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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Aus dem Studio des Mittagsschurnals begrüßt Sie Bruno Berger.
Der Österreicher wird sich zunächst an weitere Milliardendefizite im Budget gewöhnen müssen.
Das geht aus einer langfristigen Budgetvorschau des Wirtschafts- und Sozialbeirates hervor.
Die Industriellenvereinigung hat heute ihre Vorstellungen für eine Sozialpolitik in Österreich vorgelegt und in Wien gab es heute die routinemäßige Sitzung des Ministerrates.
Aus dem Ausland erreichten uns aktuelle Meldungen, zu denen wir Folgendes in unser Programm aufgenommen haben.
Hintergründe der jüngsten Flugzeugentführung einer sowjetischen Maschine nach Helsinki.
Heute Vormittag haben die finnischen Behörden eine Pressekonferenz dazu gegeben.
Die Entführung ist heute früh zu Ende gegangen.
Die Entführer haben sich ergeben.
Spanien hat seine Währung abgewertet.
Spanien-Urlauber bekommen aber von den Reisebüros kein Geld zurück.
Und neue Details zur Hebung der Giftfässer in der Adre, und zwar vom jugoslawischen Schiff Zaftat.
Kulturberichte runden unsere Berichterstattung ab, die nun mit den Nachrichten beginnt.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn, Sprecher Josef Wenzel-Natek.
Spanien.
Die spanische Regierung hat heute eine Abwertung der Landeswährung bekannt gegeben.
Über das Ausmaß widersprechen einander allerdings noch die Meldungen.
Wie der ORF von österreichischen Banken und von der Bundeswirtschaftskammer erfährt, dürfte der Abwertungssatz bei 20 Prozent liegen.
In Agenturmeldungen aus Madrid ist dagegen auch von einer 25-prozentigen Abwertung die Rede.
Grund für die Abwertung waren die galoppierende Inflation in Spanien sowie die rückläufige Preisentwicklung in den anderen industrialisierten Ländern.
Außerdem musste die spanische Regierung dem starken Druck auf die Peseta am internationalen Geldmarkt nachgeben.
Diese Situation ist durch das mangelnde Gleichgewicht der spanischen Zahlungsbilanz entstanden.
Wann die spanischen Devisenbörsen wieder geöffnet werden, ist bisher in Madrid nicht verlautet worden.
Schweden.
Noch vor Beginn der Erdölministerkonferenz der 13 OPEC-Staaten in Salz-Säue-Borden bei Stockholm ist es zu einer Uneinigkeit über eine mögliche Bindung des Erdölpreises an die Preise von Industrieprodukten gekommen.
Der Erdölminister des Iran, Amgusehgar, sprach sich für eine Indexierung des Rohölpreises aus und erklärte, früher oder später müsse man zu einer Einigung in dieser Frage kommen.
Über die Entwicklung der Rohölpreise im kommenden Jahr wollte sich der iranische Minister nicht äußern.
Der Erdölminister Venezuelas meinte wiederum, die Frage eines Ölpreisindex sei zurzeit nicht aktuell und werde keinesfalls in dieser Konferenz der Erdölminister entschieden.
Die offizielle Tagesordnung der Erdölministerkonferenz umfasst lediglich Routinfragen.
Finnland.
Die Sowjetunion hat die Auslieferung der beiden sowjetischen Luftpiraten gefordert, die heute früh in Helsinki festgenommen worden sind.
Wie der finnische Außenminister in einer Pressekonferenz mitteilte, werde die Regierung dem Gesuch der UdSSR wahrscheinlich stattgeben.
Die Flugzeugentführer sind 19 und 22 Jahre alt.
Sie ergaben sich, nachdem es den letzten in ihrer Gewalt befindlichen Geiseln gelungen war, aus der gekaperten Maschine zu flüchten.
Den beiden Flugzeugentführern drohen Freiheitsstrafen bis zu 15 Jahren.
USA.
Die Regierung in Washington hat gestern einen Bericht über den internationalen Waffenhandel vorgelegt.
Daraus geht hervor, dass die führenden Industrienationen der Welt einschließlich der USA und der Sowjetunion pro Jahr Waffen im Werte von 250 bis 350 Milliarden Schilling an die Länder der Dritten Welt verkaufen.
Mehr als die Hälfte dieser Waffenlieferungen stammt aus den Vereinigten Staaten.
Bis 1980 wird sich der weltweite Waffenhandel nach Ansicht des Geheimdienstes CIA auf jährlich 170 bis 250 Milliarden Schilling reduzieren.
Die Staaten des Ostblocks sind am internationalen Waffenhandel nur mit etwa 18 Prozent beteiligt, die nicht kommunistischen Industrienationen liefern, abgesehen von den USA 26 Prozent der Waffen.
Das Geschäft mit Kriegsgütern wird in dem Regierungsbericht als besonders wichtig für die Wirtschaft der einzelnen Länder bezeichnet.
Allerdings weist der Bericht auch auf die Absicht Präsident Carter hin, die amerikanischen Waffenlieferungen nach Möglichkeit zu reduzieren.
Präsident Carter's Pläne, die Produktion von Plutonium einzuschränken, sind im amerikanischen Senat auf Widerstand gestoßen.
Der Senat stimmte in der vergangenen Nacht mit 49 zu 38 gegen den Vorschlag des Präsidenten, die Geldmittel für den Bau eines sogenannten Schnellen Brüters in Tennessee auf 33 Millionen Dollar zu kürzen.
Nach einer entsprechenden Abstimmung wurde schließlich ein Kompromiss durchgesetzt, der 75 Millionen Dollar für die Weiterführung dieses Projektes vorsieht.
Präsident Carter hat angeordnet, alle Möglichkeiten zu prüfen, wie das Abhören transkontinentaler Telefongespräche durch ausländische Mächte, Geschäftsorganisationen oder kriminelle Gruppen verhindert werden könnte.
Die New York Times berichtete zum Wochenende, die Sowjetunion höre die vielfach mit Mikrowellen übertragenen Gespräche ab und lasse sie von Computern auf wichtige Informationen hin auswirten.
Israel
Der Präsident des jüdischen Weltkongresses, Goldman, sagte in Tel Aviv, sollte das bevorstehende Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Carter und Ministerpräsident Begin keine Einigung bringen, drohe im kommenden Jahr ein neuerner Ostkrieg.
Goldman beurteilte den Ausgang der Gespräche zwischen Carter und Begin allerdings optimistisch.
Der Sicherheitsberater Präsident Carthus Pscherzynski stellte in einem israelischen Zeitungsinterview fest, Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Regierungschefs müssten nicht unbedingt zu einer Konfrontation führen.
Für den Fall eines neuen Nahostkrieges kündigte Pscherzynski an, die Vereinigten Staaten würden auf alle Fälle Israel unterstützen.
Italien.
Die Regierung in Rom hat nach langen Beratungen ein Gesetz verabschiedet, das eine Reihe von Erleichterungen für die Herausgabe von Zeitungen vorsieht.
Das Gesetz soll bis zum Herbst vom Parlament verabschiedet werden.
Ziel der Vorlage ist, die italienischen Zeitungen vor dem wirtschaftlichen Ruin zu bewahren und die bestehende Vielfalt und Unabhängigkeit zu erhalten.
Eine eigens eingerichtete Kontrollkommission soll Auskunft darüber bekommen, welche Geldgeber hinter welcher Zeitung stehen.
Der Preis einer Zeitung wird jeweils für ein Jahr festgelegt.
Er ist für alle sieben Nummern einer Woche gleich und darf nur maximal ein Drittel überschritten werden.
Schließlich sieht das Gesetz auch vor, dass die Verleger mindestens 48 Stunden vor dem Vertragsabschluss die Ernennung von Chefredakteuren und deren Stellvertretern sowie den künftigen politischen Kurs mitteilen müssen.
Europäische Gemeinschaften.
Die Außenminister der neuner Gemeinschaften erörtern heute in Brüssel die außenpolitische Situation der Wirtschaftsgemeinschaft.
Hauptthema der Beratungen ist die Entwicklung in Afrika und hier vor allem der wachsende sowjetische Einfluss im Osten des Kontinents.
Die neun Außenminister befassen sich auch mit den Reaktionen Israels und der arabischen Länder auf den Londoner Beschluss der EG-Regierungschefs, das Recht des palästinensischen Volkes auf ein eigenes Heimatland anzuerkennen.
Weiters werden Gespräche über die im Herbst in Belgrad stattfindende Helsinki-Nachfolgekonferenz geführt.
Österreich.
Die Regierung ist heute zu ihrer routinemäßigen Sitzung zusammengetreten, in deren Verlauf auch eine Änderung der Richtlinien für die Benutzung von Dienstautos des Bundes zur Kenntnis genommen wurde.
Aufgrund dieses Kataloges wird es in Hinkunft leichter sein, mehrere Fahrzeugtypen miteinander zu vergleichen und vor allem eine Reihung in Bezug auf ihre technischen Eigenschaften vorzunehmen.
Darüber hinaus wird festgehalten, dass Bundesfahrzeuge nur von berufsmäßig bestellten Bediensteten gelenkt werden dürfen.
Die ÖVP verlangt in einer parlamentarischen Anfrage neuerlich die Auskunft über die Vergabe von Gutachten durch das Wissenschaftsministerium.
Im Besonderen wollen die ÖVP-Abgeordneten Bussek und Plenk von Wissenschaftsminister Firnberg wissen, welche Forschungsaufträge 1976 ausgeschrieben wurden, wer sich darum beworben und wer jeweils den Zuschlag erhalten hat.
Den ÖVP-Abgeordneten erscheint es auch unklar, so heißt es in der Anfrage, welche Maßnahmen getroffen worden seien, um Ergebnisse von Forschungsaufträgen einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Im vergangenen Jahr ist die Aufbringung von Altpapier für die Wiederverwertung um 11 Prozent gegenüber 1975 gestiegen.
International liegt Österreich in der Altpapier-Rückgewinnungsquote im oberen Mittelfeld.
Dennoch wird mehr als ein Drittel des in Österreich verbrauchten Altpapiers importiert.
Die Haussammelaktionen von Altpapier wurden im vergangenen Jahr verstärkt und erbrachten insgesamt 23.000 Tonnen wiederverwertbaren Rohstoff.
Das ist etwa ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Im Alpenraum dauert der Hochdruckeinfluss weiter an.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Heiter bis wolkig, nördliche Winde, Nachmittagstemperaturen 25 bis 30 Grad.
Frühtemperaturen morgen 14 bis 18 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Wolkenlos oder heiter, nördliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 25 bis 30 Grad.
Nun die Messwerte von heute 12 Uhr.
Wien, Heiter, 27 Grad Nordwind, 15 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter, 26, Nord 15.
Linz, Heiter, 26 Grad Nordwestwind, 5 km in der Stunde.
Salzburg, Heiter, 26, Nord 3.
Innsbruck, Heiter, 25 bei Windstille.
Bregenz, Heiter 22°, Westwind 5 km in der Stunde, Graz, Heiter 28°, Nordwind 15 km und schließlich Klagenfurt, Heiter 27°, Nordwestwind 10 km in der Stunde.
Es ist jetzt in vier Minuten viertel eins.
Zwei Flugzeugentführungen waren in den letzten Tagen allgemeiner Gesprächsstoff.
Zunächst eine, wenn man so sagen kann normale, im Nahen Osten von Palästinensum durchgeführt und eine nicht alltägliche aus dem Ostblock heraus.
Beide mit der üblichen Geiselnahme, beide sind aber wieder vorbei.
Erste bereits am Samstag, die zweite eine Entführung einer sowjetischen Tupolev nach Helsinki heute früh.
Dort in Helsinki hatten zwei Männer, die wahrscheinlich aus politischen Motiven ihrem Herrschaftssystem entkommen wollten.
In Helsinki hatten diese zwei Männer zunächst 72 Menschen in ihrer Gewalt, die sie nach und nach freiließen, bis sie nur mehr drei Personen in der Maschine festhielten.
Sie wollten nur aus Finnland weg in ein anderes Land, denn zwischen Finnland und der Sowjetunion besteht ein Auslieferungsabkommen für Terroristen.
Und angeblich konnten nun diese letzten drei Geiseln flüchten, worauf sich die Entführer ergaben.
Aber all dies war bisher nur erzählt worden, authentische Bestätigungen über die Vorgänge kamen von offizieller Seite kaum.
Deshalb war man gespannt, was auf einer offiziellen Pressekonferenz zu hören war, die in Helsinki heute Vormittag gegeben wurde.
Unser Mitarbeiter Reinhard Steyr war für uns dabei.
Schon wenige Stunden nach der Kapitulation der beiden sowjetischen Flugzeugentführer gab die finnische Regierung umfassende Informationen über den Vorfall heraus.
Die auf einer Pressekonferenz anwesenden Minister betonten die Entschlossenheit Finnlands auch künftig gegen Flugzeugentführungen unnachgiebig vorzugehen, ungeachtet dessen, welche Motive die Entführer haben.
Ganz klar betont wurde auch, dass Finnland seine Verpflichtungen aus dem finnisch-sowjetischen Vertrag über Flugzeugentführungen einhalten, die beiden Entführer also ausliefern wird.
Ein entsprechender Antrag ist von sowjetischen Behörden bereits heute Morgen, also unmittelbar nach der Kapitulation des zweiten Entführers, gestellt worden.
Die beiden Sowjetmenschen, deren Durchbruch nach Westen in Helsinki gestoppt wurde, stammen aus Sowjet-Karelien und aus der Ukraine.
Der ältere, Gennady Seluszko, ist 22 Jahre, der jüngere, Alexander Zagirnjak, ist 19 Jahre alt.
Beide haben in Helsinki während der Stunden der Belagerung keine andere Forderung gestellt als die nach Sprit oder eine andere Maschine für den Weiterflug in Richtung Schweden.
Die beiden Festgenommenen trugen Handgranaten bei sich.
Wie sich bei näherer Untersuchung jedoch zeigte, fehlten diesen die Springsätze.
Da auf der Pressekonferenz kein Repräsentant der Aeroflot anwesend war, konnte die Frage nicht geklärt werden, wie die beiden mit nicht gerade kleinen Metallgegenständen die Sicherheitskontrolle in Petrozavodsk zu passieren vermochten.
Die Geiseln wurden nach der Befreiung auf sowjetischen Wunsch isoliert gehalten.
Die Außenstehenden bekamen keine Möglichkeit zu Gesprächen mit ihnen.
Alle Geiseln sind inzwischen wieder in die Sowjetunion zurückgeflogen worden.
Die Auslieferung der Flugzeugentführer an die sowjetischen Behörden wird einige Tage Vorbereitungszeit benötigen.
Zeljuszko und Zagirnjak haben Urteile bis zu 15 Jahren Straflager zu erwarten.
Im Zusammenhang mit Flugzeugentführungen kann in der Sowjetunion auch auf Todesstrafe erkannt werden, aber dies nur dann, wenn bei der Aktion Menschen ums Leben gekommen sind.
In Finnland dagegen ist die Todesstrafe schon seit Jahrzehnten abgeschafft.
Die Höchststrafe für Flugzeugentführungen beträgt zwölf Jahre.
Wenn die Entführung nach fast 36 Stunden ungutig zu Ende ging, dann ist dies zweifellos auch einer geschickten Verhandlungsführung der Finnen zu verdanken.
Einige Redewendungen des Innenministers Usitalo auf der heutigen Pressekonferenz gaben den Eindruck, dass man von sowjetischer Seite lieber ein härteres Durchgreifen gesehen hätte.
Soviel also aus Helsinki von Reinhard Dai.
Es ist jetzt ziemlich genau Viertel Eins und wir kommen zur Österreich-Berichterstattung im Mittagsjournal.
Der Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen hat heute eine mittelfristige Budgetvorschau bis zum Jahr 1980 präsentiert.
Der Beirat ist ein beratendes Organ der Sozialparten und liefert theoretische Unterlagen unter anderem auch für die Paritätische Kommission.
Dieser Beirat ist in den letzten Jahren allerdings etwas in den Hintergrund in seiner Bedeutung getreten.
Mit der Budgetvorschau scheinen allerdings auch die Bestrebungen zur Sanierung des österreichischen Staatshaushaltes an Bedeutung zu verlieren.
Das Haushaltsdefizit wird bis auf 70 Milliarden Schilling ansteigen.
Hans Adler berichtet nun.
Wenn die Wirtschaftsforscher recht behalten, wenn in den kommenden zwei Jahren die mittelmäßige Konjunktur anhält und das Wirtschaftswachstum 4 bis 4,5 Prozent beträgt, dann wird der Schuldenstand Österreichs von 44 Milliarden Schilling im vergangenen Jahr auf 69 Milliarden im Jahre 1980 steigen.
Immer unter der Voraussetzung, dass alles so bleibt, wie es war.
Ausgaben- und Einnahmepolitik des Staates, Wachstum der Wirtschaft, Steigerung der Anforderungen der Bürger an den Staat und regelmäßig Lohn- und Einkommensteuersenkung als Ausgleich für Inflation und Steuerprogression.
Das ist grundsätzlich der Inhalt des ersten Teiles der heute vorgelegten Budgetvorschau.
Zweiter Teil, die Schulden des Staates in dem Ausmaß, dass errechnet wurde, sind mit großer Wahrscheinlichkeit nicht allein in Österreich finanzierbar.
Ohne Auslandsschulden ginge es nicht.
Daher, dritter Teil, der Geldbedarf muss verringert werden.
Wo?
Das ließ der Vorsitzende des Finanz- und Budgetausschusses, Prof. Adolf Nussbaumer, deutlich durchblicken.
Das hängt damit zusammen, dass die Öffentlichkeit, um das also allgemein zu lassen, an den Staat mit dem Wunsch nach immer neuen Leistungen herantritt.
Das geht von der Finanzierung der Spitäler, über die Finanzierung des Schulwesens, über die Finanzierung der Autobahnen, zur Erhöhung der Pensionen und so fort.
dass andererseits diesen starken Zuwachsen der Ansprüche bei den Ausgaben kein entsprechende Zunahme bei den Einnahmen gegenübersteht und auch nicht gegenüberstehen kann.
Warum?
Weil auf der Einnahmenseite werden
obwohl sie ja Wünsche nach Ausgaben haben, entsprechende Steuer- oder Belastungswiderstände sehr wohl wirksam.
Und wegen dieser Tendenz soll man sich überlegen, ob man nicht die Aufgaben, die die öffentliche Hand hier zu finanzieren hat, zumindest in einigen Bereichen, auf andere Gesellschaftsbereiche
sprich Finanzierungsträger oder Leistungsträger übertragen kann.
Muss die öffentliche Hand wirklich alles, was sie heute tut, selbst tun und muss sie es ausschließlich selbst finanzieren?
Denn wenn der Staatsbürger nicht bereit ist, der öffentlichen Hand über zusätzliche Beiträge, Steuern, Abgaben, Gebühren die Finanzierungsmittel an die Hand zu geben, so kann der Staat auch nicht mehr finanzieren.
Daher präsentiert der Ausschuss mit der Liste der Belastungen auch einen Alternativkatalog.
Die defizitären Bundesbetriebe sollen mehr Zusammenarbeit mit Privatunternehmen suchen.
Der Staat soll seine Ausgaben in den Bereichen Unterricht, Erziehung, Forschung, Wissenschaft, Kultur, Gesundheit, Soziales usw.
in Zukunft genau kalkulieren.
Der Bund muss Personal einsparen und seine Beamten rationeller als bisher einsetzen.
Und schließlich, der ganze Ausschuss, egal ob Arbeiterkammer oder Bundeskammervertreter unisono, eine Steuersenkung innerhalb der nächsten zwei Jahre wäre dennoch wünschenswert.
Der Bund soll seine Finanzierungsbelastung durchsparen, anstatt durch kassieren verringern.
Soweit also mein Bericht und ich gebe zurück zum Studio des Mittagsjournals.
Danke, Hans Adler.
Und die vorhin erwähnten immer neuen Leistungen spielen im Folgenden auch eine wichtige Rolle.
Allerdings nicht Leistungen des Staates, sondern der Staatsbürger.
Die industrielle Vereinigung hat nämlich heute eine Neuorientierung der Sozialpolitik gefordert.
Ausgangspunkt für die Überlegungen der Industrie sind nach Angaben ihres sozialpolitischen Experten Dr. Stummvoll die Kostenexplosion im Sozial- und Gesundheitsbereich und die Grenzen der Finanzierbarkeit auf diesen Gebieten.
Insbesondere wurde kritisiert, dass die Erwerbstätigen schon über Gebühr mit Beiträgen für die Sozialversicherung belastet seien.
Gefordert wurde eine Kurskorrektur der Sozialpolitik, deren Grundzüge Markus Sommersacher mit Dr. Günther Stummvoll nun bespricht.
Herr Dr. Stummvoll, einer der Kernpunkte Ihrer Kritik am derzeitigen Gesundheitssystem ist der Vorwurf, dass sich die Gesundheitspolitik immer weiter von den Bedürfnissen jener entfernt habe, die davon betroffen sind.
Können Sie das näher explizieren an einem Beispiel?
Ich glaube, es gibt dafür sehr viele Beispiele.
Wenn Sie die jetzige Spitalsdiskussion verfolgen, so dreht sich die primär um die Frage, woher soll das Geld kommen.
Um die Bedürfnisse der Patienten kümmert sich, so hat man zumindest den Eindruck, derzeit niemand.
Konkrete Beispiele wären etwa die unzulängliche, in weiten Teilbereichen unzulängliche, Versorgung mit praktischen Ärzten in gewissen ländlichen Regionen, in gewissen Stadtrandbezirken.
die mangelnden Betreuungsmöglichkeiten für alte und kranke Menschen im Wohnbereich, aber auch in Pflegeheimen.
All das sind dringende und brennende soziale und gesundheitliche Fragen, von denen man derzeit in den aktuellen Diskussionen nichts hört.
Glauben Sie aber nicht, dass jedwede Lösungsversuche auf diesem Gebiet zu einer weiteren Ausweitung der Kostenexplosion führen müssten?
Nein, ich glaube, hier ist keine Naturgesetzlichkeit gegeben.
Im Gegenteil, wir haben heute in unseren Spitälern vielfach Patienten, die nur deshalb im Spital versorgt werden müssen, weil wir außerhalb des Spitals nicht die entsprechenden Betreuungsmöglichkeiten haben.
Weil aber das Spital mit großem Abstand die teuerste Form der medizinischen Versorgung ist, müssen diese Mängel im Gesundheitssystem zwangsläufig diese Kostenentwicklung zur Folge haben, die zu den derzeitigen hohen Defiziten führt.
Vor einem halben Jahr hat Vizekanzler Finanzminister Andros die Bedeutung des Begriffs der Eigenvorsorge besonders hervorgehoben.
Welche Bedeutung hat dieser Begriff bei Ihnen in Ihrem Konzept?
Bei uns hat die Eigenvorsorge und Selbstverantwortung schon lange Bedeutung, nicht erst seit der Unbeweglichkeit des Staatshaushaltes.
Unseres Erachtens soll die Sozialpolitik nicht nur nach dem Solidaritätsprinzip, sondern auch nach dem Subsidiaritätsprinzip strukturiert sein.
Das heißt, nur jene soziale Leistungen sollen von der Gemeinschaft erbracht werden, die der Einzelne aus eigener Kraft nicht erbringen kann.
Inwieweit würde das auf die Pensionsversicherung zutreffen?
Die Pensionsversicherung stellt zweifellos jenen Bereich dar, wo es um finanzielle Großrisken geht.
Hier wird zweifellos eine gewisse Eigenvorsorge zwar möglich sein, hat aber eine Reihe von stabilitätspolitischen Voraussetzungen, die zuerst gegeben sein müssen, bevor man hier verstärkte Anreize für die Selbstvorsorge schafft.
Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund die Ankündigungen des Sozialministers, eine gewisse weitere Ausweitung bei bestimmten Leistungen in der Pensionsversicherung geben zu wollen?
Die Politik, wie sie Sozialminister Weißenberg vor einigen Wochen in einer Pressekonferenz angekündigt hat, ist in meinen Augen im Wesentlichen eine Fortsetzung der bisherigen Sozialoffensiven, die zu jenem Finanzdebakel geführt haben, vor dem wir derzeit in der Krankenversicherung, im Gesundheitswesen, aber zum Teil auch in der Pensionsversicherung stehen.
Ich sehe darin keine Anzeichen für die dringend notwendige Kurskorrektur.
Heißt das, Sie treten für eine Einschränkung des Leistungsumfangs in der Pensionsversicherung, für einen Leistungsstopp ein?
Nein, bitte, wir treten für keinen Leistungsstopp ein.
Denn es lassen sich soziale Bedürfnisse nicht ein für alle Zeiten definieren.
Es wird auch in Zukunft neue Bedürfnisse geben.
Wir treten nur dafür ein,
dass bei Einführung solcher neuen sozialen Leistungen ständig überprüft wird, ob all die Leistungen, die vor 90 und 100 Jahren eingeführt wurden, heute noch unbedingt mitgeschleppt werden müssen.
Das heißt, ob diese Leistungen, die vor 100 Jahren bedürfnis- und zeitadequat sind, auch in der heutigen Zeit noch ihre Berechtigung haben.
Eine Neuorientierung der Sozialpolitik wird also von der Industriellen Vereinigung verlangt.
Es ist jetzt in sechs Minuten halb eins.
Die Bundesregierung ist heute Vormittag zu ihrer vorletzten Sitzung vor der innenpolitischen Sommerpause zusammengetrieben.
Nach dem Ministerrat, dessen Tagesordnung vornehmlich Routinefragen gewidmet war, nach dem Ministerrat benützte Bundeskanzler Kreisky die Gelegenheit, um im traditionellen Pressefoyer noch einmal zu den Themen Atomkraftwerke und Spitalsfinanzierung Stellung zu nehmen.
Und wir schalten nun direkt ins Bundeskanzleramt zu Erich Aichinger.
Die beiden derzeit innenpolitisch wohl aktuellsten Themen, nämlich die Kernkraftdebatte und die Diskussion über die Spitälerfinanzierung, boten Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzenden Kreisky heute bei seinem letzten Ministerratspressefoyer vor seinem Urlaubsantritt Gelegenheit zum Schlagabtausch mit den politischen Gegnern, genauer mit der großen Opposition.
Generell meinte Kreisky, wenn die ÖVP für Herbst einen härteren Kurs angekündigt habe, dann gehe er gar nicht so weit wie sein Klubobmann Fischer, die Opposition zu warnen.
Er, Kreisky, kenne dieses Spiel seit 1970.
Die Herren der ÖVP könnten wörtlich tun, was sie wollten.
Zur Spitalsfrage, in der die Zeichen derzeit eher auf entscheidenden Gespräche stehen, holte Kreisky weiter aus.
Neun Bundesländer schicken mir eine Delegation.
Und allmählich ist mit der Delegation abhanden gekommen und übergeblieben ist der Herr Dr. Wiesinger.
Ich hab das nicht verstanden.
Das verstehe ich nicht.
Naja, sie sind daneben gesessen, aber das große Wort hat der Herr Dr. Wiesinger geführt, von dem ich nur weiß, dass er ein Arzt ist und in der Spitalsfrage einige private Krankenhäuser besitzt.
Mehr weiß ich von ihm nicht.
Der hat mit mir auf einmal verhandelt.
Das ist mir schon sehr spanisch verirrt.
Die anderen waren alle so an den Rand gedrückt.
an sich fähige Männer, die mit solchen Dingen viel zu tun haben.
Da war der Landesrat Ratzenbecker aus Oberösterreich, den ich ja nie noch bei Verhandlungen erlebt habe, aber der einen sehr guten Eindruck gemacht hat.
Da war der ruhige Landeshauptmann von Vorarlberg, Dr. Kessler da.
Und dann war der Herr Stadtrat Mayer da.
Gute, tüchtige Unterhändler.
Und auf einmal erschien der Herr Dr. Wiesinger.
Dann werde ich versuchen, am Wochenende vielleicht, weil ich nach Innsbruck fahre, dort den Herrn Landeshauptmann Wallenhöfer zu treffen und ihm zu fragen, was er dazu sagt.
Die Herrn Landeshauptleute sind Männer von höchstem Ansehen und am Schluss bleibt der Dr. Wiesinger übrig.
Das ist ja nicht möglich.
Heißt das konkret, dass Sie in Innsbruck einen Versuch unternehmen werden, diese Spitalsgespräche noch einmal in Gang zu bringen?
Nein, es schließt sich nur der Kreis.
Vor einem Jahr hat mir in Innsbruck der Herr Landeshauptmann Wallenhöfer
gesagt, wir müssen eine Lösung finden, denn den Menschen ist die Gesundheit auch was wert.
Siehe Krebsaktion, 200 Millionen kommen wenigstens zusammen.
Das war seine Idee.
Gut, wenn wir das gemeinsam tragen,
Können wir darüber reden?
Es dürfte also möglicherweise eine Art Rettungsversuch in letzter Minute geben, doch noch zu einer akkordierten Lösung beim Abbau des Spitalsdefizits zu kommen.
In der Kernkraftdebatte hielt der Bundeskanzler neuerlich fest, nach dem Kernenergiebericht der Regierung an das Parlament im Herbst werde Platz für Parteienverhandlungen sein.
Kreisky an die ÖVP gewandt?
Die haben zwar seinerzeit uns das Ganze eingewirtschaftet,
wie das ein paar mal passiert ist.
Aber heute traut sich niemand zu sagen, wir sind ja wohl für die Kernenergie.
Sondern da verschanzt man sich hinter allem Möglichen.
Das soll einmal die ÖVP sagen.
Das muss sie im Parlament sagen.
Das allein ist ja schon sehr wichtig.
Herr Bundeskanzler, wenn Ihnen nun die ÖVP oder der Parteiogkommandant zu der Aufforderung zu Parteienverhandlungen einfach die kalte Schulter zeigt, was werden Sie... Nix.
Gar nichts, meine Herren.
Lässt Sie das völlig unberührt werden?
Das lässt mich wirklich unberührt.
Ich weiß nicht, warum sich irgendjemand so aufregt darüber.
Wenn Sie den Stein...
der Weißen entdeckt haben in der Frage.
Und Sie sagen es uns nicht.
Erst nach dem Neuen, dann sollen Sie auf das hier noch Neuen machen.
Soweit also Dialogausschnitte aus dem heutigen Ministerratspressefoyer.
Nächster Ministerrat, wie gesagt, in 14 Tagen.
Ich gebe aber jetzt zurück zum Studio des Mittagsjournals.
Ja, und hier im Studio haben wir nun die Presseübersicht auf dem Programm.
Hans Langsteiner hat Zitate aus Kommentaren ausgewählt.
In den oberösterreichischen Nachrichten kommentiert Josef Laschober die gestrige Bilanzpressekonferenz des sozialistischen Klubobmannes Fischer.
Fischer hatte darin die Volkspartei vor einer schärferen innenpolitischen Gangart gewarnt und gemeint, das Image des Nein-Sagens sei schwer wieder loszuwerden.
Dazu nun Laschober.
Eigentlich könnte es Fischer ziemlich egal sein, wenn die ÖVP ein destruktives Aussehen annimmt.
Ratschläge an die Opposition wecken allzu leicht den Verdacht, dass man damit parteipolitische Vorteile verbindet.
Denkbar wäre es schon, dass die SPÖ einem politischen Wetterumschwung mit Unbehagen entgegensieht.
Dieselben Aussagen wie die oberösterreichischen Nachrichten kommentiert auch das ÖVP-Organ Neues Volksblatt, wo man bei Martin Stiegelmeier liest,
Fischer macht sich Sorgen, dass die ÖVP wieder das Image einer Neinsagerpartei bekommen könnte.
Wie die 80 Prozent der gemeinsam mit der ÖVP beschlossenen Gesetze beweisen, der winkt mit einer recht lächerlichen Route.
Zugleich ist diese Angstreaktion ein Akt undemokratischer Gesinnung.
Denn in westlichen Demokratien steht es der Opposition zu, nötigenfalls auch einfach Nein zu sagen, ohne deswegen der Regierungspartei durch einen Gegenvorschlag gute Ideen liefern zu müssen.
Nach diesem Zitat aus dem ÖVP-Organ Neues Volksblatt nun ein Blick in die sozialistische Arbeiterzeitung.
Dort meint Hans Besenberg,
Dass das so ist, hat sie bisher nur behauptet, nie bewiesen.
Und solange dieser Beweis aussteht, muss Taushärte wie Popularitätshascherei oder etwa in der Spitalsfrage, wo die mehrheitlich ÖVP-regierten Länder ihr Wort mitzureden haben, wie Verantwortungsfurcht wirken.
Als Regierungspartei empfiehlt sich die ÖVP mit einer solchen Strategie nicht.
Doch scheint sie diesbezüglich ohne dies dem Phlegma der Hoffnungslosigkeit verfallen.
Zu der in diesem AZ-Kommentar erwähnten neuerlichen Diskussion um die Spitälerfinanzierung findet sich eine Glosse in der Presse.
Dort heißt es, man hat es voraussehen können.
Zuerst Alarmrufe, die die Stunde Null der Sozialversicherung verkünden, weil die Spitalsausgaben ins Unermessliche steigen.
Dann düstere Ankündigungen verschiedener Pleiten, schließlich Verhandlungen.
Beim Geld und der politischen Verantwortung, dem Bürger zu sagen, dass man wieder einmal in seine Taschen wird greifen müssen, war es aus.
Jetzt scheinen die Verantwortlichen zu hoffen, dass das ganze Problem eines Milliardendefizits an den Sandstränden des Mittelmeeres einfach versickern wird.
Lasst uns noch ein paar Monate Verdrängungspause.
Tun wir wenigstens über die heile Sommerzeit so, als wär nichts.
Regierung, große Opposition, Bundesländer, schlicht alle haben die Pause eingeleitet.
Gute Reise.
Das war unsere heutige Presseübersicht.
Es ist jetzt eine Minute nach halb eins.
Die schon seit Monaten erwartete und seit Tagen unmittelbar bevorstehende Abwertung der spanischen Währung wurde heute endgültig bekannt gegeben, nachdem gestern die Madrider Devisenbörse geschlossen hatte.
Über das Ausmaß widersprechen einander noch die Meldungen.
Während man in der Bundeskammer und bei den österreichischen Banken von einer 19,9-prozentigen Abwertung weiß, melden die Nachrichtenagenturen einen Abwertungssatz von 25 Prozent.
Über die Auswirkungen der besäte Abwertung berichtet nun Herbert Hutter.
Die Abwertung der Beseter, seien es jetzt knapp 20 oder 25 Prozent, ist nur ein Punkt in einem ganzen Maßnahmenpaket zur Sanierung der spanischen Wirtschaft.
Kurz die Ausgangslage.
Die Inflationsrate lag im vergangenen Jahr bei 23 Prozent.
Das Handelsbilanzdefizit stagniert seit einem Jahr bei umgerechnet etwa 120 Milliarden Schilling.
Die Arbeitslosigkeit hat 700.000 Personen erfasst.
Grund genug für die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sofort Maßnahmen zu fordern.
Denn schließlich steht die Kreditwürdigkeit des Landes auf dem Spiel eines Landes, das Eintritt in die europäischen Gemeinschaften begehrt.
Bei der derzeitigen wirtschaftlichen Lage wäre Spanien aber eine weitere Belastung für die Gemeinschaften geworden.
Die Regierung hat nun die Konsequenzen gezogen.
Neben der Abwertung wurden folgende Maßnahmen beschlossen.
Eine Sondersteuer für große Erbschaften und eine Abgabe auf hohe Einkommen.
Das Bankgeheimnis soll für Zwecke der Steuerprüfung aufgehoben werden.
Ebenso werden Steuerhinterziehungsdelikte größeren Ausmaßes in das Strafgesetzbuch aufgenommen.
Gleichzeitig wurden die Planstellen für Finanzbeamte aufgestockt.
Die Steuereintreibung soll also rigoroser gehandhabt werden als bisher.
Bis Ende September verpflichtete sich die Regierung, dem Parlament zwei Gesetzesvorlagen über die Einkommensteuer und über die Erbschaftsteuer vorzulegen.
Die neue Steuergesetzgebung soll, so die Regierung, als Instrument für eine gerechtere Verteilung der Einkommen und der Vermögen eingesetzt werden.
Zunächst zum österreichischen Außenhandel.
Spanien hat seit 15 Jahren einen Prozess stürmischer Industrialisierung hinter sich.
Die österreichischen Ausfuhren sind im letzten Jahr um 31 Prozent auf etwa 1,2 Milliarden Schilling gestiegen.
Dies ist insofern bemerkenswert, als die spanischen Gesamteinfuhren im letzten Jahr nur um 21 Prozent angestiegen sind.
Also eine deutliche Positionsverbesserung der österreichischen Lieferanten.
Die wichtigsten Ausfuhrgüter sind Nahrungsmittel, Fahrzeuge, Maschinen und elektrisches Material.
Wir importieren von Spanien hauptsächlich mineralische Produkte, Nahrungsmittel und Maschinen.
Diese Verbesserung der österreichischen Position war aber alles andere als leicht.
Denn die Spanier haben den Ländern der europäischen Gemeinschaft sozusagen als Eintrittskarte Zollerleichterungen gewährt.
Erleichterungen, in deren Genuss Österreich nicht gekommen ist.
Mit anderen Worten, Österreich war in Spanien vom Zoll her diskriminiert.
Durch die Abwertung der spanischen Peseta werden die Exporte Spaniens wesentlich erleichtert.
Österreichs Position als Lieferant allerdings wird schwerer.
Und welche Auswirkungen hat nun die Abwertung für den Urlauber?
Spanien war als Urlaubsland bereits vor Monaten auch von den Österreichern ausgebucht.
Theoretisch würde also der Spanienurlaub um den Abwertungssatz, also 20 oder 25 Prozent, billiger.
Wer aber seine Spanienreise schon gebucht hat, wird von den Reisebüros kaum etwas zurück erhalten.
Wie Toropa Austria in einem Telefongespräch mitteilte, habe man schon vor Monaten mit einer Abwertung gerechnet.
Die Preise für die Ferienarrangements seien daher schon von vornherein etwas tiefer angesetzt worden.
Man habe eine Mischkalkulation vorgenommen.
Dies deswegen, weil der Katalog für die ganze Saison gelten müsse.
Was sich der Urlauber ersparen kann, sind nur laufende Kosten, also was er während seines Urlaubes konsumiert.
Als weiterer Grund wird angegeben, dass die Hoteliers unmittelbar nach Bekanntgabe der Abwertung die Preise erhöhen würden, dass sich also für den Urlauber, der in Schillingen seinen Pauschalpreis entrichtet, auf längere Sicht kein Vorteil ergeben hätte.
Kurz gesagt, keine Ersparnis, wenn man seinen Spanienurlaub bereits gebucht hat.
Und bevor wir zu einem weiteren Spanien-Thema kommen, ein Programmhinweis mit klingender Münze.
Bilanz, das Wirtschaftsmagazin.
Konsumentenschutz wird zurzeit in der westlichen Welt großgeschrieben.
Die Situation in Österreich analysiert Matthäus Katinger.
Derzeit wartet eine Flut von Gesetzes- und Verordnungsentwürfen zum Schutz des Konsumenten auf die Fertigstellung.
Nimmt man als Basis bereits fertige Gesetze und Verordnungen, dann fällt eine Bilanz eher mager aus.
Kreditvermittlerverordnung und Wettbewerbsgesetz.
Bei den meisten anderen Vorhaben wie Konsumentenschutzgesetz, Reisebürogesetz oder Gütezeichenverordnung fehlt der Konsens der Interessensverbände.
Weitere Themen heute Abend, die Zahlungsbilanz Österreichs im Mai und die Bilanz der Vereinigten Edelstahlwerke.
Heute Abend in Bilanz, dem Wirtschaftsmagazin des aktuellen Dienstes um 21.40 Uhr auf Österreich 1.
Ja und jetzt ist es sechs Minuten nach halb eins.
Die im Vormonat in Spanien abgehaltenen Wahlen, die erste Freiabstimmung seit mehr als 40 Jahren, diese Wahlen haben den Sozialisten einen großen Aufschwung gebracht.
Sie wurden zur zweitstärksten Partei.
Doch Spanien hat nicht nur eine sozialistische Partei, sondern mindestens deren drei.
Nun hat der Führer der stärksten SP, der populäre Felipe González, die schwierige Aufgabe übernommen, alle sozialistischen Bewegungen des Landes zu einen.
Vorbereitende Gespräche sollen heute in Madrid beginnen.
Die Ausgangspositionen und die Erfolgsaussichten schildert nun Robert Gerhard aus Madrid.
Schon vor den Wahlen am 15.
Juni waren Versuche unternommen worden, die Einheit aller Sozialisten Spaniens zu erreichen.
Und es waren nicht so sehr verschiedene Tendenzen, die das verhinderten, sondern recht persönliche Eitelkeiten der Führer der einzelnen Verbände.
Die Wahlen haben jetzt die Fronten geklärt.
Felipe González und seine erneuerte PSOE, die Sozialistische Arbeiterpartei, hat unter allen Gruppen ihre Führungsrolle bekräftigen können.
Von ihr gingen daher in die Bemühungen aus, zur Einheit aller Sozialisten zu kommen und sie in der PSOE zusammenzuführen.
Und sie legt jetzt auch das Tempo vor.
Innerhalb der nächsten zehn Tage soll das Ziel erreicht werden.
Wenn nicht, so heißt es, aus der PSOE-Zentrale wird das Thema archiviert.
Mitte dieses Monats wird sich das Nationale Komitee der historischen PSOE in Madrid versammeln.
Doch sie, von denen sich im Jahre 72 die erneuerte PSOE von Felipe González trennte, wollen ihre Partei nicht einfach der Größeren einverleiben lassen.
Die historischen Sozialisten drängen vielmehr auf einen großen Kongress zur Wiedervereinigung.
Die Frage bleibt, ob sich Felipe auf diesen Vorschlag einlässt.
Die Historischen haben kein großes Gewicht mehr.
Hinter ihnen stehen vor allem noch die etwa 20.000 Emigranten, die nach der Niederlage der Republik im Bürgerkrieg nach Frankreich oder nach Mexiko auswanderten.
Bei den Wahlen bekamen die Historischen keinen einzigen Sitz im Parlament.
Sechs erhielten immerhin die Volkssozialisten PSP von Professor Tierno Galvan.
Sie bekamen rund 700.000 Stimmen.
Hinter der PSP stehen besonders höhere Angestellte und linke Akademiker, für die der alte Professor der authentische Repräsentant der reinen sozialistischen Linie ist.
Mit ihm wird es schwerer sein, zur Einheit zu gelangen, wenngleich Tiano Galván besonders in diesen letzten Tagen betonte, kein Hindernis für ein Zusammengehen seiner Partei mit der von Philippe sein zu wollen.
Die Basis beider Parteien ist für Wiedervereinigung.
In einer Karikatur in der spanischen Presse veröffentlicht, sitzt Felipe González auf dem Symbol der PSOE, der geballten Faust, die eine Rose hält und ruft dem Professor zu, kommen Sie hoch.
Doch Tiano fragt zurück, und wo soll ich mich hinsetzen?
Wäre das schon vor den Wahlen geschehen, nämlich der Versuch zur Wiedervereinigung, hätten jetzt die Sozialisten Spaniens die Mehrheit und würden in Madrid die Regierung bilden.
Soviel also von Robert Gerhardt aus Madrid.
Vor Beginn der Fremdenverkehrssaison, der Hauptsaison, verkündeten die Italiens Behörden stolz, tutto in ordine, alles in Ordnung.
Gemeint waren Meldungen über die verschmutzte Adria, gemeint waren aber auch die Gefahren, die sich mit dem schon sattsam bekannten Problem der Bergung der Giftfässer vor Otranto ergaben, der Giftfässer des gestrandeten jugoslawischen Schiffes Zavdar.
Indes die Gefahr ist keineswegs gebannt, zwar sind bereits 486 Fässer geborgen, aber immerhin waren es insgesamt 900 Fässer, die mit der Zaftart in fast 100 Meter Tiefe gesunken waren und bisher konnten davon nur die Fässer geborgen werden, die auf Deck und rund um das Schiff gefunden wurden.
Die aus dem Inneren des Frachters sind man noch nicht herangekommen und angeblich hat der Rost schon gründliche Arbeit geleistet.
Die Gefahr der Versäuchung könnte recht groß sein.
Wie steht es also nun um die Bergung der Giftfässer?
Unser Korrespondent Rolf Gallus hatte nun Gelegenheit mit dem Leiter der Untersuchung zu sprechen, nämlich mit Dr. Maritati.
Herr Dr. Maritati, Ihnen wurde in diesen Tagen der Internationale Umweltschutzpreis der Stadt Cervia zugesprochen, in Anerkennung für Ihre verdienste Bergungsoperation Zaftad.
Wann haben die Bergungsarbeiten eigentlich begonnen?
Wie viele Fässer mit dem hochgiftigen Bleitetraethyl sind bisher vom Meeresgrund an die Oberfläche gebracht worden?
Bis jetzt haben wir 486 Behälter geborgen.
Das sind die, die außerhalb des Schiffes auf dem Meeresgrund waren.
Es sind noch circa ein Dutzend Fässer heraufzuziehen, die in der unmittelbaren Nähe der Zaftat liegen.
Das wird in den nächsten Tagen geschehen.
Mit den Bergungsarbeiten begannen wir im April.
Genau am 7.
April wurden die ersten vier Behälter an die Oberfläche befördert.
Also bleiben noch circa 400 Behälter zu bergen, die sich im Schiff selbst befinden.
In diesem Zusammenhang sind immer wieder Gerüchte zu hören, wonach an Bord der Zaftat eine verbotene, eine Geheimladung sein soll.
Was können Sie dazu sagen, Herr Dr. Maritati?
Ich kann nicht darauf antworten, ob das stimmt oder nicht, weil ich als Vertreter der Justiz an Vorschriften gebunden bin, das Untersuchungsgeheimnis beispielsweise.
Das heißt, wir werden darauf eine Antwort geben, wenn wir etwas Verdächtiges finden sollten und zum gegebenen Zeitpunkt.
Im Moment bestätige ich das, was ich schon des Öfteren sagte, nämlich, angesichts des augenblicklichen Standes der gerichtlichen Untersuchung lässt nichts darauf schließen, dass sich in den Laderäumen der ZAVTAT eine unrechtmäßige Fracht befindet.
Ich denke, diese Gerüchte rühren in der Hauptsache von journalistischen Hypothesen und Recherchen her, die ich indes keineswegs unterschätze, aber auch von der seltsamen und ungesetzlichen Vorgeschichte der ZAVTAT.
Zum Beispiel weiß man, dass die Zaftaz 1970 Schmuggel trieb, so wahr es ist, dass sie einmal von einem Boot der italienischen Finanzpolizei einen Tag und eine Nacht lang verfolgt wurde.
Auch hierüber läuft ein Verfahren, das leider noch nicht abgeschlossen ist.
Gehen die Bergungsarbeiten nun weiter oder nicht?
Ja, in jedem Fall, weil das Untersuchungsverfahren wegen strafbaren Schiffuntergangs und Umweltschädigung weitergeht.
Die Bergungsoperation ist Bestandteil dieses Verfahrens.
Ich selbst ordnete sie an, damit die Straftat nicht noch schlimmere Auswirkungen zur Folge hätte.
Die Arbeiten werden so lange anhalten, bis die Ermittlungen beendet sind und es zum Prozess kommt.
Wie lange wird die Bergungsoperation aber noch dauern, Herr Dr. Maritati?
Hätte sie nicht bis zum Beginn der touristischen Hochsaison beendet sein sollen?
Was die touristische Saison betrifft, so kann ich anhand exakter wissenschaftlicher Daten, außerdem anhand des bisherigen Ergebnisses der strafrechtlichen Ermittlungen, versichern, dass nicht die mindeste Gefahr besteht.
Und zwar, weil das Pleite-3-Ziel, das sich außerhalb des Schiffes befand, nicht mehr vorhanden ist.
Den restlichen Behältern in den Laderäumen bieten die Strukturen des Schiffes vorläufig genügenden Schutz, sodass wir etwas mehr Zeit zur Verfügung haben.
Dafür übernehme ich die volle Verantwortung als Justizbeamter.
Was die Dauer der Bergungsoperation betrifft, so muss erst einmal abgewartet werden, denn die Leitung der SAIPEM, das ist das Bergungsunternehmen,
behauptet seit einigen Tagen, sie alleine sei nicht mehr imstande, die Arbeiten fortzusetzen.
Das ist eine sehr heikle Angelegenheit, die erst einmal gründlich überprüft werden muss.
Liegt es vielleicht daran, dass die finanziellen Mittel inzwischen knapp geworden sind?
Ich glaube nicht.
Saipem hatte sich seinerzeit mit den reinen Arbeitskosten einverstanden erklärt.
Im Übrigen ist Saipem eine Zweiggesellschaft der staatlichen Petrochemie Holding, ENI, also selbst Eigentum des Staates.
Soweit ein Gespräch mit dem Leiter der Untersuchung rund um die Bergung der Zaftat Fortranto, Dr. Marie Tati.
Rolf Gallus hat ihn in Rom interviewt.
Es ist eine Minute nach dreiviertel eins und wir kommen zur Kulturberichterstattung im Mittagsjournal.
Englische Künstler der Gegenwart sind in österreichischen Museen und Sammlungen kaum vertreten.
Deshalb kommt einer während des Sommers im Bregenzer Künstlerhaus von der Vorarlberger Landeshauptstadt veranstalteten Repräsentativausstellung über englische Gegenwartskunst erhöhte Bedeutung zu.
Diese Ausstellung ist nicht zu verwechseln mit mehreren vom British Council in letzter Zeit in Österreich organisierten Ausstellungen zum selben Thema.
Die Vorarlberger Ausstellung will einen gesamten Überblick über die englische Kunst der letzten 50 Jahre geben.
Auf einer Pressekonferenz wurden nun Einzelheiten über die vom 22.
Juli bis zum 2.
Oktober gezeigte Ausstellung bekannt gegeben.
Es berichtet Wolfgang Burtscher.
Vorarlberger Landeshauptstadt möchte ihre Ausstellung in eine Reihe mit den in den letzten Jahren in Mailand und Brüssel gezeigten Großausstellungen über englische Gegenwartskunst gestellt wissen und über die in Wien und anderen österreichischen Städten zuletzt vom British Council organisierten Ausstellungen zum selben Thema.
In Bregenz werden 300 Werke von 40 Künstlern zu sehen sein, wobei die Plastik einen wichtigen Stellenwert einnehmen wird.
Allein von Henry Moore werden 15 Plastiken zu sehen sein, zum Teil von Moore selbst zur Verfügung gestellt.
Daneben Werke von Kenneth Armitage und Barbara Hepworth.
In der figurativen Kunst liegt ein Schwerpunkt bei Francis Bacon, der als einer der bedeutendsten Maler der Gegenwart gilt, in der abstrakten Kunst bei Ben Nicholson, einem der führenden europäischen Konstruktivisten aus den 20er und 30er Jahren.
Stark vertreten in Bregenz wird die Pop Art sein, also die erste Auseinandersetzung der Kunst mit der Industriegesellschaft und deren Werbung.
Weshalb hat man sich für die diesjährige Bregenzer Sommerausstellung die englische Gegenwartskunst als Thema gewählt?
Der Organisator, der Bregenzer Kulturreferent Oskar Sandner meint,
Der Hauptgrund ist sicherlich der, dass die englische Kunst die große Drehscheibe zwischen der amerikanischen und der europäischen Kunst seit dem letzten Krieg geworden ist.
Die französische Kunst hat ihre führende Rolle in Europa abgeben müssen.
Wenn man nun die Absicht hat,
eine Ausstellung zu machen, in der man alle Kunsttendenzen der letzten Jahre zeigen will, so bietet sich die englische Kunst, beziehungsweise die britische Kunst, müsste man genauer sagen, wohl als das beste Beispiel an.
Inwieweit ist diese Ausstellung nun repräsentativ für diese englische Gegenwartskunst?
Ich glaube, dass in dieser Ausstellung natürlich nicht alle
Künstler drinnen sind, von denen der eine oder andere sagen wird, er ist ein großer Künstler.
Aber es sind in der Ausstellung alle Kunsttendenzen, ich glaube, das ist das Allerwichtigste, alle Kunsttendenzen durch Künstler vertreten und die Ausstellung erhält zumindest alle, glaube ich, wirklich großen englischen Künstler bis in die letzten Jahre.
Das ist eine der ganz großen Berechtigungen dieser Ausstellung.
Englische Kunst ist in österreichischen Museen fast überhaupt nicht vertreten.
Und es ist, glaube ich, mal wichtig, eben gerade in Österreich zu zeigen, wie bedeutend die englische Kunst ist für das Publikum und ich glaube auch als eine Information für die Künstler, die hier leben.
Meines Wissens gibt es nur, überhaupt nur zwei Museen, die englische Kunst haben.
Ich meine, das ist natürlich das 20er Haus, das hat einen Henry Moore und einen Ellen in letzter Zeit gekauft.
Dann links bemüht sich der Herr Direktor Baum sehr um englische Kunst, aber er muss im Bereich der Grafik bleiben.
Aber ich meine, die bedeuten englische Kunst, die sehen sie daraus, dass die Stadt Wien eben jetzt ein ganz großes Werk von Henry Moore gekauft hat, das das Zentrum des Kunststückes Karlsplatzes sein wird.
Um ein Haar hätten wir diese Plastik-Empregung zeigen können, aber die Transportkosten haben unsere Mittel leider verstiegen.
Die Exponate sind großteils von englischen Museen zur Verfügung gestellt worden, außerdem von Privatsammlungen in der Schweiz, in der Bundesrepublik Deutschland und Italien.
Allein das renommierte Arts Council of Great Britain in London stellt 50 Werke zur Verfügung.
Die Ausstellung wird 1,1 Millionen Schilling kosten und am 22.
Juli von Unterrichtsminister Sinovac eröffnet werden.
Englische Kunst, der Gegenwart im Bregenzer Künstlerhaus, wie gesagt, vom 22.
Juli an bis zum 2.
Oktober.
Sie hatten Wolfgang Burtscher aus Bregenz.
In Hamburg finden zur Zeit die dritten Hamburger Balletttage statt.
Diese Veranstaltung verdient vor allem deswegen Aufmerksamkeit, weil sie Gelegenheit gibt nachzuprüfen, welchen Stellenwert das Ballett der Hamburger Staatsoper im internationalen Vergleich einnimmt.
In Hamburg hat man nämlich vor vier Jahren, ähnlich wie jetzt auch in Wien, hat man den Versuch gestartet, das Ballett aus seinem Dasein im Schatten der großen Oper zu befreien.
Dazu engagierte man in Hamburg den Choreografen und Tänzer John Neumeier, der ja auch in Wien kein Unbekannter mehr ist.
Nach Ansicht der internationalen Ballettkritik ist es John Neumeier gelungen, das Hamburger Ballett zu einer der interessantesten Ensembles Europas zu machen.
Auch bei den diesjährigen Hamburger Balletttagen brachte dieses Ensemble wieder eine John Neumeier Choreografie zur Uraufführung.
Dieter Bub berichtet.
Nach der stürmisch umjubelten Liebestrank-Inszenierung durch Jean-Pierre Ponel in der wohl weltbesten Besetzung mit Frini Pavarotti erlebte das Hamburger Publikum kurz vor Saisonschluss noch ein zweites Ereignis, das einen Höhepunkt nicht nur dieser dritten Ballett-Tage bedeutet.
Die Uraufführung von John Neumeyers Sommernachtstraum, mit der sich die Hamburger Kompanie einen spitzen Platz unter den besten europäischen Truppen gesichert haben dürfte, glänzend trainiert, perfekt und harmonisch makellos geführt.
Neumeyer, der sich hier einen langgehegten Wunsch erfüllte, schrieb eine Choreografie voller Poesie, voller spielerischer Einfälle, eine Komödie, die der schicksbirscher Zauberwelt in ästhetischer Vollkommenheit entsprach, zu einer Musik, die nicht nur Mendelssohn Bartholdys Werk ist, sondern aufbereitet, gemischt mit Klängen Ligettis und mit Verdi-Melodien vorgetragen, auf den Walzen einer Drehorgel.
Was als unmöglich erscheinen mag, fügte sich ohne Brüche zusammen,
gab dem Stück neue Effekte, geheimnisvoll schauerliche Töne und verblüffend burleske Seiten.
Dass da einer sich mit Zwischenrufen, armer Verdi und mit kräftigen Bußmüte war nur Anreiz zur Steigerung der Ovationen.
John Neumeyer erklärt seine Zuneigung zu Shakespeare so.
Die Idee Shakespeare, glaube ich, ist auch ein bisschen in der Luft heutzutage und dadurch, dass ich ein neuer Shakespeare-Ballett erarbeite, habe ich mir überlegt, es wäre eine ganz gute Idee,
uns in diese Richtung jetzt zu konzentrieren.
Ich glaube nach ein bisschen Forschung, dass Shakespeare sicher die meist vertanzte Dichter.
Wir stellen auch in unserem Programmheft eine Liste von ungefähr 200 Shakespeare-Ballette.
Ich habe ein Verhältnis zu Shakespeare, ich liebe ihn sehr, weil ich glaube von die großen Dichter hat er der direktesten,
Menschlichkeit.
Darum, glaube ich, ist er so richtig für Ballett, weil man versucht, auch im Ballett mit dem Körper eine solche direkte menschliche Beziehung darzustellen.
Die Hamburger Balletttage sind in erster Linie eine Präsentation der Arbeit Neumeiers und seiner Truppe.
Dazu internationale Gäste.
Den Auftakt machte das Amsterdamer Nationalballett unter Leitung Rudi van Danzig.
Interessant ist diese Ballett, glaube ich, weil die haben ein ähnliches Repertoire wie unseren, das heißt
Die pflegen die große klassische Werke wie Schwanensee, Romeo und Julia, aber weil die ein sehr lebendiges choreografisches Leben haben, durch ihren Direktor Rudi van Danzig, machen sie auch, ähnlich wie wir, auch moderneren Stücke.
Am Ende der Balletttage, am 17.
Juli, zu der 3.
Nijinsky Gala, kommen einige Solisten von Royal Ballett in London und tanzen das
Pas de Deux aus The Frederick Ashton's Sommernachtstraum, auch von MacMillan's Romeo und Julia und John Kränkels widerspenstige Zemo.
Eine Gruppe von vier Solisten aus einer amerikanischen Company, American Ballet Theater, werden eine die berühmteste Shakespeare-Ballette, The Moët's Pavane, nach Othello, auch hier für uns tanzen.
Und es kommt ein neuer Pas de Deux, Ariel, die ich für Sando Rodriguez und Zane Wilson
Stelle und dazu meine Kompanie tanzt, mein Hamlet-Ballett, der Fall Hamlet, zum ersten Mal.
Freilich ist Ihnen internationale und nationale Beteiligung noch zu gering, um einen Überblick gewinnen, sich ausreichend informieren zu können.
Gewiss ein finanzielles Problem.
Neumeyer, dem ein Angebot vorlag, mit dem scheidenden Intendanten August Everding nach München zu gehen, wird in Hamburg bleiben.
Er nutzte die Gelegenheit zur Erfüllung einiger wichtiger Forderungen, unter anderem einer eigenen Ballettschule und nach mir Tänzern zur Verstärkung der Kompanie.
Da man ihn unbedingt halten wollte, werden ihm die vorgetragenen Wünsche erfüllt.
Mit der Uraufführung hat Neumeyer beeindruckend gezeigt, dass er die Hamburger Oper zu einer wichtigen Stätte des internationalen Balletts zu führen in der Lage ist.
Soviel zu den diesjährigen Hamburger Palettetagen von Dieter Bub und wir, meine Damen und Herren, schließen jetzt mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Bundeskanzler Kalski hat sich heute erneut ablehnend zu vorparlamentarischen Gesprächen über die Errichtung von Kernkraftwerken geäußert.
Nach der Ministerratssitzung sagte Kalski in Wien, für solche Fragen sei das Parlament der ideale Begegnungsplatz.
Zur Spitalsfinanzierung sagte der Regierungschef, den Menschen sei die Gesundheit wieder etwas wert geworden, weshalb man auch ein kleines Opfer bringen können müsste.
Der Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen hat heute ein ansteigendes Budgetdefizit bis zum Jahre 1980 auf mehr als 69 Milliarden Schilling vorausgesagt.
Das Budgetdefizit 1976 liegt bei 44 Milliarden.
Der Vorsitzende des Budgetausschusses des Beirates, Professor Nussbaumer, erklärte dazu, trotz dieser Entwicklung seien zunehmend Steuer- und Belastungswiderstände zu erwarten.
Unter anderem schlug Musbama vor, die Bundesbetriebe sollten mit privaten Unternehmen enger zusammenarbeiten.
Finnland Die Sowjetunion hat die Auslieferung der beiden sowjetischen Luftpiraten gefordert, die heute früh in Helsinki festgenommen worden sind.
Wie der finnische Außenminister in einer Pressekonferenz mitteilte, werde die Regierung dem Gesuch der UdSSR wahrscheinlich stattgeben.
Spanien Nach jüngsten Meldungen aus Madrid, die auch von der spanischen Botschaft in Wien bestätigt wurden, besteht die Möglichkeit, dass die Bank von Spanien die Peseta floaten lassen will.
Die Freigabe der spanischen Währung wird so lange andauern, bis die Abwertung annähernd 20 Prozent erreicht hat.
Die spanische Peseta musste wegen des starken Drucks auf dem internationalen Geldmarkt und wegen der galoppierenden Inflation abgewertet werden.
Schweden.
Nach der vor kurzem beschlossenen Vereinheitlichung der Rohölpreise der Organisation Erdölexportierende Staaten sind die Erdölminister der 13 OPEC-Länder heute in Salzjö, Baden bei Stockholm zu ihrer 49. ordentlichen Konferenz zusammengetreten.
Nach den Erfahrungen mit den Schwierigkeiten um die gespaltenen Ölpreise wollen die Minister schon jetzt über die ab Jänner 1978 geltenden Preise diskutieren.
Auf der Tagesordnung stehen ferner dem Vernehmern nach die Angleichung der Preise für gleiche Ölqualitäten und die Voraussetzung für eine Drosselung der Förderung.
europäische Gemeinschaften.
Die Außenminister der neuner Gemeinschaft erörtern heute in Brüssel die außenpolitische Situation der Wirtschaftsgemeinschaft.
Hauptthema der Beratungen ist jedoch die Entwicklung in Afrika und hier vor allem der wachsende sowjetische Einfluss im Osten des Kontinents.
Die neun Außenminister befassen sich auch mit den Reaktionen Israels und der arabischen Länder auf den Londoner Beschluss der EG-Regierungschefs, das Recht des palästinensischen Volkes auf ein eigenes Heimatland anzuerkennen.
Italien.
Die Regierung in Rom hat nach langen Beratungen ein Gesetz verabschiedet, das eine Reihe von Erleichterungen für die Herausgabe von Zeitungen vorsieht.
Ziel der Vorlage ist es, die italienischen Zeitungen vor dem wirtschaftlichen Ruin zu bewahren und die bestehende Vielfalt und Unabhängigkeit zu erhalten.
USA.
Präsident Carter's Pläne, die Produktion von Plutonium einzuschränken, sind im amerikanischen Senat auf Widerstand gestoßen.
Der Senat stimmte in der vergangenen Nacht mit 49 zu 38 gegen den Vorschlag des Präsidenten, die Geldmittel für den Bau eines sogenannten Schnellen Brüters in Tennessee auf 33 Millionen Dollar zu kürzen.
Die Regierung in Washington hat gestern einen Bericht über den internationalen Waffenhandel vorgelegt.
Daraus geht hervor, dass die führenden Industrienationen der Welt einschließlich der USA und der Sowjetunion im Jahre Waffen im Werte von 250 bis 350 Milliarden Schilling an die Länder der dritten Welt verkaufen.
Meine Damen und Herren, das war unser heutiges Mittagsjournal.