Das Trauma „Heldenplatz“

Die begeisterte Zustimmung so vieler am Heldenplatz im März 1938 wurde nach 1945 zur belasteten Erinnerung, zur Peinlichkeit, ja zu einem nationalen Trauma...

Sich der eigenen Geschichte stellen...

Die Jubelmenge des 15. März 1938 am Heldenplatz versinnbildlicht einen Irrweg, auf den sich viele Österreicherinnen und Österreicher begeben hatten und den Beginn des Weges in Terror und Kriegselend. Nach 1945 konzentrierte man sich auf den Wiederaufbau, nicht auf die Beschäftigung mit der Vergangenheit. Das Trauma „Heldenplatz“ war dennoch zentral in einem gewußten, aber nicht angesprochenen nationalen Narrativ. Fast eruptiv brach sich das Thema freilich in den Achtziger Jahren öffentlich Bahn – etwa mit Thomas Bernhards Stück „Heldenplatz“ – und ist weiter präsent, nun hoffentlich mehr Korrektiv als Trauma.

Wie sich erinnern? Wie mit der Last der Vergangeheit umgehen?

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Bericht über die Premiere von Thomas Bernhards Bühnenstück „Heldenplatz“ im Burgtheater

Ein „Theaterskandal“ im „Bedenkjahr 1988“, Ö1-Mittagsjournal

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Lichtermeer – eine Großveranstaltung gegen Ausländerfeindlichkeit

Ausschnitt (Beginn)

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Lichtermeer – eine Großveranstaltung gegen Ausländerfeindlichkeit

Ausschnitt (Ende)

„Lichtermeer“

Noch Jahrzehnte später ist der „Heldenplatz“ präsent. Das 1993 von der Organisation „SOS-Mitmensch“ veranstaltete „Lichtermeer“ wollte ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit setzen, vor allem gegen das „Östereich-zuerst“-Volksbegehren – und wählte dafür bewusst den Platz vor der Neuen Hofburg. Wie ein Redner erklärte, füllten am Tag des „Lichtermeers“ mehr Menschen den Heldenplatz als am 15. März 1938.

„Nacht des Schweigens“ (2008)

Siebzig Jahre nach dem 15. März 1938 wurde am Heldenplatz mit 80.000 Kerzen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert.

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Erinnern an den März 1938 – am Heldenplatz: Andreas Khol

Großveranstaltung „Nacht des Schweigens. 70 Jahre Anschluss 1938-2008“ (Ausschnitt)

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Erinnern an den März 1938 – am Heldenplatz: Andreas Mailath-Pokorny

Großveranstaltung „Nacht des Schweigens. 70 Jahre Anschluss 1938-2008“ (Ausschnitt)

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Erinnern an den März 1938 – am Heldenplatz: Franz Vranitzky

Großveranstaltung „Nacht des Schweigens. 70 Jahre Anschluss 1938-2008“ (Ausschnitt)

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Erinnern an den März 1938 – am Heldenplatz: Susanne Lamberg

Großveranstaltung „Nacht des Schweigens. 70 Jahre Anschluss 1938-2008“ (Ausschnitt)

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Erinnern an den März 1938 – am Heldenplatz: Erika Weinzierl

Großveranstaltung „Nacht des Schweigens. 70 Jahre Anschluss 1938-2008“ (Ausschnitt)