Einmarsch der Warschauer Pakt Truppen in die CSSR: Grenzsperre in Oberösterreich, Extranachricht über die Situation in der CSSR

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    Um 5 Uhr früh kamen erstmals zu den österreichischen Zollbeamten Reisende zurück, die sagten, sie fänden in die Tschechoslowakei keinen Einlass mehr.
    Eine offizielle Mitteilung von Seiten der Tschechoslowakei liegt den österreichischen Zollbehörden hier in Volovice noch nicht vor.
    Als wir hier rauf nach Volovice fuhren, kamen uns Tschechen und Ungaren, Jugoslawen, aber auch westliche Ausländer in großer Zahl mit ihren Autos entgegen.
    Diese Ausländer waren heute Vormittag und heute früh durch die Durchsagen vor allem des Budweiser Rundfunks aufgescheucht worden, dass Ausländer, wenn möglich, das Gebiet der Tschechoslowakei verlassen sollten.
    Als wir hier heroben waren, ersuchten wir zuerst Kapitän Svoboda von der tschechischen Seite aus zu einem Interview.
    Bitte gehen Sie zurück, sagte er.
    Ich habe leider dienstlich zu tun.
    Ich kann Ihnen leider keine Auskunft geben.
    Gehen Sie bitte wieder zurück.
    Ich habe keine Zeit.
    Ich muss die Grenzabfertigung beabsichtigen.
    Aber immer noch kommen interessanterweise mitunter Leute zu Fuß über die tschechische Grenze.
    Sie begegnen uns hier schwer bepackt.
    Es sind ganze Familien dabei.
    Und unterm Grenzort Volovit sammeln sich diese Leute.
    Es ist fast ein Menschenauflauf, könnte man fast sagen.
    Draußen stehen diese Leute mit abgehärten Gesichtern.
    Auf der Reise herauf haben wir Frauen gesehen, die geweint haben.
    Sie wissen nicht mehr, sollen sie zurück oder sollen sie in Österreich bleiben.
    Ein ganz wesentliches Dokument ist uns von tschechischen Ausreisenden in die Hände gedrückt worden.
    Es ist nur ein einseitig bedrucktes Extrablatt und in diesem einseitig bedruckten Blatt kann man die ganze Existenzsorge, die nun in der tschechisch-slowakei herrscht, herauslesen.
    Wir haben unseren Kollegen Stockinger gebeten, dass er uns dieses Dokument übersetzen möchte und nun hören Sie bitte die wesentlichsten Auszüge dieser Extra-Nachricht an die tschechischen Bürger.
    In großer Balkenüberschrift steht zu lesen, die schwerwiegendsten Augenblicke unseres Volkes.
    Als weitere Titel lesen wir Aufruf an die Bevölkerung.
    Statt einem Impressum lesen wir, während die Hymne der Tschechoslowakei erklingt, beenden wir um 7.40 Uhr diese Ausgabe.
    Ein Aufruf der Vorsitzenden des Landesausschusses der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei,
    heißt Ruhe und Überlegung bewahren.
    Es werden aber auch angeführt jene Stimmen, die hinter der legalen Regierung, ausdrücklich heißt es, wir stehen hinter der legalen Regierung,
    Und das sind die örtlichen Ausschüsse von Belzimow, Brachatitz, Strakonitz und Izhnij Hradec.
    In der Einleitung dieser Sonderausgabe, dieser Extra-Ausgabe der südböhmischen Pravda, lesen wir folgende Zeilen.
    Vielleicht sind es für lange Zeit die letzten Zeilen, die wir dieser Art an sie richten.
    An Sie alle, die Bürger des südböhmischen Landes, ohne Ausnahme.
    Wir haben eine traurige Nachricht erhalten heute früh.
    Um 23 Uhr haben Truppen des Warschauer Paktes die Grenze unserer Republik überschritten.
    ohne Wissen unserer Regierung, ohne Anforderung, und dieses Wort ist groß geschrieben, von irgendeiner Seite von uns, ohne Wissen des Präsidenten der Republik.
    Was kann uns in dieser schweren Stunde helfen?
    Wir schreiben diese Zeilen mit Tränen in den Augen.
    Niemals in den letzten 23 Jahren war die Situation so schwierig.
    Jetzt haben wir
    eine einzige Stärke in der Hand.
    Allen zu zeigen die Einheit, die in solchen schwerwiegenden Fragen wie der Souveränität unseres Gebietes gilt.
    Provozieren wir nicht die sowjetischen Truppen.

    Katalogzettel

    Titel Einmarsch der Warschauer Pakt Truppen in die CSSR: Grenzsperre in Oberösterreich, Extranachricht über die Situation in der CSSR
    Spieldauer 00:04:19
    Mitwirkende Engelmann, Friedrich [Gestaltung]
    Datum 1968.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-680821_a_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1968.08.21

    Information

    Inhalt

    Wullowitz
    Beitrag abgeschnitten
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    Gesellschaft , Politik , Politik Österreich , Medien und Kommunikation , Radiosendung-Mitschnitt
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