Gerhard Jagschitz zur Methode der Oral History

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Gerhard Jagschitz, ca. 2012

00:05:54
"Sie können niemals sagen 'Wie wars?', sondern Sie können nur sagen 'Wie erinnern Sie sich?'"

Gerhard Jagschitz über die Erinnerung im lebensgeschichtlichen Interview und die Herausforderung der Oral History als historisches Quellenmaterial

00:00:49
"Eine biografische Skizze zu Beginn."

Beginn des Interviews von Gerhard Jagschitz mit Prinz Leopold zu Schaumburg-Lippe am 23.05.1992

00:01:23
"Jetzt erzählens mir mal aus ihrem Leben!"

Gerhard Jagschitz über die Relevanz der verschiedenen Phasen im lebensgeschichtlichen Interview

01:08:06 [00:06:06 bis 00:08:57]
"...und so hat unsere Bekanntschaft begonnen."

Hilde Menzel, geboren 1919 in Wien, erzählt im lebensgeschichtlichen Interview, wie sie ihren späteren Mann während eines Fliegeralarms kennengelernt hat.

Der Auseinandersetzung mit der Methode der Oral History blieb der Zeithistoriker Gerhard Jagschitz bis zu seinem Lebensende treu. Nach seiner Pensionierung an der Universität Wien begründete er 2008 in Kooperation mit der Österreichischen Mediathek das Projekt, das er bis zu seinem Tod im Juli 2018 leitete. In einem letzten Interview für die Österreichische Mediathek am 4. Juli 2018 nahm er noch einmal ausführlich zu seinen Grundsätzen im Umgang und in der Durchführung mit lebensgeschichtlichen Interviews Stellung. Der Pionier der Oral History spricht unter anderem über den zweifelhaften Wahrheitsgehalt von persönlichen Erinnerungen oder die Relevanz einer guten Vorbereitung und einer methodisch geleiteten Interviewführung. Sein kritischer Anspruch ist hier ebenso hörbar wie seine Leidenschaft für die historische Quelle und die Menschen und ihre Geschichten.

Ergänzend sind neben dem Beginn eines Interviews, das Gerhard Jagschitz selbst geführt hat, einige Ausschnitte aus Erzählungen aus der Sammlung MenschenLeben abrufbar.

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Gerhard Jagschitz mit seinen Eltern, 1940

00:02:31
"Das Recht haben wir nicht diese Schutzmauer zu durchbrechen."

Gerhard Jagschitz über ethische Grenzen als Interviewer_in und den Umgang mit Lücken und Stereotypen in lebensgeschichtlichen Erzählungen

00:04:03
"Das verfolgt mich bis zum heutigen Tag."

Helga Feldner-Busztin, geboren 1929 in Wien, erinnert sich daran, wie sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft als 9-Jährige von ihrer Schule verwiesen wurde.

00:16:57 [00:02:40 bis 00:05:40]
"Ich habe nie wieder gelogen."

Wilhelm Heiner Herzog, geboren 1940 in Graz, erzählt im Rahmen eines MenschenLeben-Interviews darüber, wie ihn sein Vater als Bub geschlagen hat.

01:33:12 [01:24:01 bis 01:29:24]
"Würfelzucker!"

Gottfried Leitner, geboren 1921 in Allerheiligen im Mürztal, berichtet vom Christbaumschmuck in seiner Kindheit und dem traditionellen Heringsalat am Heiligen Abend.

00:02:07
"Es ist eine psychologische Geisterbahn, in der Sie sich da bewegen."

Gerhard Jagschitz über die Notwendigkeit der guten Vorbereitung eines Interviews und dem Stellenwert des Einfühlungsvermögens des Interviewers/der Interviewerin

00:01:00
"Was wir eigentlich wollen ist die zweite Ebene eines Menschen zu entdecken."

Gerhard Jagschitz über die Darstellungsformen der eigenen Lebensgeschichte, die sich jeder Mensch zurecht legt