Ein Schülerleben ändert sich
Kindheit und Schule
Auch die Kinder des Jahres 1938 waren mit den politischen Umbrüchen konfrontiert. Sie mussten mit den Veränderungen in ihrer nächsten Umgebung – in Familie und Schule – umgehen. In der Schule wurde der Stundenplan umgestellt und jüdische Mitschüler/innen aus der Klasse entfernt. Ab dem 10. Lebensjahr war der Eintritt in die Hitlerjugend obligat.
In totalitären Systemen wird versucht, die Kinder der elterlichen Obhut zu entziehen und sie im Sinne der herrschenden Ideologie zu indoktrinieren. Dies war im nationalsozialistischen Deutschen Reich, das nun auch Österreich umfasste, Aufgabe der Hitlerjugend, deren Aktivitäten von Appellen, Exerzieren, sportlichen Aktivitäten, ideologischen Schulungen, Hilfsdiensten für die Partei bis zu paramilitärischen Geländespielen und Jugendlagern reichten. Wegen des Druckes der Partei, aber auch der Kollegen/innen in der Hitlerjugend, war es schwer, sich dem zu entziehen.