Mittagsjournal 1983.03.08

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    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagsschornal, zu dem sich Luis Glück begrüßt, dominieren auch heute noch die Wahlgänge des letzten Wochenendes, die Berichte.
    Zunächst machen wir wieder den aktuellen Blick nach Bonn.
    Die Koalitionsverhandlungen sind angelaufen, der Kampf der Sieger um Posten und Programme hat begonnen.
    In Frankreich sieht man Zwischenbilanz der Halbzeit der Kommunalwahlen, die wie in Deutschland vom Trend nach rechts geprägt waren.
    Wir analysieren die Lage vor dem zweiten Durchgang mit der Stichwahl am kommenden Sonntag.
    Um die Urnengänge des westlichen Auslands, vor allem den Bonner, dürfte es auch beim Journalistengespräch mit Bundeskanzler Bruno Kreisky nach dem Ministerrat gehen.
    Und auch die Inlandspresseschau befasst sich mit möglichen Parallelen zwischen dem deutschen 6.
    März und dem österreichischen 24.
    April, beziehungsweise den jeweiligen Interpretationen des Bonner-Resultats durch unsere Spitzenpolitiker.
    Um eine Wahl geht es auch in einem Beitrag aus Graz.
    Dort wird die Frage, wird Stingl oder Hasibar Bürgermeister?
    Nun offenbar so beantwortet Stingl und Hasibar.
    Zuerst der eine, dann der andere.
    Außerdem berichten wir noch über eine Wahlkampfpressekonferenz von ÖAB-Obmann Herbert Kohlmeier.
    Und dann gibt es noch ein Interview über UNO-Initiativen zur Entwicklungshilfe.
    Ein Thema, das derzeit Experten und ehemalige Weltspitzenpolitiker in Wien diskutieren.
    Kultur, wir berichten über die österreichische Erstaufführung der Bühnenfassung von Klaus Manns, bekanntlich erfolgreich verfilmten Roman Mephisto bei den Wiener Komödianten und am Ende dann wie am Anfang nach Bonn, dort inszeniert Martin Walser sein Götterstück.
    Zunächst jetzt der Überblick in den Nachrichten, verantwortlich als Redakteur ist Helmut Koller und Sprecherin ist Maria Piffl.
    Österreich.
    Der Generaldirektor der Girozentrale, Karl Pahle, hat sich für eine Senkung des Eckzinssatzes um einen halben Prozentpunkt auf vier Prozent ausgesprochen.
    In einem Gespräch mit der APA erklärte Pahle, diese Maßnahme sollte spätestens zur Jahresmitte, womöglich aber noch früher, realisiert werden.
    Als Begründung für eine solche Verringerung des Eckzinssatzes nannte Pahle die Notwendigkeit, die Kreditzinsen weiter zu senken, wofür auch Schritte bei den Einlagen notwendig seien.
    Wie Pahle weiter ausführte, sei damit zu rechnen, dass eine noch vor den deutschen Bundestagswahlen verschobene Senkung des Diskontsatzes in der Bundesrepublik Deutschland am 17.
    März durchgeführt und die Nationalbank, die österreichische Bankrate, ebenfalls um wenigstens einen halben Prozentpunkt reduzieren werde.
    Die Verhandlungen um eine Weiterführung der Papierfabrik Schlögelmühl in der Nähe von Glocknitz in Niederösterreich scheinen vorerst gescheitert.
    Der zur Druckerei und Papierfabrikationsgruppe Salzer gehörende Betrieb ist seit Dezember des Vorjahres stillgelegt und befindet sich im Ausgleichsverfahren.
    Sein Standort im südlichen Niederösterreich, in der unmittelbaren Umgebung weiterer Krisengroßbetriebe, wie der Stahlbetrieb in Ternitz und Semperit in Wien-Passing, hat zu umfangreichen Rettungsversuchen für die Papierfabrik geführt, in deren Zentrum der Druckereibesitzer und Verleger Anton Tusch stand.
    Er hatte eine Papierabsatzgarantie angeboten, die nun zurückgezogen wurde, weil Tuschs Abnehmer sich inzwischen, wie die APA heute erklärte, anderweitig eingedeckt hätten.
    Damit bestehen derzeit kaum Chancen, den an das Ausgleichsverfahren anschließenden Konkurs und die Auflösung des Betriebes noch abzuwenden.
    Die Papierfabrik Schlögelmühl hat vor Beginn des Ausgleichsverfahrens, in das sich Bund und Land eingeschaltet haben, 300 Mitarbeiter beschäftigt.
    Bundesrepublik Deutschland.
    In Bonn treten heute die neu gewählten Fraktionen der fünf im Bundestag vertretenen Parteien zum ersten Mal zu Sitzungen zusammen.
    Bei den Sozialdemokraten soll der unterlegene Kanzlerkandidat Hans-Jochen Vogel zum Nachfolger Herbert Wehners als Fraktionsvorsitzender der SPD bestellt werden.
    Die Grünen, die erstmals Abgeordnete in den Bundestag entsenden, beraten über ihre künftige Führungsstruktur.
    Bereits gestern Abend trafen Bundeskanzler Helmut Kohl und CSU-Vorsitzender Franz Josef Strauß zu Beratungen über die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen mit den Freien Demokraten zusammen.
    In einem Radiointerview versicherte Strauß, die Regierung in Bonn werde die bestehenden Ostverträge einhalten.
    Guatemala.
    Papst Johannes Paul II.
    hat in Guatemala seine Absage an die Gewalt bekräftigt.
    In einer Predigt vor etwa 700.000 Indios rief der Papst zum Respekt und zum Schutz der Indios in Guatemala sowie in ganz Lateinamerika auf.
    In diesem Zusammenhang appellierte Johannes Paul an die Regierungen, eine Gesetzgebung zu realisieren, die die Indios besser schütze.
    Die katholische Kirche kenne die Ungerechtigkeiten sowie die ernsten Schwierigkeiten der Indios, die ihre Böden und Rechte verteidigen müssten.
    Aus diesem Grunde wolle die Kirche den Indios nahe sein und ihre kulturellen Werte verteidigen, erklärte der Papst.
    Bischof Oscar García Urizar hatte zuvor auf massenhafte Morde hingewiesen, denen die Eingeborenen mit der Zerstörung ganzer Ortschaften ausgesetzt seien.
    Für heute, den vorletzten Tag seiner Mittelamerikareise, ist ein Besuch des Papstes in Honduras geplant.
    Saudi-Arabien, Großbritannien.
    Die Regierung in Riyadh hat den anderen Mitgliedsländern der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Staaten, Bedingungen für eine weitere konstruktive Mitarbeit innerhalb des Kartells gestellt.
    Nach einer von König Facht geladeten Kabinettssitzung hieß es, Saudi-Arabien sei nur unter der Voraussetzung am Zusammenhalt der OPEC interessiert, dass die Kartellbeschlüsse eingehalten würden.
    Die OPEC müsse zu gleichen Teilen den Interessen der Erzeugerländer und der Verbraucherstaaten dienen.
    Die Weltwirtschaft dürfe keinen Schock und Risiken ausgesetzt werden.
    Diese Botschaft steht in direktem Zusammenhang mit OPEC-Gesprächen in London zur Festsetzung eines neuen Ruhölpreises und neuer Förderquoten.
    Bisher konnte keine Einigung über eine Senkung des Fasspreises erzielt werden, der gegenwärtig bei 34 Dollar liegt.
    Vor allem der Iran hat sich gegen eine Preisreduktion ausgesprochen.
    Das war für den Irak Anlass, den Iran des Versuches zu bezichtigen, die OPEC zu sprengen.
    Der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Manach el-Otayba, erklärte zuletzt in der britischen Hauptstadt, die Chancen für eine OPEC-Einigung stünden nicht sehr gut.
    Schweden.
    Im Falle der Errichtung einer atomwaffenfreien Zone in Nordeuropa wäre die Sowjetunion bereit, ihre sechs Atom-U-Boote aus der Ostsee abzuziehen.
    Der sowjetische Armeegeneral Nikolai Tyarov sagt in einem Interview für das schwedische Fernsehen, die Ostsee würde damit Teil der kernwaffenfreien Zone.
    Bisher hatte Moskau die Einbeziehung der Ostsee in eine atomwaffenfreie Zone in Nordeuropa mit dem Hinweis ausgeschlossen, dass dies ein internationales Meer sei, das nicht der Verfügungsgewalt eines Staates allein unterstehe.
    Japan Die Arbeitslosigkeit in Japan hat den höchsten Stand seit 30 Jahren erreicht.
    Im vergangenen Jänner waren etwa 1,6 Millionen Japaner ohne Beschäftigung.
    Das entspricht einer Arbeitslosenrate von 2,7 Prozent.
    USA.
    Der Bewilligungsausschuss des Senates in Washington hat einstimmig ein Sofortprogramm zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Finanzierung von Sozialprogrammen in Höhe von etwa 36 Milliarden Schilling verabschiedet.
    Das Plenum des Senates wird noch in dieser Woche über die Vorlage beraten.
    Etwa die Hälfte der veranschlagten Summe soll auf jene 15 amerikanischen Bundesstaaten aufgeteilt werden, die von einer besonders hohen Arbeitslosigkeit betroffen sind.
    Großbritannien.
    Die etwa 220.000 britischen Bergleute entscheiden heute in einer Urabstimmung über einen landesweiten Streik im staatlichen Bergbau.
    Zu der Abstimmung hat die britische Bergarbeitergewerkschaft aufgerufen.
    Dies ist eine Reaktion auf die Entscheidung der staatlichen Kohlebehörde, unproduktive Bergwerke zu schliessen.
    Türkei.
    Das Bergwerksunglück von gestern in der Stadt Zonguldak am Schwarzen Meer hat nach jüngsten Meldungen 76 Menschenleben gefordert.
    Mehr als 80 Personen erlitten Verletzungen.
    Nach wie vor bemühen sich Rettungsmannschaften um die Bergung von 22 Kumpel, die in dem eingestürzten Stollen eingeschlossen und möglicherweise noch am Leben sind.
    Die Bergungsarbeiten werden durch giftiges Kohlenmonoxid erschwert.
    Ursache des Unglücks war eine Schlagwetterexplosion in 300 Metern Tiefe.
    Österreich.
    Der von den Vereinten Nationen für heute ausgerufene Internationale Frauentag wird auch in Österreich begangen.
    Um 17 Uhr beginnt in der Wiener Maria-Hilfer-Straße eine Frauendemonstration mit einer Abschlusskundgebung vor dem Parlament.
    Dabei soll vor allem auf die sich zunehmend verschlechternde Arbeitsmarktsituation für Frauen hingewiesen werden.
    Zum gleichen Zeitpunkt ist auch eine Demonstration auf dem Hauptplatz in Graz vorgesehen.
    Die Zahl der Atomkraftwerke in aller Welt wächst weiter.
    Wie aus einer Presseaussendung der Gesellschaft für Energiewesen hervorgeht, waren im vergangenen Jahr 278 Kernkraftwerksblöcke in Betrieb, vor zehn Jahren waren es noch 87.
    Bis zum Jahr 1992 wird sich die Zahl der Atomkraftwerke auf 604 erhöhen.
    In den USA und Kanada gibt es zurzeit insgesamt 95 derartige Kraftwerke, in der Sowjetunion 34.
    25 Menschen sind in diesem Winter in Österreich bei Skiunfällen ums Leben gekommen.
    Allein sieben Personen wurden getötet, als sie am Rand von Skipisten gegen Bäume prallten.
    Nach Ansicht des Kuratoriums für alpine Sicherheit sind vor allem Selbstüberschätzung, überhöhte Geschwindigkeit und Sprünge Gründe für schwere Verletzungen.
    Der Oberstlegerichtshof hat vor einigen Tagen in einem Urteil festgelegt, dass man sich bei der Benützung von Skipisten im Wesentlichen an die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung zu halten habe.
    Das bedeutet, dass auch auf Skipisten der Rechtsvorrang gilt, vor allem bei der Einfahrt von Haupt- in Nebenpisten.
    Im Umgang mit Alkohol und Nikotin sind Österreichs Mädchen mäßiger als ihre männlichen Altersgenossen.
    Wie aus dem österreichischen Jugendbericht hervorgeht, sind von den 16- bis 18-jährigen Buben 29% Raucher, von den Mädchen im selben Alter 13%.
    Unter den Alkoholikern sind die Buben noch stärker vertreten.
    Mehr als 10% der männlichen Jugendlichen zwischen 16 und 19 sind Alkoholiker, bei den Mädchen sind es nur 2%.
    Im Allgemeinen wird jedoch ein beträchtlicher Anstieg des Alkoholkonsums seit dem Zweiten Weltkrieg registriert.
    Italien.
    Der britische Komponist Sir William Walton ist heute in seinem Haus auf Ischia im Alter von 80 Jahren gestorben.
    International bekannt wurde William Walton durch ein Streichquartett, das beim ersten Musikfest der Internationalen Gesellschaft neuer Musik im Jahr 1923 in Salzburg aufgeführt wurde.
    Seine früheren Werke bezogen sich auf die sprachlich-rhythmischen Experimente der Dichterin Edith Sidwell.
    Frankreich.
    Auf die Synagoge der Hafenstadt Marseille sollte heute früh offensichtlich ein Sprengstoffanschlag verübt werden.
    In einem als gestohlen gemeldeten Auto, das nur etwa 100 Meter von dem Gebäude entfernt abgestellt war, explodierte ein Sprengsatz.
    Dabei kamen die beiden Insassen des Wagens ums Leben.
    Es wird angenommen, dass die beiden Männer einen Anschlag auf die Synagoge geplant hatten, die Bombe jedoch zu früh detonierte.
    Nun zum Wetter, die Wetterlage.
    Im Alpenraum herrscht Hochdruckeinfluss.
    Es kommt aber im Norden und im Osten Österreichs nicht voll zur Geltung, da in der freien Atmosphäre mit einer stürmischen Nordwestströmung teilweise feuchte Luftmassen herangeführt werden.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Im Westen und im Süden meist heiter, sonst stark unterschiedliche Bewölkungen und vereinzelt etwas Regen.
    Mäßige bis lebhafte Winde aus West bis Nordwest.
    Nachmittagstemperaturen 7 bis 15 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 4 bis plus 7 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
    Meist sonnig, nur im Norden und Osten zeitweise Durchzug von Wolkenfeldern.
    Mäßige Winde aus West bis Nordwest.
    Tageshöchsttemperaturen 7 bis 16 Grad.
    Die Vorschau auf übermorgen Donnerstag meist sonnig und mild.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr, Wien wolkig 12 Grad, Westwind mit 25 km pro Stunde Spitzen bis 50, Eisenstadt stark bewölkt 12, Nordwest 20, Linz stark bewölkt 8, West 20, Salzburg stark bewölkt 9, Windstille, Innsbruck wolkenlos 10, Windstille, Bregenz heiter 4, Nordwest 3,
    Graz, Seite 14, Süd 10 und Klagenfurt, Seite 7, Südost 5.
    12 Uhr ist es und 14 Minuten.
    In der Bundesrepublik Deutschland hat also das Volk jene umstrittene Wende der Volksvertretung nachvollzogen, die letzten Herbst durch den freidemokratischen Partnertausch die Bonner Machtverhältnisse umgekehrt hat.
    Das Votum hat bestätigt, dass sich der politische Akzent in der Bundesrepublik nach rechts verlagert hat.
    Triumph von Kohls CDU
    Der bayerische Partner Franz Josef Strauß als ein Mister 60% und auch die von den Sozialliberalen Dissidenten befreite FDP hat es wieder ganz klar geschafft, viel klarer als erwartet.
    Ein Trend damit auch zu einer gewissen Polarisierung, denn das linke Spektrum hat sich zu Ungunsten der SPD und zu Gunsten der linkeren Grünen verändert.
    Auf den Oppositionsbänken dürfte es also lauter werden.
    Die Union aber dürfte eine breite Machtbasis wie noch nie haben.
    Sie beherrscht den Bundestag, sieben der elf Länder, fast alle großen Städte und selbst die Arbeiter sind ihr in einem bisher beispiellosen Ausmaß zugelaufen.
    Der Bär ist also erlegt, das Fell wird verteilt, sprich Posten und Programme, in erster Linie wohl Ministerämter.
    Das große Fragezeichen dabei geht Strauß nach Bonn.
    Alles ist offen.
    Böse Zungen unterstellen dem Bayern-Präsidenten ja den Satz, mir ist wurscht, wer unter mir Bundeskanzler ist, aber man hat nun doch den Eindruck, dass der CSU-Chef sich möglicherweise nicht
    mit einer Machtposition im Hintergrund begnügen will.
    Zumal aus München ja immer wieder die Urlaute eines gewissen Genscher Kannibalismus zu vernehmen waren.
    Gottfried Smegg berichtet aus Bonn, was sich dort heute tut.
    Zwei Tage nach der Wahl treten heute in Bonn die Fraktionen des neu gewählten Bundestags zusammen.
    Das Interesse konzentriert sich jedoch auf die Spekulationen und Gerüchte über die Zusammensetzung der künftigen Regierung.
    Die christlich-liberale Koalition kann sich jetzt auf eine satte Mehrheit von fast 56 Prozent stützen, doch leicht wird das Regieren nicht sein.
    Das gestrige Gespräch zwischen Bundeskanzler Kohl und CSU-Chef Strauß brachte keine Klärung in der wichtigsten Frage, nämlich ob der Bayer nach Bonn kommt oder nicht.
    Ich sitze diesmal in der Kutsche, kann aber aussteigen, wenn der Auftrag erfüllt ist", sagte Strauß vieldeutig.
    Mit einiger Sicherheit dürfte feststehen, dass der neue Außenminister wiederum Hans-Dietrich Genscher heißt.
    Das entspricht dem Wunsch Kohls und auch Strauß dürfte hier eine offene Auseinandersetzung mit der FDP nicht riskieren.
    Zumal Genscher im Ausland respektiert wird und er als Garant für die Kontinuität der Außenpolitik gilt.
    Einzelne Zeitungen wollen Informationen haben, dass Strauß das Finanzministerium anstrebt.
    Immerhin ist im Wahlkampf aufgefallen, dass Strauß die Finanzpolitik als wichtigsten Bereich neben der Außenpolitik immer wieder hervorgehoben hat und bemüht war, hier seine Kompetenz zu zeigen.
    Damit wird ein wahres Personalkarussell in Bewegung geraten.
    Der bisherige Finanzminister Stoltenberg, ebenfalls ein unumstrittener Experte, wird für diesen Fall als neuer Fraktionsvorsitzender der CDU CSU gehandelt.
    Aber auch CDU-Generalsekretär Geisler ist für diesen Posten im Gespräch.
    Alfred Drecker, der bisherige Fraktionschef, dürfte dann das Amt des Parlamentspräsidenten oder 1984 des Bundespräsidenten übernehmen.
    Aufgrund des Wahlergebnisses wird die FDP wohl einen ihrer bisher vier Kabinettsposten abgeben müssen.
    Die Liberalen haben angedeutet, dass sie entweder auf das Justiz- oder Landwirtschaftsministerium verzichten würden, während die Ressorts Außenpolitik und Wirtschaft mit Gensch und Lambsdorff fest in FDP-Hand bleiben.
    Geht es nach den Vorstellungen Bundeskanzler Kohls, dann wird die Karwoche eine heiße Bundestagswoche.
    Kohl will die Regierungsbildung noch vor Ostern abgeschlossen haben, die Kanzlerwahl müsste demnach am Gründonnerstag stattfinden.
    Über die Personal- und Sachfragen will die Koalition erst nach der Schleswig-Holstein-Wahl am kommenden Sonntag entscheiden.
    Hier werden dem CDU-Ministerpräsidenten Barschl gute Chancen eingeräumt, denn die Bundes-CDU holte am Sonntag in diesem Bundesland das beste Ergebnis.
    Barschls Herausforderer, der SPD-Spitzenkandidat Enkholm wiederum, hofft darauf, dass die Wähler im nördlichsten Bundesland ein Gegengewicht zum Ergebnis vom Sonntag setzen.
    Doch zurück zur Bundespolitik.
    In den Koalitionsverhandlungen kristallisiert sich ein Sachthema heraus, das zur Kraftprobe werden könnte.
    Die fünfprozentige Investitionshilfeabgabe für sogenannte Besserverdienende.
    CDU und CSU beschlossen in ihrem Wahlprogramm, diese Anleihe nicht zurückzuzahlen, im Widerspruch zu dem Gesetz, das die Koalition verabschiedet hatte.
    CSU-Generalsekretär Stoiber kündigte heute in einem Hörfunkinterview an, über diesen Punkt werde man nicht mit sich reden lassen.
    In der Tat war dieser Rückzieher der Union mit ein Grund für ihren Wahlerfolg, vor allem in den Hochburgen der SPD.
    Arbeitsminister Blüm hatte damals nach der Entscheidung gejubelt, nun mache ihm der Wahlkampf Spaß, da der SPD-Vorwurf entkräftet sei, die Regierung belaste die Kleinen endgültig und die Großen nur vorübergehend.
    Doch auch der FDP würde ein Zurückstecken in dieser Frage schwerfallen.
    Mit dem Beharren auf der Rückzahlung dieser Zwangsanleihe konnten sich die Liberalen als die Warnhüter der Marktwirtschaft präsentieren.
    Das war auch für die FDP mit ein Grund für ihren Erfolg.
    Neben diesem Kernbereich sind Differenzen in der Außen- und Innenpolitik abzugleichen.
    Die CSU wünscht Änderungen beim Demonstrationsrecht, beim Datenschutz und beim Abtreibungsparagrafen.
    Die FDP hatte sich im Wahlkampf gegen eine Rücknahme der Reformen aus der Zeit der sozialliberalen Koalition gestemmt.
    Auch in der Deutschlandpolitik und Entwicklungspolitik, etwa der Haltung gegenüber Südafrika, ist es die CSU, die Akzentverschiebungen wünscht.
    Doch auch die neue Opposition hat ihre Probleme.
    Als erste traten heute die Fraktion der Grünen und die CSU-Landesgruppe zu ihren konstituierenden Sitzungen zusammen.
    Dies geschah wie üblich hinter verschlossenen Türen.
    Doch in Zukunft will die Fraktion der Grünen bei ihren Sitzungen die Öffentlichkeit zulassen.
    Am Nachmittag treten dann die Fraktionen von SPD, CDU und FDP zusammen.
    Die Sozialdemokraten werden Hans-Jochen Vogel zum Fraktionsvorsitzenden wählen.
    Es ist eine äußerst schwierige Aufgabe für ihn.
    Schon drohen die Flügelkämpfe wieder aufzubrechen.
    Linke Sozialdemokraten treten für eine Öffnung gegenüber den Grünen ein.
    Der rechte Flügel hat hingegen die unklare Haltung zu den Grünen als einen wesentlichen Grund für die Niederlage bezeichnet.
    In SPD-Kreisen sieht man die Gefahr, dass ihr die Grünen die Schau stehlen.
    Vor allem in den wichtigsten Fragen, wie NATO-Nachrüstung oder Kernenergie, könnte die SPD zwischen einem klaren Ja der Regierung und einem ebenso klaren Nein der Grünen in eine undeutliche Haltung des Sowohl-als-auch gedrängt werden.
    Ein Bericht aus Bonn von Gottfried Smegg.
    In seiner bisher einzigen Stellungnahme zur deutschen Wahl hat Bundeskanzler Kreisky Sonntagabend in unserer Ö1-Wahl-Sondersendung gemeint, die Uhren in Österreich gingen anders, Rückschlüsse von Bonn auf Wien vom 6.
    März auf den 24.
    April seien falsch.
    Hinzugefügt hat er allerdings dann, dass immerhin von den Deutschen Kontinuität gewählt worden sei.
    Das hat dann auch Vizekarl Blecher im Fernsehen festgestellt.
    Die ÖVP hat den Erfolg der Schwesterpartei zur eigenen Ermutigung genützt.
    Die FPÖ, deren Chefsteger damals Genschas Wende harsch kritisiert hatte, ist nun auch wieder ganz auf der Seite des Parteifreundes, der wieder Erwarten überlebt hat.
    So wird die Frage der möglichen Parallelen der Deutschen zur österreichischen Entwicklung durch die Optik der jeweiligen Parteibrille natürlich verschieden beurteilt.
    Der Bundeskanzler ging heute im Pressefoyer nach dem Ministerrat noch einmal auf den Wahlausgang beim Nachbarn ein, Markus Sommersacher berichtet.
    Wie schon in seiner ersten Reaktion am Wahltag selbst unterstrich Bundeskanzler Kreisky heute seine Meinung, dass das deutsche Wahlergebnis keinerlei Einfluss auf die Nationalratswahl in Österreich in sechs Wochen haben werde.
    Die Uhren gingen hierzulande eben anders, wiederholte der Regierungschef sein geflügeltes Wort zur Charakterisierung des Bonner Resultats vom vergangenen Sonntag.
    Jede Partei mache in ihrem Land die Politik, die ihr angemessen erscheine, sagte Kreisky.
    Darauf angesprochen, ob nicht eine Ursache des Misserfolgs der SPD darin zu suchen sei, dass sie insgesamt zu links wäre, meinte Kreisky.
    Ich möchte diese Qualifikation, die mir ein bisschen veraltet erscheint, nicht anwenden auf eine Partei.
    Aber sicher ist, dass etwa die Neue Linke in Deutschland die
    grüne Partei ist.
    Das ist keine Frage.
    Das ist ja in vielen Fragen eine doch radikale Partei und das entspricht offenbar doch einem gewissen radikalen Potenzial, das es in der deutschen Politik gibt.
    Das habe ich ja oft vertreten, diesen Standpunkt.
    Und Sie glauben, dass es dieses radikale Potenzial bei uns nicht gibt?
    In diesem Sinne sicher nicht, in dieser Quantität sicher nicht und das hat es ihm nie gegeben.
    Wir haben ja viele Erscheinungsformen dieser Radikalität, das sage ich jetzt ohne Gehässigkeit, hat es viele dieser Erscheinungsformen nicht gegeben.
    Könnten Sie sich vorstellen, dass die SPD mit einem Spitzenkandidat Schmidt besser abgeschnitten hätte?
    Das ist eine
    Unangenehme Frage deshalb, weil es so ausschauen könnte, wie wenn ich etwas gegen den gegenwärtigen Spitzenkandidaten vorgelegt hätte.
    Aber das ist doch überhaupt kein Zweifel, dass Schmidt die höchsten Werte in der deutschen Wählergunst gehabt hat bis zum Schluss.
    Und dass der Umstand, dass es ist halt so wie bei einem, wahrscheinlich beim Fußball, wenn man einen Mann, den man für den besten hält, in die Reserve gibt, dann
    muss das Konsequenzen, hat das Konsequenzen.
    Als schlecht in seinen Augen bezeichnete es Kreisky auch, dass der jetzige Kanzlerkandidat der SPD, Vogl, im Wahlkampf von der Haltung seines Vorgängers Schmidt zur Stationierung von Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik Deutschland abgerückt sei.
    Kreisky's Resümee zur Politik der SPD?
    Ich glaube einfach, dass
    die eine Politik, die Politik der deutschen Sozialdemokratie halt nur 38 Prozent der Wähler gewinnen konnte.
    Mehr kann ich nicht sagen.
    Das war dann ausschlaggebend für den Erfolg der anderen.
    Der Erfolg der anderen ist in der Summe ja nicht verändert.
    Also die CDU, CSU und die FDP zusammen haben ja ungefähr das, was sie früher gehabt haben.
    Also das Wählerpotenzial hat sich höchstens in sich verschoben.
    Und da leugne ich nicht, dass ich erstaunt bin darüber, dass vor allem in den Industriegebieten in den Deutschen offenbar deutsche Arbeiter
    Innen- und Angestellte der CDU ihre Stimme gegeben haben, eine Erscheinung, die es bei uns sicher nicht geben wird.
    Also kurz zusammengefasst noch einmal, Bundeskanzler Kleisky glaubt nicht, dass das Resultat von Bonn Auswirkungen auf die österreichischen Nationalratswahlen am 24.
    April haben wird und damit wieder zurück zum Studio des Mittagsschonals.
    Vorsichtige, aber doch durchaus deutliche Kritik von Bundeskanzler Kreisky an der deutschen SPÖ-Schwesterpartei SPD.
    Wir bleiben beim Thema Österreich und die deutsche Wahl.
    Gibt es Parallelen, gibt es Auswirkungen?
    Möglicherweise sogar ein Thema auch für Zeitungskommentatoren heute.
    Die Presseschau hat Johannes Fischer zusammengestellt.
    Die Kanzleranalyse, wonach in Österreich die Uhren anders als in Deutschland gehen, animiert die Kommentatoren der heutigen Tageszeitungen dazu, allerlei Vergleiche anzustellen.
    Die Parteizeitungen folgen dabei im Wesentlichen der Argumentation ihrer Politiker.
    Im SPÖ-Organ Oberösterreichisches Tagblatt vermutet Gerald Höchstler, die Bundesdeutschen hätten sich zum einen gegen einen Kanzlerwechsel ausgesprochen und... Zum anderen sind die Rollen in der Bundesrepublik im Vergleich zu uns merkwürdig vertauscht.
    Dort hat Kohl nicht zuletzt deshalb gesiegt, weil er, wie er selbst immer wieder betont, den Deutschen vor der Wahl gesagt hat, dass Belastungen auf sie zukommen.
    Das ist genau das Rezept Kreiskis.
    Es muss ernüchternd für die ÖVP sein, die sich den Kampf gegen die Sparbüchelsteuer als großen Wahlschlager auserkoren hat.
    Anders gehende Uhren konstatiert auch Manfred Scheuch im SPÖ-Zentralorgan Arbeiterzeitung.
    Zum Glück ist Österreich als neutraler Staat nicht in einen Militärpakt eingebunden.
    Zum Glück braucht es nicht die schwere Verantwortung für die Aufstellung von Atomraketensystemen mitzutragen.
    Daher ist es auch nicht diese Frage, die österreichischen Wählern den Grünern ihr Interesse zuwenden lässt.
    Deren Spezialisierung auf Umweltprobleme lässt sie schwerlich der linken Seite des politischen Spektrums zuordnen und die bisherige regionale Erfahrung hat jedenfalls gezeigt, dass die bürgerlichen Parteien sie viel eher als Konkurrenz zu fürchten haben.
    Soweit Manfred Scheuch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung zum Thema Grüne in Deutschland.
    Wirtschaftliche Auswirkungen sieht Clemens Hutter in den Salzburger Nachrichten.
    Für 56 Prozent der Deutschen war die Arbeitslosigkeit, für 37 Prozent die Staatsverschuldung das wahlentscheidende Motiv.
    Das sind Bereiche, die für Österreich doch mehr als keinerlei Bedeutung haben könnten.
    Denn das fünf Monate alte Gesperrn Kohl-Genscher setzt nicht auf Umverteilung von oben nach unten
    oder umgekehrt, sondern von Konsum auf Investition.
    Und das durch Entlastung der Wirtschaft, damit sie investiere und Arbeitslose aufsauge.
    Es drängt sich der Schluss auf, dass diese Alternative zur SPD Kohl auch den zweithöchsten Wahlsieg in der deutschen Nachkriegsgeschichte eindruck.
    Meinen die Salzburger Nachrichten.
    Im ÖVP-Organ Neues Volksbund schreibt Peter Klar,
    Immerhin hätten wir mit Recht vom österreichischen Regierungschef erwartet, dass er in der Bestätigung Helmut Kohls wenigstens ein positives Zeichen für den Weiterbau des Rhein-Main-Donau-Kanals erkennen hätte können.
    Eines Bauwerks, für das er sich ja persönlich bei den deutschen Nachbarn stark zu machen, selbst dann vorgibt, wenn er aus parteipolitischen Gründen einen Besuch Kohls in Österreich ignorierte.
    Und Hans-Werner Scheidl schließlich resümiert in der Presse,
    In einer Minute ist es halb eins.
    In der ersten Journalhälfte dominierte das Thema deutsche Wahl mit einem Bericht aus Bonn mit einer Reaktion von Bundeskanzler Kreisky und mit einer Presseschau zu dieser Reaktion im Prinzip, obwohl sie ja natürlich erst heute erfolgt ist.
    In der zweiten Hälfte dann unter anderem die Themen aus Graz gibt es dort einen Teilzeitbürgermeister.
    Dann eine Situationsanalyse aus Frankreich über die Lage zwischen dem ersten und dem zweiten Durchgang der Kommunalwahlen.
    Und dann haben wir zwei Theaterberichte heute.
    Die österreichische Erstaufführung der Bühnenfassung von Klaus Manns Roman Mephisto bei den Wiener Komödianten.
    Und in Bonn inszeniert Martin Walser sein Goethe-Stück.
    Zunächst aber jetzt eben nach Graz.
    Graz bleibt eine Landesmetropole der unorthodoxen politischen Lösungen.
    In der zweitgrößten Stadt Österreichs, in der zehn Jahre der Chef der drittstärksten Fraktion Bürgermeister war, der freiheitliche Alexander Götz, kommt es jetzt zur kommunalpolitischen Premiere.
    des Teilzeitbürgermeisters zumindest sieht so aus.
    SPÖ-Kandidat Alfred Stingl und ÖVP-Kandidat Franz Hasibar konnten sich nicht auf den Bürgermeister einigen.
    Nun wird die Funktionsperiode des Stadtoberhaupts einvernehmlich geteilt.
    Zwei Jahre Hasibar, drei Jahre Stingl.
    Job-Sharing, also sozusagen auf dem Bürgermeistersessel der
    Mur-Metropole, sozusagen Rotationsprinzip.
    Der eigentliche politische Vertreter solcher Modelle, die Alternative des Degrads, gab indirekt auch den Ausschlag dafür.
    Keine der drei Stadtsenatsparteien wollte die 7-Prozent-Fraktion des Gemeinderates zum Zünglein an der Waage machen.
    Also wurde das Part auf eine Art beendet, die schon vor Monaten der steirische Landeshauptmann Krainer vorgeschlagen hatte.
    Damals herrschte viel Skepsis und der Bundeskanzler hatte das Ganze sogar nicht einmal ernst nehmen wollen.
    Klaus Edlinger berichtet aus Graz.
    44 Tage nach der Grazer Gemeinderatswahl scheint sich nun doch eine Lösung in der Bürgermeisterfrage abzuzeichnen.
    Eine Teilzeitlösung.
    Eine Lösung, die es den beiden großen Parteien und ihren Kandidaten Alfred Stingl und Franz Hasibar möglich macht, ihren Bürgermeisteranspruch zu erfüllen.
    Dazu ist es eine Lösung, die dem abtretenden Bürgermeister Diplomischener Götz eingefallen ist.
    Wenn sich die großen Parteien heute Nachmittag zu dieser Lösung entschließen sollten, dann hat Graz die ersten zwei Jahre lang mit Franz Hasibar einen ÖVP-Bürgermeister.
    Auf Franz Hasibar würde dann für drei Jahre mit Alfred Stingl ein SPÖ-Bürgermeister folgen.
    Soweit der heutige Stand, der die alternative Liste zur Bedeutungslosigkeit degradieren würde.
    Denn die alternative Liste war während der letzten Tage und Wochen eindeutiges Zünglein an der Waage.
    Weder Stingl noch Hasibar hätten ohne diese alternative Liste Bürgermeister werden können.
    Egal, ob die vier alternativen Mandatare nun gestimmt oder nicht gestimmt hätten.
    Hasibar hätte, da er die Stimmen der Freiheitlichen bekommen hätte, eine Stimmenthaltung oder ein Mitstimmen der Grünen gebraucht.
    Stingl hätte auf jeden Fall die Alternativen zum Mitstimmen bewegen müssen.
    Das war der eigentliche Grund, warum die Grazer Bürgermeisterverhandlungen ins Stocken geraten sind.
    Zuletzt hatten die Alternativen den beiden Großparteien einen Forderungskatalog überreicht, der von nicht wenigen als ein Akt der Lizitation bezeichnet worden ist.
    Die Alternativen hatten nämlich ihr Abstimmungsverhalten davon abhängig gemacht, welche der beiden großen Parteien ihnen mehr zugesteht als die andere.
    Einige Punkte aus diesem Forderungskatalog.
    Die Bezüge der Kommunalpolitiker sollten reduziert werden.
    Die Bezirksvorsteher sollten direkt gewählt werden.
    Weitere Forderungen betrafen Fragen der Energie-, Verkehrs- und Wohnbaupolitik.
    Eine Forderung lautete, dass sich die Rathauspolitiker dazu verpflichten sollten, mindestens einmal in der Woche mit dem Fahrrad oder einem öffentlichen Verkehrsmittel in den Dienst zu fahren.
    Dieser Forderungskatalog hat nun an Bedeutung verloren.
    Dafür sind andere Fragen in den Vordergrund getreten und werden in Graz bereits heftigst diskutiert.
    Etwa die Frage, ob diese Bürgermeister-Teilzeit-Lösung eine Krampflösung sei.
    Ob sie nicht ein Präjudiz für alle kommenden Wahlen ist, in denen es keine absoluten Mehrheiten gibt.
    Die Frage auch, ob diese Teilzeitlösung nicht eine Art Konzentrationsregierung durch die Hintertür ist und ob der Wähler von Graz wirklich ein solches Feilschen um Monate gewollt hat.
    Politisch könnte man die Frage stellen, wie das mit den Verantwortungen aussieht.
    Ob es sich ein Teilzeitbürgermeister leisten kann, auch unpopuläre Maßnahmen zu treffen.
    Ob nicht der eine Verantwortungen ständig auf den anderen schieben kann.
    Die Grazer Teilzeitlösung würde auch zeigen, dass man in der Politik nie, nie sagen soll.
    So hat Götz immer wieder erklärt, die FPÖ in Graz können nur Hasipa wählen.
    Bei dieser Lösung würde, laut Götz, die FPÖ auch Stingl wählen.
    Stingl wiederum hat immer den ausschließlichen Bürgermeisteranspruch erhoben und sich gegen jede Halbzeitlösung gewandt.
    Nun wäre er auch mit einer Teilzeitlösung einverstanden.
    Bemerkung am Rande, mit dieser Teilzeitlösung wird übrigens auch eine Forderung der alternativen Liste erfüllt, wenn auch anders als ursprünglich gemeint.
    Die Alternativen haben sich nämlich immer wieder für ein Rotationsprinzip ausgesprochen.
    Jetzt haben sie es.
    Klaus Edlinger aus Graz und die neuste Entwicklung in der steirischen Landeshauptstadt war heute auch ein Thema des Pressefoyers nach dem Ministerrat, von dem wir ja schon berichtet haben, soweit es Äußerungen des Kanzlers zur Lage in Deutschland nach der Wahl betroffen hat.
    Es gab also auch eine kreisgehe Antwort zur Entwicklung in Graz und die wollen wir Ihnen jetzt nach diesem Beitrag aus der Steiermark bringen.
    Ich habe den Grazer Freunden
    gesagt, ich kann nicht einmal sagen geraten, weil ich der Auffassung bin, dass das eine durchaus grazer Angelegenheit ist, vielleicht sogar eine steirische, wenn man will.
    Ich habe Ihnen gesagt, das müsst ihr euch alles selber sehr gründlich überlegen, dass für und wieder
    Jedenfalls können wir euch diese Entscheidung nicht abnehmen.
    Das ist keine glückliche Lösung, das sage ich gern zu.
    Und daher sage ich noch einmal, die Österreicherinnen und Österreicher sollen so gescheit sein, klare Verhältnisse zu schaffen.
    So klare, dass man derartige Sachen nicht notwendig hat.
    Sie würden sich als Parteivorsitzender der SPÖ so eine Teilzeitlösung aber nicht querlegen?
    Bei den Grazer Parteifreunden?
    Sicher nicht, weil ich der Meinung bin, dass das die Grazer primär zu entscheiden haben.
    sagte also Bundeskanzler Kreisky und jetzt wieder ins Ausland.
    Die Deutschen haben also nach 13 SPD-Jahren wieder rechts gewählt, die Franzosen schon nach nicht einmal zwei Jahren.
    Die Gemeinderatswahlen vom letzten Sonntag ist mit der Tragweite einer Parlamentswahl natürlich nicht vergleichbar, aber ohne Zweifel erhielt die Pariser Linksunion
    letzten Sonntag einen Denkzettel.
    51 Prozent wählten im ersten Durchgang bürgerliche Kandidaten, nur 40 Prozent im Landesschnitt sozialistische oder kommunistische.
    Die Linke verlor 16 Städte, über 30.000 Einwohner.
    Diese Zahl dürfte sich im zweiten Wahlgang kommenden Sonntag wohl verdoppeln.
    Das könnte bedeuten, dass Schießgardisten und Gollisten auch die Mehrheit der 220 großen Städte zurückerobern könnten.
    Nantes, Reims, Avignon, Roubaix und Grenoble fielen letzten Sonntag an die Konservativen und die Liberalen.
    Von den mehr als 30 roten Kabinettsmitgliedern fiel ein halbes Dutzend durch.
    Premierminister Pierre Moroir und Innenminister Gaston Defer müssen in die Stichwahlen von Lille und Marseille.
    In Frankreich gilt diese Form von Ämterkumulierung aus Regierungs- und Kommunalimamt übrigens ja als Regelfall.
    Hauptkritikpunkt der Wähler ist die Erfolglosigkeit François Mitterrands in der Bewältigung der Wirtschaftskrise.
    Die fast radikale Wende von einer Politik forcierter Staatsausgaben im ersten Jahr zum jetzigen drastischen Sparkurs hat das Vertrauen auch nicht erhöht.
    Frankreich also zwischen zwei Wahltagen, Thomas Fuhrmann berichtet.
    Die Niederlage der Linksparteien in der ersten Runde der Gemeindewahlen war ein Elektroschock.
    Ob er eine heilsame Wirkung gehabt hat, wird sich erst nach dem zweiten Wahlgang zeigen.
    Die Verluste sind regional unterschiedlich groß.
    Die Linke hat sich besser in den kleineren und mittleren Städten gehalten als in den Städten mit über 100.000 Einwohnern.
    Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass fast überall, wo die Sozialisten sich nicht auf eine Einheitskandidatur zusammen mit den kommunistischen Bürgermeistern einigen wollten, die KP ihre Rolle behaupten konnte.
    Die Kommunisten konnten den bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen von 1981 verlorenen Boden in diesen Fällen teilweise wiedergutmachen.
    Die starken Stimmenverluste von durchschnittlich 7% in den 221 Städten mit über 30.000 Einwohnern fielen vor allem zugunsten des bürgerlichen Lagers aus.
    Die Linksunion hat nicht an die extreme Linke oder an die Grünen, sondern an die rechte Wähler abtreten müssen.
    Aus diesem Faktum sollte Präsident François Mitterrand in den zu erwartenden politischen Entscheidungen eine Lehre ziehen.
    Die sozialistische Partei steht neuerlich vor einer inneren Zerreißprobe.
    Die ideologische Auseinandersetzung zwischen den gemäßigten und den radikalen Parteiflügeln schwelt seit Monaten.
    Dabei ist es bemerkenswert, dass der nach wie vor beliebteste sozialistische Minister und langjährige Gegenspieler Präsident Mitterrands, Michel Rocard, am Sonntag mit dem gleichen Prozentsatz an Stimmen in seiner Gemeinde zum Bürgermeister wiedergewählt worden ist.
    Hingegen haben eine Reihe prominenter Spitzenvertreter des Mitterrandflügels
    allen voran Parteichef Lionel Jospin und der Pariser Spitzenkandidat Paul Gilles am Sonntag eine schwere Schlappe erlitten.
    In der Analyse der Ursachen sehen Sie allerdings nicht die grundsätzliche Orientierung der regierungspolitischen Frage gestellt.
    Vielmehr habe die Opposition die Früchte einer Kampagne geerntet, die mit den Hauptthemen Überfremdung und Unsicherheit geführt wurde.
    Populisten und Giscardisten hätten es mit der Angst versucht.
    Nicht nur die traditionellen konservativen Wähler, sondern auch Mittelschichten und Arbeiter seien in diese Falle gegangen.
    Von den eigenen Fehlern von Selbstkritik am Reform- und Wirtschaftskurs, dem offensichtlich keine Mehrheit der Bevölkerung zustimmt, ist in dieser Analyse keine Rede.
    Die sozialistische Partei wiegt sich noch immer in den Illusionen des Wahltriums mit heraus.
    Sie trägt noch immer nicht der Tatsache Rechnung, dass der Sieg im Frühsommer 1981
    weniger eine Zustimmung für ihr Programm als eine Absage an Valéry Giscard d'Estaing und die seit 23 Jahren ununterbrochen regierende Politikergarde war.
    Natürlich stellt ein Rückschlag bei den Gemeindewahlen nicht mit daraus Mandat und die absolute Mehrheit der Sozialisten in der Nationalversammlung infrage.
    Die nächsten Parlamentswahlen finden planmäßig erst im Juni 1986, also in drei Jahren, statt.
    Aber das Votum der Franzosen könnte eine Veränderung der Gewichte in der Regierungskoalition bewirken durch eine größere Öffnung zum Zentrum.
    Es ist nicht auszuschließen, dass die Koalition mit den Kommunisten nicht mehr sehr lange halten wird.
    Denn je länger die Sozialisten mit der KP zusammenregieren, desto mehr werden sie sich in einer radikaleren Linie verbohren, desto geringer sind die Chancen, eine Mehrheit zu behalten.
    Nach Meinung innenpolitischer Beobachter dürfte Mitterrand den Gemeindewahlen auch einen praktischen Schluss ziehen.
    durch eine Änderung des Mehrheitswahlrechts zugunsten einer Mischung aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht nach deutschem Muster.
    Damit würde in der Mitte des politischen Spektrums Platz für eine echt liberale Zentrumspartei, mit der die Sozialisten langfristig vielleicht eine Koalition bilden könnten.
    Das ist allerdings noch Zukunftsmusik.
    Derzeit gilt es vor allem am kommenden Sonntag durch eine massive Mobilisierung der linken Wähler den Schaden, die Verluste in möglichst erträglichen Grenzen zu halten.
    Ein Bericht aus Frankreich, 12 Uhr und 41 Minuten.
    In seinem großen Aufsatz über Lösungsperspektiven der Weltwirtschaftskrise fordert der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt im siebenten seines Acht-Punkte-Programms, die öffentliche Entwicklungshilfe muss real verstärkt, auf keinen Fall darf sie weiter reduziert werden.
    Auch der vor einigen Wochen präsentierte neue Bericht von Willy Brandts Nord-Süd-Kommission sieht die Notwendigkeit der weiteren Entwicklungshilfe auch im Interesse der in die Rezession geratenen Industrieländer.
    Die Experten gehen davon aus, dass erste und dritte Welt wirtschaftlich letztlich in einem Boot sitzen, dass Handelskriege und Protektionismus letztlich allen schaden und dass deshalb trotz einer Verschuldung der Entwicklungsländer von etwa 600 Milliarden Dollar auch weitere Kredite gewährt werden müssen.
    Den Bemühungen in diese Richtung hat sich nun auch der Internationale Währungsfonds angeschlossen, ein Zusammenschluss westlicher Geldgeber, der sein Finanzvolumen stark erweitert hat.
    Um sozusagen Werbung für solidarische Bestrebungen in diese Richtung zu machen, haben sich im Rahmen der UNO nun einige sogenannte Elder Statesmen zusammengefunden, ältere Staatsmänner, aber keine Politpensionisten.
    Der japanische Ex-Premier Tanaka etwa, der schon erwähnte Helmut Schmidt, Kurt Waldheim, Edward Heath und so weiter.
    Mit dem Sekretär dieser Tagung und Direktor des UNO-Entwicklungsprogramms, dem Amerikaner Bradford Morse, sprach Harry Sikorski über die Anliegen dieser Gruppe.
    Herr Direktor Morse, wenn man die Teilnehmerliste dieses Treffens betrachtet, dann hat man den Eindruck, dass hier Beschäftigungstherapie für pensionierte Staats- und Regierungschefs betrieben wird.
    Ist dieser Eindruck richtig?
    I don't think that the participants need any therapy of any sort.
    But I can say this.
    Ich glaube nicht, dass die Teilnehmer irgendeine Therapie brauchen.
    Ich kann sagen, dass wir hier einige Leute mit außergewöhnlicher Erfahrung und außergewöhnlichem Verständnis für die Entwicklungsprobleme versammelt haben, die sich ebenso in internen wie in nationalen Problemen auskennen und diese Erfahrung einsetzen können, weil sie nicht durch eine amtliche Stellung gebunden sind, die aber ihre Weisheit und ihren Weitblick für die Initiative beisteuern können, die wir vorhaben.
    Was ist nun das Ziel Ihres Unternehmens, vielleicht den bestehenden wirkungslosen Kommissionen noch eine hinzuzufügen?
    Ganz im Gegenteil.
    Jede Kommission hat ein Produkt.
    Gewöhnlich ist das ein Bericht.
    Erstens haben wir keine Kommission und wir suchen kein Produkt, sondern wir wollen einen Prozess einleiten.
    Deshalb nennen wir unsere Unternehmen eine Initiative.
    Und was wir hoffen zu erreichen ist, dass Menschen, die in aller Welt anerkannt sind und die Erfahrung haben, uns dabei helfen, die öffentliche Meinung zugunsten der Entwicklungsprobleme zu beeinflussen.
    Und zwar in den Industrieländern, aber auch in den Entwicklungsgebieten.
    In der Form von Konsultationen mit Regierungen, mit Parlamentariern, mit Industriellen, den Medien und privaten Organisationen.
    um Ihnen die akuten Probleme näherzubringen, aber auch, um die Berichte offizieller Kommissionen zu interpretieren.
    Was in Ihrer Meinung nach gegenwärtig die Hauptprobleme im Entwicklungsbereich und im Nord-Süd-Dialog?
    Die Probleme sind ganz einfach das Schicksal von 600 Millionen Menschen, die täglich von Unterernährung, Hunger, Wassernot, Anaphabetismus und gesundheitlichen Schäden geplagt werden.
    Wir wollen aber auch die Bedeutung der wirtschaftlichen Gesundheit der Entwicklungsländer für das Wohlergehen der Industriestaaten unterstreichen.
    Das ist eben die Interdependenz, die gegenseitige Abhängigkeit.
    Gewiss, diese Probleme werden ununterbrochen von Körperschaften überprüft und analysiert, von der Brandkommission, von der Weltbank, von der OECD.
    Doch für uns ist die Hauptsache, dass diese Probleme global zusammenhängen und daher für sie auch ein globales Verständnis wachgerufen werden muss, weil wir alle davon betroffen sind.
    Wie wird Ihre Gruppe nun ihre Tätigkeit organisieren?
    Welche Schritte werden Sie zur Lösung dieser Probleme vorschlagen?
    Nach den Diskussionen, die ich mit den wichtigsten Teilnehmern hatte, ist vorgesehen,
    dass wir andere Leute mit vergleichbarer Erfahrung einladen und diese größere Gruppe zusammenkommt, nicht um einen Bericht abzufassen, sondern um sich mit den Forschungen und Analysen zu beschäftigen und diese in konkrete Empfehlungen und Aktionen umzusetzen.
    Dazu werden die prominentesten der Ex-Politiker die neuralgischen Punkte der dritten Welt und der Industriestaaten besuchen,
    wo sie mit den relevanten Persönlichkeiten und Organisationen zusammentreffen sollen, um vorerst die Grundlage für das öffentliche Verständnis zu schaffen, von dem allein schließlich die öffentliche und dann die politische und wirtschaftliche Unterstützung der Belange der Dritten Welt kommen kann.
    Ein Beitrag zur Problematik der Entwicklungshilfe.
    Im vergangenen Jahr wurde die Verfilmung von Klaus Mans Roman einer Karriere Mephisto in Hollywood mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet.
    Klaus Maria Brandauer spielte in diesem
    vom Ungarn Istvan Sabo inszenierten Streifen die Hauptrolle.
    Der Roman, in dessen Hauptfigur Hendrik Höfgen man unschwer Gustav Gründgens erkennen kann, diente aber bereits vor der Verfilmung der französischen Theaterleiterin Ariane Mnouchkine als Vorlage für ein Theaterstück, das 1979 am Pariser Théâtre du Soleil uraufgeführt worden ist.
    Heute erlebt diese Bühnenfassung nun bei den Komedianten im Wiener Künstlerhaus die österreichische Erstaufführung.
    Im folgenden Beitrag vergleicht Walter Gellert Roman, Film und Theaterstück.
    Gustav war brillant, witzig, blasiert, mondän.
    Mit welch nachlässiger Eleganz servierte er die Pointen.
    Gustav war ein düsterer Dämon.
    Gustav war müde und dekadent.
    Gustav war von überströmender Lebendigkeit.
    Aus diesen Sätzen Klaus Manns ist jene ambivalente Haltung des Schriftstellers dem berühmten deutschen Theatermann Gründgens gegenüber abzulesen, wie sie sich auch im 1936 im Exil entstandenen Roman Mephisto manifestiert.
    Pamphletartig setzt sich Klaus Mann mit der Karriere des Schauspielers und Regisseurs auseinander, der vom Linksintellektuellen der Weimarer Republik zum Staatsintendanten im Dritten Reich avanciert.
    Istwan Sabo versucht in seinem Film nun mehr Verständnis für die Hauptperson Hendrik Höfgen zu erwecken, der sich immer wieder mit dem Argument aus der Affäre zieht, er sei ja nur Schauspieler.
    Und selbst wenn die Nationalsozialisten in der Regierung bleiben, was kümmert das mich?
    Für mich ist das unerheblich.
    Ich bin ein Rheinländer.
    Mein Vater ist ein Rheinländer, meine Mutter ist eine Rheinländerin.
    Was kann uns da passieren?
    Und außerdem bin ich ein Schauspieler!
    Nein!
    Ich geh in mein Theater am Abend, da spiel ich meine Rollen möglichst gut und dann geh ich wieder nach Hause.
    Basta!
    Klaus-Maria Brandauer in der Filmfassung von Mephisto.
    Steht im Film also die Einzelperson Höfgen.
    Im Vordergrund so analysiert das Stück der Nuschkin das Verhalten einer Gruppe von Menschen gegenüber dem Nationalsozialismus.
    Wobei sie natürlich nur einige der vielen Gestalten aus Klaus Manns Roman beibehalten hat.
    Bei der Uraufführung des Stückes agierten die Darsteller auf zwei Bühnen.
    Auf der einen die Machthaber, auf der anderen die Mitglieder des kommunistischen Kabarets der Sturmvogel.
    Den Szenen des Sturmvogels, die im Gegensatz zum Roman noch aufgewertet sind, galten auch die Sympathien dieser Aufführung.
    Hier nun ein Probenausschnitt, der bei den Komedianten in Wien aufgenommen wurde.
    Hendrik Höfgen noch in linker Pose im Gespräch mit Sarda, der für Sternheim steht.
    Es ist Aufgabe des Theaters, das Leben zu erzielen.
    Politisch ist das Theater schon deshalb, weil es vom Fortschritt der Menschheit spricht.
    Eben dieses versuchen wir im Sturmvogel.
    Sturmvogel?
    So heißt das Kabarett, das ich leite.
    Gemeinsam mit einigen Genossen mache ich anderes Theater als Sie, Herr Sarder.
    Ein Theater der Zukunft, das der Arbeiterklasse gehören wird.
    Der Arbeiterklasse?
    Die Arbeiterklasse braucht kein bürgerliches Theater.
    Siehst du, Sarder, die Arbeiterklasse braucht dich nicht.
    Aber auf euch.
    Auf euch wartet sie voller Ungeduld.
    Die Arbeiterklasse braucht Shakespeare nicht.
    Sie braucht Goethe nicht.
    Nicht Chekhov, Molière oder Sophocles.
    Dafür aber dich.
    Und ihn.
    Die Arbeiterklasse braucht ein revolutionäres Theater.
    Was die Arbeiterklasse braucht ist Wahrheit.
    Wir alle brauchen Wahrheit.
    Und die ist heutzutage ein äußerst seltenes Gut.
    Für den Regisseur der österreichischen Erstaufführung von Mephisto, für Peter Gruber, ist dieses Spiel über das Verhältnis von Kunst und Macht hochaktuell.
    Ich finde das Stück ungeheuer aktuell in einer Zeit wie der unsrigen jetzt, wo die ökonomischen Krisen und die politischen Krisen nicht nur zunehmen, sondern schon da sind, denkt man unwillkürlich an die 20er und 30er Jahre.
    Und dieses Stück appelliert
    indem es die Verhaltensweisen und Schicksale von Künstlern aus dieser Zeit zeigt, an uns unser Selbstverständnis zu überprüfen als Schauspieler.
    Haben wir einen gesellschaftlichen Auftrag?
    Kann es Kunst ohne gesellschaftlichen Auftrag geben?
    Wie weit müssen wir versuchen, wenn wir Theater machen, einfach uns zu fragen nach unserer eigenen Verantwortlichkeit gegenüber den Geschehnissen in der Wirklichkeit?
    Also es ist ein Appell.
    Das Stück könnte natürlich jederzeit auch in einer anderen beruflichen Sphäre spielen.
    Ärzte, Rechtsanwälte.
    Hier spielt es im Künstlermilieu.
    Also Menschen, die in der Öffentlichkeit auftreten, Menschen, die für etwas gerade stehen, die müssen sich einfach immer fragen, was tue ich da und für wen tue ich es?
    Und warum tue ich es?
    Und was bewirke ich gesellschaftlich damit mit meiner Verhaltensweise?
    In der Aufführung von Ariane Nuschkins Mephisto bei den Komedianten in Wien spielen Jean-Pierre Cornu, Erhard Bauer und Helmut Wiesinger die drei Hauptfiguren Hendrik Höfgen, dessen Freund den kommunistischen Schauspieler Otto Ulrich und den Nationalsozialisten Hans Miklas.
    Gerhard Jags hat dafür einen Bühnenraum geschaffen, der simultan bespielt werden kann.
    Und wir kommen zum Theater in Bonn, das ist jetzt nicht politisch gemeint.
    In Bonn, nämlich in der deutschen Bundeshauptstadt, inszeniert der deutsche Schriftsteller Martin Walser zum ersten Mal selbst und zwar sein Stück in Goethes Hand, das im Dezember ja in Wien uraufgeführt worden ist.
    Ein Stück, das die Abhängigkeit des Schriftstellers Eckermann von Goethe zum Thema hat.
    und das übrigens geteilte Zustimmung bei der Presse gefunden hatte.
    In Bonn inszeniert Martin Walser gemeinsam mit dem Theaterintendanten Peter Eschberg.
    Den Eckemann spielt dort der von Fassbinder Filmen bekannte Gottfried John, den Goethe, der relativ unbekannte Edwin Marian.
    Premiere ist morgen.
    Hören Sie in Brigitte Hoffers Beitrag zuerst einen Szenenausschnitt aus der Wiener Aufführung mit Paul Hoffmann und Paula Veseli.
    Ich komm und komm ned drauf.
    Wo steht das mit Namen, Schall und Rauch?
    Faust Martensgarten, Gefühl ist alles, Name ist Schall und Rauch.
    Gut, Eckermann, gut.
    Danke, lieber Eckermann.
    Und in Bonn klingt eine Probenszene mit Edwin Marian als Goethe und Martin Walser als Regisseur so.
    Bedauere, gesagt zu haben, Name sei Schall und Rauch.
    Wieder ein Experiment versorgt.
    Vater, Knebel wartet.
    Sag ihm, dein Blödsinn ist die Gärtnung des Sees.
    Knebel versteht es.
    Und wo bleibt der Herr Kermann?
    Schau mal, ich hab das auch gemerkt.
    Das liegt daran, dass ich gestern am letzten Tag
    In Wien war Martin Weiser nur bei den letzten Proben als mehr oder weniger aktiver Zuhörer anwesend gewesen.
    Die Situation, wie sie in Wien war, die kenne ich von
    allen bisherigen Inszenierungen, Uraufführungsinszenierungen, die ich mitgemacht habe, dass man mehr oder weniger lang bei Proben dabei ist und ja nicht zwischen den Regisseur und die Schauspieler gerät, weil er mit Recht
    seinen Spell, seinen Bann entwickelt hat und seinen Zauber und nicht eine fremde Stimme da störend dazwischen ertragen kann.
    Das ist das Gesetz des Theaters.
    So habe ich es also auch achten und üben gelernt.
    Und nun war diese Einladung nach Bonn, mit jemanden zusammen das machen zu dürfen,
    war verlockend.
    Also mir war klar, dass ich kein Regie-Täter bin.
    Das hätte ich mir auch nie eingebildet.
    Ich weiß auch, dass das ein Beruf ist, Regie, und ich kann mich nicht als Regisseur aufspielen.
    Aber, also ich muss Ihnen sagen, jetzt finde ich das von mir aus gesehen einfach schön.
    Natürlich kann man das jetzt sehr schwer, die Wiener Aufführung mit der kommenden hier vergleichen, weil natürlich die Schauspieler vollkommen andere Charaktere ausdrücken.
    doch vielleicht vergleichen.
    Die Schwerkraft, hat sich die hier etwas verschoben in den Personen?
    Meine Meinung war immer, dass ein Theaterstück auf dem Papier nicht fertig ist und ein Theaterstück ist nie der Text, ein Theaterstück ist das gemeinsame Verb.
    von denen, die daran mitwirken.
    Und deswegen kommt notwendigerweise bei jeder Besetzung ein anderes Stück zustande.
    Und ich hatte schon früher die Gelegenheit, bei Stücken von mir, zum Beispiel bei der Zimmerschlacht, festzustellen, dass mit jeder Inszenierung einmal geht die Zimmerschlacht für den Mann aus, einmal für die Frau.
    Wenn Frau Hatteier das spielt, dann trägt sie den Abend.
    Davon eine andere
    Da trägt dann der Mann den Zimmerschlacht-Sieg davon.
    Und so ist es ganz klar, dass auch die Gewichte, je nachdem, wie jetzt Eckermann und Goethe besetzt sind, so wird eine andere Spannung zustande kommen.
    Und in Wien kam eine sehr edle Spannung zustande, die auch ganz dem Verhältnis, wie es auch im Stück drin ist, entspricht.
    mit Paul Hoffmann und Rudolf Wesseli, da sind wirklich Goethe und Eckermann auf die Bretter gekommen.
    Hier ist jetzt eine Art Gegenbesetzung, also nicht die überlieferte historische Spannung von Eckermann und Goethe in erster Linie, sondern sagen wir mal,
    von einem Mächtigen und einem Ankömmling aus der Heide, von einem ungeheuer Etablierten und einem vollkommen Unbeleckten, einem Unterprivilegierten.
    Und das ist für mich die Hauptneugier jetzt hier beim Bonner Unternehmen.
    Wenn es sich zeigen sollte, dass der zweite Teil so geht,
    Naja, dann warte ich also die erneuten Kritiken ab.
    Und die weiteren Aufführungen.
    Und die weiteren Aufführungen eventuell.
    Eine Ergänzung noch, beim Szenenausschnitt am Anfang ist Ihnen wahrscheinlich die Paula Veseli abgegangen.
    Entschuldigung, war natürlich der Rudolf Veseli.
    Jetzt in drei Minuten ist es eins, noch einmal Kurzmeldungen.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Die neu gewählten Fraktionen der fünf im Bundestag vertretenen Parteien beraten heute über ihr weiteres Vorgehen.
    Bei den Sozialdemokraten soll der unterlegene Kanzlerkandidat Hans-Jochen Vogel zum Fraktionsvorsitzenden bestellt werden.
    Vogel soll außerdem vom früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt das Amt des stellvertretenden Parteivorsitzenden übernehmen.
    Die Grünen beraten heute über ihre künftige Führungsstruktur.
    Bereits gestern Abend haben Bundeskanzler Helmut Kohl und der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen mit den Freien Demokraten erörtert.
    Österreich.
    Bundeskanzler Kreisky hat neuerlich die Ansicht vertreten, es werde keinen Einfluss des Ausgangs der Bundestagswahl auf die bevorstehenden Nationalratswahlen in Österreich geben.
    Kreisky sagte nach dem Ministerrat, er sei erstaunt, dass in den großen Industriegebieten viele Arbeiter und Angestellte der CDU ihre Stimmen gegeben hätten.
    Als einen der möglichen Gründe für die Verluste der SPD nannte er den Umstand, dass der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt, der bis zuletzt die höchsten Werte in der Wählergunst gehabt habe, nicht als Kanzlerkandidat aufgestellt worden sei.
    Zu den Erfolgen der Grünen, meinte Kraski, diese entsprechen einem gewissen radikalen Potenzial, das es in Deutschland, nicht aber in dieser Quantität auch in Österreich gäbe.
    In der Frage des Wahl des Bürgermeisters von Graz scheint sich eine Lösung abzuzeichnen.
    Man erwartet, dass sich SPÖ und ÖVP heute Nachmittag auf eine vom bisherigen Bürgermeister Alexander Götz vorgeschlagene Halbzeitlösung einigen.
    Demnach soll der ÖVP-Spitzenkandidat Franz Hasibar das Amt für die ersten zwei Jahre übernehmen, der SPÖ-Spitzenkandidat Alfred Stingl für die drei folgenden Jahre.
    Bundeskanzler Kreisky sagte dazu, er halte dies für keine glückliche Lösung.
    Es wäre gut, wenn die Österreicher bei der Wahl klare Verhältnisse geschaffen hätten.
    Allerdings sei das Problem ausschließlich eine Grazer- oder steirische Angelegenheit.
    Der Generaldirektor der Girozentrale, Karel Pahle, hat sich für die Senkung des Eckzinssatzes um einen halben Prozentpunkt auf vier Prozent ausgesprochen.
    Als Begründung nannte Pahle die Notwendigkeit, die Kreditzinsen weiter zu senken, wofür auch entsprechende Schritte bei den Einlagen notwendig seien.
    Nun die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend.
    Im Westen und Süden sonnig, sonst stark unterschiedlich bewölkt und nur stellenweise etwas Regen.
    Mäßige bis lebhafte Winde aus West bis Nordwest.
    Nachmittagstemperaturen 7 bis 15 Grad.
    Das waren wieder eine Stunde Berichte, Interviews, Analysen und Meldungen im Mittagschanal.
    Für das ganze Team verabschiedet sich Louis Glück.
    Auf Wiederhören.
    Musik

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BRD: Konstituierung der neu gewählten Bundestagsfraktionen
    Mitwirkende: Zmeck, Gottfried [Gestaltung]
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressefoyer nach dem Ministerrat - Bundeskanzler Kreisky zur BRD-Wahl, glaubt nicht an Auswirkungen auf die Nationalratswahlen
    Einblendung: Bundeskanzler Kreisky
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    "Teilzeitbürgermeister" für Graz: 2 Jahre Franz Hasiba, 3 Jahre Alfred Stingl
    Mitwirkende: Edlinger, J. Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Graz [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressefoyer nach dem Ministerrat - "Teilzeitbürgermeister" für Graz - Reaktion zu Grazer Bürgermeisterwahl
    Einblendung: Bundeskanzler Kreisky
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Links-Niederlage bei Kommunalwahlen könnte sich auf Koalition Sozialisten-Kommunisten auswirken
    Mitwirkende: Fuhrmann, Thomas [Gestaltung]
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gespräch mit dem Direktor des UNO-Entwicklungsprogrammes Frank Bradford Morse, dem Organisator der Konferenz einstiger Spitzenpolitiker in Wien
    Mitwirkende: Sichrovsky, Harry [Gestaltung] , Morse, Frank Bradford [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Wien [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreichische Erstaufführung der Bühnenfassung von Klaus Manns "Mephisto" bei den Komödianten
    Einblendung: Klaus Maria Brandauer (Szenenausschnitt aus Istvan Szabos Film-"Mephisto"), Peter Gruber (Regie), Szenenausschnitt mit Helmut Wiesinger, Erhard Pauer, Jena Pierre Cornuils
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Brandauer, Klaus Maria [Interpret/in] , Gruber, Peter [Interviewte/r] , Wiesinger, Helmut [Interpret/in] , Pauer, Erhard [Interpret/in] , Connu, Jean-Pierre [Interpret/in]
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Künstlerhaus, Theater im Künstlerhaus [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Kultur ; Film ; Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BRD: In Bonn inszeniert Martin Walser "In Goethes Hans", welches in Wien am Akademietheater uraufgeführt wurde
    Einblendung: Szenenausschnitt Wien mit Paul Hoffmann und Rudolf Wessely, Probenausschnitt mit Edwin Marian und Martin Walser (Regie)
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Hoffmann, Paul [Interpret/in] , Wessely, Rudolf [Interpret/in] , Marian, Edwin [Interpret/in] , Anonym, Schauspieler, Schauspielerin [Interpret/in] , Walser, Martin [Interviewte/r]
    Datum: 1983.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Bonn [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Kultur ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1983.03.08
    Spieldauer 01:00:02
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    Henke, Reinhold [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1983.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-830308_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt