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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, meine Damen und Herren, beim ersten Mittagsjournal nach den Osterfeiertagen begrüßt Sie Werner Löw.
Und während dieser Feiertage hat sich in der Welt ja einiges getan und das schlägt sich zum Teil natürlich auch in den Themenschlagzeilen für unser geplantes Programm nieder.
Auslandsthema Nummer eins, nach wie vor der Konflikt um die Falklandinseln.
Nach ein paar Stunden Osteroptimismus über eine vielleicht absehbare diplomatische Lösung sieht es jetzt so aus, als wäre ein Vermittlungserfolg von US-Außenminister Haig trotz des vorläufigen Ausbleibens von Kampfhandlungen im Südatlantik doch noch in weiter Ferne.
Unterdessen treffen die ersten Falkland-Briten im Mutterland ein und sie nehmen sich kein Blatt vor den Mund, was ihre Kritik an London und dessen angebliche Vernachlässigung der Kronkolonie im Südatlantik betrifft.
Weiteres Auslandsthema, die zweite Vermittlerrolle der USA, konkret die jüngste Nahostreise des stellvertretenden Außenministers Stößel.
Sehr aktuell und akut geworden hier natürlich nach dem Tempelberganschlag von den Osterfeiertagen.
Dann die erste Rundfunksendung der verbotenen polnischen Gewerkschaft Solidarität aus dem Untergrund.
Und, wenn uns die Zeit dafür bleibt, eine Analyse der Situation in der Türkei.
Unmittelbarer Anlass dafür die neuerliche Verhaftung von Ex-Premier Ecevit.
Eine Verhaftung, deren Grund vermutlich ein Ecevit-Interview mit unserer außenpolitischen Redakteurin Brigitte Fuchs war.
An der Grenze zwischen Auslands- und Inlandsberichterstattung sozusagen der Staatsbesuch von Bundespräsident Kirchschläger in Jugoslawien.
Die österreichische Delegation, mit dem Präsidenten reisen ja Außenminister Paar und Handelsminister Staribacher, hat in der jugoslawischen Presse bereits einen Empfang erhalten, der angeblich seit Nassers Besuch in Belgrad nicht da war.
Aus Graz erwarten wir den Bericht von der Sondersitzung der steiermärkischen Landesregierung zur örtlichen Wohnbauaffäre.
Hier sind ja eher SPÖ-Nahegenossenschaften bzw.
deren Manager ins Zwielicht geraten.
Landeshauptmann Greiner will jedenfalls eine scharfe Kontrolle aller steirischen Wohnbaugenossenschaften durchziehen.
Das Thema WBO findet sich schließlich auch in unserer Inlands-Presse-Schau.
Und zuletzt wollen wir von der jetzt laufenden Hiroshima-Staffette in Österreich berichten, von einem Friedensmarsch besonderer Art.
In diesen Minuten gibt es eine Pressekonferenz der Veranstalter, bei der auch zwei Opfer von Hiroshima zu Wort kommen sollen.
Zwei Kulturthemen noch auf unserem umfangreichen Programmzettel.
Einmal die bevorstehende Uraufführung des ersten Bühnenstücks von Barbara Frischmuth und zweitens ein Blick auf den neuen Pulitzer-Preisträger John Uptake und seinen damit ausgezeichneten Bestseller-Roman Rabbit is Rich.
Zunächst aber die Nachrichtenverantwortliche Redakteurin ist Elisabeth Mahners und Sprecher Wolfgang Riemerschmid.
Großbritannien, Argentinien.
Die Bemühungen des amerikanischen Außenministers Haig um Vermittlung im Falkland-Konflikt stoßen offenbar auf neue Hindernisse.
Am Vormittag verschob Haig seine geplante Abreise zu neuerlichen Gesprächen nach Argentinien und setzte seine Unterredungen mit Premierministerin Thatcher fort.
Die amerikanische Botschaft in London erklärte, in der vergangenen Nacht seien bei Telefongesprächen Haigs mit dem argentinischen Außenminister Costa Mendes Meinungsverschiedenheiten zutage getreten.
Die argentinische Nachrichtenagentur DIN meldet, Costa Mendes habe einen Vorschlag Hakes zurückgewiesen.
Künftig sollten Großbritannien, Argentinien und die USA die Falkland-Inseln gemeinsam verwalten.
Argentinien hat bei einer Bank in New York ein Sperrkonto eingerichtet, auf das alle fälligen Zahlungen argentinischer Unternehmen an britische Gläubiger überweisen werden.
Die Gelder sollen erst dann freigegeben werden, wenn Großbritannien seine Wirtschaftssanktionen gegen Argentinien aufhebt.
Kanada, Neuseeland.
Beide Länder erfüllen jetzt die Forderung Großbritanniens nach einem Wirtschaftsboykott gegen Argentinien.
Wegen des argentinischen Einmarsches auf den Falklandinseln verhängte Kanada ein Importverbot für alle argentinischen Waren.
Neuseeland hat sämtliche Handelsbeziehungen zu Argentinien abgebrochen.
Vereinte Nationen, USA.
UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar will demnächst mit Diplomaten Großbritanniens und Argentiniens über die Beilegung des Falkland-Konfliktes beraten.
Pérez de Cuéllar hat wegen der Auseinandersetzung um die Inselgruppe im Südatlantik seine Rundreise durch Europa vorzeitig abgebrochen.
Die OAS, die Organisation amerikanischer Staaten, konnte sich bei ihrer Sitzung in Washington nicht auf eine gemeinsame Resolution über den Falkland-Konflikt einigen.
Die zum Commonwealth gehörenden Staaten in der Karibik hatten eine Verurteilung Argentiniens wegen der Besetzung der Inseln verlangt.
Die übrigen OAS-Mitglieder lehnten jedoch eine eindeutige Stellungnahme gegen Argentinien ab.
Polen.
Ein Untergrundsender der Gewerkschaft Solidarität hat gestern Abend zum ersten Mal eine Sendung ausgestrahlt.
Die 8,5 Minuten lange Übertragung von Radio Solidarität, wie sich der Sender selbst nennt,
war eine der spektakulärsten Aktionen von Oppositionellen seit Verhängung des Kriegsrechtes in Polen.
Ein Sprecher und eine Sprecherin bezeichneten das Programm als Probesendung.
Sie erklärten, Radio Solidarität kämpfe für die Freilassung der Inhaftierten und für die Wiederherstellung der Menschenwürde in Polen.
Die Hörer wurden aufgefordert, das Licht in ihren Wohnungen dreimal ein- und auszuschalten, um den Empfang des Geheimsenders zu bestätigen.
Radio Solidarität will sich am 30.
April wieder melden.
Ehemalige Gewerkschaftsmitglieder gaben bekannt, die Sendung sei technisch von einigen Rundfunkspezialisten betreut worden, die bei Verhängung des Kriegsrechtes im Dezember ihre Arbeitsplätze verloren hatten.
Das Programm soll aufgezeichnet und über eine automatische Sendeanlage abgestrahlt worden sein.
Nahe Osten, Vereinte Nationen.
Nach dem schweren Zwischenfall im Tempelbezirk von Jerusalem herrscht im Nahen Osten wieder erhöhte Spannung.
In den von Israel besetzten Gebieten Westjordaniens und im Gazastreifen kam es bereits gestern als Reaktion auf den Amoklauf eines offenbar geistig verwirrten Reservisten der israelischen Armee zu Ausschreitungen.
Gleichzeitig begann ein vom obersten muslimischen Rat ausgerufener siebentägiger Generalstreik.
Marokko hat im Namen der islamischen Staaten die Einberufung des Sicherheitsrates wegen des Zwischenfalls beantragt.
Der saudiarabische König Khalid bezeichnete den Amoklauf wörtlich als sündige Aggression Israels.
Die offizielle Darstellung Jerusalems, der Mann sei offensichtlich geistig verwirrt, wurde von der islamischen Weltkonferenz zurückgewiesen.
Die Organisation forderte gestern die islamische Welt auf, die Palästinenser in den israelisch besetzten Gebieten zu unterstützen.
Italien.
Einen Tag vor Beginn des Prozesses gegen die mutmaßlichen Mörder des christlich-demokratischen Politikers Aldo Moro sind die Roten Brigaden wieder aktiv geworden.
Die linksextreme Terrororganisation bekannte sich in einem Anruf zu einem Anschlag auf Polizisten in Rom.
Dabei waren drei Beamte verletzt worden.
Die Polizisten hatten das Gebäude bewacht, in dem morgen der Prozess gegen 63 Personen beginnen soll, die in die Entführungsaffäre um Aldo Moro verwickelt sind.
Die Gerichtsverhandlung wird in einer riesigen Turnhalle ablaufen.
Für die Angeklagten sind zwei Käfige aufgestellt worden.
In einem werden die reugen Terroristen sitzen, die als Zeugen der Anklage mit dem Gericht zusammenarbeiten wollen, in dem anderen ihre ehemaligen Genossen.
Jugoslawien.
Bundespräsident Kirchschläger ist heute in Begleitung von Außenminister Paar und Handelsminister Staribacher zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Belgrad eingetroffen.
Neben bilateralen und internationalen Fragen werden wirtschaftliche Themen und die Lage der jugoslawischen Gastarbeiter in Österreich zur Sprache kommen.
Die jugoslawische Nachrichtenagentur TANJUK hat gestern eine umfassende Zusammenarbeit vor allem im Hinblick auf die strategische Lage beider Länder für wünschenswert erklärt.
Tanjuk betonte ferner, Österreich gehöre zu den wenigen Industriestaaten, die die Probleme der dritten Welt erfasst hätten.
Österreich.
Die Verbraucherpreise waren im März dieses Jahres um 5,9 Prozent höher als im März 1981.
Dies teilt das Statistische Zentralamt mit.
Die Preissteigerungen von Februar auf März 1982 betrugen 0,7 Prozent.
Diese Preissteigerungen sind größtenteils auf teurere Tabakwaren, höhere Radio- und Fernsehgebühren sowie Preissteigerungen bei Obst und Gemüse zurückzuführen.
In der Bundesrepublik Deutschland stiegen die Verbraucherpreise im März 1982 verglichen mit März 1981 um 5,2 Prozent, in der Schweiz um 4,7 Prozent.
Die steiermärkische Landesregierung hat heute in einer Sondersitzung die Überprüfung von fünf Wohnbaugenossenschaften durch die Kontrollabteilung des Landes beschlossen.
Geprüft werden die SPÖ-nahen Genossenschaften Allgemeine Heimstättengenossenschaft, Neue Heimat, Enztal und Heimland sowie die der ÖVP nahestehende Gesellschaft für Wohnbau und Siedlungswesen.
Landeshauptmann Kreiner hatte einen entsprechenden Antrag eingebracht.
Kreiner erklärte, im Interesse der Wohnungsinhaber und der Steuerzahler sei eine rasche Klärung aller Vorwürfe von größter Bedeutung.
Diese Überprüfung ist die politische Konsequenz aus der Affäre um die Heimlandgenossenschaft.
Im Zusammenhang damit sind bereits fünf Personen verhaftet worden.
Ihnen wird persönliche Bereicherung vorgeworfen.
Der Schaden soll mindestens 700.000 Schilling betragen.
Von Karfreitag bis Ostermontag sind bei Verkehrsunfällen 13 Menschen getötet worden.
Das sind um 8 weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der Verletzten hat sich aber diesmal deutlich erhöht.
Während der Osterfeiertage 1981 wurden 569 Verkehrsteilnehmer verletzt, heuer 601 Personen.
Auch die Zahl der Unfälle stieg an.
Fast 20.000 Autolenker wurden wegen überhöhter Geschwindigkeit bestraft.
USA.
In New York wurden heute die Pulitzer Preisträger für hervorragenden Journalismus bekannt gegeben.
Den Preis für Auslandsberichterstattung erhielt John Darden von der New York Times für seine Artikel über die Lage in Polen.
Jack Rosenthal wurde für seine Leitartikel in derselben Zeitung geehrt.
In der Sparte Pressefotografie erhielt Ron Edmonds einen Preis für seine Fotos vom Attentat auf Präsident Reagan.
Der für seine satirischen Beschreibungen der Schwächen der amerikanischen Gesellschaft bekannte Kolumnist Art Buchwald wurde mit dem Pulitzer Preis für Kommentare ausgezeichnet.
Seine Kolumnen werden von etwa 800 amerikanischen und ausländischen Zeitungen veröffentlicht.
Den Preis für Belletristik erhielt John Uptike für seinen Roman Rabbit is Rich, in dem er den Grundtyp eines amerikanischen Verlierers beschreibt.
Die Pulitzer-Preise werden seit 66 Jahren vergeben und sind nach dem damaligen Verleger der New Yorker World, Joseph Pulitzer, bekannt.
Sie werden für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Journalistik und der Literatur vergeben.
Die Wetterlage?
Vor dem Eintreffen weiterer Kaltluft aus Nordwest tritt an der Alpen-Nordseite regional kurzzeitig Wetterbesserung ein.
Eine schmale Hochdruckbrücke erstreckt sich von den britischen Inseln bis zum Balkan.
Südlich des Alpenhauptkammes verursacht ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet gebietsweise Niederschläge.
die Wetteraussichten bis morgen früh.
In Teilen Ober- und Niederösterreich sowie regional im Burgenland zeitweise länger sonnig.
Im übrigen Bundesgebiet häufig starke Bewölkung, in der Steiermark und in Kärnten meist bedeckt.
Strichweise Schneefall, besonders in Tirol und Salzburg sowie in der Steiermark und in Kärnten.
Westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 5 bis 12 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 5 bis plus 3 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
In Kärnten und in der Steiermark im Laufe des Tages allmählich Bewölkungsrückgang.
In Teilen von Ober- und Niederösterreich und im Burgenland überwiegend aufgelockert bewölkt, regional länger sonnig.
In Vorarlberg, Tirol und in Salzburg veränderliche, häufig jedoch meist starke Bewirkung.
Zeitweise Aufkommen von Schneefall, besonders in den Nordstaugebieten von Tirol und Salzburg.
Wind aus Südwest bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 5 bis 12 Grad.
Das Wetter übermorgen Donnerstag.
Weiterhin keine durchgreifende Wetteränderung.
Anhaltend wechselhaft und für die Jahreszeit zu kühl.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien wolkig, 8°, Westwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 8°, Süd 10 km.
Linz stark bewölkt, 4°, West 15.
Salzburg bedeckt, leichter Schneeschauer, 2°, Nordwind 15 km.
Innsbruck stark bewölkt, 5° Nord 5, Bregenz stark bewölkt, 4° Nord 10 km, Graz bedeckt Regen, 3° Windstill und Klagenfurt bedeckt, 4° Ostwind, 20 km in der Stunde.
Ausführliche Berichterstattung um die Falkland-Inseln
ist es in Wirklichkeit zum Glück bisher zu keinem Zusammentreffen zwischen britischen Einheiten, die seit gestern Frühjahr Schießbefehl haben, und argentinischen Kriegsschiffen gekommen.
Der Rückzug der argentinischen Flotte aus dem von Großbritannien erklärten 200 Seemeilen Sperrgebiet rund um die Inselgruppe ließ gestern noch einigen Optimismus aufkommen,
dass es trotz der britischen Blockade immer noch eine Denk- und Atempause für diplomatische Bemühungen geben könnte.
Es lässt sich schwer sagen, was da alles jetzt hinter den Kulissen läuft.
Wichtigster Mann vor den Kulissen ist aber jetzt sicher der amerikanische Außenminister Haig mit seiner Pendlermission zwischen London und Buenos Aires.
Einige Kompromissformeln wurden und werden ja bereits gehandelt.
Da gibt es die Andorra-Lösung, eine nach dem Vorbild des Pyrenäenstaats geteilte Souveränität zwischen Argentinien und Großbritannien in diesem Fall.
Es gibt die Hong Kong-Variante, also eine Art Verpachtung der Inseln durch Argentinien an Großbritannien für einige Jahrzehnte.
Die bisher anscheinend aussichtsreichste Lösung, eine multinationale Verwaltung der Inseln, etwa unter Einbeziehung auch der Vereinigten Staaten, auch dieser Kompromiss scheint jetzt an der Kernfrage zu scheitern, wie weit muss die argentinische Präsenz auf den Inseln verringert werden, damit sich London überhaupt an den Verhandlungstisch setzt.
Außenminister Haig hat jedenfalls seinen Rückflug zum zweiten Buenos Aires-Besuch verschoben.
Aus London meldet sich Hans Benedikt.
heute ein indirektes Gespräch zwischen der britischen Ministerpräsidentin Thatcher und der argentinischen Regierung vermittelt.
Das Ergebnis ist noch nicht bekannt, es könnte aber den Falkland-Konflikt entscheidend beeinflussen.
Hague suchte Frau Thatcher in ihrem Amtssitz in der Downing Street auf und telefonierte in wiederholten Gesprächspausen mit dem argentinischen Außenminister Costa Mendes in Buenos Aires.
Die Konferenz wurde soeben beendet.
Es ging um die beiden Hauptelemente der Falkland-Krise,
Einerseits militärische Entschärfung und die Bedingungen, unter denen Argentinien seine Falkland-Invasionsarmee abzieht und Großbritannien den Aufmarsch seiner im Mittelatlantik befindlichen Gegeninvasionsflotte stoppt.
Andererseits ging es um eine Abstimmung der Souveränitätsansprüche beider Länder.
Sie bewegen sich zwischen Totalansprüchen und Kompromissangeboten zu einer geteilten Souveränität, bisher aber ohne Einigung.
Das hatte Haig offenbar in der vergangenen Nacht
nach einer elfstündigen Gesprächsrunde mit Raoul Thatcher veranlasst, seinen Rückflug nach Buenos Aires zu einem neuen Treffen mit Argentiniens Präsidenten Leopoldo Galtieri zu verschieben.
Heute früh wurde das mit der Erklärung begründet, es gebe neue Schwierigkeiten in Buenos Aires.
Die Konfliktparteien sind nicht zu einseitigen militärischen Entspannungsschritten bereit.
Jeder empfindet das Zögern des anderen als militärischen Druck und weigert sich, den nächsten Schritt zur Lösung der Souveränitätsfrage zu tun.
Großbritannien zitiert immer wieder den UNO-Sicherheitsratsbeschluss zur Abzugsforderung an Argentinien.
Und Argentinien sagte heute früh, das gelte ebenso für die britische Flottenblockade, auch wenn sie bisher ohne Konfrontation verlaufen ist.
Heck hat es auch deshalb schwer, weil er neben seiner Vermietermission die Interessen der USA sowohl gegenüber dem NATO-Partner Großbritannien als auch gegenüber ihren südamerikanischen Partnern in der Organisation amerikanischer Staaten warnen muss.
Dort müssen die USA ja sehr wachsam sein, um Einflüsse der Sowjetunion zu verhindern.
Ministerpräsidentin Thatcher wird, was immer dieser Tag für sie bringt, damit morgen in eine Krisensitzung des Oberhauses und des Unterhauses gehen.
Sie wird das Verhalten ihrer Regierung in dieser Krisensituation erklären und vielleicht neue Entscheidungen bekannt geben.
Beobachter glauben, dass Frau Thatchers Position jetzt etwas stärker sei als zu Beginn der Balkan-Krise.
Damals war die Regierung beschuldigt worden, die Invasionsvorbereitungen Argentiniens zwar frühzeitig erkannt zu haben, aber nicht rechtzeitig darauf reagiert zu haben.
Soweit Hans Benedikt aus London und vielleicht können wir Ihnen noch im Verlauf dieser Sendung genauere Angaben darüber machen, was jetzt bei diesem Schritt aus Minister Higgs tatsächlich herauskommen wird, herauskommen kann.
Die Frage nach der augenblicklichen Situation auf der Gegenseite in Argentinien nämlich, die stellten wir Ulrich Enke.
Keine Herkules-Transportmaschinen mehr, keine Kampfbomber, die im Tiefflug über die Küste jagen, kein Fliegeralarm und auch keine Verdunklungsgebote mehr.
In Comodoro Rivadavia im Süden Argentiniens ist österliche Ruhe eingekehrt, nach außen hin zumindest.
Zu erklären ist all das keinesfalls damit, dass sich nun doch eine friedliche Verhandlungslösung anzubahnen scheint.
Nein, man glaubt ganz einfach jetzt auf alles vorbereitet zu sein.
Die Stadt bleicht keinem Heerlager mehr.
Die siegesbewussten Soldaten, rund 10.000 durften es sein, wurden auf die umstrittenen Inseln geflogen.
Viele von ihnen erst, nachdem sie bei der österlichen Messe den Segen erhalten hatten und der Standortkommandant glaubhaft in der Kirche erklärt hatte, dass es für einen guten Katholiken kein höheres Ziel geben kann, als für das eigene Vaterland zu sterben.
Blumensträuße und winkende Menschen zum Abschied.
Für Selbstzweifel war da kein Raum mehr.
Was Krieg wirklich bedeutet, welche Zerstörungskraft ein modern geführter Krieg mit sich bringt, davon wissen die Menschen hier im Süden Argentiniens kaum etwas.
Die veranstalteten Erste-Hilfe-Kurse würden nicht einmal für einen mittleren Verkehrsunfall ausreichen.
Die als bombensicher angegebenen dreistöckigen Häuser würden bis auf die Grundmauern zusammenfallen, wenn man nur einen schweren Stein auf sie werfen würde.
Die Fliegeralarme und Verdunkelungsübungen waren ein besserer Scherz und Flugabwehrstellungen hat man erst gar nicht aufgebaut.
Die Verunsicherung, ja die Kriegsangst, die sich preisgemacht hatte, waren schlagartig verschwunden, als das Fernsehen von der großen Demonstration in Buenos Aires vor zwei Tagen berichtete.
Die feurigen Reden, die vielen argentinischen Fahnen und die nationale Einheit demonstrierenden Tausende von Menschen verliehen Sicherheit, ließen jeden Zweifel an der eigenen Stärke schwinden.
Die wenigen, denen all das nicht genug war, hatten sich vorzeitig abgesetzt.
Für Flugtickets in die ferne Hauptstadt wurden auf dem Schwarzmarkt Höchstpreise geboten, zumal nachdem gestern aus Sicherheitsgründen alle zivilen Flüge erst einmal zur Vorsicht ganz abgezeigt worden waren.
Wochenendhäuser am Meer waren zu einem Spottpreis zu kaufen.
Alles, was gut und teuer war, verlor plötzlich an Wert.
Was es hingegen vorher gar nicht gab, nahm plötzlich ständig zu.
nämlich nationales Selbstbewusstsein, das Gefühl von Sicherheit.
Die permanente Kontrolle ausländischer Berichterstatter wurde eingestellt.
Grundsätzlich anmeldepflichtige, auswärtige Telefongespräche kamen schneller zustande.
Selbst Militärs sind plötzlich ansprechbar.
Bei der Auskunft immer die gleiche ist.
In Buenos Aires wird entschieden, ob wir die Briten verprügeln dürfen.
Nicht hier.
Und man fügt hinzu, leider ist das so.
Mit dem Beginn der britischen Seeblockade in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag kamen tausende von Menschen auf die Straße, verrichteten viele von ihnen demonstrativ ihre Norddorf in jenen Gewässern, in denen irgendwo hinter dem Horizont die britischen U-Boote operierten.
Doch seitdem ist Ruhe eingekehrt.
Von Krieg redet hier niemand mehr.
Comodoro Rivadavia ist wieder zu einem verschlafenen Provinznest geworden.
Ulrich Enke mit einem Situationsbericht aus Argentinien.
Bei all der Diskussion um den Falkland-Insel-Konflikt ist ein Aspekt ja bisher kaum berücksichtigt worden.
Was wollen die Falkländer selbst?
Wer hat sie gefragt?
Jene Menschen, für die die britische Flotte bereit zu sein scheint, alles einzusetzen.
Am Wochenende hat nun die britische Presse erstmals Berichte über die Haltung und Stimmung der Falkländer veröffentlicht, die ein eher überraschendes Bild ergeben.
Harry Sikowski fasst zusammen.
Mr. Edmund Carlyle ist über Nacht zur kontroversiellen Schlüsselfigur in der Frage des Schicksals der Falkländer geworden.
Nominell ist Mr. Carlyle zwar nur ein Schafzüchter auf den Falklandinseln, aber er ist trotzdem nicht irgendwer.
Er ist immerhin der Bruder jenes konservativen Abgeordneten Mark Carlyle, der in der Regierung Deutscher zwei Jahre lang Unterrichtsminister war.
Bruder Edmund ist nun nach der argentinischen Invasion nach England heimgekehrt und was er in Gesprächen mit Reportern der Times und des Daily Telegraph zu berichten hat, kann getrost als Sensation bezeichnet werden.
For God's sake cool it.
Um Gottes Willen, kühlt euch ab.
Das ist die Botschaft, die er heimbringt und die er auch in einem Gespräch der Eisernen Lady, Ministerpräsidentin Thatcher, übermitteln will.
Mit anderen Worten, die Falkländer wollen gar nicht, dass das Mutterland zur Gewalt greift und durch eine militärische Aktion die Rückeroberung der Inseln versucht.
In der vergangenen Woche hat sich die Haltung der Bevölkerung in bemerkenswerter Weise geändert, weiß Edmund Carlyle zu berichten.
Wir sind bereit, uns mit der argentinischen Souveränität zu arrangieren, vorausgesetzt, dass die Argentinier ihre Truppen wieder abziehen.
Der Scharfzüchter berichtet, dass die argentinischen Soldaten außergewöhnlich freundlich gewesen seien.
Die anfängliche Feindseligkeit der Falkländer sei gewichen, sobald sie sahen, dass die argentinischen Soldaten sich höflich und nett benommen hätten.
Carlyle dementierte auch die in Europa veröffentlichten Zahlen über die Invasionstruppen.
Es seien höchstens 500 Mann gewesen, die in Zelten vor der Stadt lagerten und nicht etwa 10.000.
Edmund Carlyle wies auch Berichte über Kämpfe und Opfer bei der Invasion zurück.
Es habe wohl etwa zweieinhalb Stunden Widerstand der britischen Marinesoldaten gegeben, aber es sei nur ein Argentiner getötet worden, als er durch die Hintertür in die Küche des Gouverneurspalastes eindrang.
Mr. Carlyle hat wenig gute Worte für die britische Haltung vor, während und nach der Invasion der Inseln übrig.
Es habe den Anschein, als würden die Argentinier in fünf Jahren mehr für die Falkländer investieren wollen, als die Briten in 150 Jahren getan haben, sagt er.
Hand aufs Herz, meinte Edmund Carlyle.
Wer hat denn in Großbritannien vor zwei Wochen überhaupt gewusst, wo die Falkland-Inseln liegen?
Deshalb neigten viele Falkländer zur Ansicht, es sei doch mühewert, den Argentinern eine Chance zu geben.
Die meisten Falkländer hätten von dem Rückführungsangebot der Briten keinen Gebrauch gemacht und wollten bleiben, obwohl ihnen London für den Verlust ihrer Existenz auf den Inseln Kompensation angeboten habe.
Zumindest habe der neue Gouverneur General Menendez zugesagt, dass die Falkländer ihre britische Lebensart fortführen könnten.
Sie könnten weiter in Frieden ihre Schafe züchten, die Versorgung aus Argentinien sei gut und man habe sogar den Bewohnern Wiedergutmachung für Schäden versprochen, die eventuell durch die Invasion an ihrem Eigentum entstanden seien.
In der britischen Presse wird auch Mrs. Pamela Reid, die 28-jährige Wirtin der Victoria Pub in Port Stanley, zitiert, die einerseits klar geführt, dass Telefongespräche zensuriert würden, andererseits aber begrüßt, dass die Argentinien nun Fernsehen, Radio und Zeitungen bringen würden.
Dinge, die es bisher auf den Inseln nicht gegeben habe.
Ein anderer Bewohner, Mr. Alan Watson, der die Inseln verlassen hat, meinte, er sei von den Argentinien korrekt behandelt worden und lediglich geschockt gewesen, als plötzlich der Rechtsverkehr eingeführt wurde.
Gewiss gibt es auch Gegenstimmen.
Ein Mr. Cameron, der nach England heimkehrte, meinte, Edmund Carlyle sei weder gebürtiger Falkländer noch anerkannter Sprecher der Inselbewohner.
Ohne Beweise könne man seine Ansichten nicht ernst nehmen.
Und die Antwort des offiziellen Falkland-Büros der britischen Regierung über den Bericht Edmund Carlyles bestand aus einem berühmten Zitat der Königin Victoria.
We are not impressed.
Wir sind nicht beeindruckt.
Und Szenenwechsel jetzt von den Falkland-Inseln in den Nahen Osten.
Denn nicht nur der erste Mann im amerikanischen Außenministerium, Haig, ist in diplomatischer Mission unterwegs, auch sein wichtigster Stellvertreter, Walter Stößl, hat seit gestern Abend eine Funktion als diplomatischer Weltpolizist übernommen.
Eben im Nahen Osten, wo nach dem schweren Zwischenfall im Tempelbezirk in Jerusalem vom Ostersonntag ja wieder erhöhte Spannung herrscht.
In den von Israel besetzten Gebieten Westjordanien und im Gaza-Streifen kam es schon gestern als Reaktion auf den Amoklauf eines offenbar geistig verwirrten Reservisten der israelischen Armee zu Ausschreitungen und ein vom obersten muslimischen Rat ausgerufener 7-Täger-Generalstreik hat begonnen.
Stößl nun will versuchen, diese Spannungen im Nahen Osten zu vermindern und auch in letzter Minute auftauchende Probleme beim Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel zu verhindern, Klaus Emmerich berichtet.
Dass das US-Außenministerium durch die zeitliche und tagliche Häufung ungelöster und wieder oft gebrochener Probleme in diesen Stunden praktisch seiner Führungsspitze beraubt ist, verzeichnen nicht die ausländischen Diplomaten in der amerikanischen Hauptstadt.
Die Krise im Südatlantik und die Krise im Nahen Osten beanspruchen die Kräfte der USA als eine Art Weltpolizist, derart, dass auch der innenpolitische Fahrplan durcheinander gerät.
Präsident Reagan muss sich mit den auswärtigen Krisen wesentlich intensiver befassen, als von seinem Staat geplant oder gewünscht wird.
So verfolgte der amerikanische Präsident die Hague-Mission ebenso mit Detailanweisungen wie die Staffel-Mission.
In der Ausfrage sehen sich die USA vor folgender Mehrfachproblematik.
Eine Zunahme der Gewaltanwendungen, die auch in amerikanischer Sicht nicht nur mit radikalen Kräften in Israel und den arabischen Ländern zusammenhängt,
die den vorläufigen Abschluss des Camp David-Abkommens mit dem endmütigen Rückzug der Israelis aus der Sinai-Wüste in den nächsten beiden Wochen, wenn auch aus verschiedenen Gründen, unbedingt zu verhindern trachten.
Schon rein psychologisch und klimatisch droht die neue Kette von Gewalt zu einem politischen Faktor zu werden, den die verantwortlichen und verantwortungsbewussten Politiker im Nahen Osten möglicherweise nicht mehr unter Kontrolle zu halten vermögen, wie es hier in Washington heißt.
Geradezu alarmiert hat ein zweiter Politfaktor, nämlich die erste öffentliche Andeutung Israels, in 14 Tagen nicht, wie vereinbart, den Rückzug aus der Sinai-Wüste anzutreten, wie durch den israelischen Minister Sharon es jetzt geschehen ist.
Er hat allem Anschein nach damit die Amerikaner überrascht, ebenso die israelische Darstellung von ägyptischen Truppenbewegungen und Wachenschmuckeleien.
Der dritte Reisegrund für den Außenminister stellvertretender Schlüssel heißt Libanon.
Hier möchte Washington unter allen Umständen den Waffenstillstand gewahrt wissen.
Soweit Klaus Emmerich über die neue Nahostmission des stellvertretenden amerikanischen Außenministers Stößel.
Eine Minute vor halb eins, Zeit für einen Blick auf das noch verbleibende Programm.
An Auslandsthemen wollen wir Ihnen noch präsentieren die erste Radiosendung der polnischen Solidarität aus dem Untergrund.
und ein Situationsbericht über die Lage der politischen Opposition in der Türkei.
Aus dem Inland oder an der Grenze zwischen Inland und Ausland ein Bericht über die jugoslawischen Reaktionen auf Bundespräsident Kirchschlegers Besuch in Belgrad.
Dann ein Blick in die Kommentarspalten der Inlandspresse, ein Bericht von der Sondersitzung der steiermärkischen Landesregierung im Zusammenhang mit den steirischen Wohnbauaffären und die Hiroshima-Staffette für den Frieden durch Österreich.
Im Kulturteil schließlich ein Blick auf den Schriftsteller John Updike und seinen Roman Rabbit is Rich.
Dieses Team hat also den Pulitzer-Preis jetzt.
erhalten.
Zunächst aber, wie angekündigt, zur ersten Radiosendung der Solidarität aus dem Untergrund.
Das ist gestern hat sie stattgefunden, hat ungefähr zehn Minuten gedauert und diese Sendung war dem Thema vier Monate Kriegsrecht gewidmet und sie hat die staatlichen Medien Polens der Lüge bezichtigt.
Die Bevölkerung war durch Flugblätter auf diese Sendung vorher aufmerksam gemacht worden.
Eine Fortsetzung ist für den 30.
April in Aussicht gestellt worden.
Ludwig Tam meldet sich dazu aus Warschau.
In ganz Warschau konnte man es über die Ostertage hören.
Am Montagabend um 21 Uhr werde die Gewerkschaft Solidarität aus dem Untergrund eine Rundfunkbotschaft senden.
Zu empfangen sei sie auf UKW 70,1 und so war es denn auch.
Pünktlich meldeten sich auf der angegebenen Wellenlänge eine weibliche und eine männliche Stimme, die davon sprachen, dass dieses zunächst ein Versuch sei und man den Sender nicht überall empfangen werde.
Es seien aber Abgesandte der Solidarität unterwegs, die sich ein Bild von den Empfangsmöglichkeiten machen sollten.
Um ihnen ihre Arbeit zu ermöglichen, wurden die Hörer gebeten, dreimal das Licht an- und auszuknipsen, wenn sie die Sendung sehr gut empfingen.
Treten beim Abhören technische Schwierigkeiten auf, sollte man dasselbe zweimal tun und schließlich solle das Licht einmal aus- und wieder anmachen, wer nur schlecht empfangen könne.
Im Warschauer Stadtteil Prager, auf der anderen Seite der Weichsel, war der Empfang, abgesehen von einem leicht störenden Geräusch, klar und verständlich.
Die ganze Sendung dauerte etwa acht Minuten.
Die Sprecher kündigten an, dass man nach dem Stadium des Experimentierens regelmäßig Nachrichten verbreiten wolle.
Zunächst aber sollten sich die Hörer an die Stimmen gewöhnen, um die Authentizität der Sendung zu erkennen.
Dann war vom gegenwärtigen Zustand in Polen an diesem Osterfest die Rede vom Krieg, den die Staatsmacht gegen das eigene Volk führe.
Der Sender solle dazu beitragen, den Kampf der Solidarität für die Herstellung der Menschen- und Bürgerrechte normaler Verhältnisse und eine Wiederbelebung der Gewerkschaftssolidarität zu unterstützen.
Die Verhältnisse in den Internierungslagern, hieß es, seien gar nicht so gut, wie offiziell behauptet werde.
Sie glichen vielmehr denen in den Gefängnissen.
Es folgte dann ein auf der Gitarre begleitetes Lied der Solidarität.
Abschließend erinnerte die Sprecherin daran, dass am heutigen 13.
April vier Monate seit Verhängung des Kriegszustandes vergangen seien.
Radio Solidarität verabschiedete sich mit dem Hinweis, dass die nächste Sendung am 30.
April um 21 Uhr ausgestrahlt werde.
Ludwig Tam in Warschau hat für uns die erste Radiosendung der Verbotenen Solidarität aus dem Untergrund mit angehört.
Am Samstag wurde der ehemalige türkische Premierminister Bülent Ecevit wegen eines angeblichen Interviews mit einer norwegischen Zeitung verhaftet.
Gestern ließen ihn die Militärbehörden dann überraschend frei, um ihn nur eine halbe Stunde später erneut hinter Gitter zu setzen.
Diesmal soll er mit ausländischen Rundfunkanstalten gesprochen haben.
Für die Anschuldigungen, die gegen ihn vorgebracht werden, muss der Ex-Politiker mit Gefängnis bis zu fünf Jahren rechnen.
Unsere außenpolitische Redakteurin Brigitte Fuchs hat sich bis zum Osterwochenende in der Türkei aufgehalten und sich dabei ein Bild über die Situation 19 Monate nach dem Militärputsch machen können.
Zur Verhaftung Ecevitz der folgende Beitrag.
Kaum war Ecevit von den Militärbehörden nach 48 Stunden Haft freigelassen worden, folgte auch schon der nächste Schlag gegen den sozialdemokratischen Politiker.
Er wurde erneut festgenommen.
War seine Verhaftung am Samstag noch mit einem Interview für eine norwegische Zeitung begründet gewesen, so ist er gestern angeblich wegen neuerlicher Kontakte mit der ausländischen Presse festgenommen worden.
Unter anderem wegen eines Gesprächs mit der britischen Radiostation BBC.
In allen Fällen bestreitet Ecevit, diese Interviews gegeben zu haben, was auch von den betroffenen Korrespondenten bestätigt wird.
Die Anklage lautet dennoch auf Verbreitung falscher Nachrichten im Ausland, ein Vergehen, für das es in der heutigen Türkei Haftstrafen bis zu fünf Jahre gibt.
In der Interpretation der türkischen Machthaber überschneiden sich dabei die Grenzen zwischen einem offiziellen Interview und einem Privatgespräch mit einem Journalisten.
An den ehemaligen Premierminister lässt sich, auch wenn er sich gerade nicht im Gefängnis befindet, nur sehr schwer herankommen.
Wer mit ihm telefonieren will, muss Nachricht bei seinen Leibwächtern hinterlassen, die in einer schäbigen Hütte neben Ecevits Wohnung stationiert sind.
Der Politiker entscheidet dann, wer zurückgerufen wird und wer nicht.
Ist man dann bis in die geräumige Neubauwohnung in Oran, einer weit abgelegenen Satellitenstadt Ankaras, vorgedrungen, wird einem klar, wie isoliert der frühere Wählerliebling heute lebt.
Man wird zwar mit freundlicher Höflichkeit zu einer Tasse Tee empfangen.
Über Politik soll aber nach Möglichkeit nicht gesprochen werden.
Denn damit verstößt man in der Türkei gleich gegen zwei Gesetze.
Einmal gegen das, das politische Äußerungen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an und für sich verbietet und zum Zweiten gegen den Erlass, der Gespräche mit Ausländern von einer vorherigen Bewilligung des Provinzgouverneurs abhängig macht.
Also versucht man mit dem Dichter und Poeten Ecevit zu sprechen und wird sofort eingeschränkt.
Ecevit schreibt seit dem Militärputsch vor 19 Monaten keine Gedichte mehr.
Er kann auch die innere Emigration nicht verstehen, in die sich viele seiner intellektuellen Freunde zurückgezogen haben, um nicht vor dem Militärrichter zu enden.
Denn diese Selbstbeschränkung führe nur zur völligen Isolierung von der türkischen Bevölkerung.
Dieser Isolierung war Ecevit zum ersten Mal Ende letzten Jahres entkommen, als er zwei Monate wegen verbotener politischer Äußerungen hinter Gitter verbrachte.
Denn ausgerechnet als ihn die Militärs völlig von der Öffentlichkeit fernhalten wollten, bekam er die meisten Briefe aus der Bevölkerung.
Diese Briefflut hält bis heute an und dürfte sich nach den neuerlichen Verhaftungen auch weiter fortsetzen.
Im Gefängnis wird sich Ecevit nun auch auf die nächsten Prozesse vorbereiten müssen.
Der Erste am 29.
April wird sich mit einem Artikel beschäftigen, den er für das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel geschrieben hat.
Darauf werden weitere Verfahren wegen Gesprächen mit ausländischen Journalisten folgen.
Gleichzeitig laufen Untersuchungen gegen seine republikanische Volkspartei.
Untersuchungen, in denen Querverbindungen zu linksextremen Gruppen bewiesen werden sollen.
Sich auf diese Verfahren vorbereiten zu wollen, ist so gut wie unmöglich, denn sämtliche Papiere und Unterlagen der Partei wurden von den Militärs schon vor Monaten beschlagnahmt.
Die erneute Verhaftung Edgewitz dürfte nur der erste Schritt zu einem bedeutend härteren Vorgehen der Militärs gegen die ehemaligen Politiker sein.
Der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats, General Evren, hatte diese Härte schon vor einigen Tagen angekündigt.
Er sagte, ihm seien Helden im Gefängnis lieber als Helden, die frei herumlaufen.
Brigitte Fuchs zur aktuellen innenpolitischen Lage in der Türkei.
Bundespräsident Kirchschläger ist heute Vormittag in Begleitung von Außenminister Paar und Handelsminister Staribacher zu einem dreitägigen offiziellen Staatsbesuch nach Jugoslawien gereist.
Die jugoslawische Nachrichtagentur TANJUK hat schon gestern im Hinblick auf die strategische Lage beider Länder eine umfassende bilaterale Zusammenarbeit für wünschenswert erklärt.
Und es wurde hervorgehoben, dass Österreich zu den wenigen Industriestaaten gehöre, die die Probleme der dritten Welt in ihrem Wesen erfasst hätten.
Und auch sonst begrüßte die jugoslawische Presse die österreichische Delegation rund um Bundespräsident Kirchschläger mit größtem Enthusiasmus, wie Gustav Kalupa berichtet.
Ein österreichisches Credo stimmt über das Wochenende Tageszeitungen, Rundfunk und Fernsehen in Jugoslawien an.
Im Mittelpunkt stand Bundespräsident Rudolf Kirschschläger, der heute Vormittag zu seinem ersten offiziellen Besuch in Belgrad eingetroffen ist.
Seit den Visiten der erklärten politischen Freunde des verstorbenen Tito, so des Ägypters Nasser, des Inders Neru, des Indonesiers Sukarno, also der Großen der Dritten Welt auf dem Höhepunkt der außenpolitischen Bedeutung Belgrats, widmete Yugoslavia einem außenländischen Besucher nicht mehr solche Aufmerksamkeit wie Dr. Kirschschläger.
Sein Besuch bot den Anlass zu einer wohl längst fälligen Bilanz der Beziehungen zwischen unseren Nachbarstaaten.
Sie ist überraschend positiv und zeigt auf, wie vorteilhaft das Verhältnis zwischen Nachbarn
selbst mit so unterschiedlicher Gesellschaftsordnung und geschichtlichem Hintergrund, bei beiderseitigem guten Willen gestaltet werden kann.
Österreich wird als Land ökonomischer Stabilität und innenpolitischer Zufriedenheit vorgestellt, die Paritätische Kommission als eine Art Wunderding, das man selbst gerne haben möchte.
In den Kommentaren der jugoslawischen Medien schwingt mehr als Höflichkeit mit, eher Verblüffung über Tatsachen und Gemeinsamkeiten, die lange Zeit übersehen oder aus einer allzu tagespolitischen Perspektive betrachtet wurden.
Kizu zählt zweifellos die Lage der slowenischen und kroatischen Minderheit in Österreich, die im entspannten zwischenstaatlichen Klima nicht mehr als Problem wirkt.
Die moderate Erklärung des stellvertretenden Außenministers Malowski-Kizu zieht sich als roter Faden durch die Kommentare in der jugoslawischen Presse.
Stärkte wirkte sogar noch das Fernsehinterview Bundespräsident Kirchlegers,
da es gestern Abend in einer Sondersendung anschließend an die politische Abend-Hauptsendung von allen jugoslawischen Fernsehanstalten ausgestrahlt wurde.
Der Besuch Dr. Kirchschlägers bei Kärntner Slowenen in Zeltfarre hat ihm hier zweifellos viele Sympathien gesichert.
Selbst das in der slowenischen Landeshauptstadt Laibach im Großformat der Scheinwerfersteller hat Dr. Kirschschläger eine ganze Seite gewidmet und seinen Besuch als erstrangiges politisches Ereignis gewürdigt.
Dello nimmt auch am stärksten Bezug auf die gegenseitigen Beziehungen, was für das führende Blatt der Teil-Republik Slowenien natürlich scheint.
Aber auch gemeinsame außenpolitische Interessen werden herausgestellt.
Jeder Belgier der Regierung nahestehende Politiker führt den Verlauf der Konferenzen für europäische Sicherheit und Zusammenarbeit von Helsinki bis Madrid als Beweis an.
Das Belgier Parteiblatt Borba bewundert Kirschschläger, der, so wörtlich, keiner Partei angehört und trotzdem größtes Ansehen genießt.
Während die Massenblätter wird Janin Nowosti und Express Politiker den Wertegang und die menschlichen Seiten des österreichischen Staatsoberhauptes nachzeichnen.
Unisono hoffen die Kommentatoren von Slowenien bis Mazedonien auf einen glatten Verlauf des offiziellen Besuches Bundespräsident Dr. Kirschlegers und günstige Langzeitauswirkungen für das Verhältnis zwischen unseren Nachbarstaaten.
Zehn Minuten nach halb eins endgültig zurück nach Österreich.
Durch zwölf österreichische Städte führt seit gestern eine Osterdemonstration, ein Osterfriedensmarsch ganz besonderer Art.
Eine Hiroshima-Staffette, die an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki erinnern soll und gleichzeitig auch auf die aktuellen Gefahren des atomaren Wettrüstens aufmerksam machen will.
Vor 37 Jahren versanken die beiden Städte in Japan kurz vor der Kapitulation in Schutt und Asche.
Der Katastrophe folgten dann die Meldungen über Spätschäden, vor allem durch die Strahlung hervorgerufen.
Zur Zeit gibt die Gruppe der Atombombenopfer im Presseclub Concordia eine Pressekonferenz.
Wir hören seinen Bericht von Jürgen Jungwirth.
Scientists, British and American, have made the atomic bomb at last.
The first one was dropped on a Japanese city this morning.
It was designed for a detonation equal to 20,000 tons of high explosives.
Das ist 2.000-mal so viel wie eine der 10-Tonnen-Bomben der RAF im orthodoxen Design.
So lapidar klang die Radiomeldung der BBC nach dem Abwurf der ersten Atombombe.
Es war der 6.
August des Jahres 1945.
Ein Bomber der amerikanischen Air Force warf eine Uraniumbombe auf die Stadt Hiroshima.
Damals kaum bekannt, sollte Hiroshima eine traurige Berühmtheit erlangen.
Ein Synonym für Strahlenpilz, atomare Gluthitze, tödliche Strahlung und menschliche Verzweiflung.
Die Hauptstadt der Provinz Ken hatte vorher mehr als 500.000 Einwohner.
Mehr als die Hälfte kam mittelbar oder unmittelbar durch den Abwurf der Uranium-235-Bombe ums Leben.
Dr. Shuntaro Hida, der nach einem Notruf in ein nahegelegenes Dorf musste und damit sein Leben rettete, schilderte die Katastrophe.
Um vierter vor acht explodiert plötzlich die Bombe.
Mit einem Schlag leuchteten millionenfach Blitze auf und brennteten mich.
Es folgte eine ungeheure Hitze, die meine unbedeckte Haut verblannte.
Dann, einige Sekunden später, der ungeheure Druck, der einem Ohrkern gleich durch den Hügel herausfasste.
und die Häuser in diesem Dorf erfasst.
Das Dach des Hauses wurde abgerissen und etwa zehn Meter weit geschreddert.
Als ich aus den Trümmern des Hauses hervorknoch, sah ich den leischen Atempilz, der hell und hell wuchs, in fünf verschiedenen Farben leuchtet und sich über ganz Hiroshima ausbreitet.
Hiroshima sollte nicht allein bleiben.
Drei Tage später, am 9.
August, musste Nagasaki neuerlich das Ziel einer Atombombe sein.
Diesmal keine Uranium-, sondern eine Plutonium-Bombe.
Wieder die gleiche Zerstörung, wieder das gleiche Leid.
Wenige Tage später kapitulierte Japan bedingungslos.
Mit der Friedensstaffette durch zwölf österreichische Städte soll jetzt darauf hingewiesen werden, welche Gräuel die Bombe bewirkte und was sie alles an Leid nach sich zog.
Warum hört man eigentlich nichts aus dem Osten?
Dort gibt es auch Atombomben.
Gibt es da keine Aufklärung von Ihrer Seite?
Unsere Kollegen waren in der DDR oder in der USSR und sie haben auch die Wirklichkeit über Hiroshima und Nagasaki berichtet.
Man hat nichts in den Medien gehört darüber, hat die Bevölkerung darüber gehört.
Leider, wenn sie zum Beispiel in der DDR waren, konnten sie nur mit Politikern sprechen, nicht direkt mit der Bevölkerung.
Das heißt, diese Informationen blieben nur in der oberen Schicht von Politikern.
Nie wieder Hiroshima ist der Leitsatz der Friedensstaffette.
Nagasaki hat man fast schon vergessen.
Jürgen Jungwirth berichtete von der Hiroshima-Staffette, wie der Name der Stadt offenbar richtig ausgesprochen wird, die seit gestern bis 24.
April in zwölf Städten Österreichs durchgeführt wird.
Die jüngsten Affären rund um die der SPÖ nahestehenden Wohnbaugenossenschaften Heimland, Neue Heimat, Enztal und der Allgemeinen Heimstättengenossenschaft haben heute in der Steiermark zu einer ersten politischen Konsequenz geführt.
Der steirische Landeshauptmann Dr. Greiner berief die Landesregierung zu einer Sondersitzung ein.
In dieser Sondersitzung stellte er den Antrag auf Überprüfung dieser Genossenschaften durch die Kontrollabteilung des Landes.
Aber auch die neuliche Überprüfung einer der ÖVP nahestehenden Genossenschaft, der GWS, sollte auf Drängen der steirischen Sozialisten hin beschlossen werden.
Hören Sie dazu den folgenden Bericht von Hans-Christian Scheid vom Landesstudio Steiermark.
30 Minuten dauerte heute die Sondersitzung der steiermarkischen Landesregierung.
Das Ergebnis nach einstimmigem Beschluss.
Fünf Wohnbaugenossenschaften werden einer Überprüfung durch die Kontrollabteilung des Landes unterzogen.
Geprüft werden die der SPÖ nahestehenden Genossenschaften Heimland, Neue Heimat, Allgemeine Heimstättengenossenschaft und Enztal sowie die der ÖVP nahestehende Gemeinnützige Gesellschaft für Wohnungsbau und Siedlungswesen, kurz GWS.
Landeshauptmann Kreiner meinte heute nach der Sitzung als Begründung für die Überprüfungen, es gehe nicht an, dass durch unaufgeklärte Verfehlungen Einzelner der gesamte soziale Wohnungsbau, in dem seit 1945 gerade in der Steiermark große Leistungen erbracht wurden, in Misskredit gerate und Wohnungsinhaber verunsichert würden.
Im Zuge der jüngsten Wohnbauaffäre rund um die der SPÖ nahestehenden Genossenschaften sind fünf Personen verhaftet worden.
Nach den bisherigen Ermittlungen scheinen die einige Jahre zurückliegenden strafbaren Handlungen in den Bereich der neuen Heimat hineinzuspielen.
Vier Verhafteten wird eine persönliche Bereicherung mittels fingierten Rechnungen um 500.000 Schilling zu Ungunsten einer Grazer Ausstatterfirma vorgeworfen.
Der fünfte Verhaftete ist der ehemalige Prokurist der Neuen Heimat und derzeitige Heimlandgeschäftsführer Erich Braun.
Ihm wird vorgeworfen, als Prokurist der Neuen Heimat in den Jahren 77 und 78 Schmiergelder von Wohnungswerbern kassiert zu haben.
Der zuständige Staatsanwalt beziffert den bisher ermittelten Schaden mit 200.000 Schilling.
Erich Braun hatte als Heimlandgeschäftsführer vor seiner Verhaftung in der Öffentlichkeit immer wieder betont, die Heimland habe mit der Affäre nichts zu tun.
Es scheine sich um eine Verwechslung mit der neuen Heimat zu handeln.
Mit seiner Verhaftung letztlich scheint diese Vermutung ja bestätigt zu sein.
Wie kommt es nun zur Überprüfung der Enztaler Siedlungsgenossenschaft?
Heimland, Neue Heimat und Enztal standen zumindest bis 1980 in einem gewissen Dreiecksverhältnis.
Heimland und Neue Heimat nämlich hatten Bau- und Betreuungsverträge mit der Enztal abgeschlossen.
Politisches Detail.
Der steirische SPÖ-Landesparteiobmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Gross war in jener Zeit, als die strafbaren Handlungen offensichtlich passierten, Aufsichtsratsvorsitzender der neuen Heimat.
Gross wies alle Vorwürfe zurück, wonach er seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sei.
Auch eine Parteienfinanzierung der SPÖ könne bereits zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden, meinte Gross in der Vorwoche.
Landeshauptmann-Stellvertreter Kross sorgte in der Vorwoche nun für einen weiteren Knalleffekt.
Kross erklärte nämlich, er habe einen anonymen Brief erhalten, in dem Vorwürfe gegen eine weitere der SPÖ nahestehende Genossenschaft erhoben werden.
Es handelt sich dabei um die allgemeine Heimstättengenossenschaft.
Der anonyme Brief, den Kross bereits an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hat, soll Hinweise auf den Missbrauch von Genossenschaftsgeldern enthalten.
Nun zur fünften Genossenschaft, zu der der ÖVP nahestehenden GWS.
Die GWS ist bereits 1978 im Zusammenhang mit der Aufklärung von Wahlspenden an die ÖVP überprüft worden.
Diese Genossenschaft ist nun in letzter Zeit von SPÖ-Seite wieder heftig kritisiert worden.
Die Genossenschaft soll nämlich eine Abstandszahlung für die Planung einer Landesberufsschule erhalten, die nicht gebaut wird.
Das war Hans-Christian Scheid vom Landesstudio Steiermark.
Fünf steirische Wohnbaugenossenschaften sollen also durch die Kontrollabteilung des Landes gründlich überprüft werden.
Und auch unsere heutige Inlands-Presse-Schau von Irmgard Beyer führt zunächst einmal das Thema Wohnbauskandale weiter.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung setzt Ernst Zipperer die Auseinandersetzung rund um die WBO-Affäre fort.
Siegfried Ludwig hat keine Ursache, Leopold Grünzweig dafür zu danken, dass dieser die Konfusion, die mit dem WBO-Skandal in Niederösterreich um sich griff, durch die Forderung nach dem Rücktritt des Landeshauptmanns nicht noch auf die Spitze trieb.
Grünzweig hat lediglich zu verstehen gegeben, dass er nicht gewillt ist, Verdächtigungen zur Basis seines politischen Handelns zu machen.
und Zippers Adresse an die niederösterreichische ÖVP.
So leicht kann es sich eben eine politische Kraft, die in so hohem Maße Verantwortung trägt, wie die SPÖ in Niederösterreich nicht machen.
Auch wenn einem wie jetzt beim WBO-Millionenspiel, das Zimper mitmachte, von dem aber Ludwig nichts geahnt haben will, wieder einmal Spey übel wird.
Hiebe für beide Großparteien, für die ÖVP und für die SPÖ, setzt es in Sachen WBO in der kommunistischen Volkstimme.
Kein Zweifel, der Herr Graf ist sein Geld wert.
Vielleicht nicht unbedingt als ÖVP-Generalsekretär, sicher jedoch als Pointenlieferant fürs Politkabarett.
Neueste Graf-Pointe, Landeshauptmann Ludwig sei durch einen Richter so eindrucksvoll rehabilitiert, jetzt solle die niederösterreichische ÖVP alle noch anhängigen Prozesse rund um den WBO-Skandal einstellen.
Aber großmütig zeigt sich in Sachen WBO auch der niederösterreichische SPÖ-Chef Grünzweig.
Seine Kredit an Ludwig fiel aus welchen Gründen immer so weich aus, dass sich sogar der Herr Graf dafür bedankt.
Dieser Osterfriede riecht nach faulen Eiern, die Koalition der Vernünftigen nach einer Koalition der Zudecker.
In den Salzburger Nachrichten gibt es Kritik für den Parteiobmann der Freiheitlichen, Norbert Steger.
Der freiheitliche Parteichef hatte am Osterwochenende eine Regierungsumbildung verlangt.
Nun kann man in Österreich wirklich der Meinung Stegers sein, dass die Wirtschaftspolitik geändert und einige Ministerien wirkungsvoller als derzeit besetzt gehörten, wobei jedermann zunächst wegen der Kreis-Giandrosch-Salcher-Diskussion ans Finanzministerium denkt.
Aber dem Österreicher weismachen zu wollen, durch die Umbesetzung in ein paar Ministerien könnten letztlich Arbeitsplätze geschaffen oder das Budgetdefizit vermindert werden, sollte nicht einmal zu Weißen Ostern erlaubt sein.
Und zu Stegers Forderung nach einer besseren Wirtschaftspolitik?
Falls Steger mit den wirtschaftspolitischen Konzeptionen jene seines Protegees Androsch gemeint hat, muss man ihn daran erinnern, dass die letzten elf Budgetdefizite, die uns die Schulden von heute eingetragen haben, von eben diesem stammen.
Unter dem Titel »Grüße aus Graz« schreibt Hans-Werner Scheidl in der Presse über die Rivalität zwischen Alexander Götz, früher freiheitlicher Parteichef und jetzt wieder Bürgermeister in Graz, und dem derzeitigen freiheitlichen Parteiobmann Norbert Steger.
Der machtbewusste Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Österreichs ließ über den rathäuslichen Pressedienst verlauten, er werde massiv das Volksbegehren der ÖVP gegen das Wiener Konferenzzentrum unterstützen.
Nichts könnte deutlicher demonstrieren, wozu Stegers Vorgänger als Parteichef offensichtlich entschlossen scheint, endlich wieder Flagge zu zeigen und es auf eine Kraftprobe mit den Sozialisten ankommen zu lassen.
Ob ihn die Bundespartei dabei unterstützt oder nicht, muss ihm vorerst zweitrangig sein.
Hans-Werner Scheidl sieht das alles vor dem Hintergrund der nächsten Gemeinderatswahlen in Graz, die im Jänner 1983 bevorstehen.
Vor dem politischen Leichtgewicht Steger in Wien braucht Götz in den nächsten Monaten keine sonderlichen Befürchtungen zu hegen.
Denn die gesamte Partei muss interessiert sein, wieder einen echten Wahlsieg zu landen.
Und daher wird man Götzens Ausritte zähneknirschend hinnehmen.
Sieben Minuten vor eins und im Kulturteil dieses Journals geht es um die gestrige Verleihung des Pulitzer-Preises.
Dieser Pulitzer-Preis, der 1917 von dem amerikanischen Verleger Joseph Pulitzer gestiftet wurde und der seither jährlich von der School of Journalism der New Yorker Columbia Universität ausgeschrieben wird, der gehört zu den angesehensten Auszeichnungen auf dem Gebiet des Journalismus und der Literatur.
Mit dem Pulitzerpreis 1982 wurde gestern nun unter anderem die Journalisten Art Buchwald, John Danton und Jack Rosenthal ausgezeichnet.
Als bester Roman wurde John Updikes jüngster Bestseller Rabbit is Rich, der Hase ist reich, ausgewählt.
Näheres über dieses Buch und seinen Autor von Konrad Zobel.
Mit »Rabbit is rich« setzte er 1932 in einer Kleinstadt Pennsylvanias geborene John Updike eine Geschichte fort, die er 1960 mit seinem zweiten Roman »Rabbit Run«, auf Deutsch »Hasenherz«, begonnen und 1972 mit seinem sechsten Roman »Rabbit Redux«, Deutsch »Unter dem Astronautenmond«, fortgeführt hatte.
Dazwischen lag 1968 sein größter Sensationserfolg Couples, Ehepaare.
Allein die erste amerikanische Auflage dieses Buches über sexuelle Unmoral im provinziellen Mittelstand erreichte zwei Millionen Exemplare.
Um eine satirische Darstellung des amerikanischen Durchschnittsbürgers, der seine Einsamkeit, Langeweile und Liebesehnsucht mit Sex, Konsum und Karrierestreben zu kompensieren sucht, geht es Abteig auch in seinen Rabbit-Romanen, deren Hauptfigur Harry Angstrom, vulgo Rabbit ist.
Abdeich und seine Romanfigur Harry sind gleichaltrig.
Beide sind jetzt Anfang 50 und Harry, der frühere Basketballstar, ist dick geworden und schaut gar nicht mehr gerne in den Spiegel.
Das Land und die Menschen um ihn haben sich auch verändert.
Man spürt den wirtschaftlichen Niedergang, die Inflation.
Alles ist irgendwie außer Kontrolle geraten.
Immerhin, Harry hat von seinem Schwiegervater ein Autohaus geerbt, als dessen Verkaufsleiter jetzt ziemlich viel Geld schäffelt.
Das Benzin geht zwar langsam aus, aber er braucht den Leuten nur den Konsumentenreport zu zeigen, wo der niedrige Verbrauch seiner japanischen Autos angegeben ist.
Abteigsamerikaner sind Hedonisten auf Sparflamme geworden, aber noch immer geschäftige Egoisten, die ihr Glück eher in einem neuen Shoppingcenter als in sich selbst suchen.
Harris' finanzieller Erfolg hat seinen privaten Bedürfnissen nicht weitergeholfen.
Er und seine Frau Janice haben sich zwar versöhnt, im vorangegangenen Buch hat ja die betrunkene Janice ihr Baby in der Badewanne ertrinken lassen,
Aber über die sexuelle Betätigung im Bett hinaus sind sie kaum zusammen.
Janice ist hart geworden.
Ständiger Streitpunkt ist Sohn Nelson, der sein Studium abgebrochen hat und den ehemaligen Liebhaber von Janice als Verkaufsmanager des elterlichen Autohauses ablösen will.
Außerdem leben sie noch immer mit der Mutter von Janice in ihrem Haus zusammen.
Vom Sohn, der ihm nur schadenfroh das Auto demoliert und zu dem er keinen Zugang findet, enttäuscht, versucht Harry vergeblich eine Tochter zu finden, die er einmal mit einer Freundin gezeugt zu haben glaubt.
Und er sehnt sich nach der zärtlicheren und solidarischeren Welt und dem bescheideneren Lebensstil seiner Eltern zurück.
Beim allgegenwärtigen, naheliegenden Ausweg, dem Sex, fallen Harry nur mehr unangenehme Gerüche auf.
Und auf diesem Gebiet bricht auch Abteigs alte Leidenschaft für einen geradezu manieristischen Stil der Beschreibungswut durch.
Der Kritiker Alfred Kersin hat einmal geschrieben, Sex ist für John Abteig das, was für die Kartographen der Renaissance die neue Welt war.
Niemand hat so viele Küsten, Buchten und Flussläufe an die Stelle der früheren weißen Flecke gesetzt.
Aber statt voyeurhafter Pornografie und sinnlichem Reiz gibt es nur einen abgestandenen Schalengeschmack und die unattraktive Umgebung von Badezimmerspiegeln und Klomuscheln.
Kein Wunder, dass Harris Gedanken sich immer mehr mit dem Tod beschäftigen, während er ein äußerlich reiches und freizügiges Leben führt.
Als er schließlich Großvater wird, empfindet er auch das Baby seines Sohnes nur als weiteren Sargnagel.
Rabbit is Druidsch wird auf Deutsch wahrscheinlich erst im Frühjahr 1983 herauskommen, wie Abdeichs frühere Werke im Rowold Verlag.
Deutscher Titel steht noch keiner fest.
Soweit Konrad Zobel über John Updike und seinen Pulitzer-Preis gekrönten Roman Rabbit is Rich.
Und wir haben soeben eine aktuelle Meldung zu der Vermittlungsmission von Außenminister Haig bekommen, vorläufig allerdings nur von einer Nachrichtagentur, die meldet, dass Haig seine Reise nach Buenos Aires gänzlich abgesagt habe, nachdem er sich ja zunächst verschoben hat.
Ob das nun stimmt und wenn es stimmt, was es bedeutet für den weiteren Verlauf der Haig-Mission, das wird also jetzt in den Nachmittagsstunden abzuwarten sein.
Wir aber hier im Mittagsjournal die Kurznachrichten.
In den vergangenen Stunden hatte der amerikanische Außenminister Haig mit Premierministerin Thatcher konferiert.
Die amerikanische Botschaft in London erklärte, der argentinische Außenminister Costa Mendes habe in einem Telefonat mit Haig dessen Vorschlag zurückgewiesen, Großbritannien, Argentinien und die Vereinigten Staaten sollten künftig die Falkland-Inseln gemeinsam verwalten.
Österreich.
In einer Sondersitzung hat die steiermärkische Landesregierung die Überprüfung von fünf steirischen Wohnbaugenossenschaften durch das Landeskontrollamt beschlossen.
Nach einem Antrag von Landeshauptmann Kreiner sollen der Kontrolle die SPÖ-nahen Genossenschaften Allgemeine Heimstättengenossenschaft, Neue Heimat, Heimland und Enztal sowie die der ÖVP nahestehende Gesellschaft für Wohnungsbau und Siedlungswesen unterliegen.
Die Verbraucherpreise waren im März dieses Jahres um 5,9 Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
Die Preissteigerungen von Februar auf März 1982 betrugen 0,7 Prozent.
Jugoslawien Bundespräsident Kirchläger ist in Begleitung von Außenminister Paar und Handelsminister Staribacher zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Belgrad eingetroffen.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
In Kärnten und in der Steiermark meist bedeckt.
Sonst wechselnde, in den Nordstau lagen häufig aber starke Bewölkung.
Strichweise Schneefall.
Nachmittagstemperaturen 5 bis 12 Grad.
Und diese knappe Meldungsübersicht stand am Ende des Mittagsjournals.
Redakteur am Mikrofon war Werner Löw.
Im Namen von Redaktion und Technik noch einen angenehmen Nachmittag.
Einblendung: BBC-Radiomeldung vom 6. August 1945 über den Atombombenabwurf auf Hiroshima, Dr. Shunataro Hida
Mitwirkende:
Jungwirth, Jürgen [Gestaltung]
, Anonym, Radiosprecher der BBC [Interviewte/r]
, Hida, Shuntaro [Interviewte/r]
, Anonym, Übersetzer [Interviewte/r]
Datum:
1982.04.13 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Presseclub Concordia [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
;
Medien und Kommunikation
;
Wissenschaft und Forschung
;
Technik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
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Inhalt:
Nachrichten