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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsschonal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Gleich zu den Programmpunkten der folgenden Stunde ausführlicher Information.
In Österreich entstanden heute heftige Diskussionen um die gestern bekannt gewordenen Pläne, die Wiener VEW-Generaldirektion auf steirische VEW-Standorte aufzuteilen.
Die Belegschaft der VEW-Zentrale befürchtet, dass mit dieser Verlegung und Umsiedlung bald die letzte Stunde für die VEW geschlagen haben könnte.
Großes Presseecho findet heute die Debatte um die Finanzierung des Konferenzzentrums in der Wiener UNO-City.
Wir zitieren aus Zeitungskommentaren.
Die drei Parlamentsparteien haben sich über neue Pläne zur umfassenden Landesverteidigung geeinigt.
Und im Parlamentskehraus vor den Nationalratswahlen stehen heute unter anderem der Sicherheitsbericht 1981 zur Debatte.
Ausland, Papst Johannes Paul II.
forderte in Costa Rica
der ersten Stations einer Lateinamerikareise Frieden und soziale Gerechtigkeit für diese Krisenregion.
Der Papst bezeichnete sowohl den Kapitalismus als auch den Kommunismus als ungeeignete Modelle für eine positive Entwicklung in diesem Raum.
Der Papst wird auch den vom Bürgerkrieg gezeichneten mittelamerikanischen Staat El Salvador besuchen.
Die USA wollen die Militärhilfe für das Regime in San Salvador verstärken und die Zahl der US-Militärberater dort erhöhen.
Die am Sonntag in Frankreich stattfindenden Kommunalwahlen gelten als bundesweite Testwahlen.
Die Ergebnisse werden mit ziemlicher Spannung erwartet.
Die Kulturredaktion bereitet Beiträge über die Kameliendame im Volkstheater sowie über den polnischen Komponisten und Dirigenten Będarewski, der morgen in Wiener Konzerthaus gastiert.
Wir beginnen nun mit den Nachrichten verantwortliche Redakteur ist Rainer Warnecke und Sprecher Peter Fichner.
Vereinte Nationen.
Unter Vorsitz von Bundeskanzler Kreisky sollen am 1.
Juni Persönlichkeiten aus aller Welt, darunter die ehemaligen amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter und Gerald Ford in Wien, über das Palästina-Problem beraten.
Bei dem Treffen soll die für August in Paris geplante internationale Palästina-Konferenz der Vereinten Nationen vorbereitet werden.
Ein UNO-Sprecher bestätigte, dass bei der Konferenz die moralischen Verpflichtungen der Weltgemeinschaft gegenüber dem palästinensischen Volk zur Sprache kommen sollen.
Außer Ford und Carter sind unter anderem der frühere senegalesische Präsident Leopold Sedar Senghor, der ehemalige britische Außenminister Lord Carrington und der deutsche Verleger Rudolf Augstein nach Wien eingeladen worden.
Österreich Der Nationalrat ist heute zu seiner letzten Sitzung in dieser Legislaturperiode zusammengetreten.
Auf der Tagesordnung stehen Berichte der Regierung über Fragen der Sicherheit und über das Suchtgift-Problem.
In der einleitenden Fragestunde wurde noch einmal das zentrale Thema des gestrigen Tages, die Finanzierung des Konferenzzentrums, aufgeworfen.
Der ÖVP-Abgeordnete Fritz König fragte Außenminister Willibald Paar, ob sich Österreich durch den Vertrag für die Finanzierung des Projekts nicht in eine außenpolitische Abhängigkeit begebe, ob man etwa gezwungen sein werde, teures Öl aus den arabischen Ländern einzuführen und eine antiisraelische Politik zu betreiben.
Dies wurde vom Paar in Abrede gestellt.
Er versicherte, dass es im Zusammenhang mit der Konferenzzentrumsfinanzierung keine politischen Nebenabsprachen gebe.
Der ÖVP-Abgeordnete Wendelin Ettmeier meinte, die erstaunlichen Steuerprivilegien, die man den arabischen Staaten in dieser Angelegenheit zugestehen wolle, müssten die Österreicher mit der Sparbuchsteuer sowie mit der Urlaubs- und Weihnachtsgeldsteuer bezahlen.
Der Fleischkonsum in Österreich ist im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hoch.
Wie aus einer von der Bundeswirtschaftskammer veröffentlichten Statistik hervorgeht, liegt Österreich im Konsum von Fleisch und Fleischprodukten an dritter Stelle.
Davor rangieren die Bundesrepublik Deutschland und Belgien.
Die Österreicher essen im Durchschnitt 70 Kilogramm Fleisch pro Kopf und Jahr, hauptsächlich Schweinefleisch.
Großbritannien.
In London soll heute eine informelle Ministertagung der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, abgehalten werden.
Die Erdölminister von sieben der insgesamt 13 Mitgliedstaaten wollen versuchen, Einigung über Fördermengen und Preise zu erzielen.
In die Absprachen sollen auch Großbritannien und Mexiko einbezogen werden.
Während sich Mexiko offenbar bereit zeigt, mit der OPEC zusammenzuarbeiten, will Großbritannien angeblich nicht mit einbezogen werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, das ist die zentrale deutsche Arbeitsmarktbehörde, meldet einen neuen Rekordstand der Arbeitslosigkeit.
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat die Zahl der Beschäftigungslosen die zweieinhalb-Millionen-Grenze überschritten.
Zurzeit beträgt die Arbeitslosigkeit 10,4 Prozent.
Mehr als eine Million Deutsche müssen kurz arbeiten.
Die Deutsche Bundesanstalt führt den Anstieg der Arbeitslosigkeit auf das besonders ungünstige Wetter im Februar zurück.
Italien.
In Mailand wird der Parteitag der kommunistischen Partei mit Grußbotschaften der Führer der anderen italienischen Parteien fortgesetzt.
Mit Spannung wird dabei die Rede des sozialistischen Parteichefs Bettino Craxi erwartet.
Craxi will auf die Vorschläge von KP-Chef Enrico Bellingher über eine Zusammenarbeit zwischen Kommunisten und Sozialisten antworten.
Die Kommunisten wollen damit erstmal seine Beteiligung an der Regierung erreichen.
Außerdem betrachten sie eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten als Alternative zu den christlichen Demokraten.
Derzeit arbeiten die Sozialisten mit den christlichen Demokraten in einer Koalition zusammen.
Die Proteste der Südtiroler Politiker gegen gerichtlich verordnete Zwangsaufenthalte von Mitgliedern der Mafia und der Camorra in Südtirol haben Erfolg gehabt.
Schon in den vergangenen Tagen waren zwei geplante Zwangsaufenthalte zurückgenommen worden.
Nun hat das zuständige Gericht in Neapel auch den dritten ursprünglich für Südtirol bestimmten Mafioso in eine südlichere Provinz verbannt.
Südtirol ist damit die erste Provinz, der es gelungen ist, den in ganz Italien umstrittenen Zwangsaufenthalt von Mafia-Angehörigen generell abzuwehren.
Frankreich.
Drei Tage vor den landesweiten Gemeinderatswahlen sind in der vergangenen Nacht in Frankreich zwei Bombenanschläge verübt worden.
Verletzt wurde niemand, es entstand allerdings beträchtlicher Sachschaden.
Ein Anschlag richtete sich gegen ein Wahlkampfbüro der rechtsextremen Partei Nationale Front in Paris, der zweite gegen die Wohnung eines Kommunalpolitikers in Südfrankreich, der für den Bau eines neuen Kernkraftwerkes in dem Gebiet eintritt.
Jugoslawien.
Durch eine Ankurbelung der Industrieproduktion und eine Steigerung der Exporte will die Regierung in Belgrad jetzt die Wirtschaft aus ihrer Krise herausführen.
Nach den offiziellen Plänen sollen die Ausfuhren heuer um 9% gesteigert werden.
Zugleich sollen sich die Importe auf die unbedingt notwendigen Rohstoffe und Halbfertigprodukte beschränken und nur um etwa 4% zunehmen.
USA.
Die Konjunkturdaten in den Vereinigten Staaten weisen nach Ansicht Präsident Reagans auf einen neuen Aufschwung hin.
Die amerikanische Wirtschaft gewinne an Stärke, sagte der Präsident.
Kongress und Regierung müssten jetzt gemeinsam für eine dauerhafte Erholung sorgen, die mehr Arbeitsplätze schaffen werde.
Der Sammelindex der amerikanischen Frühindikatoren, eine Maßzahl für das Wirtschaftswachstum, ist im Jänner um 3,6 Prozent gestiegen.
Handelsminister Baldrige sagte dazu, es habe noch nie einen so großen Indexanstieg gegeben, dem nicht eine Wirtschaftserholung gefolgt sei.
Kostarika.
Zum Beginn seiner Reise durch Mittelamerika hat Papst Johannes Paul II.
in San Jose, der Hauptstadt Kostarikas, zum Frieden und zur sozialen Gerechtigkeit aufgerufen.
Der Papst verurteilte sowohl den materialistischen Kollektivismus als auch den profitgierigen Kapitalismus.
Zugleich rief er die geistliche Mittelamerikas auf, sich nicht in die Politik einzumischen.
Costa Rica ist die erste Station Johannes Pauls auf seiner Besuchsreise.
Der Papst wird in den kommenden Tagen auch Nicaragua, Panama, El Salvador, Guatemala, Honduras und Haiti besuchen.
USA.
Der Herzpatient Bunny Clark, dem vor drei Monaten ein künstliches Herz eingesetzt wurde, hat erstmals seit der Operation ein Interview gegeben.
Bei dem im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlten Gespräch sagte Clark, nach zahlreichen Komplikationen fühle er sich jetzt recht wohl.
Der Kunstherzpatient leidet zurzeit noch an einem Lungen-Emphysem, das jedoch nach Ansicht der Ärzte in keinem Zusammenhang mit der Operation steht.
Der amerikanische Herzspezialist Jeffrey Anderson, der Clark behandelt, schließt allerdings ein künstliches Herz als Dauerlösung für einen Patienten zumindest für die kommenden zehn Jahre aus Österreich.
Die von der Fernseh- und Radiozeitschrift Hör zu!
gestiftete Goldene Kamera geht heuer nach der Entscheidung des Fernsehpublikums an Karl Moik für seine Sendung Musikantenstadl.
Für das Goldene Mikrofon wählte das Hörer- und Sehrpublikum zwei Gewinner.
Ö3-Chef Rudi Klausnitzer und Walter Wiczani von Radio Oberösterreich.
Das Wetter.
Das Hoch mit Kern über Norddeutschland verlagert sich südwärts und wird für Österreich zunehmend wetterbestimmend.
Aussichten bis morgen früh.
Zunehmend Aufhellungen, besonders im Westen und Süden teilweise schon heiteres Wetter.
Nördliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 2 bis 8 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht
Minus 12 bis 0 Grad.
Und die Aussichten für morgen?
Nach Auflösung einiger Frühnebelfelder überwiegend sonnig, schwachwindig, Tageshöchsttemperaturen 3 bis 9 Grad.
Das Wetter übermorgen Samstag.
Im Norden und Nordosten Wolkenfelder, sonst meist sonnig.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien wolkig, 5 Grad Nordwind mit 15 Kilometern in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 5 Grad Nordwind 25.
Linz stark bewölkt, 4 Grad Südostwind 5.
Salzburg, Heiter 6°, Nordwestwind 5.
Innsbruck, Heiter 4°, Windstill.
Pregenz, Heiter 2°, Ostwind 3.
Graz, stark bewölkt, 5°, Südwind 10 km in der Stunde.
Und Klagenfurt, Heiter 9°, Windstill.
Die Zeit ist nun 12 Uhr und 11 Minuten.
Seit gestern Vormittag sorgen zehn Zeilen aus einem Vertragsentwurf, den der Bund und das Land Steiermark geschrieben haben, für hellste Aufregung unter der Belegschaft der VEW-Generaldirektion Wien.
In diesem Vertragsentwurf und einem dazugehörenden Briefwechsel steht nämlich, dass geprüft werden soll, ob die VEW-Zentrale in die Steiermark verlegt werden soll.
Die Belegschaftsvertreter vermuten dahinter eine Absicht, die VEW-Generaldirektion aufzuspalten und Teile von ihr an die Werkstandorte, vor allem nach Kapfenberg, zu verlagern.
Nicht weniger als 1.400 VEW-Mitarbeiter stellen sich seither die Frage, was mit ihren Arbeitsplätzen geschehen soll und fragen überdies, ob das der Anfang vom Ende der selbstständigen VEW ist.
Die Befürchtungen seiner Kollegen formulierte am Vormittag Betriebsratsobmann Heinz Lindauf in einem Gespräch mit dem ORF.
Michael Kerbler fasst den gegenwärtigen Stand der Diskussion zusammen.
Die Telefone laufen heiß und jeder erklärt sofort, er ginge nicht nach Kapfenberg oder sonst wo hin, in die Steiermark.
Und die nächste Frage ist dann die, wann sind wir auf der Ringstraße?
So beschreibt der Betriebsratsobmann der VEW-Zentrale in Wien, Heinz Lindauf, die Stimmung heute Morgen in den Büros in der Wiener Elisabethstraße.
Lindauf bezeichnet es wörtlich als hinterlistig, den Staatsvertragstext und die Beibriefe hinter dem Rücken der VEW-Belegschaft Wien, aber auch ohne Wissen von Vorstandsmitgliedern des Unternehmens, gemeint sind Generaldirektor Bayer und dessen Stellvertreter Martinowski, zu formulieren.
Lindauf will folgende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Ich könnte mir Folgendes vorstellen, dass man jetzt wirklich vernünftig versucht, diesen Überfall abzuwehren, das heißt mit Argumenten, die der Wirtschaftlichkeit und der Ökonomie entsprechen.
Denn eine sofortige Verlagerung, nehmen wir diesen theoretischen Fall, an der Hauptverwaltung Wien, das wäre die
Zerschlagung der VW, denn sämtliche Know-how-Träger, die wir hier haben, die zum Teil Jahrzehnte im Exportgeschäft sind, um nur ein Beispiel zu nennen, würden natürlich der VW verloren gehen.
Und ob man so schnell in Karpfenberg, Mürzzuschlag oder in Linz Leute findet, die hier in die Bresche springen können, das glaube ich, kann man selbst leicht mit Nein beantworten.
Sollte das nichts helfen, also eine vernünftige Diskussion über das Thema, würden wir die politischen Instanzen voll einschalten, auch unter dem Hinweis, dass Wien ganz bestimmt einer der potentesten Kunden der VW und der VÖST Albine ist, die wirtschaftliche Kraft von Wien also nicht zu negieren ist und damit auch die Wiener Politiker beider Parteien, das muss man ausdrücklich sagen, oder aller drei Parteien, die im Wiener Landtag vertreten sind, dass man die nicht negieren kann.
Und der letzte Schritt wäre natürlich der, dass wir genauso wie die Kollegen in Niklasdorf oder in Judenburg uns demonstrativ auf die Ringstraße setzen, wobei sicherlich Wiener Politiker dabei wären.
Als weiteren Vorschlag präsentiert der Wiener VEW Angestelltenbetriebsratsobmann den Plan, eine Serviceeinrichtung in Wien zu schaffen, die allen Standorten, also auch jenen in der Steiermark zugutekommen soll.
Das heißt, Tätigkeiten, die zentral wesentlich kostengünstiger gemacht werden können, beispielsweise Ausbildung, Lohn- und Gehaltsverrechnung, beispielsweise
eine Buchhaltung.
Das können wir in Wien als Servicestelle für alle Töchter machen.
Da könnten natürlich unter dieser Voraussetzung die Töchter mit Teilen des Vertriebes an den Werkstandorten sitzen, wenn man uns in Wien die anderen Funktionen belässt.
Über das soll und muss man diskutieren.
In Wien befürchtet man, dass der Staatsvertrag zwischen dem Land Steiermark und dem Bund, konkret dessen § 5 Grundlage dafür sein könnte, die VEW letztlich ganz aufzulösen und sie als Teil der jetzigen Konzernmutter, der Vöstalpine AG, weiterzuführen.
Dabei, so Lindauf, komme dem in Planung befindlichen dritten Strukturbereinigungskonzept der VEW, an dem gegenwärtig gearbeitet wird, große Bedeutung zu.
Ich glaube, das VEW-Modell bei Grünwald, Latzen und Abfalter sieht so aus, dass neben einem kleinen Edelstahl-Hüttenbereich, der sicherlich in Karpfenberg angesiedelt wird und der sonst keine Hütte mehr zulassen wird, auch intern jetzt nicht, relativ viele oder im Endausbauzustand wenige Töchter gruppiert sind.
Also eine kleine VEW und ringsherum Töchter.
Mit diesem VEW-Modell geht man zwar nicht hausieren, plant es aber bereits in Ansätzen im dritten Strukturkonzept, das im Herbst dieses Jahres nach sämtlichen Wahlgängen herauskommen soll, zu verwirklichen.
Und dieses dritte Strukturkonzept ist jetzt, ganz abgesehen von den Problemen um die Hauptverwaltung Wien, der nächste Schlag gegen die VEW und gegen Standorte.
Die Wiener Belegschaft vermutet also eine gesteuerte Aktion, die Lindauf wörtlich als unheilige Allianz von ÖERG-Generaldirektor Grünwald, Fööstalpine-Chef Abfalter und verstaatlichten Staatssekretär Latsiner personifiziert.
Staatssekretär Latsiner hält die Sorge der Belegschaftsvertreter für unbegründet.
Er verweist darauf, dass der Bund nicht dem Wunsch der steiermärkischen Landesregierung entsprochen habe, die Generaldirektion etwa nach Kapfenberg zu verlegen.
Die UEAG, Solarziner habe ausschließlich nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu prüfen, ob etwa Teile der Wiener Zentrale ausgelagert werden sollen.
Und die Voestalpine AG meint in einer ersten Stellungnahme, dass die volle Abstimmung der weiteren Strukturanpassung innerhalb des ganzen Konzerns eine Verpflichtung gegenüber dem Eigentümer, der Republik Österreich und den Steuerzahlern sei.
Übrigens, das dritte Strukturbereinigungskonzept muss vom VEW-Vorstand beschlossen werden.
Die Wiener Belegschaftsvertreter mutmaßen jedoch, dass aufgrund der Tatsache, dass hochrangige Vöstler in diesem VEW-Vorstand sitzen, die endgültigen Entscheidungen aus Linz mit beeinflusst werden.
Vorstandsmitglieder, die bei der Umstrukturierung nicht mitmachen, könnten auch nach Ansicht Lindaufs pensioniert werden.
Ein Herr, der sich im Vorstand querlegt dagegen, den kann man ja pensionieren.
Unsere Vorstände sind ja zum großen Teil schon pensionsberechtigt und den tauscht man halt aus gegen irgendeinen anderen, der dann willfährig das vollzieht, was in Linz beschlossen wird.
Das ist keine Angelegenheit.
Ein Vorstandsmitglied, nämlich Direktor Leimer, geht in Pension.
Muss man auch das vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen VÖST und VEW sehen?
Natürlich.
Leimer wird durch Diplom-Ingenieur Krobath ebenfalls der Mann der VÖST-Alpine ersetzt.
Die VEW kommen also nicht zur Ruhe.
Das dritte Strukturkonzept wird im Herbst für weiteren Zündstoff und Diskussionsstoff sorgen.
Heftige Diskussion also um eine mögliche Verlegung der VEW-Generaldirektion in die Steiermark.
Sie hörten dazu Michael Kerbler.
Weiter ins Hohe Haus, am Ring.
Für das Parlament ist nämlich heute Saison Schluss.
In seiner endgültig letzten Sitzung vor den Wahlen behandelt der Nationalrat noch eine umfangreiche Tagesordnung, an deren Beginn die Diskussion über den Sicherheitsbericht 1981 steht.
Noch vor dieser Debatte aber aktualisierte die ÖVP einmal mehr das von ihr schon öfter aufgegriffene Problem der Vermögensverhältnisse bäuerlicher Mindestrentner und zwar in Form eines Fristsetzungsantrages, über den zu Beginn der heutigen Sitzung diskutiert wurde.
Hören Sie Näheres im folgenden Bericht von Wilfried Seifert.
Einige Sinnsprüche aus der diesbezüglich so reichen Volksweisheit drängen sich auf, angesichts der relativ hektischen Tätigkeit und umfangreichen Tagesordnung am heutigen letzten Parlamentstag, noch dazu ergänzt durch Anträge und Gegenanträge in allerletzter Minute, die keine Chance mehr haben, Gesetze zu werden.
Darunter fällt zum Beispiel ein gestern eingebrachter Antrag der ÖVP, mit dem die Doppelabfertigungen und Doppelbezüge von ausscheidenden Regierungsmitgliedern gestrichen werden sollen, die gleichzeitig Nationalratsabgeordnete waren.
Die SPÖ reagierte heute mit einem anderen Antrag, die Wohnungsgelder der Politiker zu kürzen als Ausgleich für die angekündigte Streichung der 30 Schilling Wohnungsbeihilfe für jedermann.
Darüber hinaus sollten Politikerabfertigungen generell um ein Viertel gekürzt und Doppelabfertigungen vermieden werden.
Die praktische Bedeutung beider Anträge erscheint gering.
Es ist nicht sehr viel mehr als eine Notiz im Protokoll.
Die jetzt ausscheidenden Minister und Nationalratsabgeordneten, wie etwa Broda, Firnberg, Staribacher, Rösch, sind von einer Einkommenskürzung jedenfalls nicht betroffen.
Um Privilegien ganz anderer Art, nämlich solche mit bitterem Beigeschmack, ging es dann in der ersten Debattenrunde des Tages.
Es geht um jene bäuerlichen Mindestrentner, die mangels Nachfolger ihren Hof verpachtet haben.
Durch die Heraufsetzung der steuerlichen Einheitswerte der Höfe müssen diese Altbauern eine Kürzung der Ausgleichszulagen hinnehmen.
Das heißt, sie verdienen insgesamt weniger als 4.173 Schilling monatlich.
18.000 sind davon betroffen, je 100 pro Nationalratsabgeordneten rechnen ÖVP und FPÖ, 7.300 sind es nach Rechnung der SPÖ.
Um diesen Menschen doch noch helfen zu können, hat die ÖVP beantragt, mit einer Fristsetzung auf den heutigen Tag eine Reparatur dieser Bestimmung zu beschließen.
Mit der Bereitschaft aller Abgeordneten, Überstanden zu leisten, müsste das noch möglich sein, meinte etwa der ÖVP-Abgeordnete Herbert Kohlmeier.
Meine Damen und Herren, ist Ihnen nicht klar, was das gerade für eine sozialistische Partei bedeutet, dass sie vor dem Auseinandergehen dieses Parlaments nicht bereit ist, ein Pensionsunrecht zu beseitigen, aber sehr wohl bereit ist, Superkonditionen für arabische Magnaten zu schaffen?
Das wirft doch wirklich ein bedauerliches, ein bedrückendes Licht auf eine Partei, die einmal die Sozialpolitik auf ihre Fahnen geschrieben hat.
Keine Chance auf Fristsetzung hat dieser Antrag, wie aus der folgenden Wortmeldung des Sozialisten Wilhelm Rempelbauer klar hervorging.
Aber wir Sozialisten lassen uns vom Moralapostel Kohlmeier der ÖVP überhaupt nicht vorwerfen, dass wir kein Verständnis für die schwächsten Bevölkerungsgruppen in unserer Republik haben.
Herr Kohlmeier, uns geht es vor allem, und dazu bekenne ich mich als Arbeitervertreter, um die mehr als 300 000 Ausgleichszulagen beziehe nach dem ASVG, um Arbeiter, um Angestellte, die mit dem Existenzminimum auskommen müssen, die nichts zu übergeben haben, die keinen Besitz haben, die kein freies Ausgedinge haben, die kein freies Wohnrecht haben, die keine freie Station haben.
Darum geht es.
Und Ihr Antrag will hier nicht Ungerechtigkeit beseitigen, sondern ich sage hier ganz bewusst, Sie würden ein neues Unrecht gegenüber den 300.000 Ausgleichszulagen beziehungsweise setzen, die eine kleine Arbeiterpension haben.
FPÖ-Agrarsprecher Gerald Schmurer versuchte die politische Schuld für die Benachteiligung der Bauern gleichmäßig zu verteilen und machte die viermalige Erhöhung der bäuerlichen Einheitswerte seit 1973 für die Situation verantwortlich.
Und deshalb meine ich, dass es hier und heute bei dieser Fristsetzung darum geht,
Eigentlich das Zugesagte vom Herrn Sozialminister einzuholen, so rasch wie möglich diesen ÖVP-SPÖ-Betriebsunfall zu bereinigen, damit diese 18.000 betroffenen Personen vor einem Kleinstpensionsbezieher zu ihrem sozialen Recht kommen.
Seit etwas mehr als einer halben Stunde läuft jetzt die Debatte über den Sicherheitsbericht 1981 und den Regierungsbericht über den Suchtgiftmissbrauch.
Wir werden darüber im Abendschnall informieren.
Bis dahin zurück zu Udo Bachmeier.
Einziges Thema unserer heutigen Presseschau ist die Finanzierung des UNO-Konferenzzentrums.
Gestern hat ja Bundeskanzler Kreisky im Parlament offiziell bekannt gegeben, was schon einige Tage zuvor durchgesickert war, wie nämlich das Konferenzzentrum bei der UNO-City finanziert werden soll.
Laut Kreisky werden Österreich und arabische Länder zusammen eine Gesellschaft gründen.
Von beiden Beteiligten werden dabei jeweils eineinhalb Milliarden Schilling aufgebracht werden.
Das gibt zusammen 3 Milliarden, den Rest auf die jetzt veranschlagten 4,5 Milliarden Schilling Baukosten wird die Gesellschaft als Kredite aufnehmen.
Die Araber bekommen für ihre Beteiligung 6% Dividende, einen Gewinnanteil, der ihnen aber auch gutgeschrieben wird, wenn die Gesellschaft keinen Gewinn erwirtschaften sollte und sie haben darüber hinaus auch das Recht, ihren Anteil an der Gesellschaft, also ihre Aktien, nach 14 Jahren an Österreich zu verkaufen.
Die Finanzierungskonstruktion beschäftigt auch die Journalisten in den Tageszeitungen.
Irmgard Beyer hat Auszüge aus ihren Kommentaren zusammengestellt, wie sie diese Lösung beurteilen.
Bruno Kreisky, wer sonst, hat der Opposition einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, schreibt Herbert Lackner, zufrieden im Zentralorgan der SPÖ in der Arbeiterzeitung.
Hinter der ganzen Angelegenheit steckt damit mehr als nur ein wohl beispiellos günstiger Finanzierungsweg für ein Großprojekt.
Was die ÖVP wahrscheinlich ebenso schmerzt, ist, dass der Mythos, der Bruno Kreisky umgibt, offenbar immer noch da ist.
Dass er gerade zum entscheidenden Zeitpunkt den entscheidenden Erfolg verbuchen kann.
Auf diese Weise hat die ÖVP schon vier Wahlen verloren.
Genau die Gegenposition nimmt naturgemäß die ÖVP-Zeitung Neues Volksblatt ein.
Johann Drachsler bezeichnet das Abkommen mit den Arabern als dünnes Papierl.
Nach den zahllosen Ankündigungen, Andeutungen und einer langen Geheimnistuerei ist die Katze, die aus Kreiskys Finanzierungssack geschlüpft ist, äußerst mager.
Und erleichtert können wir zur Kenntnis nehmen, dass Kreisky, der große Zauberer in der österreichischen Politik, auch nur mit Wasser kocht.
Ronald Barazon in den Salzburger Nachrichten meint, dass die Bundesregierung und Bundeskanzler Kreisky von einem echten Vertrag mit den Arabern noch weit entfernt seien.
Bis jetzt, so Barazon, liege nur ein Telegramm vor, in dem angekündigt wurde, dass Saudi-Arabien einen Brief absenden werde, in dem wiederum stehen wird, dass das Land die Absicht habe, sich am Konferenzzentrum zu beteiligen.
Ronald Barazon?
Hört, hört.
Für Kaufleute ist ein derartiges Telegramm so viel wert wie eine Einladung zum Kaffee.
Eine sehr erfreuliche Einladung.
Ein außerordentlich vielversprechendes Telegramm.
Aber doch der eindeutige Beweis, dass von einem Abschluss, von einem ernstzunehmenden Vertrag noch lange nicht die Rede sein kann.
Zumal von den anderen geheimnisvollen Geldgebern in Kuwait und in den Emiraten nicht einmal Telegramme vorliegen.
Karl Danninger in den oberösterreichischen Nachrichten beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie hoch der Preis für das Konferenzzentrum dann endgültig sein wird, wenn Österreich vielleicht in 14 Jahren die Anteile der Araber wieder zurückkaufen muss.
Er schreibt,
Der endgültige Preis wird erst dann feststehen, wenn die Inflationsrate, die einberechnet wird, bekannt ist.
Aber das Konferenzzentrum stand von Anbeginn unter einem ungünstigen Stern.
Zuerst verordneten die Sozialisten, keine unsinnigen Fragen zu stellen.
Dann wälzten sie sich über ein eindrucksvolles Volksbegehren hinweg.
Und nun wird wegen einer kurzfristig günstig scheinenden Optik in aller Eile ein Vertrag angestrebt, der noch die nächste Generation belasten wird.
ähnlich Erwin Zankl in der Kleinen Zeitung.
Die Antwort wird man erst im Jahre 1997 wissen, nach mehr als tausend und einer Nacht.
In den 50 Tagen bis zur Wahl darf das Volk der Geschichte vom sagenhaft billigen Arabageld lauschen, womit es dem Erzähler auf wundersame Weise gelungen ist, von der eigentlichen Frage abzulenken, ob es überhaupt sinnvoll ist, einen so riesigen Konferenzpalast zu bauen.
Nach dem Sinn des ganzen Vorhabens, trotz offensichtlich gelungener Finanzierung, fragt auch Josef Nowak in der Tiroler Tageszeitung.
Und Hans Rauscher im Kurier argwöhnt, hinter der Finanzierungslösung für das Konferenzzentrum könnten irgendwelche politischen Abmachungen verborgen sein.
Völlig ungeklärt bleibt aber, was jener Satz bedeuten soll, den Kreisky an den Schluss seiner Erklärung stellte.
Diese Partnerschaft ist auch Ausdruck einer politischen Verständigung, die zwischen den Ländern Saudi-Arabien, Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Republik Österreich und der Stadt Wien gefunden werden konnte.
Denn das scheint über die reine Ökonomie hinauszugehen.
Das war die Inlandspresse-Schau.
Die Zeit ist nun 12.28 Uhr, zwei Minuten vor halb eins.
Was werden wir am Themen noch im Verlauf des Mittagsschonals unterbringen können?
Wir informieren Sie über die Papstreise durch Zentralamerika, über das Verhältnis zwischen den USA und El Salvador vor dem Hintergrund verstärkter US-Militärhilfe.
Wir berichten dann über die französischen Kommunalwahlen vom kommenden Sonntag.
Thomas Fuhrmann gibt eine Vorschau.
Und im Kulturteil befassen wir uns mit der Kameliendame im Wiener Volkstheater und bringen einen Beitrag über den polnischen Komponisten und Dirigenten Będarecki, der morgen im Wiener Konzerthaus gastiert.
Nun zur Drei-Parteien-Einigung zum Landesverteidigungsplan.
Ausgerechnet am letzten Parlamentstag vor den Nationalratswahlen rückt die Problematik der heimischen Landesverteidigung wieder in den Blickpunkt des Interesses.
Der Grundbundeskanzler Kreisky hat für Dienstag, den 22.
März, eine Sitzung des Landesverteidigungsrates anberaumt, bei der im Einvernehmen mit allen drei Parlamentsparteien der Landesverteidigungsplan in seiner Gesamtheit abgesegnet werden soll.
Zur Erinnerung, seit dem 10.
Juni 1975 ist der Gedanke einer umfassenden Landesverteidigung in Österreich in der Verfassung verankert.
Diese umfassende Landesverteidigung stützt sich auf die vier Teilbereiche militärisches,
geistige, zivile und wirtschaftliche Landesverteidigung.
Die beiden erstgenannten Teilbereiche sind ebenfalls mit drei Parteien Einigung seit Herbst 1978 bzw.
Frühjahr 1980 abgesegnet.
Nun kam es nach sechsjährigen harten Verhandlungen zur Fertigstellung eines Rahmenplans.
Und zwar auch für die schon aus Kostengründen wesentlich schwierigeren Teilbereiche der wirtschaftlichen und zivilen Landesverteidigung.
Hören Sie dazu einen Bericht von Leopold Esterle.
Nicht zuletzt unter dem Eindruck der Erdölkrise des Jahres 1973 beschloss der Nationalrat am 10.
Juni 1975 einstimmig, die umfassende Landesverteidigung in der Bundesverfassung zu verankern.
Gleichzeitig mit diesem Schritt gab es in Form einer Entschließung das Ersuchen des Nationalrates an die Bundesregierung, dafür vorzusorgen, dass dieses Verfassungsgesetz mittels der Verteidigungsdoktrin auch in die Tat umgesetzt wird.
Nach der Sitzung des Ministerrates am 22.
März wird nun im Landesverteidigungsrat dieses Rahmenprogramm über sämtliche Teilbereiche nach jahrelangen, zähen Verhandlungen endgültig fixiert.
An der Bundesregierung wird es in Zukunft liegen, aus dem Text und dem Geist dieses Rahmenplanes lebendige Wirklichkeit zum Schutz der österreichischen Bevölkerung in allen möglichen Bedrohungsfällen zu machen.
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Verteidigungsausschusses, FPÖ-Wertsprecher Helmut Jossek, unterstrich seine Freude über das Sicherheitsdenken der Parlamentsparteien.
Ich darf als Vorsitzender des Parlamentarischen Landesverteidigungsausschusses doch mit gewissem Stolz darauf hinweisen, dass es gelungen ist, in mehr als 50 Sitzungen und in einer Arbeitszeit von rund sechs Jahren nun endlich den gesamten Landesverteidigungsplan fertigzustellen.
Ich betrachte es deswegen so erwähnenswert, dass gerade in der jetzigen Zeit, wo wir schon in die heiße Phase des Wahlkampfes hineinkommen, es noch immer möglich ist, in aller Ruhe über Dinge zu diskutieren, die staatsnotwendig sind.
Auch der Wehrexperte der Großen Oppositionspartei, Professor Felix Ermakora, erklärte gegenüber dem Mittagsschornal, er anerkenne, dass es in harter Arbeit gelungen sei, zu einer grundsätzlichen Einigung über alle Teilbereiche österreichischen Sicherheitsdenkens zu kommen.
Erma Korer unterstrich allerdings die ÖVP-Meinung, dass mit der Fertigstellung der Konzepte einer militärischen, geistigen, zivilen und wirtschaftlichen Landesverteidigung vorerst nur ein Rahmenplan vorliege, an dessen Verwirklichung die Ministerien, die Bundesländer und die Gemeinden tatkräftig mitarbeiten müssten.
Dieser Einwand kommt nicht von ungefähr.
Immerhin hat es gerade im Bereich der zivilen Landesverteidigung immer wieder Kompetenzschwierigkeiten gegeben.
Um nur ein Beispiel zur Veranschaulichung der Problematik herauszugreifen.
So haben beispielsweise einzelne Bundesländer, etwa Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich, auf dem Sektor der Schutzraumbauten gesetzliche Verpflichtungen für die Bauherren bindend vorgesehen.
Allerdings fehlten teilweise die Durchführungsbestimmungen.
Mit der nunmehr abzusehenden Einigung über die Anliegen im zivilen Sicherheitsbereich soll dies anders werden.
Das an sich noch unter Verschluss gehaltene vertrauliche Papier sieht österreichweit entsprechende Verpflichtungen vor.
Die Kompetenzfrage beim zivilen Teil ist sicher noch nicht endgültig gelöst.
Aber alle drei Parteien sind sich einig, nach langen Gesprächen mit den zuständigen Männern der Landesregierungen, dass hier etwas geschehen muss, dass es Kompetenzabklärungen geben muss.
Dazu werden auch gesetzliche Regelungen notwendig sein.
Aber wir haben das Papier so erarbeitet, dass man es sehen kann als
die Latte sehr hoch gelegt, eine theoretische sehr hohe Vorgabe, an die sich Österreich nun sukzessive heranarbeiten muss, um zumindest einmal einen Standard zu erreichen, wie in der Schweiz.
Ähnlich verhält es sich auch im Teilbereich der wirtschaftlichen Landesverteidigung, in der so wesentliche Grundsätze wie die Bevorratung von Energiestoffen, Nahrungsmitteln und allen Teilen der notwendigsten Versorgungsmittel für die Bevölkerung geregelt sind.
Auch hier ein Beispiel zur Veranschaulichung der Problematik.
So ist Österreich auf dem Sektor der Energieversorgung beispielsweise bei Erdgas zu 60 Prozent, bei Erdöl sogar zu 80 Prozent von Auslandsimporten abhängig.
Auf dem ebenfalls lebenswichtigen Sektor des Speiseöls weist Österreich sogar einen 97-prozentigen Importbedarf auf.
Bevorratung für Krisenfälle ist also durchaus eine lebensnotwendige Vorkehrungsmaßnahme.
Dass dies alles furchtbar viel Geld kostet, ist unbestritten.
Gerade in der wirtschaftlichen Landesverteidigung, ohne jetzt wem verschrecken zu wollen, aber sollte das Papier, die Sollvorlage, hundertprozentig erfüllt werden, so geht das in die x Milliarden an Kosten.
Denken Sie daran, dass es ja hier auch schon um Krisenvorsorge geht für die Wirtschaft, für die Industrie.
Wir haben sehr sensible Güter, die wir importieren müssen, sehr sensible Güter für die Landwirtschaft.
Kunstdünger, Saatmittel wird importiert.
Und das muss auch für Krisenzeiten so bevorratet werden.
Und hier ergibt sich die Frage, wer bevorratet, wer bezahlt das, denn hier liegen ja Millionen und Abermillionen dann auf Lager.
Das ist dann eine Frage mit dem Finanzministerium auch abzuklären, mit dem wir wohl gesprochen haben, die die theoretische Vorlage als solche anerkennen, aber natürlich auch gesagt haben, an das kann man sich nur
schrittweise in Jahrzehnten heranarbeiten.
Auch ÖVP-Wertsprecher Erma Korer sieht in der Finanzierung den Hauptpunkt seiner Kritik.
Er verlangt bindend einen Finanzierungsplan der Bundesregierung.
Abschließend zusammengefasst, der Landesverteidigungsrat als beratendes Gremium kann der Regierung nur Empfehlungen geben.
Die Verwirklichung des nunmehr erreichten Rahmenplanes in allen Teilbereichen staatlicher Sicherheitsvorsorge wird also an den verantwortlichen Stellen liegen.
Trotzdem ist die Erarbeitung der Basisgrundlagen sicherlich als Erfolg zu werten.
Sie hörten Leopold Esterle, Auslandsbericht der Mittagsjournal.
Am 6.
März, also am kommenden Sonntag, ist nicht nur Wahltag in der Bundesrepublik Deutschland, auch in Frankreich sieht man mit Spannung einen Wahlgang entgegen.
Es handelt sich zwar um landesweite Kommunalwahlen, entschieden wird also über die Zusammensetzung der Stadtverwaltungen und Gemeinderäte, dennoch könnten die Wahlergebnisse über die Rathäuser hinaus für die gesamte französische Innenpolitik zu noch nicht zu unterschätzenden
Ergebnissen führen.
Mehr über die Ausgangslage für die französischen Kommunalwahlen schildert dem folgenden Thomas Fuhrmann.
Auch in Frankreich biebert man dem kommenden Wahlsonntag mit großer Spannung entgegen, obwohl es sich hier nicht um Parlament, sondern nur um Gemeindewahlen handelt.
Aber vom Ausgang der Wahlen werden je nach Ergebnisfolgen auf die Regierungspolitik auf nationaler Ebene erwartet.
Vor allem die Opposition hat den Wahlkampf dramatisiert und möchte daraus eine Abstimmung über die Reformpolitik Präsident Mitterrands und seiner Koalitionsregierung von Sozialisten und Kommunisten machen.
Eigentlich geht es darum, in den 36.433 Gemeinden des Landes über die künftige Zusammensetzung der Gemeinderäte zu entscheiden.
Ob der jeweilige Bürgermeister und seine Mannschaft gute oder schlechte Arbeit geleistet hat, ob man ihm das Vertrauen auf weitere sechs Jahre schenkt oder
einem anderen die Chance geben soll.
Doch das Interesse der Wahlschlacht konzentrierte sich in der breiten Öffentlichkeit nicht auf die tausenden Kleingemeinden, sondern auf die Städte, vor allem die Großstädte.
1977, bei den letzten Kommunalwahlen, hatten die Linksparteien einen politischen Erdrutsch verursacht.
Kommunisten und Sozialisten gewannen 61 der 219 Städte mit über 30.000 Einwohnern hinzu, womit sie seither in 155 Großstädten den Bürgermeister stellen.
Und mit 52 Prozent der Stimmen erreichten sie damals einen Rekord, von dem sie heute nur träumen können.
Selbst Präsident Mitterrand konnte am 10.
Mai 1981 diesen Rekord nicht schlagen.
Der Triumph bei den Gemeindewahlen wurde als der Anfang vom Ende der Konservativen in Frankreich angesehen.
Doch ein Jahr später bei den Parlamentswahlen scheiterte die inzwischen zerstrittene Linksunion.
Die Niederlage war ein schwerer Rückschlag auf dem Vormarsch zur Macht.
Erst drei Jahre später, im Frühjahr 1981, war es dann so weit.
Im Sog des Sieges von Präsident Mitterrand eroberte die Linke bei den vorgezogenen Parlamentswahlen auch die Mehrheit in der Nationalversammlung.
Nach 23-jähriger Herrschaft wurden Kolisten, Gisgardisten und Liberale in die Opposition verbannt.
Die sonntäglichen Wahlen sind für sie daher die erste Gelegenheit, eine Revanche zu nehmen.
Ein Rückfluten der Wähler von links nach rechts wäre das ersehnte Signal, dass es wieder aufwärts geht.
Die Opposition würde darin eine Bestätigung dafür sehen,
dass eine Mehrheit der Franzosen mit dem Kurs und mit den Reformen mit daraus nicht einverstanden ist.
In der ersten Phase des Wahlkampfs hatten die Spitzenvertreter der Opposition die Gemeindewahlen ungemein dramatisiert.
Eine Niederlage der Linken müsste, so hieß es, über kurz oder lang vorverlegte Parlamentswahlen bedeuten.
Damit erreichte sie jedoch den gegenteiligen Effekt.
Die dahindösende Linke mobilisierte sich.
In beiden Lagern hütet man sich vor Prognosen.
In vielen Städten sind die Mehrheitsverhältnisse zu knapp.
Die Wahlbeteiligung wird eine große Rolle spielen.
Hier gibt es durch die jüngst beschlossene Wahlrechtsänderung einen weiteren Unsicherheitsfaktor.
Am kommenden Sonntag wird nämlich erstmals nach einer dosierten Mischung aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht abgestimmt.
Allerdings nur in den Gemeinden mit mehr als 3500 Einwohnern.
Darunter gilt nach wie vor das Mehrheitswahlrecht mit der Möglichkeit auf den Listen zu reihen und zu streichen.
Einer Umfrage zufolge wussten zwei Drittel der Befragten vor zwei Wochen noch nicht, wie die neuen Bestimmungen aussehen.
Es besteht daher die Gefahr, dass es diesmal viel mehr ungültige Stimmen geben wird als sonst.
Nicht aus Zorn, sondern aus Unwissen.
Wegen der starken Polarisierung wird es mit einigen Ausnahmen
In den meisten Großstädten schon im ersten Wahlgang Einheitslisten der Linken und der Rechten geben, in beiden Lagern betont man die Geschlossenheit gegenüber dem Gegner.
Nur in jenen Gemeinden, in denen am Sonntag keine Liste auf Anhieb die absolute Mehrheit erreicht, muss eine Woche später eine Stichwahl stattfinden.
Seriöse Vorhersagen über das Wahlergebnis kann man nicht anstellen.
Traditionell verliert eine amtierende Regierung in Frankreich immer lokale Wahlen.
Die Frage ist nur, wie hoch.
Davon wird es abhängen, ob die Gemeindewahlen auch Konsequenzen auf die Regierungspolitik haben werden oder nicht.
Thomas Fuhrmann aus Frankreich zu den bevorstehenden Kommunalwahlen und deren Testcharakter.
Die Reise des Papstes nach Zentralamerika erhält sich jetzt in Costa Rica auf und wird noch Nicaragua, Panama, El Salvador, Guatemala, Honduras, Belize und Haiti besuchen, hat wieder einmal das Augenmerk der Weltöffentlichkeit auf die mittelamerikanische Krisenregion gerichtet.
Papst Johannes Paul II.
wandte sich in einer Rede gegen Kapitalismus und Kollektivismus als Lösungsmodelle für diesen Raum.
Der Papst will bei seiner Mittelamerikareise einen, wie er betonte, Triumph der Liebe, der Eintracht und des Friedens anstreben.
Dieses hohe Ziel dürfte aber vor allem in El Salvador, wo sich der Papst am Samstag dann aufhält, noch in weiter Ferne liegen.
In einem Land, das von einem heftigen Bürgerkrieg erschüttert ist.
Terror, Folter, jedenfalls eine Fülle an Menschenrechtsverletzungen sind, wie Amnesty International berichtet, weiter an der Tagesordnung.
Die meisten Opfer sollen auf Kosten regierungsnah rechtsextremer Einheiten gehen, die ihren Kampf gegen die Guerilla-Bewegung und deren Sympathisanten mit unverminderter Härte fortsetzen.
Trotz der auch inneramerikanischen Kritik hat die US-Regierung unter Präsident Reagan nun beschlossen, die Militärhilfe an El Salvador wesentlich zu erhöhen, sie fast zu verdreifachen und die Anzahl der US-Militärberater in El Salvador zu erhöhen.
Begründet werden diese Maßnahmen mit der Einschätzung Reagans, die Menschenrechtslage habe sich in El Salvador gebessert, zudem müsse die Gefahr einer linken Revolution in diesem Land abgewährt werden.
Zum Verhältnis USA-El Salvador vor dem Hintergrund der Papstreise folgende Analyse von Klaus Emmerich.
Das politische Hauptinteresse der Papstreise gilt sichtlich El Salvador.
Vorbereitungen in Mittelamerika und in den USA bestätigen es.
Wenn alles nach Plan der beteiligten Politiker und Diplomaten läuft, sollen bisherige Geheimverhandlungen zwischen der salvadorianischen Regierung von Alvaro Magana und der Regierung Reagan
anlässlich des Papstbesuches zumindest in einer Frage öffentlich gemacht werden, nämlich der Bereitschaft der Überragungsregierung von El Salvador, im Rahmen eines neuen, umfassenden Lösungsversuches einschließlich der längst orientierten Grujeros, im nächsten Frühjahr, voraussichtlich im März 1984, allgemeine, umfassende, freie Wahlen abzuhalten.
Ein früherer amerikanischer Senator, Richard Stone aus Florida,
hat im Auftrag der Region Reagan seit Wochen über diesen neuen Demokratisierungsversuch insgeheim verhandelt.
Erst erheblicher Druck aus Washington hat die Region dieses vom Bürgerkrieg heimgesuchten Landes in der Sache nachgiebiger gemacht.
Der Papstbesuch hat ein weiteres Zeitargument geliefert, um in diesem Teil Mittelamerikas mehr zu liefern als Waffen und Geld.
Das Wahlversprechen der Regierung von Salvador steht sichtlich im Zusammenhang mit wieder weit ausholenden Plänen der Regierung Reagan, in diesem Teil Amerikas Stabilisierung im Sinne der USA zu erreichen.
Die Erhöhung der amerikanischen Militärhilfe von 25 auf 85 Millionen Dollar, das sind umgerechnet fast 1,5 Milliarden Schilling für das herrliche Jahr,
geht in Washington nur als Teil eines Kampfes um Macht, Einfluss und Chancen in El Salvador.
Eine langfristigere Politstrategie der Abwehr angeblichen oder tatsächlichen kommunistischen Einflusses in diesem Teil der westlichen Hemisphäre wird auch in Anspruch genommen, wenn die Regierung Reagan vom Parlament in Washington jetzt die Zustimmung erbittet, die Zahl amerikanischer Militärberater
von derzeit 37 auf 55 zu erhöhen, übrigens weiterhin ohne Kampfauftrag.
Präsident Reagan kann für Geld und Ausbilder einer breiten Zustimmung im Kongress sicher sein, nachdem der angesehene Unterstaatssekretär im amerikanischen Außenministerium für Lateinamerika enders die Lage in El Salvador dramatisch schildert.
Es drohe ein Kollaps.
Ohne Dollars aus Washington gehe der Regierung in El Salvador die Munition aus.
Die sogenannten Rebellen hätten in der letzten Zeit Fortschritte erzielt.
Sie würden zwar nicht vor einem Sieg stehen, aber durch ungeordneten Widerstand der Bevölkerung El Salvador in Anarchie stürzen.
Was die Senatoren und Abgeordneten freilich noch mehr beeindruckt, ist die Furcht vor immer neuen anti-amerikanischen Aktionen in Mittelamerika,
das noch immer viele in Washington als Hinterhof der USA empfinden oder auch offen bezeichnen.
Typisch für die angespannte Lage in der amerikanischen Hauptstadt ist, dass in Wort und Meinung wieder Vietnam-Begriffe hochkommen, so das Wort von der Domino-Theorie, das nämlich durch kommunistische Aktionen, teils von Moskau, teils von Kuba finanziert, wie es heißt,
ein Land nach dem anderen ideologisch oder durch Machtanwendung umfalle.
Costa Rica, das keine Armee besitze.
Panama, das über den strategisch wichtigen Kanal verfüge.
Honduras, das nach Washingtoner Lesart von dem linksgerichteten Regime Nicaragua bedroht wird.
Guatemala, das auf die Dauer Rebellen nicht vertreiben könne.
Und in dieser Wertung des amerikanischen Außenministeriums besteht sogar Gefahr von kommunistischer Seite für
Berichterstatter war Klaus Emmerich.
12.46 Uhr.
Morgen wird im großen Saal des Wiener Konzerthauses im Rahmen der Komponisten-Porträts der polnische Komponist Krzysztof Penderecki drei Werke aus seiner jüngsten Schaffensperiode dirigieren.
Auf dem Programm stehen das Tedeum, Lacrimosa, das Adagietto aus dem verlorenen Paradies sowie das 1974 entstandene Orchesterstück Als Jakob erwachte.
Mitwirkende sind das ORF-Sinfonieorchester, der ORF-Chor und der Wiener Schönes-Chor.
Hören Sie dazu einen Beitrag von Joana Razzina.
Der 50-jährige Komponist Krzysztof Benderecki aus Krakau ist einer der wichtigsten Vertreter moderner Musik in Europa.
In den 50er Jahren gehörte er zu den Pionieren, die in den Schallkosmos der elektronischen Musik vorstießen.
Über seine Experimente mit neuen Klangformen hat er jedoch das Ohr des Publikums nicht vergessen.
Daher ist Penderecki einer der wenigen modernen Komponisten,
die ein breiteres Publikum gefunden haben.
Er baute neue Klangformen in den Fluss der Streicherinstrumente ein und arbeitet mit allen Möglichkeiten des Ausdrucks, mit Chor, Sologesang, Geräuschen und mit sogenannten Tontrauben.
In seinen neueren Werken sucht er nach einer Synthese aus Klassik und Moderne, aus elektronisch erzeugten Lauten und dem traditionellen Orchester.
Heute sagt er, dass die elektronische Musik früher oder später in die Sackgasse des Schweigens führen würde.
Seinen anfänglichen Bruch mit der musikalischen Tradition erklärt er mit der politischen Lage und der Isolation polnischer Künstler in der Stalin-Ära.
Man fragt mich da sehr oft, warum hat sich da eigentlich gerade in Polen in den 60er Jahren die Musik so entwickelt.
Ich glaube, der Grund dafür ist zuerst, dass die Schulen sehr gut waren,
Aber noch was Wichtiges, dass wir bis 1956 abgeschlossen waren.
Wir mussten etwas Neues finden.
Wir wussten eigentlich kaum, was da im Westen passiert.
Wir haben angefangen, eigene Musik zu schreiben.
Wir waren nicht zufrieden, was da von uns verlangt worden war.
Also diese grausame Zeit von Stalin-Ära und Starnow.
Wir haben sich dagegen gewehrt und haben wir eigentlich stilleigene Musik gefunden.
Gerade weil wir abgeschlossen waren.
Wenn damals eine Beziehung mit Westen wäre, vielleicht wäre es so akademisch geworden.
1966 wurde im Dom zu Münster seine Lukas Passion uraufgeführt.
In fünfjähriger Arbeit schuf er das Bühnenwerk Das verlorene Paradies in Anlehnung an das epische Werk von John Milton.
Weltbekannt wurde sein Klagelied für die Opfer von Hiroshima.
Halt!
Halt!
Ich bin ein engagierter Musiker, aber kein politischer Komponist.
Das heißt, ich finde es sehr gefährlich, eine politische Musik zu schreiben.
Dann kann sehr oft so ein Plakat werden.
Ich habe ein Stück für Opfer von Auschwitz komponiert.
Und als Mensch, der auch selber
Zweite Weltkrieg erlebt habe, als Kind.
Ich glaube, das ist doch... Ich musste doch einmal sowas machen.
Und auch die letzte Zeit, die Zeit in Polen, hat auch eine Spur hinterlassen in meiner Musik.
Das heißt, ich habe komponiert für die Entfüllung eines Denkmals.
Der Kardinal Wyszynski starb, der war so eine wichtige Figur für uns.
Ich habe für ihn ein Stück komponiert, eigentlich in einer Nacht, ein Agnus Dei komponiert.
Und da wurde das Stück bei seinem Begräbnis Urlaub geführt.
1970 und 1971 war Penderecki musikalischer Berater von Radio Wien.
Anschließend wurde er Leiter der Krakauer Musikakademie.
Obwohl er sehr viel im Ausland unterwegs ist und seine Werke oft selbst dirigiert, bleibt Krakau sein ständiger Wohnsitz.
Christoph Benderecki gastiert in Wien, Sie hörten ein Portrait von Juana Razzina.
Am kommenden Samstag hat im Wiener Volkstheater ein Stück Premiere, das man eigentlich nur mehr in seiner musikalischen Version kennt, Verdi's La Traviata.
Die Oper entstand nach dem Roman Kameliendame von Alexandre Manceau im selben Jahr, 1852, wie die Dramatisierung des Stoffes durch den Autor selbst.
Inszeniert wird die Chamäleondame im Volkstheater von Luc Huismann und die Titelrolle spielt der Musicalstar Isabel Weiken, die nach den Schlagzeilen, die ihr als Opfer eines Überfalls gewidmet wurden, nun auch wieder künstlerisch von sich reden machen kann.
Als Chamäleondame hören wir sie zu Beginn des folgenden Beitrags, den Erich Gabriel gestaltet hat.
Wenn mir einer gesagt hätte, dass ich ganze Tage neben einem Menschen sitzen kann, denken, etwas lesen, ein paar Worte mit ihm reden,
Manchmal hab ich dann vollkommen vergessen, was ich früher war.
Mit euch kann ich ja reden.
Was einmal gewesen ist, ich spür es nicht.
Ich weiß nur, was ich bin.
Neben Armand.
Ich seh mich nur im Augenblick.
Und was ich früher war, ganz ein anderer.
Ich kann mich gar nicht mehr erinnern.
1847, mit 23 Jahren, starb Marie du Plessis, eine der letzten grossen Kürtisanen von Paris.
Und im selben Jahr schrieb Alexandre Dumas, der Sohn des berühmten Autors, des Grafen von Montecristo, seinen Roman Die Chamäleondame.
Inspiriert wurde er durch seine romantische Liebe zu dieser faszinierenden Frau.
Und er erzählt ihren Leidensweg bis zu ihrem frühen Tod durch eine Lungenkrankheit.
Fünf Jahre nach dem Roman wurde die Dramatisierung zum größten Pariser Theatererfolg der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts.
Die Titelrolle wurde unter anderem von Sarah Bernhard, Eléonore Duse und dem Film von Greta Garbo gespielt.
Ist es für Isabel Weiken ein großer Sprung vom Musical zu der Darstellung dieser großen Mittelpunktrolle in einem Sprechtheater?
Es ist insofern kein Sprung für mich, da ich vorher auch Theater gespielt habe.
Und es war das Theaterspielen ein Sprung, ein Musical zu machen, und jetzt ist es wieder ein Sprung zurück.
Das geht ein bisschen Hand in Hand.
Das Gefühl, eine Abräumrolle zu machen, das habe ich überhaupt nicht.
Das wäre auch sehr traurig.
Ich kann das in keiner Weise irgendwie mich an Vorbildern da orientieren, sondern ich kann es wirklich nur so erfüllen, wie ich es als Isabel Weigand jetzt machen würde.
Alles andere ist sicherlich uninteressant.
Gibt es für den Regisseur Luc Huismann, trotz der großen Konkurrenz durch die musikalische Deutung Verdis, noch eine reizvolle Möglichkeit, dieses Stück auf einer Sprechbühne aufzuführen?
Ja, ich habe eigentlich gefunden, dass die Musik, also diese Tradition der Traviata, sehr viel geändert hat am ursprünglichen Thema.
Und zwar, es ist ein realistisches Stück gewesen.
Und wenn man darauf zurückgeht,
dann ist das dann gleich ein bisschen eine Forschung, wenn man will.
Man muss dann allerdings einige Tränendrüsen ausradieren, die natürlich im Zeitgeschmack drinnen sind.
Wenn man wirklich auf den Realismus stoßen will, dann kann man das sehr gut machen und dann diffagiert man automatisch mit Europa.
dann kommt man ganz auseinander.
Ist uns diese so romantische Plüsch-Herz-Schmerz-Geschichte nicht schon zu weit entfernt?
Der Zeitgeschmack, den kann man wegnehmen.
Und dann bleibt noch eine sehr tragfähige Handlung übrig, die uns noch genauso angeht wie vor 100 Jahren, also vor 130 Jahren.
Ich spiele
1870, also nicht 1850, sondern wegen der Mode spiele ich 1870, aber das war ja auch nach dem verlorenen Krieg gegen Deutschland eine sehr dubiöse Zeit, wo mit Geld und sozialen Problemen sehr abenteuerlich umgegangen wurde.
Weitere wichtige Rollen spielen in der Ausstattung von Rolf Langenfass Ernst Kohn, Friedrich Haupt und Ernst Meister.
Alexandre Dumas soll an jedem 3.
Februar, dem Todestag seiner Jugendliebe, Kamelien auf ihr Grab gelegt haben.
Wenn ich im weißen Kleid, den Strohhut auf dem Kopf, den Mantel über dem Arm, denn es wird kühl am Abend auf dem Wasser, mit Armand in das Boot steigen,
und wir uns im Strome treiben lassen, bis wir von selbst unter den Weiden einer neuen Insel liegen bleiben, dann glaubt kein Mensch, nicht einmal ich, dass dieser weiße Schatten Marguerite Gautier ist, die Kameleiendame.
Die Kameleiendame im Wiener Volkstheater.
Vier Minuten vor 13 Uhr mit einer Zusammenfassung des wichtigsten Geschehens hat jetzt noch einmal Peter Fichner das Wort.
Österreich.
Die mögliche Verlegung der VEW-Generaldirektion von Wien in die Steiermark stößt auf den Widerstand der Wiener Bediensteten des staatlichen Edelstahlkonzerns.
Betriebsratsobmann Heinz Lindauf sagte in einem ORF-Interview, dieser Plan sei hinter dem Rücken der Wiener Bediensteten entwickelt worden und er befürchte bei einer Realisierung eine Zerschlagung des Unternehmens, weil die wichtigsten Fachleute und das Know-how in Wien sind.
Lindorf kündigte bei Durchführung des Plans die Anrufung der politischen Instanzen und als letzten Schritt einen spektakulären Sitzstreik auf der Wiener Ringstraße an.
Die SPÖ-Abgeordneten Fischer, Blecher und Marsch haben heute im Nationalrat einen Initiativantrag auf privilegieren Abbau ab 1984 eingebracht.
Unter anderem sollen im Hinblick auf den angekündigten Entfall der monatlichen Wohnungsbeihilfe von 30 Schilling auch die Politiker einen entsprechenden Beitrag leisten.
Nach den Vorstellungen der SPÖ soll der Auslagenersatz für Regierungsmitglieder um netto 3.000 Schilling monatlich und der Abgeordneten um 1.000 Schilling monatlich mit Beginn des kommenden Jahres gekürzt werden.
Außerdem sollen die sogenannten Doppelabfertigungen beseitigt werden.
Der Nationalrat ist heute zu seiner letzten Sitzung in dieser Legislaturperiode zusammengetreten.
Zurzeit ist eine Debatte über Fragen der Sicherheit und über das Suchtgiftproblem im Gang.
Vorher wurde noch die Situation der bäuerlichen Mindestrentner erörtert.
Nach Darstellung der Opposition müssen etwa 18.000 Betroffene durch die Erhöhung der bäuerlichen Einheitswerte eine Kürzung der Ausgleichszulage hinnehmen.
Nach langjährigen Verhandlungen der drei Parlamentsparteien soll der Landesverteidigungsrat am 22.
März einen Rahmenplan über die umfassende Landesverteidigung fixieren.
Er beinhaltet die Bereiche militärische, geistige, zivile und wirtschaftliche Landesverteidigung.
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Landesverteidigungsausschusses, der FPÖ-Abgeordnete Helmut Josek, äußerte sich zufrieden über das Ergebnis der Parteiengespräche und führte an, dass mehr als 50 Sitzungen notwendig gewesen seien.
Anerkennend äußerte sich auch ÖVP-Wehrsprecher Felix Amakura.
Vereinte Nationen.
Ein Sprecher im UNO-Hauptquartier in New York hat bestätigt, dass am 1.
Juni in Wien ein Gespräch mit namhaften Persönlichkeiten über das Palästina-Problem geführt wird.
Unter Vorsitz von Bundeskanzler Kreisky werden unter anderem die ehemaligen amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter und Gerald Ford über diesen Problemkreis beraten.
Bei diesem Treffen soll die für August in Paris geplante internationale Palästina-Konferenz der UNO vorbereitet werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Zahl der Arbeitslosen hat die zweieinhalb-Millionen-Grenze überschritten und damit den höchsten Stand seit Bestehen der Bundesrepublik erreicht.
Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg erhöhte sich die Arbeitslosenquote auf 10,4 Prozent.
Im Jänner lag sie noch bei 10,2 Prozent.
Österreich.
Österreichs Fleischkonsum ist überdurchschnittlich hoch.
Wie aus einer europäischen Verbrauchsstatistik hervorgeht, liegt Österreich mit 70 Kilogramm pro Jahr und Person hinter der Bundesrepublik Deutschland und Belgien-Luxemburg an dritter Stelle.
Den größten Anteil am Fleischkonsum hat in Österreich Schweinefleisch.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend, zunehmend Auffällungen, im Süden und Westen teilweise heiter, Nachmittagstemperaturen 2 bis 8 Grad.
Mit dem Wetterbericht und den Kurznachrichten ist das Mittagsjournal beendet.
Die nächste ausführliche Informationssendung ist das Abendsjournal.
Beginn 18 Uhr, Österreich 1 und Österreich Regional.
Für das Mittagsteam verabschiedet sich Udo Bachmeier.