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KI-generiertes Transkript
Und Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
Am Mikrofon ist Herbert Dobrowolny.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
In der kommenden knappen Stunde informieren wir Sie ausführlicher über folgende Ereignisse.
Im Moskauer Machtkampf sucht sich Boris Jelzin auch bei der GUS Verbündete.
In Moskau selbst herrscht gespannte Ruhe.
Und was sagt die Bevölkerung zu der aktuellen Situation?
Wir fassen jüngste Untersuchungen von österreichischen Meinungsforschern zusammen.
Zitationsbericht aus der Stadt Mostar in der Herzegowina.
Die Sommerspiele des Jahres 2000 werden in Sydney abgehalten.
Wir sprechen darüber mit dem österreichischen IOC-Delegierten Philipp Schöller, informieren über die Enttäuschung im unterlegenen Peking und befassen uns auch mit dem Wirtschaftsfaktor Olympische Spiele.
Das Parlament in Wien debattiert den Stand der EG-Beitrittsverhandlungen.
In Tirol soll in diesen Minuten der Nachfolger für den scheidenden Landeshauptmann Alois Partl gewählt werden.
Und um das Budget des kommenden Jahres gibt es großes Rätselraten.
Eine für heute geplante Präsentationspressekonferenz wurde plötzlich abgesagt.
In unserer Serie zur Verpackungsverordnung versuchen wir heute aufzuzeigen, wie man als Konsument agieren muss und ob nun die private Küche zur Mini-Mülldeponie umgerüstet werden muss.
Aus dem Bereich der Medizin berichten wir über einen amerikanischen Arzt, der behauptet, im Kampf gegen den Krebs nun Erfolge durch Gentechnik nachweisen zu können.
Und aus dem Bereich der Kultur informieren wir über die morgige Premiere des kroatischen Faust am Wiener Burgtheater.
Nun aber zur Meldungsübersicht.
Edgard Haider hat sie geschrieben, Stefan Bocconi liest sie.
Russland.
Präsident Jelzin hat die Entwaffnung der Parlamentsgarde und der Demonstranten vor dem Weißen Haus in Moskau angeordnet.
Die Pressestelle des Kreml gab bekannt, das Innenministerium solle die Bewachung des Weißen Hauses übernehmen, indem das von Jelzin aufgelöste Parlament tagt.
Der Bürgermeister von Moskau, Yuri Luikov, deklarierte unterdessen die Umgebung des Parlamentsgebäudes zur Gefahrenzone.
Dort sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen werden verstärkt Kontrollen durchgeführt.
Ein Abgeordneter berichtete unterdessen, Yeltsin habe dem volksdeputierten Kongress ein Ultimatum gestellt.
Die Deputierten sollten demnach das Gebäude bis morgen drei Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit verlassen, andernfalls werde es gestürmt.
Aus dem Kreml kam umgehend ein Dementi dieser Angaben.
Der vom Parlament ernannte Gegenpräsident Alexander Rudzkoy hat die Befehlshaber der Teilstreitkräfte aufgefordert, sich nicht aus den Geschehnissen herauszuhalten.
Gestern hatte Verteidigungsminister Gradschow versichert, alle Kommandeure der Armee stünden auf Seiten Jelzins.
Zum gestrigen Angriff von Jelzin-Gegnern auf das Hauptquartier der GUS-Streitkräfte teilte Gracow heute mit, daran seien 116 Mann beteiligt gewesen.
Mindestens 60 von ihnen hätten Waffen bei sich gehabt.
Ein Offizier ist unter dem Verdacht verhaftet worden, Anführer des Überfalls gewesen zu sein.
Bei der Aktion kamen zwei Menschen ums Leben, ein Wachoffizier und eine unbeteiligte Passantin.
Die Regierungschefs der Gemeinschaft unabhängiger Staaten haben dem Plan einer Wirtschaftsunion zugestimmt.
Die Ukraine und Turkmenistan wollen allerdings nur assoziierte Mitglieder werden.
Das GOS-Gipfeltreffen in Moskau wird von den Vorgängen im russischen Machtkampf überschattet.
Die Führer der meisten Nachfolgestaaten der Sowjetunion unterstützen Präsident Yeltsin.
Ukraine.
Im kommenden Jahr wird es vorgezogene Parlaments- und Präsidentenwahlen geben.
Das Parlament in Kiew beschloss heute mit großer Mehrheit, die Parlamentswahl am 27.
März und die Präsidentenwahl am 26.
Juni abzuhalten.
Präsident Kravtchuk soll sich damit einverstanden erklärt haben.
Die Neuwahlen sollen offenbar den Weg zur Beendigung der schweren innenpolitischen Krise der Ukraine freimachen.
Vor kurzem trat Ministerpräsident Kutschmar zurück.
Er hatte dem Parlament vorgeworfen, die Reformen zu hintertreiben.
Präsident Kravtchuk geriet ins Kreuzfeuer der Kritik, weil er der Überlassung des ukrainischen Teils der Schwarzmeerflotte an Russland zugestimmt hatte.
Monaco, Australien.
Die Olympischen Sommerspiele des Jahres 2000 werden in der australischen Stadt Sydney ausgetragen.
Dies hat gestern Abend das internationale Olympische Komitee in Monte Carlo entschieden.
Im letzten Durchgang der geheimen Abstimmung setzte sich Sydney gegen Peking mit 45 gegen 43 Stimmen durch.
Dabei dürften Sicherheitserwägungen eine Rolle gespielt haben.
Die anderen Mitbewerber Berlin, Manchester und Istanbul waren bei der Abstimmung in Monte Carlo chancenlos.
In Australien wurde die Olympiaentscheidung für Sydney mit überschwänglichem Jubel begrüßt.
Österreich.
In Tirol wird heute ein neuer Landeshauptmann gewählt.
Alois Partl legt nach sechseinhalb Jahren diese Funktion zurück.
Um seine Nachfolge bewirbt sich ÖVP-Landesparteiobmann Wendelin Weingartner.
Wegen ÖVP-interner Differenzen gilt seine Wahl aber als noch nicht völlig gesichert.
Kambodscha.
Der designierte König Norodom Sihanouk hat die neue Verfassung Kambodschas unterzeichnet.
Damit ist das südostasiatische Land offiziell wieder eine Monarchie.
Am Nachmittag wird Sihanouk von dem aus fünf Mitgliedern bestehenden Thronrat formell zum König proklamiert werden.
Der 71-jährige Sihanouk war bereits bis 1955 König von Kambodscha.
Mit dem Inkrafttreten der neuen Verfassung endet auch die Übergangsverwaltung Kambodschas durch die UNO.
Philippinen.
Imelda Marcos, die Witwe des früheren Präsidenten Ferdinand Marcos, ist zu 18 Jahren Haft verurteilt worden.
Ein Gericht in Manila befand sie der Korruption für schuldig.
Der Anwalt von Frau Marcos hat Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Die jetzt 64-jährige Präsidentenwitwe wurde gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt.
Neuseeland.
Im Tennis-Davies-Cup-Relegationsspiel führt Österreich gegen Neuseeland 2 zu 0.
Im ersten Einzel schlug Alexander Antonitsch Brit Steven mit 7 zu 5, 6 zu 4, 6 zu 4.
Das zweite Einzel entschied Horst Skow gegen Kelly Avondon mit 6 zu 3, 6 zu 7, 6 zu 4, 4 zu 6, 4 zu 6 für sich.
Soweit also die Meldungsübersicht und nun sagt Ihnen Christian Hundorf, wie das Wetter am Wochenende wird.
Vorerst steht noch ein nahezu sommerlich heißer und manchmal auch schwüler Nachmittag im Großteil Österreichs bevor.
Viel Sonne und kräftiger Südfön lassen die Temperaturen da und dort sogar gegen 30 Grad steigen.
Nur in Westösterreich ziehen heute schon Wolken und Regenschauer auf, bis zum Sonntag wird die Luft vom Mittelmeer allmählich in ganz Österreich feuchter und es kühlt wieder ab.
Vor den weiteren Details aber zurück zur Hitze und den aktuellen Meldungen.
In Wien ist es wolkenlos bei 24 Grad, der Südwind weht mit 20 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt wolkenlos 25 Grad, Südwind ebenfalls 20 Kilometer pro Stunde.
St.
Pölten wolkenlos 17, Linz heiter 22, Salzburg stark bewölkt 23 Grad, Innsbruck stark bewölkt 22, Bregenz stark bewölkt 16, Graz heiter 21 und in Klagenfurt ist es heiter bei 17 Grad.
In Vorarlberg und Tirol sowie in den südlichen Teilen Salzburgs und in Oberkärnten gibt es im Laufe des Nachmittags einige Regenschauer und die Temperaturen liegen hier weiterhin nur um 20 Grad.
Sonst aber scheint meistens die Sonne bei Höchstwerten zwischen 25 und 29, eventuell auch 30 Grad.
Der Südwind bleibt kräftig und besonders in Ober- und Niederösterreich kommt Föhn auf.
Heute Nacht ziehen im Großteil Österreichs Wolken auf und so ist es morgen Samstag auch nur noch in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland zeitweise sonnig und trocken.
mit Höchstwerten um 25 Grad.
Überall sonst aber gehen die widrigen Regenschauer nieder und die Temperaturen steigen nur noch auf 16 bis 21 Grad.
Am Sonntag lässt sich die Sonne nur noch ganz selten blicken, es ist meist bewölkt.
Regnen wird es vor allem im Süden und Westen, sehr häufig dabei in Vorarlberg, Tirol und Salzburg.
Nur mit einzelnen Regenschauern muss man im Gebiet zwischen Oberösterreich und dem Nordburgenland rechnen.
Die höchsten Temperaturen meist nur noch 12 bis 16 Grad, im Wiener Raun und im Nordburgenland 19 oder 20 Grad.
Auch im Gebirge wird es bis zum Sonntag deutlich kälter.
Am markantesten auf den Bergen Westösterreichs.
In Vorarlberg, Tirol und eventuell auch in Salzburg sinken die Werte in 2000 Meter Höhe gegen 0 Grad.
Damit wird klar, dass es hier nicht nur regnet, man muss sich auch wieder auf Schneefall gefasst machen, mitunter bis 1500 Meter herab.
Zwölf Uhr und neun Minuten ist es jetzt.
Der Machtkampf zwischen Präsident Jelzin und seinen Gegenspielern im Parlament hat sich in den vergangenen zwölf Stunden wieder deutlich zugespitzt.
Am Anfang dieser Entwicklung steht die versuchte Erstürmung des Hauptquartiers der Streitkräfte der GOS, an der mehr als 100 Mann, darunter 60 bewaffnete Milizionäre, beteiligt waren.
Ein Polizist und eine Passantin wurden getötet, der Angriff zurückgeschlagen.
Yeltsin reagierte mit einer Anordnung, alle wichtigen Gebäude der Hauptstadt unter Schutz zu stellen und nötigenfalls mit Waffengewalt Widersacher zu entwaffnen.
Seither schwirren in Moskau Dutzende von Gerüchten, etwa die Behauptung, Yeltsin habe dem Parlament ein Ultimatum gestellt.
Über die jüngsten Ereignisse informiert Christian Schüller.
Bis gestern Abend konnte man noch glauben, dass Yeltsin das Parlament und seine Aktivitäten einfach ignorieren würde.
Verschanzt im Weißen Haus,
Ausgeblendet von Rundfunk und Fernsehen und lediglich unterstützt von ein paar hundert frierenden Demonstranten schien die Opposition um Rutzkei und Kaspulatov keine große Gefahr darzustellen.
Doch der nächtliche Überfall auf das Hauptquartier der GOS-Streitkräfte hat die Lage mit einem Schlag verändert.
Weitere Verzweiflungstaten der geschlagenen Opposition sind nicht auszuschließen.
Die Anstifter des gestrigen Anschlags, bei dem zwei Menschen getötet wurden, sitzen im Weißen Haus.
und möglicherweise werden dort auch Waffen für weitere Gewaltaktionen aufbewahrt.
Jelzin will die Opposition also entwaffnen, lässt zugleich aber dementieren, dass morgen ein Sturm aufs Weiße Haus geplant sein soll.
Ab sofort werden die Wachen des obersten Sowjets aufgefordert, ihre Maschinenpistolen und Gewehre abzugeben.
Es gibt freilich unterschiedliche Schätzungen darüber, wie viele Wachen es sind und wie sie ausgerüstet sind.
Gestern Abend und heute Vormittag konnte man in den Gängen des Weißen Hauses
Vereinzelt bewaffnete Anhänger von Rutz-Greu und Kasbulatov auf und ab gehen sehen.
Einige in Kampfanzügen, einige im Zivil.
Sie machen einen unsicheren Eindruck und scheinen auf klare Befehle zu warten.
Es ist allerdings möglich, dass sich ein paar hundert Mann in den verwinkelten Korridoren des Weißen Hauses versteckt halten.
Aber nach einer organisierten Abwehr sieht es nicht aus.
Auch die Volksdeputierten, die seit heute früh wieder tagen, wirken verunsichert.
Die Sitzung wurde unterbrochen, um Jellzinsanweisungen über die Entwaffnung der Parlamentswachen zu hören.
Die Abgeordneten distanzieren sich vom gestrigen Sturmangriff auf das GOS-Hauptquartier.
Einige Deputierte haben heute Vormittag ihr Mandat zurückgelegt, wie Yevgeni Ambazumov, der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses.
Es wächst das Gefühl der Frustration.
Jetzt haben wir einen eigenen Verteidigungsminister und einen eigenen Sicherheitsminister an Hand.
Aber was tun die, beklagte sich ein Abgeordneter.
Immer noch sei das Parlament vom Telefonnetz abgeschnitten und militärische Hilfe komme auch keine.
Der Abgeordnete wurde aufgefordert, noch etwas Geduld zu haben.
Soweit Christian Schüller aus Moskau.
So, als ob nichts geschehen wäre, läuft in der russischen Hauptstadt parallel zum Machtkampf zwischen Präsident und Parlament der Wirtschaftsgipfel der Gemeinschaft unabhängiger Staaten ab.
Und so, als ob es den zweiten Präsidenten Alexander Rutzkei nicht gäbe, haben die Regierungschefs der GUS klargemacht, dass Boris Jeltsin für sie der rechtmäßige Präsident und damit der einzige Ansprechpartner ist.
Heute Vormittag haben die Ministerpräsidenten dem Plan einer Wirtschaftsunion der Staaten der ehemaligen Sowjetunion zugestimmt.
Die Ukraine und Turkmenistan haben sich allerdings dazu entschlossen, nur assoziierte Mitglieder zu werden.
Dafür entsandte auch Georgien, das nicht GOS-Mitglied ist, einen Beobachter zu dem Treffen.
Die Gemeinschaft unabhängiger Staaten rückt also zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht wieder enger zusammen.
Für Boris Jelzin ist das Treffen ein Erfolg, Georg Dox informiert.
Durch den Machtkampf in Moskau hat das Treffen der GOS-Staats- und Regierungschefs zusätzliche Bedeutung gewonnen.
Es ist zunächst eine klare und unmissverständliche Bestätigung für Boris Jelzin.
Ja, es sind nicht einmal Zweifel aufgetaucht, dass er der alleinige Ansprechpartner für Staatsgäste aus dem Ausland ist.
Keiner der GOS-Präsidenten hat auch nur das geringste Interesse gezeigt, mit dem amtsführenden Präsidenten im Parlament an der Moskwa in Kontakt zu treten.
Die Realpolitiker aus den sowjetischen Nachfolgestaaten wissen also, an wen sie sich in Moskau zu halten haben und mit wem das Gespräch lohnt.
Aber selbst ohne diesen wichtigen Nebenaspekt gibt es in der wirtschaftlich schwer unter Druck geratenen Staatengemeinschaft ein ganzes Bündel zunächst wahrscheinlich wirklich nur gemeinsam zu lösender Probleme.
Der kasachische Präsident Nursultan Nazarbayev, der seit dem Ende der Sowjetunion am konsequentesten die Idee der Staatengemeinschaft unterstützt hat,
hat auch diesmal die Grundzüge formuliert.
Kein wiedererstehender Sowjetunion, aber eine möglichst enge Wirtschaftsunion bis hin zur Koordinierung außenpolitischer Fragen.
Europa braucht unsere kasachischen Waren nicht, die Ukraine aber schon, formulierte Nazarbayev bei seinem letzten Besuch in Moskau, und er versucht nun gemeinsam mit seinen Amtskollegen die Handelshindernisse, auch entstanden durch neu eingeführte Nationalwährungen, möglichst zu verringern.
Kein leichtes Unterfangen.
Von den 15 ehemaligen Sowjetrepubliken haben sich die drei baltischen Staaten konsequent allen neuen Vereinbarungen entzogen.
Die restlichen zwölf gruppieren sich nach Interessenslage immer wieder neu.
Russland, Armenien, Weißrussland, Kasachstan, Kirgisien, Tajikistan und Usbekistan wollen nun die neue Wirtschaftsunion begründen.
Die Ukraine und Turkmenien streben nur den Status assoziierter Mitglieder an.
Aserbaidschan, das die GUS schon verlassen hat, möchte wieder beitreten, ein Formalakt, der heute Nachmittag über die Bühne gehen soll.
Aber auch Georgien, das nie GUS-Mitglied war, hat sich der Wirtschaftsunion angeschlossen.
Aber das ist nicht das Einzige, was die Nachfolgestaaten verbindet.
Zusätzlich gibt es ein Verteidigungsbündnis und sechs Staaten sind durch die Rubelzone zu einem einheitlichen Währungsraum vereint.
Nach fast zwei Jahren ist die erste Euphorie nationaler Unabhängigkeit gewichen.
Die neue Strukturierung der Verbindungen aber zeigt, gerade durch ihre Vorbehalte, dass man zwar zur Zusammenarbeit gezwungen, aber nicht mehr gewillt ist, im russischen Gleichschritt zu marschieren.
Und während sie Georg Dox informiert hat, kam über das APA-Informationssystem die Meldung, dass der Moskauer Bürgermeister Luschkov der Führung des aufgelösten russischen Parlaments ein einstündiges Ultimatum gestellt habe.
Sollten die Waffen im Besitz der Parlamentsgarde nicht innerhalb einer Stunde eingesammelt werden, werde um das Parlamentsgebäude ein Sicherheitscordon gezogen, sagte er nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax.
Und der Militschef von Moskau meinte,
Er habe seinen Männern den Befehl gegeben, bei Gefahr für Menschen ohne Vorwarnung zu schießen.
In Wien haben heute die Politologen Fritz Plasser und Peter Ullram ein neues Buch präsentiert, das sich mit der politischen Lage in Osteuropa befasst.
In zahlreichen Beiträgen untersuchen Meinungsforscher und Soziologen die Stimmung in den neuen Demokratien Osteuropas, knappe vier Jahre nach den demokratischen Revolutionen.
Dabei geht es natürlich auch um die Situation in Russland.
In welcher politischen Grundstimmung der Bevölkerung spielt sich der jüngste Machtkampf zwischen Boris Jelzin und dem Parlament ab, Alfred Schwarz berichtet.
Die Grundthese der Meinungsforscher hat etwas Paradoxes an sich.
Die Demokratisierung in Russland und in anderen Reformländern schreitet zwar voran, gleichzeitig hat die Bevölkerung aber immer mehr von der Politik und den Politikern die Nase voll.
Am deutlichsten ist dieser Prozess in Russland zu spüren, sagt Professor Plasser.
Am markantesten und sicher am gefährlichsten ausgeprägt ist diese Situation wohl in Russland,
mit Verlaub auch Boris Jelzin nicht der Liebling der Massen ist, um es so zu formulieren, sondern das kleinere Übel, die noch kalkulierbare Alternative, aber, weiß Gott, niemanden darstellt oder nicht der Integrationspunkt des politischen Prozesses ist.
Die Ursache für diese wachsende Antipathie gegenüber Politik und Politikern liegt in den schlechten wirtschaftlichen Bedingungen.
Boris Yeltsin etwa verspricht schon seit Jahren einen Aufschwung, doch er kommt nicht, im Gegenteil.
Die Lebenssituation wird für viele Menschen immer schwieriger.
Das führt zu Apathie, zur Abwendung von der Politik.
Insgesamt der Befund einer doch noch immer mangelnden Eigeninitiative, verbreiteter Passivität, Ermüdung, aber auch Antriebsschwäche in diesen Ländern, insgesamt
ein großflächiges und tiefsitzendes Misstrauen gegenüber politischen Parteien, ein mangelndes Verständnis parlamentarischer Prozesse und vor allem eine geringe Toleranz für die Realität des politischen Wettbewerbs.
Noch immer leben viele Menschen in einer Traumwelt.
Viele wollen zwar eine Demokratie, doch in wirtschaftlicher Hinsicht denkt man konservativ.
So hat etwa ein Viertel der Russen negative Gefühle beim Besuch eines Geschäftes mit guten, aber teuren Waren.
Ein weiteres Viertel besucht solche Geschäfte gar nicht, natürlich auch deshalb, weil die Waren für sie sowieso zu teuer sind.
Der rasch entstandene Unterschied zwischen Arm und Reich spaltet die Gesellschaft.
plötzlich immense Unterschiede zwischen reich und arm, zwischen denen, die sich anpassen können, die diesen kapitalistischen Erfordernissen, der Logik des Gewinns entsprechen können, auf der einen Seite, auf der anderen Seite, große, große Bevölkerungsgruppen, die sagen, und was, wo sind meine Lebenschancen, wie kann ich mich behaupten in dieser jetzt harten Wettbewerbsgesellschaft?
Zwei Drittel der Russen sagen, sie leben jetzt schlechter als vorher, eine Besserung würde zwar kommen, aber nicht bald.
Das zeigt zumindest in dieser Frage von Realitätssinn.
Dennoch wird klar, die wirtschaftliche Frage ist die wichtigste Frage in Russland und in anderen Reformländern.
Und wo man mit Versprechungen den Menschen Appetit auf eine bessere Zukunft machen kann, dort haben Demagogen und Populisten Hochkonjunktur.
Soweit dieser Bericht von Alfred Schwarz.
Das neue Buch von Fritz Plasser und Peter Ullram heißt übrigens Transformation oder Stagnation, aktuelle politische Trends in Osteuropa und ist im Signum Verlag erschienen.
12 Uhr und 20 Minuten ist es, Sie hören das ORF-Mittagsjournal und jetzt eine kurze Schaltung nach Tirol.
Dort soll ja heute im Landtag der Nachfolger des scheidenden Landeshauptmannes Alois Partl gewählt werden.
Die Frage an meinen Kollegen Robert Unterweger, ist die Wahl schon über die Bühne gegangen?
Nein, Tirol hat derzeit noch keinen neuen Landeschef.
Vor rund zwei Stunden hat Alois Patl, der bisherige Landeshauptmann nach sechs Jahren an der Spitze Tirols, vor dem Landesparlament offiziell seinen Rücktritt erklärt.
Er tat dies seinem Image der letzten Jahre als Landesvater entsprechend mit sehr, sehr bewegten Worten.
So meinte er an die Adresse seines designierten Nachfolgers, ÖVP-Chef Wendelin Weingartner.
Ich möchte dich nur bitten, schau auf dieses Land, denn es ist
nicht nur ein gutes Land, es ist das beste Land.
Und ich bitte alle, die in der Politik tätig sind, dafür zu sorgen, dass das politische Klima nicht kälter wird.
Wir sind das der Bevölkerung schuldig.
Starke Worte Patels, die vom Landesparlament dann mit stehenden Ovationen, mit minutenlangem Applaus bedacht wurden.
Dennoch gibt es in der derzeitigen Diskussion, es wird diskutiert im Landesparlament über diese Abschiedsrede Patels.
Auch einige Kritik, Patel hat einige Kritik einstecken müssen.
Zum Beispiel wegen seines Verhaltens in der Verkehrspolitik.
Man hat ihm vorgeworfen, viele Dinge habe er nicht halten können.
Diese Diskussion läuft immer noch, dauert länger als erwartet und diese spannende Phase der Wahl, wo ja der designierte neue Landeschef Weingarten auf jede Stimme seiner Partei hoffen muss und er wirklich zittern muss bis zum letzten Moment, ob er auch gewählt wird, das beginnt in einigen Minuten.
Ich hoffe, dass wir noch im Lauf des Journals darüber berichten können, vorerst zurück nach Wien.
Und wir informieren selbstverständlich in dem Moment, wo das Wahlergebnis vorliegt.
Denkbar knapp ist sie gefallen, die Entscheidung, die Olympischen Sommerspiele des Jahres 2000 in Sydney abzuhalten.
Mit 45 zu 43 stimmten die Delegierten des Internationalen Olympischen Komitees bei ihrer Sitzung in Monaco schlussendlich für Australien als Austragungsort.
Dieser Entscheidung waren stundenlange Präsentationen der einzelnen Bewerber und mehrere Abstimmungsvorgänge vorausgegangen.
Die Prozedur dauerte so lange, dass sogar eines der Mitglieder des IUC bei der letzten Abstimmung nicht mehr dabei sein konnte, weil er sonst sein Flugzeug in die Heimat versäumt hätte.
Österreichischerseits waren sowohl der Delegierte im IOC, Philipp Schöller, als auch der Präsident des österreichischen Olympischen Komitees, Leo Wallner, in Monte Carlo.
Beide waren mit der Wahl Sidneys mehr als zufrieden.
Im Gespräch mit Cornelia Pflanzl ließ Philipp Schöller die Entscheidungskriterien für Sidney Revue passieren.
Sidney war ein hervorragendes Angebot.
Peking, wissen wir alle, war ein politisch motiviertes Angebot.
Warum nicht die anderen?
Es hat natürlich den Widerstand gegen Berlin in Berlin selbst gegeben.
Manchester verstehe ich nicht ganz, warum es sich mit einer relativ geringen Stimmenzahl begnügen musste.
Ich habe dafür heute noch keine Erklärung.
Türkei ist ein Newcomer.
Wir werden sehen, ob sie es noch einmal versuchen werden oder nicht.
Es ist ja so, dass jemand, der das allererste Mal bietet,
meist nicht sofort mit einem Zuschlag rechnen kann.
Peking war hier mit der doch sehr großen Stimmenanzahl eine ausgesprochene Ausnahme.
War das vielleicht mit ein entscheidender Grund, dass Australien bereits zweimal sich präsentiert hat für die Olympischen Spiele, für 92, für 96 zweimal gescheitert ist und jetzt deshalb beim dritten Mal den Zuschlag bekommen hat?
Es schaut so aus, obwohl ich
Eigentlich jetzt fast schon dazu neige zu sagen, dass wirklich die Qualität eines Angebots mehr entscheidend ist als irgendetwas anderes.
Und zwar meine ich Qualität im Hinblick auf das, was für die Sportler, die Athleten gut ist.
Die Entscheidung war sehr knapp, 45 zu 43, da hätte nur einer kippen müssen.
Ist sowas schon einmal vorgekommen?
Sie sind jetzt 16 Jahre dabei.
Ich kann mich nicht erinnern, dass sowas schon vorgekommen ist.
Ich führe diese Entscheidung darauf zurück, dass eine sehr starke politische Lobby existiert hat, die eben im Hinblick darauf, dass doch die Hoffnung besteht, dass China sich politisch weiter öffnet, eben eine entscheidende Rolle gespielt hat.
Es ist
ganz ohne Frage ein Risiko gewesen, ob diese Kalkulation aufgehen wird oder nicht.
Ist hinter den Kulissen, unter den IOC-Mitgliedern alles lupmrein gewesen?
Da hat es eine sehr starke Lobby auch bei den Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees gegeben.
Fast würde ich meinen, dass über dieses Problem noch zu reden sein wird.
Nämlich, ob es zulässig ist, dass Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees selber sich so stark mit Propaganda einsetzen für eine bestimmte Bewerberstatt.
Was könnte man dagegen tun?
Man könnte eine Regel in die Olympische Charta aufnehmen.
Die es noch nicht gibt.
Die gibt es heute nicht.
Ich bin der Ansicht, dass die Neutralität jedes einzelnen Mitglieds nach außen gegeben sein muss.
Was er selber mit seinem Gewissen ausmacht, ist eine ganz andere Frage.
soweit der österreichische Vertreter im IOC Philipp Schöller im Gespräch mit Cornelia Pflanzl.
So groß die Freude beim Gewinner war, so groß war auch die Enttäuschung beim Verlierer.
In Sydney feierten rund 60.000 Menschen um 6 Uhr früh australischer Ortszeit den Zuschlag.
In Peking waren die Gesichter lang.
Die Bemühungen der Regierung, die Spiele erstmals in das Reich der Mitte zu bekommen, waren vielfältig.
Man zeigte seine Bereitschaft, in Sachen Menschenrechtsverletzungen einsichtig zu sein.
Man ließ den bekanntesten Regimekritiker frei,
Man lockte mit Investitionen auf einem Milliardenmarkt, aber trotzdem unterlag man.
Johannes von Donaney über die Reaktion in Peking.
Die Regierung und die Partei werden jetzt nicht nur den Menschen in der Hauptstadt erklären müssen, warum das Olympische Komitee zwar nur knapp, aber eben doch gegen Peking entschieden hat.
Die Enttäuschung ist gewaltig, denn in den letzten Stunden hatte China die Nominierung schon so gut wie sicher geglaubt,
Und so überzeugt waren die Chinesen davon, dass Peking das Rennen machen müsste, dass sie sogar noch vor der offiziellen Verkündung in Monte Carlo zu feiern begannen.
Die Stimmung in Peking war den ganzen Abend über gespannt.
Sicherheitskräfte in Uniform und Zivil waren über die Hauptstadt verteilt, um jede Form freudiger oder negativer Kundgebungen im Keim zu ersticken.
Etwa 200 Studenten hatten es immerhin bis auf den Platz des himmlischen Friedens geschafft.
wo sie unter den misstrauischen Blicken der Polizei die Entscheidung aus Monte Carlo abwarteten.
Genau dort also, wo vor vier Jahren Panzer und Maschinengewehre die studentische Reformbewegung brutal niedergemacht hatten.
Aber solche Symbole haben im kommunistischen China wenig Bedeutung.
Nach der Entscheidung gab es Tränen und beschuldigt wurden natürlich die USA und Großbritannien mit ihren verleumderischen Behauptungen über die Verletzung der Menschenrechte im kommunistischen China für die Entscheidung des Olympischen Komitees verantwortlich gewesen zu sein.
Es ist eine schwere moralische Niederlage für die chinesischen Machthaber.
Mit Olympia 2000 hatten sie zu Hause beweisen wollen, dass die Welt die blutige Unterdrückung der politischen Reformbewegung von 1989 vergessen hat.
Noch fehlt eine offizielle Stellungnahme, aber nur Minuten nach der Niederlage wurde eine Erklärung von Deng Xiaoping veröffentlicht, in der er die militärische Übernahme Hongkongs noch vor 1997 für den Fall schwerer öffentlicher Unruhen in der Kolonie androht.
Die Warnung wurde zwar bereits vor elf Jahren ausgesprochen, als Deng mit Margaret Thatcher über die Zukunft Hongkongs verhandelte, aber bis heute war sie geheim gehalten worden.
Zufälle gibt es in der chinesischen Politik kaum.
Und wenn man davon ausgeht, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichung kein Zufall war, dann haben Chinas Kommunisten unmittelbar nach der Entscheidung des Olympischen Komitees bewiesen, wie ernst sie es mit den politischen Öffnungen meinten, die sie in den letzten Tagen immer wieder versprochen hatten.
Abgestürzt ist heute Morgen zumindest die Börse in Hongkong.
Ob aus Sorge über die politische Zukunft der Kolonie oder aus Enttäuschung,
über die Entscheidung des Olympiakomitees.
Das ist eine Frage der Interpretation.
Von Peking nun nach Sydney.
Für die Australier sind dies Jahr schon die zweiten Sommerspiele, denn 1956 gab es schon Spiele in Melbourne.
Und die Australier haben nicht nur patriotische oder politische, sondern vor allem auch wirtschaftliche Gründe, sich über die Olympischen Spiele 2000 und ihre Vorbereitungen zu freuen.
Darüber hören Sie genaueres von Hans Adler.
Nichts können die Australier so dringend brauchen wie ein Anwachsen des Fremdenverkehrs und damit des Dienstleistungssektors ihrer Wirtschaft.
Australien exportiert zu 80 Prozent Rohstoffe, Kohle, Gold und Erze.
Nur 20 Prozent der Ausfuhren sind fertig geworden und ihre Qualität ist nicht ausreichend, dass die Australier bisher von dem gewaltigen Wachstum der asiatischen Staaten Singapur, Malaysia, Taiwan und China
einen Happen bekommen hätten.
Dort sind Wachstumsraten von 10 bis 13 Prozent jährlich aktuell.
Die Australier freuen sich schon über die zweieinhalb Prozent vom letzten Jahr, denn sie stecken seit mehr als einem halben Jahrzehnt in einer schier unüberwindlichen Rezession.
Arbeitslosenrate über 10 Prozent auf 1.000 Arbeitslose kommen nur 31 Stellenangebote.
Aus dieser Situation heraus ist es auch erklärlich, dass offiziell 80 Prozent der Bevölkerung von Sydney bedingungslos für die Olympischen Spiele sind.
Die Menschen in Sydney brauchen auch eine Spekulationswelle und Mietenerhöhungen nicht wirklich zu fürchten.
Eine Angst, die in Berlin eine relativ große Oppositionsgruppe gegen die Abhaltung olympischer Spiele auf die Beine gebracht hat.
Die australischen Banken tragen nämlich schwer an den Folgen einer hemmungslosen Spekulationspolitik in den 80er Jahren.
Damals sind Mieten und Grundstückspreise in Sydney immens gestiegen.
Heute stehen mehr als ein Viertel aller Büroräume im Zentrum der Stadt leer.
Wenn die vermietet werden, muss es noch lange keine Mietensteigerung geben.
Außerdem leben die meisten Menschen in Sydney in Eigenheimen und ein Ansteigen der Bodenpreise ist bei der Größe und der Fläche dieser Stadt lange nicht so wahrscheinlich wie im dicht besiedelten Europa.
Sydney reicht von Wollongong bis Newcastle, das sind in Nord-Süd-Richtung über 200 Kilometer, vergleichsweise eine Stadt von Wien bis Graz.
Und von der Küste bis zu den Blue Mountains, also in Nord-Süd-Richtung, sind es immer noch 50 Kilometer.
Und auf dieser Riesenfläche leben ganze 3,7 Millionen Menschen.
Sicher, allein die Wasserfläche ist riesengroß, denn der Hafen und seine lieben Arme reichen bis weit in die Stadt.
Aber der Platzverbrauch der Olympischen Spiele spielt sich auf einer solchen Fläche und mit einem schier unerschöpflichen Hinterland nicht die Rolle, die er in einer europäischen Stadt spielen würde.
Für Peking waren die Olympischen Spiele vor allem eine politische Prestigefrage gewesen.
Für die Australier sind sie eine Frage der Wirtschaft und der Stimmung im Land.
Die ist seit Jahren auf einem Tiefpunkt und man hat sich früher als Vorposten der westlichen Welt gefühlt.
Seit Jahren fühlt man sich mehr und mehr als wirtschaftliches Anhängsel des übermächtigen Partners Japan, der jetzt selbst in einer schweren Krise steckt.
Die Japaner haben die meisten neuen Hotels in Australien gebaut und in der letzten Zeit sind etliche dieser Projekte gestoppt oder wegen Unrentabilität wieder zugesperrt worden.
Die Aussichten auf Olympische Spiele werden hier sicher einiges bewirken.
Die Wirtschaftspolitik Australiens war in den letzten Jahren vor allem auf ein Ruhigstellen des Millionenheeres der Arbeitslosen ausgerichtet, denen man relativ viel und leicht erreichbares Geld gegeben hat.
Dagegen hat man nichts oder wenig in einen Ausbau der Infrastruktur investiert.
Zumindest in Sydney wird das jetzt anders werden.
In einer Stadt, in der man schon aus Gründen der Größe mit stundenlangen Autofahrten zu rechnen hat, darf man einen Verkehrsinfarkt während Olympischer Spiele nicht riskieren und es werden, woher auch immer sie kommen mögen, Milliarden australischer Dollars in den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur fließen.
Daraus entsteht sicher ein Anstoß für die Wirtschaft und diese Wirtschaft wird sich insgesamt stark in Richtung Tourismus entwickeln.
Bei Flugpreisen von 13.000 bis 14.000 Schilling von Europa nach Australien können die Hoteliers im Außenposten des British Commonwealth langfristig mit zusätzlichen Einnahmen rechnen.
So gesehen wird es vielleicht einen direkten Draht zwischen einer hoffentlich doch wieder anspringenden europäischen Konjunktur und Australien geben.
Ein Draht, der momentan ziemlich dünn geworden ist.
Denn das Finanzzentrum für die australische Wirtschaft ist längst nicht mehr London.
Das ist Tokio und an zweiter Stelle Hongkong.
Wie man es also dreht, für die Australier sind die Olympischen Spiele 2000 ein wirtschaftlicher, moralischer und politischer Gewinn.
Und es ist sicher auch ein Gewinn für das australische Olympische Komitee, das sich erstmals als Olympisches Komitee auch bei Casinos beteiligt, die in Australien gebaut werden.
Ein Beitrag von Hans Adler war das.
12.33 Uhr ist es.
Sie hören das ORF-Mittagschanal.
Was berichten wir noch in der uns verbleibenden Zeit?
Die Schlagzeilen dazu.
Das Parlament debattiert Stand der EG-Beitrittsverhandlungen, Geheimniskrämerei um das Budget 1994, Spannung bei der Tiroler Landeshauptmannwahl.
Vor dem Inkrafttreten der Verpackungsverordnung wird die Küche nun zur Mini-Mülldeponie und Kulturmorgen ist Premiere des kroatischen Faust am Wiener Burgtheater.
Vor all dem aber ein Hinweis auf heute Abend.
Medienjournal
In Salzburg geht soeben ein Kongress der deutschsprachigen Moraltheologen und Sozialethiker zu Ende, der sich mit Moral in einer massenmedialen Kultur beschäftigt.
Und die Wissenschaftler sind bei diesem Kongress nicht unter sich geblieben.
Die Mehrzahl der Referenten sind nämlich Journalisten, Werbemenschen oder Medienmanager.
Das trägt naturgemäß dazu bei, dass der Kongress sehr realitätsnahe Themen aufnimmt.
Ein Beispiel gibt Georg Weiland, einer der stellvertretenden Chefredakteure der Kronenzeitung.
Checkbuchjournalismus.
Ist es verantwortbar, ist es richtig, Geld für Information zu bezahlen?
Ich habe meine Meinung dazu, ich habe es noch nicht gemacht, das sage ich auch ganz offen.
Ich glaube, dass es anders auch geht, aber es gibt sehr erfolgreiche Kollegen, die das betreiben und die damit auch zum Ziel kommen.
Nächster Punkt, Vertrauensbruch.
Viele meiner Informationen bekomme ich dadurch, dass jemand etwas tut, was er eigentlich nicht tun sollte.
Ich verwende dieses Mittel.
Mehr über den Dialog zwischen Moraltheologen und Journalisten, über Moral und Medien und dazu natürlich auch eine laizistische Glosse um 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Medienjournal.
Nun zu einem Thema, das uns alle ans Geldbörsel geht.
Es geht um das Budget 1994.
In den letzten Wochen und Monaten hatte es ja der Finanzminister und sein Staatssekretär nicht gerade leicht, die Wünsche der einzelnen Ressortchefs herunterzuschrauben, damit er doch ein erträgliches Budget und ein hoffentlich auch erträgliches Budgetdefizit auf dem Papier zusammenbringt.
Für heute Vormittag war eine Pressekonferenz von Latziner und Dietz angesetzt, um über das Budget 1994 zu reden und es zu präsentieren.
Mein Kollege Dieter Bornemann ist ins Finanzministerium gefahren.
Herr Bornemann, die Pressekonferenz ist ja offensichtlich wieder abgeblasen worden.
Ja, aus der Pressekonferenz wurde nichts, das Budget für das nächste Jahr steht noch nicht fest.
Es hätte ja vor zwei Stunden den Journalisten präsentiert werden sollen, dazu ist es aber nicht gekommen.
Das hat zwei Gründe.
Erstens will sich Latziner zuerst die endgültige Zustimmung von allen seinen Ministerkollegen holen, damit er nicht wie jetzt in den vergangenen zwei Tagen mit der geplatzten Kreditsteuer allein im Regen stehen bleibt.
Und wenn es hinterher zu Nachverhandlungen kommt, die sind dann zumeist sehr mühsam.
Und zweitens soll vorher das Parlament informiert werden.
Da hat es ja Stimmung gegeben, dass die Abgeordneten nicht aus den Medien erfahren wollen, wie das Budget im nächsten Jahr aussieht.
Wann das Budget jetzt endgültig fertig ist, kann man derzeit noch nicht sagen.
Möglicherweise gibt es heute Nachmittag oder erst morgen früh eine Einigung.
sind ja offenbar neue Vorgangsweisen des Finanzministers, dass er erst das Parlament informieren möchte, obwohl es ja schon Grundzüge des Budgets gibt, die bekannt sind.
Welche Grundzüge sind das denn?
Fest steht, dass das Budgetdefizit nicht mehr als 80 Milliarden Schilling ausmachen soll.
Ob das jetzt aber 77 oder 79 Milliarden Schilling sein, das kann ich derzeit noch nicht sagen.
Überhaupt ist man im Ministerbüro derzeit sehr verschlossen und geizt mit Informationen.
Auf dem Tisch liegen zumindest die Wünsche der Minister, die sie vor vier Wochen präsentiert haben, und das waren rund 130 Milliarden Schilling.
Insgesamt müssen also etwa 55 Milliarden Schilling wegverhandelt werden.
6 bis 8 Milliarden Schilling sollen im nächsten Jahr durch Privatisierung hereingebracht werden.
Kandidaten dafür sind die Illwerke und die Staatsanteile der Kreditanstalt.
Welche Punkte jetzt noch offen sind und welcher Minister die meisten Streichungen hinnehmen musste, da hüllt sich das Büro des Finanzministers noch in Schweigen.
Heuer sind ja die Verhandlungen besonders problematisch, weil das letzte Budget ist, das in dieser Legislaturperiode und man darf nicht vergessen, 1994 ist ein großes Wahljahr.
Bei allem Verständnis für die Sorgen des Finanzministers und die Größe der Beträge weiß man eigentlich, abgesehen von den ganzen Milliarden und Millionen, was das für den einzelnen Steuerzahler direkt bedeutet in Sachen Entlastung oder Belastung.
Die Entlastung durch die Steuerreform, die ab dem nächsten Jahr wirksam werden wird, das sind etwa 300 Schilling monatlich.
Dazu kommt aber die Mineralölsteuer von 50 Groschen je Liter, wird wieder einiges wegnehmen.
Und der Arbeitslosenversicherungsbeitrag wird ebenfalls kommen.
Derzeit ist es ja so, dass jeder Arbeitnehmer rund 17 Prozent seines Lohnes als Sozialversicherungsbeitrag abführt und zusätzlich wird es dann den Arbeitslosenversicherungsbeitrag geben.
Denkbar ist, dass der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer je 0,3 Prozent der Lohnsumme an Latziner abführen.
Das sind, wenn man sich das in etwa ausrechnet, für einen Beschäftigten mit einem Gehalt von 30.000 Schilling etwa 50 Schilling im Monat.
Dem Finanzminister würde das in etwa 4 Milliarden Schilling bringen.
Der Rest des Loches von etwa 10 Milliarden Schilling in der Arbeitslosenversicherung und im Familienlastenausgleichsfonds wird wohl aus dem Budget kommen müssen.
Ob es auch zu einer höheren Erbschaftssteuer kommen wird, das kann ich derzeit noch nicht sagen.
Sollte die Budgeteinigung in den nächsten Stunden doch noch erfolgen, werde ich mich wieder aus dem Finanzministerium melden.
Soweit Dieter Bornemann.
Danke für dieses Gespräch und auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Zweiter Tag im Nationalrat.
Die Abgeordneten beraten heute die Umweltverträglichkeitsprüfung, das Kartellrecht und befassen sich derzeit mit der Europäischen Gemeinschaft.
Der Integrationsbericht der Bundesregierung ist der Anlass für eine heiße EG-Debatte.
Vor allem die Grünen sprechen davon, dass die Verhandlungsposition Österreichs in Brüssel kurz vor dem Zusammenbruch stehe und die EG die Verhandlungen bewusst platzen lassen wolle.
Aus dem Parlament Ingrid Thurnherr.
In der schriftlich vorliegenden Rede von Außenminister Alois Mock kommt es klar zum Ausdruck.
Soll der geplante Beitrittstermin Anfang 1995 gehalten werden, dann müssen sich alle Regierungsmitglieder jetzt ins Zeug legen.
Denn die schwierigen Verhandlungspunkte stehen noch bevor.
Und Außenminister Mock lässt keinen Zweifel daran, dass etwa in der Frage der Zweitwohnsitze und des Transitvertrages die EG den österreichischen Wünschen mehr als reserviert gegenübersteht.
Schon vor dieser Erklärung des Außenministers allerdings entspannt sich eine recht heftige Debatte mit großteils bekannten Argumenten der Opposition.
FPÖ-Chef Jörg Haider etwa ließ neuerlich kaum ein gutes Haar am Vertrag von Maastricht und erortet auch bereits Gegensätze in der Haltung der beiden Regierungsparteien.
Haider fragt in Richtung ÖVP.
Gilt das, was Wranitzki will?
Ein Maastricht ohne Wenn und Aber?
Und wenn er das so weiter durchsetzt, dann wird ja Franitzki mit seiner SPÖ bald die einzige Gruppe sein, die dieses Maastricht-Europa noch will.
Oder gilt das, was Sie im Ausschuss gesagt haben, nämlich ein möglichst föderalisiertes, ein regionalisiertes Europa?
Das ist auch der Weg, den wir haben wollen.
Von seiner Forderung, die Regierung müsse zuerst ihre Hausaufgaben vor allem in der Wirtschaftspolitik erfüllen, will Haider weiterhin nicht abrücken.
Entsprechende innerösterreichische Vorbereitungen auf den IG-Beitritt urgiert auch ÖVP-Redner Fritz König.
Aus der Sicht des grünen Abgeordneten Johannes Fockenhuber hat Österreich aber bereits eine ganze Reihe von Positionen bei den Verhandlungen aufgegeben.
Er wirft der Regierung bewusste Desinformationen über den aktuellen Verhandlungsstand vor.
Zudem sei es bereits völlig utopisch, noch immer von einem Beitrittsdatum 1.1.95 zu sprechen.
Fockenhuber dann zu Außenminister Alois Mock.
Erklären Sie, warum Sie das Parlament über den Zusammenbruch der österreichischen Verhandlungsposition nicht informiert haben, obwohl Sie wenige Stunden nach der Erklärung der EG im Parlament sitzen.
Inzwischen sind die Wahrscheinlichkeiten, dass die EG-Verhandlungen scheitern, groß.
Ich behaupte, dass die EG derzeit eine Strategie entwickelt, die Verhandlungen platzen zu lassen.
Anders ist nicht erklärbar, dass wir Verhandlungspositionen aufrollen, die wir im Frühjahr bereits gesichert betrachtet haben.
SPÖ-Redner Peter Jankowitsch protestiert.
Es seien abenteuerliche Behauptungen, die Foggenhuber aufstelle.
Man könne nicht jetzt schon von einem Scheitern der Beitrittsverhandlungen sprechen.
Und Außenminister Alois Mock weist dann in einer ersten kurzen Wortmeldung den Vorwurf der Falschinformationen vehement zurück.
Was den Beitrittstermin betrifft, sagt der Außenminister.
Ich glaube, das Wesentliche daran ist, meine Damen und Herren, dass wir uns bewusst sind, bei aller Wichtigkeit des Termins, wann Österreich Vollmitglied der Europäischen Gemeinschaft werden wird, das Wichtigste ist das Ergebnis.
Und zu den Vorwürfen, Österreich sei von seinen Verhandlungspositionen abgerückt, meint Mock.
Es gibt keine einzige Position.
die zwischen der europäischen Gemeinschaft und Österreich ausgehandelt worden wäre, auf die wir dann verzichtet haben.
Das stimmt einfach nicht.
Die offizielle und bisher wie gesagt nur schriftlich vorliegende Erklärung des Außenministers steht bis jetzt aber noch aus und ich gebe damit zurück ins Funkhaus.
Berichterstatterin war Ingrid Thurnherr und vom überregionalen Parlament in Wien nun ins regionale Parlament nach Tirol, nach Innsbruck.
Robert Unterweger hat Tirol jetzt schon endlich einen neuen Landeshauptmann.
Nein, noch immer nicht.
Den neuen Landesschef wird es erst am Nachmittag geben, denn diese Debatte über den scheidenden Landeshauptmann Patl, die an sich Inhalt nicht viel bringt, muss man sagen, die verzögert sich vorläufig auf unendlich und es ist also nicht abzusehen, dass vor 14 Uhr diese Entscheidung fallen wird.
Wie gesagt, die Ausgangssituation ist sehr spannend, weil eben der designierte neue Landesschef Weingartner absolut jede Stimme seiner Partei braucht, um gewählt zu werden und weil es
Einige gibt, denen man durchaus rachige Lüste nachsagen könnte, die ihn möglicherweise scheitern lassen, was für die Partei kurz vor der Landtagswahl eine Katastrophe wäre.
Wie gesagt, Hochspannung bis zuletzt, aber im Lauf dieses Journals werden wir nicht mehr erfahren, wer der neue Landeshauptmann in Tirol ist.
Soweit ein Bericht aus Tirol, 12.43 Uhr ist es mittlerweile geworden.
In den Journalsendungen der vergangenen Tage haben wir ausführlich über die Auswirkungen der Verpackungsverordnung informiert, die am 1.
Oktober, also genau heute in einer Woche, in Kraft tritt.
Ab dann muss der Konsument der Verpackungsmüll sortenrein getrennt sammeln und in die entsprechenden Sammelbehälter leeren.
Straftrohungen bis zu 40.000 Schilling stehen im Raum, wenn Verpackungsabfälle nicht getrennt werden.
Allerdings sollen diese Strafen nicht verhängt werden, wenn aus Irrtum oder Nachlässigkeit die eine oder andere Verpackung im falschen Container landet.
Nicht geklärt wurde bisher, wie denn der Konsument daheim in seiner ohnehin meist kleinen Küche diese Mülltrennung organisieren soll.
Franz Simbürger ist dieser Frage nachgegangen.
Erste Station der Recherche das Pressebüro der Umweltministerin.
Mülltrennung zu Hause, das sei nichts, was sich so einfach über einen Kamm scheren und allgemeingültig regeln lasse, so die Auskunft.
Aber es gebe ja bereits eine Reihe von Herstellern, die mehrfach Mistkübel und Trennsysteme anbieten und im Übrigen, je dichter das Netz der Sammelbehälter auf der Straße werde, desto geringer werde das Problem in den Haushalten.
Nächste Station also die Verpackungs-Hotline des Umweltministeriums unter der Telefonnummer 0660 80 32.
Beruhigendes dort auch von Caroline Herkner, die an diesem Tag die Hotline betreut.
Sie werden jetzt wahrscheinlich nicht viel mehr Mistkübel brauchen, als Sie es bis jetzt schon gewohnt waren, weil sehr viele Österreicher haben auch jetzt schon sehr fleißig ihre Abfälle sortiert.
Für die Dosen und Flaschen,
die jetzt tatsächlich neu zurückgebracht werden sollen, erachte ich es als sinnvoll, in diesem Korb, mit dem man zuerst einkaufen geht, gleich die Stoffe wieder zu deponieren, die man eben beim Einkauf wieder zurücktragen wird.
Und nachdem ja die Sammelstellen nahe an den Bürger gebracht werden sollen und da eben, wie gesagt, schon sehr häufig sowieso schon dorthin bei den
größeren Einkaufszentren sowieso, ist es für den Konsumenten nicht mit Mehraufwand verbunden, wenn er eben jetzt seinen Einkaufskorb, den er aus Umweltgründen sowieso verwendet und nicht das Sackerl, eben beim Einkauf, sich vorm Einkauf seiner Wertstoffe entlastet.
Das Ganze sei also eher ein Organisations- als ein Platzproblem, meint Herkner.
Und dieses Problem lasse sich noch dadurch verringern, dass gleich beim Einkauf versucht werde, so wenig Verpackung wie möglich mitzukaufen.
Dritte Station der Recherche, die ARA, die Altstoff Recycling Austria,
die ja insgesamt für die Organisation des Verpackungsmüllsammelns und Verwertens zuständig ist.
Auch Nicole Gürtler von der Öffentlichkeitsabteilung der ARA sieht im Mülltrennen zu Hause vor allem ein lösbares Organisationsproblem.
An und für sich weiß ja der Konsument, welche Wege er zu bestreiten hat, um zum Versorgungsort zu kommen.
Und ich kann nur von meiner persönlichen Erfahrung sprechen, wie ich das zu Hause mache.
Ich habe eine sehr kleine Küche, nämlich einmal zwei Meter.
und ich sammle gemeinsam Glas, Weiß, Bunt und Papier, weil ich weiß, dass diese Container zusammenstehen und ich trenne dann direkt vor den Containern und dann weiß ich, dass ich zu meinem Versorgungsort Container für Kunststoffe, Metall und Bio habe und ich bringe auf diesen, ich sammle diese Materialien gemeinsam, das heißt zusammen und trenne dann wieder vor Ort.
Also Sie sammeln Biomüll gemeinsam mit Metall und Kunststoffen?
Naja, ich hab für den Biomüll einen eigenen Kunststoffsack und ich geb da meine Bio-Abfälle rein in den Container und entsorge dann das Sackerl in den Kunststoffbehälter.
So klingt's ja ganz einfach.
Jutta Kellner vom Ökologieinstitut hat sich zuletzt mit dem Öko-Büro beschäftigt.
Ob aber auch ein Öko-Haushalt möglich ist, da ist sich Kellner bei weitem nicht so sicher.
Zusätzliche Bürde, es ist einfach schwierig, diese unterschiedlichen Fraktionen zu trennen, noch dazu tatsächlich eben in teilweise Wohnungen, die sehr knapp bemessen sind.
und wo die Küchen ja bis auf den letzten Platz ausgenutzt sind.
Freilich, wie groß die durchschnittliche österreichische Küche denn tatsächlich ist, ist nicht zu erheben.
Küchenplaner schätzen aus ihrer Erfahrung, dass es in vielen Haushalten nicht mehr als acht Quadratmeter sein dürften.
Dementsprechend verkauft Eugen Jaluschka, Chefkücheneinkäufer eines großen österreichischen Einrichtungshauses, auch vor allem kleine Mülltrennsysteme.
Generell werden von uns verkauft Mülltrennsysteme,
zwischen zwei und drei Trennungen möglich machen.
Und alles andere würde zu viel Platz beanspruchen in der Küche.
Freilich für exaktes Trennen schon zu Hause würden bis zu sieben unterschiedliche Behälter notwendig sein, sagt zumindest die Arbeiterkammer.
Aber immerhin, die kleineren Mülltrennsysteme werden immer häufiger gekauft, heißt es in den Einrichtungshäusern.
Etwa jeder vierte Konsument nehme bereits einen Zwei- oder Dreikammer-Mistkübel mit nach Hause.
Und das, obwohl diese Mülltrennsysteme drei- bis viermal so teuer sind wie die herkömmlichen einfachen Kübel.
Für den Umweltexperten der Arbeiterkammer, Harald Glatz, ist die ganze Angelegenheit jedenfalls höchst unbefriedigend.
Wie überhaupt die ganze Verpackungsverordnung aus Arbeiterkammer-Sicht unbefriedigend, weil nicht ausreichend durchdacht ist.
Bleibt für den mülltrennenden Hausmann, die mülltrennende Hausfrau, offenbar nur die Einsicht von Glatz.
Das wird für den Konsumenten, meistens werden sie Konsumentinnen sein, eine schwierige Sache werden.
meint der Umweltexperte der Arbeiterkammer Harald Glatz.
Verpackungsmülltrennen zu Hause für den Konsumenten eine Umweltaufgabe mit Hindernissen, also einziger Trost, wenn die Zahl der Sammelbehälter auf der Straße steigt, wird auch der Aufwand fürs Mülltrennen zu Hause geringer.
Nach dem Absturz mit Barylis Abendwind im Akademietheater beweist Burgchef Klaus Beimann,
dass er sein Nationaltheater nicht nur mit gehobenem Boulevard zu füllen gedenkt.
Am Burgtheater hat morgen Abend der kroatische Faustpremiere.
Im politisch hochbrisanten Stück von Slobodan Schneider spielen Dieter Lasser, Peter Matic und Therese Afolter.
Hören Sie einen Beitrag von Gernot Zimmermann.
Zu Beginn eine kurze Szene.
Fiat!
Fiat Croatia!
Auch wenn die Welt untergeht,
soll die Welt untergehen!
Es lebe die Revolution!
Was für eine Revolution denn?
Die der Ustascha!
1942, die Zeit der Ustascha, des faschistischen und mit dem Naziregime verbundenen Nationalkroatischen Regimes.
Am Theater von Zagreb soll der Faust gespielt werden, doch der Star des Hauses tüppiert den neuen speichelleckerischen Intendanten und geht zu den Partisanen.
Die propagandistischen Interessen des kroatischen Staates verlangen Goethes Faust zu spielen.
Den Faust sollen Sie sich suchen.
Slobodan Schneider hat sein Stück vor zwölf Jahren geschrieben.
Es wurde 1982 in Split, später in Belgrad aufgeführt.
In Mülheim an der Ruhr hat es über hundert Aufführungen erlebt.
Schneider hat es ursprünglich als ein Drama über Kunst und Macht geschrieben.
Niemand heute glaubt, dass Gradische Faust nicht ein Stück über Gradin und Servin ist.
Das muss ich akzeptieren.
Natürlich erinnert Schneiders Drama immer wieder an Klaus Manns Mephisto, an die Verfilmung mit Klaus Maria Brandauer.
Hans Hollmann inszeniert das Stück breit und episch und lässt seine Figuren dabei auch durchaus wienerisch sprechen.
Das Stück zieht mich aber nicht nur wegen seiner unglaublichen Aktualität an und auch nicht wegen seiner
sehr tiefgehende Bearbeitung des Themas, was wir Schauspieler, wir Theaterleute eigentlich so sind im Verhältnis zur Macht, sondern es interessiert mich auch noch aus einem anderen Grund.
Der Slobodan Schneider entwickelt in diesem Stück wirklich so etwas wie eine
Volkstheaterdirektorin Emmy Werner hatte auch eine Aufführung des Kroatischen Faust erwogen, hat sich aber gerade wegen der Aktualität und ihrer Problematik dagegen entschieden.
Kam in Hans Hollmann da keine Bedenken?
ist im Augenblick nicht sehr gegenwärts bezogen und darum finde ich es richtig.
Und ich habe da gar keine Angst vor der Grellensituation, die das natürlich auch bedeutet, dass man bei noch Sterbenden in kroatischen, serbischen, bosnischen Spitälern auf der Bühne des Burgdörters auch Verwundete spielt.
Und es ist, als wenn Kroatien noch nie
Slobodan Schneiders Aufführung am Burgtheater wird in Zagreb todgeschwiegen.
Kritische Autoren sind derzeit dort nicht gerade gefragt.
Ich bin todgeschwiegen.
Das ist so klar wie die Sonne, wenn Sie wollen.
Das Stück wird keine besondere Freude verursachen.
Genau so, bitte sehr, wie Heldenblatt.
Es gibt natürlich keine öffentlichen Rätsel.
Aber es gibt Arten und Weise, wie man noch immer verhindern kann und tatsächlich tut es.
um also die Wahrheit, die nötige Wahrheit, zu verhindern.
Schneiders kroatischer Faust ist aber abseits der Tagesaktualität vor allem ein Stück über die Notwendigkeit, mit der eigenen verdrängten Vergangenheit umzugehen.
Karl Marx meinte also, man muss die Geschichte wiederholen wie eine Farse.
Also vollkommenen Parallel gibt es nicht zwischen damaligen Regensburg und heutigen, aber diese Energie, dieser brutale Hass ist sehr eng.
Und nach diesem Kulturbeitrag im Mittagsjournal nur noch einige Kurzmeldungen.
Russland.
Der Moskauer Bürgermeister Yuri Luschkov hat der Führung des aufgelösten russischen Parlaments ein Ultimatum gestellt.
Sollten die Waffen im Besitz der Parlamentsgarde nicht innerhalb einer Stunde eingesammelt werden, will er um das Parlamentsgebäude einen Sicherheitscordon ziehen.
Der Milizchef von Moskau gab den Befehl, bei Gefahr für Menschen ohne Vorwarnung zu schießen.
Schon vorher hatte Präsident Yeltsin die Entwaffnung der Parlamentsgarde und der Demonstranten vor dem Weißen Haus in Moskau angeordnet.
Yeltsin forderte ferner die Volksdeputierten auf, bis morgen drei Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit das Parlament zu verlassen.
Andernfalls soll es gestürmt werden.
Später wurden diese Informationen wieder dementiert.
Die Regierungschefs der Gemeinschaft unabhängiger Staaten sind mit dem Plan einer Wirtschaftsunion einverstanden.
Die Ukraine und Turkmenistan wollen allerdings nur assoziierte Mitglieder werden.
Georgien.
In Sukhumi toben erbitterte Straßenkämpfe.
Abkhazische Rebellen haben eine neue Offensive gegen die Stadt eingeleitet.
Staatschef Shevardnadze betonte, nur mit einer totalen Mobilisierung der Nation könne jetzt der Fall von Sukhumi verhindert werden.
Die Lage sei extrem gefährlich.
Noch kurz zum Wetter in Österreich heute Nachmittag.
Meist sonnig und warm, von Vorarlberg bis Oberkernten aber immer wieder Wolken und einzelne gewittrige Regenschauer.
Im Wiener Becken windig, an der Alpennordseite Föhn.
Temperaturen zwischen 21 und 26 Grad bei Föhn bis 30 Grad.
Damit sind wir am Ende von fast einer Stunde Information durch den aktuellen Dienst des ORF für das Team des heutigen Mittagsschannals.
Australien begrüßt die Olympiavergabe vor allem aus wirtschaftlichen Gründen: zahlreiche Immobilien stehen leer, weshalb die Bevölkerung kein Ansteigen der Immobilienpreise fürchten muss, auch nicht zuletzt aufgrund der Ausdehnung der Stadt. Vor allem werden jetzt Investitionen in den Ausbau öffentlicher Infrastruktur getätigt werden, was langfristig den Bewohnern zugute kommt.
Mitwirkende:
Adler, Hans [Gestaltung]
, Hutar, Herbert [Gestaltung]
Datum:
1993.09.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Sport
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Wirtschaft
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Konsum
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Finanzpolitik
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Wirtschaftspolitik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Australien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Das Budget für das kommende Jahr steht noch nicht fest, die Pressekonferenz wurde abgesagt. Vermutet werden Unstimmigkeiten unter den Regierungspartnern. Finanzminister Lacina will nach dem Platzen der Kreditsteuer weitere Nachverhandlungen vermeiden, die oft sehr mühsam sind.
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Interviewte/r]
, Dobrovolny, Herbert [Interviewer/in]
Datum:
1993.09.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Finanzpolitik
;
Soziales
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Regierung
;
Diskussion
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten