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KI-generiertes Transkript
Wie Zeit?
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, Louis Glück begrüßt Sie beim Mittagschanal.
Aus dem Libanon wird das neueste Beispiel des monströsen Bombenterrors gemeldet, der allein in diesem Jahr bei drei Kamikaze-Anschlägen mit Lastwagen schon 350 Todesopfer gefordert hat.
Diesmal sind es nicht Amerikaner oder Franzosen, die starben, sondern Israelis.
In der südlibanesischen Stadt Tyrus ging ein israelischer Stützpunkt in die Luft.
Man fürchtet mehr als 100 Tote.
Israels Verteidigungsminister ist nach Tyrus gefahren.
Die Israelis haben den Südlibanon abgeriegelt.
Die Luftwaffe fliegt erste Vergeltungsbombe an Mars gegen palästinensische Stellungen.
Wir berichten aus Tel Aviv und aus Beirut.
Weitere Auslandsthemen, Entführung und Erpressung in Italien, eine Form des organisierten Verbrechens, die nun mit der Tochter eines aus Österreich stammenden Industriellen das neueste Opfer gefunden hat.
Aus den USA berichten wir über die Lage der Schwarzen vor dem Hintergrund der aktuellen Kandidatur Jesse Jacksons und der Verkündung eines Martin Luther King Feiertags.
Österreich, die SPÖ-Klausur in Bad Hofgastein steht im Mittelpunkt.
Wir sprechen mit Klubchef Sepp Wille.
Die Presseschau kommentiert dann die ÖVP-Tagung, die gestern in Villach zu Ende gegangen ist.
Gegen Ende der Sendung geht es dann um die Neuauflage des Junis-Prozesses in Wien, also des Verfahrens gegen einen im Nittelmordprozess Verurteilten.
Dann um neue österreichische Kinofilme, die jetzt anlaufen und eine Aufführung im Wiener Ausabeltheater.
Bei Brechts Heiliger Johanna von den Schlachthöfen muss das Publikum ungewöhnliche Mobilität zeigen.
Zuerst aber die Nachrichten und das ausführliche Wochenend-Wettergespräch.
Zunächst für die Meldungen verantwortlich ist Rainer Warnecke als Redakteur und Sprecher ist Wilfried Schirlbauer.
Libanon, Israel.
Offenbaren Selbstmordkommando hat heute früh einen Sprengstoffanschlag auf zwei Gebäude der israelischen Militärverwaltung in der südlibanesischen Hafenstadt Tiros verübt.
Israelische Flugzeuge haben zu einem Vergeltungsschlag ausgeholt und greifen Palästinenserstellungen im Zentral-Libanon an.
Nach jüngsten offiziellen Angaben der israelischen Armee hat das Attentat von Tirus drei Menschenleben gefordert.
Die Opfer sind israelische Soldaten.
32 Personen werden vermisst, 25 haben Verletzungen erlitten.
Es wird allerdings befürchtet, dass die Zahl der Toten und Verwundeten höher liegen könnte, weil sich zum Zeitpunkt des Attentats in dem Gebäudekomplex schätzungsweise 200 Israelis sowie libanesische und palästinensische Häftlinge befunden haben.
Eines der Häuser diente als Sitz des Militärgouverneurs.
Über sein Schicksal herrscht Ungewissheit.
Außerdem war dort der israelische militärische Geheimdienst untergebracht.
In dem zweiten Trakt befanden sich Munition und Waffen sowie offenbar die Häftlinge.
In den frühen Morgenstunden war ein mit 50 Kilogramm Sprengstoff beladener Lastwagen auf die Gebäude zugerasst.
Als ein Wachsoldat das Feuer auf das Fahrzeug eröffnete, explodierte der Sprengstoff.
Durch die Druckwelle wurden die Gebäude schwer beschädigt.
Der Anschlag dürfte von einem sogenannten Selbstmordkommando auf die gleiche Weise durchgeführt worden sein wie das Attentat vor zwei Wochen auf die Hauptquartiere der amerikanischen und der französischen Einheiten, der im Libanon stationierten internationalen Friedenstruppe.
Damals wurden 300 Menschen getötet.
Wie in Beirut bekannte sich jetzt auch in Tirus die Organisation Islamischer Heiliger Krieg zu dem Anschlag.
Die Bewegung drohte mit neuen Aktionen.
Der israelische Verteidigungsminister Moshe Arens ist am späten Vormittag in Tirusse eingetroffen, um sich über Einzelheiten des Anschlages zu informieren.
Die israelischen Behörden haben über die Hafenstadt eine dreitägige Ausgangssperre verhängt.
Außerdem wurden die Küstenstraße und die Übergänge über den Awali-Fluss gesperrt, der die Grenze zwischen dem israelisch besetzten Süd-Libanon und den anderen Landesteilen bildet.
Inzwischen haben israelische Kampfflugzeuge Palästinenserstellungen im Zentral-Libanon angegriffen.
Libanesische Militärs bestätigten, die Luftangriffe konzentrierten sich auf ein Gebiet etwa 15 Kilometer östlich der Hauptstadt Beirut.
In der Umgebung der Stadt Tripoli, im Norden des Libanons, sind heute früh die Kämpfe zwischen rivalisierenden Palästinensergruppen wieder aufgeflammt.
Anhänger und Gegner von PLO-Chef Yassir Arafat lieferten einander zum Teil schwere Artilleriegefechte.
Bei den Feindseligkeiten sollen nach jüngsten Meldungen mindestens 60 Menschen getötet und 250 verletzt worden sein.
Sieben Öltanks einer Raffinerie in Tripoli, die gestern beschossen worden sind, stehen noch immer in Flammen.
Schweiz.
Die Libanon-Versöhnungskonferenz in Genf wird vertagt.
Heute wird eine vorläufig letzte Plenarsitzung der Bürgerkriegsparteien abgehalten.
In den nächsten Tagen will der libanesische Staatspräsident Amin Shmayel bei einer Reise durch mehrere Länder versuchen, den Abzug der israelischen und anderen ausländischen Truppen aus dem Libanon zu erreichen.
Die Frage des israelisch-libanesischen Truppenabzugsvertrages war eines der Hauptprobleme der Genfer Konferenz.
Syrien verlangte die Kündigung des Abkommens, Israel drohte mit Gegenmaßnahmen für einen solchen Fall.
Österreich.
In Bad Hofgastein hat am Vormittag die zweitägige Klubklausur der SPÖ-Abgeordneten begonnen.
Auf der Tagesordnung stehen zunächst Referate von Bundeskanzler Fred Sinowaz und Klubobmann Sepp Wille über die Herbstarbeit von Regierung und Parlament.
Der Nachmittag steht im Zeichen der Wirtschaftspolitik.
Sinowaz hob in seinem Referat hervor, dass die Arbeitsplatzsicherung auch in den kommenden Jahren zentrales Anliegen der SPÖ-Politik sein werde.
Der neu gewählte niederösterreichische Landtag tritt heute zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.
Statt bisher 29 zu 27 lautet das Verhältnis ÖVP-SPÖ nun 32 zu 24.
Am Vormittag wurde das Ergebnis der Parteienverhandlungen über die künftige Zusammenarbeit unterzeichnet.
Am Abend wird der neu gewählte Landeshauptmann von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger angelobt.
In der Sommersaison gab es im österreichischen Fremdenverkehr einen Rückgang bei den Nächtigungen um vier Prozent.
Der Rückgang geht auf das Konto der ausländischen Gäste, die Zahl der österreichischen Gäste ist dagegen sogar geringfügig gestiegen.
Betroffen sind vor allem die westlichen und südlichen Bundesländer.
Die größten Verluste haben einfache Hotels und Privatquartiere zu verzeichnen.
Für die Wintersaison ist man in der Bundeswirtschaftskammer vorsichtig optimistisch.
Nach Angaben des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger ist der Stand der Beschäftigten im vergangenen Monat um 0,7 Prozent gesunken.
Demnach wurde in allen Bundesländern, außer Wien, Niederösterreich und Steiermark, eine Abnahme der Beschäftigtenzahl verzeichnet.
Den größten Rückgang gab es in Tirol.
In Wien hat heute unter strengen Sicherheitsvorkehrungen die Wiederholung des Prozesses um den Mörder an Stadtrat Heinz Nittel vom 1.
Mai 1981 begonnen.
Ursache ist ein Formalfehler in der ersten Verhandlung im vergangenen Jahr.
Damals wurde der 30-jährige Palästinenser Bahij Mohamed Younis zu lebenslanger Haft verurteilt.
Ionis ist wegen Anstiftung zum Mord an Nittel, zum Feuerüberfall auf die jüdische Synagoge in Wien und wegen Anlegung eines Waffenlagers in Salzburg angeklagt.
Wie bereits im früheren Prozess bekannte sich der Angeklagte nur schuldig ein Waffenarsenal eingerichtet zu haben.
Grenada.
Generalgouverneur Paul Skun hat allgemeine Wahlen binnen eines Jahres angekündigt.
In der kommenden Woche will Skun eine Übergangsregierung aus parteilosen Politikern vorstellen.
Die Vereinigten Staaten haben mit dem Teilabzug ihrer Truppen von Grenada begonnen.
Von den 6.000 amerikanischen Soldaten bleiben vorerst 3.000 auf der Insel stationiert.
Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS hat den USA vorgeworfen, die 3000 Amerikaner sollten den Widerstand der Bevölkerung ersticken.
49 sowjetische und 16 kubanische Diplomaten haben Grenada verlassen.
Sie wurden mit einer amerikanischen Militärmaschine auf die Nachbarinsel Barbados gebracht.
Von dort sollen sie nach Mexiko weiterreisen.
USA.
Ein sowjetisches Atom-U-Boot treibt seit Tagen offenbar manövrierunfähig an der Meeresoberfläche zwischen den Bermuda-Inseln und dem amerikanischen Festland.
Ein amerikanischer Marinesprecher erklärte, das Boot habe keine Notsignale gesendet, scheine aber technische Probleme zu haben.
Von Kuba soll ein Reparaturschiff ausgelaufen sein.
Polen.
Binnenhandelsminister Sigmund Lakomjetz ist gestern in einer Sondersitzung der Regierung offiziell getadelt worden.
Lakomjetz würde beschuldigt, die Bevölkerung durch die Ankündigung der Wiedereinführung der Rationierung von Fetten beunruhigt zu haben.
In einer offiziellen Erklärung wird betont, es gebe Anzeichen für eine Verschlechterung der Stimmung unter den Werktätigen.
Diese Formulierung wird als Anzeichen dafür gewertet, dass die polnische Führung mit Protesten rechnet.
Deutsche Demokratische Republik.
Karl May, Autor zahlreicher Reise- und Abenteuerromane, erlebt zurzeit in der DDR eine wahre Renaissance.
Das Geburtshaus Karl Mays in Hohenstein-Ernstthal bei Karl Marx Stadt wird zurzeit in eine Gedenkstätte umgewandelt.
Eine ständige Ausstellung soll dort über Leben und Werk des in der DDR bis vor kurzem offiziell noch verpönten Schriftstellers informieren.
Frankreich.
Der Zeichner Albert Uderzoo ist mit dem Prix du Genie ausgezeichnet worden, der von den Chefredakteuren der französischen Comics-Schriften verliehen wird.
Uderzoo, gemeinsam mit dem Verstorbenen René Goscinny, der Schöpfer des Asterix, wird den Preis bei einem Comics-Kongress Mitte November in Paris erhalten.
Ja und jetzt sozusagen zu unserem Wetter-Druiden, um dann auch bei Asterix zu bleiben.
Zu Gast im Studio ist Johannes Canin von der ORF-Wetterredaktion.
Meine Frage also, wie wird es am Wochenende mit dem Wetter werden?
Und zur nächsten Frage, wie sieht es denn derzeit in den Landeshauptstädten aus?
Ja, heute früh war es, das ist eine ganz typisch herbstliche Erscheinung, fast überall neblig.
Der Nebel hat sich gelockert, es ist meist dunstig, aber in den meisten Landeshauptstädten unterschiedlich bewölkt.
Wien hat wolkig 10°, Eisenstadt sonnig 11°, Linz stärker bewölkt mit nur 8°, Salzburg wolkig 13°, Innsbruck dasselbe wolkig 13°.
In Bregenz ist es ganz bedeckt mit nur 7 Grad, dasselbe in Graz und in Klagenfurt sonnig mit 11 Grad.
Also insgesamt nicht so schlecht.
Bleibt es in dieser Art?
Gar nicht so schlecht.
Es bleibt auch weiter so.
Heute Nachmittag wird sich nicht sehr viel ändern.
Es ist unterschiedlich bewölkt.
Es kann sein, dass vor allem in den Tälern dieser Dunst sich noch etwas weiter löst.
Interessant ist, dass diese Dunstschicht nur bis etwa 800 Meter Höhe reicht.
Darüber ist es überwiegend sonnig.
Also ein sehr schönes Wetter für jemanden, der heute die Möglichkeit hat, auf die Berge zu gehen.
Morgen bleibt es im Großen und Ganzen gleich.
Die Wetterkarten der internationalen Wetterdienste zeigen, dass wir zwei Strömungen von feuchter, milder Luft haben.
Der eine kommt von Richtung Adria, also von Süden oder Südosten zu uns.
Der andere mehr aus dem Südwesten, vom östlichen Atlantik her.
Und diese feuchte Luft bringt südlich der Alpen, also in den südlichen Bundesländern Österreichs, Aufkleiderscheinungen.
Das heißt, da wird es etwas stärker bewölkt sein und es könnte im Süden und im Westen auch einige leichtere Regenschauer geben.
Weiterhin in den Niederungen morgen der Dunst.
Dunst oder Nebel kann man oft schwer unterscheiden.
Und wieder oberhalb 800 Meter überwiegend sonnig.
Für den Sonntag sieht es dann wieder etwas besser aus.
Der Zustrom der feuchtwarmen Luft wird schwächer.
Die Bewölkung im Westen des Landes geht zurück und es wird dort mehr Sonne geben und die Dunstschichten werden sich zum Teil stärker auflösen.
Interessant sowohl heute als auch am Wochenende die Temperaturen, die sind nämlich für die Jahreszeit eigentlich über dem Durchschnitt.
Wir werden heute bis gut 14 Grad bekommen und wir werden das gleiche auch in den nächsten beiden Tagen 10 bis 14 Grad Höchsttemperaturen haben.
Das heißt auch noch im November ein insgesamt doch eher freundlicher Herbst.
Ein sehr freundlicher Herbst und so wie man das momentan absehen kann aus der Entwicklung auf den Wetterkarten, bleibt das bis in den Anfang der nächsten Woche hinein, vielleicht bis Mittwoch, vielleicht sogar bis Donnerstag.
Wenn es also kälter werden sollte, wie es eigentlich dem Herbst entspricht, dann voraussichtlich nicht früher als zweite Hälfte der kommenden Woche.
Das war das Wettergespräch mit Johannes Tschernin und im politischen Teil der Berichterstattung, wie so oft ein Beginn im Nahen Osten.
Aus dem Libanon wird eine neue Terroraktion mit einem bombenbeladenen Lastwagen gemeldet.
Er raste heute früh in der Stadt Tirus im israelisch kontrollierten Südlibanon in das dortige Hauptquartier des israelischen Geheimdienstes.
Das Haus soll auch ein Munitionsdepot gewesen sein, eine Unterkunft für israelische Besatzungssoldaten und ein Palästinenser-Gefängnis.
Die Kamikaze-Aktion vollzog sich auf gleiche Weise wie jene auf die Beiruter Hauptquartiere der amerikanischen und französischen Soldaten mit insgesamt mehr als 280 Toten und wie der Anschlag auf die US-Botschaft in Beirut vom Frühjahr mit mehrer 60 Opfern.
Auch diesmal wird eine erschreckende Opferbilanz befürchtet.
Zu dem Attentat bekannt hat sich erneut eine schiitische Splittergruppe.
Während also in Genf die verfeindeten Bürgerkriegsparteien eine erstaunliche Kompromissbereitschaft zeigen, herrscht im Libanon selbst weiterhin die Gewalt.
Im Norden schlägt Yassir Arafat möglicherweise seine letzte Schlacht gegen die syrisch orientierten PLO-Rivalen und im Süden fließt israelisches Blut.
Was bisher trotz israelischer Zensur an Informationen zu bekommen war, das fasst uns Mosche Meisels zusammen.
Weniger als zwei Wochen nach dem Terroranschlag auf die Hauptquartiere der amerikanischen und französischen Truppen in Beirut schlugen heute arabische Kamikazeterroristen wieder in Kyrus los.
Ihr Ziel war diesmal das Hauptquartier des israelischen Militärgouverneurs in Kyrus.
Auf ähnliche Art wie in Beirut durchbrach ein mit zumindest 50 Kilo Sprengstoff gefüllter Lastkraftwagen die Stacheldrahtsperre des Militärs und raste auf das Hauptquartier zu.
An der Sperre postierte israelische Soldaten beschotten den Wagen, wodurch der Sprengstoff zur Explosion gelangte und das sich im Gebäude befindende Waffenarsenal anzündete.
Nach einigen Explosionen ging das Gebäude in Flammen auf und stürzte zusammen.
Das gleiche Schicksal traf ein Nebengebäude, in dem sich israelische Soldaten befanden und einstürzte.
Mehrere Gebäude in der Umgebung, darunter Kommandostellen der UNIFIL, wurden schwer beschädigt.
Im Gebäude des Militärgouverneurs befanden sich während des Terroranschlages über 60 israelische Soldaten des Grenzschutzes unter Nachrichtendienste und eine gleiche Anzahl von libanesischen und palästinensischen Gefangenen.
Kurz darauf trafen Bulldozer und Kräne am Tatort ein und intensive Bergungsarbeiten begannen, an denen sich auch Soldaten der UNIFIL beteiligten.
Hubschrauber überführten Verwundete
die unter den Trümmern geboren wurden, in israelische Krankenhäuser.
In Tyros und Umgebung wurde ein Ausgehverbot verhängt.
Der israelische Militärsprecher erklärte, dass der Beschuss der israelischen Soldaten den Lastkraftwagen daran hinderte, die Front des Gebäudes anzufahren, sonst wäre die Zahl der Toten viel höher gewesen.
Bis jetzt wurden unter den Trümmern drei Leichen israelischer Soldaten und 25 Verwundete geborgen.
Acht von ihnen waren Schwerverletzte.
Der israelische Verteidigungsminister Moshe Arendt und Generalstabchef Moshe Levi befinden sich am Tatort.
Israelische Parlamentsabgeordnete forderten die sofortige Einsetzung einer Untersuchungskommission, um die Umstände zu prüfen, wie es möglich war, nach dem Terroranschlag auf die Hauptquartiere der amerikanischen und französischen Truppen in Beirut einen ähnlichen Anschlag in Pyrus durchzuführen.
obwohl das israelische Militär davor gewarnt worden war und weitgehende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen hatte.
Das Militär schloss nach dem Anschlag sofort die israelisch-libanesische Grenze bei Rosh Hanikra und die Awali-Grenze im Südlibanon für jeden Verkehr und Übergang ab.
Die schiitische Terrororganisation, der heilige muslimische Krieg, nahm die Verantwortung für den heutigen Terroranschlag auf sich.
Sie ist eine der zwei Terrororganisationen, die sich zur Verantwortung für den Terroranschlag auf die Hauptquartiere der amerikanischen und französischen Truppen in Beirut vor circa zwei Wochen bekamte.
Die israelische Luftwaffe greift laut dem libanesischen Rundfunk ab Mittag Konzentrationen der palästinensischen Freischeller auf der Chaussée Beirut Damascus und in der Umgebung an.
Die Stellungen und Konzentrationen werden schwer bombardiert.
Moshe Meiserswart aus Ost Tel Aviv und wir haben natürlich zur Sicherheit auch unseren Mitarbeiter in Beirut, Werner Fitztum, angerufen und ihn gebeten, an Informationen zusammenzufassen, was er in der libanesischen Hauptstadt kriegen kann.
Hier sein kurzer Bericht.
Im rechtsgerichteten Radiosender der libanesischen Verlangepartei war vor wenigen Minuten von mindestens 200 Toten und Verletzten die Rede.
Zwischen Tyros und Israel sind jedenfalls Hubschrauber ständig im Einsatz.
Zum Zeitpunkt des Anschlags haben sich wahrscheinlich mehr als 200 Personen im Gebäude aufgehalten, unter ihnen auch mehrere libanesische Gefangene.
Der Südlibanan wurde inzwischen vollkommen abgeriegelt.
Niemand kann die israelische Truppenrückzugslinie am Awali-Fluss bei Saida, etwa 80 Kilometer südlich von Beirut, überschreiten.
Über Tyrus und Umgebung wurde eine dreitägige Ausgangssperre verhängt.
Und bekannt hat sich zu dem Selbstmordkommando eine schiitische Organisation mit dem Namen Heiliger Islamischer Krieg.
Diese muslimische Gruppe hatte ja auch die Verantwortung für die beiden verheerenden Anschläge gegen die Truppen der USA in Frankreich am 23.
Oktober in Beirut übernommen.
In einem im Libanon veröffentlichten Kommuniqué heute Vormittag meinte ein Sprecher der Gruppe, seine Organisation habe 2.000 Kämpfer, die jederzeit bereit seien, im Südlibanon zu sterben.
Wir sind bereit, überall in der Welt für überraschende Aktionen zu sorgen, hieß es wörtlich in dieser Stellungnahme.
Der heutige Terroranschlag gegen das militärische Harzquartier der Israelis im Südlibanon ist übrigens fast auf den Tag genau der zweite innerhalb eines Jahres.
Am 11.
November des Vorjahres war das damalige Hauptquartier in Tyros in die Luft geflogen.
Die israelische Armee hatte danach von einem Gasunfall mit wenigen Toten gesprochen.
Im Libanon ist man überzeugt, dass der Anschlag 90 Tote gefordert hatte und keinesfalls
Der Libanon also wieder mal im Zeichen des politischen Terrorismus.
Und wir kommen jetzt um 12.20 Uhr ins Inland, in die Innenpolitik.
Vor dem Beginn der parlamentarischen Herbstarbeit mit dem Schwerpunkt Budget haben die Parlamentsfraktionen alle drei Parteien in dieser Woche ihre Abgeordneten zu sogenannten Klausuren versammelt.
Die Freiheitlichen und die Volkspartei haben ihre Tagungen gestern beendet.
Die SPÖ hat ihre Beratungen heute in Bad Hofgastein aufgenommen.
Die Ausgangspositionen der Parteien sind dabei unterschiedlich.
Nach ihrem Wahlsieg bei den Landtagswahlen in Niederösterreich verspürt die einzige Oppositionspartei, die Volkspartei, politischen Aufwind und hat dies auch in recht kräftigen Worten ihres Parteiobmanns bei der Klausur zum Ausdruck gebracht.
Die Regierungsparteien hingegen verteidigen sowohl den Kurs als auch die Arbeiterkoalition, wobei Bundeskanzler Fred Sinowaz in einem Interview im gestrigen Mittagsschonal durchaus Anlaufprobleme der Koalition konzidiert hat.
Trotzdem arbeite sie gut und zur Politik der SPÖ-FPÖ-Koalition gäbe es keine Alternative.
Auf diesen Kurs soll heute auch die Abgeordneten der großen Regierungspartei im herbstlichen Bad Hofgastein eingeschworen werden.
Der Vormittag war Referaten von Bundeskanzler Fred Sinowatz und Klubchef Sepp Wille gewidmet.
Mit letzterem führte Wilfried Seifert das folgende Interview.
Herr Klubobmann-Wille, diese Innenpolitische Woche ist gekennzeichnet von drei Klubklausuren aller drei Parlamentsparteien.
Herausragendes Ereignis vielleicht, der bisher doch sehr harte, kämpferische Stil der ÖVP.
Die ÖVP hat Ihnen den Fede-Handschuh sozusagen hingeworfen.
Werden Sie den aufnehmen?
Das ist eine sehr verbale Vorgangsweise, die für uns völlig zweitrangig ist.
Für uns ist entscheidend die wirtschaftliche Entwicklung und der Einfluss der Bundesregierung auf die wirtschaftliche Entwicklung.
Unsere Aufgabe ist die Vollbeschäftigung so gut es geht im internationalen Wettbewerb zu halten und nicht so sehr die Auseinandersetzung mit der ÖVP.
Gehören diese beiden Themen nicht zusammen?
Wird es da nicht der Zusammenarbeit bedürfen, um die Vollbeschäftigung erhalten, ausbauen, sichern zu können?
Die Zusammenarbeit haben wir immer schon in den letzten Jahren und auch in den letzten Monaten jedem angeboten, der bereit ist, sachlich mit uns auf die Fragen, die die Gesellschaft stellt, einzugehen.
Ohne entscheidenden politischen, sprich wirtschaftspolitischen Kurswechsel wird es eine Zusammenarbeit mit der ÖVP nicht geben können, weil die SPÖ auf dem falschen wirtschaftspolitischen Kurs ist.
Das ist ein etwas verkürztes Zitat aus der Klubklausel der ÖVP.
Wie wird es dann weitergehen mit der Zusammenarbeit?
Wie wird es weitergehen, wenn Sie wirklich in allen Bereichen allein die Verantwortung übernehmen müssen, wenn Sie immer gegen die ÖVP sozusagen regieren müssen?
Werden Sie das durchhalten mit dem Partner?
Erstens habe ich den Eindruck, dass die ÖVP immer mehr unter Kurswechsel vor allem versteht, dass die ÖVP in die Regierung kommen will.
Das erscheint ja das Wichtigste zu sein.
Wir haben keinen Kurswechsel notwendig, weil uns alle Welt bestätigt, dass der österreichische Weg die letzten 13 Jahre gut gegangen wurde.
und wir werden den unter neuen Bedingungen gehen.
Das Konzept, das wir vorgelegt haben, einerseits Budgetkonsolidierung, zweitens wirtschaftsfördernde Maßnahmen, drittens die Aufrechterhaltung des positiven Wirtschaftsklimas.
Denken Sie doch daran, dass es in Österreich seit Jahrzehnten keine ernste soziale Auseinandersetzung gibt.
Es ist für die österreichische Wirtschaft sicher genügend Anreiz, alles zu tun,
damit wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten und stärken.
Wenn die ÖVP, wie Sie sagen, tatsächlich das Hauptziel hat, die Regierung zu drängen, dann müsste sie doch eigentlich in Übereinstimmung mit der Mehrheit der Bevölkerung sein, das hat eine Meinungsumfrage bestätigt, dass die SPÖ-FPÖ-Koalition nur von einer sehr geringen Bevölkerungszahl mehr geschätzt wird, für die geeignete Regierungsform gehalten wird.
Belasten Daten wie diese die Zusammenarbeit mit der FPÖ?
In der ganzen Welt muss die Regierung regieren und die Opposition hat es um vieles leichter.
Sie steht abseits und weiß immer alles besser.
Die Regierung kann sich ein derartiges Spiel nicht erlauben.
Und aus diesem Grunde sind wir fest entschlossen, in einer Vorwärtsstrategie die Maßnahmen, die wir setzen, im Interesse der Wirtschaft und der Menschen dieses Landes öffentlich zu vertreten.
Und wir sind voller Optimismus, dass uns das auch gelingen wird.
In der vorgehaltenen Hand hat man gehört, dass die Koalition mit der FPÖ heute neuerlich Beratungsthema war, was darauf schließen lassen müsste, dass die kleine Koalition auch innerhalb ihrer Partei noch nicht unumstritten ist, noch nicht bei allen wirklich eingängig, noch nicht bei allen belebt ist.
Für mich ist die Koalition eine Selbstverständlichkeit, die sich einfach aus den Wahlresultaten ergibt.
Und in der ganzen Welt gibt es nur Koalitionen, weil es kaum so starke Parteien gibt wie die sozialistische Partei in Österreich.
Und dennoch haben wir schon in den letzten Jahren immer wieder
Koalitionen gesucht, auch mit der Opposition, nämlich in jedem Fall, wo es uns sinnvoll und möglich erschienen ist, mit anderen Parteien zusammenzuarbeiten, sodass es im gegenwärtigen Fall für mich eine Selbstverständlichkeit ist, dass wir mit der FPÖ zusammenarbeiten.
Und die FPÖ hat sich bisher als fairer und seriöser Partner erwiesen und war auch in der Lage, alle die Beschlüsse, die uns notwendig erschienen sind, mit uns zu tragen.
Wilfried Seifert sprach mit dem Fraktionsführer der Sozialisten im Parlament, Sepp Wille.
In Bad Hofgastein soll in wenigen Minuten noch eine Pressekonferenz der SPÖ beginnen, mit dem Bundeskanzler und auch mit Sepp Wille.
Und wir schalten dann vielleicht gegen Ende der Sendung noch einmal ins Bundesland Salzburg.
Zunächst aber jetzt kommen wir zu der schon beendeten Klausur der Volkspartei, die ja die letzten Tage in Warmbad-Villach stattgefunden hat.
Dazu gibt es eine Menge Pressestimmen heute.
Roland Adrovica fasst einige von ihnen zusammen.
Die innenpolitischen Kommentatoren der unabhängigen heimischen Tageszeitungen gestehen der ÖVP durchwegs eine Kräftigung zu, die sich bei der Klubklausur in Warnbad Villach deutlich gezeigt habe.
Die Partei stehe geschlossen hinter Alois Mock.
Nach langen Jahren der Misserfolge bei Wahlen sonne sich die Volkspartei nun im Gefühl, wieder stärker zu werden.
Allerdings wird die ÖVP vielfach vor allzu frühem Optimismus gewarnt.
Zuweilen werden auch Vergleiche mit der Sportwelt gezogen.
So meint etwa Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten.
Es gibt nicht nur Sportler, die zu früh vor ihrem Olympiaauftritt in Höchstform kommen und so bei der letzten Entscheidung übertrainiert waren.
Auch politische Parteien können zu früh die Gunst der Wähler erreicht haben.
Ähnlich kommentiert Hans-Werner Scheidl in der Wiener Tageszeitung die Presse, die ÖVP-Klausur, die er als Kräftigungskur bezeichnet.
Man liest.
Schon heute gibt es Stimmen, die eindringlich davor warnen, sich jetzt schon in kühnen Zukunftsträumen zu wiegen.
Die Parteispitze kennt ihre Funktionäre, die an einer gewissen Kurzatmigkeit leiden, wenn Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit gefordert sind.
Josef Nowak billigt der ÖVP in der Tiroler Tageszeitung ebenfalls frühe Hochform zu und stimmt in den Tenor der bisher zitierten Kommentare ein.
Der Weg zur nächsten Nationalratswahl ist allerdings noch weit.
Bis dahin kann sich vieles ändern, kann die Koalition aus ihrer derzeitigen Krise herausfinden, die Opposition ihre frühe Hochform verlieren.
Nicht nur die unabhängigen Zeitungen, sondern auch die der ÖVP nahestehenden Gazetten warnen vor allzu früher Siegessicherheit.
So meint etwa Johann M. Draxler im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Programmierte und prognostizierte Sieger, und das ist eine bittere Erfahrung, fallen oft enttäuschend hart und enttäuschend tief.
Naturgemäß anders beurteilen die sozialistischen Zeitungen das neue Selbstbewusstsein und die neue Stärke der ÖVP.
In der Kärntner Tageszeitung schreibt Ernst Primosch.
Kaum einmal ein bisschen Oberluft geschnuppert, schon geben sich die schwarzen Herrschaften ausgesprochen pampig.
Zwar haben die Argumente nichts von ihrer bisherigen Dürftigkeit eingebüßt, dafür legt es Mock umso mehr darauf an, sich als extra harter Sprücheklopfer zu produzieren.
Im ebenfalls sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt interpretiert Gerald Höchtler die Medienberichte über das neue Selbstbewusstsein der Volkspartei folgendermaßen.
Offensichtlich wird da wieder, wie so oft, Selbstbewusstsein mit Präpotenz und Ignoranz verwechselt.
Und zum Abschluss noch ein bemerkenswerter Kommentar, der heute in der Neuen Kronen Zeitung zu lesen ist.
Das auflagenstarke Kleinformat verzichtet heute praktisch als einzige heimische Zeitung auf Berichte von den Klausuren der drei Parlamentsfraktionen.
Peter Gnam begründet dies so.
Wir machen das nicht nur deshalb, weil das Krone-Erfolgsrezept lautet, anders als die anderen Zeitungen zu sein und weil uns Gott sei Dank nicht wie beim Staatsrundfunk die Hände gebunden sind.
Gnam meint, die Fronten seien längst klar und schreibt dann... Was bleibt, wenn man Politfloskeln und propagandistische Schönfärberei weglässt, ist die Tatsache, dass sich die ÖVP und die rot-blauen Koalitionäre nichts mehr zu sagen haben.
Alois Mock geht unbeirrbar seinen Weg, Sinovac und Steger marschieren in die Gegenrichtung.
Alle beteiligten Parteichefs behaupten, ihr Weg sei der einzig richtige.
Aus der also bei der Klausurberichterstattung recht enthaltsamen Kronenzeitung war das letzte Zitat unserer Presseschau, zusammengestellt von Roland Adrovica.
Eine Minute vor halb eins, ich sage Ihnen, was wir für die zweite Journalhälfte noch planen an Beiträgen.
Wir berichten über die Wiederaufnahme des im Mittelmordprozess angeklagten Bahic Junis und auch Verurteilten, der jetzt neu aufgerollt wird wegen Formfehlern.
Wir berichten über Menschenentführungen und Erpressungen in Italien, über die politische Situation der Schwarzen in den USA.
über eine Premiere des Wiener Ensemble-Theaters, von rechts Heliger Johanna, der Schlachthöfe und, wie erwähnt, möglicherweise ein zweiter Einstieg von der SPÖ-Klausur von der Pressekonferenz von Bundeskanzler Sinovac.
Zunächst aber ins Ausland.
Emanuela Arlandi, die Kronzuckerkinder, Paul Getty Junior.
Nur drei Namen aus der langen Liste jener meist jungen Opfer von Entführungen, die aus Italien gemeldet werden.
Entführungen, die selten politischen Hintergrund haben, wie jene von Aldo Moro, der dann ja auch ermordet wurde.
Normalerweise geht es beim organisierten Menschenraub in unserem südlichen Nachbarland um Geld, um Millionenerpressung als einträgliche Finanzquelle.
Italien, Europa, Storado des organisierten Verbrechertums verzeichnete 1982 235 Anzeigen wegen Menschenraubs.
1981 265 sogar.
Viele Fälle bleiben anonym.
Für heuer zählten die Beobachter allein 30 aufsehenerregende Fälle.
Der letzte, Patricia Bauer, 28 Jahre, Tochter eines aus der Steiermark stammenden Industriellen, die gestern bei Bologna aus ihrem Mini gezerrt wurde und seither verschwunden ist.
Die Entführer haben sich noch nicht gerührt.
Antonia Rados von unserer Auslandsredaktion nimmt die auch in Österreich schlagzeilenträchtige Entführung von Frau Bauer zum Anlass für einen Hintergrundbericht.
Die neuen Barbaren.
So nennen Italiens wichtigste Wochenmagazine die Entführer des Landes.
Auf den Titelseiten ein Bild von Elena Cittiluigi.
Entführt in der Nacht auf den 16.
Oktober.
Sie ist 17 Monate alt.
Während die italienische Öffentlichkeit noch darüber spricht, wird schon ein neuer Fall gemeldet.
Patricia Bauer, 28 Jahre, Tochter eines Industriellen, der aus Österreich stammt, wird in der norditalienischen Stadt Bologna entführt.
Das sind die jüngsten Fälle.
Elena und Patricia gehören zu jenen 600 Menschen, die in den vergangenen 18 Jahren Opfer von Kidnappern geworden sind.
Damals, im Jahre 1965, waren die ersten Fälle bekannt geworden.
Damals waren es noch sardische Hirten, die sich des Mittels der Entführung bedienten, Teil jener archaischen Tradition, die man Vendetta nennt, Rache für Vergehen an der eigenen Familie.
Alle 39 Fälle waren auf Sardinien beschränkt.
Drei Jahre später kam dann die Kehrtwende.
Am 14.
Juli 1968 überfiel maskierte Männer den Olivenöl-Produzenten Francesco Vocizano.
Diesmal ist keine Vendetta im Spiel.
Bei den Telefonanrufen klingt kein Dialekt durch.
Zum ersten Mal hat die kalabresische Mafia Landrangheta zugeschlagen, jene Organisation aus Süditalien, die ihre Finger bis dahin vor allem im Schmuggel hatte.
Und blitzartig breiten sich die Entführungen aus.
In den zwei folgenden Jahren werden von Rom bis hin in die Schweiz Kidnappings gemeldet.
Hauptgebiet Mailand, dort wo die Reichen Italiens sitzen.
Sofort bieten sich den Calabresern Verbündete an.
Die Sizilianische Mafia stellt 300 Mann zur Verfügung.
Es sind jene 300 Sizilianer, die die Gerichte zur Verpannung in den Norden geschickt hatten, weil sie im Verdacht standen, Mitglieder der ehrenwerten Gesellschaft zu sein.
Im Norden bestätigt sich der Verdacht.
Der Chef der Entführer ist Luciano Ligi, ein Boss der sizilianischen Mafia.
Aber als er 1974 festgenommen wird, gehen die Entführungen trotzdem weiter.
Sein Beispiel hat schnell Schule gemacht.
Neue Banden entstehen, die Techniken verbessern sich.
Ein geheimer Kodex bindet die Mitglieder aneinander.
Sie sind in Zellen organisiert, keiner kennt den wahren Befehlsgeber.
Und sie erbeuten Milliarden Lire.
Ein Teil des Geldes, so haben es die Behörden rekonstruiert, wird in den Casinos in Monte Carlo sofort umgesetzt.
Ein Teil geht auf Konten in die Schweiz, der Rest nach Übersee.
Die kalabriesische Mafia aber schafft sich mit ihrem Anteil den Einstieg ins Drogengeschäft.
Dort sind die Warengewinne zu machen.
Die Behörden sind zum größten Teil machtlos.
Spezialeinheiten fehlen.
Erst als der Mailänder Staatsanwalt Fernando Pomerici durchsetzt, dass kein Geld mehr an die Entführer bezahlt werden darf, fällt plötzlich in der Lombardei die Zahl der Fälle.
Die Entführungsgass-MPH, wie man sie in Italien nennt, greift aber als Antwort zu immer brutaleren Methoden.
Die Ermordung ihrer Opfer kommt immer häufiger vor, in der Logik der Kidnapper die einzige Garantie, dass ihre Geißeln niemals gegen sie aussagen werden.
Und noch eine Methode nimmt zu.
Die Entführung von Kleinkindern, wie im Falle der 17 Monate alten Elena.
Sie wird die Stimme der Entführer niemals identifizieren, sie wird keine Aussage machen können.
Antonia Rados war das über das schmutzige Geschäft der Kidnapper in Italien.
Thema Wechsel in die Vereinigten Staaten jetzt.
Man könnte meinen, in Amerika sind die Schwarzen im Vormarsch.
Präsident Ronald Reagan hat jetzt dem Bürgerrechtskämpfer Martin Luther King einen nationalen Feiertag gewidmet.
Beim letzten Weltraumflug war mit Guy Blueford erstmals ein Schwarzer dabei.
Als Vanessa Williams als erste Schwarze zur Miss America gekürt wurde, lud sie der Präsident ins Weiße Haus.
Das stärkt das Selbstvertrauen der Minderheit ebenso wie etwa das spektakuläre Sieg des Schwarzen Harold Washington bei der Bürgermeisterwahl in Chicago im Frühjahr oder der Griff des neuen Schwarzen Messias, Referent Jesse Jackson, nach der demokratischen Präsidentschaftskandidatur.
Die nächste US-Wahl, heute in einem Jahr übrigens, ist auch der Hintergrund dafür, dass Ronald Reagan jetzt die Schwarzen gleichsam streichelt.
Ebenso wie übrigens die Latinos, die Frauen und andere gesellschaftliche Gruppen, die bei der konservativen Revolution der Rechten, Reichen und Republikaner eher auf der Strecke geblieben sind.
Arbeitslosigkeit und Sozialkürzungen treffen die Schwarzen doppelt.
Der Anteil der Schwarzen an den 10 Millionen Arbeitslosen, 20 Millionen Analphabeten und 30 Millionen Armen ist hoch.
Traditionsgemäß wählen die Schwarzen zu zwei Dritteln nicht und wenn, dann zu 90 Prozent demokratisch.
Regans werben um die Schwarzen, ist also verständlich.
Für Klaus Emmerich ist das Anlass, die Lage der US-Bürger schwarzer Hautfarbe zu untersuchen, immerhin 27 von 225 Millionen.
Wären Sie dafür oder dagegen, dass Ihre Tochter einen Schwarzen heiratet?
Zwei Drittel waren dagegen, als Städte wie Baltimore tagelang brannten, als in der amerikanischen Hauptstadt Washington bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten, als man in Chicago oder Detroit als Weißer bei Nacht
sich kaum mehr auf die Straße traute und als es in New York sogar bei Tag für einen Weißen lebensgefährlich werden konnte, zu Fuß durch das schwarzen Viertel Harlem zu gehen, als fast die Hälfte der Amerikaner sich offen dafür aussprachen, dass das, was sie als Aufstand der Schwarzen empfanden, mit Gewalt, notfalls mit dem Einsatz von Soldaten niedrig gehalten werden sollte.
Das war Mitte und Ende der 60er Jahre.
Heute bejahen fast die Hälfte der Amerikaner Mischehen zwischen Weiß und Schwarz.
Heute ist eine Stadt wie Baltimore, die im Kern durch die Unruhe der Schwarzen, durch die Riots weitgehend zerstört worden war, nach anderthalb Jahrzehnten attraktiver, sicherer und gefälliger als je zuvor.
Heute braucht man in der amerikanischen Hauptstadt Washington, ebenfalls zu zwei Dritteln schwarz, als weißer in den meisten Stadtteilen nichts zu fürchten, weder bei Tag noch bei Nacht.
Und auf Cocktailpartys und am Rande von Sitzungen ist längst kein Thema mehr, ob es einen heißen Sommer oder einen gefährlichen Winter gibt, weil neue Rassenunruhen drohen könnten.
Ist das Rassenproblem in den USA damit gelöst, seitdem mehr Ruhe herrscht, mehr Sicherheit?
Seitdem ernsthaft darüber diskutiert wird, ob nicht eines Tages auch ein Schwarzer wie Jesse Jackson Präsident der Vereinigten Staaten werden könnte.
Seine Kandidaturinteressen beunruhigen jedenfalls nur rassistisch-radikale Minderheiten unter den Weißen.
Heute zählt es zur Selbstverständlichkeit, Sklavenprobleme früherer Generationen offen zu legen, etwa durch einen eigenen Prospekt, der unentgeltlich Besuchern des Privatbesitzes von George Washington von Mount Vernon angeboten wird.
Auf dem Gelände dieses ehrfürchtig von Millionen Amerikanern besuchten Nationalheiligtums ist heuer ein Stein zum Gedenken an die Sklaven Washingtons enthüllt worden und es zählt zu den amerikanischen Eigenarten, dass eine schwarze
nicht nur erstmals zur Miss Amerika gewählt, sondern danach als politische Fürsprecherin für ihresgleichen tätig wird, etwa vor dem angesehenen Nationalen Presseclub in Washington.
Selbst ungeduldige Vertreter schwarzer Interessen bestreiten nicht, dass sich seit den 60er-Jahren für diese rund zwölf Prozent der amerikanischen Bevölkerung mancherlei im Sinne der Ordnung, der Öffnung, der Anerkennung, ja, der Gleichberechtigung geändert hat.
Ein weiterer Beweis dafür.
Bürgermeister, die schwarz sind, regieren nicht nur Großstädte wie Los Angeles, Chicago, Detroit oder Atlanta, sondern auch die amerikanische Bundeshauptstadt Washington.
Zur Zeit der Rassenunruhen vor bald 20 Jahren waren es kaum mehr als zwei Dutzend Städte und Ortschaften, die schwarze Bürgermeister hatten.
Heute sind es fast 300.
Ist mit diesen und anderen Zahlen sowie Beobachtungen schon belegt, dass der Traum eines Martin Luther King vom gleichen Recht für alle Amerikaner Wirklichkeit wurde?
Entspricht es nur einer letzten staatlichen Bestätigung, dass zum Gedenken an diesen schwarzen Bürgerrechtskämpfer ein nationaler Gedenktag eingeführt wird, was im Parlament und auch bei Präsident Reagan inzwischen beschlossene Sache ist?
Die Antwort auf die Frage nach der tatsächlichen Stellung der Schwarzen muss, wie so vieles in den USA unterschiedlich ausfallen.
Tatsache ist eine allgemeine Entspannung.
Tatsache ist aber auch, dass die Schwarzen noch einen langen Weg zu gehen haben, gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch und psychologisch.
So ist der Prozentsatz arbeitsloser schwarzer Arbeiter mit fast 20 Prozent doppelt so hoch wie jener der Weißen.
Das Familieneinkommen erreicht bei Schwarzen 55 Prozent jenes der Weißen.
Der Anteil der schwarzen Studenten ist zwar sprunghaft gestiegen, an einzelnen Universitäten sogar überdurchschnittlich hoch.
Aber schwarze Akademiker haben es in vielen Landesteilen der USA nach wie vor schwer, die Aufstiegsmöglichkeiten der schwarzen Elit sind begrenzt, schwarze Generaldirektoren ebenso die Seltenheit wie schwarze Parlamentarier oder schwarze Diplomaten.
Und einflussreiche Kreise der Weißen wissen sich heute wie ehedem von den Schwarzen und ihren Problemen fernzuhalten.
Die sogenannte Integration wird aber von beiden Seiten mehr formal als tatsächlich ausgelegt.
Mit wachsendem Selbstbewusstsein, zunehmendem Einkommen, vermehrtem Vermögen und besserer Selbstorganisation sind es nun oft die Schwarzen, die sich von den Weißen fernhalten.
Dieses Lagerdenken von Weiß und Schwarz verharrt allerdings nicht, sondern wandelt sich, ebenfalls wie vieles in Amerika, erstaunlich schnell, nicht zuletzt durch neue Einflüsse, neue Wettbewerbsbedingungen, wie sie vor allem durch die spanisch sprechende Bevölkerung und andere Einwanderer entstehen.
Das Streben der Schwarzen nach Bildung, Ausbildung, Chancengleichheit und nicht zuletzt Anerkennung ist also längst nicht mehr eine rechtliche oder psychologische Angelegenheit, sondern ein Teil der Bewegung, in der sich die amerikanische Gesellschaft ständig befindet.
Unser Amerika-Korrespondent berichtete über die Lage der Schwarzen in den Vereinigten Staaten.
Wir kommen zurück nach Österreich.
Im Wiener Straflandesgericht wurde heute der Prozess gegen den Palästinenser Bahij Mohamed Yunis neu aufgerollt.
Grund dafür, dass der bereits einmal verurteilte Yunis noch einmal vor Gericht steht, war ein winziger Formfehler.
Im Protokoll des ersten Verfahrens hätten Haupt- und Ersatzgeschworene aufscheinen müssen.
Das war aber damals nicht der Fall.
Junis wird vorgeworfen, Drahtzieher beim Mord an Heinz Nittel sowie bei dem Terrorüberfall auf die Wiener Synagoge gewesen zu sein, bei dem zwei Menschen getötet und 30 schwer verletzt worden waren.
Heute um 8.30 Uhr begann neuerlich also der Prozess gegen Junis.
Ein Bericht dazu, an dem Jürgen Jungwirth und Manfred Kronsteiner mitgearbeitet haben.
Das Wiener Land ist gerichtlich heute wieder einer Festung.
Starke Polizeieinheiten, Spezialisten der Einheit Cobra und Gittertüren.
Wer in den Verhandlungssaal A wollte, musste mehrere Kontrollsperren passieren und eine Laibesvisitation über sich ergehen lassen.
Trotzdem war der kleine Verhandlungssaal nur mäßig besetzt.
Um Punkt 8.30 Uhr wird Younis von Polizisten flankiert in den Verhandlungssaal gebracht, blass, im schwarzen Anzug und mit intellektuellen Brille.
Gleich am Anfang, Younis bekennt sich nur schuldig, was den Waffenbesitz betrifft.
Drahtzieher der beiden Terroranschläge gewesen zu sein, bestreitet er.
Noch einmal eine Rückblende auf die Ereignisse.
1.
Mai 1981.
Stadtrat Heinz Nittel wird vor seinem Wohnhaus durch drei Pistolenschüsse ermordet.
Vom Täter fällt zunächst jede Spur.
29.
August 1981.
Blutbad vor der Synagoge in Wien.
Zwei Menschen brechen unter den Kugeln der Attentäter tot zusammen.
30 Menschen werden schwer verletzt.
Der Polizei gelingt es, die zwei Männer, die blindwütig in die Menge feuerten, zu überwältigen.
Die Palästinenser Marwan Hassan und Hussam Mohammed Raji kommen in Untersuchungshaft.
7.
Oktober 1981.
Einer der Synagogen-Attentäter, Raji, gesteht nach längerem Verhör den Mord an Stadtrat Nittel.
Im Verlauf der weiteren Ermittlungen fällt erstmals der Name Baic Mohamed Yunis als Auftraggeber.
In seiner Wohnung findet die Polizei die Ausweise von Hassan und Raji.
Waffen, Munition und vor allem die Pistole, mit der Stadtrat Nittel erschossen wurde.
21.01.1982.
Die beiden Synagogenattentäter werden zu lebenslanger Haft verurteilt.
Raji widerruft sein Geständnis, Stadtrat Nittel ermordet zu haben.
Der Kauf der NATO-Jacke, mit der der Täter gesehen wurde, kann ihm nachgewiesen werden.
Der Schuldspruch lautet nun auf Beihilfe zum Mord.
22.
Oktober 1982.
Baitsch Mohamed Yunis wird für schuldig erkannt, den Mittelmord und das Synagogenattentat angestiftet zu haben.
Raji und Hassan belasten ihn schwer.
Das Urteil lebenslange Freiheitsstrafe für Yunis.
4.
Juli 1983.
Das Urteil gegen Yunis wird wegen eines Formalfehlers aufgehoben.
Grund?
Das gesetzlich vorgeschriebene Protokoll der Haupt- und Ersatzgeschworenen fehlte im ersten Yunis-Prozess.
Im heutigen Prozess nun ergibt sich zumindest in den Anfangsstunden nichts Neues.
Yunis, der in Nablus in Westjordanien wohnte, betonte abermals, er sei nicht Jordanier, sondern Palästinenser.
Der intelligent wirkende und gut deutsch sprechende Flugzeugingenieur hat ein bewegtes Leben hinter sich.
Stationen in Amman, Bagdad, London, Berlin und wieder Bagdad und dann sein Aufenthalt in Österreich.
Studium der Politikwissenschaften in Wien und später in Salzburg.
Und dort wurden auch jene Waffen gefunden, die ein Hauptindiz für seine Verurteilung sein sollten.
Auch in Salzburg war er eher ruhelos.
Er wechselte die Wohnung viermal und das in kurzer Zeit.
Im Prozess taucht dann wieder jener geheimnisvolle Fuhrer auf, der ihm die Koffer mit den Waffen gegeben haben soll.
Er soll Geschäftsmann sein.
Was er genau macht, weiß Yunis nicht, obwohl er mit ihm befreundet war.
Vielleicht etwas mit Bankgeschäften und ein Handel mit Pkw und Lkw.
In diesem Punkt wird Yunis, der sonst ruhig und beherrscht wirkt, nervös.
Er weiß nicht einmal den genauen Namen seines Freundes, weiß nicht, wo dieser gewohnt hat und eben nichts Näheres über die Geschäfte.
20.000 Dollar will er von Fuat bekommen haben, um ihm eine Wohnung in Salzburg zu beschaffen.
Im Wesentlichen kann bisher gesagt werden, dass in diesem Prozess, und das war auch zu erwarten, nicht viel Neues an den Tag gekommen ist.
Die Verhandlung wird voraussichtlich bis 11.
November dauern.
Das war ein Bericht unserer Tageschronik.
Unübliches Theater in Wien, Schauspieler und Publikum wechseln während einer Vorstellung immer wieder die Szene.
Das Publikum zieht vom geheizten Saal in den zugigen Hinterhof und wieder zurück.
Das Ensemble-Theater hat die Räume der Szene in Wien-Simmering für Bertolt Brechts Heilige Johanna der Schlachthöfe adaptiert.
Dieter Haspel hat inszeniert, Gerhard Jaks die ungewöhnlichen Innen- und Außenräume gestaltet.
Michaela Scheday spielt die Titelrolle.
Gestern Abend war die Premiere.
Brigitte Hofer hat darüber diese Toncollage gestaltet.
Sie soll unsere heilige Johanna der Schlachthöfe sein!
Wir wollen sie als eine Heilige aufziehen und ihr keinen Respekt versagen.
Im Gegenteil soll gerade, dass sie bei uns gezeigt wird, zum Beweis dafür dienen, dass die Menschlichkeit bei uns einen hohen Platz einnimmt.
Die Schlachthöfe Chicago zwischen Metallgerüsten im Simmeringer Hinterhof, die Metalljalousien klappernd im Nachtwind, Wind und Sterne, vielleicht da bis 17.
Dezember gespielt werden soll später auch Schnee, als Naturkulisse für das Spiel um Johanna, um ihren Kampf gegen den Kapitalismus, gegen blutige Geschäfte, um ihr Engagement für die Arbeitslosen und ihr tödliches Scheitern.
Gespielt wird zwischen den Zuschauern.
Schauspielersoldaten stoßen durch die Dichtgedrängten, schleppen Gegner ab, trommeln und flüchten.
Lebenskampf hautnah am Publikum.
Wem's zu viel oder zu kalt wird, der kann sich drinnen an der warmen Stehbar stärken.
Und nach dreieinhalb Stunden, brecht als Stationen-Drama zwischen Siederhitze und Kälte, sind das die Reaktionen.
Es sind Tage, von denen das mit dem Raus- und Reingehen
Ja, was mir eigentlich besonders gut gefallen hat, war eigentlich, dass es mit ganz simplen Mitteln, also mit diesen Schalossinsen oder so, tolle Effekte erzeugen konnte, weil es immer eben, also das Geräusch total gut dazu gepasst hat.
Man kann sich das so richtig vorstellen, eben die Armut auf den Schlachthöfen.
Ich empfinde, dass man herkommen sollte, wenn man leeren Magen hat.
Das ist ein sozialkritisches Stück, wobei natürlich einschwenken will, man muss natürlich auch das Feeling dafür haben.
Weil wenn es dann gut geht, dann ist man ein bisschen vielleicht auf diese Aufmachung hier nicht ganz objektiv.
Aber ich glaube, dass das ein bisschen der Zeiten spricht, denn wir sind ein bisschen schon auf dem Weg dahin wieder.
Es gibt vielleicht einige Leute, die hier zugeschaut haben, die es auch betreffen wird.
Und nachher, wenn man das Essen verdaut hat und am Klo war, vielleicht nach einigen Tagen, dass man ein bisschen mehr versteht von dem Stück.
Ich glaube, dass es nicht alle getroffen hat.
Ich wünsche diese Leute, die hier gefressen haben, zweimal beim Akt hier drei paar Würstchen.
Hoffentlich ist ihnen der Appetit vergangen.
Irgendwie macht sich der Gag dieses Frierens selbstständig.
Man kann nicht mehr ganz gut mitdenken, wenn man so entsetzlich friert.
Und es ist vielleicht auch ein bisschen zu viel, das Hin und Her.
Man kommt immer wieder ein bisschen raus aus der Konzentration.
Und das finde ich fast schade, dass es wirklich eine sehr, sehr schöne Aufruhr ist.
Mir hat der Revue-Charakter, der Aufgelockerte und das Tempo am Anfang sehr, sehr gut gefallen.
Obwohl der Ernststück keineswegs durch die Maschen gefallen ist.
Ein bisschen zu wenig Überblick kriegt man, wenn immer jemand hinwegsteht.
Ich hab mich gewundert, dass mir gar nicht kalt war draußen.
Und das spricht eigentlich für das Stück, das ich nicht einmal gefroren habe.
Ach, der Mensch in seinem Drange hält das Irdische nicht aus.
Und in seinem stolzen Gange aus dem alltäglichen, ganz unerträglichen,
In das Unkenntliche, Hohe, Unendliche stößt er übers Ziel hinaus.
Die Aufführung ist ein totaler Wahnsinn.
Das Bühnenbild fand ich ja schon sehr bewegend.
von der Figur der Johanna nicht gerade behaupten kann.
Es war für mich das erste Mal, ich habe das noch nie gesehen in einem Theater, dass man in einen Außenraum und in einen Innenraum praktisch spielt und so.
Und ich bin mir von Anfang an gleich vorgekommen, als ich die Handlung mit einbezogen worden bin.
Ich finde die Idee sehr begeisternd.
Nur glaube ich, dass es vielleicht für ältere Zuschauer, also was ich so beobachtet habe, dass die also sehr gelitten haben schon.
Und auch die Kommentare so waren, dass das eben eher ein Stück für Junge ist, was ich aber absolut nicht finde.
Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
Recht für Joker also in Wien und wir wechseln vom Theater ins Kino.
Heute laufen gleich zwei österreichische Filme an, die von ihrer Thematik und ihrer Besetzung her zu den interessantesten Beispielen des heimischen Filmschaffens zählen dürften.
Stravanza vom Kotan-Regisseur Peter Patzak, Bitburg-Schauspieler Heinz Moog und Hollywood-Star Elliot Gould in den Hauptrollen.
Und weht die Angst, so weht der Wind, die neueste Arbeit des Regisseurs Manfred Kaufmann, der vor Jahren mit seinem Film gefischte Gefühle für Aufsehen und auch für einen erstaunlichen Kassenerfolg gesorgt hat.
Zwei Filme, die einiges gemeinsam haben und durchaus typisch auch sind für einen aktuellen Trend im österreichischen Film.
Hören Sie dazu den folgenden Beitrag von Karin Bauer und Hans Langsteiner.
Es ist ein Kinoherbst der Außenseiter.
In fast allen österreichischen Filmen, die in diesen Monaten zum Einsatz kommen, und es sind insgesamt ein knappes Dutzend, in fast allen also spielen Außenseiter die tragende Rolle, werden gesellschaftliche Randgruppen und soziale Minderheiten abgebildet,
wird um Sympathie und Verständnis geworben für Schwache und Benachteiligte.
Gleichgültig, ob dies nun Frauen sind, wie in Käthe Kratzens bereits gestarteter Lebenslinientrilogie, oder verarmte Bauern, wie in der schweiz-österreichischen Koproduktion Hirnbrennen.
Ob ein sadistischer Lustmörder bei der Tat beobachtet wird, wie in »Angst«, oder ob ein jüdisches Mädchen vom Schatten der NS-Vergangenheit eingeholt zu werden droht, wie im Film »Kieselsteine« von Lukas Stepanik.
Plädoyers für die Hoffnungslosen sind es allemal.
Auch die zwei heute anlaufenden österreichischen Streifen wenden sich liebevoll den Außenseitern zu.
Vereinsamten Städtern, Vagabunden und Sandlern.
Ein Ausschnitt aus Peter Patzaks »Stravanza« mit Heinz Moog.
nur über andere Leute dich lustig machen.
Das kannst du!
Bist doch selber nur ein Dreck!
Wie lange machst du's denn noch?
Ein, zwei Jahre höchstens, du Maulheld!
Dann fallen dir keine Lügen mehr ein vom schöneren Leben.
Raus!
Mach, dass du rauskommst!
Raus!
In dieser Szene geht es um den ersten großen Krach zwischen den beiden Strawanzern.
Beide sind Aussteiger aus der bürgerlichen Gesellschaft.
Willi, der Jüngere, sieht seit seiner Scheidung seinen einzigen Lebenszweck im Trinken und im Drogen einnehmen und Josef, ein ehemaliger Eisenbahner, ist ein Fürsorgefall.
Sie lernen sich in einem Beisel kennen und versuchen gemeinsam, das Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Derartige Versuche scheitern zunächst und es gibt, wie in dieser Szene, immer wieder harte Auseinandersetzungen.
Elhoud Gould und Heinz Moog spielen diese beiden Stravanzer großartig.
Vor allem Heinz Moog steigerte sich unter der Regie von Peter Patzak zu einer schauspielerischen Offenbarung.
Patzak hat wieder einmal bewiesen, welch sicheren Instinkt er für die richtige Besetzung hat, denken wir an Walter Kohut als Kasbach.
In den Strawanzern zeigt sich Peter Patzak von einer völlig neuen Seite.
An die Stelle der Ironie und des schwarzen Humors in der Cotin-Serie und an Stelle seines knallharten Aufdeckens von Mischständen wie dem Neofaschismus in Kasbach und dem AKH-Skandal in den Tüchtigen gehört die Welt, ist eine ergreifende Menschlichkeit getreten.
Seit wann sich Peter Patzak mit der Geschichte der Strawanzer von Wolfgang Einberger auseinandergesetzt hat?
Die ersten Gedanken zu diesem Film sind bereits 1978, 1979 entstanden, kurz nach der Filmarbeit Kaspach.
Und es war mir damals schon irgendwo ein Bedürfnis, so einen Gegen-Kaspach zu erzählen.
Einen Film, der von einer menschlichen Beziehung, von Wärme, von Freundschaft und letztlich auch von einer Dimension der Liebe handelt.
Von Selbstverständnis und künstlerischer Konstitution her ganz anders als Peter Patzak ist der 33-jährige Kärntner Manfred Kaufmann.
Ein stiller, fast grüblerischer Chronist, städtischer und speziell Wiener Vereinsamung, hat Kaufmann vor drei Jahren mit dem Film »Gefischte Gefühle« auf sich aufmerksam gemacht.
Einem sanften, sensiblen Plädoyer für das Weiche in uns allen.
Auch sein neuer mit deutscher Fernsehfinanzierung realisierter Streifen »Weht die Angst, so weht der Wind« ist so ein Plädoyer, aber ein pessimistisches.
In einem düsteren, manchmal schwarzhumorigen Kaleidoskop aus Episoden und Handlungsfragmenten schildert Kaufmann einen schnitzlersreigen orientiertes Beziehungsgeflecht aus Wiener Aussteigern, das statt in Erfüllung meist in Resignation und Selbstmord mündet.
Kaufmann
Alles zusammen ergibt mit bestimmten formalen Anstrengungen, die ich unternehmen wollte, so den Versuch, diesen Mythos von der Wiener Todessehnsucht einfach zu behandeln, aber nicht so zu behandeln, dass sozusagen ein therapeutisches Ergebnis oder eine wirklich fest zu schreibende Diagnose dabei herauskommt, sondern die Behandlung selber sollte einfach schon das Ergebnis sein.
Der Kritiker Franz Zalto in der Zeitschrift Bühne, Kaufmanns Film ist der bislang wohl pessimistischste, morbiderste, gleichzeitig aber auch einer der optisch und dramaturgisch differenziertesten Gegenentwürfe zum singenden, klingenden Wiener Film vergangener Jahrzehnte.
4 vor 1 ist es jetzt und sozusagen im Rahmen unserer Schlusszusammenfassung zuerst noch einmal kurz zur SPÖ-Klausur in Gastein.
Von dort meldet sich Erich Aichinger.
Von einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler und Parteivorsitzenden Fred Sinowaz und Klubobmann Sepp Wille, die jetzt noch im Gang ist.
Hier meinte Bundeskanzler Fred Sinowaz, es gehe darum, in einer Zeit des Umbruchs eine aktive Beschäftigungspolitik zu betreiben.
Er wies dabei auf die an sich bekannten Stichworte hin, dass etwa im Maßnahmenpaket Erleichterungen auch für die Wirtschaft vorgesehen seien, dass es gelte, den privaten wie den verstaatlichten Wirtschaftsbereich zu pflegen, dass die Sozialpartnerschaft in schweren Jahren viele Möglichkeiten biete, dass eine Exportoffensive gestartet worden sei, dass es gelte, die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Firmen zu erhalten.
Die Regierungspolitik werde in der Parlamentsfraktion genauso stark getragen wie in der Regierung, sagte Klubobmann Sepp Wille.
Bundeskanzler Sinowaz auf Fragen während der Pressekonferenz, einen Verzicht auf eine Urlaubsverlängerung, sie soll ja mit 1.
Jänner 1984 in Kraft treten und solch ein Verzicht ist von der Wirtschaft,
mehrfach gefordert worden, komme nicht infrage.
Bei der Einführung der 35-Stunden-Woche werde sich die Regierung an die ÖGB-Beschlüsse halten.
Zum Arbeiten der Koalition.
Die Koalition funktioniert.
Die Zusammenarbeit stößt auf keine Schwierigkeiten.
Es gelte nicht, das SPÖ-Programm zu verwirklichen, sondern das Regierungsprogramm, sagte Bundeskanzler Sinowaz.
und ergänzte noch zwei Bemerkungen.
Er habe im Club keinen einzigen Abgeordneten getroffen, der geglaubt habe, es wäre mit der Großen Koalition leichter gegangen und Schwierigkeiten des neuen Handelsministers Steger mit der Wirtschaft zu kooperieren gäbe es, die würden sich aber geben.
Und damit zurück ans Studio.
Die Zusammenfassung geht jetzt weiter mit noch ein paar Meldungen.
Libanon, Israel.
Ein Selbstmordkommando hat in den heutigen Morgenstunden einen Sprengstoffanschlag auf zwei Gebäude der israelischen Militärverwaltung in der südlibanesischen Hafenstadt Tiros verübt.
50 israelische Soldaten wurden bisher totgeborgen, 32 Menschen werden noch vermisst.
Israelische Flugzeuge haben unterdessen zu einem Vergeltungsschlag ausgeholt und greifen zur Stunde Palästinenser Stellungen im Zentral-Libanon an.
Die Angriffe konzentrieren sich auf ein Gebiet von etwa 15 Kilometern östlich von Beirut.
Österreich.
Die Zahl der Beschäftigten ist nach Angaben des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger im Oktober um 0,71 Prozent gesunken.
Den größten Rückgang gab es in Tirol.
Der Fremdenverkehr ist in der Sommersaison etwas zurückgegangen.
Die Fremdenverkehrsbetriebe verzeichnen einen Rückgang bei den Nächtigungen um 4 Prozent.
Ausgeblieben sind ausschließlich ausländische Gäste.
Die Zahl der Österreicher, die im eigenen Land Urlaub machen, ist geringfügig gestiegen.
Noch eine Meldung der Sportredaktion.
Schweiz.
Die Auslosung für die dritte UEFA Cup-Runde brachte für die österreichischen Vereine folgende Gegner.
Austria Wien spielt gegen Inter Mailand und Sturm Graz gegen Lokomotive Leipzig.
Die Austria und Sturm spielen am 23.
November daheim.
Die Rückspiele finden am 7.
Dezember statt.
Nur noch das Wetter in Österreich bis heute Abend wechselnd bewölkt, örtlich auch länger sonnig.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 14 Grad.
Ja, gegen wen Rapid spielen wird, das wissen wir offenbar noch nicht.
Das wird erst ausgelost, das erfahren Sie hoffentlich um 14 Uhr dann.