Erniedrigt, beraubt und zur Flucht gezwungen

Für Menschen, die dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstanden und für jene, die von der nationalsozialistischen Rassenideologie als minderwertig eingestuft wurden, war der politische Umsturz des März 1938 eine unmittelbare Bedrohung. Viele erkannten das allerdings nicht rechtzeitig und hofften, es werde schon so schlimm nicht kommen. Solche Illusionen wurden durch die Terrormaßnahmen des neuen Regimes allerdings rasch zunichte gemacht.

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„Es wird schon nichts passieren!“

Vater will nicht weg

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Lager und Verhaftungen im autoritären „Ständestaat“

Die Verhältnisse vor 1938

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„Nur die Nichte überlebte“

„Arisierung“ eines Wohnhauses

Erniedrigt

Jüdischen Bürger/innen wurden gezielt verfolgt und erniedrigt, was von Teilen der Bevölkerung spontan mitvollzogen wurde. Dies manifestierte sich vor allem in den sogenannten „Reibepartien“, dem erzwungenen Abwaschen von Schuschnigg-Parolen auf den Gehsteigen, das unter lebhafter Zustimmung der zahlreichen Zuschauenden vonstatten ging.

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Nach Dachau deportiert

...und der Garten geraubt

Die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung und die antisemitischen Hetzparolen wurden noch dadurch verstärkt, dass viele Menschen die Gelegenheit zur Beraubung ihrer jüdischen Mitbürger/innen nützten und sich aktiv an deren Erniedrigung beteiligten. Juden und Jüdinnen wurden nun auch sukzessive aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen, so z. B. durften sie öffentliche Parks nicht mehr betreten.

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Gezwungen, die Straße zu waschen

Menschenverachtende Praktiken

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Ein Kinderfreund (1)

Schöne Erinnerungen an die Kindheit

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Ein Kinderfreund (2)

Von SA-Männern aus dem Geschäft geprügelt

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Straßenwaschen

am Rathausplatz

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Bewusste Erniedrigung

Als Kind beobachtet

Beraubt, verfolgt und auf der Flucht

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Ausreisen

Aber wie?

Die nationalsozialistische Ideologie sprach der jüdischen Bevölkerung ihre Würde als Menschen und im Grunde ihr Mensch-Sein ab und schuf so die Voraussetzung zu ihrer Erniedrigung, Beraubung und schließlich Vernichtung im Holocaust. Den meisten, denen es nicht gelang, die finanziellen und bürokratischen Hürden, die einer Flucht ins Ausland entgegenstanden, zu überwinden, wurden in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert.

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Veränderungen?

Für viele sofort große Einschnitte in ihr Leben

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Die Propaganda wirkt

Vorurteile fallen auf fruchtbaren Boden

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Angst...

...vor Konsequenzen und Verhaftung

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„Nehmen sich einfach was sie wollen!“

Nachbarn und Bekannte

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„Wir müssen hier weg!“

Novemberpogrom 1938

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Flucht im Juni 1938

Viele Länder ermöglichen die Flucht

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Die Kinder fliehen im Herbst

Die Mutter bleibt noch, der Vater ist im KZ