Mittagsjournal 1987.04.13

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag meine Damen und Herren, aus dem Studio des Mittagsschurnals meldet sich heute Werner Löw und das gleich mit folgenden Programmangebot.
    Der amerikanische Außenminister Schulz in Moskau, drastische Preiserhöhungen in Ungarn, eine neue Streitquelle in Jugoslawien, der Lohn- und Preisstopp funktioniert offenbar nicht.
    und ein neuer großer Weinskandal in Italien.
    Aus dem Inland der interne Konflikt innerhalb der SPÖ in Sachen Parteizeitungen bzw.
    deren Zentralisierung.
    Marga Hubinek von der ÖVP zum Thema Pensionsreform auf Kosten der Frauen?
    Und Österreichs Exportchancen aus der Sicht führender Manager.
    Im Kulturteil eine Vorschau auf die Volksopernpremiere von »Der Weise von Liebe und Tod« des Kornets Christoph Rilke.
    Zuerst aber die Nachrichten.
    Zusammengestellt hat sie Georg Schalke-Huber, Nachrichtensprecher ist Wolfgang Riemerschmid.
    Sowjetunion.
    Der amerikanische Außenminister Schulz hat heute in Moskau Gespräche mit außenministerische Varnaze aufgenommen.
    Die beiden Ressortchefs haben zuletzt im November vorigen Jahres in Wien ergebnislose Abrüstungsgespräche geführt.
    Hauptthema der jetzigen Verhandlungen ist wieder die Abrüstungsproblematik.
    Schulz wird Parteichef Gorbatschow auch ein persönliches Schreiben von Präsident Reagan übergeben.
    Überschattet werden die Verhandlungen von der jüngsten Spionageaffäre an der amerikanischen Botschaft in Moskau.
    Schulz will auch diese Vorfälle erörtern.
    Tschechoslowakei.
    Der frühere Außenminister Jerzy Hayek, der das Ressort im Jahr 1968 zur Zeit des Prager Frühlings geführt hat, äußerte sich in einem Interview im Morgenjournal positiv zum jüngsten Gorbatschow-Besuch in der CSSR.
    Hayek sagte, Parteichef Gorbatschow habe mit der verbalen Zustimmung Prags Ideen vertreten, die bisher tabu gewesen und von den Dogmatikern als ketzerisch verteufelt worden seien.
    Eine Demokratisierung sei die Bedingung für einen echten Sozialismus, führte der ehemalige Außenminister an.
    Bemerkenswert sei auch, dass zum ersten Mal die obligatorische Verherrlichung des sowjetischen Einmarsches in der CSSR ausgeblieben sei.
    Ein neuerliches persönliches politisches Engagement schloss Jerzy Hajek mit dem Hinweis auf sein Alter aus.
    Er ist 74 Jahre alt.
    Österreich
    In der Diskussion um die jüngsten Bischofsernennungen in Österreich hat sich nun der Wiener Weihbischof Florian Kuntner mit einer scharfen Stellungnahme zu Wort gemeldet.
    Weihbischof Kuntner erklärte, er fühle sich verletzt und schlecht behandelt und habe in einem Brief am Papst Johannes Paul um eine Audienz gebeten.
    Die Äußerungen Kuntners sind in einem Interview enthalten, das die Tageszeitung Die Presse heute veröffentlicht.
    Die österreichischen Bischöfe hätten schon zum dritten Mal hintereinander von Bischofsernennungen aus der Zeitung erfahren, sagte Kuntner.
    Mit diesen Ernennungen sei nach seiner Ansicht zwar kein gesetzliches Recht verletzt worden, sehr wohl aber ein gewachsenes Empfinden der Priester und Laien und ihr Gefühl der Mitverantwortung.
    Man werde zwar manche Sachen zur Kenntnis nehmen müssen, aber er glaube, dass es nicht zum Wesen des Christentums gehört, sich alles gefallen zu lassen, formulierte der Weihbischof.
    Das geplante neue Kraftfahrzeughaftpflichtgesetz, das bereits zur Begutachtung ausgesandt worden ist, wird heute von der Kraftfahrerorganisation ÖAMTC kritisiert.
    Befürchtet wird seitens der Organisation eine Prämienerhöhung ab Juli um 16 Prozent.
    Der Leiter der Rechtsabteilung will gravierende Mängel im Entwurf des Finanzministeriums festgestellt haben.
    Verlangt wird unter anderem, dass die neuen Bestimmungen frühestens zu Beginn kommenden Jahres in Kraft treten.
    Die Junge ÖVP hat heute in ganz Österreich eine Unterschriftenaktion gestartet.
    Sie steht unter dem Motto Für Leistung gegen Privilegien.
    Die Junge ÖVP erklärt, sie wolle konkrete politische Maßnahmen und klare gesetzliche Regelungen, damit sich für die Bürger Leistung wider Lohne, soziale Gerechtigkeit verwirklicht werde und Privilegien bekämpft würden.
    Führende Vertreter der Industrie berichteten heute, dass die Exporte zunehmend unter Druck geraten.
    Als Gründe werden der Ausfall einzelner Exportmärkte, die geringere Nachfrage in den Industriestaaten und der hohe Schillingkurs genannt.
    Verlangt werden eine entschlossene Budgetsanierung, eine maßvolle Einkommenspolitik und günstigere Konditionen für Ausfuhrkredite.
    Bundesrepublik Deutschland
    Die fünf führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben in ihren Frühjahrsgutachten die Subventions- und Steuerpolitik der Regierung in Bonn kritisiert.
    Prognostiziert wird ein Wachstum zwischen einem und zwei Prozent.
    Die Arbeitslosigkeit dürfte nach diesen Voraussagen nicht nennenswert sinken.
    Einig sind sich die Institute darüber, dass die Verbraucherpreise nur geringfügig steigen werden.
    Ungarn.
    Die Regierung in Budapest hat zahlreiche Verbraucherpreise drastisch angehoben.
    Als Begründung wird angeführt, dass die Subventionen abgebaut werden müssten, um das Haushaltsdefizit zu senken.
    Teurer wurden unter anderem Fleisch, Alkoholika und Elektrogeräte.
    USA.
    Der Erdölkonzern Texaco hat Konkurs angemeldet.
    Das Unternehmen, das von einem Gericht in Texas zur Zahlung von 11 Milliarden Dollar an einen Konkurrenten verurteilt worden ist, will damit in den gesetzlichen Schutz gegen seine Gläubiger kommen.
    Der Generaldirektor des Konzerns sagte, die Texaco-Filialen würden von dem Konkurs nicht betroffen.
    Vatikan.
    Papst Johannes Paul hat seine 8.
    Lateinamerikareise beendet und wird nach seiner Abreise aus Buenos Aires in Rom erwartet.
    Es war dies die 33. und bisher längste Auslandsreise seines Pontifikats.
    Stationen waren Uruguay, Chile und Argentinien.
    China.
    In Peking wurde heute der chinesisch-portugiesische Vertrag über die Rückgabe der portugiesischen Kolonie Macau an die Volksrepublik unterzeichnet.
    Die portugiesische Herrschaft über Macau endet somit nach 442 Jahren am 20.
    Dezember 1999.
    Macau darf jedoch nach diesem Zeitpunkt 50 Jahre lang das kapitalistische Wirtschaftssystem behalten.
    Österreich.
    Die Pyren-Autobahn war im Bereich von Gratkorn bei Graz nach einem spektakulären Unfall teilweise blockiert.
    Ein aus Bulgarien kommender Sattelschlepper war aus unbekannter Ursache umgekippt.
    21 Tonnen Erdäpfel kollerten auf die Fahrbahn.
    Weiters musste Öl-Alarm gegeben werden, da aus dem total zerstörten Schwerfahrzeug Dieselöl ausfloss.
    Die Wetterlage
    Die Zufuhr kühler und teilweise feuchter Luftmassen in den Alpenraum hält weiter an.
    Ein ostatlantisches Hochdruckgebiet dehnt sich morgen allmählich bis Mitteleuropa aus.
    Die Aussichten bis morgen früh, nördlich der Alpen vielfach stark bewölkt und zeitweise Niederschläge, Schneefall oberhalb von 1000 Meter Seehöhe.
    Sonst teilweise aufgelockert bewölkt.
    Mäßiger, mitunter auch lebhafter Nordwestwind.
    Nachmittagstemperaturen 5 bis 11 Grad.
    Tiefstwerte der kommenden Nacht 0 bis 5 Grad.
    Die Aussichten für Dienstag.
    Im Nordstau der Gebirge noch stärker bewölkt und etwas Niederschlag.
    Im übrigen Bundesgebiet allmählich Übergang zu aufgelockerter Bewölkung.
    Nordwestwind.
    Tageshöchstwerte 6 bis 12 Grad.
    Das Wetter bis Freitag zunehmend sonnig und milder.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt, 11 Grad, Nordwestwien 25 Kilometer mit Spitzen bis 50 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt, 10 Grad, Nordwestwien 30 Kilometer mit Spitzen bis 60 Kilometer.
    St.
    Pölten stark bewölkt, 9 Grad, Südwest 15.
    Linz bedeckt, 8 Grad, West 20.
    Salzburg stark bewölkt, 10 Grad, Nord 10 Kilometer.
    Innsbruck stark bewölkt 5 Grad, Bregenz wolkig 7 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer, Graz stark bewölkt 12 Grad, Nordwind 25 Kilometer und Klagenfurt stark bewölkt 9 Grad, Südwestwind 15 Kilometer in der Stunde.
    Es ist gleich neun Minuten nach zwölf und wir kommen zum Beitragsteil des Mittagsschonals und da wieder gleich zurück zur Spitzenmeldung auch der Nachrichten.
    Heute früh ist also der amerikanische Außenminister Schulz in Moskau eingetroffen.
    Seine für drei Tage angesetzten Gespräche mit der sowjetischen Führung laufen unter der Bezeichnung Arbeitsbesuch, sind aber doch die rankhöchste Politikerbegegnung zwischen den beiden Supermächten seit dem Herbstgipfel von Reykjavik.
    Praktisch sofort nach seiner Ankunft traf Schulz mit seinem sowjetischen Gegenstück, Außenminister Shevardnadze, zusammen.
    Bei Parteichef Gorbatschow wird Schulz morgen sein.
    Gorbatschow ist ja am Samstag, einen Tag früher als ursprünglich geplant, von seinem Tschechoslowakei-Besuch aus Pressburg nach Moskau heimgereist.
    Noch in der Tschechoslowakei hat der sowjetische Parteichef zusätzliche mögliche Gesprächsthemen mit den Amerikanern auf den Tisch gelegt.
    Nämlich seine Ankündigung, dass die Sowjetunion ihre chemischen Waffen abbauen will,
    und das Angebot, außer über Mittelstreckenraketen auch gleich über Atomwaffen mit kurzer Reichweite, also unter 1000 Kilometer, zu verhandeln.
    Überschattet werden alle diese Abrüstungshoffnungen derzeit allerdings durch die fast unversehens zu großen Affäre gewordenen wechselseitigen Vorwürfe raffiniertester Abhörmethoden.
    Außenminister Schulz wird denn auch vertrauliche Gespräche mit seinen Mitarbeitern in einem eigens mitgebrachten abhörsicheren Spezialwagen führen.
    Aus Moskau ein Bericht von Otto Hörmann.
    Minister Schulz heute Vormittag in Moskau angekommen ist, was sich im Protokoll zeigte.
    Auf dem Flughafen begrüßte ihn nicht sein Rangmäßiges gegenüber Shevardnadze, sondern Alexander Besmerkny, der in erster Stelle Vertreter der Außenminister ist.
    Erst in der Stadt, in einem Gästehaus des sowjetischen Außenministeriums, wartete Shevardnadze auf Schulz.
    Dies ist kein Affront, sondern eher ein Signal für die Intensität der Gespräche, in die man sich sofort stürzte.
    Zu besprechen gibt es genug und es ist ganz klar, worüber die sowjetische Seite sprechen will und in erster Linie sprechen will.
    In der Pravda, der einzigen heute erscheinenden zentralen Zeitung, steht noch immer der Besuch Gorbatschows in der CSSR im Mittelpunkt.
    Es werden Inlandsthema behandelt und die Beziehungen zu den USA kommen nur in einem Artikel zur Sprache, wo es um die Spionagemanie in den USA geht.
    Gestern Abend zog ein Kommentator des sowjetischen Fernsehens einen nicht sehr geschmackvollen Vergleich, als er sagte,
    Die Spionenfurcht in den USA sei gefährlicher als die Krankheit AIDS, denn sie verbreite Misstrauen gegenüber der UdSSR in der politischen Führung der USA.
    Die Gespräche des amerikanischen Außenministers Schulz in Moskau würden zeigen, inwieweit dieser von der Spionenfurcht angesteckt sei.
    Die sowjetische Seite will also darüber am allerwenigsten sprechen, was sich in der amerikanischen Botschaft in der Ulizeit Tchaikowskowa und im neuen Bau dahinter abspielt und abgespielt hat.
    Zu Recht oder zu Unrecht meint man in Moskau, dass gegenseitige Penetrationsversuche der Geheimdienste eben zum Alltag der Beziehungen zwischen den Supermächten gehören, während die Welt heute nur ein relevantes Thema kenne, und das sei die Abrüstung.
    Tatsache ist, dass in den Beziehungen der beiden Großen immer dann Spionagegeschichten hochkommen, wenn es wieder Aussichten nach Fortschritte in der Abrüstung gibt.
    Man erinnere sich an die Wochen vor dem Gipfeltreffen in Reykjavík.
    als ein amerikanischer Journalist in die Schlagzeilen kam, weil er nach sowjetischer Darstellung seinen Journalistenstatus für Spionagezwecke missbrauchte und verhaftet wurde.
    Jetzt sind es liebestolle und treulose amerikanische Wachsoldaten, die die Beziehungen zwischen den Supermächten stören.
    Über all das wollen die Sowjets also nicht sprechen, sondern nur über Abrüstung.
    Gorbatschow hat bei seiner Ansprache in Prag angeboten, dass sofort separate Gespräche über jene atomaren Raketen eingeleitet werden sollten,
    die eine Reichweite von 500 bis 900 Kilometern haben und als sogenannte Kurzstreckenraketen von den Gesprächen über den Mittelstreckenwaffen nicht erfasst werden.
    Sollten die Genfer Verhandlungen über die Mittelstreckenwaffen, also die berühmt-berüchtigten SS-20, Pershings und Marschflugkörper, erfolgreich abgeschlossen werden, so würde die UdSSR bereit sein, ihre Kurzstreckenraketen aus Deutscher SSR und der DDR abzuziehen, die als eine Art Nach-Nachrüstung 1984 dorthin verlegt wurden.
    Die Aussichten für eine Einigung bei den mittelstreckten Waffen verbesserten sich, als Gorbatschow im Februar das Junkteam zu den Weltraumwaffen aufgab und separate Verhandlungen über die mittelstreckten Waffen ermöglichte.
    Es ist also ganz klar, dass die sowjetische Seite mit einem Image der Initiative und Flexibilität in die Verhandlungen mit dem amerikanischen Außenminister geht.
    Weshalb es Schulz schwerfallen würde, mit Shevardnadze nur über Menschenrechtsfragen und Spionagevorwürfe zu verhandeln.
    In der öffentlichen Meinung im Westen ist die UdSSR im Vorteil,
    Und wenn sich die vielgerühmten Ledernackten als wenig resistent gegen slavische Reize erwiesen haben, ist das eine Schwäche, die man in Amerika vielleicht beklagen, aber schwer zu einem ernsthaften Verhandlungsgegenstand machen kann.
    Außenminister Schulz, der in Moskau ein gutes Standing hat, hat für die kommenden drei Tage ein schweres Stück Arbeit vor sich.
    Otto Hörmann war das aus Moskau.
    Und nach dem weltpolitischen Hauptereignis des Wochenbeginns zunächst zurück nach Österreich.
    Zum Thema Parteizeitungen, Medien, Zeitungssterben.
    Den Parteizeitungen geht es salopp formuliert an den Kragen.
    Mit 31.
    März stellte die ÖVP-nahe Südost-Tagespost in der Steiermark ihr Erscheinen ein.
    Und im Frühsommer kommt vermutlich das Aus für ein sozialistisches Blatt.
    Das oberösterreichische Tagblatt soll nach einem Beschluss des Landesparteivorstands im Frühsommer mit dem Zentralorgan Neue AZ zusammengelegt werden.
    Die Zahl der Tageszeitungen in Österreich wird damit auf 16 zurückgehen.
    Ein Vergleich, ein Blick in die Vergangenheit.
    1950 erschienen in Österreich 34 eigenständige Tageszeitungen.
    Zehn Jahre später waren es immerhin noch 26.
    Demnächst werden es wahrscheinlich 16 sein.
    Wobei das Sterben der Parteizeitungen durchaus weitergehen könnte.
    Zu den Parteizeitungen eine kleine Statistik, vier gehören der SPÖ, zwei der ÖVP, eine der KPÖ.
    In den sozialistischen Blättern wird das Aus für das oberösterreichische Tagblatt heftig diskutiert.
    Und das ist Anlass für eine Presseschau besonderer Art von Ernest Hauer.
    Am Tag der Entscheidung über das Oberösterreichische Tagblatt zitierte Chefredakteur Gerald Höchtler seinen Vorgänger Hermann Tscheikal, der das Dilemma der Parteipresse so beschrieben hatte.
    Passt sich die Gesinnungspresse zu sehr dem Zeitgeschmack an und redet sie den Leuten nach dem Mund, geht die Gesinnung zum Teufel.
    Tut sie es nicht und sie wird es nicht tun, geht viel Geld zum Teufel.
    Angesichts der Situation des Tagblattes, dass trotz einer Steigerung der Abonnentenzahl auf 20.000 bei insgesamt etwa 80.000 Lesern vom Aus bedroht ist, meint Höchtler zu J. Carls langjährigen Warnungen.
    Seine Appelle waren durchwegs in den Wind geschrieben.
    Die Partei jagt dem Zeitgeist nach und hat kein Geld mehr.
    Jetzt gilt es zu verhindern, dass die regionale Gesinnungspresse der Teufel holt.
    Das war offenbar nicht zu verhindern.
    Der oberösterreichische SPÖ-Vorstand beschloss Freitag unter dem Druck der finanziellen Lage vor allem des parteieigenen Gutenberg-Verlags die Fusionslösung.
    Im 90.
    Jahr seines Bestehens soll das Tagblatt auf ein 12 bis 14 Seiten Anhängsel des Zentralorgans Neue AZ reduziert werden.
    Gewerkschafts- und Leserproteste halfen da auch nicht.
    Die Redaktion will aber dennoch nicht aufgeben.
    Am Tag nach der Entscheidung im Landesparteivorstand erschien das Tagblatt mit der insgesamt 10 Zentimeter hohen Schlagzeile.
    An die rund 100.000 oberösterreichischen SPÖ-Mitglieder wird appelliert, entweder selbst das Tagblatt zu abonnieren oder Lisa zu werben.
    Im Blatt ist ein Bestellschein abgedruckt, Text allerdings im Konjunktiv.
    Ich würde das Oberösterreichische Tagblatt ab sofort bestellen, wenn es eine eigenständige Oberösterreichische Tageszeitung bliebe.
    In einem Kommentar zu dieser Rettungsaktion nimmt Chefredakteur Höchtler dem Parteivorstand ausdrücklich gegen den Vorwurf, Totengräber der Parteipresse zu sein, in Schutz.
    Aber der Appell sei eben die letzte Chance.
    Wir wissen, dass wir deshalb von vielen für Träumer gehalten werden.
    Mag sein, dass diese Aktion fürchterlich in die Hose geht.
    Aber zehntausende treue Leser sollen uns nicht vorhalten können, wir hätten nicht auch, wie die Partei, alles versucht.
    Höchtler versichert übrigens, auch für den Fall eines Scheiterns der Rettungsaktion, nicht die Flinte ins Korn zu werfen.
    Man wolle versuchen, auch aus einer Fusionszeitung das Optimale zu machen.
    Nicht nur die Stammleser wollen aber weiter eine eigene Zeitung, wie aus einzelnen von der Redaktion bedauerten Protestabbestellungen und aus zahlreichen Leserbriefen hervorgeht.
    Auch die SPÖ-Zeitungen in anderen Bundesländern, die ja selbst mehr oder weniger im Gerede sind, solidarisieren sich, ebenfalls mehr oder weniger.
    In der Kärntner Tageszeitung wird das Aus für das Linzer Blatt bedauert.
    Somit geht trauriger Proporz.
    Nach der schwarzen Südost-Tagespost eine weitere rote Tageszeitung zugrunde.
    Die Schuld am Parteizeitungsterben wird in Kärnten vor allem der Boulevardpresse zugeschrieben, gegen die man sich in der Klagenfurter Redaktion aber in der stärkeren Position sieht.
    Und nicht nur gegen die Konkurrenz, wie es heißt.
    Wozu der Hinweis passt, dass die KTZ kein von Wien gelenktes Medium repräsentiert und aus ihren politischen Anliegen kein Hehl macht.
    Volle Solidarisierung mit den Linzer Parteipressekollegen gibt es dagegen aus Graz, nicht nur in einer Protestresolution, in der die Redaktion der Sozialistischen Neuen Zeit auf das Parteiprogramm der SPÖ hinweist, in dem gegen zentralistische Reglementierung und gegen Medienkonzentration eingetreten wird.
    Der Titel eines Kommentars von Chefredakteur Josef Riedler lautet schlicht und einfach... Schande!
    Riedler kritisiert vor allem die Politik der AZ.
    Er zitiert Begriffe wie Sterbehilfe und Scheinlösung, die in der Diskussion um das Tagblatt aufgetaucht sind, und er meint... Immerhin wagt sich die AZ zum vierten Mal an ein solches Experiment.
    In den 50er Jahren hat sie es mit Tirol und Vorarlberg versucht, mit klarem Misserfolg.
    Und vor einem Jahr mit Salzburg.
    Das Ergebnis lässt sich ahnen.
    Sehen wird man es nach der nächsten Medianalyse.
    Riedler weist darauf hin, dass Regionale eben nicht immer mit Wiener Interessen zu vereinbaren sind, siehe Verstaatlichtenkrise.
    Und es gehe auch um die Meinungsvielfalt in ganz Österreich.
    Wenn nach der Tagespost auch das Tagblatt verschwinden sollte, ist die Demokratie um ein gutes Stück ärmer geworden.
    Und das geistige Leben auch.
    Es ist eine nationale Kulturschande, wie breit hierzulande der Boulevard schon geworden ist und dass dieser Verbreiterung kein Hindernis in den Weg gestellt wird.
    In der neuen AZ schließlich nimmt Chefredakteur Manfred Scheuch den Fedehandschuh aus Graz auf.
    Sein Kommentar heute.
    Ressentiments gegen Wien waren bisher, glaubten wir, den Konservativen vorbehalten.
    Reaktionen auf den Beschluss des österreichischen Parteivorstandes lassen daran zweifeln.
    Dass das Tagblatt die Finanzkraft der Landespartei überstiegen habe, sei bedauerlich.
    Eine starke Regionalpresse wäre natürlich wünschenswert.
    Aber wenn es nicht gehe, sei die AZ eben als Auffangnetz da.
    Und bei allem Verständnis für die Rettungsaktion der Linzer Redaktion, so schau ich, müsse eines doch verwundern.
    Dass dies auf eine Weise geschieht, die Leser einer künftigen gemeinsamen Zeitung abschrecken muss.
    Höchst bedenklich aber wird es, wenn der Chefredakteur der Grazer Neuen Zeit unter dem Titel Schande
    seine Solidarität mit Linz mit unterschiedlichen Interessen sozialistischer Bundes- und Landespolitik argumentiert.
    Die AZ habe stets nur das gemeinsame Interesse der sozialistischen Bewegung gesehen und dies müsse Vorrang vor Sonderinteressen haben, betont Scheuch.
    Ein Standpunkt, der in Graz und Linz wohl weiterhin etwas anders interpretiert werden dürfte.
    Eine Presseschau besonderer Art war das zum SPÖ-internen Medienkonflikt, zusammengestellt von Ernest Hauer, mit ihm am Mikrofon war Erich Aichinger.
    Und wir bleiben bei der Situation der sozialistischen Parteipresse.
    Denn heute Vormittag gab es zwei Pressekonferenztermine, bei denen man Stellungnahmen zum Thema erwarten konnte.
    In Wien stellte sich SPÖ-Zentralsekretär Heinrich Keller den Journalisten und in Linz gab es das routinemäßige Pressefrühstück des SPÖ-Landesparteiobmanns und Landeshauptmann-Stellvertreters Karl Grüner.
    Zunächst die Darstellung sozusagen der Zentrale.
    Die Ausführungen von Heinrich Keller fasst Fritz Pesata zusammen.
    sieht die SPÖ auf politischer Ebene derzeit nur Schwierigkeiten beim schwarzen Koalitionspartner.
    Keller registriert einen frustrierten Generalsekretär Michael Graf und einen, wie er sagt, illoyalen Vizekanzler Alois Mock, der nicht an der Eröffnung des Konferenzzentrums teilnehmen will.
    So ortet der SPÖ-Zentralsekretär andererseits nicht gelangte Schwierigkeiten im SPÖ-Medienbereich.
    nämlich die bedrohte steirische Neuzeit und der vorläufige Einstellungsbeschluss für das oberösterreichische Tagblatt.
    Für Keller bedauerlich, aber unumgänglich.
    Es war aber das erstens, eine autonome Entscheidung der oberösterreichischen Partei und zweitens eine Entscheidung der oberösterreichischen Partei, die offenkundig, und mir sind also die Zahlen diesbezüglich bekannt, aus einer finanziellen Notsituation heraus erfolgen musste.
    Aufgabe der Gesamtpartei ist es, für die mediale Versorgung zu sorgen, nämlich auch hinsichtlich des oberösterreichischen Raumes.
    Und daher gibt es jetzt ganz konkrete Gespräche mit der AZ, um den oberösterreichischen Raum weiter zu versorgen, unter Zuhilfenahme einer in Linz ansässigen Redaktion.
    in Form eines Kopfblattes der Arbeiterzeitung eine Lösung, die sich von uns aus gesehen beim Salzburger Tagblatt bewährt hat.
    Ein halbes Aus auch für die seit Jahren von Einstellungsgerüchten umschwirrte, unzählige Male reformierte, nunmehrige neue Frau.
    Sie soll nicht länger vom sozialistischen Vorwärtsverlag gedruckt werden, sondern allenfalls als Beilage zur AZ weiter bestehen.
    Andererseits plant die SPÖ die Herausgabe von Wochenzeitungen in Tirol und Vorarlberg und man stellt insgesamt grundsätzliche Überlegungen zur derzeitigen Form der Presseförderung an.
    Ob dieses Geld, das immerhin aus Steuermitteln besteht,
    ob es gerechtfertigt ist, in der heutigen Zeit dieses Geld so zu verteilen, dass der eigentliche Effekt der Presseförderung, der inhaltliche Grund dieser Presseförderung, nämlich Erhaltung der Vielfalt, verfehlt wird.
    Und zwar verfehlt werden muss, dann verfehlt werden muss, wenn Zeitungsunternehmungen, die, ich sag's noch einmal, erhebliche Gewinne machen, zu diesen Gewinnen aus Steuermitteln noch ein Geschenk dazu bekommen.
    Soweit Heinrich Keller von der Wiener SPÖ-Zentrale zum Schicksal des Oberösterreichischen Tagblatts.
    In Linz hat man sich trotz Protesten aus der Tagblatt-Redaktion unterdessen mit der Entwicklung der Dinge offenbar mehr oder minder abgefunden.
    Und das geht auch aus folgendem Interview hervor, das Franz Rohrhofer vom Landesstudio Oberösterreich mit SPÖ-Landeschef Karl Gründer geführt hat.
    Das Tagblatt soll eine Regionalausgabe der AZ werden aus wirtschaftlichen Gründen.
    Bedeutet dies nicht, dass die Medienkonzentration dann auch im Parteizeitungssektor noch stärker wird, dass es sozusagen nur mehr eine politische Meinung über die Medien gibt in Ihrer Partei?
    Fürs Erste würde ich meinen, dass das Zurückgehen der eigenständigen Zeitungen
    sicherlich nicht gut ist.
    Ich meine das aber allgemein gesellschaftspolitisch.
    Auf die eigene Partei bezogen, behalten wir unsere Eigenständigkeit, was die oberösterreichische Berichterstattung betrifft.
    Aber die Partei, auch in Oberösterreich und gesamter Österreich, ist in einer Zeit der Parteireform, der Zeitgeist soll wieder neu geweckt werden und gerade in dieser Zeit wird die Meinungsbildung über die Parteizeitungen eingeschränkt.
    Das passt doch nicht zusammen.
    Das passt sicherlich nicht ohne weiteres zusammen, hängt aber mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten ab.
    Ich kann nicht etwas produzieren, wofür wir die Geldmittel fehlen.
    Und dann ist eine Lösung, wie wir sie jetzt vor uns haben,
    ebenfalls als zumindest die zweitbeste Lösung anzusehen.
    Aber Sie sind eigentlich für die erstbeste Lösung?
    Das ist sicher, aber wenn es finanziell nicht mehr geht, dann muss man sich hier nach der Decke strecken.
    Und ich bin sehr zuversichtlich, dass die Kooperation mit der AZ
    eine gute sein wird und dass wir unsere Standpunkte auch beispielsweise zu allgemeinpolitischen Fragen im Zentralorgan unserer Partei sogar dann noch stärker verankern können, als das bisher der Fall gewesen ist.
    Sie hoffen, dass Sie von links aus politische Meinung dann gesamtösterreichisch verbreiten können?
    Es ist so, dass unsere Zeitung dann eben ein Teil der AZ ist und dass wir eben dann die Möglichkeit haben, mehr als bisher auch unsere Standpunkte in der öffentlichen politischen Diskussion unterzubringen.
    SPÖ-Landesparteichef Karl Grüner aus Oberösterreich im Gespräch mit Franz Rohrhofer.
    Es ist drei Minuten vor halb eins, ein Themenwechsel jetzt von der Medienpolitik zur Sozialpolitik, konkret zur Reform des Pensionssystems.
    Sie zählt ja zu jenen innenpolitischen Themen, die immer wieder für heftige Diskussionen sorgen.
    Auch derzeit finden im Sozialministerium Besprechungen und Berechnungen über künftige Neuregelungen im Pensionsbereich statt.
    Konkretes zu den Überlegungen, die da im Sozialministerium angestellt werden, ist bis jetzt kaum bekannt.
    Einen Hinweis bietet allerdings das Arbeitsübereinkommen der Bundesregierung, in dem der Auftrag enthalten ist,
    der bliebenen Versorgung neu und partnerschaftlich zu regeln.
    Die zweite Nationalratspräsidentin Marga Hubinek diagnostizierte heute im Rahmen eines Pressegesprächs beträchtliche Unruhe, weil von vielen mit einem solchen Vorhaben Pensionsverschlechterungen oder Kürzungen assoziiert würden.
    Frau Hubinek hat nun heute für die Wiener ÖVP-Frauenbewegung etliche Forderungen zu dieser Pensionsreform formuliert, Gisela Hopfenwiller berichtet.
    Bei der 40.
    Novelle zum allgemeinen Sozialversicherungsgesetz sind die berufstätigen Frauen unter die Räder gekommen.
    Deshalb haben wir jetzt Angst, dass die nächste Reform diese Frauen wieder besonders treffen könnte.
    So fasst Nationalratspräsidentin Marga Hubinek die Befürchtungen der Wiener ÖVP-Frauenbewegung zusammen und verbindet das mit dem Wunsch, es möge doch im Fall des Falles wieder, wie schon bei der 40.
    ASVG-Novelle, zu einer überparteilichen Fallangst der Frauen kommen, die das Schlimmste verhindert.
    Hubilek kritisiert, dass die derzeit im Sozialministerium durchgeführten Berechnungen zur möglichen Pensionsmodelländerungen sogar nicht zugänglich seien.
    Doch trotzdem will sie ihre Postulate zur Pensionsreform formulieren.
    Punkt 1, die heiß diskutierte Partnerpension, bei der ja die eigene Pension zu der des Partners addiert wird und dann der Hinterbliebene einen bestimmten Prozentsatz davon bekommt.
    Bei solch partnerschaftlicher Pensionsregelung ist für Hubinek eben dieser Prozentsatz der springende Punkt.
    Wenn eine Hausfrau, für die nie Beiträge eingezahlt wurden, eine 60-prozentige Hinterbliebenenversorgung beanspruchen kann, dann muss der Prozentsatz bei der Partnerschaftspension für eine ehemals berufstätige Frau
    aber auch für eine Witwe ohne eigenen Pensionsanspruch, wohl aber mit mehreren Kindern, höher liegen.
    Hubinek?
    Es ist jetzt schwer, Prozentsätze sagen zu können.
    Ich würde mir wünschen, ein Berechnungsmodell, dass da also wenigstens 70 Prozent herauskommen, nämlich also 70 Prozent der beiden gemeinsamen Pensionen.
    Wobei, glaube ich, ein Hinweis wichtig ist.
    Die eigene Pension bitte müsste unangetastet bleiben.
    Nächster Forderungspunkt, Hubinex, die Eigenvorsorge.
    Zum Beispiel die freiwillige Höherversicherung, die nicht nur, wie im Moment, dem Versicherten selbst möglich sein sollte.
    Sie alle wissen, dass die Sparsummen derart groß sind, dass also die Banken besonders liquid sind.
    Also die Tendenz des Sparens ist sicherlich auch im Österreicher begründet.
    Meistens spart man für irgendein besonderes Ziel oder auch einfach für
    für Krankheit und Alter.
    Ich glaube aber, hier muss es möglich sein, ein Prinzip der Vorsorge auch für den Ehegatten möglich sein.
    Nicht nur private Vorsorge, sondern also hier auch private Vorsorge für den Ehegatten.
    Die freiwillige Höhe auf Versicherung nicht nur für den Versicherten selbst, sondern also für seinen nicht berufstätigen Ehepartner.
    Eine partnerschaftliche Regelung müsste, so Hubinek, alle Pensionsformen einbeziehen, also auch jene des öffentlichen Dienstes.
    Und der Wiener ÖVP-Frauenbewegung ist auch ein Anliegen, dass eine neue Regelung auch jene Pensionsbezieher mit einschließt, die mehrere Pensionen aus öffentlichen Ämtern beziehen, im Sinne des Privilegienabbaus nämlich.
    Weiters plädiert Hubinek für einen flexiblen Übergang in den Ruhestand, was eine andere Art der Berechnung der Bemessungszeiträume bedingen würde.
    Und überhaupt müssten lange Übergangsfristen beim Einführen neuer Pensionsregelungen gelten.
    Fristen, in denen sich der Betroffene aussuchen kann, ob er seine Pension nach dem alten oder dem neuen System berechnet haben will.
    Das war's von der Pressekonferenz der Nationalratspräsidentin Marga Hubinek und ich gebe zurück ans Studio.
    Reporterin war Gisela Hopfmüller.
    Wir haben ungefähr Halbzeit im Mittagssjournal.
    Was steht noch auf unserem Programm?
    Kein Ende der Streiks in Jugoslawien, drastische Preissteigerungen in Ungarn, ein neuer Weinsskandal in Italien und die Weise von Liebe und Tod des Kornets Christoph Rilke als bevorstehende Opernpremiere an der Wiener Volksoper.
    Zunächst aber noch zu einem Österreich-Thema aus dem Bereich Wirtschaft.
    Die Industrienvereinigung hat heute Vertreter aus nicht weniger als fünf maßgeblichen österreichischen Exportfirmen aufgeboten, um nicht nur über die unerfreuliche bis alarmierende Entwicklung der österreichischen Ausfuhren zu berichten, sondern um gleich auch ein ganzes Forderungsprogramm anzuschließen, das letzten Endes in einer Null-Lohn-Runde gipfelt.
    Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat heute wieder einmal die Exporte unter die Lupe genommen, wobei die USA, Osteuropa und die OPEC besonders schlechte Ergebnisse aufweisen.
    Die Industrievertreter haben heute teilweise auch Kritik an der extremen Hartwährungspolitik Österreichs geübt, weil nicht nur der Dollar, sondern auch andere westeuropäische Währungen gegenüber dem Schilling an Wert verloren haben und dadurch die Waren dieser Länder an den Weltmärkten billiger angeboten werden können.
    Hören Sie mehr von Herbert Hutter.
    Entweder eine Nulllohnrunde oder der Schilling kommt ins Gerede.
    So könnte man überspitzt den Standpunkt der Industrie zusammenfassen.
    Franz Silbermayr, Generaldirektor der Maschinenfabrik Voith in St.
    Pölten, schildert die Schwierigkeiten mit dem harten Schilling so.
    Man muss es einmal miterlebt haben im Anlagengeschäft, wenn man ein Jahr lang oder manchmal länger um ein Projekt kämpft und verhandelt und von einer Verhandlungsrunde zur anderen der Dollarkurs davon schwimmt.
    Und man hört dann, ja, die Konkurrenz hat gar nichts gemacht, aber aufgrund der Kursverhältnisse ist eben jetzt die Konkurrenz im Vorteil.
    Siemens-Generaldirektor Walter Wolfsberger erklärt zur Tatsache, dass Österreichs Firmen gerade im Ostblock und in den OPEC-Ländern entscheidende Exportrückschläge hinnehmen mussten.
    Ich kann nur sagen, gut, dass wir noch Europa haben.
    Und zwar Mittel- und Westeuropa, wo heute der Großteil unseres Exportgeschäftes
    zu Hause ist.
    Und es ist, glaube ich, auch nicht ganz richtig, dass man uns das immer wieder vorgeworfen hat.
    Man hat gesagt, im Umkreis von 200 bis 500 Kilometern spiegeln sich 80 Prozent unserer Exporte ab.
    Gut, dass das heute so ist, weil auf diese Länder können wir noch einigermaßen in der nächsten Zeit zählen.
    Und das ist auch der Großteil jenes Exportgeschäftes, das mein Unternehmen heute noch mit Erfolg und auch mit
    gewissen Anstieg in einzelnen Teilbereichen betreiben kann.
    Zur Währungspolitik.
    Der harte Schilling garantiert zwar in hohem Maße die Preisstabilität im Inland, weil Importe in Form von Industrierohstoffen, Energie, Öl, aber auch Konsumwaren billig sind.
    Die Kehrseite der Medaillen sind aber, wie gesagt, die Ausfuhren.
    Und hier verfolgt die österreichische Wirtschaftspolitik auch das Ziel, die Firmen über den harten Schilling dazu zu zwingen, besser zu werden, um konkurrenzfähig zu bleiben.
    Was bei Generaldirektor Hans Winter, Chef der Kunstfaserfirma Lenzing AG, auf wenig Gegenliebe stößt.
    Die Meinung von Professoren der Nationalbank, aber auch vielleicht von Fachleuten des Wirtschaftsforschungsinstituts, dass man eben damit die Industrie, die sonst vielleicht am Faulbett liegt und nichts tut, damit zwingen will, hier sich umzustrukturieren, da muss ich schon sagen, dieses Appells bedarf es nicht.
    Wir bemühen uns seit Jahren hier, eine Umstrukturierung vorzunehmen.
    Nur gehört, sehr primitiv gesagt, dazu Geld.
    Und wenn also die Exporterlöse zurückgehen, wenn also dem Unternehmen weniger Kapital für Umstrukturierung und weniger Geld zur Verfügung steht, dann wird das einfach schwerer oder mit der Zeit unmöglich.
    Wer in Österreich aber die Hartwährungspolitik beibehalten will, so die Meinung der Industriellen, so müssen sich die Gewerkschaften bei der kommenden Lohnrunde zurückhalten.
    Eine Nulllohnrunde steht auf der Wunschliste.
    Denn, so die Unternehmervertreter, wenn wir schon aufgrund der Entwicklung der Währungen an Konkurrenzfähigkeit einbüßen, so müssen wir in Österreich diese Konkurrenzfähigkeit durch geringere Lohnabschlüsse zu erhalten trachten.
    Export ist, so formulierte Siemens-Chef Walter Wolfsberger an die Adresse der Gewerkschaften, nicht Profit, sondern Arbeit.
    Und Generalsekretär Herbert Krejci von der Industriellenvereinigung?
    Es wird sehr entscheidend an den Gewerkschaften und ihrem Verhalten liegen, ob die Hartwährungspolitik fortgesetzt werden kann.
    Wir bejahen weiterhin ein gutes Klima der Sozialpartnerschaft, möchten aber den Partner doch darauf aufmerksam machen, dass es auch an ihm liegen wird.
    wie sich die österreichische Wirtschaft, nicht nur die Exportwirtschaft, aber vor allem auch diese, in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln wird.
    Wobei Gretsche durchblicken lässt, dass es im heurigen Herbst durchaus zu einer heißen Lohnrunde kommen könnte.
    Überflüssig zu betonen, dass sich die Unternehmer auch gegen jede weitere Arbeitszeitverkürzung sperren.
    Die exportierende Industrie fordert also eine Nulllohnrunde oder einen weicheren Schilling, Herbert Hutter berichtete.
    Ja, eine Null-Lohn-Runde.
    Wenn sie verfügt wird, ist das ein Lohnstopp.
    Und einen solchen Lohnstopp erlebt ja derzeit Jugoslawien.
    Anfang März war es in unserem südlichen Nachbarland gegen einen von der Regierung in Belgrad verhängten Lohnstopp zur größten Streitquelle der Nachkriegszeit gekommen.
    Die Situation wurde zunächst beruhigt durch eine Abschwächung des Lohnstops und durch einen Preisstopp für eine ganze Reihe von Konsumgütern.
    Seit einigen Tagen nehmen die Streiks aber wieder zu.
    Auch bei der Auszahlung der Aprillöhne mussten die Bewegschaften in vielen Betrieben Lohnkürzungen in Kauf nehmen.
    In den größten Kohlegruben von Istrien haben die Kumpel die Arbeit niedergelegt und die Behörden befürchten ein Überspringen des Streikfunkens auf andere Bergwerke des Landes.
    Vor allem aber haben die letzten Wochen gezeigt, dass der amtliche Preisstopp nichts hilft.
    Viele Konsumgüter werden trotzdem nach wie vor teurer.
    Aus Belgrad berichtet Gustav Kalupa.
    Der Preisstopp, den die Belgrader Regierung Ende März verfügt hat, um die Härten des Lohnstopps zu lindern und die Streitquelle einzudämmen, zeitigt nur geringe Wirkung.
    Die Lohnkürzungen sind erträglicher und pendelten sich bei durchschnittlich 20 Prozent ein.
    Die Preispolitik fährt zweigleisig.
    Regierung und Arbeiterschaft gönnten sich offenbar lediglich eine Verschnaufpause.
    Als erster Großbetrieb in Montenegro musste die in roten Zahlen steckende Zellulosefabrik in Ivankrad schließen.
    2000 Arbeiter verloren ihre Arbeitsplätze.
    Einige kleinere Betriebe mussten ebenfalls Entlassungen vornehmen.
    Ein Kohlenbergwerk, das das betriebseigene E-Werk belieferte, steht vor der Stilllegung.
    In dem montenegrinischen Städtchen Ivangrad geht die Existenzangst um.
    Die Landesregierung verfügte bis auf weiteres die Fortzahlung von Mindestlöhnen.
    In Kroatien wiederum hat der Streikaufruf von 1700 Kumpeln der Kohlengruben Labin in Istrien den trügerischen Arbeitsfrieden wieder abrupt beendet.
    Die unter Tag arbeitenden Kumpel der größten isthlischen Kohlengruben, die vor 65 Jahren die Rote Republik Labien ausgerufen und denen damals in Italien gehörigen Isthlern gegen Mussolini revoltiert hatten, legten jetzt die Zechten im sozialistischen Jugoslawien still, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
    Verdoppelung der Löhne rückwirkt ab Jahresbeginn und ab 1.
    April möchten sie noch einmal 50% mehr.
    Die im jugoslawischen Fernsehen gezeigten stillstehenden Fördertürme, leere Förderkörbe und verschlossene Grubeneinfahrten, gemahnten an die Bilder des jugoslawischen Spielfilms, der den streikenden Grubenarbeitern in der Roten Republik Labin ein Zellui-Denkmal setzte.
    Ministerpräsident Mikulic, der ein Dutzend Kilometer entfernt auf der Adler Insubsioni dem vormaligen Sommersitz Titos das Wochenende verbrachte, bemühte sich vergebens für eine Beilegung des Streiks in Labin.
    Diese könnte Signalwirkung für die morenten Kumpel in anderen Kohlenrevieren haben.
    Die einstigen Paradekinder des Sozialismus halten heute am Ende der jugoslawischen Lohnskala.
    Ihnen kommt von der eben wieder erfolgten Anhebung des Preises für elektrische Energie und um neue 17 Prozent nichts zugute.
    Dabei steigen die Ausgaben für das tägliche Leben weiter.
    Laut einer Berechnung des Blattes Politiker sind die Ausgaben einer vierköpfigen Familie für Verpflegung um 76 Prozent höher
    als im Vergleichszeitraum im vorigen Jahr.
    Als Preistreiber im Familienbudget gelten Brot, Zwiebel, Mehl, Käse, Fisch, Fleisch, die zwischen 250 und 480 Prozent teurer geworden sind.
    Hängt die Familie an einem Alleinverdiener mit einem monatlichen Einkommen von 120.000 Dinar, das sind etwa 2.800 Schilling, muss schon auf vieles verzichtet werden, da die Verpflegungskosten kaum gedeckt sind.
    Die von der Regierung verordnete Rückführung der Preise von 19.000 Artikeln auf das Preisniveau vom Dezember vorigen Jahres plus 20,3 Prozent wird an den Letztverbraucher nur symbolisch weitergegeben.
    Im größten Kaufhaus jugoslawischen Hauptstadt sind entsprechend Recherchen des Konsumentenverbandes bis Ende voriger Woche 5.200 Artikel billiger und 2.300 Artikel teurer geworden,
    Während in der Kette der Selbstbedienungsläden Zentroprom 2000 Artikel billiger wurden, 800 gestiegen sind und weitere 400 Artikel im Laufe dieser Woche steigen werden.
    So sind die Preise für Elektroherde, Bücherregale, Plastikbadewannen, Kristallgras und T-Harmonikas bis zu 60 Prozent gesenkt worden.
    Aber die wichtigsten Lebensmittel sind bestenfalls um Groschen billiger.
    Die Preise wippen wie auf einer Schaukel auf und ab und spiegeln getreu die Stimmung der Bevölkerung.
    Gustav Kalupa aus Belgrad.
    Höhere Lebenshaltungskosten, wenn auch nicht so drastische Steigerungen wie in Jugoslawien, müssen ab sofort auch die Ungarn hinnehmen.
    Die Regierung hat eine ganze Reihe zum Teil sehr saftiger Preiserhöhungen bekannt gegeben.
    Fleisch kostet in Zukunft bis zu 22% mehr, der Bierpreis steigt um 10% und sogar die Seife verteuert sich um 6%.
    Der Grund, auch die ungarische Regierung hat das Stichwort Budgetsanierung in ihrem Programm und das soll nun bei staatlichen Preisstützungen gespart werden.
    Was die Preiserhöhungen für den einzelnen Konsument in Ungarn bedeuten, darüber informiert Karol Stiepschitz.
    Die heutigen Preiserhöhungen trafen die Ungarn nicht unerwartet.
    Seit mehreren Wochen schon, bereits Mitte März, wurde die ungarische Währung davorhin um 8% abgewertet, hatte man mit der neuen Preiswelle gerechnet.
    Heute wurde in den Zeitungen ein knappes Kommuniqué des Ministerrates abgedruckt,
    dass die Maßnahmen mit dem Abbau staatlicher Subventionen und gestiegenen Preisen der importierten Rohstoffe begründet.
    Die Kommunistische Partei hat wie in den vergangenen Jahren schon Meinungsumfragen in Auftrag gegeben, um die Stimmung der Bevölkerung zu testen.
    Das Ergebnis ist seit Jahren unverändert.
    Die Ungarn sind immer unzufriedener, immer schwerer wird es, Familien zu erhalten und noch ein wenig Geld für die Freizeit und Hobbys beiseite zu legen.
    Noch aber scheint es zwischen der Regierung und der Bevölkerung einen Konsens in der Frage zu geben,
    Reiserhöhungen und weitere schmerzhafte Änderungen des schwerfälligen Wirtschaftssystems notwendig sind.
    Die ungarische Wirtschaftsreform ist aus dem Trieb gekommen.
    Die täglich auftretenden Probleme mit völlig konkursreifen Fabriken und unzuverlässigen Arbeitern, das Gespenst der Arbeitslosigkeit, die vielen illegalen Geschäftemacher zeigen, wie schwer es ist, eine Volkswirtschaft aus dem Tunnel der Planökonomie herauszuholen.
    Ungarns Weg aber nimmt vielleicht schon vorweg, was andere Staaten wie Polen, Rumänien und zum Teil auch die Tschechoslowakei noch vor sich haben.
    Überall in den Planwirtschaften Mittel- und Osteuropas wurden und werden die Preise für Lebensmittel und für Dienstleistungen über das Staatsbudget finanziert.
    Das machte Zugfahrten und Fleisch für die Bevölkerung billig, aber den Staat zu einem armen Mann.
    In Ungarn versucht man seit mehreren Jahren mit wechselndem Erfolg das Preisgefüge zu entzerren.
    Reale Preise, das heißt, eine Ware darf im Geschäft nicht weniger kosten als ihre Erzeugung.
    Eben das ist in vielen Planwirtschaften noch immer der Fall.
    Für die westlichen Touristen, die sich schon jetzt in den Straßen von Budapest tummeln, bleibt die Ungarische Volksrepublik weiterhin ein billiges Einkaufsparadies.
    Nicht so für die meisten Ungarn.
    Das zeigt ein kleiner Vergleich.
    Dasselbe Preisniveau wie in Ungarn, relativ zum Durchschnittseinkommen vorausgesetzt,
    würde ein Kilo Ringfleisch bester Qualität in Österreich 650 Schilling kosten.
    Für eine Flasche Bier müsste man in dieser Rechnung fast 20 Schillinge, für ein Stück Seife 25 Schilling, für einen Liter Benzin über 40 Schilling bezahlen.
    Die einzigen, die sich über die ungarischen Preiserhöhungen freuen können, sind die Fachleute vom Internationalen Währungsfonds, dem auch Ungarn angehört.
    Diese Organisation mit Sitz in Washington vergibt an seine Mitgliedstaaten hohe Kredite zu geringen Zinsen.
    Und das mit fast 8 Milliarden Dollar im Westen verschuldete Ungarn braucht das kapitalistische Geld wie der Verdurstende einen Schluck Wasser.
    Voraussetzung für die Gewährung der Kredite des Weltwährungsfonds ist die Befolgung seiner Ratschläge.
    Und die lauten immer gleich, ob das nun für ein afrikanisches Land, einen Staat in Südamerika oder in Mitteleuropa gilt.
    Weniger staatliche Subventionen für Lebensmittel und Dienstleistungen, größere Anstrengungen im Export und mehr Spielraum für die Kräfte des Marktes.
    Ein sowjetischer Politiker brachte die Schwierigkeiten der Planwirtschaften kürzlich auf eine prägnante Formel.
    Das Wunder des Sozialismus lag bisher in der Tatsache, dass wir in den vergangenen Jahren eigentlich besser gelebt haben, als wir arbeiteten.
    Karl Stipschitz war das, telefonisch aus Budapest.
    Italien hat einen neuen Weinskandal.
    Vor rund einem Jahr waren ja mehr als 20 Menschen gestorben, nachdem sie Wein getrunken hatten, der mit giftigem Methylalkohol gepanscht war.
    Die italienischen Weinexporte gingen zwar kurzfristig zurück, insgesamt schien der Skandal für die italienischen Weinbauern aber weniger folgenschwer zu sein, als für die Österreicher nach unserem Glykolweinskandal.
    Jetzt hat die Polizei aber in Norditalien mehrere Personen verhaftet, die in den Verkauf von insgesamt 800.000 Hektolitern Kunstwein verwickelt sein sollen.
    800.000 Hektoliter, das wäre ein rundes Drittel der gesamten österreichischen Weinproduktion.
    Es handelt sich vorläufig allerdings nur um eine errechnete Menge.
    Er rechnet nämlich anhand des Zuckerverbrauchs der Puncher.
    Und zum Glück soll der Wein, abgesehen von den unzureichenden hygienischen Bedingungen bei der Herstellung, nicht gesundheitsgefährdend sein, Reinhold Frauscher informiert.
    Die Weinalchemisten arbeiteten in der Nacht.
    Zuerst waren Dutzende von Fernlastern mit Tonnen von Zucker unterwegs, luden ihn in versteckten, zum Teil sogar unterirdischen Lagern ab.
    Dann kamen hunderte Kilo von chemischen Mitteln dazu, verschiedene Farbzusätze, Geschmackszusätze, ja, und viel Wasser natürlich.
    Dann war er fertig, der neue italienische Kunstwein.
    Insgesamt sollen es 80 Millionen Liter gewesen sein, die auf diese Weise in den letzten zwei Jahren in Oberitalien entstanden sind.
    Die Menge entspricht einem Prozent der gesamten italienischen Weinproduktion vom Vorjahr oder dem Zwanzigfachen des gesamten österreichischen Exports vom Vorjahr.
    Zumindest rechnerisch.
    Denn die Angaben sind eine Hochrechnung aus den Schiebereien mit dem Zucker.
    16 Millionen Kilo Zucker hat die jetzt aufgeflogene Bande kunstvoll verschoben.
    Um aus dem Nichts sozusagen einen Kunstwein von 12 Alkoholgraden herzustellen, braucht es erfahrungsgemäß 20 Gramm Zucker.
    Und somit kommt eben die italienische Finanzpolizei auf 80 Millionen Liter Wein.
    Kunstwein.
    Denn der Zucker war es auch, der sie auf die Spur brachte.
    Fernlaster, die laut Ladepapieren innerhalb einer Nacht Tonnen von Zucker an hunderte Kilometer entfernte Abnehmer gleichzeitig brachten.
    Detailverkäufe von Zucker an Kleinverbraucher von mehreren Tonnen an einem Tag.
    Sie legten die Spur zu diesem zweiten großen Weinskandal innerhalb eines Jahres in Italien.
    Und wie schon beim ersten, scheint auch diesmal der Skandal seinen Ausgang im Piemont genommen zu haben.
    Der Kopf der Bande, deren Größe noch gar nicht genau festzustehen scheint, saß in Alessandria.
    Aber auch in Mailand, Pavia, Verona, Parma und Ravenna haben die Finanzpolizisten ermittelt und sind fündig geworden.
    Neben dem 50-jährigen Giancarlo Vicario aus Alessandria sind weitere sechs Weinunternehmer, oder wie sollte man sonst sagen, sowie fünf Frechter verhaftet worden.
    Bis jetzt allerdings werden ihnen nur die Manipulationen mit dem Zucker und kriminelle Bandenbildung vorgeworfen.
    Denn noch hat die Polizei keinen Liter Wein, das Endprodukt, gefunden.
    Ein Zeichen, dass der Kunstwein vielleicht nicht gerade die erste Qualität ist, aber dass er zumindest bis jetzt noch niemanden das Leben gekostet hat.
    Wie beim ersten derartigen Skandal.
    Erwartet werden darf allerdings, dass noch einige Weinhändler als zu dieser Bande zugehörig verhaftet werden.
    Das heißt aber noch lange nicht, dass die jetzt zwölf in Untersuchungshaft sitzenden Unternehmer auch wirklich mit schweren Strafen rechnen müssen.
    Eine italienische Zeitung hat heute daran erinnert, dass vom letzten Weinskandal, der immerhin einige Tote gefordert hatte, bis jetzt nur fünf Verurteilte übrig geblieben sind.
    Wie groß allerdings der volkswirtschaftliche Schaden dieses neuen Skandals sein wird, lässt sich noch nicht abschätzen.
    Im Vorjahr hat Italien jedenfalls, zum Teil aufgrund des ersten Weinskandals, zum Teil aufgrund geringerer Ernten, um 40 Prozent weniger Wein verkauft als normal.
    Kein Wunder, dass bei der am Mittwoch eröffneten größten Weinmesse der Welt, der VIN Italy in Verona, die Gesichter derzeit eher besorgt sind.
    Denn bis zum Wochenende waren die Österreicher auf ihrem Stand die einzigen, die noch vom Weinskandal gesprochen haben.
    Sogar bei der Präsentation durch die neue österreichische Marketinggesellschaft vor der italienischen Weinprominenz nannte Landwirtschaftsminister Riegler das österreichische Weinproblem beim Namen.
    Das Wiedergewinnen des Vertrauens nach dem Weinskandal.
    Dieses wird nun auch den italienischen Produzenten vielleicht ein bisschen schwerer fallen, als sie bis jetzt geglaubt haben.
    Kunstwein in riesigen Mengen soll in Norditalien produziert werden sein.
    Gefunden hat man noch keinen.
    Reinhold Frauscher von unserem Südtirol-Studio berichtete.
    Und zum Stichwort Südtirol auch ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
    Ist Südtirol eine grün-konservative Alpenbastion?
    Diese Frage stand am Wochenende im Mittelpunkt einer Dialogtagung zwischen grünen und konservativen Politikern in Bozen.
    Bei einer Podiumsdiskussion, an der Günter Nenning ebenso teilnahm wie der bayerische Schriftsteller Karl Amari, der Südtiroler Alternativabgeordnete Alexander Langer, ebenso wie der SVP-Landesrat Alfons Benedikter, war man sich bald einig, wie wichtig der Dialog zwischen grün-alternativen und konservativen in Südtirol ist.
    Landesrat Benedikter erzählte, wie klein in Wirklichkeit der Boden geworden ist, auf dem man sich in Südtirol bewegt.
    Nur 6% des Bodens in Südtirol befindet sich also unterhalb der 1000 Meter und bildet die Talsäulen von Salurn bis Reschen und bis zum Brenner und bis Domlach-Winnebach.
    Nur 6%.
    Und von diesen 6% also Leben
    90% der Sitroler Bevölkerung.
    Und diese 6% machen rund 46.000, nur 46.000 Hektar aus.
    Und von diesen 46.000 Hektar sind heute rund 12.000 zementiert, um es kurz zu sagen.
    Südtirol als grün-konservative Alpenbastion.
    Richard Gasser hat dazu ein Journal Panorama gestaltet, das Sie heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 hören können.
    Und nach diesem Programmhinweis zu unserem Kulturbeitrag.
    Am Mittwoch bringt die Wiener Volksoper eine österreichische Erstaufführung auf die Bühne.
    Die Rilke-Vertonung, die Weise von Liebe und Tod des Kornets Christoph Rilke.
    Komponist ist Siegfried Mattus.
    Die Uraufführung des Werkes fand 1985 zur Wiedereröffnung der Dresdner Oper statt und im selben Jahr wurde es auch in einer Inszenierung von Maximilian Schell an der Westberliner Deutschen Oper gespielt.
    über die neue Volksopernproduktion, die letzte übrigens der Direktion Dönch, da das Musical der König und ich wegen der Budgetschwierigkeiten abgesetzt wurde.
    Darüber hat Erich Gabriel den folgenden Beitrag gestaltet.
    Wir wühlen jetzt schon, bis spät wird im Dunkel.
    Mit kaum einem anderen Werk hatte Rainer Maria Rilke einen so großen Publikumserfolg, wie mit der in seiner ersten Fassung im Herbst 1899 während einer Nacht geschriebenen »Weise von Liebe und Tod« des Cornets Christoph Rilke.
    Der faszinierende Text der ekstatischen Sehnsucht nach Liebe und Tod wurde zum Begleiter der deutschen Jugend in den Schlachten des Ersten und Zweiten Weltkriegs.
    Siegfried Mattus war von der Zeitlosigkeit des Stoffes berührt, von der Tragik des jungen Menschen.
    Wie es der Titel schon sagt, ein, die große Liebe erlebt oder ein, die erste große Liebe und dann gleich in den Tod gehen muss durch den Krieg.
    Und diese beiden Dinge, die ja nach Musik schreien oder Musik verlangen oder die man mit Musik besonders ausdrücken kann, das habe ich in diesem Stück gefunden und das hat mich gereizt.
    In seiner Inszenierung versucht Robert Herzl, auch dem oft missverstandenen Heroismus der Fabel auszuweichen.
    Der Tod in der Schlacht, das ist natürlich klar, den kann man nicht wegdiskutieren, der ist da.
    Aber man sollte den Krieg nicht in den Vordergrund stellen, man sollte vielmehr die Probleme, die ein junger Mensch auf dem Weg zu seiner ersten Liebe hat und zum Mann werden, in den Vordergrund stellen.
    Das versuchen wir.
    Die musikalische Leitung dieser österreichischen Erstaufführung hat Ernst Merzendorfer.
    Bühnenbild und Kostüme stammen von Pantelis de Sillas und Friederike Winkauer.
    Zum Ausräumen gehören unter anderem Jutta Bockhor, Milena Rudiferia, Sebastian Holecek und Wolfgang Schellenberg.
    Die Musik von Matos stellt hohe Anforderungen an die Sänger.
    Claudia Eder singt die Titelpartie.
    Er hat so komponiert, dass es wie ein Mozart zu singen ist oder wie ein Lied, ich würde sagen wie ein romantisches Lied eigentlich.
    Sehr sehr präzise, denn es spielt doch vom Orchester
    eine Flöte oder irgendwas die gleiche Stimme mit.
    Sie müssen richtig sein und das ist natürlich eine ungeheure Konzentrationsarbeit zu spielen, zu zählen.
    Man muss ständig zählen, das heißt man kann sich nie auf eine Melodie verlassen, sondern muss wirklich auch intellektuell immer dahinter stehen.
    Nicht nur jetzt szenisch, Figur, sondern auch Musik im richtigen Takt, Tempo, alles.
    Matthus hat den Cornett in die agierende Bühnenfigur und in eine Gedankenstimme geteilt.
    Für den Regisseur Robert Herzl hat es diese dramaturgische Bedeutung.
    Er sieht sich selbst unverletzt und heil und kann sogar dann auch noch immer wieder in die Handlung eingreifen und Dinge realisieren in seiner Gedankenwelt als Sterbende, zu denen er im Leben vielleicht keinen Mut gehabt hat.
    Siegfried Mattus hat versucht kantable Linien zu komponieren, keine großen Intervallsprünge.
    Es gibt Szenen, wo auch mein kleines Instrumentarium, was ja nur aus elf Musikern besteht, überhaupt gar nicht mitspielt, sondern nur der Chor und die Gesangsstimmen, also dann die menschliche Stimme ganz in den Vordergrund gebracht haben.
    Da gibt es natürlich in dieser Oper auch noch technische Aspekte, dass die ganze Musik beruht auf einer Acht-Ton-Skala und daraus habe ich eine feststehende Harmonik abgeleitet und so, aber das ist vielleicht dann nur etwas für Kenner, das soll für das Publikum und für den einfachen Hörer jetzt im Moment unwichtig sein.
    Die Opernvision der Weise von Liebe und Tod des Cornett Christoph Rilke wird außer der Premiere am 15., noch am 16. und 27.
    April und am 21.
    Juni gespielt.
    Rilkes Cornett hat übermorgen Österreich-Premiere an der Wiener Volksoper.
    Bei uns im Mittagsschanal jetzt die Schlussnachrichten.
    Sowjetunion.
    Der amerikanische Außenminister Schulz hat heute in Moskau Gespräche mit Außenminister Schewadnatze aufgenommen.
    Die beiden Minister haben zuletzt im vergangenen November in Wien Abrüstungsgespräche geführt, allerdings ohne Ergebnis.
    Hauptthema der jetzigen Verhandlungen ist wieder die Abrüstungsfrage.
    Schulz wird Parteichef Gorbatschow ein persönliches Schreiben von Präsident Reagan übergeben.
    Gesprächsthema sind auch die jüngsten Spionageaffären.
    Tschechoslowakei.
    Der frühere Außenminister zur Zeit des Prager Frühlings, Jerzy Hajek, hat sich in einem Interview im Morgenjournal positiv zum jüngsten Gorbatschow-Besuch in der CSSR geäußert.
    Hayek sagte, Parteichef Gorbatschow habe mit der verbalen Zustimmung Prags Ideen vertreten, die bisher tabu gewesen und von den Dogmatikern als ketzerisch verteufelt worden seien.
    Bemerkenswert sei auch, dass es zum ersten Mal keine obligatorische Verherrlichung des sowjetischen Einmarsches in der Tschechoslowakei gegeben habe.
    Ein neuerliches politisches Engagement schloss der 74-jährige Hayek mit dem Hinweis auf sein Alter aus.
    Österreich
    SPÖ-Zentralsekretär Heinrich Keller hat die Zusammenlegung der oberösterreichischen SPÖ-Zeitung Tagblatt mit dem Zentralorgan Arbeiterzeitung verteidigt.
    Keller sagte, dies sei eine autonome Entscheidung der oberösterreichischen Landesorganisation.
    Sie sei aus einer finanziellen Notsituation entstanden.
    Die mediale Versorgung durch die Partei in Oberösterreich wäre durch eine in Linz ansässige Redaktion sichergestellt.
    Der oberösterreichische SPÖ-Obmann Carl Gröner versicherte, die Eigenständigkeit der Berichterstattung werde erhalten bleiben.
    Man könne nicht produzieren, wofür die Geldmittel fehlten.
    Führende Vertreter der Industrie weisen darauf hin, dass die Exporte zunehmend unter Druck geraten.
    Als Gründe nennen sie den Ausfall einzelner Exportmärkte, die geringere Nachfrage in den Industriestaaten und die österreichische Hartwährungspolitik mit einem hohen Schillingkurs.
    Verlangt werden eine entschlossene Budgetsanierung, eine maßvolle Einkommenspolitik und günstigere Konditionen für Ausfuhrkredite.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Auf eine Computerfirma in Tuzing in Oberbayern ist in der vergangenen Nacht ein Brandanschlag verübt worden.
    Der Sachschaden wird mit mehreren Millionen Mark angegeben.
    Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Im Nordalpenbereich Niederschläge, sonst teilweise aufgelockert bewölkt.
    Nachmittagstemperaturen nur 5 bis 11 Grad.
    In mehr als einer halben Minute ist es 13 Uhr.
    Das Mittagsschonal geht zu Ende.
    Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Werner Löw.
    Einen schönen Tag noch und auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    US-Außenminister Shultz kommt nach Moskau
    Mitwirkende: Hörmann, Otto [Gestaltung]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Ort: Moskau [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    SP-Zeitungssterben: Presseschau
    Mitwirkende: Hauer, Ernest [Gestaltung]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    SP-Zeitungssterben: SPÖ-Zentralsekretär Keller dazu
    Einblendung: SPÖ-Zentralsekretär Keller
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Keller, Heinrich [Interviewte/r]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Ort: Wien, SPÖ Parteizentrale Wien, Löwelstraße [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    SP-Zeitungssterben: SP-Landesparteiobmann Grünner dazu
    Einblendung: OÖ-SP-Landesparteiobmann Grünner
    Mitwirkende: Rohrhofer, Franz [Gestaltung] , Grünner, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Marga Hubinek zu Pensionsreform
    Einblendung: Nationalratspräsidentin Hubinek
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Hubinek, Marga [Interviewte/r]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Presseclub Concordia [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Exportaussichten der österreichischen Industrie
    Einblendung: Generaldirektoren Silbermair (Voith), Wolfsberger (Siemens), Winter (Lenzing), Krejci (Industriellenvereinigung)
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Silbermayr, Franz [Interviewte/r] , Wolfsberger, Walter [Interviewte/r] , Krejci, Herbert [Interviewte/r]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Weitere Streiks in Jugoslawien
    Mitwirkende: Chalupa, Gustav [Gestaltung]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Ort: Belgrad [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Preiserhöhungen in Ungarn
    Mitwirkende: Stipsicz, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Ort: Budapest [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Norditalienischer Weinskandal weitet sich aus
    Mitwirkende: Frauscher, Reinhard [Gestaltung]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Ort: Bozen [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: Südtirols Grüne und Konservative tagen in Bozen
    Einblendung: Landesrat Benedikter
    Mitwirkende: Fuchs, Brigitte [Gestaltung] , Gasser, Richard [Gestaltung] , Benedikter, Alfons [Interviewte/r]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Ort: Bozen [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Siegfried Matthus hat Rilke-Cornett vertont
    Einblendung: Musikausschnitt, Komponist Matthus, Regisseur Herzl, Sängerin Eder,
    Mitwirkende: Gabriel, Erich [Gestaltung] , Matthus, Siegfried [Interviewte/r] , Herzl, Robert [Interviewte/r] , Eder, Claudia [Interviewte/r]
    Datum: 1987.04.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1987.04.13
    Spieldauer 00:59:47
    Mitwirkende Löw, Werner [Moderation]
    Bachmair, Udo [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1987.04.13 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-870413_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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