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KI-generiertes Transkript
Guten Tag meine Damen und Herren, vor wenigen Sekunden war es 12 Uhr und beim Mittagschanal begrüßt sich Werner Löw.
Unser Themenzettel für die kommenden 60 Minuten Information aus dem Ausland der Konflikt- und Defaultlandinseln und dabei die überraschende Feststellung der Londoner Times
Der argentinische Präsident General Galtieri sei vom Handstreich seiner Admirale vermutlich genauso überrumpelt worden wie die Regierung Thatcher in London.
Und das Außenministertreffen der Blockfreien in Kuwait.
Offizielles Thema dabei die Palästinenser-Frage, wichtigstes Randthema aber offenbar der irakisch-iranische Krieg, denn ein bekannter Aspekt bei diesem Treffen in Kuwait, erstmals sitzen Vertreter der beiden kriegsführenden Staaten in einem Verhandlungsraum zumindest,
Hoffnungen, dass es da zu Kontakten kommt, scheinen sich allerdings nicht zu erfüllen.
Stichwort Irak, auch für ein zentrales Inlandsthema in diesem Journal.
Innenminister Lanz berichtet von seinem offiziellen Besuch in der irakischen Hauptstadt Bagdad.
Dieser jüngste österreichische Nahostkontakt galt vermutlich nicht nur Wirtschaftsfragen, es dürfte auch um die Sicherheit von Österreichern im Irak gegangen sein und vielleicht auch ums Thema internationaler Terror.
Wir hoffen also mehr dann direkt aus dem Innenministerium im Laufe der Sendung zu erfahren.
Die österreichische Industriellenvereinigung legt heute Bilanz über die Exportwirtschaft im laufenden Jahr.
Kernsatz der Industriellen, trotz zweistelliger Zuwachsraten im österreichischen Export, keine Sanierung der Handelsbilanz in Sicht.
Und mit ein Grund dafür, die ungünstige Exportstruktur Österreichs, sie ist fast vergleichbar mit der eines Entwicklungslandes.
Weiter geht es dann um die Parteienverhandlungen über die heiß diskutierte Schulorganisationsgesetznovelle.
Gleich nach den Osterferien sollen diese Gespräche beginnen.
Hauptstreitpunkt bisher die geplante Annäherung zwischen Hauptschule und Gymnasienunterstufe.
Wir wollen versuchen, in einer Vorschau auf diese Gespräche die Kompromisschancen abzustecken.
Das fast unvermeidliche Thema WBO deckt dann unsere Inlandspresseschau ab.
Und schließlich berichten wir von einem Luftkrieg oder richtiger Passagierkrieg.
zwischen den Austrian Airlines und der tunesischen Fluggesellschaft Tunisair.
Aktuelle Opfer dieses Streits um die Bewilligung von Passagierkontingenten sind ja rund 300 Tunesien-Urlauber, die für diese Osterwoche nur mit Schwierigkeiten in ihr Sonnenland gelangt sind und die vermutlich, ähnlich kompliziert, ihren Heimflug absolvieren werden müssen.
Zwei Kulturberichte sollen dann dieses Journal abschließen.
Erstens eine Vorschau auf die Premiere von Maxim Gorkis Nachtasyl im Wiener Theater in der Josefstadt und ein Bericht von einer großen El Greco Ausstellung in Madrid.
Zunächst aber die Nachrichten, verantwortlicher Redakteur Georg Schalk-Huber und Sprecher Herbert Slavik.
Österreich
Die Industriellenvereinigung hat heute zur Lage der Exportwirtschaft Stellung genommen.
Von einer längerfristigen Verbesserung der Außenhandelssituation kann nach Darstellung der Industrie trotz zweistelliger Exportzuwachsraten keine Rede sein.
In diesem Sinn äußerte sich der Leiter der Abteilung für Handelspolitik und internationale Währungspolitik, Weber.
Als Hauptgründe für die unbefriedigende Entwicklung nannte er die Verschlechterung der Wettbewerbssituation und die für österreichische Waren und Leistungen im Ausland erzielten zu geringen Preise.
Die Industrie tritt für eine offensive und kostenorientierte Exportpolitik ein und fordert zusätzliche Anreize, um die Lage der Exportwirtschaft wieder zu verbessern.
Trotz der Exporterfolge der Industrie dürfe man nicht übersehen, meint die Industriellenvereinigung, dass die Einbindung Österreichs in den internationalen Warenaustausch immer noch relativ gering sei.
Der Anteil des Exports am Bruttoinlandsprodukt betrug 1980 in Österreich 22,7 Prozent.
In der Schweiz lag die Vergleichszahl bei 29,7, in Norwegen bei 31,1 und in den Niederlanden sogar bei 46,2 Prozent.
ÖVP-Generalsekretär Graf ist für eine radikale Einschränkung der Untersuchungshaft eingetreten.
Eine entsprechende Erklärung wurde dem ÖVP-Pressedienst schon vor der Verhaftung des ehemaligen niederösterreichischen Landesparteisekretärs Zimper übergeben.
Sie steht nach Darstellung des ÖVP-Pressedienstes mit dem WBO-Verfahren in keinem Zusammenhang.
Die Untersuchungshaft werde in Österreich zu leicht verhängt und dauere zu lange, meinte Graf.
Besonders warnte er sich gegen den Haftgrund der Wiederholungsgefahr.
Dieser Haftgrund sei verfassungswidrig, denn wenn man Wiederholungsgefahr annehme, unterstelle man ja, dass der Verhaftete eine Tat begangen hat.
Das verstoße aber gegen das Verfassungsgebot, wonach jeder bis zu seiner Verurteilung für unschuldig zu halten sei.
Besonders krass ist nach Meinung des ÖVP-Generalsekretärs die nun schon fast zweijährige Untersuchungshaft des früheren Spitalmanagers der Gemeinde Wien, Wilfling.
Innenminister Lanz hat einen mehrtägigen offiziellen Besuch in Bagdad beendet und ist nach Österreich zurückgekehrt.
Unter anderem erörterte Lanz mit dem irakischen Minister für Bewässerungsfragen Möglichkeiten für österreichische Firmen im Irak in den Bereichen der Landwirtschaft und des Bewässerungswesens.
Lanz hat Staatspräsident Hussein auch eine persönliche Botschaft Bundeskanzler Kreiskis überbracht.
Einzelheiten über den Inhalt sind nicht bekannt.
Gefäßkrankheiten werden immer mehr zu einer Volkskrankheit.
Sie liegen bei den Todesursachen noch vor dem Krebs.
Der Leiter des Instituts für Angeologie an der Universitätsklinik in Wien, Professor Ehringer, macht in einem Interview im Morgenjournal für Gefäßkrankheiten hauptsächlich den falschen Lebensstil verantwortlich.
Professor Ehringer meinte, vor allem falsche zu fettreiche Ernährung, weiters Stress, Nikotinmissbrauch sowie Bewegungsmangel seien die Gründe für die zunehmende Zahl von Erkrankungen der Blutgefäße.
Sehr wichtig sei es, rechtzeitig, also gleich nach Auftauchen der ersten Symptome, den Hausarzt aufzusuchen, riet der Experte.
USA
Im Konflikt zwischen Großbritannien und Argentinien um die Falkland-Inseln im Südatlantik haben sich die Vereinigten Staaten als Vermittler eingeschaltet.
Außenminister Haig empfing die Botschafter beider Staaten und auch den Außenminister Argentiniens, Costa Mendes.
Costa Mendes erklärte nach dem Gespräch gegenüber Journalisten, er sei zuversichtlich, dass eine friedliche Lösung erreicht werden könne.
Argentinien wünsche jedoch einen ehrenvollen und gerechten Frieden.
Der britische Botschafter erklärte, er habe Haig gegenüber wiederholt, dass Großbritannien mit Argentinien erst verhandeln werde, wenn es die Truppen von den Falkland-Inseln abgezogen habe.
Großbritannien.
Premierministerin Thatcher hat Forderungen nach ihrem Rücktritt in Zusammenhang mit der Falkland-Krise abgelehnt.
Die Regierungschefin sprach sich für eine Position der Stärke und Entschlossenheit aus.
Sie wiederholte, die konservative Regierung wolle die Souveränität über die Falkland-Inseln wiederherstellen.
Seit heute gilt ein Embargo gegen alle Lieferungen aus Argentinien.
Der Flottenverband in den Südatlantik von 36 Kriegsschiffen soll durch mindestens sechs weitere Kriegs- und mehrere zivile Schiffe verstärkt werden.
London hat das drittgrößte Passagierschiff der Welt, die Canberra, zum Kriegsdienst verpflichtet.
Sie soll als Truppentransporter eingesetzt werden.
Die königliche Yacht Britannia ist als Lazarettschiff unterwegs.
Der Flottenverband wird in etwa 14 Tagen vor den Inseln eintreffen.
Die Möglichkeit einer bewaffneten Auseinandersetzung hat zu panikartigen Aktienverkäufen in Großbritannien geführt.
Die Krisenstimmung auf den Börsen wurde durch Meldungen angeheizt, wonach Argentinien beabsichtige, den Geldverkehr mit Großbritannien zu blockieren.
Argentinien.
Die Militärregierung in Buenos Aires hat sich nach anfangs kriegerischen Tönen jetzt zu einer Verhandlungslösung bereit erklärt.
Die Regierung ist allerdings nicht bereit, die Inselgruppe zu räumen und will auch nicht auf die Souveränitätsrechte verzichten.
Der argentinische UNO-Botschafter wies die jüngste Entschließung des Weltsicherheitsrates nicht ausdrücklich zurück, sondern sagte, sie werde gegenwärtig geprüft.
Nach einer Meldung der amtlichen argentinischen Nachrichtenagentur sieht das Militär der Ankunft des britischen Flottenverbandes gelassen entgegen.
Argentinien glaubt vor allem, dass die britische Marine Versorgungsprobleme haben werde.
Die Agentur schreibt, die Schiffe der Royal Navy müssten Treibstoff sparen, die Navigation so nahe am Südpol sei nicht mit dem Nordatlantik zu vergleichen.
Die Briten seien durch Luftangriffe verletzbar, die Senkrechtstater vom Typ Harrier hätten nur einen begrenzten Einsatzradius.
Die chilenische Regierung hat entschieden dementiert, der britischen Flotte ihren Hafen Punta Arenas für Nachschub zur Verfügung zu stellen.
Sowjetunion.
Die Regierung in Moskau macht Großbritannien für die Falkland-Krise verantwortlich.
Die TASS schreibt, Großbritannien hätte sich schon vor der argentinischen Besetzung von den Inseln zurückziehen sollen.
Die deutsche Nachrichtenagentur dpa meldet, Moskau sei besorgt, dass seine Getreideimporte aus Argentinien von der britischen Flotte blockiert werden könnten.
Der Leibarzt von Staats- und Parteichef Brezhnev, Evgeny Chersov, hat heute einen Appell an die Ärzte in aller Welt gerichtet, die Gefahren eines Atomkrieges anzubrangen.
In der Tageszeitung Svetskaya Rossiya wiederholt der Arzt die offizielle Moskauer These, dass ein begrenzter Atomkrieg unmöglich sei.
Jeder derartige Versuch würde unweigerlich zu einem weltweiten Konflikt führen, schreibt der Leibarzt Brezhnevs.
In der südpolnischen Stadt Bielsko Biala sind sechs Mitglieder der suspendierten Gewerkschaft Solidarität verhaftet worden.
Den Festgenommenen wird vorgeworfen, aufrührerische Flugblätter verfasst und verbreitet zu haben.
Im Keller des Hauses eines der Verhafteten wurde eine geheime Druckerei entdeckt.
In einer schriftlichen Anfrage an das Innenministerium haben zwei polnische Parlamentsabgeordnete die Rechtmäßigkeit der Auflösung des Polnischen Journalistenverbandes angefochten.
Rund 7000 der etwa 10.000 Journalisten Polens waren Mitglieder des aufgelösten Verbandes.
Mehr als 2000 von ihnen haben seit Verhängung des Kriegsrechts ihre Arbeit verloren.
Kuwait.
Bei der Konferenz der blockfreien Staaten in Kuwait hat der ägyptische Delegierte einen Plan zur Verwirklichung der Rechte der Palästinenser vorgelegt.
Der Plan basierte auf der gegenseitigen Anerkennung zwischen Israel und dem palästinensischen Volk und sieht die Errichtung eines souveränen Palästinenserstaates im Westjordanland und im Gaza-Streifen vor.
Deutsche Demokratische Republik.
Der DDR-Schriftsteller Paul Wiens ist gestern nach schwerer Krankheit im Alter von 59 Jahren gestorben.
Der Lyriker, Erzähler und Kinderbuchautor war aktiver Antifaschist.
Er wurde 1943 in Wien von den Nationalsozialisten verhaftet und verbrachte zwei Jahre im Konzentrationslager.
Wiens war längere Zeit Vizepräsident des DDR-Kulturbundes und Vorstandsmitglied des DDR-Schriftstellerverbandes.
USA.
Zum ersten Mal seit dem Jahr 1977 ist die Kriminalität in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr nicht gestiegen.
Nur die Zahl der Raubüberfälle hat etwas zugenommen.
Kriminologen nennen zwei Ursachen für diese positive Entwicklung.
Verbrechen, meinen die Experten, würden hauptsächlich von Jugendlichen verübt.
Die amerikanische Bevölkerung sei aber zunehmend überaltert, da der Babyboom der Nachkriegsjahre vorbei sei.
Als zweiten Grund nennen die Kriminologen den überaus kalten Winter.
Und nun der Wetterbericht für unsere Breiten.
Über Mitteleuropa hat sich eine kräftige Westströmung durchgesetzt.
Mit dieser werden in rascher Folge atlantische Störungszonen über die Alpen hinweggeführt.
Gleichzeitig werden auch kühlere Luftmaßen als bisher in unser Wettergeschehen eingreifen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Meist stark bewölkt und einige Regenschauer und Strichregen.
Im weiteren Tagesverlauf vor allem im Osten und Süden einige sonnige Abschnitte.
Westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 11 bis 17, Frühtemperaturen morgen 3 bis 8 Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag, unbeständig und wechselhaft.
Veränderliche, an der Alpen-Nordseite häufig auch starke Bewölkung und wiederholt Regenschauer und Strichregen.
Zwischendurch, vor allem im Süden und Osten Österreichs, auch einige sonnige Abschnitte, westliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen morgen 12 bis 16 Grad.
Das Wetter übermorgen, Karfreitag.
Wechselnde Bewölkung, merklich kühler als zuletzt.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 15 Grad Nordwestwind, 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, 15 Grad Nordwest, 25.
Linz bedeckt, 12 Grad West, 15.
Salzburg bedeckt Regen 9°, Nordwestwind 10 km.
Innsbruck bedeckt leichter Regen 9°, Windstill.
Bregenz bedeckt leichter Regen 9°, Ostwind 3 km in der Stunde.
Graz bedeckt leichter Regenschauer 14°, Südwestwind 15 km.
Und Klagenfurt heiter 16°, Windstill.
14 Minuten nach 12 Uhr und wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung beim Thema Falkland-Inseln-Konflikt.
Die britische Befreiungsarmada ist also jetzt den dritten Tag unterwegs zu den mehr als 10.000 km entfernten Inseln.
Es sind an die 40 Kriegsschiffe der Großteil der britischen Marine und damit übrigens auch der Großteil der europäischen NATO-Flotte im Atlantik und im Mittelmeer.
Die Argentinier bezeichnen zwar offiziell den anrückenden Marineverband nach wie vor als eine miese Piratenflotte, aber die Anzeichen mehren sich, dass auch Buenos Aires an der intensiven diplomatischen Nutzung jener zwei Wochen sehr interessiert ist, die die britischen Kriegsschiffe bis zum Einsatzort Falkland-Inseln noch brauchen werden.
Der argentinische Innenminister Saint-Jean hat bereits die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft seines Landes erklärt, allerdings keineswegs ohne Vorbedingungen.
London lehnt prinzipiell alle Verhandlungen ab, solange Argentinien die Inseln besetzt hält.
Mehr dazu zunächst vom BBC-Korrespondenten Paul Reynolds aus Buenos Aires.
Die Euphorie des Triumphes über die Eroberung der Falklands ist dem gedämpfteren Ton der Verhandlungsbereitschaft mit London gewichen.
Für diesen Stimmungswechsel waren die Äußerungen
bei der Pressekonferenz im Außenministerium charakteristisch.
Im deutlichen Bewusstsein, britische Journalisten vor sich zu haben, unterstrich er diese Bereitschaft immer wieder.
Argentinien, so sagte er, sei zwar in der Lage, einen militärischen Angriff abzuwehren, doch man setzte alle Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung.
Der General fügte allerdings einschränkend hinzu, dass die Frage der Souveränität der Inseln für Argentinien kein Verhandlungsgegenstand sei.
Auf die Frage, ob Buenos Aires bereit sei, seine Truppen als Teil einer Verhandlungslösung von den Vogtlandinseln abzuziehen, sagte er, das komme auf die Verhandlungen an.
Er gab weiterhin seine Ansicht zu erkennen, dass die Vereinigten Staaten der geeignete Vermittler in diesem Disput seien.
Es hat allgemein den Anschein, als rechne man hier in Argentinien jetzt mit Verhandlungen, denn es sieht danach aus, als ob die Regierung der Ankunft der britischen Flotte mit einiger Furcht entgegensieht.
Außerdem ist die argentinische Öffentlichkeit, von der ein großer Teil dem Militärregime feindlich gegenübersteht, keinesfalls in Kriegsstimmung.
Das gleiche gilt für die in Argentinien lebenden Briten und auch für die Vereinigten Staaten.
In jedem Falle dürfte die Position und das Ansehen Großbritanniens in Lateinamerika bei einer vernünftigen Lösung am Verhandlungstisch unangetastet bleiben.
Eine zentrale Rolle bei der Suche nach seiner Verhandlungslösung spielt zweifellos der amerikanische Präsident Reagan.
Der britisch-argentinische Konflikt hat ihn in eine recht unangenehme Lage gebracht.
Beide Staaten sind Bundesgenossen der USA.
Wenn Reagan seinen NATO-Partner Großbritannien enttäuscht, kann das kaum ohne Folgen für den Nordatlantik-Pakt bleiben.
Und wenn er Argentinien fallen lässt, dürfte mit einer argentinischen Niederlage im Falkland-Konflikt auch der sichere USA-Freund Präsident Galtieri fallen.
Zur Rolle des argentinischen Präsidenten General Galtieri beim Invasionsbeschluss gibt es jetzt eine Variante, die den neuen Helden Argentiniens in einem etwas anderen Licht erscheinen lässt.
Die Londoner Times schreibt in ihrer heutigen Ausgabe, Präsident Galtieri sei vom Handstreich seiner Admirale mindestens genauso überrascht worden wie die britische Regierung.
Aus London dazu Hans-Heinz Schlenker.
Gestern noch brachte die Times zusammen mit dem Daily Telegraph Margaret Thatcher im Unterhaus in größte Schwierigkeiten.
Heute verteidigt die Times die britische Premierministerin.
Freilich ohne das ausdrücklich festzustellen und ohne Margaret Thatcher beim Namen zu nennen.
Doch wie kann der Aufmacher der Times anders als Verteidigung Margaret Thatchers bezeichnet werden, wenn die Zeitung darin feststellt, dass der Präsident der argentinischen Militärkunta Galtieri die argentinische Invasion der Falklandinseln weder jetzt schon wollte, noch gar vorher darüber Bescheid wusste.
Nach Ansicht der britischen Regierung führt nationalistische argentinische Admirale die Falkland-Invasion gegen die Wünsche von Präsident Galtieri und ohne dessen vorheriges Wissen aus, schreibt die Time.
Deshalb, so werde behauptet, sei es zu der Fehleinschätzung und falschen Interpretation der Geheimdienstberichte gekommen.
Gestrigen Meldungen der Times und des Daily Telegraph zufolge warnten sie das Londoner Außenministerium und damit die hiesige Regierung bereits zehn oder elf Tage vor der tatsächlichen argentinischen Invasion der Falklandinseln.
Ein von den Briten erfolgreich in ein wichtiges argentinisches Ministerium in Buenos Aires eingeschleuster Spion habe zu dieser Zeit schon detaillierte Pläne nach London geschickt.
Amerikanische Satellitenaufnahmen hätten sie bestätigt.
Denn sie zeigten, dass die argentinische Flotte ihre Manöver mit der uruguayischen Kriegsmarine abbrach und stattdessen mit Volldampf auf die Falkland-Inseln zusteuerte.
Doch, so die gestrigen Times- und Daily-Telegraph-Berichte, London habe all das ignoriert.
Labour-Führer Michael Foote und sein liberaler Kollege David Steele nahmen deshalb gestern Nachmittag schon Margaret Thatcher im Unterhaus in die Zange.
Heute Nachmittag wollen beide erneut das Gleiche tun, selbst wenn Margret Thatcher bisher nicht die Absicht hat, sich an der dann geplanten Falklands-Debatte zu beteiligen.
Sie ist nämlich der Ansicht, dass sie ihren Standpunkt längst klargemacht hat, dem nämlich, dass sie präzise Informationen über die geplante argentinische Falkland-Invasion erst genau zwei Tage vor ihrer Verwirklichung erhielt.
Nach dem heutigen Times-Bericht kann erwartet werden, dass Foot und Steel nun erst recht weiter bohren werden.
Und tatsächlich wollen jetzt nicht nur Sie wissen, wie die Fetscher-Regierung zu der von der Times gemeldeten Überzeugung kommt, dass sogar Argentiniens Staatspräsident Galtieri im Dunkeln über die Falkland-Invasion tappte.
Hans-Heinz Schlenker berichtete aus London.
Ein wirtschaftlicher Aspekt der Falkland-Krise, drastische Kursverluste der Papiere an der Londoner Börse und ein deutliches Klettern des Goldpreises.
Zehn Minuten vor halb eins.
Wir kommen nach Österreich mit unserer Berichterstattung und bleiben da beim Thema Wirtschaft.
Trotz eines weltweit spürbaren Wirtschaftsabschwungs hat sich eine Säule der österreichischen Wirtschaft im vergangenen Jahr als besonders tragfähig erwiesen.
Österreichs Firmen konnten im vergangenen Jahr nämlich um 11,4 Prozent mehr exportieren als im Jahr 1980.
Dieses Exportplus hat schließlich auch dazu beigetragen, den nach wie vor bestehenden Einfuhrüberhang um mehr als 79 Prozent abzudecken.
Wie wird sich nun das Außenhandelsgeschäft Österreichs im heurigen Jahr entwickeln?
Die Industriellenvereinigung hat sich dazu heute zu Wort gemeldet und Michael Kerbler war bei der Pressekonferenz dabei.
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung erwartet für 1982 eine Zunahme bei den österreichischen Ausfuhren um nicht weniger als 11,5 Prozent.
Diese Exportsteigerung scheint gerechtfertigt, ruft man sich die Zuwachsrate von 11,4 Prozent im Jahr 1981 in Erinnerung.
Der Leiter der Abteilung für Handels- und internationale Währungspolitik der Industriellenvereinigung Weber dämpfte heute die hohe Erwartung des Wirtschaftsforschungsinstituts.
Ein Grund für seine zurückhaltende Einschätzung liegt darin, dass in zunehmendem Maße durch das hohe Zinsniveau die Finanzierung von Exportgeschäften derart belastet wird, dass sich die Firmen zweimal überlegen, in einen möglicherweise noch unsicheren, weil noch nicht erschlossenen Exportmarkt vorzudringen.
Außerdem gäbe es eine Reihe von Hindernissen, die österreichische Wirtschaft und im Speziellen die österreichische Industrie wettbewerbsfähiger zu machen.
Die Industriellenvereinigung gibt zum Beispiel dem hohen Anteil der Löhne an den produzierten Waren Mitschuld daran, dass die Erlöse und damit wiederum die Finanzierungskraft für neue Exportvorhaben zu gering sind.
Bei hohen Lohnstückkosten, gleichzeitig niedrig gehaltenen Preisen, die notwendig sind, um am internationalen Markt realisieren zu können, müssen die Gewinne schrumpfen.
Hofrat Kausl, einer der angesehenen Wirtschaftsprognostiker Österreichs, hatte vor kurzem das niedrige Preisniveau unserer Produkte im Ausland auf die Wettbewerbskraft Österreichs zurückgeführt.
Was heute vom Außenhandelsexperten der Industriellen Vereinigung, Dr. Gerhard Weber, folgendermaßen kommentiert wurde.
Man kann also mit Kausl sagen, wir haben niedrige Preise, die haben wir deshalb, weil wir so rasendüchtig sind und können es uns daher leisten, überall in der Welt billig zu verkaufen.
Die andere Erklärung wäre, wir haben eine Produktpalette, die insgesamt gesehen nur zu billigen Preisen zu verkaufen ist.
Daher sind wir gezwungen, zu diesen billigen Preisen zu verkaufen, wenn wir überhaupt verkaufen wollen.
Es wird also sicher einzelne Firmen geben, die die kausische Erklärung verifizieren.
Ich fürchte nur, dass es für den Großteil der österreichischen Industrie
eher die zweite Erklärung sein muss.
Eine Tatsache, die sich auswirken muss in den Gewinnen der Unternehmen, in der Ertragslage der Unternehmen und in der gesamten Kapitalstruktur unserer exportierenden Betriebe.
Eine Tatsache, die mir äußerst bedenklich erscheint.
Bedenklich erscheint nicht nur der Industriellenvereinigung, sondern auch dem Wirtschaftsforschungsinstitut die Struktur der österreichischen Warenproduktion, die sich auch im Exportangebot widerspiegelt.
Seit ungefähr zehn Jahren haben sich die Ausfuhranteile der Produktgruppen nur unwesentlich verändert.
Die Investitionsgüter, die in einem Industrieland eigentlich die führende Außenhandelsposition innehaben sollen, nehmen im Außenhandel nur Rang 3 mit 22 Prozent an den Gesamtausfuhren ein.
Zur Warenstruktur
müssen wir mehr in Finalprodukte gehen, ob das jetzt Konsumgüter sind oder Investitionsgüter, ist zunächst nebensächlich.
Für die Entwicklungsländer sind natürlich die Investitionsgüter das wichtigere und ausbaufähigere Element.
Wir müssen also weg von halbfertig Waren, müssen weg von Waren mit geringer Wertschöpfung.
Und in solche Waren hinein mit höherer Technologie, höherer Wertschöpfung.
Wobei es zum Teil also durchaus einfache Produkte sein können.
Man muss also bei hochwertigen Produkten nicht unbedingt an Computer denken und an Elektronik.
Das kann auch ein verkaufbarer Lodenmantel sein.
Die Voraussetzungen, weitere Anteile am Weltmarkt zu erobern, fasst Dr. Gerhard Weber so zusammen.
Zum Exportieren braucht man Geld, Geld und noch einmal Geld.
Geld, um Produkte zu entwickeln, Geld, um Märkte zu erobern, Geld, um den Export zu finanzieren.
Und das wird das Problem der kommenden Zeit sein, wo und wie dieses Geld aufgebracht werden kann.
Es gilt also, Österreichs Export wettbewerbsfähiger zu machen.
Gelingt dies, kann die positive Entwicklung auf der Einfuhrseite, im vergangenen Jahr verringerten sich die Importe gegenüber 1980 um ein Prozent, zu einer weiteren Verringerung des Außenhandelsbilanzdefizits beitragen.
Trotz eindrucksvoller Exporterfolge im vergangenen Jahr fordern die österreichischen Industriellen eine Verbesserung der österreichischen Exportstruktur, Michael Kerbler berichtete.
Österreichische Exportbemühungen waren auch ein wichtiges Thema beim offiziellen Irak-Besuch von Innenminister Lanz.
Es wäre nun aber sicher ungewöhnlich, einen Innenminister hauptsächlich wegen handelspolitischer Verhandlungen ins Ausland zu senden.
Dass es Innenminister Lanz war, hat mit der besonderen Rolle des Nahen Ostens zu tun und hat auch mit den besonderen politischen Themen zu tun, die hier Österreich mit dem Nahen Osten verbinden.
Edgar Sterbens und Manfred Kronsteiner haben mit Ihnen, Mr. Lanz, über die Bilanz seines Irak-Besuchs gesprochen.
Hier Ihr Bericht.
Im Mittelpunkt der Gespräche, die Innenminister Lanz während seines Aufenthalts in Bagdad mit irakischen Spitzenpolitikern führte, standen zwei Themenbereiche.
Die Verstärkung der Schutzmaßnahmen für die im Irak arbeitenden Österreicher und deren Familien, sowie der Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen.
Derzeit ist der Irak Österreichs zweitgrößtes außereuropäisches Exportland, in das etwa im vergangenen Jahr ein Exportvolumen von vier Milliarden Schilling geflossen ist.
Lanz zu den Ergebnissen seiner Wirtschaftsmission.
Wir haben ganz konkret die laufenden Projekte, die möglichen Chancen für weiteres Anbieten österreichischer Firmen erörtert und darüber hinaus versucht auch etwas über den Hintergrund
der über die Vorhaben des Irak auf den verschiedenen Wirtschaftssektoren und Investitionssektoren zu erfahren, damit sich auch unsere Firmen in konkreto besser darauf einstellen können, welche Ausschreibungen in nächster Zeit überhaupt zu erwarten sind, wo sie sich darum bewerben können.
Ich habe auch den Eindruck, dass der Irak
und vor allem die zuständigen Wirtschaftsminister wirklich an einer Ausweitung der Verbindungen mit Österreich interessiert sind, weil natürlich eine gewisse Rolle spielt, dass man gerne intensivere Wirtschaftsbeziehungen mit einem Land hat.
wo man nicht indirekt fürchten muss, dass mit der Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen auch die Ausübung politischen Drucks verbunden sein könnte.
Angesprochen auf den Krieg zwischen dem Irak und dem Iran, lands auf die Frage, ob er in Bagdad Auswirkungen dieses Krieges zu spüren bekommen habe?
In Bagdad selber ist davon überhaupt nichts zu spüren.
Auch die Aus- und Aufbauarbeiten gehen mit vollem Tempo weiter.
Die Äußerungen, die man aus dem Iran hört, lassen ja auch nicht auf irgendwelche dramatische Handlungen von dieser Seite her schließen.
Im Irak betont man, dass man nach wie vor auf iranischem Gebiet stünde und insgesamt habe ich den Eindruck, dass es
im Irak ein echtes Bemühen gibt, die Friedensmission, die sich hier von den islamischen Staaten gebildet hat, zu unterstützen, dass man allerdings auch keine großen Illusionen darüber hat, dass das schon morgen Früchte tragen.
könnte.
Eine Frage, die Sie hoffentlich nicht als zu provokant auffassen, aber hat das einen bestimmten Grund, dass sich der Innenminister als Wirtschaftsexperte und außenpolitischer Kibitz profiliert?
Nein.
Schauen Sie, heute ist es nicht mehr so, dass man sich nur mit seinem eigenen Ressort beschäftigen kann.
Die Verzahnungen sind derart groß und ich glaube, wir müssen heute, jeder muss alles mitmachen.
Wir können ja nicht immer für, wenn es inzwischen zwei Länder und drei Themen gibt, für das drei verschiedene Minister zuständig sind, können ja nicht immer die Minister dorthin pendeln und daher muss das eben mitgemacht werden in Koordination mit den anderen Ministerien und das ist ja geschehen.
Und was die eigentliche Arbeit des Innenministers anbelangt, hier ein wesentlicher Aspekt der Gespräche im Irak, die Sicherheit österreichischer Arbeiter, Angestellter und Techniker, die im Irak beschäftigt sind.
Aus gegebenem Anlass wurde diese Frage behandelt, nämlich aus dem Anlass der glimpflich abgelaufenen Entführung dreier Österreicher im Irak.
Hier gab es Zusagen für einen eventuellen verstärkten Schutz der Österreicher.
Auch die im Irak vermuteten Terrorbasen, so zum Beispiel jene Abu-Nidals, waren Gegenstand der Unterredungen, wie der Innenminister ausführte.
In erster Linie ist für Österreich und seine Sicherheit im Inneren maßgebend, dass hier keine Aktivitäten mehr von irakischem Gebiet aus, für was anderes ist ja der Irak nicht zuständig, gegen Österreich gerichtet werden können.
Das war der Gegenstand meiner Intervention, die ich selbstverständlich vorgenommen habe, auch vorangekündigt habe, bevor ich den Besuch angetreten habe.
Das ist auch mit großem
Verständnis zur Kenntnis genommen worden.
Das Interesse der Journalisten konzentrierte sich klarerweise auf den Terror.
Minister Lanz wollte jedoch eine Überbewertung dieses Themas gar nicht aufkommen lassen.
Die Dimension, die diese Frage in den irakisch-österreichischen Beziehungen hat,
wird da aus mir durchaus menschlich verständlichen Gründen weit überschätzt gegenüber den Dimensionen, die diese Beziehungen in anderen Bereichen haben.
Konkret wurde der Innenminister auch befragt, wie nun terroristische Freipressungsversuche für die inhaftierten Synagogenattentäter verhindert werden könnten.
Der Politiker zu diesem Thema... Sicherlich kann es hier keine absoluten Garantien geben und die konnten da ja auch nicht verlangt werden, aber
Ich halte auch nichts von einer Politik des ständigen Zitterns wie Espenlaub, weil da Herr Carlos oder sonst wer einen Brief schreibt.
Ein bisschen Selbstachtung und Courage müssen die demokratischen Staaten schon auch aufbringen, wenn sie sich schon so viel mit diesen Phänomenen befassen.
Meiner Auffassung nach viel mehr, als sie dafür stehen.
Und mit diesem Hinweis des Innenministers zurück ins Funkhaus zum Moderator des Journals.
Innenminister Lanz also als multifunktioneller Minister auf Irak-Besuch und von der heutigen Pressekonferenz nach seiner Rückkehr berichteten Manfred Kronsteiner und Edgar Sterbens.
Zwei Minuten nach halb eins, Zeit für einen kurzen Blick auf das noch verbleibende Programm.
Wir wollen Sie gleich im Anschluss an diese Vorschau über die Pressekommentare informieren, dann über die nach den Osterferien beginnenden Parteiengespräche, über die Schulorganisationsgesetznovelle,
Wir berichten vom weiterhin andauernden Streit um Passagierkontingente zwischen der Tunis Air und den Austrian Airlines und wenn uns die Zeit dafür bleibt, informieren wir auch über die Außenministertagung der Blockfreien in Kuwait, die im Zeichen des iranisch-irakischen Kriegs steht.
Die Kulturredaktion hat vorbereitet eine Vorschau auf die Premiere von Gorkis Nachtasyl im Wiener Theater in der Josefstadt
und einen Bericht von einer großen El Greco Ausstellung im Madrider Prado.
Jetzt aber, wie angekündigt, die Inlandspresseschau.
Die Kommentare hat Fritz Pesata ausgesucht.
Keine vorösterliche Ruhe gewährt der WBO-Skandal den Politikern im Lande.
Die gestrigen Pressekonferenzen von FPÖ-Obmann Steger einerseits und die des niederösterreichischen sozialistischen Landeshauptmann-Stellvertreters Grünzweig andererseits bieten dennoch den Zeitungen den Stoff für die heutigen Kommentare.
Freiheitliche Weisheit übertitelt etwa Gerold Christian seinen Kommentar in den Salzburger Nachrichten und schreibt
Die amateurhaft politisch-kriminalistische Vorgangsweise des niederösterreichischen FPÖ-Abgeordneten und Landesparteiobmanns Rechtsanwalt Harald Ofner hat nicht nur seinen politischen Gegner auf den Plan gerufen, sondern auch seine eigenen Parteifreunde an ihm zweifeln lassen.
Dieses Verhalten hat die durch Ofner angegriffene ÖVP als Verleumdung bezeichnet.
Die freiheitliche Partei, die sich immer zugute hält, exakt und ordentlich zu sein, ist ähnlich unglücklich.
Christian glaubt auch zu wissen, was FPÖ-Bundesobmann Steger mit seinem niederösterreichischen Landesschiff Ofner vorhat.
Und zwar... Wenn schon der Parteiobmann der Freiheitlichen, Norbert Steger, öffentlich sagt, sein Parlamentskollege Ofner habe voreilig geredet, dann ist klar erkennbar, dass Ofner die nächsten Nationalratswahlen kaum mehr als Abgeordneter zum Nationalrat überleben wird.
Er will in den Landtag von Niederösterreich.
Und darüber freuen sich die FPÖ und Steger.
Mit dem Komplex oder vielleicht sogar dem Konflikt Steger-Ofner befasst sich auch Martin Stiegelmeier in der ÖVP-Zeitung Neues Volksblatt.
Wobei Stiegelmeier daran erinnert, dass Ofner seinen Parteifreund Steger sehr wohl darüber eingeweiht hatte, dass der Name des niederösterreichischen Landeshauptmannes Ludwig auf einer angeblich existierenden Zwei-Millionen-Schilling-Empfangsbestätigung stehen soll.
Stiegelmeier dazu
Nun, wenn der niederösterreichische Landeshauptmann laut Steger zurücktreten soll, dann sollte wohl ein Steger selbst umso heftiger aufgefordert werden, zurückzutreten, da er sich als Mitagitator beim windigsten Polittratsch der letzten Jahre entpuppt hat.
Auch Erich Witzmann in der Zeitung Die Presse setzt sich mit der Person und dem möglichen politischen Schicksal des niederösterreichischen FPÖ-Landeshauptmannes Ofner auseinander.
Dass der freiheitliche Landesobmann ins Trudeln geraten ist, verdankte seinem Bundesobmann Norbert Steger.
Denn die Schlappe im WBO-Ausschuss hat er einzig und allein den Parteifreunden im Hauptquartier in der Kärntnerstraße zu verdanken.
Dort wurde vereitelt, dass der selbsternannte WBO-Enttüller den diesbezüglichen Untersuchungsausschuss im Parlament leitet.
Als Ausschussobmann hätte Ofner die WBO-Ermittlungen selbst leiten und so seine einmal formulierte vage Anschuldigung gegen einen sehr hohen Funktionär der ÖVP langsam entschärfen können.
An sich wäre der Ausschussvorsitzende Ofner eine politische Notwendigkeit für die kleine Parlamentspartei und ihre Bestrebungen gewesen, in den niederösterreichischen Landtag einzuziehen.
Unter normalen Umständen hätten dies alle FP-Politiker einsehen müssen.
Aber Hofner fiel als Götzmann nicht unter das Kriterium einer normalen Beschlussfassung.
Nun noch zwei Zeitungskommentare zur zweiten WBO-Pressekonferenz vorgestern, und zwar der des niederösterreichischen SPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreters Grünzweig.
Grünzweig überraschte dabei vor allem dadurch, dass er etwas nicht tat, nämlich, so wie der freiheitliche Bundeschef Steger, den Rücktritt von ÖVP-Landeshauptmann Ludwig zu verlangen.
Dazu Karl Danninger in den oberösterreichischen Nachrichten.
Die Streicheleinheiten, die der niederösterreichische VP-Spitzenmann Ludwig von seinem politischen Hauptwidersacher derzeit bekommt, müssen ihn eigentlich stutzig machen.
Offensichtlich ist er für die Sozialisten zum Wunschgegner geworden.
Diese Rolle ist im politischen Leben erfahrungsgemäß gefährlich.
Wenn das nicht Anzeichen dafür sind, dass da ein dem Anschein nach leicht zu schlagender Gegner im Amt erhalten werden soll, weil die Sozialisten einen Wechsel in der VP-Führung und an der Landesspitze viel mehr fürchten.
Ludwig heute zu schonen, heißt nichts anderes, als dem offensichtlichen Angstgegner Pröll den Weg nach oben zumindest fürs Erste zu verbauen.
Auch die Wiener Zeitung findet die Zurückhaltung Grünzweigs gegenüber seinem politischen Gegner Ludwig bemerkenswert.
Rudolf Antoni schreibt.
Wer an der gestrigen Pressekonferenz, die Niederösterreichs sozialistischer Landeshauptmann-Stellvertreter Grünzweig gegeben hat, teilnahm, konnte sich des Staunens nicht erwehren.
Streckenweise schien es so, als habe man das Lokal verwechselt und die Konferenz spiele sich in den Räumen der Niederösterreichischen Mehrheitspartei ab.
Eine große Chance der niederösterreichischen SPÖ, im Bewusstseinsbildungsprozess einen Schritt weiterzukommen, wurde verpasst.
Warum wohl?
Ist es die Scheu, an einer personellen Veränderung der Spitze der niederösterreichischen Mehrheitspartei mitzuwirken, oder ist es wilde Entschlossenheit, im zweiten politischen Glied zu verharren?
Eine WBO-Presseschau von Fritz Besata.
Unmittelbar nach den Osterferien tritt der Unterausschuss des Parlamentarischen Unterrichtsausschusses zu seiner ersten Sitzung zusammen.
Hinter dieser Anhäufung von Formalbegriffen verbirgt sich der Beginn der Parteienverhandlungen über die so heiß umstrittene Schulreform, die siebente Schulorganisationsgesetznovelle.
In dieser von Unterrichtsmeister Sinovac vorgelegten Novelle ist eine weitgehende Annäherung zwischen der bisherigen Hauptschule und der Unterstufe der Gymnasien vorgesehen.
Und das ist der Hauptgrund dafür, dass die ÖVP sich bisher ablehnend geäußert hat.
Wilfried Seifert fasst die Ausgangspositionen vor Beginn der Verhandlungen zusammen.
Schulpolitischer Streit trägt in Österreich schon seit Jahren den Ballast des ideologisch gefärbten Kulturkampfes.
Das hat zum einen den sicher einsichtigen Grund, dass tatsächlich über die Schulpolitik weiterreichende Entscheidungen getroffen werden können, als in vielen anderen Bereichen der sogenannten Erwachsenenpolitik.
Schließlich bestimmt die Schule doch sehr weitgehend die Lebenschancen einer ganzen Generation.
Zum anderen eignet sich die Schule vermutlich wirklich zur Darstellung ideologisch unterschiedlicher Auffassungen über die Gestaltung der politischen Umwelt.
Und drittens, die Schule ist eines der ganz wenigen Gebiete, bei dem beide Großparteien fähig sind, einander im Parlament zu blockieren, weil wichtige Sätze seit 20 Jahren nur mit zwei Drittel Mehrheit beschlossen werden können.
Aus diesem Grund haben die beiden Großparteien sich bisher immer noch nach oft jahrelangen und mitunter oft recht lautstark ausgetragenen Verhandlungen auf einen für beide Seiten annehmbaren Kompromiss geeinigt, weil keine der beiden Parteien daran interessiert sein kann, die Entscheidung über die Schule der jeweils anderen zu überlassen.
Andere Länder, wie zum Beispiel Großbritannien, haben aus der Sicht der Schüler gesehen durchaus leidvolle Erfahrungen hinter sich, weil der Streit zwischen den Parteien über das richtige Schulmodell im Extremfall dazu führen kann, dass ein einmal erworbenes Zeugnis nach einem Regierungswechsel nichts mehr gilt.
Alle Anzeichen deuten nun darauf hin,
dass SPÖ und ÖVP auch diesmal wieder trotz zum Teil sehr massiver Stellungnahmen aus Vorfeldorganisationen oder nahestehenden Gruppen zur Einigung finden werden.
So kann man praktisch als sicher annehmen, dass der neue Name für die Hauptschulen gefallen ist.
Im SPÖ-Entwurf
sollten ja die Hauptschulen in Mittelschulen umbenannt werden.
Dieser als provokant empfundene Namenswechsel dürfte nicht kommen.
Man kann sogar annehmen, dass der Name Mittelschule von der SPÖ als bewusste Provokation gleichermaßen wie als politisches Kleingeld einkalkuliert wurde.
Der Verzicht auf den Namen tut tatsächlich niemandem weh und signalisiert am auffälligsten Beispiel Kompromissbereitschaft.
Diesen Kompromiss wird es übrigens auch beim zweiten Reizwort geben, nämlich beim Latein.
Offensichtlich wird Latein in der Unterstufe der Gymnasien weiterhin angeboten werden, doch dürfte für Lateinfeinde eine Ausweichmöglichkeit geschaffen werden.
Ein Kompromiss, der einerseits Latein erhält und andererseits für Hauptschüler den Zugang zum Gymnasium in späterer Zeit doch erleichtert.
Nicht unüberbrückbar scheint auch der berühmte Streit um die gleichen Lehrpläne.
Meist wird nur unter Lehrplänen Falsches verstanden.
Wenn man nämlich das Unterrichtsangebot in einem Gegenstand meint, dann sind die Lehrpläne in Haupt- und Mittelschulen schon jetzt völlig gleich.
Anders ist es hingegen beim Bildungsziel.
Nach dem Vorschlag des Unterrichtsministers sollten Haupt- und Mittelschule künftig das gleiche theoretische Ziel haben, doch dürfte auch diese Forderung fallen gelassen werden, sodass schon rein theoretisch die Hauptschule stärker berufs- und das Gymnasium eher weiter bildungsorientiert sein wird.
Durchsetzen hingegen dürfte sich der Unterrichtsminister mit seinem Wunsch, die Schule künftig in Stufen zu unterteilen, statt wie bisher in Schultypen.
In eine Stufe der 6- bis 10-Jährigen, der 10- bis 14-Jährigen und schließlich der 14- bis 18-Jährigen.
Damit ist er möglich, dass der Unterrichtsminister die bildungspolitischen Scharfmacher in der eigenen Partei mit dem Argument beruhigt, damit er die Möglichkeit zu Veränderungen in der Zukunft erleichtert.
Die ÖVP hingegen kann ihren eher kämpferisch orientierten Vorfeldorganisationen sagen, dass sie erfolgreich die Langvorraum des Gymnasiums verteidigt habe und somit, und das ist wohl das Wichtigste, wird es möglich sein, gemeinsam entscheidende Verbesserungen für die Hauptschule einzuführen.
Verbesserungen, über die sich SPÖ und ÖVP seit langem einig waren, die aber aus politischen Bestämmen bisher blockiert waren.
Gleich nach den Osterferien, also Parteiengespräche über die Schulreform, Wilfried Seifert fasste die Ausgangspositionen zusammen.
Anfang dieser Woche hatten einige hundert österreichische Urlauber erhebliche Schwierigkeiten, ihr Urlaubsziel Tunis auf dem Luftweg zu erreichen.
Statt in Wien ins Flugzeug steigen zu können, wurden sie zunächst nach Bratislava, dann nach Prag gebracht.
Erst dort konnten sie starten.
Andere Reisende mussten den Busumweg über Laibach nehmen.
Der Grund?
Die österreichische oberste Zivilluftfahrtbehörde hatte keine Fluggenehmigungen erteilt.
Die Tunesier hatten zu spät angesucht.
Und dieser Streit geht nun weiter, Herbert Hutter berichtet.
Die Auseinandersetzung zwischen der tunesischen Luftlinie Tunisair einerseits und Zivilluftfahrtbehörde sowie Austrian Airlines andererseits nimmt sozusagen orientalische Formen an.
Für gestern Vormittag hat das Verkehrsministerium den Österreich-Chef der Tunis Air, Cehani, zu einer Einfahrnahme vorgeladen.
Dieses Gespräch kam aber nicht zustande.
Der österreichische Ministerialrat sagt, er habe gewartet.
Der tunesische Luftfahrtmanager sagt, er sei gekommen, wenn auch zu spät.
Wie auch immer, vorangegangen ist eine Beschuldigung des Tunesias.
Österreich habe in totalem Widerspruch zum Luftverkehrsabkommen zwischen beiden Ländern gehandelt.
Dagegen der österreichische Luftfahrtministerialrat Vogel.
Im Abkommen sei für Start- und Landegenehmigungen eine 30-Tage-Frist vorgesehen.
Die Dunesier hätten diese missachtet, daher kein Bruch des Abkommens.
Die Dunesier dann, die Austrian Airlines hätten nicht bei den Osterflügen einspringen können.
Dazu die Österreicher, Lüge und Einmärchen aus 1001 Nacht.
Inzwischen wurde auch das Außenministerium bemüht, die Tunisair wird in einer hochoffiziellen Note beschuldigt, ständig einschlägige gesetzliche Bestimmungen zu verletzen.
Soweit die amtlich-politischen Auseinandersetzungen.
Wie geht es aber mit den Urlaubern weiter?
Die Tunisair wird am Ostersonntag keine Landegenehmigung für den Rückflug nach Wien erhalten, so Ministerialrat Vogl vom Verkehrsministerium.
Die Rückkehr der Urlauber ist daher wiederum über Laibach zu erwarten.
Weitere Gegenstand der für gestern geplanten Einfahrnahme.
Wie hoch sind die Flüge der Tunisier überbucht?
Also die eigentliche Ursache dafür, dass die Tunisier versucht haben, im letzten Augenblick auf Biegen und Brechen zusätzliche Flüge durchzusetzen.
Antwort der Tunisier, bereits für den Monat Mai seien nicht weniger als drei Flüge bereits heute überbucht.
Über das Ausmaß dieser Überbuchung schwiegen sie sich allerdings in einem Fernschreiben an das Verkehrsministerium aus.
Aber auch wer den Sommerurlaub in Tunesien verbringen will, möge sich vorher erkundigen, ob er mit einem bereits genehmigten Flug mitkommt oder nicht.
Das rechtzeitig von der Tunisair beantragte Sommerflugprogramm sei zwar in vollem Umfang genehmigt worden, erklärt die Ziviluftfahrtbehörde, doch habe die Tunisair bereits seit Februar Tickets für noch nicht genehmigte Flüge verkauft.
Den Schaden haben aber nicht nur die Reisenden durch beschwerliche Umwege, sondern auch die Reiseveranstalter.
Als bekannt wurde, dass man nicht von Wien wegfliegen kann, haben einige Reisebüros spesenfreie Stornierungen ihren Kunden angeboten.
Die Reisebüros wiederum werden aber jetzt von den tunesischen Hotels zur Kasse gebeten, weil oder besser obwohl die Reisenden dort gar nicht eingetroffen sind.
Vorläufiges Ende des teilweise missglückten Osterurlaubes in Tunesien.
Die Tunisair wird die 352 Passagiere am Sonntag, wie gesagt, über Laibach nach Österreich zurückbringen.
Osterurlaub mit Hindernissen.
Und vom tunesischen Sandstrand zum kuwaitischen Sand sozusagen.
In Kuwait hat gestern der Präsident der UNO-Vollversammlung, der Irak-Aqidani, eine außerordentliche Sitzung des sogenannten Koordinierungsbüros der Bewegung der blockfreien Staaten eröffnet.
Besonderer Aspekt bei diesem Treffen die Teilnahme der beiden kriegführenden Nachbarn Irak und Iran.
Die Mitglieder der iranischen Beobachter-Delegation haben allerdings bereits jede Möglichkeit einer Kontaktaufnahme zwischen ihrem Außenminister und dessen irakischen Ressortkollegen kategorisch ausgeschlossen.
Der Krieg ist ja bald zu Ende und dann kann unser Außenminister mit der Person zusammentreffen, die zu dem Zeitpunkt irakischer Außenminister sein wird, erklärte der iranische Botschafter in Kuwait.
Hören Sie nähere Einzelheiten dazu und auch zum Hauptthema des Kuwaiter Blockfeindtreffens, der Palästinenser-Frage von Gerd Schneider.
Palästina steht als einziger Punkt auf der Tagesordnung der Außenministerkonferenz der Blockfreien in Kuwait.
Doch das eigentliche Thema ist der irakisch-iranische Krieg.
Das eine wird vor und das andere hinter den Kulissen verhandelt.
Zur Palästina-Frage liegt bereits sein Resolutionsentwurf vor, der den Generalsekretär der Vereinten Nationen zu neuen Friedensinitiativen auffordert.
Im Übrigen enthält der Entwurf die Wiederholung der bekannten Formeln, die auch in den Entschließungen einer arabischen Außenministerkonferenz vor einer Woche in Tunis ihren Niederschlag fanden.
Die meisten arabischen Staaten sind gleichzeitig Mitglied in der blockfreien Bewegung.
Zum ersten Mal seit dem Bruch mit dem Rest der arabischen Welt ist Ägypten wieder bei einer Konferenz auf arabischem Boden vertreten.
Ägypten wurde zwar von der Arabischen Liga und der Islamischen Konferenzorganisation ausgeschlossen, ist aber weiterhin Mitglied der Blockfreien Bewegung, die noch nicht von einer Mehrheit aus arabischen und islamischen Staaten dominiert wird.
Ägypten unterbreitete den Delegierten einen 11-Punkte-Friedensplan für Palästina, der die gegenseitige Anerkennung zwischen Israel und den Palästinensern vorsieht und der das Recht auf Gründung eines palästinensischen Staates beinhaltet.
Der Vorschlag wurde vom außenpolitischen Sprecher der PLO, Farouk Khadoumi, abgelehnt.
Die Anwesenheit des irakischen und des iranischen Außenministers in Kuwait hatten Spekulationen auftritt gegeben, dass es am Rande der Konferenz zu einer Begegnung der beiden kommen könnte, um den Weg für eine Friedenslösung im Golfkrieg zu ebnen.
Diese Hoffnungen erhielten insofern einen Dämpfer, als der iranische Außenminister Velayati beim Auftreten des irakischen Delegierten demonstrativ den Konferenzsaal verließ.
Vor Journalisten hat Velayati inzwischen direkte Gespräche mit Irak ausgeschlossen, solange noch irakische Truppen iranisches Territorium besetzt halten.
Eine Vermittlungskommission der Blockfreien will dennoch ihre Bemühungen fortsetzen und in getrennten Gesprächen mit den Außenministern nach einer für beide Seiten akzeptablen Lösungsformel suchen.
die Zeit drängt, denn im September soll in Bagdad die Gipfelkonferenz der Blockfreien über die Bühne gehen.
Mit syrischer Unterstützung hat Iran bereits eine Verschiebung des Termins oder eine Verlagerung des Tagungsortes verlangt.
Saudi-Arabien wiederum, ein Alliierter Iraks, wird sich diesen Plänen widersetzen.
Solange der iranische-irakische Krieg anhält, besteht die Gefahr, dass die innerarabischen Querelen immer tiefer in den Kreis der Blockfreien hineingetragen werden und zu einer politischen Lähmung dieser Organisation führen.
Und elf Minuten vor eins schlagen wir den Kulturteil dieses Mittagsjournals auf.
Im Theater in der Josefstadt in Wien hat morgen Maxim Gorkis Nachtasyl Premiere.
Den aktuellen Bezug gibt es ja gerade jetzt, speziell nach einer einschlägigen Club-2-Sendung, durchaus.
Nämlich die Diskussion um die Situation der am Rande unserer Gesellschaft lebenden Menschen, schamhaft nicht sesshafte oder direkter Sandler genannt.
Erich Gabriel berichtet über die Aufführung des Stückes, das 1902 unter dem Titel »Auf dem Grund« in Moskau zum ersten Mal gespielt wurde.
Die Rausch- und Verzweiflungszustände der Diebe, Hehler, Todkranken und Arbeitslosen, die Gorki in dem Asylkeller dramatisch zusammenprallen lässt, bilden den Kern des Stückes.
Gibt es für den Regisseur der Neuinszenierung, Kurt-Josef Schildknecht, da eine Beziehung zu unserer Gegenwart?
Also das Interessante am Stück finde ich eben, dass
man sehen kann, welche Menschen und warum zum Teil von der Gesellschaft ausgestoßen werden, also an den Rand gedrückt werden.
Im Nachteil sind ja eigentlich alles Randfiguren, die dann die wirklichen Figuren
in der Gesellschaft eigentlich nur spiegeln, so würde ich es sehen.
Hauptrollenspielen unter anderem Marianne Nentwig, Adelheid Picher, Dorothea Parton, Robert Dietl, Eugen Stark, Sieghard Rupp und Harald Hart.
Das Bühnenbild entwarf Gerhard Jax.
Es ist ganz einfach ein Versuch, also nicht zu naturalistisch auf der einen Seite zu werden.
Das heißt also, die ganzen Elemente, die eindeutig ins Russische verweisen, haben wir eigentlich schon bewusst weggelassen.
Und auf der anderen Seite auch ein Versuch, das Nachtasyl, das ja auch heute spielen könnte, auch zu spielen, also so auszustatten, dass man meint, das könnte auch ein heutiges Stück sein.
Es muss ein heutiges Stück sein, weil die Probleme auch heutige noch sind.
Die berühmte Rolle des Luca, die 1937 in der Josefstadt Albert Bassermann und nach dem Weltkrieg Leopold Rudolf spielten, ist jetzt mit Erik Frey besetzt.
Er gibt jedem ein Stück Hoffnung.
dem einen, dem Trinker, die Heilanstalt, der armen kleinen Frau, die im Sterben liegt, ein unbeschreiblich schönes Jenseits auszumalen und so weiter und so weiter, so ist es überall etwas an Hilfstellung, aber diese Hilfstellung geht natürlich nicht weiter als ganz kurze Strecke, weil
die Menschen im Augenblick, wo er weg ist, drauf kommen, dass das alles Märchen und Illusionen ist.
Luca versucht durch Lügen zu helfen.
Aber lass dich kurieren.
Heutzutage geht das.
Brauchst nichts zu bezahlen.
Da hat man so eine Heilanstalt eingerichtet für Säufer.
Die haben sich gesagt, ein Säufer ist auch ein Mensch.
Sie sind sogar froh, wenn einer kommt und sich kurieren lassen will.
Also los, auf.
Auf, geh hin, geh, geh, geh.
Das ist in einer Stadt.
Warte, wie hieß sie doch noch?
Ich sag's dir noch.
Aber du stell dich indessen schon drauf ein.
Reiß dich zusammen und hab Geduld, Geduld.
Berührt uns die Grundfrage, die Gorky im Nachtasyl stellt.
Was ist besser?
Wahrheit oder Mitleid?
Heute noch?
Es wäre mir wichtig, dass man
über die Frage nachdenkt, braucht jeder Mensch, um in der Wirklichkeit bestehen zu können, die Illusion.
Das heisst, einfacher ausgedrückt, muss man sich und andere anlügen, um überhaupt leben zu können.
Oder kann man ganz ehrlich leben?
Also wirklich die Gegenüberstellung, Illusion, Wirklichkeit.
In diesem Stück hat jeder seine Illusion und flieht in die Illusion, ansonsten
kann er die Wirklichkeit nicht aushalten.
Das finde ich etwas, was immer aktuell war, aber heute ganz besonders, wo man in Träume, Illusionen ausflippt, hinflieht.
Ich brauche da, glaube ich, jetzt keine Beispiele zu nennen.
Die bohrenden Fragen, was ist Wahrheit und was ist Lüge, und nicht die Antworten, haben das Nachtasyl zu dem meistgespielten Gorki-Stück gemacht.
Sandler in der Wiener Josefstadt, morgen hat Gorkis Nachtasyl Premiere.
Und von der darstellenden zur bildenden Kunst zu El Greco, dem Griechen.
Den Spanien gilt er als der Inbegriff ihrer religiösen Geistigkeit.
Er wurde 1541 auf Kreta geboren, gestorben ist er 1614 in Toledo.
El Greco war ein Visionär, der als Vorläufer der Moderne gelten kann.
Und im berühmten Prado-Museum in Madrid ist jetzt die erste umfassende Retrospektive dieses Künstlers zu sehen.
Rudolf Wagner hat sie für uns besucht.
Dieser Dominikus Theotokopulos ist schon deshalb ein Malergenie gewesen, weil sich die Experten noch immer nicht einig werden konnten, in welches wissenschaftliche Kästchen sie sein Wirken nun einordnen sollen.
Und wichtiger, weil er die Betrachterschar seiner Gemälde noch immer in Bewunderer und Kritiker zerfallen lässt.
Manche mögen El Grecos mystische, langgestreckte Gestalten und die meist religiöse Thematik seiner Bilder einfach nicht.
Die anderen allerdings sollten in den kommenden acht Wochen Spanien zum Ziel ihrer Pilgerfahrten wählen.
Es hat bisher noch nie eine so vollständige anthologische Gräko-Ausstellung gegeben wie die, die jetzt im Madrider Prado-Museum eröffnet wurde.
Das Umfeld seines Lebens wurde auch noch nie so gründlich beleuchtet wie heute in Toledo.
Dort im Hospital Tavera und in der Kirche San Pedro Martir werden in zeitgenössischen Bildern, Stadtplänen, Büchern und Dokumenten Rückblicke auf die Stadt getan, die vor 400 Jahren von Domenikos Theotokopoulos aus Kreta, genannt der Grieche El Greco, zur Heimat gewählt wurde.
Es ist wohl auch diesmal kein Zufall, dass die Anregung zu dieser aufwendigsten Kunstausstellung, die je in Spanien veranstaltet wurde, nicht von Spanien ausging.
El Greco ist in seiner Wahlheimat schon damals von König Philipp II.
abgelehnt und später vergessen worden.
Erst 1902 raffte sich das Prado-Museum zum ersten Mal zu einer Greco-Anthologie auf.
Das war so etwas wie eine Wiederentdeckung des Meisters mit dem Erfolg, dass sofort amerikanische Kunstexperten praktisch alle in Spanien auf dem freien Markt verfügbaren Werke El Grecos erwarben und in die neue Welt schafften.
Ein Kunstfreund aus der Stadt Toledo im US-Staat Ohio, die vom damaligen Kaufboom profitierte, ist nun vor ein paar Jahren auf die Idee zu der bisher größten Ausstellung der Werke des Griechen gekommen.
Er hat die Idee auch sehr amerikanisch in die Tat umgesetzt.
Warum sollte man nicht erwähnen, dass die Kreditkartenorganisation American Express einen großen Anteil der Ausstellungskosten trägt?
Dafür wandert die Sammlung auf Zeit dann auch für Monate nach Amerika, nach Washington, nach Toledo in Ohio und nach Dallas.
An ihrem Zustandekommen haben viele europäische Museen und Privatsammler beigetragen, aber eben auch amerikanische und kanadische, die vielleicht die besten, sicherlich die teuersten Gemälde zur Verfügung stellten.
El Grecos Piedad ist mit 120 Millionen Schilling versichert, den berühmten La Ocon stellte die National Gallery in Washington,
Toledo im Wetter leuchten kommt aus dem New Yorker Metropolitan Museum.
Am Rande der Ausstellung oder besser gesagt in ihrer Vorbereitungszeit hat es für die Greco-Forschung noch so etwas wie eine Doppelsensation gegeben.
Zum ersten Mal werden nun unter den 59 Gemälden der Ausstellung zwei Bilder gezeigt, von denen nur eines gerade eben katalogisiert, aber noch nie zu sehen und das andere vollkommen unbekannt war.
Große El Greco Ausstellung also auf Initiative eines Misters aus Toledo in Ohio, derzeit aber noch in Madrid zu sehen.
Drei Minuten vor eins, Zeit für die Schlussnachrichten.
Österreich.
Der niederösterreichische Landeshauptmann Ludwig hat heute in einem offenen Brief zu den gestrigen Erklärungen von FPÖ-Obmann Steger in Zusammenhang mit dem WBO-Skandal Stellung genommen.
Steger hatte erklärt, Ludwig habe beim WBO-Projekt auf der Salzer Wiese in Wiener Neustadt seine Aufsichtspflicht vernachlässigt.
Ludwig wirft nun Steger vor, diesen in einer Wochenzeitschrift geäußerten Vorwurf leichtfertig und ohne Überprüfung übernommen zu haben.
In Niederösterreich sei für die Förderung von Wohnhausbauten gemeinnütziger Wohnungsgenossenschaften und für die Aufsicht über diese Bauträger der Sozialistische Landesrat Höger verantwortlich, betont Ludwig.
Dessen Vorgänger, Landeshauptmann-Stellvertreter Zettel, habe im Mai 1980 aufgrund eines Beschlusses der Landesregierung das Wohnbauförderungsdarlehen für das WBO-Projekt Salzerwiese gesichert.
Die Industriellenvereinigung hat vor einer zu optimistischen Beurteilung der Außenhandelssituation gewarnt.
Es wurde betont, trotz zweistelliger Export-Zuwachsraten könne von einer längerfristigen Verbesserung keine Rede sein.
Als Hauptgründe werden eine schlechtere Wettbewerbssituation und die für österreichische Waren und Leistungen im Ausland erzielten zu geringen Preise genannt.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut rechnet für heuer mit einem Zuwachs der Exporte um 11,5 Prozent.
Innenminister Lanz hat einen mehrtägigen offiziellen Besuch in Bagdad beendet und ist nach Österreich zurückgekehrt.
Vor Journalisten sagte Lanz, eines der Hauptthemen seiner Gespräche sei die Sicherheit österreichischer Arbeiter und Techniker im Irak gewesen.
Man habe ihm auch versichert, dass es künftig keine terroristischen Aktivitäten in Österreich geben werde, die von irakischem Gebiet aus durchgeführt werden.
USA.
Im Konflikt zwischen Großbritannien und Argentinien um die Falklandinseln im Südatlantik haben sich die USA als Vermittler eingeschaltet.
Außenminister Haig empfing die Botschafter beider Staaten und den argentinischen Außenminister Costa Mendes.
Von argentinischer Seite wurde erklärt, man wünsche einen ehrenvollen und gerechten Frieden.
Von britischer, man werde mit Argentinien erst verhandeln, wenn es die Truppen von den Falklandinseln abgezogen habe.
Nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Starke in der Folge vor allem im Osten und Süden zum Teil aufgelockerte Bewölkung.
Wiederholt Regenschauer und Strichregen.
Nachmittagstemperaturen 11 bis 17 Grad.
Ja und das war's, das Mittagsjournal vom 7.
April.
Redakteur am Mikrofon war Werner Löw.
Auch im Namen von allen Mitarbeitern in Redaktion und Technik einen schönen Tag noch.
Einblendung: Kurt Josef Schildknecht (Regie), Gerhard Jaxs (Bühnenbild), Erik Frey (Luka), Szenenausschnitt mit Erik Frey (Luka)
Mitwirkende:
Gabriel, Erich [Gestaltung]
, Schildknecht, Kurt Josef [Interviewte/r]
, Jax, Gerhard [Interviewte/r]
, Frey, Erik [Interviewte/r]
, Frey, Erik [Interpret/in]
Datum:
1982.04.07 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Theater in der Josefstadt [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten