Mittagsjournal 1982.08.12

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag meine Damen und Herren, zu einer Stunde ausführlicher Information im Mittagschanal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
    Das was wir an Beitragsthemen danach den Nachrichten und dem Wettbericht für Sie auf dem Programm haben.
    Wir informieren Sie aus dem Libanon über neuerliche schwere Kampfhandlungen.
    Israels Luftwaffe hat heute wieder mehrere Angriffswellen auf Beirut geflogen.
    Die diplomatischen Bemühungen um Beilegung des Konflikts werden fieberhaft fortgesetzt.
    Vor allem zwei Punkte des Evakuierungsplans Habibs sind noch strittig, und zwar der Zeitpunkt für das Einrücken einer Friedenstruppe und die Frage, wer zählt eigentlich zu den PLO-Kämpfern, die Beirut verlassen sollen.
    Österreich heute hat die Vöst-Alpine Kurzarbeit für 1.600 Beschäftigte beantragt.
    Das war Gegenstand eines Gesprächs zwischen Vöst-Vertretern und Sozialminister Dallinger, heute in Wien.
    Die Inlandspresse Schau setzt sich mit den gestern auch von Innenminister Lanz aufgeworfenen Fragen nach der Möglichkeit der Eindämmung neonazistischer Umtriebe in Österreich auseinander.
    Und anderem auch mit der Frage, unter welchen rechtlichen Voraussetzungen die Rechtsextreme NTP-Burgers in die Schranken verwiesen werden kann.
    Wiens ÖVP-Chef Busse kritisierte heute scharf, das neue Mietrecht nach den bisherigen Erfahrungen zu urteilen, sei es nicht viel mehr als ein Flop.
    Der Chef der jungen Generation in der SPÖ, Fritz Edlinger, bezeichnete heute die Umverteilungsvorschläge von SPÖ-Clubchef Fischer als zu wenig weitreichend.
    Edlinger dürfte auch zur regen Leserbriefdiskussion darüber Stellung nehmen, ob ihm antisemitische Tendenzen vorzuwerfen seien, wegen seiner scharfen Verurteilung des israelischen Vorgehens im Libanon.
    Heute wurde der Finanzschuldenbericht des Bundes vorgelegt.
    Er weist eine Schuldensumme von annähernd 300 Milliarden Schilling auf.
    Das würde einer pro Kopf Schuldenlast von etwa 50.000 Schilling entsprechen.
    Weltraumkonferenz in Wien, Shuttle-Astronaut Henry Hartfield berichtet über seine Erfahrungen.
    Die Ausstellung der amerikanische Impressionismus im Museum des 20.
    Jahrhunderts ist Thema eines Beitrags der Kulturredaktion.
    Und nun zu den Nachrichten verantwortlicher Redakteur ist heute Mittag Edgar Theider und gelesen werden die Meldungen von Melita Čapka.
    Nahe Osten.
    Die israelische Luftwaffe bombardiert seit heute früh neuerlich moslemische Stadtviertel von Beirut.
    Ein Militärsprecher in Jerusalem bestätigte, die Luftwaffe sei seit sechs Uhr mitteleuropäischer Zeit im Einsatz.
    Ziel der Angriffe sind palästinensische Stellungen in West-Beirut und Flüchtlingslager im Süden der libanesischen Hauptstadt.
    Nach einer Meldung des Phalangistensenders Stimme des Libanon haben die Israelis ihre Angriffe ausgedehnt.
    Ziel der Bomber sollen nun auch wichtige Straßen in der Stadt sein.
    Nach israelischer Darstellung haben die Bodentruppen die Pferderennbahn von Beirut sowie sieben Hochhäuser besetzt.
    Diese Darstellung wurde vom libanesischen Rundfunk dementiert.
    Die libanesische Regierung befürchtet, dass mit dem neuerlichen Vorstoß das Flüchtlingslager Burj al-Barajne überrannt und das Hauptquartier der PLO umzingelt werden soll.
    Der amerikanische Sonderbeauftragte Habib unterrichtet heute die Regierung in Beirut über die Ergebnisse seiner gestrigen Verhandlungen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Begin.
    Unklar ist weiter, wann die geplante internationale Friedenstruppe nach Beirut kommen soll und wer als Angehöriger der PLO gilt und somit den Libanon verlassen muss.
    Der israelische Verteidigungsminister Sharon erklärte, der stärkste Vorbehalt richte sich gegen die aus amerikanischen, italienischen und französischen Soldaten bestehende Friedenstruppe, da jedes dieser Kontingente separat nach den Weisungen der jeweiligen Regierung operieren würde.
    Guatemala.
    Auf die israelische Botschaft in Guatemala City ist in der vergangenen Nacht ein Anschlag verübt worden.
    Verletzt wurde niemand, es entstand nur leichter Sachschaden.
    Eine Gruppe bewaffneter Männer beschoss aus einem Fahrzeug heraus das Botschaftsgebäude.
    Auch eine Bombe wurde geworfen.
    Die Attentäter konnten unerkannt entkommen.
    USA.
    Das Außenministerium in Washington hat Bestrebungen des Kongresses, die Sanktionen gegen das europäisch-sowjetische Erdgasröhrengeschäft abzulehnen, als einen Eingriff in die politische Autorität von Präsident Reagan kritisiert.
    Der Sprecher des Außenministeriums Romberg meinte vor Journalisten, solche Versuche behinderten die Bemühungen des Präsidenten, eine gemeinsame Ostpolitik mit den westlichen Verbündeten zu entwickeln.
    Eine Ablehnung der Sanktionen im Kongress würde die Flexibilität und Autorität Reagans einengen.
    Mit dieser Erklärung nahm das Außenministerium zu einer Entscheidung des Außenpolitischen Ausschusses des Senats Stellung, der einer Vorlage zur Aufhebung des Technologieembargos zugestimmt hatte.
    Beobachter erwarten ein Veto von Präsident Reagan gegen diese Entscheidung.
    Verteidigungsminister Weinberger hat die Befürworter eines Einfrierens der amerikanischen und sowjetischen Atomwaffenpotenziale auf dem derzeitigen Stand scharf angegriffen.
    In einer Rede in San Francisco sagte Weinberger, die von allen geteilte Furcht vor einem Atomkrieg habe einige zu Vorschlägen verleitet, die, obwohl gut gemeint, eine ernsthafte Bedrohung der amerikanischen Position bei den Verhandlungen mit der Sowjetunion seien.
    Die Vorschläge würden eine permanente Unterlegenheit der USA gegenüber der Sowjetunion mit sich bringen.
    Acht Monate nach Verhängung des Kriegsrechts hat die Parteizeitung Tribuna Ludo die Gründung neuer Gewerkschaften vorgeschlagen.
    Sie sollen unabhängig von den Behörden sein und sich zunächst auf untereinander nicht verbundene Einzelorganisationen auf Betriebsebene beschränken.
    Das Parteiorgan warnt davor, die verbotene Gewerkschaftssolidarität einfach aufzulösen, da dies den im Untergrund tätigen Gewerkschaftsführern nur verstärkten Zulauf bringen würde.
    In Stettin ist es gestern zu einer überwältigenden Sympathiekundgebung zehntausender Menschen für die Solidarität gekommen.
    Anlass war das Begräbnis für den Sohn und die Schwiegertochter des Gewerkschaftsführers Jurczyk, die Selbstmord begangen hatten.
    Österreich Der Wiener FPÖ-Landtagsabgeordnete Pavkovic hat heute seine Forderung nach Abhaltung der Olympischen Sommerspiele 1992 in Wien bekräftigt.
    In einer Pressekonferenz meinte Pavkovic, die Voraussetzungen für eine Bewerbung Wiens als Olympiastadt hätten sich seit den 60er-Jahren grundlegend geändert.
    Wien verfüge bereits über einen Großteil jener sportlichen Einrichtungen, die für die Durchführung von Olympischen Sommerspielen notwendig seien.
    Auch die Hotellerie werde bis 1992 durch mehrere Hotelneubauten mit wesentlich stärkerer Kapazität einsetzbar sein.
    Als einzige Großinvestition bleibe daher die Errichtung eines olympischen Dorfes zur Unterbringung der Sportler, sagte Pavkovic.
    Die Freiheitliche Partei hat im Juni im Wiener Gemeinderat den Antrag auf eine Bewerbung der Bundeshauptstadt um die Olympischen Spiele 1992 gestellt.
    Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Demokratien weist Österreich einen besonders hohen Mitgliederstand bei den politischen Organisationen auf.
    Fast jeder dritte Österreicher über 16 Jahre besitzt ein Parteibuch.
    In Österreich sind etwa 1,6 Millionen Menschen Mitglied einer politischen Partei.
    Die ÖVP zählt 891.000 Mitglieder, die SPÖ 717.000.
    Die Freiheitliche Partei gibt ihren Mitgliederstand mit 35.000 an, die KPÖ hat 15.000 Mitglieder.
    In ihrer absoluten Mitgliederstärke werden die beiden österreichischen Großparteien nur von fünf anderen westeuropäischen Parteien übertroffen.
    Es sind dies die Christlichen Demokraten und die Kommunisten in Italien, die Konservative Partei Großbritanniens, die Schwedische Arbeiterpartei und die Sozialdemokraten in der Bundesrepublik Deutschland.
    Der Osthandel Österreichs hat mit nahezu unveränderten Ergebnissen auf der Export- und Importseite im ersten Halbjahr stagniert.
    Von Seiten des Handelsministeriums wird jedoch auf die gleichbleibend große Bedeutung des Osthandels verwiesen.
    Österreich hat mit einem Exportanteil von 10,5 Prozent noch immer den größten Anteil im Osthandel vor allen europäischen Staaten mit Ausnahme Finnlands.
    Außerdem besteht für Österreich die Chance, aufgrund des amerikanischen Handelsembargos gegen die Sowjetunion, den eigenen Export in dieses Land zu verbessern.
    Der österreichische Gesamtexport in die Sowjetunion erhöhte sich im Gegensatz zu den anderen Ostblockstaaten im ersten Halbjahr um 24 Prozent.
    Damit konnte das Defizit gegenüber der Sowjetunion um ein Drittel verringert werden.
    USA
    Eine Explosion an Bord eines Jumbo-Jets der Fluggesellschaft Pan American hat gestern ein Menschenleben und 15 Verletzte gefordert.
    Die Explosion ereignete sich in einer Höhe von 8000 Metern vor der Landung der aus Tokio kommenden Maschine in Honolulu.
    In den Boden des Flugzeugs wurde ein Loch gerissen.
    Dem Piloten gelang es aber, die Maschine sicher zu landen.
    Das Bundeskriminalamt FBI untersucht, ob die Detonation durch einen Sprengkörper verursacht worden ist.
    Österreich.
    Um Mitternacht ist das Südautobahnteilstück über die PAK für den Verkehr freigegeben worden.
    Der neue Autobahnabschnitt verbindet den Raum Graz mit dem Lavanttal in Kärnten und ist 41 Kilometer lang.
    Die Fahrzeit zwischen Graz und Klagenfurt wird durch die PAK-Autobahn um etwa eine Dreiviertelstunde kürzer.
    USA.
    Die amerikanischen Farmer stehen vor einer Rekordernte bei Mais und Sojabohnen.
    Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums werden die Erträge bei Mais mit voraussichtlich 211 Millionen Tonnen um ein Prozent über der Rekordernte des Vorjahres liegen.
    Die erwartete Sojabohnenernte wird mit mehr als 42 Millionen Tonnen sogar um 13 Prozent höher sein.
    Polen.
    Eine seit Wochen andauernde Hitzewelle gefährdet die polnische Ernte.
    Nach einem Bericht des polnischen Fernsehens sind von der Dürre 70 Prozent des Kartoffel- und 75 Prozent des Zuckerrübenbestandes betroffen.
    Die Erträge werden wahrscheinlich um etwa 20 bis 30 Prozent unter denen des Vorjahres liegen.
    Auch in der Sowjetunion wird heuer zum vierten Mal hintereinander eine Missernte erwartet.
    Nun zum Wetter.
    Eine Hochdruckzone erstreckt sich vom Alpenraum bis Osteuropa und bestimmt heute das Wetter in Österreich.
    Morgen streift eine Störungszone in abgeschwächter Form die Alpen-Nordseite.
    Die Aussichten bis morgen früh allgemein heiter, schwache bis mäßige Winde meist aus Ost bis Süd.
    Nachmittagstemperaturen 25 bis 30 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 12 bis 18 Grad.
    Die Aussichten für morgen Freitag, anfangs allgemein sonnig, im weiteren Tagesverlauf von Westen her Bewölkungszunahme und Aufkommen von lokalen Regenschauern und Gewittern, vor allem an der Alpen-Nordseite.
    Mäßige Winde aus Südost bis West, Tageshöchsttemperaturen 25 bis 30 Grad.
    Und das Wetter übermorgen Samstag, unterschiedlich bewölkt und lokal Regenschauer und Gewitter, Tageshöchsttemperaturen 23 bis 28 Grad.
    Die Wetterübersicht von 12 Uhr.
    Wien wolkenlos 24 Grad, Südostwind 15 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt wolkenlos 25 Grad, Ostwind 5 Kilometer.
    Linz wolkenlos 24 Grad, Ostwind 5 Kilometer.
    Salzburg-Heiter 26 Grad, Windstill.
    Innsbruck-Heiter 25 Grad, Westwind 5 Kilometer in der Stunde.
    Bregenz heiter 24 Grad, Südwind 5 Kilometer, Graz wolkenlos 24 Grad windstill und Klagenfurt heiter 25 Grad windstill.
    Mittlerweile ist es 12 Uhr und 12 Minuten geworden.
    Eine Mitteilung in eigener Sache in der Zeit zwischen 11.40 Uhr und 11.52 Uhr gab es im Bereich des Senders Dobradsch in Kärnten, und zwar auf Österreich 1 und Ö3, einen Sendeausfall.
    Wir bitten das technische Gebrechen zu entschuldigen.
    Jetzt zur politischen Berichterstattung im Mittagsschanal.
    Trotz eines möglicherweise baldigen Endes des blutigen Nahostkonflikts flogen israelische Kampfflugzeuge heute neuerlich mehrere Angriffsfällen auf Beirut.
    Hauptziele waren diesmal die südlichen Teile der Stadt.
    Auf diplomatischer Ebene hingegen zeichnen sich Fortschritte ab, wenn gleich einige Details des Habib-Plans für den Abzug der Palästinenser aus Westbeirut strittig sind.
    So verlangt Israels Regierung eine genaue zahlenmäßige Aufstellung darüber, in welche Länder die PLO-Kämpfer abziehen sollen.
    In dem Zusammenhang wurde aber der US-Sonderbotschafter Habib bei seinen Gesprächen mit der israelischen Führung in Jerusalem auch mit der Frage konfrontiert,
    wer und wie viele der BLO-Kämpfer gelten nun tatsächlich als BLO-Kämpfer.
    Unklarheit gibt es auch noch über den Zeitpunkt der Stationierung der multinationalen Friedenstruppe.
    Hören Sie eine Analyse der Nahostlage jetzt von Marcel Pott.
    Der Krieg geht weiter.
    Die militärische Eskalation von gestern dieser Nacht und heute Vormittag zeigen dies allzu deutlich.
    Optimismus auf ein Ende des Kampfes unberützt
    auf eine Erlösung der Zivilbevölkerung im belagerten Westteil der Stadt, ist so lange fehl am Platze, wie nicht der letzte PLO-Kämpfer evakuiert ist.
    Warum auch jetzt immer noch schwere Artilleriegefechte, verheerende Luft- und Seebombardements, nicht nur auf Stellungen der PLO und der Syrer, sondern auch auf Wohngebiete, wo doch nach den Worten von Ministerpräsident Begin der Habitplan grundsätzlich auch von den Israelis akzeptiert ist.
    Nun, die Erklärung liegt hier.
    Israel wird, so General Shahon und Außenminister Shamir, keinen Augenblick den militärischen Druck auf die PLO und die Syrer lockern und aus nicht auf die immer noch mögliche militärische Lösung des PLO-Problems im West-Beirut verzichten.
    In Beirut fragt man sich, ob die Israelis überhaupt einen friedlichen Abzug der PLO-Kämpfer aus dem Westteil der Stadt wollen.
    Der Aufmarsch ihrer Truppen nördlich der Hauptstadt in Divisionsstärke ist eine Bedrohung der syrischen Stellungen in der östlichen BK-Ebene und zwar von den Bergen her.
    Syrien betrachtet seine militärischen Positionen in diesem Gebiet als notwendigen Schutz an der Westgrenze und wird hier freiwillig nicht weichen.
    Pessimisten unter den Beobachtern in Beirut befürchten, dass Syrien nun möglicherweise seine Zustimmung zur Aufnahme der Mehrheit der PLO-Kämpfer wieder zurückzieht.
    Auf der anderen Seite, wie ist das israelische Argument zu bewerten, dass die internationalen Truppen, wenn sie zu früh in West-Beirut einmarschieren, von der PLO als Schutzschild benutzt werden könnten, um schließlich dann doch nicht abzuziehen, sondern zu versuchen, zu den syrischen Stellungen in der BK-Ebene zu gelangen?
    Der objektive Betrachter vermag dies noch nachzuvollziehen.
    Das Misstrauen der Israelis, insbesondere gegenüber den französischen Einheiten der multinationalen Verbände aber,
    wird unter anderem damit begründet, die französische Regierung sei zu araberfreundlich, stünde Israel dem gemäß feindlich gegenüber und stelle deshalb ein zu großes Sicherheitsrisiko dar.
    Dies lässt zumindest den Verdacht aufkommen, dass es sich hier um eine vorgeschobene Schutzbehauptung der Israelis handelt, um die endgültige politische Lösung hinauszuzögern.
    Denn Frankreich mag zwar araberfreundlich sein, gewiss aber kein Handlanger der PLO.
    Verständlich ist hingegen, dass die Regierung dagegen eine genaue Namensliste aller PLO-Kämpfer in West-Beirut verlangt und auch wissen will, wohin die einzelnen Kontingente der Palästinenser und ihre Führer evakuiert werden.
    Dass sie verlangen, ein israelischer Kontrolleur solle während des Abzugs diese Liste abhaken, erscheint wiederum, wenn man die PLO-Mentalität kennt, als eine überzogene Forderung, die die Zustimmung der PLO ihrerseits hinauszögern könnte.
    Israel ist
    Sofern es eine politische Lösung anstrebt, offenbar entschlossen, solange den Krieg um Beirut fortzusetzen, bis alle seine Forderungen von Seiten des Gegners angenommen sind.
    Dies um den Preis der verheerenden Verluste unter der Zivilbevölkerung, die nach wie vor von den Kampfhandlungen und der Blockade stark betroffen ist.
    Ein Vertreter der britischen Hilfsorganisation Oxfam sagte heute, hunderttausend Menschen in Westbyrut müssten unter schlimmsten Bedingungen im Freien kampieren.
    Während die meisten Friedhöfe schließen mussten, weil sie keine Leichen mehr unterbringen konnten, besteht immer noch die akute Gefahr einer Cholera- und Typhus-Epidemie.
    Unterdessen befindet sich der amerikanische Unterhändler Philippa Bibb zur Stunde bei der libanesischen Regierung.
    um die Reaktion der PLO auf die letzten detaillierten Forderungen der Israelis zu erfahren, bevor er wieder nach Jerusalem zurückreist.
    Aus Beirut hörten Sie Marcel Bott.
    Die Probleme der Stahlindustrie nehmen immer schärfere Konturen an, besonders für die betroffenen Arbeitnehmer.
    Die VÖST Alpine AG Österreich Stahlkonzern Nr.
    1 hat vor allem mit dem Problemstandort Donauwitz zu kämpfen.
    In jenem Werk, das hauptsächlich Hüttenprodukte wie Baustahl und Bleche erzeugt, sind rund 4.300 Mitarbeiter beschäftigt.
    Gravierende Auftragseinbußen haben nun dazu geführt, dass Kurzarbeit und Schulungsmaßnahmen von der Werksdirektion angeordnet wurden.
    Am Vormittag fand eine abschließende Besprechung bei Sozialminister Dallinger statt, der als resortsuständiger Minister für Finanzmittel aus der Arbeitsmarktförderung zur Stützung der Kurzarbeit verantwortlich ist.
    Gesprächspartner des Sozialministers waren Vöst-Vorstandsdirektor Dr. Stefflitsch und der Arbeiterbetriebsratsobmann V.Land.
    Über das Ergebnis der Unterredung informiert Sie Michael Kerbler.
    Als im Frühsommer dieses Jahres die Aufträge für Hüttenprodukte schlagartig nachließen und vor allem die Nachfrage nach Donnerwitzer Walzdraht und Stabstahl zurückgingen, wurden erste Überlegungen betreffend Produktionseinschränkung in den Vorstandsetagen der Föstalpine AG angestellt.
    Die italienische Konkurrenz der Ministahlwerke und die schlechte Baukonjunktur trugen zusätzlich dazu bei, dass ohnehin hart umkämpfte Stahlabsatzgebiete verloren gingen.
    Vorerst war daran gedacht, die Produktionskapazität in Donauwitz durch Abbau von Resturlauben der Belegschaft und eine Reihe von Maßnahmen wie etwa Sanierung der Hochöfen und Einschichtbetrieb in verschiedenen Werksteilen zu vermindern.
    Da die Aufträge aber weiter zurückgingen, wurden zuerst Schulungen und dann Kurzarbeit angekündigt.
    Sozialminister Alfred Dallinger, der mit VÖST-Vorstand und VÖST-Betriebsrat am Vormittag die endgültige Zahl der Kurzarbeitenden festlegte, nennt Umfang und Kosten der Kurzarbeit im VÖST-Werk Donauwitz.
    Wir haben uns jetzt in der Besprechung darüber geeinigt, dass rund 1.600 Arbeiter und teilweise Angestellte von dieser Kurzarbeitermaßnahme betroffen sein werden und der ungefähre Aufwand bis Jahresende wird etwa 13 Millionen Schilling betragen.
    Noch im Frühling war man in der Generaldirektion der Voestalpine AG in Linz mit der Entwicklung am Preissektor und dem Mengenabsatz bei Stahl zufrieden.
    Voest Generaldirektor Apfalter rechnete sogar damit, dass der verstaatlichte Stahlkonzern nach einem Jahr 1981 tiefroter Zahlen wieder ausgeglichen bilanzieren werde.
    Vorstandsdirektor Dr. Josef Steflitsch meint zur jüngsten Entwicklung der Auftragsauslastung des Donauwitzer Werkes, das rund eine Milliarde Schilling Verlust im vergangenen Jahr brachte,
    Wir sind sehr überrascht worden von dem starken Einbruch bei den Donauwitzer Produkten und müssen daher davon ausgehen, dass wir ab Ende dieses Monats bis Ende des Jahres diese Kurzarbeit durchführen.
    Da ein guter Teil der in Donauwitz produzierten Erzeugnisse Baustäle sind, wurde verschiedentlich angeregt, dass die öffentliche Hand zur Entlastung dieser Produktsparte bei Bauaufträgen darauf achten solle, heimischen, also österreichischen Baustahl zu bevorzugen.
    Bund, Länder und Gemeinden sollten damit eine Hilfestellung gewähren.
    Nach wie vor wird aber aus dem Ausland und hier vor allem aus Italien Baustahl importiert und auch andere inländische Baustahl produzierende Firmen finden sich als Föst-Konkurrenten am Markt.
    Die öffentliche Hand unterstützt uns hier, soweit es geht, aber dennoch ist der Einbruch so groß, dass sich diese Kurzarbeit nicht vermeiden lässt.
    Die Kurzarbeit im Werk Donauwitz, wo rund 6.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird zur Lohneinbuße führen, die Arbeiterbetriebsratsobmann Adolf Fauland so sieht.
    Das heißt natürlich, und das ist das Unerfreuliche dabei bei einer Kurzarbeit, eine Lohneinbuße, aber wir versuchen natürlich mit den Maßnahmen des Sozialministers, dass wir die Lohneinbuße so kurz wie möglich, also so niedrig wie möglich halten können.
    Denn wir werden die Kurzarbeiter dazu nützen, in deren Schulungsmaßnahmen zu machen, die Leute auf den neuen Technologien, die bereits bei uns vorhanden sind, einzuschulen.
    Und damit hoffen wir auch, dass die Lohneinbuße nicht so hoch ausfällt als bei reiner Kurzarbeit.
    Wenn wir diese Maßnahmen durchführen können, dass wir die Leute, wie wir sagen können, schulen können, zusätzlich wird es so zwischen zwei und fünf Prozent sein.
    Zwei bis fünf Prozent Lohneinbuße wird die Kurzarbeit also für die 1600 Föstler bringen, was sich natürlich auch auf die Stimmung im Werk nicht gerade vorteilhaft auswirkt.
    Dass eine gedrückte Stimmung herrscht, ist selbstverständlich unter der Belegschaft, aber es ist keine Panik ausgebrochen.
    Wir haben das ja schon einmal gehabt, wir mussten ja schon einmal Schulungsmaßnahmen machen.
    Wir haben immer noch den Optimismus und wir hoffen auch, dass es bei uns wieder aufwärts gehen wird und dass wir doch vielleicht auch neue Produkte nach Donauwitz bekommen.
    Ob das Werk Donauwitz heuer der einzige Betriebszweig im Voest-Verband bleiben wird, der kurz arbeiten muss, wagte am Vormittag Voest-Vorstandsdirektor Dr. Josef Steflitsch nicht zu beantworten.
    Er müsse die Auftragseingänge der nächsten Zeit abwarten, die auch in anderen Bereichen gegenwärtig zu wünschen übrig lassen, und es könne erst im Herbst entschieden werden, ob noch einmal ein Gang ins Sozialministerium angetreten werden muss.
    In einer sommerlichen Pressekonferenz kritisierte heute der Wiener Vizebürgermeister und stellvertretende ÖVP-Parteiobmann Erhard Busseck scharf das neue Mietrecht, bei dem nun ein halbes Jahr nach Inkrafttreten eine erste Bilanz möglich sei, meinte er.
    Bussig sagte unter anderem es nütze primär dem größten Hausherrn Österreichs, nämlich der Gemeinde Wien, und habe den Wohnungsnotstand nicht beseitigt und bewirke eine Umverteilung von Mitteln der Gemeindebürger zur öffentlichen Hand.
    Bussig nahm aber auch zu einer Reihe von anderen innenpolitischen Themenstellungen Johannes Fischer berichtet.
    Umverteilungsdebatte, Fortsetzung und wohl auch neue Facette.
    Für Erhard Busseck, Wiener Vizebürgermeister und ÖVP-Parteiobmann-Stellvertreter ist das sechs Monate alte Mietrecht ein kräftiges Lebenszeichen von Umverteilung, allerdings nicht im landläufigen Sinn.
    Das neue Mietrecht ist eine der massivsten Umverteilungen, die etwa im Bereich Wiens stattgefunden hat, wobei der besondere Akzent der Umverteilung darin liegt,
    dass aus der Struktur der Bewohner der Altgemeindebauten, aber auch anderer alter Miethäuser vor allem jene Gruppen davon betroffen sind, die ohnehin schon ein geringes Einkommen haben und die gar nicht in der Lage sind, ihre Einkommenssituation zu verbessern, von sich aus zu verbessern, wie das bei Rentnern und Pensionisten sich aus ihrer Lebenssituation ergibt.
    sodass festzustellen ist, und das ist eine erste Zwischenbilanz, die endgültigen Auswirkungen des Mietrechtsgesetzes wird man sicher erst später feststellen können, dass die Befürchtungen, die die österreichische Volkspartei zum Mietrechtsgesetz gehabt hat und die letztlich dazu geführt haben, dass die ÖVP den Gesetzentwurf abgelehnt hat,
    dass diese Befürchtungen inzwischen voll eingetreten sind.
    In rund 150.000 Gemeindewohnungen, so Busek weiter, wurde nach dem neuen Mietrecht ein Erhaltungsbeitrag eingehoben, wobei die Mieterhöhungen streckenweise bis zu 650 Prozent ausmachten.
    Darüber hinaus könnten fast 12.000 Gemeindemieter laut Busek ihre Miete gegenwärtig nicht mehr bezahlen, was eine Aufstockung des Sozialhilfefonds der Gemeinde Wien um das Dreifache notwendig gemacht habe.
    Kein gutes Haar ließ Bussig auch an den anderen Bestimmungen des neuen Mietrechtes.
    Der Ablösebucher ginge weiter, der Wohnungsnotstand sei nicht beseitigt, Miethäuser würden ertraglos bleiben, Stadterneuerung würde weiter erschwert, sagte Bussig.
    Nicht nur die Umverteilung durch das neue Mietrecht, aber sieht Bussig, sondern auch noch andere Umverteilungseffekte in der österreichischen Gesellschaft.
    Was wirklich an Umverteilung stattgefunden hat, war eine Umverteilung von Bürger zum Staat,
    durch den steigenden Staatsanteil.
    Und was ich noch sehr gerne hinzufügen möchte, was gegenwärtig stattfindet und was mir sehr große Sorgen macht, ist eine Umverteilung von dieser Generation auf die nächste.
    Das heißt, wir konsumieren munter das, was die nächste Generation erst verdienen muss.
    Das wird uns politisch noch große Probleme machen, denn die Situation wird nicht so lange anhalten, dass uns das die nächste Generation nicht noch vorhalten wird und sagen wird, wir können das verdienen, was ihr jetzt ausgebt.
    Stopp der Umverteilung in Richtung Staat wünscht sich Erhard Busseck und eine Umverteilung vor allem zu jenen Gruppen, die sich nicht artikulieren können, wie er sagte.
    Die, so Busseck, würden nämlich durch den Rost fallen.
    Themenwechsel.
    UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar, zurzeit in Wien, bezeichnete heute in einem Interview Wien als dritte UNO-Stadt und gab sich sehr optimistisch und sprach sich äußerst positiv zu dem von der ÖVP bekämpften UNO-City-Konferenzzentrum aus.
    Dazu heute Bussecks Kommentar.
    dass Wien gleichberechtigt ist mit den anderen UNO-Sitzen, durchaus ja.
    Das ist eine Anerkennung der internationalen Rolle.
    Ich glaube auch, dass es eine tüchtige Portion Höflichkeit ist, wozu ein gelernter Diplomat wie Perez de Coelho ja durchaus auch berechtigt und dazu in der Lage ist.
    In der Frage, dass er erleichtert ist, das verstehe ich, weil es ihm nichts kostet.
    Ich möchte aber nur bei der Gelegenheit feststellen, Wien ist Schauplatz zweier UNO-Konferenzen, die tadellos funktionieren und zwar ohne Konferenzzentrum.
    Allein, dass sie stattfinden, das ist uns gegenwärtig 10 Millionen Schilling wert.
    Wenn Sie dann noch die schlanken 300 jährliche Betriebskosten dazu addieren, die das Konferenzzentrum verursachen wird, gebe ich doch noch zu überlegen, ob nicht das Funktionieren solcher UNO-Konferenzen ohne Konferenzzentrum vielleicht ein Anlass zu umüberlegen sein könnte.
    Zusatz dazu, Teile dieser Konferenzen, die gegenwärtig in Wien stattfinden, finden in der K&K-Hofreitschule statt und zwar deshalb, weil die Lipizaner gerade auf Urlaub sind.
    Soviel von der Pressekonferenz Erhard Bussex und damit zurück zum Studio des Mittagsschanals.
    Und jetzt noch einmal zurück zur sogenannten Unverteilungsdebatte.
    Diese könnte sich vorgestern durch Bundeskanzler Kreisky vorübergehend zum Verstummen gebracht, bald wieder beleben.
    Die junge Generation in der SPÖ, neben der Sozialistischen Jugend, die zweite große Jugendorganisation der Regierungspartei, sorgte sich heute in einer Pressekonferenz nicht nur um den wachsenden Rechtsextremismus und die zunehmende Ausländerfeindlichkeit in Österreich, sondern sie legte auch einen Vorschlagskatalog zur Einkommenspolitik vor.
    Hans Langsteiner informiert.
    Verblüfft gab sich heute der Chef der jungen Generation in der SPÖ, Fritz Edlinger, darüber, dass die, so der Jungsozialist, temperierten Forderungen des sozialistischen Klubchefs Heinz Fischer überhaupt eine Umverteilungsdebatte hatten auslösen können.
    Für Edlinger sind Fischers Vorschläge, Beziehern niederer Einkommen bei den nächsten Lohnrunden relativ mehr zukommen zu lassen als Gutverdienern, längst nicht weitreichend und radikal genug.
    Edlinger forderte heute wörtlich eine andere Lohnpolitik, die durch Prozentsätze oder fixe Sockelbeträge bewusst Umverteilungsimpulse setzen sollte.
    Und zwar auch zugunsten der notorisch schlechter bezahlten Frauen.
    Hand in Hand damit sollten eine große grundsätzliche Steuerreform und eine Veröffentlichung sämtlicher Einkommen, vor allem natürlich der Spitzeneinkommen in Österreich, gehen.
    Die Unvereinbarkeitsbestimmungen will Edlinger nicht nur für Politiker,
    verschärft sehen.
    Es ist für mich noch immer auch aus Einkommensgerechtigkeitsgründen her nicht einsehbar, dass es Aufsichtsratsposten-Kumulierer gibt, die also nicht drei, vier Aufsichtsräte, sondern 15, 20 und mehr Aufsichtsräte in einer Hand halten.
    Und daher muss man hier auch für diesen Sektor klarere, eindeutige, zahlenmäßig festgelegte Unvereinbarkeiten normieren.
    Könnte man vorstellen, dass man sagt, pro Person drei oder vier oder fünf Aufsichtsräte, das ist schon genug.
    In diesem Zusammenhang der seltene Fall eines Steger-Lobs aus jungsozialistischem Mund.
    Der Vorschlag des freiheitlichen Parteichefs, Politikern die Nebeneinkünfte zu verbieten, habe ihm, so Edlinger heute, ganz gut gefallen.
    Insgesamt will die junge Generation ihre politischen Standpunkte auch im kommenden Nationalratswahlkampf vertreten und hofft auf die wählbare Nationalratskandidatur jungsozialistischer Führungspolitiker wie Juso-Chef Tschapp und Edlinger selbst.
    In diesem Zusammenhang auch eine deutliche Warnung des Chefs der jungen Generation an die eigene Partei.
    Wenn die SPÖ, wenn die Sozialdemokratie keine entsprechende Strategie im Ökologiebereich findet,
    Wenn die SPÖ die Forderung nach größerer sozialer Gerechtigkeit, nach Umverteilung nicht aufnimmt, dann wird sie sich ganz einfach all along politisch von relevanten Kreisen isolieren, um konkret zu sagen, sie wird sich auch in eine Situation begeben, wo ihre Mehrheitsfähigkeit infrage gestellt wird.
    Sollte die SPÖ aus diesen oder anderen Gründen ihre absolute Mehrheit verlieren, will die junge Generation die Gesamtpartei unter Umständen lieber in der Opposition sehen, als sie eine kleine Koalition mit der FPÖ mit wesentlichen politischen Abstrichen nach deutschem Vorbild zu empfehlen.
    So eben war es 12.30 Uhr, Halbzeit im Mittagsjournal.
    Welche Beiträge hoffen wir noch unterzubringen im Verlauf der Sendung bis 13 Uhr?
    Wir bringen die Inlandspresseschau vor allen Dingen mit Stimmen zur Diskussion über neonazistische Aktivitäten in Österreich.
    Wir informieren über den Finanzschuldenbericht des Bundes.
    300 Milliarden Schilling beträgt die Schadenssumme.
    Der ÖVP-Bauernbund schlägt Umweltalarm.
    120.000 Hektar Wald bereits gefährdet.
    Dann erfahren Sie mehr über die Erfahrungen des US-Astronauten Hartsfield und im Kulturteil ist dann die Ausstellung der amerikanische Impressionismus im Museum des 20.
    Jahrhunderts ein weiterer Programmpunkt.
    Der Schwerpunkt der Kommentare in den heutigen Tageszeitungen liegt eindeutig auf der gestrigen Pressekonferenz von Innenminister Lanz, in der der Minister zu den jüngsten Terroranschlägen in Österreich Stellung genommen hatte.
    Lanz hatte in seiner Pressekonferenz darüber hinaus auch erstmals ziemlich unverhüllt von der Möglichkeit gesprochen, durch ein verschärftes Parteiengesetz rechtsextremistische Gruppen wie etwa die NTP verbieten zu lassen.
    Über dieses allfällige Verbot und darüber hinaus und grundsätzlich zum Phänomen des Extremismus und Terrorismus unserer Tage stellen die Kommentatoren ihre Überlegungen an.
    Fritz Besata hat folgende Zitate aus den Zeitungen ausgewählt.
    Wiewohl sich alle drei Parlamentsparteien einig sind in der Abschei gegenüber den jüngsten Anschlägen und gegen Extremismus und Terrorismus insgesamt, scheint es doch unmöglich, diese Einigkeit auch bei der Frage nach den Ursachen und nach der Bekämpfung solcher Auswüchse herzustellen.
    So schreibt etwa Kurt Pieringer in der Neuen Freien Zeitung der FPÖ über die Haltung mancher Sozialisten zu den jüngsten Terroranschlägen.
    Es ereignete sich ein wahres Schwelgen in den alten antifaschistischen Kampftönen, ebenso in undifferenzierten Verdächtigungen und Pauschalbeschuldigungen.
    Wollte man diesen Berichten Glauben schenken, müsste sich Österreich zu einem Hort des Rechtsextremismus und Neonazismus entwickelt haben, beziehungsweise das alles ja eigentlich schon immer gewesen sein.
    37 Jahre demokratische Erziehungsarbeit, an der die Sozialisten ja sicher ganz maßgebend mitgewirkt haben wollen, wären demnach völlig nutz-, sinn- und ergebnislos gewesen.
    Eine beklemmende Einsicht im zwölften Jahr alleiniger Regierungsverantwortung der Sozialisten in Österreich.
    Piringer geht dann konkret auf das von Innenminister Lanz skizzierte Verbot rechtsextremer Parteien ein und meint dazu.
    Und wer es, wie gewisse SP-Strategen, mit der Abgrenzung gegen Extremismus wenig genau nimmt, sofern es sich um Linksextremismus handelt, sollte mit dem Ruf nach Verboten zumindest vorsichtig sein.
    Für den Kommentator der FPÖ-Zeitung eröffnet ein solches Verbot aber noch eine andere politische Dimension, nämlich... Erstens ist die Differenzierung zwischen Extremisten, ob links oder rechts, grundsätzlich untragbar.
    Zweitens aber könnte sich der polizeistaatlichen Vollmachten statt einer SPÖ-Regierung ja vielleicht auch einmal eine ÖVP-Regierung bedienen.
    Und dann hätten wir in Österreich genau das, was wir nicht wollen.
    Die Wiederkehr einer missgebildeten Demokratie, wie sie bei uns zwischen 1918 und 1933 bestanden hat, in der die Politiker der verschiedenen Richtungen nicht miteinander redeten, sondern sich gegenseitig einsperrten und zuletzt sogar aufeinander schossen.
    Auch im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung findet sich im Kommentar von Peter Pellinker die vorhin zitierte Auseinandersetzung zwischen linkem und rechtem Extremismus.
    Pellinker zitiert im Zusammenhang mit der Diskussion um eine Verschärfung des Parteiengesetzes ÖVP-Generalsekretär Graf, der die Zustimmung seiner Partei zu diesem Gesetz wegen wörtlich Einäugigkeit der SPÖ bisher verwehrt hat.
    Pellinker zu Graf.
    Die Ereignisse der letzten Wochen sollten ihn eines Besseren belehren.
    Sonst müsste man ihm Schlimmeres vorwerfen.
    Nicht Einäugigkeit, sondern völlige Blindheit.
    Und die hat auch Leute seines Lagers schon einmal in NS-Lagern enden lassen.
    Auch Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten befasst sich in seinem Kommentar mit der von Minister Lanz angedeuteten Möglichkeit eines Verbots der NPD des Dr. Norbert Burger.
    Es mag jede Menge Argumente gegen und für Verbote geben.
    Aber eines ist klar.
    Wenn man sich für ein Verbot entscheidet, ist es damit allein nicht getan.
    Gerodet gehört schon im Vorfeld.
    Das beginnt beim ungenierten Geschichtsunterricht in der Schule und sollte nicht vor der Überlegung enden, ob mit unserer in vielen Kämpfen und Krämpfen geborenen Demokratie auch entsprechend sorgsam umgegangen wird.
    Steininger versucht dann das Vor- und Umfeld auszuleichten, in welchem sich eben diese Ansätze für extreme bis extremistische politische Einstellungen entwickeln können.
    Es gibt viele Bürger in diesem Land, die Unbehagen verspüren.
    Politabstinenzler, Alternative, Bürgerlisten, Grüne.
    Das sind überflüssig zu bekräftigen.
    Keine Extremisten und keine Terroristen.
    Aber Extremismus und Terrorismus sind auch die psychopathische Fortschreibung der Verdrossenheit am System.
    Kaum vorstellbar, dass ein junger Mensch an den Nazis die Judenvernichtung attraktiv findet.
    Wenn er aber im Fernsehen manchmal Szenen aus dem Parlament sieht, könnte er am bösen Wort von der Quatschbude etwas finden.
    Und Steininger zum Abschluss?
    Verbrecher und Narren wird es immer geben.
    Nicht aber dürfte es geben, dass sich so etwas wie ein geneigtes Umfeld entwickelt, das extremistische Parteien für eine Alternative zu den demokratischen Parteien hält.
    Da müssten sich dann eigentlich diese demokratischen Parteien ein paar Fragen stellen.
    Wenn sie die richtige Antwort gefunden haben, erübrigen sich vielleicht Verbote.
    Das war die Inlandspresseshow zusammengestellt von Fritz Besata.
    Nach Gesundheitsminister Steirer schlägt nun auch der Bauernbund Umweltalarm.
    Und zwar steigt er besonders für einen gesunden Wald auf die Barrikaden.
    Innerhalb seiner Aktion »Lebenschancen im ländlichen Raum« ist der Bauernbund den immer mehr um sich greifenden Folgen der Umweltverschmutzung für den Wald auf den schon bald sauren Grund gegangen.
    Die Zahlen, die die Bauernbund-Funktionäre zusammengetragen haben, sind alarmierend.
    Der Bauernbund fordert schnelle Abhilfe durch verschärfte gesetzliche Umweltbestimmungen.
    Aus den Zahlen und Fakten, die heute veröffentlicht wurden, hat Hans Adler den folgenden Auszug zusammengestellt.
    Von den rund 84.000 Quadratkilometern österreichischen Staatsgebietes sind 37.500 mit Wald bedeckt, also fast die Hälfte.
    In den vergangenen zehn Jahren hat diese Waldfläche um 600 Quadratkilometer zugenommen, meist durch Aufforstung von landwirtschaftlichen Böden, deren Bewirtschaftung sich nicht mehr gelohnt hat, sogenannten Grenzertragsböden.
    Abgesehen davon, dass Holz ein wichtiger Ausfuhrartikel Österreichs ist, bedeutet der Wald auch eine Grundlage für den Fremdenverkehr und er ist Rohstofflieferant für Industriezweige wie Möbelindustrie, Bauwirtschaft, Papierindustrie und Plattenhersteller.
    Das ist aber erst der rein wirtschaftliche Nutzen des Waldes.
    Dazu kommt seine lebenswichtige Funktion als Wasserspeicher, Schutz gegen Lawinen und Sauerstofflieferant, ganz abgesehen von seinen Auswirkungen auf das Klima, deren Tragweite man bis heute noch gar nicht richtig erforscht hat.
    Der österreichische Wald gehört, neben den Großwaldbesitzern, unter die auch der Bund und etliche Stifte und Klöster zu zählen sind, einer großen Zahl von kleinen und kleinsten Waldbesitzern.
    Insgesamt gibt es in Österreich 250.000 von ihnen, darunter eine große Zahl Bauern und viele Gemeinden.
    Diese kleinstrukturierten Besitzverhältnisse haben den Vorteil einer sehr naturnahen Waldbewirtschaftung, weil der einzelne Bauer oft aus Geldmangel nicht alle Möglichkeiten der Modernisierung und der Rationalisierung anwenden kann.
    Sie haben aber den Nachteil, dass sich der Einzelne schwer gegen die Verursacher von Umweltschäden wehren kann, weil er meist nicht einmal in der Lage ist herauszubekommen, wer schuld ist.
    Wenn in seinem Gebiet plötzlich bestimmte Baumarten verstärkt von Schädlingen befallen werden,
    oder überhaupt aus für ihn unerklärlichen Gründen zugrunde gehen.
    Viele dieser Gründe sind auch für Forscher und Wissenschaftler noch unerklärlich.
    Es steht aber zweifelsfrei fest, dass das Schwefeldioxid, das aus tausenden Fabrikschloten und Rauchfrängen kommt, der wesentlichste Grund für das Sterben ganzer Baumarten ist.
    Das Ulmensterben wurde schon anfangs der 60er Jahre in Österreich zum schlagzeilenmachenden Ereignis.
    Inzwischen spricht man auch vom Tannensterben.
    Und zuletzt hat ein Wissenschaftler in Wien den Nachweis geführt, dass Nematoden, kleine Würmer, das Tannensterben zumindest mit, wenn nicht überhaupt verursachen.
    Und man vermutet nun, dass eben die Schwächung dieser Bäume durch Umwelteinflüsse es den Schädlingen nun leicht gemacht hat, sich ungehemmt zu vermehren.
    Denn schließlich hat es Nematoden immer schon gegeben, aber kein Tannensterben.
    Auf ganz Österreich fallen, so die heute vom Bauernbund verwendeten Zahlen, jährlich 580.000 Tonnen Schwefeldioxid.
    Davon sind wir an geschätzten 440.000 Tonnen selbst schuld, produzieren sie also im eigenen Land.
    Der Rest kommt mit dem Wind über die Grenzen.
    Der größte Anteil des ausgestoßenen Schwefeldioxid stammt von Industrie und Großgewerbe mit 48%.
    Die kalorischen Kraftwerke produzieren 23% und der Verkehr 19%.
    Die Haushalte sind an rund 10% der Verunreinigungen durch Schwefel schuld.
    Man schätzt,
    dass heute schon 120.000 Hektar Wald durch Umwelteinflüsse geschädigt sind.
    Bauernbunddirektor Riedl hat das aber in einer Aussendung seiner Vereinigung als nur die Spitze eines Eisberges bezeichnet und vor den Langzeitwirkungen vor allem der Übersäuerung der Böden durch eben das Schwefeldioxid gewarnt.
    Bildlich, sicherlich überspitzt gesprochen, besteht die Gefahr, dass sich alle Böden durch schwefelsauren Regen nach und nach in saures Moor verwandeln.
    Daher heute die Forderung des Bauernbundes nach gesetzlichem Zwang zur Anwendung aller technisch möglichen Mittel, um eine weitere Belastung der Umwelt durch dieses Gift zu verhindern.
    Darunter wären Entschwefelungsanlagen bei den Verbrauchern zu verstehen, aber auch Entschwefelung von Öl bereits in der Raffinerie.
    Weiters wird eine Verordnung über forstschädliche Verunreinigungen verlangt, die schärfere Bestimmungen enthalten müsste als ein jetzt zur Begutachtung vorliegender Entwurf.
    Und schließlich verlangen die Bauernbundchefs die Schaffung einer Gruppe von Gesetzen, die man unter dem Titel Umweltschutz, Gift- und Müllbeseitigungsgesetze zusammenfassen könnte.
    Die Schwefeldioxidbelastung wird immer bedrohlicher.
    120.000 Hektar Wald sollen bereits geschädigt sein.
    Dann ein Sterben breitet sich aus.
    Sie hörten Hans Adler.
    Der Stadtschuldenausschuss, der laut Gesetzesauftrag im Rahmen des Verwaltungsrates der Postsparkasse den Finanzminister bei der Schuldenaufnahme berät, hat heute den Finanzschuldenbericht dieses Jahres veröffentlicht.
    Dieser Bericht gibt über die Entwicklung der Schuld des Bundes ausführlich Auskunft und schlüsselt genau auf, woher das Geld bisher gekommen ist und was jetzt an Rückzahlung geleistet werden muss.
    Das Resultat unter dem Strich, der Bund steht derzeit mit 300 Milliarden Schilling an Schuldensumme im In- und Ausland in der Kreide.
    Und wie viel müsste jeder Österreicher zahlen müssen, damit er schuldenfrei wäre?
    Das sagt Ihnen Hans-Christian Unger im folgenden Beitrag.
    Er hat sich das grüne Heft, das über die roten Zahlen des Bundes informiert, näher angesehen.
    Hätte jeder Österreicher, Babys nicht ausgenommen, zu Silvester 1981 etwa 40.000 Schilling auf den Tisch des Finanzministers gelegt, wären rund 295 Milliarden zusammengekommen.
    Und mit diesem Geld hätte Herbert Salcher auf einen Schlag sämtliche Schulden des Bundes im In- und Ausland zurückzahlen können.
    Noch 1976 wären für die Abdeckung dieser Staatsschuld bloß 17.800 Schilling von jedem Bürger notwendig gewesen.
    Also nicht einmal die Hälfte der heute benötigten 40.000.
    Wie bereits gesagt, mit Ende 1981 betrug die Finanzschuld 295 Milliarden, die der Bund bis dahin im In- und Ausland in Form von Darlehen, Schatzscheinen sowie Obligationen und Anleihen aufgenommen hatte.
    Gegenüber 1980 bedeutet dies eine Zunahme von 13 Prozent.
    Und man kann allgemein feststellen, dass die prozentuelle Zuwachsrate der jährlichen Neuverschuldung seit 1975 abgenommen hat.
    Außerdem zeigte sich beim Studium der Zahlen, dass der Staat im wirtschaftlich flauen Jahr 1981 auch absolut weniger neue Schulden gemacht hat als in der Zeit der Konjunktureinbrüche von 1975 und 1978.
    Damals hatte der Bund durch vermehrte öffentliche Aufträge einen Teil der privatwirtschaftlichen Nachfrage ersetzt, die durch den Ölschock stark ins Stocken gekommen war.
    Dieses damals sehr stark betriebene Deficit-Spending, wie man das Ankurbeln der Wirtschaft durch die öffentliche Hand nennt, ist natürlich mit eine wesentliche Ursache für den derzeitigen Schuldenstand.
    Und mit diesem Problem hat aber nicht allein Österreich, sondern fast alle Industriestaaten des Westens zu kämpfen.
    Woher kommen nun jene Milliarden, die sich der Staat pumpt, und wie viel muss er dafür jährlich zurückzahlen?
    Ende 1981 hat der Anteil der Auslandsschuld an den insgesamt 295 Milliarden 32 Prozent betragen.
    Der wesentlich größere Rest von 68 Prozent ist auf den heimischen Kapitalmarkt entfallen.
    Gegenüber 1980 hat sich allerdings das Verhältnis ganz deutlich in Richtung Ausland, nämlich um vier Prozentpunkte, verschoben.
    Der Grund dafür?
    Infolge des stagnierenden Einkommens haben die österreichischen Anleger wenig Interesse für Anleihen gezeigt.
    Noch dazu, wo da und dort für kurzfristig gebundenes Geld gleich viel oder wenn nicht mehr Zinsen geboten wurden, als für langfristig gebundenes Kapital in Form von festverzinslichen Wertpapieren.
    Die Wechselkursentwicklung und die seit einiger Zeit andauernde Hochzinsphase haben natürlich ihre Auswirkungen auf den jährlichen Schuldendienst des Bundes.
    also auf die Summe von Kreditdilgungen und Zinsen.
    Im Vorjahr hat der Bund knapp 45 Milliarden Schilling dafür aufgewendet, wobei 20 Milliarden allein auf die Zinsen entfallen.
    Und wie dem Bundesvoranschlag für 1982 zu entnehmen ist, wird's heuer wiederum um einiges mehr.
    Von einem gesamten Schuldendienst in der Höhe von 56 Milliarden werden 27 Milliarden allein für die Zinsen wieder aufzubringen sein, also schon fast die Hälfte.
    Man ist also ziemlich nahe an jenem magischen Punkt angelangt, an dem man mehr an Kreditkosten als an eigentlichen Kreditrückzahlungen abdeckt.
    Heuer hat der Finanzminister die Grenze der Neuverschuldung mit etwa 31 Milliarden Schilling angesetzt und fast ein Viertel davon im ersten Quartal auf dem Kapitalmarkt aufgenommen.
    Der Stand der Staatsverschuldung am 31.
    März knapp 303 Milliarden Schilling.
    Geldgeber findet der Bund nach wie vor.
    Denn für die internationale Finanzwelt ist der Schuldner Österreich nach wie vor eine erste Adresse.
    Über den Finanzschuldenbericht informierte sie Hans-Christian Unger.
    Zu den Mitgliedern der amerikanischen Delegation zur UNO-Weltraumkonferenz in Wien gehört auch der Astronaut Henry Hartsfield.
    Er war Co-Pilot des vierten und jüngsten Shuttle-Fluges, der nach einer Woche Aufenthalt im Weltraum programmgemäß mit der Landung der Columbia am 4.
    Juli in Kalifornien endete.
    Für Hartsfield war es der erste Flug, obwohl er bereits seit dem Jahr 1969 dem Astronautenteam der NASA angehört.
    Zuvor war er Militärflieger und Testpilot.
    Hartsfield ist 48 Jahre alt und Vater von zwei Töchtern.
    Roland Machatschke fasst im folgenden Beitrag ein Gespräch zusammen, das er mit dem Raumfahrer geführt hat.
    Das Shuttle ist ein wunderbarer Flugapparat, der völlig problemfrei funktionierte, praktisch genauso wie in der Simulation.
    Der Shuttle-Simulator, an dem die Astronauten ausgebildet werden, ist ausgezeichnet und es gab zwischen Flug und Simulation keinen Unterschied, keinen Alarm, keine Überraschungen.
    Höchstes Lob also für das Shuttle aus dem Mund von Henry Hartsfield.
    Das Flugzeug ist ein wunderbares Flugzeug und wir hatten absolut keine Probleme damit.
    Es funktionierte genau so, wie wir es von einem Simulator erwartet hatten.
    Wir hatten einen sehr guten Simulator und es gab absolut keine Unterschiede.
    Wir hatten keine Probleme damit.
    So hervorragend die Maschine funktionierte, der Mensch hatte einige kleinere Schwierigkeiten.
    Henry Hartsfield litt an einem verbreiteten Übel bei Raumfahrern an der Raumkrankheit.
    Hartzfield hat sich die ersten eineinhalb Tage nicht wohl gefühlt.
    Angefangen hat es mit Kopfschmerzen ein paar Stunden nach dem Start, dann Krämpfe im Magen mit einem Gefühl, als sei der ganze Magen verknotet oder als habe der Astronaut zu enge Hosen an.
    Am nächsten Morgen zunächst keine Beschwerden und dann Wiederkehr der Symptome, die bis Nachmittag anhielten und von da an war Hartzfield völlig beschwerdefrei.
    Diese Anpassungsprobleme an die Schwerelosigkeit haben die Raumfahrtmediziner noch nicht im Griff.
    Die Symptome variieren sehr stark, manche leiden zum Beispiel an intensivem Brechreiz, andere, so wie Hartsfield-Kommandant Mattingly, bleiben verschont.
    Etwa die Hälfte der Astronauten spürt die Raumkrankheit.
    Das Shuttle Columbia wird, so wie es bei den ersten vier Flügen eingesetzt war, auch für den ersten kommerziellen Flug im November zum Transport von zwei Satelliten ins All geschickt.
    Das heißt, noch mit Schleudersitzen für die Astronauten und mit einer Ladung von Testinstrumenten.
    Nach der Rückkehr kommt die Columbia zurück ins Herstellerwerk nach Kalifornien und wird umgebaut.
    Das wird etwa ein halbes Jahr dauern.
    Zu diesem Zeitpunkt ist aber bereits das zweite Shuttle, die Challenger, einsatzbereit.
    Damit setzt nun die Shuttle-Ära mit etwa zwölf Flügen pro Jahr voll ein.
    Die beiden Raumfahrtnationen, USA und Sowjetunion, liegen damit in ihren jeweiligen Konzepten weit auseinander.
    Wenngleich Astronaut Hartsfield meint, dass die getrennten Wege letztlich wieder zusammenführen werden.
    In den USA habe es zwei Lager gegeben.
    Die einen wollten zuerst eine große Raumstation bauen, die andere waren für ein Transportraumschiff als erstes Ziel.
    Die Shuttle-Befürworter blieben Sieger.
    Die Russen sind den umgekehrten Weg gegangen.
    Sie haben zuerst die Raumstation gebaut.
    Aber Hartsfield glaubt, dass auch sie letzten Endes ein Shuttle-ähnliches Fahrzeug entwickeln werden, so wie die USA nun die Planung für eine Raumstation beginnen.
    Das amerikanische Konzept der bemannten Raumfahrt zieht vier Stufen vor.
    Die erste ist das Shuttle, dann folgt die Raumstation, dann ein bemannter oder unbemannter Transporter, der vom Shuttle mitgenommen wird und der Nutzlasten in den wichtigen geosynchronen Orbit in 36.000 Kilometer Höhe befördert, der vom Shuttle nicht erreicht werden kann.
    und schließlich in weiter Zukunft eine Rakete, noch größer als die legendäre Saturn V, die gewaltige Lasten wie etwa große Bauteile einer Raumstation mit bis zu 500 Tonnen Gewicht in den Weltraum befördern könnte.
    Wie so vieles wird auch das von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängen.
    Nach diesem Beitrag von Roland Machacki ist es 12.51 Uhr geworden.
    Heute Abend wird in Wien und zwar im Museum des 20.
    Jahrhunderts eine Ausstellung eröffnet, die allein schon vom Versicherungswert her Aufsehen erregt.
    Die 80 Gemälde wurden nämlich auf 260 Millionen Schilling versichert.
    Es handelt sich um Werke von 13 Künstlern, die der Stillrichtung des Impressionismus zugerechnet werden.
    Freilich keine Franzosen, sondern Amerikaner.
    Der amerikanische Impressionismus, das ist der Titel dieser großen Wanderausstellung, die Arbeiten aus der Zeit von 1887 bis 1918 zeigt.
    Hören Sie mehr von Konrad Zobel.
    Mary Cassett, Thomas Wilmer-Dewing, Williard Metcalf, Maurice Prendergast, Theodore Robinson, John Singer Sargent, John Tortman.
    Das sind einige der Namen, die für den Kunstinteressierten zunehmend an Bedeutung gewinnen.
    Ein Gradmesser dafür sind die stark steigenden Preise ihrer Werke.
    Erst unlängst wurde in New York ein Tortman um umgerechnet 2,4 Millionen Schilling versteigert.
    Andere Bilder wurden bereits um das Vier- und Fünffache dieser Summe verkauft.
    Das ist einerseits ein Maßstab für das neue Interesse Amerikas und seiner eigenen kulturellen Vergangenheit, andererseits sind eben die französischen Impressionisten nach dem großen Boom in den 60er und 70er Jahren kaum mehr im Handel erhältlich oder nur mehr mit astronomischen Preisen.
    Viele Sammler, angeführt vom Kunstberater des amerikanischen Präsidenten Reagan, weichen also auf die amerikanischen Impressionisten aus.
    Sicher beruht die Beliebtheit dieser Bilder aber auch auf ihrer Schönheit und leichten Verständlichkeit.
    Das sind nicht esoterische, moderne Kunstwerke, sondern exquisite, alte Bilder, die man gerne an seiner Wohnzimmerwand hängen sehen würde.
    Da gibt es intime, häusliche Themen, die elegante amerikanische Frau in dekorativer Umgebung von Garten und Wohnzimmer,
    Aber auch schöne Landschaften, ohne jegliche soziale Stellungnahme, kaum Stadtszenen, sondern die menschenleeren Schönheiten der Berge und Küsten New Englands.
    Einmal mehr realistisch, dann wieder mehr impressionistisch, aber jedenfalls mit viel Geschmack und Charme, wie Dylan Ripley im Vorwort des ausgezeichneten Katalogs bemerkt.
    Wie kam es überhaupt zu diesem amerikanischen Impressionismus?
    Susan Hobbs vom Smithsonian Institute erklärt dazu,
    Diese Maler sind als junge Studenten nach Paris gegangen, um dort an den Akademien malen und zeichnen zu lernen.
    Und in dieser Zeit wurden sie natürlich auf den Impressionismus aufmerksam, der allerdings, als die amerikanischen Maler von ihm angezogen wurden, bereits in Paris an avantgardistische Aktualität verloren hatte und Mitte der 80er Jahre vom Post-Impressionismus verdrängt wurde.
    Sie waren fasziniert von dieser neuen Malweise, die mit kurzen Pinselstrichen und Tupfern Licht in Farbe übersetzte und verwendeten diese Manier für ihre eigenen Absichten.
    So entstand eine Variante der französischen Malweise, die sie dann nach Hause, nach Amerika mitnahmen und dort auf amerikanische Motive anwandten.
    Gegenüber den französischen Impressionisten wirkt bei den Amerikanern vieles gefälliger.
    Die Amerikaner gingen nicht durch den Kampf, den Monet durchgeführt hat, mit einer radikalen und neuen Form der Realität.
    Die Amerikaner gingen nicht durch die Anstrengung eines Monet, der eine radikal neue Form fand, die Realität zu übersetzen.
    Aber es ist, glaube ich, nicht fair zu sagen, dass sie vom kommerziellen Verkaufsinteresse geleitet wurden und deshalb ihre Bildmotive leichter identifizierbar machten.
    Nehmen Sie John Twartman.
    Er konnte nie ein Bild verkaufen, blieb aber bei seiner Ausdrucksweise und künstlerischen Integrität.
    Auch Theodore Robinson hatte keinen großen Erfolg.
    Andere wie Thomas During und Willard Metcalf hatten eine sehr kleine Anhängerschaft, einige reiche Mäzene.
    Man kann also nicht von einer populären Richtung sprechen.
    Der durchschnittliche amerikanische Kunstliebhaber bevorzugte damals noch immer die Genre- und Landschaftsmalerei der Jahrhundertmitte.
    Die amerikanischen Impressionisten haben also sicher nicht für den Markt gearbeitet.
    Nun, der Markt hat sie seit einiger Zeit doch eingeholt und die populäre Attraktivität dieser Malerei ist heute unbestritten.
    Allein auf ihrer ersten Station wurde diese Wanda-Ausstellung in Paris von 200.000 Menschen besucht.
    Auch in Ost-Berlin war das Echo mit 100.000 Besuchern außerordentlich groß.
    Wien kam zu dieser Ausstellung eher durch Zufall, nämlich durch den Ausfall von Krakau als Ausstellungsort.
    Nach Wien werden die amerikanischen Impressionisten noch in Bukarest und Sofia zu sehen sein.
    Grund, Subventionen für Ausstellungen in Osteuropa sind im amerikanischen Kongress leichter durchzusetzen.
    Nun, der Amerikaner als Künstler und Gentleman, das ist ein Image, das sich überall sehen lassen kann.
    Ein Beitrag von Konrad Zobel aus Anlass der Ausstellung der amerikanische Impressionismus im Museum des 20.
    Jahrhunderts in Wien.
    Und jetzt dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr noch einmal ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    Ab Ende des Monats werden im Föst-Alpine-Werk Donawitz rund 1600 der insgesamt 4300 Beschäftigten des Werkes kurz arbeiten.
    Nach einer Unterredung im Sozialministerium wurde die Zahl der Kurzarbeiter mit Vertretern des VÖST-Vorstandes und der Belegschaft festgelegt.
    Grund für die Maßnahme ist die schlechte Auftragslage im Hüttenbereich, vor allem der Auftragsrückgang bei Walzdraht und Stabstahl.
    Die Kurzarbeit wird voraussichtlich bis Jahresende dauern und dazu genutzt werden, für die 1.600 betroffenen Arbeitnehmer auch Schulungsmaßnahmen durchzuführen.
    Bauernbunddirektor Riegler hat in einer Pressekonferenz in Maria Wörth vor einer Vogelstrauß-Politik im Hinblick auf den Umweltschutz gewarnt.
    Besonders bedroht, sieht Riegler nach eigenen Angaben, die Wald- und Forstkulturen.
    Seinen Schätzungen nach sind 120.000 Hektar Wald in Österreich bereits stark durch Luftverunreinigungen betroffen.
    Als notwendige Sofortmaßnahme müssten, so Riegler, Emissionsgrenzwerte festgesetzt werden, die den Anbau aller standortgemäßen Baumarten ermöglichen.
    Der Bauernbunddirektor forderte ferner die Schaffung notwendiger Chemikalien- und Sondermüllbeseitigungsgesetze.
    Die Shell Austria senkt ab sofort dort ihre Benzinpreise, wo sie in unmittelbarer Konkurrenz zu den Tankstellen des Benzingroßdiskonters Avanti steht.
    Avanti hat für Montag eine Preissenkung bei Superbenzin und Diesel um jeweils 10 Groschen pro Liter angekündigt.
    Shell-Vorstandsdirektor Stemberger erklärte, von den insgesamt 650 Shell-Tankstellen würden 40 die Benzinpreise senken.
    Nahe Osten.
    Die israelische Luftwaffe bombardiert seit heute früh neuerlich das moslemische Stadtviertel von Beirut.
    Der phalangisten Sender Stimme des Libanons meldete, die Israelis hätten ihre Angriffe ausgedehnt.
    Sie bombardierten nun auch wichtige Straßen in West-Beirut.
    Der amerikanische Sonderbeauftragte Philipp Habib unterrichtet heute die Regierung in Beirut über die Ergebnisse seiner gestrigen Verhandlungen mit Ministerpräsident Begin.
    Unklar ist nach wie vor, wann die geplante internationale Friedenstruppe in Beirut einrücken soll, wer als Angehöriger der PLO gilt und somit den Libanon verlassen muss.
    Guatemala
    Auf die israelische Botschaft in Guatemala City ist in der vergangenen Nacht ein Anschlag verübt worden.
    Verletzt wurde niemand.
    Eine Gruppe bewaffneter Männer beschoss aus einem Fahrzeug heraus das Botschaftsgebäude.
    Auch eine Bombe wurde geworfen.
    Die Attentäter konnten unerkannt entkommen.
    USA.
    Das Außenministerium in Washington hat Bestrebungen des Kongresses zurückgewiesen, die Sanktionen gegen das europäisch-sowjetische Erdgasröhrengeschäft abzulehnen.
    Ein Sprecher kritisierte dies sei ein Eingriff in die politische Autorität von Präsident Reagan.
    Derartige Versuche behinderten die Bemühungen Reagans, eine gemeinsame Ostpolitik mit den westlichen Verbündeten zu entwickeln.
    Noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Sonnig und warm bei Nachmittagstemperaturen zwischen 25 und 30 Grad.
    Mit dieser erfreulichen Prognose beenden wir eine Stunde Information aus dem Studio des Mittagsschonals.
    Udo Bachmaier verabschiedet sich.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Libanonkrieg: Friedenshoffnung und Bombardements im Libanon, Hintergründe der Strategie Israels
    Mitwirkende: Pott, Marcel [Gestaltung]
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    1.600 VÖESTLER müssen ab Herbst in Donawitz Kurzarbeiten
    Einblendung: Sozialminister Dallinger, VÖEST-Direktor Dr. Stefflitsch, Arbeiterbetriebsratsobmann Adolf Fauland
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Dallinger, Alfred [Interviewte/r] , Stefflitsch, ... [Interviewte/r] , Fauland, Adolf [Interviewte/r]
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz von ÖVP-Wien-Obmann und Vizebürgermeister Erhard Busek zu Mietrecht, Umverteilungs-Diskussion und UNO-Konferenzzentrum
    Einblendung: ÖVP-Wien-Obmann und Vizebürgermeister Erhard Busek
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Busek, Erhard [Interviewte/r]
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Obmann der Jungen Generation der SPÖ Fritz Edlinger für verschärfte Unvereinbarkeitsbestimmungen für Politiker
    Einblendung: Fritz Edlinger
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Edlinger, Fritz [Interviewte/r]
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Pressekonferenz von Innenminister Lanc, NPD-Verbot
    Einblendung: Fritz Edlinger
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung]
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP-Bauernbund fordert besseren Umweltschutz
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Finanzschuldenbericht: Bund hat mehr als 300 Milliarden Schillinge Schulden
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eindrücke eines Astronauten vom Shuttle
    Interview: Henry Hartsfield
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Hartsfield, Henry Warren Jr. "Hank" [Interviewte/r]
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ausstellung: "Der amerikanische Impressionisten" im Museum des 20. Jahrhunderts
    Einblendung: Susan Hobbs (Smithonian-Institut)
    Mitwirkende: Zobel, Konrad [Gestaltung] , Hobbs, Susan [Interviewte/r]
    Datum: 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1982.08.12
    Spieldauer 01:00:08
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1982.08.12 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-820812_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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