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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der Österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren, hier ist Reinhold Henke mit dem Mittagschanal.
Ein Samstagsschanal mit viel Interessantem, historisch Bedeutsames, weltweit Diskutiertes, über Konfliktreiches zum Thema Literatur bis hin zu Schmunzelnswerten.
Wir berichten über die aktuelle Entwicklung im Libanon, wo jetzt der Vorwurf gegen die PLO erhoben wird, sie versuche in Beirut eine Kommandozentrale zu belassen.
In unserer Samstagsserie im Journal zu Gast ist heute eine alte Dame von historischer Bedeutung.
Ein Stück österreichischer Vergangenheit.
Zita von Habsburg, letzte österreichische Kaiserin, die nach über 60 Jahren des erzwungenen Exils in der Schweiz nun nach Österreich zurückkehren durfte.
Eine Entscheidung, die, wie heute die Kommentatoren schreiben, die Reife der Republik Österreich widerspiegelt.
Wir berichten dann vom Forum Alpbach, wo Ex-UNO-Generalsekretär Waldheim, Innenminister Lanz, der US-Politologe Tucker und der Portugiese Freitagsto Amaral über den Weltfrieden diskutieren.
In Frankfurt wird jetzt zu Mittag der Goethe-Preis der Stadt an den weltbekannten Schriftsteller Ernst Jünger verliehen.
Wogegen allerdings die Grünen und auch die SPD Sturm liefen, weil ihrer Meinung nach Jünger in seinen Frühwerken den Nationalsozialismus unterstützt habe.
Anderseits bemühten sich aber seinerzeit um den heute 87-Jährigen auch die Kommunisten Deutschlands.
Ja, und dann noch ein Riesenschritt vom elitären Schriftsteller Jünger hin zu einem anderen bekannten Mann, zu Conan dem Barbaren.
Der gebürtige Österreicher Arnold Schwarzenegger, mehrmaliger Mister Universum, geschäftsdüchtiger Amerikosteirer, der seine Muskeln zu Höchstpreisen verkauft, der ist zur Zeit in Österreich auf Werbetour für diesen Film, in dem er den Barbaren spielt.
Karin Bauer ließ sich von Arnold Schwarzenegger einiges in einem Interview erzählen.
Jetzt aber die Meldungen.
Verantwortlich dafür ist Helmut Koller und die Sprecherin Erika Wächter.
Österreich.
Gegen eine imperialistische Politik in neuen Kleidern wandte sich heute Innenminister Lanz bei einer Friedensdiskussion im Europäischen Forum Alpbach in Tirol.
Lanz sagte, die Berufung auf die Notwendigkeit der Ausbreitung kommunistischer Diktaturen begegnen zu müssen, sei häufig nur der Vorwand für eine solche Politik.
Zur Frage des Terrorismus erklärte der Innenminister, seine Bekämpfung müsse als Akt der Friedenssicherung erreichen, dass der staatliche Sicherheitsapparat ein Optimum an Schutz für den verunsicherten freien Bürger stellt.
Militärisch habe der Terrorismus nur dort eine Chance, wo er politisch das artikuliere, was wegen Mangeln der Demokratie oder der Nichtbeachtung des Völkerrechts nicht geäußert werden dürfe, sagte Lanz.
Der frühere UNO-Generalsekretär Waldheim meinte zur Libanon-Krise, der Kampf um Westbeirut habe mit dem Abzug der PLO-Kräfte zwar sein vorläufiges Ende gefunden, er bezweifle jedoch, ob mit dieser Entwicklung eine umfassende Lösung des Mittelost-Problems angebahnt worden sei.
Nahe Osten, USA.
Der Abzug der PLO-Kämpfer aus Beirut ist wieder ins Stocken geraten.
Die für heute geplante Ausreise einer weiteren Gruppe von Palästinensern auf dem Landweg nach Damaskus wurde in letzter Minute abgesagt.
Wie der israelische Rundfunk berichtete, findet die Evakuierung heute ausschließlich auf dem Seeweg statt.
Eine Begründung dafür wurde nicht angegeben.
Bisher sind etwa 6000 PLO-Kämpfer aus dem Libanon abtransportiert worden.
Israel hat angekündigt, dass die PLO-Führung unter Vorsitzendem Arafat Beirut noch heute in Richtung Damaskus verlassen werde.
Zwischen den USA und Israel sind die Differenzen in der Nahostfrage neuerlich offen zutage getreten.
Der israelische Verteidigungsminister Sharon erklärte nach einem Gespräch mit dem amerikanischen Außenminister Schulz in Washington, Israel werde die Gründung eines Palästinenserstaates in den besetzten Gebieten niemals zulassen.
Es gebe bereits einen palästinensischen Staat, nämlich Jordanien, sagte Sharon.
Schultz meinte dagegen, Washington halte an seiner Verpflichtung für die territoriale Integrität und Souveränität Jordaniens fest.
Die Zukunft der von Israel besetzten Gebiete müsse in Verhandlungen entschieden werden.
Der melkitisch-katholische Patriarchal-Vikar von Jerusalem, Erzbischof Kaputschi, hat Israel unterdessen aufgerufen, die Rechte der Palästinenser anzuerkennen.
Polen.
Im ganzen Land haben die Behörden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.
Für kommenden Dienstag werden vor allem in den größeren Städten neue Demonstrationen erwartet, zu denen die verbotene Gewerkschaft Solidarität aus dem Untergrund aufgerufen hat.
Anlass ist der zweite Jahrestag der Unterzeichnung der Abkommen von Danzig zwischen der Regierung und den Arbeitern.
Politbüro-Mitglied Barczykowski äußerte die Befürchtung, die zu erwartenden Kundgebungen könnten der Auftakt für einen Generalstreik sein.
Mehr als 100 Intellektuelle, unter ihnen Schauspieler, Juristen, kirchliche Würdenträger und Wissenschaftler, haben Partei- und Regierungschef Jaruzelski in einem Brief aufgefordert, einen neuen Dialog mit der Bevölkerung zu beginnen.
Außerdem werden die Freilassung aller Internierte und eine Amnestie für die nach den Kriegsrechtsbestimmungen verurteilten Personen verlangt.
Das Fernsehen in Warschau meldete gestern Abend, am vergangenen Donnerstag seien in der Stadt Lodz bei Auseinandersetzungen mit der Polizei mehr als 100 Personen festgenommen worden.
Spanien.
Die Spanier werden am 28.
Oktober ein neues Parlament wählen.
Ministerpräsident Calvo Sotelo hat die Auflösung des Parlaments gestern Abend in einer von Radio und Fernsehen übertragenen Rede bestätigt.
Vorher hatte König Juan Carlos seine Zustimmung gegeben.
Grund für die Neuwahlen ist die drohende Spaltung der regierenden Zentrumsunion.
Die Partei verfügt nur noch über 149 Abgeordnete gegenüber 168 zu Beginn der Legislaturperiode.
Nach Meinungsumfragen können die Sozialisten mit einem Wahlsieg in Spanien rechnen.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Schriftsteller Ernst Jünger hat heute in der Frankfurter Paulskirche den mit umgerechnet etwa 350.000 Schilling dotierten Goethe-Preis der Stadt erhalten.
Der Frankfurter Oberbürgermeister Wahlmann verteidigte in seiner Laudatio die Entscheidung der Jury.
Um den 87-jährigen Preisträger hatte es heftige Auseinandersetzungen gegeben.
Die Frankfurter SPD und die Grünen werfen Jünger seine nationalsozialistische Vergangenheit vor und führen darüber hinaus an, dass er sich wiederholt in antidemokratischem und antisemitischem Sinn geäußert habe.
Jünger selbst ging in seiner Rede auf die Auseinandersetzungen um seine Person nur indirekt ein.
Er sagte, Frankfurt habe mit dem Beschluss, den Preis an ihn zu verleihen, manche Widrigkeit geerntet.
Die deutsche Metallindustrie befindet sich nach einer Erklärung ihres Verbandsgeschäftsführers Kirchner derzeit in der schlechtesten Lage seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
In einem Interview für die Neue Osnabrücker Zeitung sagte Kirchner, allein in der ersten Hälfte des heurigen Jahres seien 65.000 Arbeitsplätze in der Metallbranche verloren gegangen.
Eine Besserung der Situation sei nicht abzusehen.
Die Krise werde im Gegenteil immer bedrohlicher, weil ein weiterer Auftragsrückgang festzustellen sei, sagte Kirchner.
Vor dem Hintergrund eines eher schlechten Konsumklimas wurde heute in Frankfurt die 69.
Internationale Herbstmesse eröffnet.
Die Frankfurter Messe gilt unter Wirtschaftsfachleuten als eine Art Konjunkturbarometer.
Bei der als größte Konsumgüterschau der Welt bezeichneten Messe zeigen heuer mehr als 3000 Aussteller aus 60 Ländern bis kommenden Mittwoch ihre Produkte.
In Offenbach hat heute außerdem eine Lederfachmesse mit mehr als 500 Ausstellern aus 20 Ländern begonnen.
Österreich.
In Wels in Oberösterreich wird von heute bis 5.
September die diesjährige internationale Landwirtschaftsmesse abgehalten.
Vertreten sind mehr als 2500 Aussteller aus dem In- und Ausland.
Sonderschauen sind dem Bäckerei- und Fleischereigewerbe, der Bautechnik sowie dem Bundesland Kärnten gewidmet.
Bundespräsident Kirchschläger ermahnte in seiner Eröffnungsrede, alle im öffentlichen und wirtschaftlichen Leben Tätigen zu mehr Begeisterung für Leistung, Arbeit und Verantwortung.
Der Wiener Bürgermeister Graz appellierte heute an die Betriebe und ihre Mitarbeiter, sich der Gefahren einer Grundwasserverseuchung mehr als bisher bewusst zu werden.
Graz mahnte zur Vorsicht mit dem Umgang mit Giften, die nach seinen Worten oft gedankenlos weggeschüttet würden.
Der Bürgermeister betonte, dass trotz der in Floridsdorf und in Donaustadt festgestellten Grundwasserverschmutzung das Wiener Leitungswasser nach wie vor von hoher Qualität sei und regelmäßig kontrolliert werde.
In einer Aussendung des ÖVP-Pressedienstes verlangte heute der Obmann der jungen ÖVP Caras einen Umweltverantwortlichen für jede Gemeinde.
Diese Mandatare sollten einen aktiven Umweltschutz betreiben sowie regelmäßig Bilanz über Umweltsünden und Umweltschutzmaßnahmen legen, ergänzte Caras.
Schüler und Studenten sind eine besonders stark unfallgefährdete Bevölkerungsgruppe.
Diese Ansicht äußerte heute der SPÖ-Abgeordnete Schranz.
In einer Presseaussendung wies er darauf hin, dass es im vergangenen Jahr mehr als 51.000 Unfälle von Schülern und Studenten gegeben hat.
20 davon haben einen tödlichen Ausgang genommen.
Schranz unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung der gesetzlichen Unfallversicherung für Schüler und Studenten.
Jetzt zum Wetter, die Lage.
Eine Störungszone hat den Alpenraum überquert.
Ihre Reste sind zurzeit noch vektavirksam.
Morgen stellt sich vorübergehend Hochdruckeinfluss ein.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Überwiegend reichliche Bewölkung und Strichregen.
West- bis Nordwestwind.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad.
Frühtemperaturen morgen 10 bis 16 Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag.
Anfangs vor allem im Süden und Osten noch Störungsreste, im allgemeinen aber Übergang zu aufgelockerter bis geringer Bewölkung.
Winde aus West bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen 17 bis 22 Grad.
Das Wetter übermorgen Montag.
Sonnig.
Im späteren Verlauf im Westen Wetterverschlechterung.
Nur mäßig warm.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt 18 Grad, Nordwestwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt Regen, 18 Grad, Nordwest 20 Kilometer.
Linz bedeckt Regen, 13 Grad, Nordwest 10.
Salzburg bedeckt leichtes Niedeln, 12°, West 5.
Innsbruck bedeckt Regen, 12°, Ost 3.
Bregenz bedeckt leichter Regen, 14°, Windstille.
Graz bedeckt Regen, 17°, Südwestwind 10 km und Klagenfurt bedeckt Regen, 15°, Nordwind mit 3 km in der Stunde.
Es ist 12 Uhr und 12 Minuten, hier ist das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes und wir beginnen vorerst einmal mit der ausführlichen Berichterstattung im Ausland.
Wie Sie schon in den Nachrichten gehört haben, ist der Abzug der PLO-Kämpfer aus Beirut wieder mal in Stocken geraten.
Die für heute geplante Ausreise einer weiteren Gruppe von Palästinensern auf dem Landweg nach Damaskus wurde in letzter Minute abgesagt.
Bisher sind etwa 6000 PLO-Kämpfer also aus dem Libanon abtransportiert worden und Israel hat angekündigt, dass die PLO-Führung mit Yasser Arafat noch heute Beirut in Richtung Damaskus verlassen werde.
Auf der anderen Seite kursieren allerdings Gerüchte, wonach die PLO in Beirut selbst eine Kommandozentrale belassen wolle.
Hans Benedikt berichtet.
In West-Beirut wurden heute die Vorbereitungen für den Abzug der PLO-Führung unter dem Schutz der amerikanisch-französisch-italienischen Libanonsicherungstruppe getroffen.
PLO-Chef Yassir Arafat wird sein Hauptquartier nach einem noch geheimen Zeitplan vermutlich in Tunis aufschlagen.
Die Evakuierung der für Syrien, Algerien und den Sudan bestimmten PLO-Einheiten soll bis zum 4.
September abgeschlossen sein, wobei immer noch nicht erkennbar ist, ob die PLO beabsichtigt, in West-Beirut eine Untergrundorganisation zurückzulassen.
Hartnäckige Gerüchte besagen nämlich, die PLO hätte einige hundert Guerillakämpfer weniger als vereinbart evakuiert und mit falschen Papieren ausgestattet.
Kommende Woche beginnt eine Phase weitreichender innerarabischer Verhandlungen zur Lösung des Libanon-Konflikts.
Die Arabische Liga hat für den 6.
September eine Gipfelkonferenz ihrer Staatschefs in Tunis anberaumt.
Sie sollen eine Entscheidung über das Verbleiben oder den Abzug der seit acht Jahren im Libanon stehenden syrischen Armee treffen.
Davon hängt eindeutig ab, ob und wann die israelische Invasionsarmee den Libanon verlassen wird.
Syriens Präsident Hafez Assad hat angekündigt, seine sogenannte Friedenstruppe werde auf keinen Fall vor den Israelis abziehen.
Er beruft sich dabei auf ein von der arabischen Liga erteiltes Schutzmandat aus der Zeit des libanesischen Bürgerkriegs.
Die libanesische Regierung hatte bereits vor der Wahl des neuen Staatspräsidenten Bajir Jmael den Abzug der Syre gefordert.
Jmael wird, wenn er an der Gipfelkonferenz der Arabischen Liga teilnimmt, diese Forderung Nachdruck verleihen.
Der Libanon wird dabei von einer Mehrheit konservativer arabischer Staaten wie Saudi-Arabien, Jordanien, Marokko, Ägypten, Sudan und Tunesien unterstützt.
Die Abzugsforderung basiert auch auf der Libanon-Resolution der Vereinten Nationen aus der ersten Phase des am 6.
Juni ausgebrochenen Kriegs, als die UNO den Rückzug aller fremden Armeen verlangt hatte.
Syrien hingegen vertritt den Standpunkt, dass es nach dem Abzug der PLO die einzige arabische Militärmacht in einer Frontposition gegen Israel sei und somit allein den arabischen Auftrag der militärischen Konfrontation mit Israel erfülle.
Und das markiert jetzt den Scheideweg der arabischen Nahostpolitik zwischen einer Fortsetzung der militärischen Konfrontation und einer neuen Friedensinitiative.
Auf der Tagesordnung der Arabischen Liga steht noch immer der im November des Vorjahres am Widerstand Syriens und anderer radikaler Staaten gescheiterte Nahostplan Saudi-Arabiens.
Dieser Plan hatte die Forderung nach einer Freigabe Westjordaniens und des Gazastreifens durch Israel mit einer Sicherheitsgarantie für alle Nahoststaaten einschließlich Israels verbunden.
Jetzt beabsichtigt der Staatspräsident Tunesiens, Habib Bourguiba, der Gipfelkonferenz einen erweiterten Nahostfriedensplan vorzulegen.
Sein Ausgangspunkt ist eine rasche Entflechtung der syrischen und israelischen Armeen an der Ostlibanonfront.
Von Giba bedient sich dabei des Modells der Verhandlungen zur israelisch-ägyptischen Truppenentflechtung in der Sinai-Wüste nach dem Oktoberkrieg von 1973.
Das war damals der Beginn des israelisch-ägyptischen Friedensprozesses.
Das war ein Bericht von Hans Benedikt.
12 Uhr und 15 Minuten ist es um nun zu einem historisch bedeutsamen Interview in unserer Samstagsserie.
im Journal zu Gast.
Heute Zita von Bourbon-Parma, verheiratete Zita von Habsburg-Lothringen.
Die Frau Kaiser Karls I. und damit letzte Kaiserin von Österreich.
1919 musste sie nach dem verlorenen Weltkrieg und dem Auseinanderbrechen des großen Habsburger Reiches zusammen mit ihrer Familie das Land verlassen.
Vor wenigen Tagen durfte die inzwischen 90-Jährige zum ersten Mal wieder einreisen.
Zurzeit ist sie bei ihrer Tochter Elisabeth von Lichtenstein auf Schloss Waldstein bei Graz.
Ihr ständiger Wohnsitz ist das Kloster Zitzers bei Chur in der Schweiz.
Zita von Habsburg wurde am 9.
Mai 1892 bei Viareggio als Tochter des Herzogs von Bourbon-Parma geboren.
1911 heiratete sie den späteren Kaiser Karl I.
1917 noch versuchte Zita über ihren Bruder Sixtus eine Verbindung zu Entente zu den Gegnern der Mittelmächte herzustellen.
Ihre politischen Versuche scheiterten, obwohl es Zita war, die auf Kaiser Karl einen weitgehenden politischen Einfluss hatte.
1919 dann also musste sie Österreich verlassen.
Das Hindernis für die Einreise der ehemaligen Kaiserin war das Habsburger Gesetz, das nach dem Ersten Weltkrieg in der Jungen Republik Österreich beschlossen worden war.
Seit damals wird jeden Mitglied der Familie Habsburg, das nicht ausdrücklich auf alle Thronansprüche verzichtet hat, die Einreise nach Österreich verweigert.
Und Zita lehnte diesen Verzicht bis heute ab.
Dennoch durfte sie jetzt nach Österreich einreisen.
Der Grund?
Der spanische König Juan Carlos, ein Verwandter der Familie,
hatte Bundeskanzler Kreisky vor einiger Zeit bei einem Treff in Mallorca darum gebeten.
Daraufhin fanden die Juristen im Auftrag des Kanzlers eine Möglichkeit, die 90-jährige ehemalige Kaiserin einreisen zu lassen.
Seit einigen Tagen ist nun Zita also wieder in Österreich.
Zwischen ihrer Flucht 1919 und diesem Besuch liegen über sechs Jahrzehnte.
Aus der jungen, schönen Kaiserin ist eine betagte Dame geworden, ständig in Schwarz gekleidet seit dem Tod ihres Mannes vor 60 Jahren.
Karl liegt in Funchal auf Madeira begraben.
Die Ex-Kaiserin, geistig, bewundernswert, rege und fröhlich, trotz der Altersbeschwerden, die natürlich auch eine Kaiserin plagen.
Rudolf Nagiller sprach mit der ehemaligen kaiserlichen Hoheit.
Wenn man die Ehre hat, die ehemalige Kaiserin seines Landes zu interviewen, eines Landes andererseits, das den Thron und die Adelstitel per Gesetz abgeschafft hat, so ist man in einer gewissen Verlegenheit, wenn es um die Anrede geht.
Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.
Das hat gar keine Schwierigkeit, denn man redet jeden Menschen an, wie man will.
Ich kann Sie nicht bei Ihrem Familiennamen ansprechen, das ist ganz klar.
Können Sie mir nicht ein bisschen helfen?
Ich kann Ihnen wirklich nicht helfen, weil ich so und so viele Ansprachen gewohnt bin.
Es ist wirklich nicht notwendig.
Darf ich gnädige Frau sagen?
Können Sie auch sagen.
Genauso gut.
Ich habe in einer Zeitung gelesen, dass Sie, ich weiß nicht, ob es genau stimmt, 26 österreichisch-ungarische Fürstentitel, Herrschaftstitel oder wie auch immer haben.
Stimmt das?
Das heißt, es stimmt beim Kaiserhaus, nicht wahr?
Schon seit vielen Generationen, vielen Jahrhunderten sind halt die verschiedenen Titel dazugekommen, je nachdem, wie die Länder sich angeschlossen haben an das Ganze.
Ich darf einige vorlesen.
Kaiserin von Österreich, dann gekrönte apostolische Königin von Ungarn, Königin von Böhmen, Galicien, Kroatien und Slavonien, gefürstete Gräfin von Tirol, Erzherzogin von Österreich, Herrin zugleich von Tarasp und Rezins und so weiter.
Das sind lauter Titel, die gekommen sind, die sich entweder angeschlossen haben oder erworben haben in irgendeiner Nachfolge oder so etwas dem ähnlichen.
Und die danach einfach angehängt worden sind am ursprünglichen Titel.
Bedeuten Ihnen diese Titel etwas?
Haben Sie die liebgewonnen?
Das heißt, sie bedeuten mir nur insofern, dass das meistens Länder sind, die dem Österreich-Ungarn gehört haben, in das ich hereingeheiratet habe und das infolgedessen mir eine Heimat geworden ist.
Aber jetzt, Gott sei Dank, bin ich in Österreich.
Gott sei Dank, nach 63 Jahren, nachdem ich mich gesehnt habe, in die Heimat zurückzukommen, bin ich jetzt da.
Und das ist für mich ein unbeschreibliches Glück, auf das ich schon kaum mehr gehofft habe.
Man hat Sie sehr lange nicht nach Österreich zurücklassen.
Sie haben das Landjahr 1919 verlassen und sind jetzt 1982, also 63 Jahre später, zum ersten Mal wieder da.
Wie war das für Sie?
Das war ein sehnlicher Wunsch, von Ihnen wieder zurückzukommen?
Ein sehnlicher Wunsch von mir, natürlich.
Und in der Schweiz, wo ich gewohnt habe, da hat man von gewissen Fenstern aus die österreichische Grenze oben im Gebirge gesehen.
Und da bin ich jeden Tag ohne dies durch diese Räume gegangen, um entweder in die Kapelle oder ins Speißzimmer oder wohin zu gehen.
Da habe ich jedes Mal hingeschaut und habe mir gedacht, dort ist Österreich.
Und was ich sehe, ist gerade das Grat von den Bergen und dort oben ist es schon Österreich.
Ich habe gelesen, Sie seien auch manchmal zur Grenze gefahren, bei Feldkirch, auf der Schweizer Seite, um hinüberzusehen.
Ja, um wenigstens etwas zu sehen, herunterschauen zu können in dieses wunderbare Heimatland.
Hat Sie das verbittert, dass man Sie so lange nicht zurückgelassen hat?
Nein.
Absolut nicht.
Absolut nicht.
Ich habe es aufgeopfert dem lieben Gott und habe es halt getragen.
Und gar nicht verbittert.
Wie wollen Sie, dass man gegen die eigene Heimat verbittert sein kann?
Das gibt es ja gar nicht.
Sie haben also, wie gesagt, über 60 Jahre nicht nach Österreich einreisen dürfen.
Das war selbstverständlich prinzipiell ein politisches Problem, ein politischer Grund.
Vordergründig war es ein juridisches Problem.
Das hing mit dem Thronverzicht zusammen.
Ich konnte ja auf nichts verzichten.
Das wollte ich Sie fragen.
Auf nichts verzichten.
Es war ja nicht mein Eigentum.
Ich war die Witwe.
Und die Witwe erbt nicht diese Sachen.
Also ich konnte auf nichts verzichten.
Das heißt, man hat Ihnen damals, damit Sie einreisen können, etwas abverlangt, was Sie nicht leisten konnten.
Ja, was ich nicht leisten konnte.
Und was auch juridisch absolut unrechtmäßig war.
Ich habe kein Recht gehabt, auf irgendetwas zu verzichten.
Es hätte ausgeschaut, als wenn ich auf Rechte verzichte, mit denen ich nichts zu tun gehabt habe, die meinem Mann gehört haben.
Er ist tot.
Wie kann ich auf das verzichten, was sein Eigentum und nicht das meine war?
Ihr ältester Sohn, der ja der Nächste in der Drohnenfolge wäre, Otto von Habsburg, hat den Drohnenverzicht vor circa 20 Jahren unterschrieben.
Waren Sie damals oder sind Sie heute damit einverstanden, dass er das getan hat?
Ich war immer einverstanden mit allem, was er tut.
Es ist sein gutes Recht, nicht wahr?
Er kann machen, was er will und ich bin als Mutter selbstverständlich mit meiner Familie und schon gar mit dem Familienchef
Einverstanden.
Hat er Sie damals gefragt?
Um Rat gefragt?
Ich glaube nicht.
Das heißt, er war schon, ja, schon.
Und da habe ich ihm jedenfalls gesagt, dass was er findet, dass seine Pflicht ist, das soll er tun.
Gnädige Frau, wenn ich mal eine Frage stellen sollte, die Sie als respektlos empfinden, so bitte ich Sie um Vergebung.
Ich frage nicht, weil ich respektlos sein will, sondern als wissbegiert.
Sie brauchen sich keine Sorge darüber zu machen.
Absolut nicht.
Glauben Sie, dass die Zeit der Habsburger für Österreich vorbei ist, oder glauben Sie, dass die Dynastie für das Land noch einmal, wie auch immer, eine Rolle spielen könnte?
Ich glaube nur, dass wir das Recht haben, in unserer eigenen Heimat zu sein und nach besten Kräften dieser Heimat zu helfen.
Das ist alles, was ich glaube.
Ob so oder so, aber jedenfalls, dass wir der Heimat und den Leuten in der Heimat zur Verfügung stehen, wenn sie es irgendwie brauchen.
Kaiser Karl hat am 11.
November 1918 seine Abdankungserklärung unterschrieben.
Ist das richtig so?
Nein, er hat nur auf die Ausübung seiner Regierungspflichten, nicht Pflichten, sondern seine Regierungs... Geschäfte.
Da hat er eine Unterschrift geleistet?
Nein.
nur für die zeitweilige Nichtausübung seiner Regierungsgeschichte.
Das war alles.
Das hat aber unterschrieben, das, was Sie jetzt sagten?
Ja.
Aber nichts anderes.
Niemals ein Verzicht auf das, was seine Pflicht und seine Existenznotwendigkeit war, gegenüber der Heimat.
Ich habe gelesen, dass Sie damals nicht ganz einverstanden damit waren, dass er das gemacht hat, das unterschrieben hat.
Stimmt das?
Nein, das war nicht.
Nein, das war nicht.
Sondern es war das, was die vorher gewollt haben, ist, dass er
was er nicht wollte, dass er verzichtet auf das, was seine Verpflichtung ist, seine Regierungsverpflichtungen.
Und da war ich seiner Meinung.
Dass er das nicht tun soll, und das hat er auch nicht getan.
Er hat auch meinen Rat nicht gebraucht dazu.
Das ist ja schon seine eigene Meinung.
Aber das, was er getan hat, zeitweilig auf die Ausübung, das war selbstverständlich klar.
Aber wie gesagt, ich war ja nicht in der Regierung, deswegen habe ich überhaupt gar nichts dabei zu sagen.
Glauben Sie, dass damals die Monarchie aus einer Verkettung von unglücklichen Umständen zu Ende ging?
Oder glauben Sie, dass in Anbetracht des verlorenen Krieges wirklich sozusagen, ich sag's jetzt ganz burschikos, ich bitte um Vergebung, wirklich nichts mehr drinnen war?
Ich glaube hauptsächlich, dass die komplette Erschöpfung, sowohl der Bevölkerung wie aller Kriegsmöglichkeiten.
Schauen Sie, Österreich-Ungarn war eine Festung, die durch lauter feindliche Mächte nicht mehr umgeben war, die alle Möglichkeiten gehabt haben, den Krieg noch weiter und weiter und weiter zu führen, ohne dass eine Möglichkeit für diese eingeengte Festung war, dann einen Sieg zu erringen.
Oder eine Möglichkeit.
Wissen Sie, meine Frage läuft darauf hinaus.
Glauben Sie, dass für Sie diese Sache, nämlich die Erhaltung des Thrones, völlig aussichtslos war?
Oder hat es einfach unglückliche Umstände gegeben, die dann dazu führten?
Das eher, ja.
Aussichtslos war es für Sie nicht?
Nein.
Es war nicht ausgeschlossen?
Nein, es war nicht ausgeschlossen.
Denn es ist gerade gegen den Frieden zugegangen.
Und wenn das erreicht worden wäre, wären wahrscheinlich die ganzen nachfolgenden Sachen anders geworden, als wie es war.
Verschiedene von den Mächten haben auch anders drüber gedacht und waren selbst peinlich überrascht, wie ganz Österreich umging.
auseinandergegangen ist.
Die Siegermächte.
Die Siegermächte.
Es gab dort allerdings auch Kräfte, die es wollten.
Ja, die nicht gewollt haben, dass eine Auflösung dieses großen Blocks in der Mitte von Europa faktisch stattfinde.
Aber bitte, jedenfalls die Not war eine so große bei uns, dass es ausgeschlossen worden wäre, es noch länger, länger den Krieg weiterzuführen.
Es war nicht mehr möglich.
Für Sie muss das schrecklich gewesen sein.
Nicht nur die persönlichen Umstände, die selbstverständlich auch, sondern auch mitzuerleben, so unmittelbar, wie etwas zu Ende geht, was fast tausend Jahre gedauert hat.
Jaja, sicherlich.
Ganz bestimmt.
Das war's auch.
Der Kaiser und diejenigen, die das ganze historische Mehrmittel gemacht haben, waren vollkommen überzeugt, dass nichts Besseres dann an die Stelle kommen kann, wenn diese Völker, die alle aufeinander schon eingespielt waren, wenn das auseinander geht,
da kann nicht etwas sehr Gutes aus diesen Partikeln werden.
Glauben Sie, das liegt ein bisschen drinnen in dem, was Sie sagen, glauben Sie, dass die europäische und speziell auch die mitteleuropäische Geschichte glücklicher verlaufen wäre, als die Monarchie geblieben wäre?
Sicherlich.
Und das glauben heutzutage auch alle jene, die damals mitgeholfen haben, vom Ausland her, dass Österreich-Ungarn in Brüche geht.
Das haben die alle längst eingesehen, dass das ein großer Fehler war.
Es waren Jahrhunderte und Jahrhunderte zusammengewachsen und hat zusammengearbeitet und hat zusammengestanden.
Und dann plötzlich ist es in lauter Stücke aufgegangen, wo die Zusammenarbeit für längere Zeit wenigstens nicht mehr möglich war.
Die GvA Österreich ist ein freies Land, das etwa drei gute Jahrzehnte jetzt hinter sich hat.
Die vorigen Zeiten waren ja nicht so gut.
Aber es ist trotzdem ein Land nicht ohne Probleme.
Sicherlich.
Welches Land hat heute keine Probleme?
Wie sehen Sie die heutige Zeit?
Es ist schwer etwas da zu prophezeien, weil jedes Land in großen Schwierigkeiten ist.
Nehmen Sie alle diese großen Länder außerhalb von unseren Gegenden.
Die wissen ja von heute auf morgen nicht, ob sie noch bestehen.
Da ist sehr schwer etwas zu sagen.
Mich wurde ja vor dem Interview gebeten, nicht zur österreichischen Innenpolitik zu fragen.
Das respektiere ich selbstverständlich, aber losgelöst von Österreich jetzt.
Wie sehen Sie überhaupt die heutige Zeit?
Ist das eine gute Zeit?
Nein, es ist keine gute Zeit heutzutage.
Aber wir können hoffen, dass es wieder für alle Länder eine gute Zeit wird.
Denn viele Länder haben ja schon solche ähnlichen Phasen durchgemacht.
Und schließlich und endlich ist man dann immer noch irgendwie zu einem guten Ende gekommen.
Oder zumindest zu einem wirklich erfreulichen Ende.
Durch die ganzen Jahrhunderte.
Warum soll es diesmal nicht mehr gut werden?
Schauen Sie sich Kaiser Franz Josefs Zeit an.
Kaiser Franz Josef hat doch schwere Zeiten mitgemacht.
Und es ist immer wieder geworden.
Und er hat regiert so viele Jahrzehnte.
Das ist der Grund von Ihrem Optimismus?
Von meinem Optimismus.
Ich bin überzeugt, unser Herrgott verlässt uns nicht.
Und verlässt nicht die Länder, die auf ihn vertraut haben.
Und das kommt wieder.
Und warum, glauben Sie, was ist das Schlechte an unserer Zeit?
Die Religionslosigkeit.
Ist das das Hauptproblem?
Das ist, wenn man sich von Gott abwendet, was wollen Sie, dann geht es einem auf Erden nicht gut.
Ich nehme nicht an, dass Sie meinen, dass die Menschen weniger in die Kirche gehen und so.
Nein, es ist die wirkliche Religiosität, die fehlt, der tiefe Gottesglaube, der, der fehlt.
Und wenn die Leute das nicht haben, so sind sie arme Leute.
Wozu führt das?
Zu dem Chaos, den wir heute sehen.
Und infolgedessen bin ich überzeugt, es wird wieder einmal werden.
Unser Herrgott wird da wieder auf unsere Länder schauen, speziell auf die unserer.
Und Österreich und alles, was früher dazugehört hat, wird eine bessere Zeit geben.
Wie, in welcher Zusammenstellung, das weiß ich nicht.
Habe ich gar keine Ahnung und gar keine, sagen wir, Gedanken darüber.
Es wird besser werden.
Das ist alles.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das war ein Gespräch mit der ehemaligen österreichischen Kaiserin Zita von Habsburg-Lothringen.
Sie durfte jetzt doch noch nach Österreich reisen, was die österreichischen Zeitungskommentatoren übrigens eigentlich übereinstimmend als Reifezeugnis für die Republik Österreich werten.
Ganz anders ist es übrigens in Italien.
Dort kämpfen die Anhänger des ehemaligen Königs Umberto um dessen Rückreisemöglichkeit in die Heimat.
Der heute 77-jährige Ex-König soll schwer krank sein und möchte vor seinem Tod noch einmal die Heimat sehen.
Daran hindert ihn allerdings ein Gesetz, das Umberto zwingt, im Exil zu leben.
Der Ex-König lebt in Portugal, wohin er 1946 mit seiner Familie gehen musste, weil das Haus Savoyen die faschistische Diktatur Mussolinis unterstützte.
Aber nun zu den Kommentaren der österreichischen Zeitungen.
Einige Kommentatoren befassen sich mit der historischen Bedeutung der Rückkehr der ehemaligen österreichischen Kaiserin Zita nach Österreich.
Markus Sommersacher hat einige Zitate ausgewählt.
In den Salzburger Nachrichten sieht Gerhard Neureiter den Besuch der früheren Kaiserin Zita in Österreich als Beispiel für eine erfreuliche Entwicklung des österreichischen Bewusstseinsstandes, die allerdings nach Ansicht des Autors etwas spät eingesetzt hat.
Dem einen wird die frühere Kaiserin willkommen sein, die anderen stört sie nicht.
Ihr Beispiel einer späten Heimkehr ohne Emotionen zeigt den Fortschritt im politischen Denken Österreichs.
Das Land hat wieder einmal einen Teil seiner Geschichte bewältigt und darin vielleicht eine Wurzel dessen gefunden, was Österreich ist.
Dazu gehört auch eine frühere Kaiserin Zita, die selbstverständlich hier leben kann, ohne dass die Republik zugrunde ginge.
Richard Bartha stellt in der kleinen Zeitung weitergehende Forderungen in der Folge des Besuchs der Ex-Kaiserin in Österreich an.
Eine alte Frau ist nach Österreich heimgekehrt.
Sie hat jenseits aller gesetzlichen Bestimmungen ein Recht auf diese Heimkehr.
Sie hat auch ein Recht, einstmals in der Kapuzinergruft ihre letzte Ruhestätte zu finden, so wie ihr Mann, der noch heute in fremder Erde ruht.
Karl war der letzte Kaiser und Zita die letzte Kaiserin von Österreich.
Sie sollen bei ihren Ahnen ruhen.
Damit würde ein Kapitel österreichischer Geschichte seinen würdigen Abschluss finden.
Die Republik hat heute die Kraft zu dieser geste nationaler Würde.
Das republikanische Bewusstsein der Österreicher ist heute so selbstverständlich wie ihr nationales Bewusstsein.
Republikaner sein heißt nicht Anti-Habsburger sein, so wie Österreich sein nicht heißt Anti-Deutsch sein.
Und die kleine Zeitung resümiert?
Österreich war vor den Habsburgern und ist nach ihnen.
Aber sie gehören auch dazu.
Unter der Überschrift »Die gereifte Republik« schreibt Thomas Khorherr in der Tageszeitung »Die Presse«.
Man kann die nun offenbar endgültige Beilegung eines der brisantesten Streitfälle der Zweiten Republik als neuen Beweis für die Tatsache werten, dass auch in der Politik offenbar die Zeit alle Wunden heile.
Man kann, wenn man will, einen Sieg, einen Endsieg zumal, der Vernunft verbuchen.
Man kann aber auch, und diese Schlussfolgerung sollte im Grunde jene sein, die am meisten ermutigt, eben die politische Relativitätstheorie ins Spiel bringen.
Die Bombe von heute mag schon morgen ein Spielball und übermorgen ein Luftballon sein.
Vielleicht aber sind wir alle, vielleicht ist dieser Staat in den letzten Jahrzehnten doch mehr gereift, als man glauben sollte.
Und abschließend liest man in der Presse,
Dass diese Demokratie österreichischer Prägung bisweilen an Minderwertigkeitskomplexen leidet, ist am Fall Habsburg vorexerziert worden und lässt sich gerade in diesen Tagen anhand einer ganz anderen Kausa abermals nachweisen.
Wir haben die Monarchistenphobie abgelegt und sind dabei, Halsüberkopf in ein rechtsradikalen Trauma hineinzuschlittern.
Und niemandem wird bewusst, so wie es zu Zeiten des Habsburger Kannibalismus niemandem bewusst geworden war, dass damit diese Republik und diese Demokratie ein schlechtes Zeugnis ausgestellt, dass der Bevölkerung eine politische Anfälligkeit zugemutet wird, die ganz einfach nicht vorhanden ist.
Ja, dass man dem Österreicher, dem Jungen zumal, offenbar die politische Reife abspricht, sich ohne Bevormundung von radikalen Ideen, aus welchem Eck immer sie kommen mögen, freizuhalten.
Das meinen österreichische Zeitungskommentatoren zur Bedeutung der Rückkehr der ehemaligen österreichischen Kaiserin Zita von Habsburg-Lothringen.
Zwölf Uhr und 37 Minuten ist es nun.
Im Mittagsschnal geht es im folgenden Beitrag um das Thema Frieden.
Um Fragen der Friedenssicherung und der Friedenspolitik geht es nämlich heute beim Europäischen Forum in Alpbach.
Im Rahmen eines sogenannten politischen Gesprächs, einer ganztägigen Diskussionsveranstaltung, treffen dabei der ehemalige UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim, Innenminister Erwin Lanz, der amerikanische Politologe Robert Tucker und der stellvertretende portugiesische Ministerpräsident Diego Freitasto Amaral aufeinander.
Die Diskussionsleitung hat der ehemalige Kommandant der Landesverteidigungsakademie, Generalaußerdienst Wilhelm Kuntner.
Hans Langsteiner war für uns bei dieser Alpacher Veranstaltung mit dabei.
Ein eisiger Hauch wehte heute Vormittag über das kleine Tiroler Bergdorf Alpbach.
Nicht nur im meteorologischen Sinn, weil sich das lang angekündigte Tief mit wolkenbruchartigen Regenfällen eingestellt hat, sondern auch im symbolischen Sinn.
Sorgte das Generalthema Friedenssicherung doch dafür, dass hier praktisch alle internationalen Weltprobleme und Konflikte samt ihren eher frostigen Konsequenzen zur Sprache gekommen sind.
Vor allem der frühere UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim schreckte das Auditorium mit einer ganzen Reihe beunruhigender weltpolitischer Diagnosen und Prognosen auf.
Das wechselseitige Vertrauen der Supermächte habe sich bis zum Kalten Krieg abgekühlt.
Immer stärker werde eine friedensbedrohende Tendenz zum Nationalismus erkennbar.
Und der Rüstungswettlauf habe zu einem hundertfachen Overkill, also der Möglichkeit, den Erdball hundertfach zu zerstören, geführt.
An dieser Stelle eine deutliche Sympathieadresse Waldheims an die Friedensbewegung.
Im Übrigen zeigt sich deutlich, dass die junge Generation nicht gewillt ist, dieses Wettrüsten auf die Dauer mitzumachen.
Die Friedensdemonstrationen, die wir in letzter Zeit beobachten konnten, geben dafür ein berätes Zeugnis.
Natürlich können solche Demonstrationen nur sinnvoll sein,
wenn sie sich in objektiver Weise gegen beide Machtblöcke richten, bzw.
gegen das Aufrüsten dieser Blöcke, beider Blöcke richten.
Moldheim ging dann auf aktuelle Krisenherde ein, insbesondere auf den Libanon.
Er warnte davor, im Abzug der PLO-Kräfte eine endgültige Befriedung des Gebietes und eine umfassende Lösung des Mittelost-Problems zu sehen.
Zu behaupten, wie man das dann und wann hören kann, dass nun der Weg für ein stabiles Libanon frei sei,
halte ich, ich muss es leider sagen, aufgrund meiner langen Kenntnis der Situation, für eine Illusion.
Wesentlich scheint mir die reziproke Anerkennung des Existenzrechtes der Palästinenser und Israels.
Der Abzug der Biologkämpfer aus Beirut hat sicherlich das Problem nicht gelöst.
Das palästinensische Volk
meine Damen und Herren, existiert eben und fordert seine legitimen Rechte.
Sie zu ignorieren oder sie mit unbrauchbaren Mitteln abzutun, wäre meines Erachtens ein schwerer Fehler.
Das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser, ebenso wie die Anerkennung der Existenz Israels, sind Grundvoraussetzung für jeden konstruktiven Verhandlungsprozess.
Nicht nur hier habe die UNO, so ihr ehemaliger Generalsekretär, nicht die Rolle gespielt, die ihr eigentlich nach ihrer Zielsetzung zukomme.
Denn Vereinten Nationen fehle es an der nötigen Exekutivgewalt, was eine sehr gefährliche Entwicklung sei, zumal es keine andere vergleichbare internationale Autorität gäbe.
Eine eher düstere weltpolitische Bilanz zog dann auch der amerikanische Politologe Robert Tucker.
Die 30-jährige Koexistenz von Ost und West seit dem Tod Stalins hätte zwar zu einem Wettbewerb, aber auch zu einem Wettrüsten geführt, meinte er.
Sicherung nach außen als mit der Frage nationaler Sicherheitspolitik nach innen wird sich dann am Nachmittag Innenminister Lanz beschäftigen.
Kernpunkte seines als Manuskript schon vorliegenden Referates sind Vorwürfe an manche nicht namentlich genannte westliche Weltmächte unter dem Vorwand der Kommunismusbekämpfung imperialistische Politik in Norddeutschland.
Kleidern zu betreiben und die Frage der Terrorismusbekämpfung.
Hier müssten polizeiliche Ermittlungen unterstützt werden vom politischen Bemühen, die Wurzeln des Terrors zu bekämpfen.
Demokratien dürften dabei nicht den Fehler begehen, meint Lanz, sich unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung vom Pfad demokratischer Tugenden abdrängen zu lassen.
Dies also die Hauptaussagen beim heutigen politischen Gespräch in Alpbach und damit zurück nach Wien.
Friedenssicherung und Friedenspolitik, eine Diskussionsveranstaltung beim Europäischen Forum in Alpbach.
Das war ein Beitrag von Hans Langsteiner.
In zweieinhalb Minuten ist es dreiviertel eins und wir machen einen Sprung zur Literatur im Ausland, zu einem politischen Konfliktfall allerdings.
Von der Nazi-Herrschaft während des Dritten Reichs teilweise verehrt, teilweise verachtet, von Kommunistenführern jener Zeit hymnisch verehrt, von Moralaposteln verdammt und von Politikern jener Tage ebenso gefeiert wie abgelehnt und das hat sich bis heute nicht geändert.
Das ist Ernst Jünger, der nun 87-jährige Schriftsteller von Weltgeltung, der heute Mittag in der Stadt Frankfurt den Goethe-Preis erhält.
Eine Preisverleihung freilich, die eine Kontroverse zwischen CDU, SPD und den Grünen ausgelöst hat.
Dass dieser Goethe-Preis mit 350.000 Schilling, der auch schon an Albert Schweitzer, Thomas Mann, Carlo Schmitt oder Georg Lukacs verliehen wurde, nun an Ernst Jünger geht daran, darin sehen SPD-Politiker einen Missgriff der Jury, der unter anderem übrigens auch die Dichterin Gabriele Wohmann angehört.
Die Frankfurter CDU, die die absolute Mehrheit hat, verteidigt diese Preisverleihung, wiewohl es auch innerhalb der CDU stimmende Ablehnung gab.
Der Widerspruchsgeist und elitäre Denker Ernst Jünger hat in seinem Leben wahrscheinlich schon für jeden Geschmack etwas Ablehnungswürdiges geschrieben.
In seinem tagebuchartigen Buch Stahlgewitter sehen die Grünen in Ernst Jünger einen Träger des Nationalsozialismus, weil der Autor in diesem Buch den Ersten Weltkrieg verherrlicht habe.
Die Kritiker haben gegen die Preisverleihung an Jünger mit einer Zitatensammlung aus der Frühzeit des Schriftstellers anzukämpfen versucht.
Darin wird Jünger als durch und durch amoralischer Mensch gebrandmarkt.
Durch sein 1970 erschienenes Buch Annäherungen hat sich Jünger auch bei einigen CDU-Politikern unbeliebt gemacht.
Er habe, sagen diese Leute, durch seine beschriebenen Rauschgifterfahrungen den Fixern und Haschern das Wort geredet.
1932 veröffentlichte Ernst Jünger die Schrift Der Arbeiter, was ihm, wie der Spiegel schreibt, hymnische Verehrungen von Seiten des kommunistischen Parteiführers Karl Radek einbrachte, der fortan dann Jünger für die KPD gewinnen wollte.
Im Buch Marmorklippen, das seinen 1944 gefallenen Sohn gewidmet war, sahen wie der Gegner des Nationalsozialismus ihre Haltung des Widerstandes formuliert und bekräftigt.
Jünger selbst antwortete auf alle Vorwürfe vor einiger Zeit mit dem Vergleich, man schlage nach einem Erdbeben den Seismografen, der lediglich das Beben angezeigt habe.
Und Jüngers konnte, man könne genauso gut, Goethe mit einigen Zitaten aus dem Zusammenhang gerissen als Pornografen entlarven.
Den 87-jährigen Schriftsteller berührt die Debatte über ihn wenig, meinte er doch in einem Spiegelgespräch, anfangs habe er den Preis nicht einmal annehmen wollen.
Die Grünen liefen also Sturm gegen die Preisverleihung.
Die SPD ist gespalten.
Jüngers schriftstellerische Leistung sei unbestritten, sagen sie.
Und der Frankfurter Kulturdezernent Hoffmann von der SPD meinte gar, Jünger habe sich zum seismografisch empfindenden Weltdeuter gewandelt.
In der Frankfurter Paulskirche, wo nun die Preisverleihung stattfindet, sitzt Peter Pirker.
Grüß Gott, Herr Pirker.
Ja, grüß Gott.
Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder im ORF.
Kann man eigentlich gleich sagen, wie diese Preisverleihung verlaufen ist, bis zur Stunde, bis zur Minute?
Ja, ich komme gerade aus der Paulskirche.
Ernst Dinger hat seinen Preis übernommen.
Aber ich muss sagen, ein bisschen Peinlichkeit wird wohl jeder empfunden haben, als der 87-jährige schlohweise Mann vor der Paulskirche ankam, um also dem Preis entgegenzunehmen.
Und da wurde er ja nicht nur mit höflichem Applaus begrüßt, sondern auch
mit Zurufen wie Faschist und Nazi.
Es hat sich dort eine kleine Gruppe von Demonstranten eingefunden, vornehmlich Jungsozialisten und Grüne und haben auch Schmähschriften verteilt, in denen einige der Vorwürfe an Ernst
Jünger und an die Preisverleihung in der Paulskirche noch einmal zusammengefasst wurden.
Allerdings muss ich sagen, der große Eklat, der befürchtet wurde aufgrund dieser heißen Debatten, die in den letzten Wochen um Ernst Jünger und die Stadt Frankfurt stattgefunden haben, dieser große Eklat hat heute nicht stattgefunden.
Wie hat sich eigentlich die Haltung der SPD geändert?
Wenn man die letzten Tage Revue passieren lässt, muss man ja sagen, dass die SPD-Haltung einigermaßen gespalten war, weil sie vor dem Schriftstelle Ernst Jünger große Hochachtung zu haben schien.
Die SPD-Haltung ist durchaus gespalten, wie übrigens auch die der CDU.
Aber bei der SPD ist es deshalb umso auffällender, als etwa die große Prominenz heute bei der Preisverleihung nicht dabei war, durch Abwesenheit geglänzt hat, wohl auch um
auszudrücken das, was die Fraktion im Rathaus bereits getan hat, nämlich eine Ablehnung dieser Treifverleihung an Ernst Jünger.
Gleichzeitig ist aber etwa von den durchaus auch literaturverständigen Sozialdemokraten etwa in Bonn die Haltung der Parteifreunde in Frankfurt gerügt worden.
Man sieht sehr wohl in diesem Mann,
einen großen Vertreter der Literatur im Ausland, vor allem auch in Frankreich.
Man soll ja nicht vergessen, der Ernst Jünger, bei allem, was man ihm vorwirft und bei seinem wirklich widersprüchlichen Frühwerk, er ist einer jener Literaten, die die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich eigentlich bewirken.
Ich habe da einen Satz, den Jünger jetzt gesagt haben soll, als Replik auf die ganze Streiterei.
Die Diskussion um den diesjährigen Preisträger habe gezeigt, dass es ihr wenig um Goethe und keinesfalls um Literatur geht.
Aber der Autor hat der Sprache zu genügen, nicht der Kritik, nicht also dem Urteil, sondern dem Gesetz.
Und die meisten Besprechungen von heute gehörten nicht in das Gebiet der Künste, sondern in das der Politik als ein starfer Angriff auf die gesamte deutsche Literatur dieser Tage.
Das habe ich auch gehört, ich habe es aus seinem eigenen Mund gehört, denn nachdem er heute da beschimpft wurde, beschmäht wurde, vor der Preisverleihung hat er selber gesagt, ich bin ein Lernender und bin den nicht so weise, alles von vornherein zu wissen.
Er hat sich von seinem Frühwerk, das ja nun tatsächlich sehr viele später von den Nazis übernommene Ausdrücke und Philosophien enthält, nie distanziert.
Wohl aber dann später von der nationalsozialistischen Herrschaft, der ist ja auch eine Art Widerstandskämpfer gewesen.
Und in all dieser Widersprüchlichkeit kann man Ernst Jünger eigentlich, sollte man Ernst Jünger trotz allem als Literaten sehen.
Er ist zwar in seiner Qualität, wie ich mir habe erzählen lassen, in seiner literarischen Qualität auch durchaus umstritten,
Aber er ist ein großer Vertreter der Sprache, ein sehr eleganter Formulierer und auch als Philosoph und nicht zuletzt als grüner Vordenker hat er sich ja auch einen Namen gemacht.
Ja, da bin ich mir nicht sicher, ob das die Grünen als solches verstehen.
Nein, natürlich nicht.
Danke Peter Becker aus Frankfurt jedenfalls und auf Wiederhören.
Ja, vom elitären Denker Ernst Jünger ein ganzer Riesenschritt zu einem völlig anderen Thema im mittäglichen Halbzehn Minuten vor ein Uhr.
Gestern Abend war nämlich im Wiener Kino Center Auge Gottes die österreichische Erstaufführung des amerikanischen Spielfilms Conan der Barbar.
Dieser Streifen ist das neueste Produkt der Heroic-Fantastic-Filmwelle, die sich neben den Science-Fantasy-Filmen wie Krieg der Sterne,
als neue Variante innerhalb der Fantasie- und Comic-Filme in den letzten Jahren entwickelt hat.
Fantasievolle und mythologische Heldenthemen zu verfilmen, ist ja an sich nichts Neues.
Fritz Lang drehte 1924 schon die Nibelungen.
Im selben Jahr entstand auch der Dieb von Baghdad mit Douglas Fairbanks.
Ende der 50er-Jahre tauchten die Herkules-Filme dann auf und jetzt hat uns nach dem Kampf der Titanen und Excalibur eben Conan der Barbar erreicht.
Die Titelrolle spielt ein ehemaliger Österreicher, Arnold Schwarzenegger, vielfacher Mr. Universum und Mr. Olympia, der für seinen ersten Film, Mr. Universum, den Golden Globe als beste Neuentdeckung erhalten hat.
Zwei weitere Kino- und drei Fernsehfilme folgten dann, bevor Dino De Laurentis es wagte, Schwarzenegger, den barbarischen Helden, in dem übrigens mit 20 Millionen Dollar dotierten Vorzeit-Opus, spielen zu lassen.
Aber das Risiko hat sich gelohnt.
Der Film hat bis jetzt an die 50 Millionen Dollar eingespielt.
Arnold Schwarzenegger ist ja überall auf Werbetour, obwohl die Süddeutsche Zeitung unlängst geschrieben hat, Schwarzenegger soll erst einmal die Schauspielerei lernen.
Karin Bauer, die Tirolerin, war jedenfalls vom Gespräch mit dem US-Steirer angetan und sie meint, er sei urig witzig.
Hören Sie nun den folgenden Beitrag von Karin Bauer.
Arnold Schwarzenegger, Sie sagten im Zusammenhang mit dem Herauskommen Ihres Filmes, ich bin Conan.
Was verbindet Sie mit einem Helden von damals, der also nur mit seiner Muskelkraft, mit dem Schwert sich durchgeschlagen hat?
Conan ist bekannter für seine Disziplin.
die ich selbst auch habe.
Conan ist bekannt für seine Kraft, nicht nur für die körperliche Kraft, sondern auch für die geistige und auch für die Willenskraft und die Kraft der Ausdauer.
Und die hat er dadurch gekriegt, weil er eben durch Not gegangen ist, weil er eben durch Härte gegangen ist.
Und für mich, der Mensch erreicht viel mehr im Leben, wenn er durch Not und durch Härte geht.
Not prägt den Charakter.
Und ich habe selbst sehr viel mitgemacht in meiner Karriere, bin runter und rauf und runter und rauf und hart gearbeitet.
Aber im Großen und Ganzen, muss ich sagen, bin ich so ganz im Gegensatz von Conan.
Also meine ganze Persönlichkeit ist im Gegensatz zu Conan.
Weltanschauung, alles.
Ich bin ein Mensch, der lieber verhandelt, bevor er kämpft.
Aber Conan lebt in einem barbarischen Zeitalter, wo das lange Verhandeln wirklich nicht viel geholfen hat.
Man hat automatisch reagieren müssen.
Und Conan war der Meister für das.
Sie haben ziemlich viele Kampfszenen zu spielen gehabt.
Haben Sie diese Kämpfe wirklich alle selbst durchgestanden?
Leider musste ich die ganzen Kampfszenen selbst machen.
Und deswegen, weil die Produktionsfirma keinen Stuntman oder Double für mich finden konnte.
Wegen den Muskeln und auch die Fähigkeiten mit dem Schwert, die ich gehabt habe.
Ich habe mich eineinhalb Jahre oder fast zwei Jahre vorbereitet mit dem Schwerttraining und auch mit dem Pferdereiten und so weiter.
Und man hat einfach niemand gefunden.
Und wir müssen dann Selbstdistanz machen, was natürlich sehr gefährlich war.
Gefährlich, das heißt, Sie haben mit echten Schwertern gekämpft?
Oh ja, das war das Wichtigste.
John Milius, also er ist ein Regisseur, der immer alles realistisch haben will.
Und wir müssen immer mit 10 Pfund Schwertern kämpfen.
Wie erklären Sie sich, dass diese Heroic-Fantasy-Filme derzeit so gut ankommen, dass das Publikum von heute sich plötzlich also an solchen Heldentaten erfreut?
Es ist eine Kombination von Fantasiefilmen, Abenteuerfilmen und heroischen Filmen.
Die drei Sachen sind wichtig, wie Star Wars oder Jäger des verlorenen Schatzes, James Bond, Conan, der Baba, die haben alle die gleiche Formel.
Und das sind Filme, die die Leute unterhalten.
Die Leute wollen nicht ins Kino gehen und irgendwie negative Storys sehen, negative Filme sehen.
Die wollen inspirierende Filme sehen, heroische Filme.
Und auch Filme, wo das Gute das Schlechte oder das Böse vernichtet.
Glauben Sie nicht, dass eine solche Anballung von Gewalt sich negativ auswirken könnte, speziell also auf junge Leute?
Überhaupt nicht.
Wenn Sie einen Film sehen, wo Sie in einer Szene sehen, wo sich ein Mann zu einer Schlange verwandelt und in einer anderen Szene lebt ein Mädchen, die sich dann zu einer Hexe und zu einem Fireball verwandelt und dann wiederum ein Schwertkampf, wo jemand getötet wird.
Es ist alles nicht realistisch.
Es ist alles Fantasie.
Weil Sie zuerst die Frauenrollen angesprochen haben.
Wie sieht Conan die Frauen?
Conan ist im Film ein Frauenheld.
Und die Frauen finden den Film natürlich sehr inspirierend, deswegen auch, weil in dem Film eine Frau mitspielt, die sehr heroisch ist, die ja Conans Leben rettet.
Ich war normal, wenn ich die Frauen immer so als Nebenprodukt in den Western filmen und so behandelt.
Aber in den Filmen kommt die Frau sehr heroisch raus.
Sie haben Betriebswirtschaft studiert und Sie sind Ihr eigener Werbemanager.
Wie verkaufen Sie sich selbst?
So wie Sie wirklich sind?
Ich zeige mich genauso, wie ich bin.
Und das ist mit dem österreichischen Charme und Humor.
Und das schlägt in Amerika sehr gut ein.
Das war ein Gespräch mit Arnold Schwarzenegger, der zur Zeit auf Werbetour für seinen Film Conan der Barbar ist, wo wir gerade gehört haben, wo der Typ der heroischen Frau vorkommt.
Heute um 11 Uhr hat übrigens Schwarzenegger vom Handelsminister Starybach eine Goldmedaille für seine Verdienste um den österreichischen Film erhalten.
Aber jetzt vier Minuten vor 1 Uhr noch einmal zu Eva Wächter ins Nachrichtenstudio.
Nahe Osten USA.
Die für heute geplante Ausreise einer weiteren Gruppe von Palästinensern auf dem Landweg nach Damaskus ist abgesagt worden.
Wie der israelische Rundfunk berichtete, findet die Evakuierung heute ausschließlich auf dem Seeweg statt.
Eine Begründung für diese Verfügung wurde nicht gegeben.
Angeblich wird heute auch PLO-Chef Arafat Beirut in Richtung Damaskus verlassen.
In Washington betonte der israelische Verteidigungsminister Sharon, Israel werde die Gründung eines Palästinenserstaates in den besetzten Gebieten niemals zulassen.
Österreich Der frühere UNO-Generalsekretär Waldheim meinte in Alpbach zur Libanon-Krise, der Kampf um Westbeirut habe mit dem Abzug der PLO-Freischärler zwar sein vorläufiges Ende gefunden, er bezweifle jedoch, ob mit dieser Entwicklung eine umfassende Nahostlösung angebahnt worden sei.
Innenminister Lanz hat sich gegen eine imperialistische Politik in neuer Form ausgesprochen.
Beim Europäischen Forum Alpbach in Tirol sagte Lanz, die Berufung auf die Notwendigkeit der Ausbreitung kommunistischer Diktaturen begegnen zu müssen, sei häufig nur Vorwand für alte imperialistische Politik in neuen Kleidern.
Zur Frage des Terrorismus erklärte der Innenminister, seine Bekämpfung müsse als Akt der Friedenssicherung erreichen, dass der staatliche Sicherheitsapparat ein Optimum an Schutz für den verunsicherten freien Bürger stelle.
Die ehemalige österreichische Kaiserin Zita, die sich derzeit zu Besuch in Österreich aufhält, sagte heute, sie sei nicht verbittert, dass sie erst jetzt, 63 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges, nach Österreich habe kommen dürfen.
In der Hörfunkreihe im Journal zu Gast sagte die ehemalige Monarchin, ihrer Ansicht nach wäre die Geschichte Europas glücklicher verlaufen, wenn das Habsburger Reich nicht zerbrochen wäre.
Heute seien keine guten Zeiten, sie habe aber die Hoffnung, dass für alle Länder wieder gute Zeiten anbrechen würden.
Heute fehle Religiosität und Gottesglaube und dies sei der Hauptgrund für das Chaos, das heute herrsche.
In Wels in Oberösterreich ist heute die diesjährige internationale Landwirtschaftsmesse eröffnet worden.
Bundespräsident Kirchschläger forderte in seiner Begrüßungsansprache alle im öffentlichen und wirtschaftlichen Leben Tätigen zu mehr Begeisterung für Leistung, Arbeit und Verantwortung auf.
Bundesrepublik Deutschland.
Die deutsche Metallindustrie befindet sich nach einer Erklärung ihres Verbandsgeschäftsführers Kirchner zurzeit in der schlechtesten Lage seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
In einem Zeitungsinterview sagte Kirchner, allein in der ersten Hälfte des heurigen Jahres seien 65.000 Arbeitsplätze in der Metallbranche verloren gegangen.
Eine Besserung der Situation sei nicht abzusehen.
Der Schriftsteller Ernst Jünger hat heute in der Frankfurter Paulskirche den mit umgerechnet etwa 350.000 Schilling dotierten Goethe-Preis der Stadt erhalten.
Gegen die Preisverleihung an den 87-jährigen Schriftsteller haben sich SPD und die Grünen ausgesprochen.
Sie werfen Jünger seine nationalsozialistische Vergangenheit vor und beschuldigen ihn, sich wiederholt in antidemokratischem und antisemitischem Sinn geäußert zu haben.
Italien.
Die süditalienischen Regionen Kampanien und Basilicata sind heute von Erdstößen erschüttert worden.
Das Beben erreichte die Stärke 4 auf der zwölfteiligen Mercalliskala und richtete nach bisherigen Informationen keinerlei Schäden an.
Unter der Bevölkerung entstand Panik.
Die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend bewölkt und regnerisch.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad.
Tut mir leid, dass es keine besseren Wettervorhersagen gibt, aber das war ein Mittagsschanal.
In einer halben Minute ist es 1 Uhr.
Uns gibt es wieder mit ausführlichen Beiträgen im Sonntagsschanal morgen um 17 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Ö3.