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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagschanal begrüßt Sie Glöß Glück.
Zunächst Bemerkungen zu den einzelnen Themen heute.
Nach längerer Pause wieder ein Ministerrat unter dem Vorsitz des genesenen Bundeskanzlers, anschließend das Pressefoyer, das aber verspätet begonnen hat über die interessantesten Aussagen, interessantesten Themen dort, ist noch nichts bekannt bis jetzt.
Wir berichten aber auf alle Fälle im Verlauf dieser Sendung.
Zehn Jahre nach dem Beschluss für den ersten österreichischen Nationalparcours Tauern scheint das Projekt in der ursprünglichen Form zumindest gestorben zu sein.
Wir berichten über den Stand der Diskussion, Anlass eine Pressekonferenz.
Der Meinungsforscher Ernst Gemacher hat ein Buch Jugend in Österreich geschrieben, eine umfassende statistische Analyse der Einstellungen der jungen Menschen, eine interessante Zahl, zehn Prozent der jugendlichen Österreicher würden eine grüne Partei wählen.
Wir sprechen mit Ernst Gemacher.
Ein Vorgriff gleich auf die Kultur, denn auch hier gibt es heute ein Jugendthema, die umstrittene Programmgestaltung des Theaters der Jugend zwischen heiler Welt und Gesellschaftskritik.
Ausland heute, Pressestimmen zur Griechenlandwahl, Vorschau auf den Nord-Süd-Gipfel in Cancun, Anzeichen einer Annäherung Ägypten, Saudi-Arabien und dann versuchen wir mehr zu erfahren über einen Bombenanschlag im jüdischen Diamantenviertel in Antwerpen.
Dieser Anschlag hat ein Todesopfer gefordert und etwa 100 Leute sollen verletzt sein.
In Wien öffnet demnächst eine Ausstellung über Architektur in Wien und Berlin.
Soviel zum Programm einmal.
Nachrichten jetzt von Helmut Koller und am Mikrofon ist Wolfgang Riemerschmidt.
Belgien.
Bei einer Bombenexplosion in dem überwiegend von Juden bewohnten Diamantenviertel von Antwerpen sind heute früh nach jüngsten Angaben eine Person getötet und mehr als 100 Menschen verletzt worden.
Davon 13 lebensgefährlich.
Der Sprengkörper war in einem Auto versteckt, das neben einer Synagoge und gegenüber dem Diamanten-Club geparkt war.
Der gesamte Stadtteil, in dem auch der Hauptbahnhof liegt, wurde von der Polizei abgeriegelt.
Zahlreiche Fensterscheiben des Bahnhofsgebäudes sind bei der Explosion geborsten.
Im antwerpener Diamantenhandel sind etwa 10.000 Personen beschäftigt, von denen 70% Juden sind.
Bereits im Juli vergangenen Jahres war in Antwerpen von zwei Palästinensern ein Anschlag auf eine Gruppe jüdischer Kinder verübt worden.
Damals wurde ein Kind getötet, 20 Menschen erlitten Verletzungen.
Österreich.
Der Aufsichtsrat der Vöstalpine ist in Linz zu Beratungen vor allem über die prekäre Lage im Stahlwerk Donawitz in der Steiermark zusammengetrieben.
Stagnierende Preise einerseits sowie Erhöhungen der Kosten für Personal und Energie andererseits haben das Werk Donawitz zu einem besonderen Sorgenkind der verstaatlichen Industrie gemacht.
Mit einer juristischen Kontroverse wurde die heutige Verhandlung im Wiener AKH-Prozess eröffnet.
Staatsanwalt Matousek beantragte ein Rechtshilfe-Ansuchen an die Schweiz, um das Zürcher Konto Desirée öffnen zu lassen.
Auf dieses Konto, über das der angeklagte Ingenieur Schweizer verfügungsberechtigt ist, sind 1979 Gelder geflossen, deren Höhe und Herkunft die Staatsanwaltschaft geklärt wissen will.
Dagegen protestierten allerdings die Verteidiger Rabe und Fürst.
Der Schöffensenat gab schließlich dem Antrag des Staatsanwaltes statt.
Griechenland.
Staatspräsident Karamanlis hat heute den Chef der panhellenischen sozialistischen Bewegung, Papandreou, mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.
Vorher hatte der Staatschef den Rücktritt des bisherigen Kabinetts unter Ministerpräsident Rallis zur Kenntnis genommen.
Papandreou war bei den Parlamentswahlen Sonntag mit seiner Partei als Sieger hervorgegangen und verfügt über die absolute Mehrheit.
Die bisher regierende neue Demokratie von Rallis hatte gegenüber den Wahlen von 1977 schwere Einbußen an Stimmen und Mandaten hinnehmen müssen.
Polen.
Bei einem Empfang der Botschafter befreundeter Ostblockstaaten unterstrich gestern Abend der neue Parteichef, Ministerpräsident Jaruzelski, die Bindung Polens an den Warschauer Pakt und die Freundschaft mit der Sowjetunion.
Aus westlichen Diplomatenkreisen in Moskau verlautete, der Kreml halte Jaruzelski als entscheidungsfreudiger als seinen Vorgänger Kania an der Spitze der Partei.
Auch der Präsident des polnischen Journalistenverbandes, Bratkowski, meinte in einem Interview für die Nachrichtenagentur Associated Press, Jaruzelski sei in der Lage, rasche Entscheidungen zu treffen.
ZK-Sekretär Olszowski kündigte unterdessen neue Maßnahmen zur Bewältigung der Wirtschaftskrise an.
Der Chef der unabhängigen Gewerkschaftsbewegung Solidarität, Varesa, der sich noch immer in Frankreich aufhält, begrüßte den Wechsel an der Parteispitze und meinte, er werde keine ungünstigen Auswirkungen auf die Gewerkschaft haben.
Solidaritätssprecher machten deutlich, sie würden keinesfalls auf das Streikrecht verzichten, wie dies vom Zentralkomitee der Arbeiterpartei verlangt worden war.
Jugoslawien
Ab heute gelten neue, mehr als 40 Prozent höhere Preise für Speiseöl und Margarine.
Bereits zu Beginn des Monats hat die jugoslawische Regierung Preiserhöhungen für Zucker um mehr als 17 Prozent und für Ölprodukte um durchschnittlich 9 Prozent genehmigt.
Spanien.
In den Regionen Galicien und Andalusien finden heute wichtige Abstimmungen zur Verwirklichung der Selbstverwaltung statt.
Während in Galicien das Regionalparlament gewählt wird, stimmen die Andalusier über das neue Autorummi-Statut ab.
Ein ähnliches Statut war in Galicien bereits vor zehn Monaten gebilligt worden.
In Galicien wird mit Stimmeneinbußen der in Madrid regierenden Zentrumsunion, UCD, gerechnet.
In Andalusien soll der Autonomieprozess im kommenden Frühjahr mit Regionalwahlen abgeschlossen werden.
Großbritannien Die sogenannte nukleare Planungsgruppe des Nordatlantikpaktes berät heute und morgen in der Nähe der schottischen Stadt Perth die westliche Strategie für die amerikanisch-sovietischen Gespräche über die Begrenzung der Zahl der Mittelstreckenraketen in Europa.
Die europäischen NATO-Mitglieder, auf deren Boden die neuen amerikanischen Mittelstreckenwaffen stationiert werden sollen, werden voraussichtlich auf ein rasches Abkommen mit der Sowjetunion drängen, um den pazifistischen Strömungen in ihren Ländern zu begegnen.
Dagegen dürften die USA ihre Verbündeten auffordern, mit der Stationierung der Raketen wie vorgesehen zu beginnen.
Die amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen sollen am 30.
November in Genf beginnen.
Indonesien Die bereits in der vergangenen Woche angekündigte Sondersitzung der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, wird am 29.
Oktober in Genf stattfinden.
Das bestätigte der Generalsekretär der OPEC, der Gabunese Ngema, bei einem Besuch in Indonesien.
Im Mittelpunkt der außerordentlichen OPEC-Tagung dürfte der geplante einheitliche Ölpreis der Mitgliedsländer in der Höhe von 34 Dollar pro Fass stehen.
Mexiko
Im Seebad Cancun werden heute die österreichischen Teilnehmer an der am kommenden Donnerstag beginnenden Nord-Süd-Konferenz erwartet.
Die Delegation steht unter Leitung von Außenminister Paar.
Bundeskanzler Kreisky musste wegen seines angegriffenen Gesundheitszustandes die Teilnahme absagen.
Vertreter von 22 Ländern werden ohne feste Tagesordnung zwei Tage lang über das Weltwirtschaftssystem sowie Fragen der Währungen, der Finanzen, der Energie und der Ernährung diskutieren.
Österreich.
Wie aus einem Bericht des Justizministeriums hervorgeht, ist die Zahl der rechtskräftigen Verurteilungen in den vergangenen zehn Jahren um ein Viertel zurückgegangen.
Während es 1970 noch mehr als 110.000 Verurteilungen gegeben hat, sind es im vergangenen Jahr nur noch mehr als 83.000 Personen gewesen, die rechtskräftig verurteilt worden sind.
Der Anteil der kurzen Freiheitsstrafen bis zu sechs Monaten hat sich nach Angaben des Justizministeriums seit 1970 um zwei Drittel verringert.
Bei der Jugendkriminalität waren in 65 Prozent der Fälle Vermögensdelikte für Verurteilungen ausschlaggebend.
Bei einem Pressegespräch in Wien traten heute Vertreter der Alpinenvereine sowie die Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz für die Verwirklichung eines Naturparks Hohetauern ein.
Die einzelnen Sprecher machten deutlich, ihre Organisationen seien nicht gewählt hinzunehmen, dass das vor zehn Jahren mit den Landeshauptleuten von Kärnten, Salzburg und Tirol vereinbarte Projekt unrealisiert bleibe.
Ein Naturpark Hohe Tauern könnte durchaus in Absprache mit der Energiewirtschaft, den Gemeinden und Untersicherung der Existenz der bäuerlichen Bevölkerung entstehen, wurde erklärt.
Ägypten.
Der weltberühmte Sphinx in Gizeh bei Kairo ist vom Einsturz bedroht.
Nach Angaben der halbamtlichen Tageszeitung Al-Ahram hat sich am Fuße des Bauwerks durch unterirdische Wasserläufe ein Hohlraum gebildet.
Bereits am vergangenen Donnerstag sind Teile der Außenverkleidung auf der linken Seite des Sphinx abgefallen.
Ägyptische Archäologen arbeiten zurzeit an Maßnahmen zur Erhaltung des Baudenkmals.
Südafrika.
Die erste Frau, der ein fremdes Herz eingepflanzt wurde, ist gestern mehr als zwölf Jahre nach der Transplantation gestorben.
Professor Christian Barnard hatte 1969 in der fünften Operation dieser Art der damals 38-jährigen Dorothy Fisher ein fremdes Herz eingesetzt.
Über die Todesursache der Frau wurden noch keine Angaben gemacht.
Die Wetterlage.
In Österreich herrscht derzeit noch Hochdruckeinfluss.
Die Störungsfront eines Nordsee-Tiefs wird morgen in unserem Bundesgebiet zu einer nachhaltigen Wetterverschlechterung führen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Vielfach sonnig.
In der Folge besonders im Westen und Norden Bewölkungsaufzug.
Winde meist aus Südost bis West.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 5 bis 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Im Westen bereits gebietsweise Regen.
Sonst, anfangs abgesehen von Nebelfeldern, noch unterschiedliche, im Laufe des Tages jedoch insgesamt zunehmende Bewölkung und nachfolgend ebenfalls regional Regen.
Winde aus Südost bis West.
Tageshöchsttemperaturen 12 bis 17 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 16°, Ostwind 5 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 19°, Südwind 30 km.
Linz, startbewölkt durch Hochnebel 10°, Südost 10.
Salzburg, Heiter 14°, Wind still.
Innsbruck, Heiter 14°, Westwind 20 km.
Bregenz, Heiter 14°, Südwest 3°, Graz, Heiter 16°, Südwind 10 km und Klagenfurt, Heiter 16°, Südostwind 5 km in der Stunde.
12 Uhr und 12 Minuten wird es demnächst.
Und jetzt gleich zurück zur Spitzenmeldung in den Nachrichten.
Bombenanschlag in Antwerpen, offensichtlich wieder Palästinenser-Terror.
Soeben hat sich mit einigen Details und einem kurzen Bericht unser Mitarbeiter Hans-Peter Ott aus Belgien gemeldet.
in der belgischen Hafenstadt Antwerpen hat nach ersten Angaben ein Todesopfer, eine 35-jährige Frau, mindestens 13 Schwerverletzte sowie 80 bis 90 Leichtverletzte gefordert.
Kurz nach 9 Uhr war im belebten Antwerperner Diamantenviertel in einem geparkten Auto eine Bombe explodiert.
Die Diamantenstraße und die Diamantenbörse liegen direkt am Antwerperner Hauptbahnhof.
Die Mehrzahl der Diamantenhändler in diesem Bezirk ist seit jeher jüdischer Herkunft,
Heute Morgen hatte es schon eine Bombenwarnung in einer jüdischen Synagoge in Antwerpen gegeben, wo sich viele Gläubige zur Feier eines Festtages eingefunden hatten.
Über die Täter ist bislang nichts bekannt.
Die Antwerpener Polizei hüllt sich bisher noch in Schweigen.
Das gesamte Viertel um die Antwerpener Diamantenbörse wurde sofort hermetisch abgeriegelt.
Die jüdischen Bewohner dieser belgischen Hafenstadt waren bereits im Juli letzten Jahres einem schweren Anschlag ausgesetzt gewesen.
Damals traf eine Bombe einen Bus mit jüdischen Kindern.
Es gab ebenfalls ein Todesopfer und zahlreiche Verletzte.
Die Täterschaft hatte damals eine revolutionäre Linie der Al Fatah beansprucht.
Im vergangenen Juni war dann der Leiter des Brüsseler PLO-Büros auf offener Straße erschossen worden.
Seitdem hatten die zuständigen belgischen Behörden die Schutzvorkehrungen in Brüssel und in Antwerpen nochmals verstärkt, wie der neue Anschlag beweist, ohne ausreichenden Erfolg.
Wir bleiben gleich im Ausland und kommen zum Thema Griechenland.
Machtwechsel also in Griechenland.
Die parlamentarische Bewegung von Andreas Papandreou, von der man noch nicht ganz genau weiß, ob sie eher sozialistisch oder eher sozialdemokratisch ausgerichtet ist, hat also jetzt 174 von 300 Parlamentssitzen, vorher waren es nur 93.
Genauso dramatisch verlor die neue Demokratie von Ex-Premier Georgios Rallis von 176 auf 113 Sitze.
Morgen schon präsentiert Papandreou die neue Regierung, die das Schlagwort vom großen Wandel in die Tat umsetzen soll.
Wobei viele Beobachter in ersten Kommentaren Skepsis gegenüber den optimistischen Ankündigungen Papandreous über Wohlstand für alle Griechen anmelden.
In den Salzburger Nachrichten etwa schreibt Clemens Sutter, Griechenlands ernsthafte Wirtschaftsgebrechen wie Inflation, Arbeitslosigkeit oder ein wachsendes Defizit im Außenhandel sind weder mit Rhetorik noch mit Visionen zu kurieren.
Und unter Hinweis auf Papandreou-Vorbild Mitterrand auf dem schmerzhaften Weg vom Agrarland zum Industriestaat wird es den griechischen Sozialisten noch erheblich schwerer, als den Franzosenfallen über Nacht Wohlstand hervorzuzaubern.
Und in der Süddeutschen Zeitung meint Heiko Flottau, zum Machtwechsel unzweifelhaft ist, dass sich besonders bei großen Teilen der Jugend das Gefühl breit gemacht hat, in weiteren vier Jahren Herrschaft durch das Rechtsestablishment werde Griechenland langsam in den konservativen
teilweise reaktionären Trott der 60er Jahre zurückfallen.
Die große Frage allerdings lautet, ob Andreas Papandreou der Mann ist, Griechenland tatsächlich auf einen zeitgemäßen Weg zu bringen.
Sein politischer Lebenslauf stimmt da eher skeptisch.
Von Statut ist Papandreou ein selbstherrlicher Patriarch, der seine Partei skrupellos und ohne Rücksichten auf demokratische Verfahrensweisen führt und der sich noch nie einem Parteikongress zur Wahl gestellt hat.
Soweit die Süddeutsche Zeitung.
Weitere Pressestimmen jetzt von Harry Sichrovsky.
In der Presse vergleicht Otto Schulmeister den Führungswechsel in Warschau und den Linkssieg in Griechenland als wichtigste Ereignisse des Wochenendes, die unmittelbar miteinander nichts zu tun hätten und doch miteinander in einer Wechselwirkung stünden.
Zu Griechenland heißt es dann.
Der Erdrutsch in Athen, der Papandreus Linkssozialisten an die Macht brachte und Atlantikpakt und EG mit dem Austritt, die Amerikaner mit dem Hinauswurf bedroht, wirkt als Schock.
Um das zu verstehen, genügt ein Blick auf die Landkarte.
Die Flanke der NATO droht zu verfallen.
Gleichzeitig droht eine neue, schwere Krise im Nahen Osten nach Sadats Ermordung.
In der Arbeiterzeitung betont Friedrich Katscher, dass nach Frankreich in diesem Jahr nun ein zweites europäisches Land mit einem nicht erwarteten Erdrutsch aus konservativen in sozialistische Hände übergegangen ist.
Dass das Land der Hellenen für eine Änderung der politischen und sozialen Zustände mehr als reif ist, weiß jeder, der dieses Land besucht hat.
Überraschend ist nur, dass der große Wahlsieg Papandreus in einem Staat möglich war, der nur eine schwache Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung aufweist.
Im Kurier nennt Brigitte Fuchs den Wahlsieger einen Sokrates mit Achillesfersen.
Schon würden sich die Kritiker regen und andeuten, dass es Andreas nicht wie seinem Vater gehen möge, der als Ministerpräsident an den zu hoch gesteckten Erwartungen seiner Wähler scheiterte.
Andreou ist zweifellos eine widersprüchliche und umstrittene Persönlichkeit.
Versprochen hat er in der Tat viel, auch vieles, was kritisch betrachtet, utopisch erscheint.
Seine Politikvorstellungen können sicher nicht nur für die Griechen, sondern für ganz Europa neue Impulse bringen.
Ob er damit erfolgreich sein wird, hängt zum Großteil von der Geduld seiner Wähler ab.
In der Bundesrepublik Deutschland meint die Frankfurter Allgemeine, dass die Wahl, die die Griechen am Sonntag getroffen hätten, ihre Sache sei.
Sie müssten selbst entscheiden, welchem Politiker sie die Führung ihres Landes anvertrauten.
Papandreou wird bemerken, dass es seinen Preis kostet, einen jahrelangen innenpolitischen Kampf auf Kosten der außenpolitischen Beziehungen geführt und einen Sieg unter Ausbeutung einer der größten Schwächen des griechischen Volkes, seines Nationalismus, errungen zu haben.
Auch in der Schweiz unterstreicht der Tagesanzeiger die Bedeutung des Nationalismus für den Wahlsieg Papandreos.
Mit seinem Eintreten für den griechischen Nationalismus konnte er viele nicht-linke Stimmen gewinnen, zumal er seine Distanz zu den Moskau-nahen Kommunisten bekräftigte.
Um den neuen Regierungschef ranken sich viele Widersprüche und sein Sozialismus lässt zahlreiche Interpretationen und Kompromisse zu.
In Frankreich betont der Matin, dass der Sieg der französischen Sozialisten zweifellos die Entwicklung in Griechenland beeinflusst habe und spricht sogar von einem Mitterrand-Effekt.
Doch sei dessen Wirkung nicht automatisch.
Wenn es auch stimmt, dass der Sieg einer Bruderpartei die Hoffnungen der anderen schüren kann, so muss man auch verzeichnen, dass er ebenso die Befürchtungen nähern kann.
Es wäre also ebenso möglich, dass Papandreou als Regierungschef Entscheidungen trifft, die nicht nur den in Paris regierenden Mitterrand, sondern etwa auch Oppositionsführer González in Madrid in Verlegenheit bringen könnte.
In Großbritannien schließlich macht sich die Times vor allem Sorgen über die Auswirkungen der griechischen Wende auf die Verteidigungspolitik der NATO.
Die Verbündeten und Partner Griechenlands in der westlichen Welt werden besorgt verfolgen, ob die neue Regierung tatsächlich die Absicht hat, die Außenpolitik einer radikalen Revision zu unterziehen.
Ein Hinweis darauf, dass Papandreou vielleicht nicht zu weit gehen wird, ist der Umstand, dass er in Karamanlis mit einem Präsidenten rechnen muss, der ein Architekt der griechischen Demokratie und der westlichen Orientierung ist.
Pressestimmen zur Wahl in Griechenland.
Im Sheraton-Hotel der aufstrebenden mexikanischen Badeinsel Cancun, östlich von Yucatan in Mexiko also, beginnt am Donnerstag der zweitägige Nord-Süd-Gipfel.
Ein praktisch informelles Treffen von 22 ausgewählten Ländern, 14 aus der Dritten Welt, 8 von den Industriestaaten, darunter Österreich.
Ein Treffen über Möglichkeiten wie die Lage der Entwicklungsländer, die sich in praktisch allen Bereichen verschlechtert, verbessert werden kann.
Seit die UNO 1974 eine neue Weltwirtschaftsordnung gefordert hat, kämpfen die armen Länder um feste Preise für ihre Produkte, um den Weltmarktschwankungen etwa bei Kaffee auszuweichen, sie kämpfen gegen Importzölle der Käuferländer und sie kämpfen gegen die Entwicklung, nach der die Preise für die Rohstoffe, die sie exportieren, wesentlich langsamer steigen als jene der Fertigwaren, die sie einführen müssen.
Ein Traktor etwa hatte 1965 den Wert von 5 Tonnen Baumwolle, heute braucht man 15 Tonnen Baumwolle.
Und die extrem verteuerte Energie wird der dritten und vierten Welt von den Reichen weggekauft, denn ein Amerikaner braucht so viel Energie wie 440 Bürger von Mali oder 1.000 Nepalesen.
Deshalb wächst der derzeit mehr als 6.000 Milliarden Schilling betragende Schuldenberg der armen Nationen täglich um 1,5 Millionen Schilling.
Den Wünschen der Sprecher von rund 120 Entwicklungsländern steht in Cancún als Gegenposition jene von US-Präsident Reagan entgegen.
Der Amerikaner, der zu Hause eine Finanzpolitik treibt, die die Reichen reicher und die Armen ärmer macht, verfährt auch beim Nord-Süd-Thema nach dem Motto «Hilft ihr selbst, dann hilft ihr Gott».
Als globales Lösungsmodell empfiehlt Reagan die freie Marktwirtschaft und die Privatinitiative.
Es kann hier nicht darum gehen, was die Industrieländer für die Entwicklungsländer tun können und außerdem haben wir mit der Rezession eigene Probleme, sagt Reagan.
Westliche Sozialisten sind anderer Ansicht, sie neigen Kompromissen zu, aber ihre Streitmacht in Cancún ist dezimiert.
Willy Brandt, Chef der Nord-Süd-Kommission, sagte ab, weil man in Mexiko keine offizielle Funktion für den ESI-Vorsitzenden fand.
Sein Kanzler Helmut Schmidt musste ebenso krankheitshalber passen wie der vorgesehene Co-Vorsitzende der Konferenz, Bruno Kreisky.
Nun reden Pessimisten längst nicht mehr von einem möglichen Durchbruch, sie bezweifeln schon eine Klimaverbesserung.
Unser Korrespondent Klaus Emmerich hat uns dazu fernschriftlich aus Cancun folgenden Beitrag geschickt.
Die Stimmung hier in Mexiko ist gedrückt.
Die Chancen und vor allem Erfolgsmöglichkeiten des gewichtigsten Versuchs sind mehr denn je ungewiss, den seit bald zwei Jahrzehnten schwelenden Interessenskonflikt zwischen Nord und Süd, zwischen den Industrieländern und den Entwicklungsländern, den sogenannten Quellenländern und den reich gewordenen Ölländern einer Lösung irgendwie näher zu bringen.
Von Stunde zu Stunde verschlechtern sich äußerlich und in der Sache die Umstände für diesen Gipfel auf der tropischen Halbinsel.
Die Absage von Bundeskanzler Kreisky, die zwar vielfach befürchtet und auch erwartet worden war, wird von allen Seiten weit über das protokollarisch übliche Maß hinaus bedauert.
Hatten doch, wie festgestellt wird, alle Seiten darauf gehofft, dass Kreisky sein internationales Prestige, seine unbestrittene internationale Erfahrung und wohl auch ein Gutstück Diplomatie eines Landes wie Österreich, das keine Kolonien besaß und keine großen weltpolitischen Ansprüche stellt,
dass also der Mann aus Wien in Cancun jenen Kompromiss in der Form und in der Sache zustande bringen helfen könnte, der nun, wie die meisten Beteiligten meinen, in weite Ferne gerückt ist.
War es in Mexiko stundenweise doch ernsthaft überlegt worden, die ganze Konferenz zu verschieben, hauptsächlich wegen der Absage Kreiskis, aber auch wegen der Krankheit von Bundeskanzler Schmidt und wegen des Fernbleibens des Staatspräsidenten der Elfenbeinküste.
Nun herrscht einigermaßen Ratlosigkeit und es breitet sich die Furcht aus, dass Cancún nicht nur Nicht-Fortschritt bedeutet, sondern Rückschritt.
Dem Gastgeber López Portillo fällt auch deshalb eine höhere Verantwortung zu, weil der vorgeschlagene Übergang der Vizepräsidentschaft von Bundeskanzler Bruno Kreisky auf den Ministerpräsidenten Kanadas, Pierre Trudeau, Probleme und Empfindlichkeiten nicht gerade verringert, weil er etwa das persönliche Vertrauensverhältnis zwischen Trudeau und dem amerikanischen Präsidenten Reagan zu wünschen übrig lässt.
Nun hängt der Erfolg des Nord-Süd-Dialogs von Cancún gewiss nicht nur davon ab, ob und wie einzelne Politiker miteinander können, sondern auch von den sachlichen Gegebenheiten unter Frage eines seriösen Interessensausgleichs.
Den damit befassten Diplomaten läuft immer wieder der kalte Schauer über den Rücken, wenn sie daran denken, was einzelne Länder und Gruppen mit angriffslustigen Voraus-Erklärungen wie Gladiatoren in die Schlacht von Cancún schickten.
Vor allem die neuesten weltwirtschaftlichen Erklärungen des amerikanischen Präsidenten Reagan,
Hilfe zur Selbsthilfe, freier Handel, zuerst Konjunkturbelebung in Industrieländern und dann möglichst privatwirtschaftliche Verteilung neuer Wirtschaft oder Güter.
Vor allem also diese strikt privatwirtschaftliche Denk- und Handlungsweise der Vereinigten Staaten wirkt ernüchternd.
Dagegen steht vor allem Algerien.
Diesem nordafrikanischen Öland kommt für Kankun eine Schlüsselposition zu, weil es konsequent staatliche Entwicklungshilfe, weltweite Umverteilung durch Mehrheitsbeschlüsse der Vereinten Nationen und eine Art automatische Entwicklungshilfe verlangt.
Politisch gilt Algerien vielen als Vertreter Kubas, das in Kankun auf amerikanischen Wunsch nicht vertreten sein wird.
Die Mehrheit der jetzt anreisenden Staats- und Regierungschefs kann sich also keine Illusionen machen.
Es müsste schon ein Wunder geschehen, wenn Cancun greifbare Fortschritte sichern oder bringen würde.
Ein Beitrag verfasst von Klaus Emmerich, der sich schon in Cancun befindet.
Die österreichische Delegation dort wird ja von Außenminister Willibald Pahr geleitet.
Wir kommen jetzt nach Österreich.
Morgen, am 21.
Oktober, jährt sich zum zehnten Mal der Tag, an dem die Landeshauptleute von Kärnten, Salzburg und Tirol in heiligem Blut einen Staatsvertrag zur Schaffung eines Nationalparks Hohe Tauern unterzeichneten.
Seither sind zehn Jahre vergangen und es gibt diesen Nationalpark noch immer nicht.
Die Natur- und Umweltschützer haben nun heute in einem Pressegespräch im Parlament in Wien nochmals ihre Forderung nach baldiger Schaffung dieses Nationalparks rund um den Großvenediger und um den Großglockner im Bereich der Länder Salzburg, Kärnten und Tirol unterstrichen.
Sie wollen sich nicht länger mit Versprechungen abspeisen lassen.
Wir schalten jetzt direkt zu Markus Sommersacher ins Parlament.
Mit Enttäuschung, aber trotzdem mit Optimismus für die Zukunft quittieren die Natur- und Umweltschützer die Tatsache, dass der Nationalpark Hohe Tauern bisher nicht zustande gekommen ist.
In einer gemeinsamen Erklärung betonen sie aber, sie seien nicht gewillt, hinzunehmen, dass das Versprechen zur Schaffung des Nationalparks unerfüllt bleibt.
Die Alpinen Vereine, die Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz und alle Anhänger des Nationalparks, so heißt es in der heute vorgelegten Erklärung, verlangen, dass die Unterzeichner des Vertrags von Heiligen Blut bzw.
ihre Nachfolger aus der Verantwortung für die Einhaltung ihres schriftlichen Versprechens nicht entlassen werden können.
Für sie, die Naturschützer, bedeutet die Schaffung des Nationalparks in keiner Weise, eine Käseglocke über die Alpen zu stülpen, sondern die alpinen Regionen als Kulturlandschaft zu erhalten, die dort ansässige bäuerliche Bevölkerung in ihrer Existenz zu sichern und den Fremdenverkehr durch sogenannten sanften Tourismus zu fördern.
Soweit also die Grundhaltung.
Mit gutem Willen, so erklärt der Präsident der sozialistischen Naturfreunde, SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer, mit gutem Willen müsste es möglich sein, diesen Ausgleich zu finden.
Eines der schwierigsten Probleme dabei, die von der Energiewirtschaft geforderte Nutzung der Gletscherbäche rund um GroßVenediger und Großglockner.
Heinz Fischer.
Die Energiewirtschaft ist natürlich verpflichtet, das verstehe ich schon, auf ihre ökonomischen Interessen in erster Linie zu schauen.
Aber jemand, der nicht nur kurzsichtig, einseitig seinen Schrebergarten allein sieht, sondern das ganze Land sieht, die Gesamtheit der Republik Österreich sieht, der wird dem neben den ökonomischen Interessen auch ökologische und solche, eben wie sie im Nationalpark repräsentiert sind, gelten lassen.
Guten Willen zur Schaffung des Nationalparks Hohe Tauern habe er auch bei den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden in Kärnten, Salzburg und Tirol gefunden, sagt Fischer.
Jetzt müssten endlich Taten folgen.
Der Bund sei schon mit gutem Beispiel vorangegangen und habe im Budget für 1982 einen kleinen finanziellen Ansatz dafür geschaffen.
Mitwirken müssen aber auch die Länder.
Sie sind es ja, die letztendlich die Entscheidung treffen.
Zum Beispiel jetzt die Entscheidung darüber, ob die Südseite des GroßVenedigers durch eine Liftgesellschaft erschlossen werden darf oder nicht.
Fischer lässt keinen Zweifel daran, was er davon halten würde.
Die technische Erschließung der Südseite des Großvenedigers wäre wirklich ein Tiefschlag gegen die Idee des Nationalparks, weil man sich hier in der Kernzone des Nationalparks, im Zentralraum des Nationalparks bewegt.
Es wäre auch ein glatter Bruch meines Erachtens der Drei-Länder-Vereinbarung der Landeshauptleute, die davon gesprochen haben, diese Kernzone
in ihrer Natürlichkeit und Ursprünglichkeit zu bewahren.
Es hätte das auch jene Konsequenzen, dass nämlich von der Nordseite des Großvenedigas gleichfalls mit Beton und Stahl in diesem Gebiet operiert werden würde.
Also die Erschließung des Großvenedigas in die Gletscherregionen hinauf über das bisherige Ausmaß an Erschließung wäre einer der
Auch der Präsident des Proponentenkomitees zur Schaffung des Nationalparks Hohe Tauern, ÖAAB-Generalsekretär Walter Heinzinger, lehnt eine touristische Weitererschließung des Großvenedigers entschieden ab.
dass dieser Symbolberg Österreichs neben dem Großglockner technisiert wird, zu einem Zeitpunkt, wo man weltweit erkennt, dass ursprüngliche Natur unser kostbarster Rohstoff ist.
Und gerade für den österreichischen Fremdenverkehr ist dieser Raum in seiner ursprünglichen vitalen Schönheit
Ich möchte fast sagen, um jeden Preis erhaltenswürdig.
Die Leute, die das erschließen wollen, sollen ihre Ideenkraft in andere Projekte investieren.
Dazu gibt es viele
Möglichkeiten.
Wir möchten, dass dieser Nationalpark tatsächlich zu einem nationalen Anliegen Österreichs wird.
Und zwar nicht nur zu einem nationalen Anliegen jetzt der Naturvereinde, der Wanderer, der Naturschützer, sondern aller Österreicher, die sagen, hier wollen wir für die zukünftige Generation eine Landschaft erhalten, aus der letztlich Österreich nämlich aus dieser alpinen Landschaft geworden ist.
Und wir halten es für
für möglich, auch für sicher, dass eine solche nationale Besinnung, die wir anstreben, einen starken Verwirklichungsdruck ausübt.
Kurz gefasst, die Naturschützer wollen nicht weitere zehn Jahre, ja nicht einmal fünf Jahre auf die Verwirklichung der Nationalpark-Idee warten.
Sie drängen.
Aber die Entscheidung fällt nicht bei ihnen, wie die vergangenen zehn Jahre überdeutlich gezeigt haben.
Und mit diesem Beitrag von Markus Sommersacher ist es halb eins geworden.
Ich darf Ihnen inzwischen sagen, was wir für die zweite halbische Nachstunde planen.
Ein Pressegespräch mit Bundeskanzler Bruno Kreischen nach dem Ministerrat, das ist insofern nicht sicher, als eben dieser Ministerrat noch nicht beendet ist und sich deshalb auch dieses Pressefoyer verzögert.
Andererseits aber doch ein Beitrag von dort, denn der Ministerrat hat unter anderem den Sicherheitsbericht für 1980 gebilligt und die Zahlen, die österreichische Kriminalstatistik sozusagen des Vorjahres, über die berichten wir später.
Es gibt ein neues Buch des Meinungsforschers Ernst Gemacher, Jugend in Österreich,
Wir sprechen mit dem Autor und es gibt in Wien eine Bauausstellung Berlin-Wien und zwar in der Akademie für Bildende Kunst.
Darüber gibt es einen Beitrag der Kulturredaktion.
Zunächst aber eben zu diesem Sicherheitsbericht.
Das ist eine Zusammenstellung über die
Verurteilungen und die Anzeigen in Österreich im vergangenen Jahr als eine Art Kriminalstatistik mit interessanten Zahlen.
Innere Sicherheit, Kriminalität und so ist ja ein immer wieder aktuelles und auch zwischen den Parteien heiß diskutiertes Thema.
Zahlen aus diesem Bericht jetzt von Erich Eichinger.
Etwas mehr als 83.000 Personen sind im vergangenen Jahr in Österreich verurteilt worden, jeder sechste davon wegen Diebstahls im Übrigen.
Die Gesamtzahl ist seit Inkrafttreten des Strafgesetzbuches 1975 mehr oder minder konstant.
Drei von vier Urteilen sind Geldstrafenurteile, die offensichtlich auch bezahlt werden.
Denn nur vier Prozent der Geldstrafenurteile führen wegen Uneinbringlichkeit zum Vollzug der Ersatzfreiheitsstrafe.
Im Steigenbegriff ist der Anteil der höheren Geldstrafen.
Die kurze Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten ist in vielen Fällen durch die Tagessatzgeldstrafe abgelöst worden, berechnet nach den finanziellen Verhältnissen des Täters.
Im Bereich der mittleren und schweren Kriminalität scheinen die Richter zu strengeren Strafen zu tendieren.
Noch zu Zeiten des alten Strafgesetzbuches betrug der Anteil der Freiheitsstrafen über sechs Monate 15 Prozent.
Jetzt liegt er bei 30 Prozent.
Exorbitant ist die Steigerung bei den Suchtgiftdelikten.
33% Steigerung bei der Zahl der Verurteilten.
Etwa die Hälfte der Freiheitsstrafen wird unbedingt ausgesprochen.
Verbessert dürfte sich das Informationssystem haben.
Bei der Suchtgiftüberwachungsstelle gab es vor Inkrafttreten der Suchtgiftgesetze Novelle 80 300 Anfragen, jetzt 1700.
Seit bestehender Sonderanstalt Favoriten wurden 224 Drogenabhängige einer Entwöhnungsbehandlung unterzogen.
Mit welchem Erfolg wird allerdings nicht ausgewiesen.
Stichwort bedingte Entlassung.
Straftaten bedingt Entlassener führen ja immer wieder zu riesen Schlagzeilen in den Zeitungen.
Hier verweist man im Justizministerium darauf, dass nur jeder vierte Strafgefangene, der zwei Drittel seiner Strafzeit verbüßt hat und auch sonst die Voraussetzungen erfüllt, tatsächlich bedingt entlassen wird.
Trotzdem wird es hier als Folge des Falles Knisek zu Änderungen kommen.
Statt wie bisher in einem Aktenverfahren soll künftig der bedingt zu Entlassende dem Richter persönlich vorgeführt werden, für ärztliche Nachbetreuung soll gesorgt werden.
Im Maßnahmenvollzug wurden, Stichtag 30.
Juni 1981, nicht ganz 400 Personen angehalten, davon 80 Rückfallstäter, 41 entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher, 219 geistig abnorme Rechtsbrecher.
Was passiert nach der Entlassung aus der Haft?
Hier verweist man auf den Ausbau der Haftentlassungshilfe.
So gab es in Wien bei der Zentralstelle 3.700 Vorsprachen im Vorjahr.
In 450 Fällen wurde eine Unterkunft beschafft, in 420 Fällen ein Arbeitsvermittlungsversuch durchgeführt.
185 Opfer von Straftaten nahmen im vergangenen Jahr die Gewährung von Hilfeleistungen für Verbrechensopfer in Anspruch.
Durchschnittliche Entschädigung pro Fall 16.000 Schilling.
Jugendliche wurden 8.800 verurteilt.
Zwei Drittel wegen strafbarer Handlungen gegen das Vermögen, 13% wegen Körperverletzung, 1% nach dem Suchtgiftgesetz.
Die Zahl der Häftlinge in Österreichs Vollzugsanstalten war im vergangenen Jahr leicht steigend.
8.100 Personen saßen, wie man so sagt.
Der Teil ist aus dem Sicherheitsbericht.
Jugend in Österreich heißt ein neues Buch von Diplom-Menschener Ernst Gemacher, das im Moldenverlag erschienen ist.
Gemacher ist Leiter des Institutes für empirische Sozialforschung in Wien und hat für dieses Buch umfangreiche neue Meinungsumfragen unter Jugendlichen sozusagen zu einem Röntgenbild der Jugend verarbeitet.
Wichtige Fragen in diesem Buch sind, wie weit sich die Jugendlichen noch für die Wertvorstellungen ihrer Eltern interessieren,
was ihnen Wohlstand bedeutet, was sie von Ehe und Familie halten, bis hin zu ihrer Einstellung zu den politischen Parteien.
Neue Formen der politischen Aktivität, Bürgerinitiativen und Demonstrationen werden von den 16- bis 24-Jährigen wesentlich stärker bejaht als schon von den jetzt 30-Jährigen.
Für eine grüne Partei würden etwa 10 Prozent der Jugendlichen nach diesen Untersuchungen ihre Stimme abgeben.
Irmgard Bayer führte mit dem Autor des Buches Jugend in Österreich, IFES-Chef Ernst Gemacher, das folgende Gespräch über die Ansichten der Jugendlichen und neue Trends in der Jugend.
Was sind diese neuen Ideen, die jetzt über die Jugend in unsere Gesellschaft kommen?
Man kann es zusammenfassen mit dem Begriff des Wertwandels in einer Gesellschaft, die nach der großen Periode des Wachstums, der Ausdehn des materiellen Wohlstandes liegt.
Also einer Jugend, die eigentlich heute aufwächst, und das ist ja charakteristisch bei uns, in Sicherheit, Wohlstand und Frieden.
die also ihre Aufmerksamkeit viel stärker sich selbst als Person ihren persönlichen individuellen Problemen und den Reibungsschwierigkeiten in unserer Gesellschaft zuwendet, die also kritischer wird.
Und das trifft für die ganze Gesellschaft zu.
Eine Gesellschaft, die eben nicht mehr nur zittert um das tägliche Brot und es relativ gut geht, die beginnt über Lebensqualität, aber auch über die Qualität des Zusammenlebens viel stärker nachzudenken und sich daran zu reiben.
Haben diese Jugendlichen andere Vorbilder, wie sie leben wollen?
Wollen die in Familien leben, so wie wir sie kennen, oder beginnen sich da andere Formen des Zusammenlebens mehr durchzusetzen?
Das wäre zu viel gesagt, dass sich andere Formen durchzusetzen beginnen, aber man denkt daran, man setzt sich auseinander, man schiebt zum Beispiel die Ehe etwas länger auf, man überlegt sich länger, man sieht sich vielleicht auch als etwas provisorischer an, als es sagen wir in früheren Zeiten war.
Allerdings
sind auch das nur als Versuche zu sehen.
Zum Beispiel für echte Wohngemeinschaften oder Kommunentypen besteht nicht ein wirklich breites Interesse der Jugend.
Das sind eher Probeformen des Lebens, so wie man halt auch Probe-Ehe in der sexuellen Liberalisierung hat.
Das heißt aber nicht, dass man sich total von den alten Mustern abwendet, denn die haben eben im Fundamentalen doch noch das gleiche Interesse.
Wie steht es mit dem politischen Interesse der Jugend?
Das wächst ständig.
Das politische Interesse wird in der gesamten Gesellschaft immer stärker, wozu auch die Massenmedien ihren Teil beitragen durch die verstärkte Diskussion und die stärkere Vorstellung von politischen Problemen und auch Politikern.
Und bei der Jugend ist das auch der Fall.
Das Interesse ist deutlich größer, höhere Bildung, aber auch stärkeres Engagement.
Es geht nur auch hier neue Wege.
Man ist also in der Jugend viel stärker an neuen Formen der Partizipation, der Aktivierung, an Demonstrationsformen, an Ausdruck des eigenen Willens interessiert.
Wie beurteilen Sie nach Ihren Umfragen die Chancen einer grünen Partei?
Das hängt sehr stark davon ab, wer eine grüne Partei machen würde.
Eine gewisse Neigung zu einem neuen Ausdruck oder zu einem politischen Ausdruck für diese grünen Ideen ist natürlich da.
Solange es noch genügend Ausdrucksmöglichkeiten innerhalb des Parteiensystems gibt,
Einerseits, und andererseits, solange eigentlich keine überzeugenden Personen oder Programme einer grünen Partei da sind, sind die Chancen sehr gering, wie sich ja nach ein paar Beispielen auch in Österreich schon gezeigt hat.
Die Idee, aber die geistige Idee einer solchen postmaterialistischen Gesinnung breitet sich aus, und wenn das Gefühl entsteht, dass in den Parteien das nicht anerkannt wird, dass hier keine Ausdrucksmöglichkeit ist,
dann nimmt die Neigung zu, auch sich für eine eigene Partei zu arrangieren.
Ich glaube, es haben sich immerhin acht Prozent in Wien dafür ausgesprochen, dass sie eine grüne Partei wählen würden.
Ist das richtig?
Diese Größenordnungen stimmen ungefähr, sie sind zwischen 5 und 10 Prozent, je nachdem ein bisschen wie man fragt, wobei eben wie gesagt sehr entscheidend ist, einerseits ein gewisser Protest gegen Parteien, die sich zu, nach der Meinung der Betroffenen natürlich, zu wenig in diese Richtung engagieren, aber das zweite wäre natürlich ganz entscheidend, ob hier jemand da ist, eine glaubwürdige Person.
Gespräch mit dem Autor des Buches Jugend in Österreich, Ernst Gemacher.
Und da ein Hinweis noch mit den Fragen, was die Jugendlichen von den herkömmlichen politischen Parteien halten und wie groß die Gefahr von Jugendkrawallen und Hausbesetzungen nach deutschem Vorbild in Österreich ist, befasst sich heute im Abendjournal ein Journal extra.
Ein weiteres Thema dieses Journal-Extra, wie groß ist die Gefahr, dass sich Drogensucht und Rauschgiftkonsum unter den Jugendlichen auch bei uns durchzusetzen beginnen.
Nach 18.10 Uhr, heute im Programm Österreich 1.
Wir kommen nochmal ins Ausland, zum Nahostbereich.
Allen vielfach wiederholten Beteuerungen zum Trotz, dass der neue ägyptische Staatspräsident Hosni Mubarak die Nahostpolitik seines ermordeten Vorgängers Anwar Sadat auf Punkt und Komma fortsetzen wird, mehren sich Anzeichen, dass dem nicht ganz so sein könnte.
Im Mittelpunkt von Kombinationen und Spekulationen die Situation im arabischen Lager, dessen interne Fronten in Bewegung geraten könnten.
Nahrung für diese Vermutungen hat erst in der heutigen Ausgabe der New York Times Mubarak selbst wiedergeliefert, indem er sagte, wir werden von Anwalt Sadats Praxis abgehen und künftig keine Kritik an den arabischen Nachbarn üben.
Wir werden auch nicht auf Kritik antworten.
Ich werde die Presse meines Landes auffordern, keinen der arabischen Freunde, wie Mubarak wörtlich sagte, zu attackieren, auch Libyen nicht.
Diese Ankündigung verband Mubarak mit dem Satz, er könne nicht vorhersagen, ob es zu einer Aussöhnung mit anderen arabischen Regierungen kommen werde.
Er schloss hier also offensichtlich nicht mehr aus.
Gemeint sind in erster Linie die westlich orientierten Staaten am Golf, die ja in der Israel-Frage längst realistischere Positionen bezogen haben, etwa in Punkt 7 des 8-Punkte-umfassenden Plans des saudischen Grundprinzen Fahd, der ein Existenzrecht für alle Staaten der Region anerkennt, also auch für Israel.
Sogar von der radikalen Camp David Ablehnungsfront, die üblicherweise ja nur davon redet, dass man die Juden ins Meer schmeißen werde und dass Dschihad, der heilige Krieg herrsche, von den Syrern also zum Beispiel, kamen moderatere Töne.
Ebenso aus Moskau und auch Pehlosef Arafat ließ bei etlichen Äußerungen jüngst in Japan erkennen, dass er wohl selber weiß, mit seinem Jubel über die Sadatermordung hat er sich den Mund verbrannt.
Realistisch ist aber zunächst die Wiederaufnahme von Kontakten zwischen Ägypten und den gemäßigten Arabern.
Hans Benedikt dazu.
In der arabischen Welt zeichnet sich jetzt zum ersten Mal seit dem Konflikt um Präsident Anwar al-Sadats Friedensinitiative mit Israel eine Mehrheit von Staaten zugunsten einer neuen und wahrscheinlich realistischeren Annäherung an ein umfassendes Friedenswerk ab.
Zwei Bewegungen sind eingetreten.
Erstens, Soldatsnachfolger Präsident Hosni Mubarak betreibt eine Aussöhnung mit der konservativen Führungsmacht Saudi-Arabien.
In Kairo verlautete heute, es gäbe bereits geheime Verhandlungen mit Saudi-Arabien durch Vermittlung des Präsidenten des Sudan, Jafar Numeri, der Mubaraks erklärte Politik einer Fortsetzung des Friedenskurses unterstützt.
Es hieß, Mubarak wolle Saudi-Arabien zu einer stillen Anerkennung des Friedensvertrags mit Israel bewegen.
und er bietet dafür seine Unterstützung eines von Saudi-Arabien im August vorgelegten Friedensplanes an.
Dieser Plan enthält so etwas wie eine Gleichgewichtsformel zwischen Selbstbestimmung der Palästinenser in den besetzten Gebieten und Sicherheitsgarantien für alle Nahoststaaten, einschließlich Israels.
Mubaraks bisherige Erklärungen lassen erkennen, dass er in den bevorstehenden Verhandlungen mit Israel und den USA über eine Palästinenser-Autonomie
das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser wesentlich zentraler behandeln wird als sein Vorgängersoldat.
Mubarak rechnet dabei mit der Hilfe der Vereinigten Staaten und zwar offensichtlich aus der Überlegung, dass die USA ihm beträchtlichen Spielraum einräumen werden, schon um die Stabilität seiner Staatsführung gegenüber der innerägyptischen und pro-palästinensischen Opposition zu stärken.
Eine zweite Bewegung in der arabischen Welt ist durch König Hussein von Jordanien ausgelöst worden.
Hussein schließt gerade eine Gesprächsrunde mit den Regierungen konservativer Golfstaaten unter Führung Saudi-Arabiens ab.
Es geht ihm um eine Präsentation einer einheitlichen politischen Linie des konservativen Staatenblocks in seinem bevorstehenden Treffen mit US-Präsident Ronald Reagan in Washington.
Jordanien ist von allen Bemühungen um eine Palästinenserlösung unmittelbar betroffen.
Hussein hat die Teilnahme an den bisherigen Verhandlungen im Rahmen des Abkommens von Camp David
mit der Begründung abgelehnt, dass eine palästinensische Autonomie angesichts der Annexionsabsichten der Regierung Menachem Begin für ihn gegenstandslos sei.
Deshalb wird Hussein eine Entscheidung über Teilnahme an zukünftigen Verhandlungen von Präsident Reagan's Haltung gegenüber dem Saudi-Arabischen Friedensplan abhängig machen.
Sicherlich auch in der Erwartung, dass Reagan sich seinerseits auch nach seinen Plänen für ein Militärbündnis mit den Saudis richten muss.
Ministerpräsident Menachem Begin hat zwar den saudischen Plan vorerst als unnehmbar bezeichnet, andererseits aber erst vorige Woche in Kairo eine gewisse Konzessionsbereitschaft in den zukünftigen Palästinenser Verhandlungen angekündigt.
Was Begin dabei tatsächlich beabsichtigt, ist nicht bekannt, aber auch er scheint zumindest bemüht, Mubaraks innerägyptische und innerarabische Position zu erleichtern.
Hans Benedikt war das.
Zurück nach Österreich.
In der Akademie der Bildenden Künste am Wiener Schillerplatz macht ab heute eine umfangreiche Ausstellungsstation, die Dokumente, Skizzen und Projekte für die sogenannte IBAR, die internationale Bauausstellung 1984 in Berlin zeigt.
Die Ausstellung geht durch ganz Europa und im kommenden Jahr auch nach Amerika.
Die Akademie der Bildenden Künstler in Wien hat die Ausstellung auch deswegen übernommen, weil man hofft, dass von ihr eine Beispielwirkung für Wien ausgehen wird.
An der IBA, deren Thema Wohnen in der Innenstadt lautet, nehmen an die 90 Architekten aus aller Welt, auch aus Österreich, teil.
Mit Professor Josef Paul Kleihus, dem Direktor der IBA 84, sprach Heidi Grundmann.
Prof. Kleyhuss, die IBA 1984 ist ein Riesenunternehmen.
Was für einen Ausschnitt präsentieren Sie hier in Wien?
Wir versuchen, die IBA insgesamt darzustellen.
Die IBA ist tatsächlich nicht nur ein sehr großes, sondern vor allen Dingen ein thematisch sehr komplexes Unternehmen.
Sie besteht aus einem sehr, sehr großen Bereich in Kreuzberg, Wohnungssanierung,
Ich selbst bin zuständig für den sogenannten Neubaubereich der IBA.
Beide Bereiche werden in der Ausstellung gezeigt.
Das Besondere an der IBA ist ja, dass das eben nicht nur eine Ausstellung auf Papier bleiben soll, sondern dass hier wirklich gebaut werden soll.
Das ist die eigentliche Idee.
Wir haben also einen sehr breiten Themenkatalog von der Sanierung bis zum Neubau.
Darunter fällt auch in den Bereichen südliches Tiergartenviertel und südliche Friedrichstadt eine städtebauliche Neuorganisation.
Und wir möchten natürlich 1984 gebaute Ergebnisse sanierter Häuser oder neu gebauter Häuser vorzeigen, die sich, wenn Sie so wollen, als Protest, als Widerspruch verstehen gegen leichtfertiges Bauen, schnelles Bauen, gegen die Routine des Bauens.
Das heißt eigentlich gegen die Fehler der letzten Jahre.
Wir wollen versuchen, mit den gleichen finanziellen Mitteln, die normalerweise zur Verfügung stehen beim Bauen, besseren Städtebau, bessere Architektur, wenn Sie so wollen,
Ich sage das ohne jedes Pathos, eine humanere Umwelt schaffen.
Es hat Ende der 50er Jahre eine Interbau gegeben, die man im Nachhinein zumindest als eine Manifestation des sogenannten internationalen Stils betrachtet.
Wird jetzt die IBA eine Manifestation der Postmoderne in der Architektur werden?
Nein, nein.
Ich finde den Begriff überhaupt ganz fürchterlich.
Man hat mich selbst als postmodernen Architekten manchmal bezeichnet.
Ich lehne diesen Begriff für meine eigene Arbeit ab.
Ich würde etwas anderes sagen.
1957, da haben Sie recht, gab es noch so etwas wie einen internationalistisch orientierten Stil, der sich natürlich an den 20er-Jahre, an dem Rationalismus, an dem Funktionalismus der 20er-Jahre orientiert hat.
Das, was inzwischen an Wechsel, an radikale Neuerung in der Architekturtheoretischen Auseinandersetzung stattgefunden hat, basiert im Wesentlichen darauf, dass es doch
im Grunde genommen nie zuvor, so spürbar wie heute, eine Rückbesinnung auf Architekturtradition, aber auch eine Besinnung auf den Subjektivismus in der Architektur gibt.
Und zwar ist das etwas, was wir durchaus
fördern wollen, wenn es uns gleichzeitig gelingt, und dies ist eine Herausforderung auch an die Architekten, sie zu verpflichten, innerhalb eines streng geordneten städtebaulichen Rahmens sich zu bewegen.
Und dann hat es natürlich schon sehr viel Kritik auch gegeben an der IBA.
Und eine Kritik war ja genau das Fehlen eines großen Konzeptes und die Befürchtung, dass es doch zu einer Konkurrenzierung der einzelnen ästhetischen Konzepte der Architekten kommen könnte.
Ja, die Kritik ist ganz selbstverständlich.
Sehen Sie, wenn man etwas so Mutiges macht wie eine internationale Baustellung, 84, thematisch und konzeptionell,
dann muss es Kritik geben.
Ein Kritikpunkt betrifft die Befürchtung, dass wir teurer bauen.
Dies wollen wir ausdrücklich nicht.
Ich habe eben bereits betont, wir wollen für das gleiche Geld besser bauen.
Die zweite Kritik geht gegen einen Ästhetikanspruch.
Ich glaube, dass dies eine der oberflächlichsten Kritiken war und ist, die es überhaupt gegeben hat.
Und ich sage ganz ungeniert, dass es so etwas wie eine Kulturfeindlichkeit gibt in dieser Kritik.
Und schließlich der letzte Punkt der Kritik,
Rahmenplan oder Gesamtplan, Konzeption oder nicht.
Die IBA versteht sich natürlich als Prozess.
Es wäre hochstaplerisch, wenn wir sagen würden, dies ist der Plan und nach dem machen wir die IBA und die soll dann 84 oder 85 fertig sein.
Nein, es gibt eine Konzeption, eine theoretische, ich glaube, sehr fundierte Konzeption für beide Bereiche, für den Bereich von Herrn Helmer und für den Neuber-Bereich.
Und nach dieser Konzeption werden wir vorgehen.
Wird die IBA verschoben werden, wie auch schon manchmal befürchtet wurde?
Ich hoffe nicht.
Ich hoffe, dass es bei 84 bleibt.
Die Politiker...
haben zu erkennen gegeben, dass sie auch an diesem Termin festhalten möchten.
Vielleicht wird es so sein, dass die Neubau-IBA schwerpunktmäßig 84 sich schon präsentiert, die Stadterneuerungs-IBA auch mit ein, zwei Projekten und die Stadterneuerungs-IBA dann schwerpunktmäßig 86 sich darstellt.
Aber eine definitive Entscheidung darüber gibt es noch nicht.
Skizzen und Projekte für die Internationale Bauausstellung 1984 in Berlin sind also ab heute in der Akademie der Bildenden Künste am Wiener Schillerplatz zu sehen.
Wir sprachen mit dem Direktor der IBA, Paul Kleihus.
Kritik oder Zensur war der Titel einer Diskussion, zu der gestern die Kinderfreunde, Politiker, Theaterleute, Journalisten und Vertreter von Eltern- und Schülerverbänden ins Palais Palfi in Wien eingeladen hatten.
Anlass für die Diskussion war eine Aussendung des katholischen Familienverbandes an Schulen, in der unter anderem noch vor der Premiere des Stückes Konrad von Christine Nöstlinger vom Besuch dieser Aufführung abgeraten wurde.
Walter Gellert nimmt die gestrige Diskussion zum Anlass für eine Analyse der Probleme des Theaters der Jugend.
Die negative Stellungnahme des Katholischen Familienverbandes, der übrigens auch im Pädagogischen Beirat des Theaters der Jugend vertreten ist, zeigt deutlich das Dilemma auf, vor dem die Verantwortlichen des Theaters der Jugend stehen.
Nach der Krise des Theaters vor zwei Jahren, die Kritik von Elternseite und Subventionsgebern gleichermaßen, so wie einen Rückgang der Abonnements um 30% zur Folge hatte,
Ludmann bereitet zur Zusammenarbeit und zum Konsens Eltern- und Schülervertreter sowie Familienverbände aller politisch relevanten Gruppen in Österreich, wie dies in der gestrigen Diskussion so schön formuliert wurde, in den pädagogischen Beirat ein, um allen weltanschaulichen Richtungen im Spielplan gerecht zu werden.
Hier zeigt es sich nun, dass es unter Pädagogen und Eltern doch recht unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, welche Stücke den Kindern und Jugendlichen gezeigt werden sollen.
Sollen Kinder vorwiegend heile Welt zu sehen bekommen und vor bestimmten Dingen geschützt oder auch verstärkt mit den Problemen des heutigen Lebens konfrontiert werden?
Das ist der Kernpunkt der divergierenden Standpunkte.
Die Theaterverantwortlichen neigen der zweiten Auffassung zu, wobei, wie im Falle der heuer angesetzten und ebenfalls kritisierten satirischen Oresti-Version, die Fliegen, eine weitere Aufgabenstellung hinzukommt.
Der pädagogische Leiter des Theaters der Jugend, Hofrat Dr. Ernst Nowotny, in der Diskussion.
Es gehört nun nach den Statuten des Theaters der Jugend dazu, dass wir auch den Literaturunterricht in der Schule unterstützen.
dass wir auch Probleme, die an die jungen Menschen herantreten, sei es altersbedingt, sei es zeitbedingt, in Stücken, die wir in Eilproduktion aufführen, bieten und hoffen,
dass sie Denkanstöße und Denkinpulse geben.
Stellt man den Kindern die Frage, ob sie harmlose Abenteuergeschichten oder aber auch Problemstücke sehen wollen, so erhält man durchaus vernünftige Antworten.
Naja, natürlich, das ist schwierig, irgendwas auszusuchen, aber... Naja, gut, aber das sind meistens dann die Themen von Einzelnen, und wenn man dann... Ich mein, man muss ja auch was für die ganze Gesamtgruppe, irgendwas nehmen, ne?
Es sollte ja irgendwie gemischt sein halt, also alles durcheinander eher.
Wenn drei Stücke hintereinander nur Abenteuer sind, das wird dann auch mit der Zeit verartet.
Wobei zu sagen ist, dass die Spielplanerstellung für das Theater der Jugend durchaus nicht einfach ist.
Gibt es doch pro Spieljahr mehr als 10 Eigenproduktionen.
Geklagt wird von Theaterseite, dass es für Kinder ab 10, also für die Mittelstufe, kaum Stücke gibt.
Hier versucht man aber mit Aufträgen an österreichische Schriftsteller Abhilfe zu schaffen.
Karl Rabs' Die Reise zum anderen Stern, heuer, und ein Stück über Jugendfreundschaften von Renate Welsch in der kommenden Spielzeit sind Beispiele dafür.
Was von Elternseite immer wieder vorgebracht wird, das sind Forderungen nach kindergerechten Stücken.
Das jugendliche Theaterpublikum ist oft laut, was zum einen an den Stücken, zum anderen aber auch an der Qualität der Aufführungen liegt.
Man möchte aber auch mehr Information über die Stücke erhalten.
Die Kinder setzen sich hin, schauen hin, was gibt es, aha, das, das gefällt mir nicht, weil sie es nicht verstehen.
Aber wenn das Elternhaus und ein bisschen vielleicht von der Schule beigetragen wird.
dass die Kinder hinkommen und sich freuen auf das Stück und dass sie sagen, ja, ich weiß, um was es da geht.
Die Eltern sind weitaus kritischer, als sie vielleicht annehmen, dass sich die gar nicht so kümmern drum und die Kinder lieber lassen und so weiter.
Denn die Eltern sind interessiert an den Stücken und sie kriegen keine Information eigentlich in die Hand bis jetzt.
Geben Sie doch den Eltern mehr Information und damit muss ich aber auch sagen, auch mehr Mitspracherecht.
Denn damit ist ja, wenn die Eltern ein bisschen können, da Einfluss nehmen, können sie sich doch viel besser orientieren darauf.
Um diesen Kommunikationsfluss, der auch die Eltern erreichen soll, wollen sich die Theaterverantwortlichen noch mehr als bisher bemühen.
Weil hier ja eine Chance besteht, den 15- bis 20-prozentigen Anstieg der Abonnements seit der Krise weiter auszubauen.
Immerhin haben im vergangenen Jahr über 200.000 Jugendliche die Eigenproduktionen des Theaters der Jugend besucht.
Dass die pädagogische Leitung im Beirat den Konsens mit allen Gruppen sucht, wurde gestern in der Diskussion der Kinderfreunde ebenfalls festgestellt.
Betont wurde aber auch, dass der Beirat eine wichtige Entscheidungshilfe ist, die Verantwortung für den Spielplan des Theaters der Jugend letztlich aber der Leitung vorbehalten bleiben müsse.
Walter Gellert über das Theater der Jugend, ein Hinweis noch, der Bericht über das Pressefoyer nach dem Ministerrat, den gibt's heute ausnahmsweise aus Zeitgründen erst im Abendschanal.
Drei vor eins jetzt und damit noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
Belgien.
Eine Bombenexplosion im sogenannten Diamantenviertel in Antwerpen hat heute ein Menschenleben und mehr als 100 Verletzte gefordert.
Der Sprengkörper war in einem Auto versteckt, das vor einer Synagoge abgestellt war.
Das Antwerpener Diamantenviertel wird überwiegend von Bürgern jüdischer Herkunft bewohnt.
Österreich.
Durch Gerichtsbeschluss ist der Verkauf der Hirtenberger Patronenfabrik an die Vöstalpine AG und an die Vereinigten Metallwerke Ranshofen-Berndorf noch nicht rechtswirksam.
Wie heute bekannt wurde, haben die erbberechtigten Kinder des verstorbenen Ex-Eigentümers der Hirtenberger Patronenfabrik erreicht, dass die Verkaufsgenehmigung noch einmal überprüft werden muss.
Der Aufsichtsrat der Fürst Alpine ist in Linz zu Beratungen vor allem über die prekäre Lage im Stahlwerk Donawitz in der Steiermark zusammengetreten.
Dieser Betrieb ist zur Zeit das besondere Sorgenkind der verstaatlichten Industrie.
Im Verlauf des heutigen Verhandlungstages im Wiener AKH-Prozess hat die Staatsanwaltschaft ein Rechtshilfeansuchen an die Schweiz beantragt, um das Züricher Konto mit der Bezeichnung Desirée öffnen zu lassen.
Auf dieses Konto, über das der Angeklagte Schweizer verfügungsberechtigt ist, sind Gelder geflossen, deren Höhe und Herkunft die Staatsanwaltschaft geklärt wissen will.
In einem heute in Wien vorgestellten Buch »Jugend in Österreich« kommt der Autor Ernst Gemacher zum Schluss, dass die wesentlichen Kennzeichen des Erwachsenseins aller vorausgegangenen Zeiten, welche den Kontrast zu Kindheit und Jugend ausmachten, im Schwinden begriffen sind.
Der Erwachsene unterscheidet sich in seiner Verantwortung, in seinen Sorgen um die Existenz und in seiner Arbeitsleistung immer weniger vom Jugendlichen.
Eine klare Grenze zwischen Jugend und Erwachsensein ist, so Gemacher, kaum mehr gegeben.
Griechenland.
Staatspräsident Karamanlis hat heute den Chef der panhellenischen sozialistischen Bewegung, Papandreou, mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.
Papandreou verfügt nach den Wahlen vom Sonntag im Parlament über die absolute Mehrheit.
Jugoslawien.
Die Preise für Speiseöl und Margarine sind heute um mehr als 40 Prozent erhöht worden.
Erst vor wenigen Wochen hat die Regierung in Belgrad Preisverhöhungen für Zucker- und Ölprodukte genehmigt.
Und nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Sonnig, später im Westen und Norden Bewölkungsaufzug, Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad.
Das war wieder unser Mittagsjournal.
Eine Stunde Information ist zu Ende.
Ich darf mich im Namen aller Mitarbeiter verabschieden.