinnerungen an den Literaturunterricht zu Wort kommt.
Wir haben in der ersten Klasse Stifter gelesen, und zwar so als Lesebuchübung.
Die erste fängt an mit den ersten fünf Sätzen und jedes Mal, wenn einer einen Fehler macht, ist die nächste dran gekommen.
Und das war der Tod des Bergkristall.
Ich habe dann nach einem, weiß ich, fünf- oder zehnjährigen Maturatreffen gefragt, und wer von euch hat noch einmal Stifter gelesen?
Und ich war die Einzige.
Also ein Beispiel war, dass einem die Schule manchen wirklich lesenswerten Dichter für alle Ewigkeiten verkraulen kann.
Und ein anderes Beispiel dafür ist, dass unter guten Bedingungen niemand und gar nichts verkrault werden muss.
Und da war man schon bei emotionellen Einwürfen, die Diskussionen um den Literaturunterricht erfahrungsgemäß immer begleiten.
Bei den Fragen, was haben wir damals gelesen, was wird heute und was müsste heute gelesen werden.
Von Goethe und Raimund über Gogol zu Borchert, Böll und Walser ist das Spektrum je nach Schule, Altersklasse und Lehrer weit gestreut.
Divergenzen ergaben sich gestern schon bei den prinzipiellen Ansichten über den Literaturunterricht.
Helmut Gollner, Professor eines Wiener Gymnasiums.
Ich halte Literatur und Schule für unvereinbar, unabhängig davon, dass es in der Praxis tatsächlich vereinigt wird manchmal.
Für unvereinbar deswegen, weil Literatur ernstgenommen, vollgenommen subversiv sein muss und daher an die Grenzen der Schule anstoßen muss.
Damit verbindet sich aber zugleich die Forderung, dass sie subversiv sein soll, also Grenzen der Schule wie auch der Gesellschaft durchbrechen soll.
Das ist eine Forderung nach Demokratie, die ihre Lebendigkeit nur erhalten kann, wenn sie sich selbst um ihre Alternativen kümmert.
In konträrer Haltung dazu als ehemaliger Lehrerkollege der Schriftsteller Alexander Giese.
Ich habe das selber gemacht.
praktiziert, bin dann davon weggegangen, weil ich nicht den Mut gehabt habe, so wie andere Lehrer zu bleiben, weil ich wahrscheinlich mir diese Stärke nicht zugetraut habe.
Ich bewundere also jeden, der an der Schule steht und ich bewundere jeden, der in das immer enge Klassenzimmer die ganze Welt hereinbringen will.
Und er muss eigentlich der Lehrer nicht nur die Welt in die Zukunft projizieren, hereinbringen, sondern auch die der Vergangenheit.
Weil wir nicht leben von heute an auf dem Boden, sondern wir leben aus Jahrtausenden heraus.
Der Lehrer, der sagt, Goethe ist fad, ist selber schuld.
Die Literatur als Lust oder als Last zu empfinden, das wird vor allem von der Person des jeweiligen Lehrers abhängen, von seiner Aufgeschlossenheit, seinem Interesse und seinem Kontakt zu seinen Schülern.
Dann wird er die geeignete Auswahl von Ovid über Hesse zu Neruda treffen können, so der Tenor der gestrigen Veranstaltung.
Denn, George Sebastian als Diskussionsleiter... Unsere Sorge ist es, wie wir die Beschäftigung mit der Literatur in der Schule ausweiten,
Wie wir Formen finden, die der Literatur als Kunst entsprechen und nicht als eine Abfolge von Inhalten oder Konventionen oder dekorativen Kenntnisse zu irgendwelchen Geschwätz in Kaffeekränzchen.
Wie wir durch die Literatur vordringen zur einzelnen Sache, das uns eigentlich wirklich angeht.
nämlich zu unserer eigenen Existenz, zum eigenen Leben und zum eigenen Tod.
Und das heißt das natürlich zu der Existenz der Gesellschaft und zur Metamorphose, zur ständigen Metamorphose dieser Gesellschaft.
Dieser Gesellschaft, die ihre Verantwortung der Jugend gegenüber nicht immer wichtig genug nimmt.
Und so zum Abschluss einige Meinungen von Schülern, die bei dem gestrigen Symposium über Literatur und Schule dabei waren.
Ich stelle mir vor allem einmal vor, dass der Literaturunterricht von Leuten vorgetragen wird, mit denen ich mich identifizieren kann, d.h.
mit deren Werten ich übereinstimmen kann.
Und das ist leider an den Schulen größtenteils nicht der Fall.
D.h.
wenn ich z.B.
Werke von modernen Schriftstellern, Bukowski z.B., lesen möchte, dann ist das unmöglich an den Schulen.
Ich stelle mir das jetzt allgemein vor, dass eben auch unbekannte junge Autoren gebracht werden, zum Teil vielleicht auch Literatur aus Ausland oder nicht-europäische Literatur.
Was ich sehr begrüße und sehr gut finde, dass wir aus der Schule hinausgehen, dass wir zum Beispiel, wir sind zweimal in Graz gewesen, haben am steirischen Herbst teilgenommen, haben den Faust angeschaut, Faust I, Faust II.
Wir laden Dichter ein, wir gehen zu Dichterlesungen, zu Symposien und das finde ich sehr gut.
Brigitte Hofer berichtete von einer Enquete des PenClubs Literatur in der Schule und das war der letzte ausführliche Beitrag im Mittagsschanal.
Wir schließen jetzt mit den wichtigsten Kurzmeldungen.
Vereinte Nationen.
Nach dem offiziellen Rückzug Waldheims herrscht im UNO-Hauptquartier eine eher unübersichtliche Situation im Hinblick auf die Frage, wer ab 1.
Jänner UNO-Generalsekretär sein wird.
Der Präsident des Sicherheitsrates, der ugandische Diplomat Otunu, erklärte, Waldheim habe sich die Möglichkeit vorbehalten, für einen möglichen weiteren Kompromiss wieder als Kandidat zur Verfügung zu stehen.
Waldheims Rivale, der tansanische Außenminister Salim, ist nicht von seiner Kandidatur zurückgetreten.
Österreich.
Außenminister Paar erklärte zur Diskussion um UNO-Generalsekretär Waldheim, dieser habe in den vergangenen zehn Jahren die Weltorganisation erfolgreich und anerkannt geführt.
Er könne sich daher vorstellen, dass man Waldheim auf seinen Posten zurückhole, wenn man sich im Sicherheitsrat auf keinen anderen Kandidaten einigen könne.
Schweiz.
In Genf findet heute die zweite Gesprächsrunde der amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen über die Begrenzung der Mittelstreckenrüstung in Europa statt.
Beide Seiten haben strikte Geheimhaltung vereinbart, die Veröffentlichung von Einzelheiten wird nicht erwartet.
Rumänien.
Staats- und Parteichef Ceaușescu hat sowohl Präsident Reagan als auch den sowjetischen Staatschef Brezhnev ersucht, sich persönlich für den Erfolg der Genfer Gespräche einzusetzen.
Europa müsse zu einem atomwaffenfreien Kontinent gemacht werden, erklärte Ceaușescu.
Österreich.
Kardinal König hat die Gläubigen aufgerufen, für den positiven Abschluss der Abrüstungsverhandlungen in Genf zu beten.
Der Erzbischof von Wien weist auf die Bedeutung der Gespräche für den Frieden und für die Zukunft der Menschheit hin.
Finanzminister Salcher hat eine, wie er sich ausdrückte, penetrante Uneinigkeit im Bankenwesen kritisiert.
Diese Uneinigkeit sei nicht einmal durch die Konkurrenz gerechtfertigt, meinte Salcher und fügte hinzu, diese Anarchie sollte man durch Strukturierung des Geldmärktes beseitigen.
Die Banken sollen demnach unter eine stärkere Kontrolle des Finanzministeriums gestellt werden.
Das Gesundheitsministerium startet eine groß angelegte Antidrogenkampagne.
Gesundheitsminister Steirer stellte heute drei Broschüren vor, die sich mit verschiedenen Aspekten der Suchtgiftproblematik beschäftigen und vor allem an Jugendliche verteilt werden sollen.
Polen.
Partei- und Regierungschef Jaruzelski hat neuerlich die von der Regierung in Warschau angestrebte Front der nationalen Verständigung propagiert.
Jaruzelski sagte, die Front, ein Zusammenschluss der wichtigsten gesellschaftlichen Gruppen, habe gefährliche und aktive Gegner.
Die Wetteraussichten für Österreich meist stark bewölkt und Niederschläge zunächst noch als Schnee, später in Schneeregen übergehend.
Tageshöchsttemperaturen minus drei bis plus fünf Grad.
Und das war wieder einmal ein Mittagsschanal des aktuellen Dienstes für Redaktion und Technik.
Einblendung: Weihnachtslieder und Klingeln einer Kassa (Atmo)
, Interview: Präsident der Sektion Handel in der Wiener Handelskammer Ebert, Elektro-Händler Walter Köck und Sportartikel-Händler Schuh
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Ebert, Erich [Interviewte/r]
, Köck, Walter [Interviewte/r]
, Schuh, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1981.12.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Sport
;
Wirtschaft
;
Technik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten