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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsjournal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Das geplante Programm, die Themen der Beiträge.
Vor dem Lukuna-Untersuchungsausschuss werden heute weitere Zeugen einvernommen.
Das Pressegespräch nach dem Ministerrat hat aller Voraussicht nach unter anderem die Diskussionen rund um Jörg Haider, der Kärntner Landeshauptmann, werden wild zum Inhalt.
Darüber hinaus wahrscheinlich auch die Debatte ausgelöst durch die jüngsten Äußerungen der Bischöfe Krenn und Eder.
Die wirtschaftlichen Ursachen der Teuerungswelle in Osteuropa, der Beginn des kubanischen Abzugs aus Angola, eine Bestandsaufnahme der Friedensaussichten in Zentralamerika, die Verhaftung des GSSR-Dissidentenschriftstellers Václav Havel, die Debatte über Sonntagsarbeit in der Bundesrepublik Deutschland, das sind die weiteren Themen.
Von der Kulturredaktion kommt dann noch ein Bericht über ein neues Parilli-Stück im Wiener Volkstheater.
Wir beginnen mit der Meldungsübersicht, heute zusammengefasst von Hans-Christian Scheidt.
Sprecher ist Stefan Bocorny.
Österreich.
Vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in der Affäre Procsch-Lukona werden heute weitere Zeugen einvernommen.
Weil das für gestern vorgesehene Programm der Zeugeneinvernahmen nicht erfüllt werden konnte, sind Verschiebungen notwendig geworden.
So wurde der Salzburger Sicherheitsdirektor Thaler erst heute einvernommen, während die ursprünglich für heute angesetzte Befragung von Innenminister Blecher morgen stattfinden wird.
Die bisher gehörten Zeugen, vorwiegend Salzburger Kriminalbeamte, sagten im Wesentlichen, sie hätten im Sommer 1983 Weisung erhalten, die Ermittlungen einzustellen.
Der Salzburger Sicherheitsdirektor Thaler sagte heute, er hätte sinngemäß aus dem Innenministerium den Auftrag erhalten, mit dem Fall in die Justiz zu gehen und eine sofortige Weiterleitung an die Staatsanwaltschaft herbeizuführen.
Tschechoslowakei.
Der Bürgerrechtskämpfer Vaclav Havel ist in seiner Wohnung in Prag festgenommen worden.
Sein Bruder teilte mit, offenbar wolle die Polizei Informationen über ein Schreiben, das Havel nach eigenen Angaben am Montag erhalten hatte.
Darin kündigt ein bisher unbekanntes Organisationskomitee mit dem Namen »Kollektiver Selbstmord« für kommenden Sonntag auf dem Prager Wenzelsplatz eine Selbstverbrennung an.
Bereits gestern hatten die Behörden in Prag der Menschenrechtsbewegung Charta 77 Kundgebungen zum 20.
Jahrestag der Selbstverbrennung des Studenten Jan Pallach untersagt.
Pallach hatte sich am 16.
Jänner 1969 aus Protest gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen auf dem Wenzelsplatz mit Benzin übergossen und verbrannt.
Jugoslawien, Ungarn.
Die Preise von insgesamt 1300 verschiedenen Waren in Jugoslawien sind neuerlich um 20 bis 100 Prozent angehoben worden.
Nach Berichten jugoslawischer Zeitungen sind von der Preissteigerung vor allem Milchprodukte, Wurst, Alkohol und Waschmittel betroffen.
Nun wird auch ein Ansteigen der Strom- und Benzinpreise befürchtet.
Zehntausende Arbeiter in der ungarischen Region Sáboltsátmár haben gegen die gestern in Ungarn in Kraft getretenen Preiserhöhungen protestiert.
Die Arbeit wurde minutenlang niedergelegt.
In Ungarn wurden Lebensmittel, Autos und Medikamente um bis zu 80 Prozent teurer.
Bundesrepublik Deutschland
Die Affäre um die mögliche Beteiligung deutscher Firmen am Bau einer Chemiewaffenfabrik in Libyen steht im Mittelpunkt einer Sitzung der Regierung in Bonn.
Dabei wird auch über die Verbesserung des Außenwirtschaftsgesetzes beraten.
Illegale Ausfuhren sollen künftig schärfer bestraft werden.
Gegen die Chemiefirma Imhausen in Baden-Württemberg ist unterdessen neues Belastungsmaterial aufgetaucht.
Die amerikanische Zeitung New York Times wirft der deutschen Firma in einem Artikel führende Beteiligung an der chemischen Produktion der umstrittenen libyschen Fabrik vor.
Außerdem soll die Leitung des Unternehmens über die geplante Herstellung von Chemiewaffen informiert gewesen sein.
Libyen bestreitet, dass die Fabrik der Herstellung von chemischen Waffen diene.
Libanon.
Die seit drei Tagen anhaltenden Kämpfe zwischen den verfeindeten Schiiten, Milizen, Hisbollah und Amal haben mindestens 85 Menschen leben und 160 Verletzte gefordert.
Die pro-iranische Hezbollah-Miliz und die pro-syrische Amal-Bewegung liefern einander im Südlibanon und in mehreren Stadtteilen von Beirut schwere Gefechte mit Raketen- und Panzerabwehrgeschützen.
Die Amal-Miliz dürfte die Kontrolle über mehrere Dörfer südlich der Hafenstadt Sidon zurückgewonnen haben.
Angola.
Kuba beginnt heute mit dem Abzug seiner etwa 50.000 Soldaten aus Angola.
Damit wird ein Prozess eingeleitet, der auch zur Unabhängigkeit des seit 20 Jahren von Südafrika verwalteten Namibia führen soll.
Die südafrikanische Regierung hat die Unabhängigkeit von Namibia mit dem Rückzug der Kubaner aus Angola verknüpft.
Ein entsprechendes Abkommen war nach Vermittlung der Vereinigten Staaten Ende vergangenen Jahres geschlossen worden.
Österreich Südafrika bedauert jetzt offenbar das Einreiseverbot für eine österreichische Kirchendelegation im Oktober vergangenen Jahres.
Nach den Worten von Außenminister Mock habe Südafrika sein Bedauern über das Einreiseverbot geäußert und für den Fall neuerlicher Visa-Anträge zu einem anderen Zeitpunkt eine wohlwollende Prüfung zugesichert.
Die Kirchendelegation sollte auf Einladung der katholischen Bischofskonferenz südliches Afrika die Republik Südafrika und Namibia besuchen.
Die südafrikanischen Behörden hätten den Zeitpunkt der Reise, der mit Kommunalwahlen zusammengefallen wäre, als nicht opportun betrachtet, sagte Außenminister Mock.
Der Vorsitzende der Kirchlichen Kommission, Justitia et Pax, Weihbischof Kuntner, erklärte, man nehme diese Entscheidung der südafrikanischen Regierung zunächst zur Kenntnis und werde prüfen, wie in dieser Angelegenheit weiter vorgegangen werden soll.
Schweiz Die Schweizer Armee verkauft 200 alte, ausgemusterte Panzer.
Ein Panzer kostet umgerechnet etwa 48.000 Schilling.
Die Käufer müssen über den Verwendungszweck Auskunft geben und die 50 Tonnen schweren Panzer ordnungsgemäß abstellen.
Die verkauften Panzer sind fahrbar, wurden aber schießuntauglich gemacht.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Über den Niederungen verbreitet nebelig trübes Wetter, sonst sonnig.
in der kommenden Nacht im Westen Eintrübung.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 4 bis 10 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 5 bis plus 3 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
In der ersten Tageshälfte bei starker Bewölkung, strichweise Regen, oberhalb 1000 Meter Schneefall.
Dann Bewölkungsauflösung und Übergang zu heiterem Wetter.
Nordwestwind.
Tageshöchsttemperaturen 4 bis 10 Grad.
Die Vorschau auf übermorgen, meist sonnig, aber nicht mehr so mild.
Jetzt noch die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt durch Hochnebel 3 Grad, Eisenstadtnebel 1 Grad, St.
Pölten Heiter 6, Linz Heiter 6, Westwind 20 km in der Stunde, Salzburg Heiter 8, Innsbruck Heiter Bodennebel 0, Bregenz Heiter 2 Grad, Graz wolkig 0 und Klagenfurt Heiter minus 3 Grad.
Die Zeit 12 Uhr, 8 weißoeben.
Zweiter Tag des Lukona-Untersuchungsausschusses im Parlament.
Der Fahrplan der Zeugeneinvernahmen ist bereits ordentlich durcheinandergekommen.
Eigentlich wäre heute schon die Zeugeneinvernahme von Innenminister Karl Blecher auf der Tagesordnung gestanden.
Der Ausschuss ist jedoch gestern, obwohl er 14 Stunden lang bis nach Mitternacht getagt hat, mit der Zeugenliste nicht fertig geworden.
Das wird heute nachgeholt.
Der Zeuge Karl Blecher soll erst morgen gehört werden.
Im Mittelpunkt des heutigen Tages steht die Einvernahme des Salzburger Sicherheitsdirektors Günther Thaller.
Der Ausschuss will herausfinden, was es mit der Vorgangsweise der Salzburger Sicherheitsdirektion nach Einlangen der Anzeige gegen Udo Proksch & Co.
im Jahr 1983 tatsächlich auf sich hat.
Die heutigen Beratungen des Ausschusses haben vor etwas mehr als zwei Stunden begonnen.
Aus dem Parlament melden sich Franz Simbürger und Robert Stoppacher.
Zunächst war das Titelfoto der heutigen Ausgabe der Kronenzeitung gleich zu Beginn der Sitzung des Lukona-Ausschusses Anlass für ein kurzes Politgeblänkel noch vor Beginn der weiteren Zeugeneinvernahmen.
Das Zeitungsfoto zeigt nämlich den SPÖ-Abgehörigen Peter Schieder, Mitglied des Untersuchungsausschusses, gemeinsam mit Udo Proksch neben einer überdimensionierten Geburtstagsdorte.
Das grüne Ausschussmitglied Peter Pilz verlangte eine Debatte darüber.
Pilz gibt sich damit zufrieden.
Dann der eigentliche Beginn der Einführung.
Als erster wird heute der Salzburger Sicherheitsdirektor Günther Thaler als Zeuge gehört.
Thaler berichtet zunächst über die einzelnen Schritte seiner Behörde nach Einlangen der Anzeige des Salzburger Privatdetektivs Dietmar Guggenbichler gegen Proksch und andere.
Unmittelbar nachdem er von der Anzeige erfahren habe, am 4.
Juli 1983, habe er das Innenministerium davon in Kenntnis gesetzt.
Und zwar Ministerialrat Schulz, seinen direkten Vorgesetzten, und in weiterer Folge auch Ministerialrat Herrmann, den Leiter der Staatspolizei.
Ist es üblich, in einem solchen Fall gleich mit dem Innenministerium zu telefonieren, wollen Ausschussmitglieder wissen.
Ja, sagt Thaler, immerhin sei es ja auch um den Verdacht groß angelegter Waffenschiebereien gegangen.
Die Ermittlungen seien dann von zwei Salzburger Beamten und zwar den Gruppeninspektoren Meier und Kratzer engagiert weitergeführt worden.
Ob es etwa eigenmächtige Ermittlungen waren, will Ausschussvorsitzender Ludwig Steiner wissen.
Das wird von Thaler in Abrede gestellt.
Als dann der ganze Fall immer mehr in die Öffentlichkeit gekommen sei, habe es die Weisung aus dem Innenministerium gegeben, Erhebungen einstellen, Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstatten.
Und zwar war das am 9.
August 1983.
Und Thaler zitiert ein Telefonat vom 8.
August mit dem damaligen Leiter der Staatspolizei und heutigen Sektionschef Armin Hermann im Innenministerium.
Sinngemäß soll Hermann unter Hinweis auf diverse Zeitungsmeldungen gesagt haben, Herr Kollege, jetzt müssen wir an die Justiz gehen.
veranlassen sie die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.
Im Vordergrund, so Sicherheitsdirektor Thaler, sei also die Anzeigerstattung gestanden, nicht der Stopp der polizeilichen Ermittlungen.
Als Gründe für die vorgeschriebene Eile bei der Anzeigerstattung, die Anzeige an die Staatsanwaltschaft sollte ja noch am gleichen Tag erfolgen, gibt Thaler vieles an.
Die Erhebungen in Salzburg seien abgeschlossen gewesen.
Es stand Mordverdacht im Raum und da müsse auf jeden Fall eine Anzeige erfolgen.
Er habe Bedenken wegen der Zuständigkeit der Salzburger Behörden gehabt.
Weiterer Grund, die umstrittene Person und die Methoden des Konfidenten, des Detektivs Dietmar Guggenbichler und das enge Verhältnis zwischen dem Ermittlungsbeamten Meier und Guggenbichler.
Dieses Verhältnis habe ihm Kopfzerbrechen bereitet, sagt Thaller.
Das Aufhorchen lässt Tala dann bei den Fragen zum Verhältnis zwischen Staatspolizei und Kriminalpolizei.
Die freiheitliche Abgeordnete Patik Babley will wissen, ob es denn üblich sei, dass in einer kriminalpolizeilichen Angelegenheit der Sicherheitsdirektor sich an die Staatspolizeiabteilung im Innenministerium wende und berichte.
Thaler darauf, üblich ist es nicht.
Ich kann mir nur vorstellen, das war so, weil Proksch eng befreundet mit dem Innenminister war.
Patrick Pablé darauf, Ministerialrat Hermann ließ sich informieren, um den Minister zu informieren.
Thaler, ich weiß nicht, aber ich vermute es.
Ich bin eigentlich überzeugt, dass deswegen Hermann die Informationen wollte.
Auf Befragen des SPÖ-Abgeordneten Sepp Rieder gibt Thaler später allerdings zu, dass er keine konkreten Hinweise für seine Vermutung gehabt habe.
Rieder darauf, ist es möglich, dass sich das heute nach intensiver Medienberichterstattung für sie anders darstellt als damals?
Und Sicherheitsdirektor Thaler, ja, möglich ist es.
Und noch einmal Aufregung gab es auch vor wenigen Minuten.
Auf Befragen von Peter Pilz bestätigt Thaler, dass er gestern noch mit Sektionschef Hermann zusammengekommen sei und zu diesem Treffen auch Innenminister Blecher erschienen sei.
Und dabei seien die Fernschreiben über den gestrigen Tag im Lukone-Ausschuss durchgegangen worden.
Frage von Pilz, sie haben sich also mit Hermann und dem Innenminister über den Ausschuss unterhalten, Thaler nickt dazu.
Ein Gespräch Blecher, Hermann Thaler,
Also Blecher, Sektionschef Herrmann und Thaler hat es nach Thalers Aussagen auch schon vor drei Wochen in Salzburg gegeben.
Die Vernehmung des Salzburger Sicherheitsdirektors Günther Thaler dauert zur Stunde noch an.
Für den weiteren Tagesverlauf ist auch eine Gegenüberstellung Thalers mit zwei Zeugen von gestern vorgesehen, nämlich dem Ermittlungsbeamten Meier und dem Leiter der staatspolizeilichen Abteilung in Salzburg, Stürzenbaum.
Soviel von den heutigen Beratungen des Lukona-Untersuchungsausschusses und damit zurück zum Studio.
Danke Robert Stobacher und Franz Simbürger.
12.14 Uhr.
Bei Steyr Daimler Buch im Hauptwerk Steyr herrscht wieder Aufregung.
Der Anlass ist der Plan des holländischen Lkw-Herstellers DAF, eine Mehrheitsbeteiligung an der Lkw-Fertigung in Steyr anzustreben.
Der Geschäftsführer von DAF in Österreich sprach von einer Entscheidung bis Ende März.
Gegen eine solche Mehrheitsbeteiligung hat heute die Belegschaftsvertretung von Steyr scharf protestiert.
Der stellvertretende Zentralbetriebsratsobmann Rudolf Pimsel befürchtet den Verlust von nicht weniger als 1.000 Arbeitsplätzen.
Mit ihm sprach am Telefon Werner Hofer.
Herr Zentralbetriebsratsobmann, Stellvertreter Pimsel, ich glaube bei den Belegschaftsvertretern haben die jetzigen Ankündigungen und Aussagen von DAF Österreich doch einigermaßen Überraschung, um nicht zu sagen Bestürzung, ausgelöst.
Wie sehen Sie die Situation?
Es ist richtig, ich bin heute früh schon von meinen Kolleginnen und Kollegen informiert worden, inwieweit die heute in den Medien zu lesende Nachricht stimmt, dass Dach bereits im März steuermehrheitlich übernehmen wird.
Ich bin deswegen beunruhigt, weil auch gleichzeitig noch Informationen aus dem Kollegenkreis kommenschaften sehr faulsicher da anrufen,
und fragen, ob denn überhaupt noch ein steurer Fahrzeug verkauft werden kann, wenn im März nur mehr der DAF das Sagen hat und unter Umständen in Kürze nur mehr Komponenten für DAF in Steuer erzeugt werden.
Ist das eine Ihrer zentralen Befürchtungen, dass die Lkw-Sparte in Steuer dann wesentlich reduziert werden könnte?
Wenn die Meldungen, die ja nach den Aussagen, die ich lese, vom Geschäftsführer von DAF Österreich stammen,
richtig sein sollten, dann ist zu befürchten, dass eine größere Zahl von Arbeitsplätzen gefährdet sind.
In welcher Größenordnung?
Wir haben derzeit rund 4.200 Mitarbeiter in Steuer im Bereich Nutzfahrzeuge und Landmaschinen beschäftigt.
Davon sind etwa 3.000
der sparte Nutzfahrzeuge zuzuzählen.
Und es könnte durchaus der Fall sein, und ich möchte meine Kolleginnen und Kollegen nicht verunsichern, dass etwa ein Drittel davon gefährdet erscheint, wenn diese Meldung stimmt.
Das würde heißen, etwa 1000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Das könnte durchaus passieren.
Wie soll es jetzt weitergehen?
Ich nehme an, Sie werden sofort versuchen, mit dem Vorstand ins Gespräch zu kommen über diese Frage.
Ich habe bereits, nachdem der Vorstand sich in einer Klausur befindet, gebeten, aufgrund dieser Meldungen uns zu informieren, welchen Wahrheitsgeräut diese Nachricht in den Medien hat.
Einen Rückruf habe ich nachverständlicherweise ausgeständigt.
Wir sind aber der Auffassung, sollte bereits tatsächlich eine
Vorentscheidung bezüglich einer Übernahme durch Dach gefallen sind, dann ist wieder einmal die Belegschaft über deren Köpfen hinweg sozusagen vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
Wie werden Sie dann reagieren?
Wie würden Sie dann reagieren?
Wir werden unsere Interessensvertretung ersuchen und gleichzeitig auch selbst entsprechende Maßnahmen ergreifen, die eine Lösung
verhindert die nach dem derzeitigen Wissenstand meiner Person nicht die günstigste Lösung für Steuer darstellt.
An welche Maßnahmen denken Sie hier?
Wir werden versuchen über politische Einflussnahme auf den Eigentümer einzuwirken.
Steyr-Daimler-Buch-Generaldirektor Otto Voisin erklärte in einer ersten Stellungnahme, die vom stellvertretenden Zentralbetriebsratsobmann geäußerten Befürchtungen seien zumindest verfrüht.
Eine Mehrheitsbeteiligung des holländischen DAF-Konzerns sei die am wenigsten wahrscheinliche Variante, sagte der Steyr-Chef, und ebenso wenig wahrscheinlich sei auch der Abbau von 1.000 Arbeitsplätzen.
In erster Linie werden Zulieferungen mit anderen Lkw-Herstellern geprüft.
DAF sei nach wie vor nur einer von mehreren Gesprächspartnern.
Auf keinen Fall werde man sich aber politischem Druck beugen, sagte der Steier-General.
In den meisten osteuropäischen Staaten, vor allem aber in Ungarn, Jugoslawien, Polen und Bulgarien, sind massive Preiserhöhungen vor allem für Grundnahrungsmittel in Kraft getreten.
Eine derartige Teuerungswelle bedeutet für die Bevölkerung dieser Länder immer wieder Schockerlebnisse, denn man lässt sich sehr lange Zeit, bis die künstlich diktierten Preiserhöhungen Ausmaße von 80 Prozent und auch mehr erreichen.
Was steckt dahinter?
Warum geschieht das gerade in den letzten Jahren in den KP-regierten Ländern Europas öfter als früher und welche sind nun die Auswirkungen?
Hans Adler versucht diese Fragen zu beantworten.
Es sind die Sünden der Vergangenheit, welche jetzt die Wirtschaftslenker der europäischen Ostblockstaaten einholen.
Diese Sünden haben darin bestanden, dass man jahrzehntelang an dem Dogma festgehalten hat, im Sozialismus gibt es keine Inflation.
Es gibt sie aber.
Und selbst wenn das Wunder geschehen wäre, dass der Sozialismus, sprich Kommunismus imstande gewesen wäre, die Produktionskosten auf ewig festzuschreiben.
Aus dem Ausland musste die Inflation importiert werden, in Form von teureren Maschinen und Anlagen,
eines steigenden Ölpreises und steigender anderer Rohstoffkosten.
Also hat man die Preise künstlichermäßigt und den Ostblockbürgern vorgegaukelt.
Der Kommunismus schaffe die absolut heile Welt.
Die Folge, in der DDR etwa, machen die Subventionen bei den Grundnahrungsmitteln bereits 70% ihres Detailverkaufswertes aus.
In der Sowjetunion kostet ein Kilo Fleisch im staatlichen Laden 2,50 Rubel, aber den wirklichen Preis erfährt man beim Einkauf auf dem Kolkhozmarkt.
Sieben bis neun Rubel pro Kilo.
Die horrenden Kosten für diese Subventionen erleichtern sich die Wirtschaftsverantwortlichen der Ostblockländer, indem sie einfach die Banknotenpresse laufen lassen.
Sie drucken sich das Geld, das sie brauchen, für das es aber keine volkswirtschaftliche Leistung als Basis gibt.
Irgendwann aber landet dieses Geld beim Konsumenten und er kann sich dafür nichts kaufen.
Es gibt ja nicht alles, was er gerne möchte.
Und der Staat hat kein Interesse, mehr Güter des täglichen Bedarfes anzubieten, weil der Kauf jedes Kilo Brotes, Mehls, Zuckers oder Fleisches irgendwo im Land einen Griff in den Staatssegel bedeutet.
Ein Teufelskreis.
Die Bevölkerung hat darauf natürlich reagiert.
Der schwarze Markt in den Ostblockstaaten ist ein wirtschaftliches Faktum.
In den kommunistischen Ländern Europas machen die Nahrungsmittelkosten durchschnittlich 50%, in Extremfällen bis zu 70% der Einkommen aus.
Zum Vergleich, der Westeuropäer gibt 17 Prozent seines Einkommens für Nahrungsmittel aus und sein Tisch ist zweifellos reichhaltiger gedeckt als der seines Pendants jenseits des eisernen Vorhanges.
Wie schwer es für einen staatlichen Apparat ist, Preise zu diktieren, die sich eigentlich aus wirtschaftlichen Aktivitäten von selbst ergeben sollten,
Das kann jeder interessierte Österreicher nachvollziehen, der sich an die Benzinpreis- und Versicherungsprämien gerangelenden österreichischen Amtlichen Preiskommission der Vergangenheit erinnert.
Das hat damals oft für unverhältnismäßig große politische Konflikte gesorgt.
Warum sollte es im Ostblock anders sein?
Und dort ist praktisch jeder Wichtige.
Für den Konsumenten natürlich wichtige Preis amtlich zu regeln.
Also gibt es immer lange Pausen zwischen den einzelnen Preisanpassungen und entsprechend hoch fallen sie aus.
Dass gerade der 1.
Jänner 1989 wieder ein markantes Preiserhöhungsdatum im Ostblock ist, hängt natürlich mit der inzwischen fortgeschrittenen Perestroika im Mutterland des Kommunismus, der Sowjetunion, zusammen.
Man hat sich im europäischen Ostblock auf den Weg in Richtung einer, man könnte es sozialistische Marktwirtschaft nennen, gemacht.
Dieser Weg ist dornig aus der schon beschriebenen Situation heraus.
Und er führt vor allem zu sozialen Problemen in den betroffenen Ländern, denn eine Nahrungsmittelpreiserhöhung zwischen 80 und 100 Prozent trifft natürlich den Ärmeren viel härter als den reicheren Bürger.
Ganze Bevölkerungsgruppen rutschen unter die Armutsgrenze und machen das Problem einer Lohnanpassung virulent.
Wie aber soll man für einzelne Gruppen Löhne anpassen und für andere nicht, ohne die Gleichmacherei des Systems ad absurdum zu führen?
Diese Schwierigkeiten zu überwinden dauert Zeit und dazwischen häufen sich die sozialen Probleme.
Sie äußern sich dann in Leistungsverweigerung.
der sich benachteiligt fühlenden Arbeitskräfte, die tachinieren daneben am Arbeitsplatz, der Schwarzhandel blüht, es wird geschmuggelt und schließlich gestreikt.
Dennoch, der Zeitpunkt ist günstig, mit den Sünden der täglichen Praxis Schluss zu machen.
Die internationale Konjunktur macht den Westen zum guten Kunden für Exportwaren, die Rohstoffpreise sind erschwinglich, die weltweite Inflation mäßig und die Zinsen für Kredite sind tragbar.
Wann also, wenn nicht jetzt, sollen die Wirtschaftslenker im Ostblock ihren Bürgern die bittere Pille der Systemanpassung verordnen?
Eine Pille übrigens, die den meisten der betroffenen Länder von der Weltbank als Kreditgeber schon lange dringlich verschrieben wird.
Sie hören einen Bericht von Hans Adler.
Am 16.
Jänner, also am kommenden Montag, jährt sich zum 20.
Mal die Selbstverbrennung des Prager Studenten Jan Pallach, der sich aus Protest gegen die Okkupation der CSSR durch Warschauer Pakt-Truppen den Tod gegeben hat.
Jetzt alarmiert die Drohung einer neuerlichen Selbstverbrennung die tschechoslowakische Hauptstadt.
Ein Unbekannter hat dem Dissidentenschriftsteller Václav Havel in einem Brief von seinem Vorhaben in Kenntnis gesetzt.
Havel ist daraufhin gestern Nacht von der Polizei verhört worden.
Barbara Kudenhofe-Kalergi informiert.
Wir können eine Provokation nicht ausschließen, aber wir müssen die Sache trotzdem ernst nehmen, sagt Václav Havel heute.
Er hat nach Empfang des Briefs mit der Selbstmorddrohung über Radiofreies Europa, BBC und Voice of America an den Absender appelliert, von seinem Vorhaben abzulassen.
Das tschechoslowakische Fernsehen hat es abgelehnt, den Appell zu bringen.
Die Opposition hat vor, am Sonntag auf dem Wenzelsplatz in einem stillen Gedenken an den Jahrestag von Jan Pallach zu erinnern.
Havel hat die Behörden gebeten, dabei nicht einzuschreiten.
Ein möglicher Verzweiflungstäter würde eher auf die Stimme der Bürgerrechtler hören als auf die Stimme der Polizei.
In dem anonymen Selbstmordbrief an Havel, die unbestrittene Leitfigur der Opposition, solidarisiert sich der Schreiber mit den Zielen der Charta 77.
Auch die Charta-Sprecherin Dana Njemtsova hat einen solchen Brief bekommen.
In dem Appell von Vaclav Havel heißt es, Selbstmord sei kein Heldentum, das Land brauche keine Selbstmörder, sondern Leute, die das Leben und die Zukunft meistern.
Das nächtliche Polizeiverhör, sagt Havel heute, ist übrigens durchaus zivilisiert verlaufen.
Wenn es um Menschenleben geht, hätten die Beamten gesagt, müssten politische Differenzen zurückstehen.
Das geplante stille Gedenken an Jan Pallach ist vor einigen Tagen verboten worden.
Die Oppositionsgruppen wollen es aber trotzdem durchführen.
Eine Woche danach soll dann eine nationale Gedenkfahrt zum Grab Jan Pallachs in dessen Heimatort Všetati bei Prag stattfinden.
Der Student hatte sich an jenem 16.
Jänner 1969 vor dem Wenzelsdenkmal mit Benzin übergossen und angezündet.
Das Fanal erinnerte an den Flammentod des böhmischen Kirchenreformers Jan Hus, der im 15.
Jahrhundert auf dem Konzil von Konstanz verbrannt wurde.
An Jan Pallachs Begräbnis hatten damals tausende Menschen teilgenommen.
In Prag wird es heute für möglich gehalten, dass es tatsächlich einen jungen Menschen gibt, der heute Jan Palachs Tat wiederholen möchte.
Es ist aber auch durchaus möglich, dass der Selbstmordbrief geschrieben wurde, um die Charta 77 zu diskreditieren und einen Vorwand zu haben, das geplante Gedenken zu verhindern.
Informationen von Barbara Kutenhofe-Kalergi.
Kuba beginnt heute mit dem Abzug seiner schätzungsweise 55.000 Soldaten aus Angola.
Damit wird ein Prozess eingeleitet, der auch zur Unabhängigkeit für das seit 20 Jahren völkerrechtswidrig von Südafrika verwaltete Namibia führen soll.
Die Regierung in Pretoria hatte die Entlassung der früheren deutschen Kolonie Südwestafrika aus ihrer Verwaltung mit dem Rückzug der Kubaner verknüpft, die seit 13 Jahren an der Seite der marxistischen Regierung Angolas gegen westlich unterstützte Rebellen kämpfen.
Entsprechende Abkommen waren nach Vermittlung der USA Ende vorigen Jahres geschlossen worden.
Mit Ordensverleihungen und einer Parade in einem Militärlager verabschiedeten kubanische und angolanische Offiziere gestern Abend die ersten Soldaten, die heute das Land verlassen.
Klaus Metzler.
Ein Abschied, der zum Stolz gereicht.
Die Kubaner glauben allen Grund zur Genugtuung zu haben.
wenn sie nun daran gehen, ihre mindestens 55.000 Mann aus Angola in Etappen bis spätestens 1.
Juli 1991 abzuziehen.
Das erste Kontingent, 450 Soldaten, darunter eine aus Frauen bestehende Luftabwehrbatterie,
wird heute in einer symbolischen Luftbrücke in die Heimat zurückgeflogen, erinnernd an die Operation Carlotta vor über 13 Jahren, als sowjetische Transportflugzeuge die ersten Söldner aus Kuba in das gerade unabhängig gewordene Angola schafften.
300.000 Kubaner kämpften seitdem
in der einst portugiesischen Kolonie gegen Südafrikaner und UNITA.
Der sozialistischen Bruderhilfe Fidel Castros verdanken es die Marxisten in Luanda, dass sie noch an der Macht sind.
Ein kubanischer Brigadegeneral gestern während des militärischen Abschiedsteremonials auf dem Funda-Stützpunkt, 35 Kilometer nordöstlich von Luanda.
Mit der UNITA müssen die Angolaner jetzt selbstfertig werden.
Wir waren nur wegen der Südafrikaner hier.
Und Angolas Verteidigungsminister Tonja in seiner Rede, vergesst niemals Angola, denn hier habt ihr gekämpft, hier seid ihr gestorben.
Sie haben gut gekämpft, die Männer und Frauen von der Karibikinsel.
5000 der ihren liegen in Angola begraben.
Vor allem jedoch räumten sie mit einer Legende auf, der der Unbezingbarkeit der regionalen Supermacht Südafrika.
Die Uneinnehmbarkeit der südangolanischen Stadt Cuito Cuanavale im letzten Jahr sowie der Verlust der Luftüberlegenheit über Angola zwangen nicht zuletzt Preptoria an den Verhandlungstisch.
Die Unabhängigkeit Namibias gegen den Kubanerabzug aus Angola, dieser Deal schien Präsident Botha schließlich der Verlust des strategisch so wichtigen Territoriums Südwestafrika wert.
Im November wird dort gewählt.
Aus der letzten Kolonie Afrikas wird nach 105 Jahren weißer Herrschaft der schwarze Frontstaat Namibia.
3000 Kubaner müssen bis zum 1.
April dieses Jahres Angola verlassen haben, wo in den nächsten Wochen eine lächerlich kleine UNO-Beobachtungsgruppe in einer Stärke von gerade 90 Mann die stufenweise kubanische Truppenentflechtung kontrollieren soll.
Deren Kommandeur, der brasilianische General Gomes, stand gestern auf der Ehrentribüne, als die 450 kubanischen Infanteristen, Piloten und Geschützpersonal verabschiedet wurden.
Bisher sieht es so aus, als hielten sich die Signatarstaaten von New York an die Abmachungen.
Kubas stellvertretender Armeeminister ließ jedenfalls in Luanda keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit des kubanischen Abzugs aus Angola
dessen Präsident Dos Santos inzwischen den UNITA-Rebellen nebst ihrem Führer Zawimbi eine Amnestie anbot.
Eindringlich ermahnte Südafrikas Außenminister Pikbote am Montag noch einmal, Angolaner und Kubaner zu ihrem Wort zu stehen.
Andernfalls sei der so mühsam ausgehandelte Friedenskompromiss für das südliche Afrika
Während sich auf der ganzen Welt die Regionalkonflikte beruhigen, will der Friedensprozess in Mittelamerika nicht recht in Gang kommen.
1987 hatte der Präsident von Costa Rica, Oscar Arias, für seinen Friedensplan den Nobelpreis bekommen.
Dieser Arias-Plan sah vor, dass in allen fünf beteiligten zentralamerikanischen Staaten Waffenstillstände ausgehandelt werden, die politischen Gefangenen amnestiert werden, jede Unterstützung an Rebellen in anderen Staaten eingestellt wird.
politische Flüchtlinge und Oppositionspolitiker zur Rückkehr ermuntert und die bürgerlichen Freiheiten wiederhergestellt werden.
Der Großteil dieses Kataloges blieb aber bisher unerfüllt.
Auch weitere Treffen der fünf Staatschefs konnten daran nichts ändern.
Am Sonntag dieser Woche wollten die Staatschefs erneut zusammentreffen, um den Friedensplan vor dem endgültigen Scheitern zu retten.
Nun hat aber gerade der Initiator des Plans, Oskar Arias, das Treffen abgesagt.
Die Reaktionen sind heftig.
Jörg Haffkemeyer berichtet.
Zum vierten Mal soll er nun verschoben werden, der für den 15. und 16.
Januar geplante mittelamerikanische Präsidentengipfel.
Das hat außer in Costa Rica in den übrigen vier zentralamerikanischen Staaten zu einer beträchtlichen politischen Verstimmung geführt, weil es ausgerechnet der kostarikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger Oscar Arias war, der seinen vier Präsidentenkollegen in der Krisenregion am Freitag vergangener Woche schriftlich die Verlegung des Gipfels in den Februar hinein vorgeschlagen hatte.
Alles spricht dafür, dass Arias, der Autor des im August 1987 in Guatemala unterzeichneten Friedensplans, von den USA unter erheblichen politischen Druck gesetzt wurde.
Aus der guatemaltekischen wie kostarikanischen Hauptstadt wurde dazu am Montag bekannt, dass sich Arias mit dem US-Botschafter in Costa Rica zuvor getroffen hatte, um anschließend für eine Verlegung einzutreten.
Formale Gründe sprechen für eine Verschiebung, meinte er unterdessen besonders,
von der guatemaltekischen und nicaraguanischen Regierung kritisierte Politiker und keinesfalls hätte die Regierung in Washington irgendwelchen Druck ausgeübt.
Tatsächlich ist der daran gelegen, dass die fünf Regierungschefs erst nach der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten George Bush am 20.
Januar ihre Konferenz abhalten.
Bush wolle, war von westlichen Diplomaten in Mittelamerika zu hören, erst einmal seine Außenpolitik formulieren, bevor sich die Zentralamerikaner artikulieren.
Der christdemokratische Präsident El Salvador José Napoleón Duarte meinte trocken, seine Regierung habe alle nötigen Vorbereitungen getroffen, damit das Treffen wie geplant stattfinden könne.
Ohne dass sich der Präsident von Honduras explizit äußerte, war aus der Hauptstadt Tegucigalpa am Montag zu erfahren, auch Honduras sei dafür, dass man sich jetzt treffe.
Entsprechend wolle sich Präsident Ascona am heutigen Tage während seines Kurzbesuchs in Washington erklären, bei dem er auch mit George Bush zusammentrifft.
Und die christdemokratische Regierung Guatemalas will die Verschiebung des Gipfels, der im vergangenen Jahr bereits überfällig gewesen sei, überhaupt nicht akzeptieren.
Sie vertritt einen ähnlichen Standpunkt wie die sandinistische Regierung Nicaraguas, die die Konferenzverlegung als einen Schritt bezeichnete, der einem Mord an dem guatemaltekischen Friedensplan gleichkomme.
Die mittelamerikanischen Staaten hätten mit diesem Gipfel die Chance gehabt, ein Stück politischer Autonomie zu zeigen, hieß es sowohl in Managua wie in Guatemala City.
So werden die Chancen für eine baldige Friedensregelung in Guatemala, El Salvador und Nicaragua zum Beginn des Jahres 1989 als sehr gering eingeschätzt, knapp eineinhalb Jahre nach dem Abschluss des Friedensdokumentes von Guatemala.
Einmal mehr starren die mittelamerikanischen Politiker nach Washington, in diesen Tagen aber auch nach Caracas, wo am 2.
Februar der neue sozialdemokratische Präsident Carlos Andrés Pérez das Amt übernimmt.
Von ihm, der in der gesamten Region über glänzende Verbindungen verfügt,
Erwarten sich besonders die Guatemalteken und Nicaraguaner die Wiederbelebung eines Prozesses, der im August 1987 mit so viel Enthusiasmus eingeleitet wurde und der seit dem Sommer vergangenen Jahres nicht einmal mehr die Bezeichnung Prozess verdient.
Berichterstatter war Jörg Hafkemeyer.
12.35 Uhr.
Noch einmal zurück ins Parlament, wo der Lukona-Untersuchungsausschuss tagt.
Vor wenigen Minuten hat es nämlich eine Überraschung gegeben, berichtet Waltraud Langer.
Als der grüne Abgeordnete Peter Pilz den Salzburger Sicherheitsdirektor Günther Thaller darauf hinweist, dass es von ihm in Bezug auf die Erteilung von Weisungen im Fall Lucona nachweislich zweimal falsche Niederschriften gebe, sagt Thaller, vielleicht habe ich das in einer Art vorauseilenden Gehorsam gemacht.
Ich wollte den Herrn Minister und Sektionschef Herrmann möglichst aus der Sache heraushalten.
Pilz, war es die Idee, sie herauszuhalten?
Thaller,
Naja, es klingt schlecht, wenn der Herr Minister oder der Sektionschef Weisungen in der Sache erteilen.
Das wollte ich vermeiden.
Ich wollte Sie nicht belasten und die Sache auf mich nehmen.
Ich möchte aber sagen, es ist nichts Unrechtes geschehen.
Pilz, schließen Sie aus, dass Sie jetzt Ihre Aussagen auch in einer Art voraus- oder nachhaltigem Gehorsam machen.
Thaller, das schließe ich aus.
Später will ÖVG-Abgeordneter Felix Ermakörer noch einmal genau wissen, ob Thaller zugebe, dass er falsche Aussagen gemacht habe.
Thaller,
Ich bin jetzt schon total konfus.
Sie können mich jetzt alles fragen.
So ist ja nicht einmal ein Inquisitionsverfahren.
Daraufhin wurde die Sitzung unterbrochen und ich gebe wieder zurück ins Studio.
Danke, Waltraud Langer.
Der Artikel 140 des bundesdeutschen Grundgesetzes definiert den Sonntag als Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung.
Eine Bestimmung mit langer Tradition.
Bereits im Jahr 321 erließ Kaiser Konstantin der Große das erste staatliche Gesetz zum Schutz des Sonntags.
Alle Richter sowie das Volk in den Städten und die Ausübung sämtlicher Gewerbe sollen am Heiligen Sonntag ruhen, befahl der Kaiser seinen Untertanen.
Aber seit Monaten ist der Heilige Sonntag in der Bundesrepublik Gegenstand heftigster Debatten.
Losgetreten hatte sie der provokante und ideenreiche saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine.
Eine längere Laufzeit von Maschinen über den Freitag hinaus, so Lafontaine am SPD-Parteitag vergangenen August, dürfe nicht tabuisiert werden.
Und da diese zusätzliche Auslastung der Maschinen ja auch nur durch zusätzliche Arbeit von Bedienungs- und Wartungspersonal möglich wird,
sah der Arbeitsmarkt-Theoretiker Lafontaine auch gleich Hoffnung für viele Arbeitslose.
Aber wieder einmal hatte sich der findige Sozialdemokrat mitten in die Nesteln gesetzt.
Geprügelt wurde er für seine Idee vor allem von den Gewerkschaften, die ein mühsam erkämpftes Recht, nämlich die Wochenendruhe, bedroht sehen.
Aber im Vorfeld des zu erwartenden Konkurrenzkampfes im EG-Binnenmarkt ab 1992
wollen die Arbeitgeber das Thema nicht ruhen lassen.
Die Diskussion um die Arbeit am Wochenende wird immer schärfer.
Aus Bonn meldet sich Helmut Brandstetter.
Samstags gehört Fatih mir, stand groß auf dem Plakat und darauf abgebildet war ein junger Mann glücklich lächelnd mit seinem Kind an der Hand.
So führten die deutschen Gewerkschafter in den 60er Jahren ihre Kampagne für das Freiwochenende.
Es wurde schließlich in der Gewerbeordnung festgeschrieben.
Ausnahmen werden nur dort genehmigt, wo es das Allgemeinwohl erfordert, also etwa im Dienstleistungsbereich, oder die Technologie es verlangt, so in gewissen Bereichen der Stahlindustrie.
Das freie Wochenende als unumstößliches Dogma der Gewerkschaft galt auch noch im Frühjahr 1984, als Metaller und Drucker mit einem langen Streik den Einstieg in die 35-Stunden-Woche ertrotzten.
Alle Angebote der Unternehmer bei der Arbeitszeit nachzugeben, wenn dafür wenigstens auch am Samstag gearbeitet würde, wurden schroff und einstimmig zurückgewiesen.
Diese Eintracht in der deutschen Gewerkschaft ist fünf Jahre später vorbei.
Gerade während der Weihnachtsfeiertage hat der Chef der großen Chemiearbeitergewerkschaft, Hermann Rappe, das Tabu gebrochen.
Arbeit am Wochenende und auch am Sonntag so rappe, müsste in Einzelfällen auch aus wirtschaftlichen Gründen erlaubt sein.
Der Chemierweiterchef.
Es geht um das freie Wochenende, was wir auch weitgehend erhalten wollen.
Aber es geht andererseits um beantragte Ausnahmeregelungen.
Manche glauben, dazu nicht Stellung nehmen zu müssen.
Ich glaube ja, weil wir unsere Kollegen nicht alleine lassen wollen.
Es geht um technologische Prozesse.
Und es geht darum, dass diese technologischen Prozesse mit den wirtschaftlichen Problemen ineinander zusammenfließen.
Rappe schloss sich damit dem von ihm sonst wenig geliebten stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine an, der schon seit längerem verkündet, man müsse kürzere Arbeitszeit und damit neue Stellen für die Arbeitslosen durch längere Maschinenlaufzeiten erkaufen.
Wenn Fließbänder auch am Wochenende laufen, dann würden sich teure Investitionen eher auszahlen.
Den Gewinn dabei hätten nicht nur die Unternehmer, sondern eben auch die Arbeiter durch kürzere Arbeitszeiten und Beschäftigungslose, die bei längerer Maschinenlaufzeit eingestellt werden könnten.
Die Kollegen von der IG Metall, der größten Einzelgewerkschaft der westlichen Welt, reagierten sauer.
Chemiearbeiterchef Rappe versuche einen Keil in die Gewerkschaft zu treiben, hieß es.
Die Metaller wollen Sonntagsarbeit weiterhin nur dort zulassen, wo sie gesellschaftlich nötig oder technologisch unausweichlich sei.
Nie aber aus wirtschaftlichen Gründen.
IG Metall-Chef Franz Steinkühler.
Nun, wir sagen überall dort Nein zur Wochenendarbeit und Sonntagsarbeit.
wo die Begründungen rein wirtschaftliche Begründungen sind, wo es um Profitmehrung geht.
Unternehmen stellen ihre Betriebsräte vor die Wahl, das Werk auch am Wochenende zu öffnen und dafür auch zu investieren oder aber mit dem Geld in billigere EG-Länder zu gehen.
Eine Tendenz, die sich durch den Binnenmarkt noch verstärken wird.
In dieser Situation will die Chemiegewerkschaft verhandlungsbereit sein und ihren Betriebsräten wenigstens dabei helfen, für die Arbeiter am Wochenende weniger Arbeitszeit, mehr Geld und neue Stellen einzuhandeln.
Die Metallgewerkschafter sehen das anders.
Sie halten die Begründung der Unternehmer für Erpressungsversuche, denen man sich nicht ausliefern dürfe.
Die Diskussion fällt in eine Zeit, da die deutschen Gewerkschaften ihren Einfluss wegen des künftigen Binnenmarkts und laufender Unternehmenszusammenschlüsse in Europa ohnehin schwinden sehen.
Nur so ist der heftige, oft beleidigende Ton unter den Spitzenkollegen zu verstehen.
Die Gegner der Sonntagsarbeit haben unterdessen einen mächtigen Verbündeten bekommen, die Kirchen in der Bundesrepublik.
Sie stehen im Kampf um den Freien Sonntag als Verbündete bereit.
Helmut Brandstetter hat berichtet, 12 Uhr, 41 ist es mittlerweile geworden.
Es folgte ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
In einem Gespräch nimmt der Zukunftsforscher Robert Jung zu Fragen von Umwelt- und Friedenstellung.
Robert Jung glaubt, dass nicht mehr im Sinne von Günther Anders von Apokalypse-Blindheit gesprochen werden kann.
Es gibt heute eine neue Art des Umgangs mit der Apokalypse.
Man ist bereit, sie hinzunehmen.
Und das halte ich für fast noch schlimmer.
Man weiß, dass man Dinge tut, dass die Risiken so gestiegen sind, dass die Apokalypse stattfinden könnte.
Und man ist bereit, dieses Risiko einzugehen.
Das ist also nicht eine Apokalypse-Blindheit, sondern ich würde sagen ein Apokalypse-Fatalismus und ein Apokalypse-Leichtsinn.
Ich meine, dass diese Art von Resignation, die nun die ganze Gewerkschaft durchzieht,
von unten, aber auch von oben nach unten, dass diese Art der Resignation eine der größten Kriegsgefahren, eine der größten Untergangsgefahren heute ist.
Denn wenn man aufgibt, dann ist tatsächlich die Möglichkeit der Rettung minim geworden.
Die Vorschläge Michael Gorbatschows zur Abrüstung könnten nach Robert Jung ein erster Schritt zur Lösung vieler Probleme werden.
Ich meine, dass sich daraus sehr viel entwickeln könnte, wenn man in ein ernsthaftes Gespräch eintritt und wenn man bereit ist, sich auf Gorbatschow auf die andere Seite einzulassen.
Stattdessen ist die Antwort auf Gorbatschow gewesen, wie können wir ihm den Wind aus den Segeln nehmen.
dürfen wir das überhaupt ernst nehmen.
Ich meine, dass wir hier eben lernen müssen,
nicht nur die Kunst des Verhandelns, sondern die Kunst des Verhandelns nicht nur über das Gegenwärtige, sondern auch über das Zukünftige.
Das heißt, es müsste in jeden Verhandlungsprozess die zukünftigen Möglichkeiten einbezogen werden, die positiven wie die negativen.
Ein Gespräch mit Robert Jung hören Sie heute Abend ab circa 18.20 Uhr in unserem Journal Panorama.
Ein Journal Panorama gestaltet von Helfred Brandl.
Bevor wir zum Bericht, zum Pressefoyer nach dem Ministerrat kommen, jetzt ein Beitrag der Kulturredaktion.
Der Wiener Schauspieler und Stückeschreiber Gabriel Parilli hat ein neues Theaterstück verfasst, das den Schlusspunkt seiner Trilogie des Erwachens setzt.
Nach Abendrot und Butterbrot nun Morgentod.
Es wird am Donnerstag in der Reihe vor dem Eisernen Vorhang im Wiener Volkstheater uraufgeführt.
Zentrales Thema des Zwei-Personen-Stückes ist die Sorge um eine gesunde Umwelt.
Davon handelte auch schon vor vier Jahren Abendrot, das Barilli unter dem Eindruck der Au-Besetzung in Hainburg zu Papier gebracht hatte.
Den größten Erfolg als Autor hatte er allerdings mit Butterbrot.
Einem Männerstück, in dem drei emotionell desorientierte junge Männer nach einer harmonischen Lebensform suchen.
Es lief sieben Monate ausverkauft in der Drachengasse, damals noch unter der Leitung Emmi Werners.
Eva-Maria Klinger sprach mit Gabriel Barilli über sein neues Stück »Morgentod«.
Wenn Gabriel Barelli ein Filmangebot annimmt, dann soll es eine Hauptrolle sein.
Wenn er ein Stück schreibt, dann weitet es sich zur Trilogie und wenn er sich der Mühsal des allabendlichen Theaterspielens unterzieht, dann soll es zumindest in einem eigenen Stück sein.
So spielt Barelli in Morgentod neben Peter Muka die Identifikationsfigur eines feurigen Umweltschützers und führt auch selbst Regie.
Viel hat der 31-jährige Sohn aus musischer Familie in zehn Jahren erreicht und ist auch mächtig stolz.
Er kämpft nicht nur um persönlichen Erfolg, sondern um eine bessere Welt.
Seit der Besetzung der Hainburger Au mit anschließender theatralischer Verarbeitung der Eindrücke in dem Bühnenwerk Abendrot hat sich Gabriel Barilli dem ökologischen Kampf verschrieben.
Diese Thematik darf nicht für mich als Dichter einmalig bleiben.
Ich muss zu diesen Problemen in weiteren Stücken Stellung nehmen.
Dieses dritte Stück ist ja, wie soll man sagen, ein Höhepunkt, der zwei Absichten verbindet.
Die eine ist die, darauf hinzuweisen, dass die Problematik, die vor vier Jahren lokalisiert war in Hainburg, keine provinzielle, vorübergehende Problematik war, sondern dass diese Problematik nach wie vor an der Tagesordnung steht.
Sie hat sich nur verlagert in diesem einen akuten Fall über die Grenze in ein Nachbarland.
Die grundsätzlichen
Voraussetzungen für diese Umweltproblematik sind aber nach wie vor weltweit gegeben.
Der zweite Handlungsstrang in Morgentod stellt eine weitergehende Frage.
Welche Aufgabe hat die Kunst in unserer heutigen Gesellschaft?
Zurück zum ersten Handlungsstrang.
Zwei ungleiche Brüder debattieren eine gute Stunde lang pro und contra Umweltschutz.
Der eine, Gabriel Barilli, ist Maler und für eine bessere grüne Welt.
Der andere, Peter Muka, ist Geschäftsmann und für bessere Energieversorgung.
Und weil der Autor Gabriel Barilli befürchtet, beim Abwägen der Argumente könnte seine Botschaft nicht deutlich genug zum Ausdruck kommen, wird er am Schluss des Morgentod-Dialoges eine jeweils improvisierte Brandrede an das Publikum halten.
Jetzt beim Morgentod habe ich mir gesagt, das ist das Ende einer Trilogie, das ist das Ende eines Entwicklungsweges.
Ein Aufwachen als Dichter, die Trilogie des Erwachens.
Diesmal gehe ich diesen einen entscheidenden Schritt weiter, diesmal möchte ich unmissverständlich sein.
Das heißt, dieser Abend beginnt als ein Theaterstück im üblichen Sinn, er handelt zwischen zwei
Figuren, die entgegengesetzter Meinung sind, also eine grunddramatische Situation, gewissermaßen das ABC der Dramatik, und verlässt diese theatralische Situation, indem der Autor an diesem Abend zum Autor wird, obwohl er auf der Bühne spielt, und sagt, was er denkt.
Unmissverständlich.
Das heißt, der allerallerletzte Teil dieses Abends wird
dem überlassen bleiben, was ich Inspiration nenne.
Ich werde schauen, was für eine Stimmung an diesem Abend herrscht.
Ich werde, ich weiß seit mehreren Jahren, was ich denke und hoffe nur, dass mir das an diesem Abend einfällt.
Das heißt, ich werde unmittelbar und in freier Rede versuchen, das zu formulieren, was ich denke."
Den Einwand, dass solche Dramaturgie eindimensional plakativ wirken könnte, entkräftet Barilli eloquent.
ein Dichter, ein denkender Mensch in einer Demokratie.
In einer Demokratie darf ich sagen, was ich denke.
Und ich gehe die Gefahr plakativ zu wirken,
Dieser Gefahr gehe ich gerne entgegen, weil ich glaube, dass alles rund um uns herum so derartig plakativ seine Macht demonstriert, dass ich als Künstler mich nicht in ein Mauseloch zurückziehen möchte der Zwischentöne, der feinen sensiblen Strömungen, der Ahnungen und der Hoffnungen, die letzten Endes ohne jede Wirkung bleiben.
Ich möchte als Künstler in dieser lauten Welt
Ganz deutlich sagen, wer ich bin, wo ich stehe, was ich denke, was ich glaube, dass es zu verändern gilt.
Also die Urabsicht politischen Theaters wieder mal beim Schopf packen.
Morgentod also jeweils mit ungewissem Ausgang.
Es könnte auch sein, dass die Point des Stückes aus dem Publikum kommt.
Ein Beitrag von Eva-Maria Klinger.
Den angekündigten Bericht aus dem Pressefoyer nach der Sitzung der Bundesregierung wird in etwa ein bis zwei Minuten erwartet.
Bis dahin ein paar Takte Musik.
12.50 Uhr, weiß soeben.
Im Ministerrat ging es heute um die für 1995 geplante Weltausstellung Wien-Budapest.
Die Regierungsparteien verpflichteten sich, das Vorhaben über die Legislaturperiode hinaus zu verwirklichen.
Weiters wurde ein mit je drei Vertretern von Regierung und Land Wien besetzter Lenkungsausschuss eingesetzt.
In der Planungs- und Durchführungsgesellschaft sollen Bund und Land Wien gemeinsam 50 Prozent halten, der Rest soll von Privaten aufgebracht werden.
Bundeskanzler Franitzski dazu, es solle sichergestellt werden, dass das Unternehmen Weltausstellung kommerziell selbst tragen sei.
Die Journalisten fragen nach dem Pressefoyer, konzentrierten sich aber wieder auf ein anderes Thema, den Lukona-Untersuchungsausschuss Erich Aichinger berichtet.
Was im Lokona-Ausschuss des Parlaments ausgesagt wurde und am Beginn unserer Sendung zu hören war, wurde hier im Bundeskanzleramt natürlich auch aufmerksam im Radio mitgehört.
Ein Versuch, den enteilenden Innenminister Karl Blecher zu irgendeiner Stellungnahme zu bewegen, scheiterte kläglich.
Ich sage morgen vor dem Ausschuss aus, sagte Blecher nur, und der Beginn des Pressefoyers nach dem Ministerrat hörte sich nach der Eingangsfeststellung des Bundeskanzlers über die Weltdarstellung dann so an.
Da hat gestern, als der Ausschuss seine Zeugeneinvernahmen begonnen hat, der Salzburger Kriminalgruppeninspektor May ausgesagt, er sei seiner Meinung nach behindert worden in seinen Erhebungen vom Innenministerium durch Weisungen.
Und heute hat der Salzburger Sicherheitsdirektor Talaus gesagt, er habe laufend an das Innenministerium berichtet und zwar an einen Ministerialrat in der Annahme, dass der informiert sein wolle, um seinerseits den Minister, der mit Udo Brocks befreundet sei, informieren zu können.
Was sagen Sie denn zu diesem Bild, das sich da abzeichnet, möglicher Behinderungen, möglichen vorauseilenden Gehorsams?
Es sind meines Wissens ungefähr 50 Personen geladen, bei diesem Ausschuss auszusagen und es werden nach den gestrigen und heutigen Aussagen noch sehr viele weitere, vielleicht unterschiedliche Aussagen zu hören sein.
Und es ist vor allem der zuständige Bundesminister auch noch nicht gehört worden vor diesem Ausschuss.
Also nach meiner Auffassung zeichnet sich hier noch nichts ab.
Hier ist die Zeit zu kurz, um das jetzt schon beurteilen zu können.
Und ich werde sicherlich nicht in ein laufendes oder ein schwebendes Verfahren mit irgendeiner Meinungsäußerung eingreifen oder dieses kommentieren.
Das tut man nicht bei Gerichtsverhandlungen, das tut man auch nicht bei parlamentarischen Ausschüssen.
Es gehört zur ordentlichen Abwicklung und ordnungsgemäßen Abwicklung eines solchen Ausschuss-Hearings, dass man eben den Schluss abwartet und dann versucht sich eine Meinung zu bilden.
Ich möchte dennoch die Frage stellen, wenn sich herausstellen sollte, dass es Behinderungen bei der Aufklärung der Affäre Broksch gegeben hat, mit Wissen des Innenministeriums, Durchweisungen des Innenministeriums, wenn sich das im Ausschuss herausstellen sollte, hätte das dann politische Konsequenzen für den Innenminister?
auch wenn sich herausstellen sollte, dass er von diesen Weisungen persönlich nichts gewusst hat?
Als Regierungschef hat man nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, in solche Erhebungen und Verfahren doch nicht in einem Zeitpunkt einzugreifen, in dem jede Aussage, die man macht, doch nur Spekulation sein kann.
Wenn jetzt von 50 Leuten 10 Leute, ich glaube es sind nicht einmal noch 10, gehört worden sind,
Besteht ja die theoretische Möglichkeit, dass 40 Leute, die noch kommen, ganz etwas anderes sagen und es wäre absolut verfehlt, da jetzt sich in Was-wäre-wenn-Kombinationen zu ergehen und ich tue das auch nicht.
Also zum heutigen Tag, hat der Herr Innenminister Blecher Ihr Vertrauen?
Der Herr Innenminister Blecher hat mein Vertrauen und ich füge nur noch als letzten Satz hinzu, das Bundesministerium für Inneres hat ja doch über die Jahre auch nicht
auf dem dünnen Eis der Ungesetzlichkeit agieren können, sondern ich gehe doch davon aus, dass eine Bundesbehörde mit dem notwendigen juristischen Sachverstand und dem politischen Gefühl, das notwendig ist, hier agiert hat.
Halten wir uns doch ein wenig an die Fakten.
Heute Vormittag hat im Ausschuss der Salzburger Sicherheitsdirektor Thaler ausgesagt,
Es habe gestern nach Ende, also schon heute früh um Mitternacht oder um ein Uhr früh ein Treffen zwischen ihm, dem damaligen Ministerialrat und heutigen Sektionschef Herrmann und Innenminister Blecher gegeben, wobei so wörtlich die Fernschreiben über die Aussagen durchgegangen worden wären.
Ist das nicht eine zumindest ungewöhnliche Optik?
Ich kenne diese Optik nicht.
Ich verfolge weder Regierungsmitglieder noch Beamte zur Nachtzeit, übrigens auch nicht zur Tagzeit, was die dabei tun und reden.
Was in diesem Unterausschuss ausgesagt wird, wird letztendlich auch einer Bewertung der Mitglieder dieses Unterausschusses unterzogen werden.
Wenn diese Bewertung dann vorliegt, dann werde auch ich eine Bewertung meinerseits vornehmen.
Vorher fühle ich mich noch einmal nicht nur nicht berechtigt, sondern verpflichtet diesbezüglich durch Aussagen keinerlei Vorentscheidungen oder Ähnliches zu treffen.
Aber ich unterstelle jetzt, Sie selbst hätten kein Treffen um Mitternacht abgehalten oder wären hingegangen?
Ich selber habe in der zurückliegenden Mitternacht etwas anderes zu tun gehabt.
Soweit eine ungekürzte Fassung.
Ich gebe wieder zurück an das Studio.
Soviel also aus dem Pressefoyer des Bundeskanzlantes.
Das Stichwort Lukona nun auch am Beginn der Schlussnachrichten des Mittagsschonals Stefan Pokorny hat wieder das Wort.
Österreich.
Der Salzburger Sicherheitsdirektor Thaller sagte heute vor dem Lukone-Untersuchungsausschuss auf Befragen des grünen Abgeordneten Pilz, er sei gestern zu einem Gespräch mit dem Sektionschef für Staatspolizei im Innenministerium Herrmann und mit Innenminister Blecher zusammengetroffen.
Gegenstand der Unterredung sei der gestrige Ausschusstag gewesen.
Zur Frage falscher Niederschrift meinte Thaler, er habe Blecher und den Sektionschef aus der Sache heraushalten wollen, möglicherweise in einer Art vorauseilenden Gehorsams.
Zur Vorgangsweise im Fall Lukona-Proksch sagte Thaler, er habe aus dem Innenministerium den Auftrag erhalten, mit dem Fall an die Justiz zu gehen und den Akt an die Staatsanwaltschaft weiterzuleiten.
Er habe dies getan, sagte Thaler, unter anderem, weil die Ermittlungen in Salzburg weitgehend abgeschlossen gewesen seien und Mordverdacht bestanden habe.
Die Ankündigung des holländischen Lastwagenherstellers DAF, sich demnächst mehrheitlich an der Lkw-Produktion von Steyr Daimler-Puch zu beteiligen, hat scharfe Reaktionen der Belegschaftsvertretung ausgelöst.
Der stellvertretende Betriebsratsobmann Pimsel sagte, sollte es zu der Mehrheitsbeteiligung kommen, seien 1000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Steyr-Generaldirektor Voisin wies die Befürchtungen als verfrüht zurück und meinte, eine Mehrheitsbeteiligung von DAF sei wenig wahrscheinlich.
Der Nulltarif auf den öffentlichen Verkehrsmitteln in Graz hat am Vormittag offenbar kaum zur Verbesserung der Luftsituation beigetragen.
Im Westen von Graz wurden die Grenzwerte der Smog-Alarmstufe 1 neuerlich überschritten.
An die Autofahrer wird neuerlich eindringlich appelliert, mit Autos ohne Katalysator nur wirklich dringende Fahrten zu unternehmen.
Auch die Heizungen im Raum Graz sollen gedrosselt werden.
Südafrika bedauert jetzt, nach Angaben von Außenminister Mock, das Einreiseverbot für eine österreichische Kirchendelegation vom vergangenen Oktober.
Nach den Worten Mocks hat Südafrika für den Fall neuerlicher Visa-Anträge eine wohlwollende Prüfung zugesichert.
Die Kirchendelegation hätte auf Einladung der katholischen Bischofskonferenz südlich des Afrika Namibia und Südafrika besuchen sollen.
Mok sagte, die südafrikanischen Behörden hätten den Zeitpunkt wegen der gleichzeitigen Kommunalwahlen als nicht opportun betrachtet.
Angola
Kuba beginnt heute mit dem Abzug seiner etwa 50.000 Soldaten aus Angola.
Damit wird ein Prozess eingeleitet, der zu einem Frieden im südwestlichen Afrika führen soll.
Die Entlassung Namibias aus südafrikanischer Verwaltung und in die Unabhängigkeit sowie der Abzug der Kubaner aus Angola wurden Ende vergangenen Jahres nach Vermittlung der USA in einem Abkommen festgelegt.
Jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Auf den Bergen sonnig, über den Niederungen Nebel.
Es ist gleich 13 Uhr.
Das war das Mittagsschonal vom 10.
Jänner.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Udo Bachmeier.