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Mittagsjournal.
Herzlich willkommen, liebe Hörer, zu Mittagsjournal.
Wie grüßt Sie?
Hans-Christian Scheidt.
Und das sind die Hauptthemen der Informationsstunde, die Ihnen der ORF via Österreich 1 heute ins Haus liefert.
Der freiheitliche burgenländische Landesobmann Rauter sagt, man werde Parteigänger künftig noch genauer unter die Lupe nehmen.
Diese Aussage ist seine Reaktion auf die jüngsten Meldungen, wonach die mutmaßlichen Schänder des jüdischen Friedhofes in Eisenstadt 1992 beim Ring freiheitlicher Jugend aktiv waren.
Rauter meint weiters, er sei zuversichtlich, dass für die FPÖ aus der Affäre kein Schaden entstehen würde.
Die seit erst im Juli geltende Werkvertragsregelung bleibt weiter Diskussionsthema.
Wir beleuchten noch einmal heute, woran sich die Kritiker der Regelung besonders stoßen.
Zwischenbilanz zog heute das Arbeitsmarktservice über seine Arbeit des vor dem Hintergrund von zuletzt 186.000 offiziell in Österreich registrierten Arbeitslosen.
Die Bürgermeisterwahl in Mostar überschattet von den Spannungen zwischen der kroatischen und der muslimischen Volksgruppe in der herzegowinischen Stadt.
In Genf geht es heute um die gesamtbosnischen Wahlen.
Im September trifft der amerikanische Außenminister Christopher mit den Präsidenten Kroatiens, Bosniens und Serbiens zusammen.
Der Parteitag der Republikaner in den USA ist in seiner Endphase.
Bob Dole wird dabei offiziell zum Herausforderer von Bill Clinton gekürt.
In Südkorea kam es heute wieder einmal zu einer Studentendemonstration.
Tausende Studenten gingen für die Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea auf die Straße.
In Frankreich gab es einen spektakulären Raubüberfall auf ein Flugzeug.
Auf der Landebahn des Flughafens Perpignan stoppten die Räuber den Jet und zwangen den Piloten, den Laderaum zu öffnen.
Dort raubten sie dann einen Panzerschrank mit Banknoten.
Die Wissenschaftsredaktion informierte über einen Medizinerkongress in Wien zum Thema Wo ist die Menschlichkeit in der Medizin geblieben?
und die Kulturredaktion bringt ein Interview mit dem Orchestervorstand der Wiener Philharmoniker Resel unter anderem zur heftig umfädeten Frage Werden von den Philharmonikern auch bald Frauen aufgenommen?
Zunächst jetzt ein Nachrichtenüberblick verfasst von Elisabeth Mahners und gesprochen von Alexander Jonach.
Russland.
Von einer Waffenruhe in Tschetschenien kann offenbar keine Rede sein.
Zuletzt sind bei einem Angriff der russischen Luftwaffe auf fliehende Zivilisten mindestens 10 Menschen getötet worden.
In Krosny wird seit einer Woche heftig gekämpft.
Die Situation erscheint unklar.
Die Kämpfe dauerten bis heute früh an, dann war die Lage ruhig, danach brachen die Gefechte wieder aus.
Ein Sprecher der russischen Armee dementierte, dass mit den Separatisten eine Waffenruhe vereinbart worden sei.
Die Nachrichtenagentur ITATAS zitierte einen russischen Militär mit den Worten, Erklärungen der Rebellen, dass ab 10 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit eine Waffenruhe gelten werde, entsprechen nicht der Realität.
Dagegen betonte der tschetschenische Militärchef Maschatov, er habe den Rebelleneinheiten den Befehl erteilt, von heute Mittag an das Feuer einzustellen.
Schon gestern Abend hatten die Tschetschenen erklärt, dass man eine Waffenruhe vereinbart habe.
Sie hatten vor einer Woche eine Großoffensive auf Krosny eingeleitet.
Dabei brachen sie die Stadt zunächst fast vollständig unter Kontrolle.
Schweiz.
Das Gipfeltreffen in Genf über die Situation in Bosnien hat begonnen.
Eröffnet wurde die Konferenz vom amerikanischen Außenminister Warren Christopher und dem bosnischen Präsidenten Alija Izetbegovic.
Auch die Präsidenten Serbiens und Kroatiens nehmen an den Beratungen teil.
Es wird erwartet, dass Christopher eine Garantie für einen fairen und unbehinderten Ablauf der Bosnien-Wahl am 14.
September verlangt.
Nach Angaben von Diplomaten wird er darauf dringen, dass die Flüchtlinge in Bosnien ungehindert und sicher in ihren ursprünglichen Heimatstädten und Dörfern wählen können und alle Kandidaten gleichberechtigten Zugang zu den Medien erhalten.
USA.
Bob Dole soll heute zum Kandidaten der Republikaner für die Präsidentenwahl am 5.
November nominiert werden.
Doles Position wurde durch den ehemaligen Generalstabschef Powell gestärkt.
Powell schloss ein Ministeramt unter Dole nicht aus.
Die gegnerischen Demokraten des amtierenden Präsidenten Clinton werfen den Republikanern Intoleranz und Extremismus vor.
Zuletzt haben die Republikaner ein bedingungsloses Abtreibungsverbot in ihr Programm aufgenommen.
Südkorea.
Mehrere tausend Polizisten haben heute in Seoul ein Universitätscampus gestürmt.
Sie wollten eine verbotene Kundgebung von Studenten für die Wiedervereinigung Koreas auflösen.
Aus Polizeihubschraubern wurde nach Augenzeugenberichten Tränengas in die Menge gefeuert.
Etwa 2000 Studenten hatten sich auf dem Universitätsgelände versammelt, um dort zur Grenze mit dem kommunistischen Nordkorea zu marschieren.
Die Erstürmung waren stundenlange Auseinandersetzungen der Studenten mit der Polizei vorausgegangen.
Korea ist seit dem Krieg 1950 bis 1953 geteilt.
Philippinen, Japan.
Erstmals seit Ende des Zweiten Weltkrieges haben drei philippinische Frauen Wiedergutmachungszahlungen von Japan erhalten.
Sie hatten geklagt, dass sie von Japan vor und während des Zweiten Weltkrieges zur Prostitution gezwungen worden sind.
Sie mussten als sogenannte Trostfrauen in Militärbordellen arbeiten, in jenen Gebieten, die die japanische Armee zu dieser Zeit besetzt hielt, in Korea, Taiwan, den Philippinen, Teilen Chinas und in Indonesien.
Die drei philippinischen Frauen, die aus Japan Entschuldigung schreiben und die Zusage auf eine Entschädigungszahlung von etwa 200.000 Shilling erhalten haben, sind die ersten von ihnen, die in den Genuss von Wiedergutmachung kommen.
Bis vor wenigen Jahren wollte die Regierung in Tokio nicht einmal anerkennen, für die Zwangsprostitution verantwortlich gewesen zu sein.
Australien.
Heinz Kienigardner, der Tiroler KTM-Pilot, hat bei der Australien-Rallye einen schweren Unfall erlitten.
Kienigardner flog bei einer Aufholjagd mit seinem mehr als 130 km pro Stunde schnellen Motorrad in eine Schlucht, war kurze Zeit bewusstlos und wurde mit angebrochenem Becken und Wirbel mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Alice Springs gebracht.
Damit ist die Rallye für den Österreicher vorbei.
KTM-Vorstand Stauder erklärte, er wundere sich, dass der zweifache Motocross-Weltmeister das Unglück überlebt habe.
Soweit ein aktueller Nachrichtenüberblick.
Morgen ist ein Feiertag, der natürlich für uns von besonderer Bedeutung die Frage nach dem Wetter.
Die Wetterprognose liefert uns Christian Hundorf.
Und nicht nur am morgigen Feiertag, sondern bis inklusive Freitag bleibt das Wetter recht abwechslungsreich.
Die nächsten Tage haben von allem etwas zu bieten.
Zumindest ab und zu lässt sich die Sonne blicken, dann kann man wieder von einem Regenschauer überrascht werden.
Eines ist gewiss, für den August ist es bis zum Freitag zu kühl.
Am Wochenende aber scheint der Sommer noch einmal in Schwung zu kommen, dann stehen wieder mehr Sonne und höhere Temperaturen ins Haus.
So sieht es momentan in Österreich aus.
In Wien ist es wolkig bei 21 Grad, Eisenstadt heiter 22, St.
Pölten stark bewölkt 18, Linz stark bewölkt 15 Grad, vor kurzem hat es hier noch leicht geregnet, Salzburg stark bewölkt 16, Innsbruck bedeckt 17, Bregenz nieseln 15, Graz heiter 21 und Klagenfurt heiter bei 19 Grad.
Im Gebiet zwischen Vorarlberg und Oberösterreich wird es heute Nachmittag und Abend weiterhin zeitweise regnen und es bleibt dabei sehr kühl mit Werten um nur 16 Grad.
Im Osten und Süden bilden sich Quellwolken und auch hier muss man allmählich mit dem einen oder anderen Regenschauer rechnen.
Immerhin erreichen die Temperaturen hier 20 bis 24 Grad.
Morgen Donnerstag wechselt die Sonne mit Wolken und Regenschauern, wobei es im Flachland höchstwahrscheinlich auch etwas länger sonnig wird.
Hier kann es morgen nur vereinzelt und kurz regnen.
Mit Gewittern muss man in Kärnten und der Steiermark rechnen.
Die Temperaturen liegen in der Früh um 12 Grad, am Nachmittag zwischen 18 und 24, in 2000 Meter Höhe um 8 Grad.
Ähnlich wechselhaft das Wetter auch übermorgen Freitag.
Man muss weiterhin mit einigen Regenschauern rechnen.
Die Sonne macht sich zwischendurch vor allem im Süden und in Vorarlberg bemerkbar.
Die Temperaturen erreichen übermorgen 19 bis 25 Grad.
Am wärmsten wird es im Westen und Süden Österreichs.
Kaum eine Neuerung in der Gesetzgebung hat unter Unternehmern und freien Mitarbeitern für so viel Aufregung und Verwirrung gesorgt wie die seit 1.
Juli geltende Sozialversicherungspflicht für Werkverträge.
Entstanden ist diese Geldbeschaffungsidee der Großen Koalition im Zuge des Sparpakets.
300.000 Menschen sind direkt davon betroffen, schätzen Experten.
Ob wirklich 1,5 Milliarden Schilling Mehreinnahmen für den Staat entstehen, ist fraglich.
Denn nicht nur die Opposition schießt seit Wochen gegen das Gesetz, nach der ÖVP entdeckt jetzt zunehmend auch die SPÖ Schwachstellen im System.
Zuletzt hat sich ja Bundeskanzler Wranitzki zu Wort gemeldet und Wranitzki will, wie er sagt, krasse
Unebenheiten eingeebnet sehen.
Dies hat er in einem Zeitungsinterview gesagt.
Woran sich die Kritiker reiben und warum auch weite Teile der Koalition mit den Werkverträgen unzufrieden sind, fasst Wolfgang Fuchs zusammen.
Mitarbeiter mit Werkverträgen sind durch die neue Regelung endlich pensions-, kranken- und unfallversichert.
Das ist die gute Nachricht.
Der Kreis der Profiteure ist groß, denn betroffen davon sind nicht nur Spitzenverdiener wie Konsulenten oder Vortragende bei Kongressen, sondern auch Schneeräumer, Prospektverteiler, Reisebegleiter, nebenberufliche Verkäufer von Versicherungen oder Tennistrainer.
Und nur zwei Möglichkeiten gibt es, nicht unter den neuen Werkvertrag zu fallen.
Entweder man ist Zeitungskolporteur, da hat ein Brief vom Kronenzeitungschef Hans Dicher und eine Ausnahme möglich gemacht, oder das Honorar liegt unter 3.600 Schilling im Monat.
Alles weitere sind aber nur noch schlechte Nachrichten.
Wer im Halbjahr für mindestens drei Stücke Arbeit dreimal zumindest 3.601 Schilling verdient, zahlt 17% Sozialversicherung.
Der Auftraggeber überweist weitere 13% Sozialversicherung und 20% Quellensteuer.
Wälzt der Chef seinen Abgabenanteil auf den freien Mitarbeiter ab, so sinkt das Nettohonorar um 17, 13 und 20 Prozent, also um 50 Prozent.
Zahlt der Chef brav selbst den Sozialversicherungsbeitrag, so sind es immerhin ein Drittel weniger Honorar.
Dass eine Gruppe mehr Steuer zahlen muss, die bisher oft an der Steuer vorbei arbeitete, das ist nicht das Verwerfliche.
Die Kritik richtet sich gegen die Ungereimtheiten im neuen Gesetz.
Wer etwa zwölfmal jährlich 4.000 Schilling für kleine Arbeiten bezieht, dem werden zunächst insgesamt 9.600 Schilling Einkommenssteuer als Quellensteuer abgezogen.
Obwohl man mit so einem geringen Einkommen in Folge diverser Absetzbeträge überhaupt keine Einkommenssteuer zahlen müsste.
Dass Monate später dieses Geld vom Finanzamt wieder zurückkommt, ist ein schwacher Trost.
Auch gegenüber Freibeträgen, Sonderausgaben und außergewöhnlichen Belastungen ist das neue Gesetz blind.
Auch da heißt es vom Schneeschaufler bis zum Universitätslehrer zuerst zahlen, dann Rückerstattung beantragen.
Eine weitere Ungereimtheit ist, dass es leicht zu einer Überzahlung der Sozialversicherung kommen kann.
Angenommen, jemand verdient bei vier verschiedenen Auftraggebern je 40.000 Schilling pro Monat.
Auch solche Steuerzahler gibt es.
Bei diesem Fall wird die Sozialversicherung gleich viermal bis zur Höchstbemessungsgrundlage abgezogen.
Das sind immerhin mehr als 20.000 Schilling.
Die vier Auftraggeber zahlen zusammen weitere 26.000 Schilling.
Wobei sich folgende Pikanterie ergeben könnte.
Wer von den vier als erster zahlt, für den ist das Geld weg.
Die drei anderen dürfen später auf Refundierung hoffen.
Denn warum darf ein Auftraggeber überhaupt erfahren, dass sein Werkvertragnehmer auch bei der Firma B, C und D noch recht gut verdient?
Auch die gar nicht so kleine Gruppe, die als Unselbstständige oder Beamte ohnehin schon den höchsten Sozialversicherungsbeitrag bezahlt, werden bei Nebeneinkommen noch einmal zur Sozialversicherungskasse gebeten.
Und um noch ein Beispiel aus der Praxis zu nennen, auch bei Barauslagen ist die 20-prozentige Quellensteuer fällig.
Also, ein Handelsvertreter, der Treibstoff und Hotel vorfinanziert, zahlt dafür ans Finanzamt.
Soweit die Probleme aus der Sicht der Steuer- und Versicherungszahler.
Doch Experten sind sich einig, dass sich längerfristig die Regierung selbst ein faules Ei gelegt hat.
Denn Sozialminister Hums starrt jetzt auf mögliche Milliarden Mehreinnahmen, nicht aber auf die Folgekosten.
Bei einem Drittel der Neuversicherten entstehen ja Ansprüche auf eine höhere Pension.
Drei Beispiele.
Ein Student verdient während des Studiums über fünf Jahre monatlich 5.000 Schilling mit Werksvertrag.
Die Pensionsversicherung darf sich vorerst über 68.000 Schilling-Einnahmen freuen.
Für diese 60 Beitragsmonate erhöht sich aber die spätere Akademikerpension um 9 Prozent.
Das ist ein Mehraufwand von geschätzten 660.000 Schilling.
Oder innerhalb 15 Jahren Tätigkeit mit Werkvertrag zahlt jemand 800.000 Schilling in die Pensionsversicherung ein.
Die Pension daraus monatlich 4.600 Schilling.
Bei 15 Jahren Pensionsbezug macht das dann 960.000 Schilling.
Und schließlich ein drittes Beispiel.
Der Nachkauf von 40 Monaten Versicherung für die Studienzeit kostet 237.000 Schilling.
Dieselbe Leistung über einen Werkvertrag macht nur 68.000 Schilling aus.
Der Preisnachlass beträgt über 60 Prozent.
Ungerehmtheiten gibt es also genug.
Wolfgang Fuchs berichtete stimmlich, assistiert wurde ihm von Daniela Paul.
Wir haben natürlich versucht, Bundeskanzler Wranitzki bzw.
den Sozialminister und den Finanzminister zu einer Stellungnahme hinsichtlich der weiteren Vorgangsweise bei den Werkverträgen zu erreichen.
Leider vergeblich.
Finanzminister Klimer ließ nur verlauten, die steuerliche Seite der Werkvertragsregelung sei unumstritten.
Darüber gebe es keine Diskussionen, denn es seien einfache und durchführbare Regelungen getroffen worden.
Das neue Gesetz soll dem Finanzminister rund eineinhalb Milliarden Schilling an Mehreinnahmen bringen.
Über die soziale Abgrenzung und etwaige Ungerechtigkeiten müssten Sozialminister und Sozialpartner neu nachdenken und gegebenenfalls andere Lösungen finden.
Wenn er dazu etwas beitragen könne, werde er gerne behilflich sein, ließ der Finanzminister ausrichten.
Und Wirtschaftskammer-Generalsekretär Stummvoll ließ verlauten, er sei froh, dass nun auch der Kanzler auf die Linie der Wirtschaftskammer umgeschwenkt sei.
Nach wie vor keine Entspannung zeichnet sich am heimischen Arbeitsmarkt ab.
Die Prognose der Wirtschaftsforscher mit einer Arbeitslosigkeit von 7,3% im Jahresdurchschnitt dürfte weitgehend zutreffen.
Damit rechnet zumindest auch das Arbeitsmarktservice.
Trotzdem sprechen die vor zwei Jahren aus dem Budget ausgegliederten Arbeitsvermittler von einer positiven Bilanz.
Obwohl es immer schwieriger wird, Arbeitslose zu vermitteln, ist es gelungen, die durchschnittliche Verweildauer der Betroffenen in der Arbeitslosigkeit drastisch zu senken.
In drei Viertel der Fälle gelingt es, innerhalb von 30 Tagen einen neuen Arbeitsplatz zu finden, Christian Hunger berichtet.
Die Situation ist nicht rosig, aber keinesfalls katastrophal, so die Bilanz des Arbeitsmarktservice für das erste Halbjahr 96.
In Zahlen heißt das, die Arbeitslosigkeit ist aufgrund der schlechten Konjunktur um mehr als 10% im Monatsdurchschnitt gestiegen und liegt derzeit bei 7,6%.
Im europäischen Vergleich ist das aber noch immer günstig.
Mehr Arbeitslose, weniger offene Posten, trotzdem sei es gelungen, einen Einbruch bei der Vermittlung zu verhindern, sagt das seit zwei Jahren privatwirtschaftlich agierende Arbeitsmarktservice.
Obwohl immer mehr Arbeitslose vermittelt werden müssen, habe man die vorgegebenen Vermittlungsziele erreicht, sagt Dr. Herbert Buchinger, der Vorstandsvorsitzende des Arbeitsmarktservice.
Die Dauer von circa 29 Tagen bei der Laufzeit der offenen Städel hat sich in den drei Jahren, die wir jetzt hier tätig sind, von 38 über 34 auf 29 Tage reduziert.
Das geht möglicherweise nicht ganz so weiter, aber ich kann mir vorstellen, wenn wir so an die 25 Tage erreicht haben, dass wir dann alles daran setzen werden, diese Ziffer auch zu halten.
Möglich sei das nicht zuletzt durch die seit der Ausgliederung gestiegene Effizienz der Arbeitsvermittlungsorganisation, glaubt man.
Das hat auch etwas damit zu tun, dass die Treffsicherheit bei der Besetzung offener Stellen steigt.
Das heißt, dass wir Fehlzuweisungen weitestgehend vermeiden können, die ja bekanntlich Zeit, Kosten und Nerven auf beiden Seiten bei Betrieben und Personalschiffs wie auch bei
den Personen, die wir möglicherweise ohne Erfolg einfach zu Unternehmungen sich vorstellen schicken.
Ein Problem bleiben die Jugendlichen.
Noch nie seitdem es statistische Aufzeichnungen gibt, hat es so wenig Lehrstellenangebote gegeben, sagt das Arbeitsmarktservice.
190.000 Lehrlinge
drängen sich derzeit um 123.000 Lehrlingsplätze.
Strenge Jugendschutzbestimmungen sollen jetzt laut Regierungsprogramm gelockert und die Lehrlingsausbildung verbessert werden.
Davon erhofft sich das Arbeitsmarktservice wieder mehr Nachfrage.
Bis das wirksam wird, bietet man Sondermaßnahmen.
Dr. Herbert Buchinger.
Wir bieten an Betriebe, die über das Berufsbild hinaus qualifizieren, sodass die Lehrlinge
antreten können, auch zu einer zweiten Lehrabschlussprüfung oder sogar zu einer dritten Lehrabschlussprüfung.
Diesen Betrieben bieten wir an, dass wir zu den Kosten der Lehrausbildung 4.000 Schilling monatlich dazuschießen.
Und wenn es sich um eine zusätzliche Lehrstelle in einer Lehrwerkstätte, in einer
eigenen Ausbildungseinrichtung handelt, dann können wir diesen Zuschuss auf 6.000 Schilling.
6,5 Milliarden Schilling stehen dem Arbeitsmarktservice heuer übrigens für Beschäftigungsmaßnahmen als Budget zur Verfügung.
Zwei Drittel davon sind bereits ausgegeben, das meiste Geld fließt in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.
Eine Politik, die sich laut Arbeitsmarktservice bezahlt macht.
Arbeitslose werden nicht nur schneller vermittelt, sie behalten in der Regel auch länger ihren neuen Arbeitsplatz.
Soviel zur Bilanz des Arbeitsmarktservice für das erste Halbjahr 96 und damit zurück ins Mittagsschornal.
Danke Christian Hunger für diesen Direktbericht.
Jetzt ins Ausland im Mittagsschornal.
Der Gemeinderat von Mostar tritt heute zusammen, um den Bürgermeister der herzegowienischen Stadt zu wählen.
Es ist die heutige Sitzung die erste Sitzung des am 30.
Juni gewählten Gemeinderates.
Die Mostar-Wahl war quasi der erste Test für die gesamtbosnischen Wahlen im September.
Bei der Gemeinderatswahl siegte eine von der Moslempartei SDA dominierte Liste über die Kroatenpartei HDZ.
Den Sieg der Moslems wollen die Kroaten noch immer nicht hinnehmen.
Sie sprechen von Unregelmäßigkeiten und haben die Wahl angefochten.
Zunächst wurde von den Kroaten die Konstituierung des Gemeinderates wochenlang boykottiert.
Die EU drohte schließlich mit dem Abzug ihrer Vermittler sollten die Kroaten ihren Boykott fortsetzen.
Und dann willigten die Kroaten nach zehn Verhandlungen ein, an der heutigen konstituierenden Gemeinderatssitzung doch teilzunehmen.
Georg von Ehren informiert.
Es war eine Einigung in letzter Minute.
Am Dienstag vor einer Woche hatten die bostischen Kroaten doch noch den immensen Druck des Westens nachgegeben und eine Vereinbarung unterschrieben, mit der sie sich verpflichteten, nun in dem Ende Juli gewählten Stadtrat für ganz Moskau mitzuarbeiten.
Heute ist es nun soweit, doch selbst in der Zwischenzeit hat es gleich mehrere Störversuche der Kroaten gegeben.
Erst gestern verkündeten sie endgültig, dass sie zur heutigen Sitzung erscheinen wollen.
Davor hieß es, man habe die Einladung zu spät erhalten und wolle deshalb die Versammlung noch um einige Tage verschieben.
Noch einmal gab es Druck der EU und schließlich stimmten die Kroaten dem heutigen Termin zu.
Das war aber nicht alles.
Dass im kroatischen Westteil Mostas die Grenzen zwischen Politik und Mafia fließend sind, ist schon lange kein Geheimnis.
In den letzten Tagen bewies sich dieses aber noch einmal umso mehr.
Gleich mehrere oppositionelle Abgeordnete erhielten Morddrohungen.
Einige wurden von kahlgeschorenen Schläger-Trupps zusammengeschlagen.
Die Botschaft war eindeutig.
Wenn der Stadtrat wirklich seine Arbeit aufnimmt, seid ihr dran.
Ganz besonders arg traf es den vor etwa vier Wochen gewählten Präsidenten der Stadtversammlung.
Über sein Amt war in der ersten Sitzung nach den Wahlen abgestimmt worden.
In einer Sitzung, die die Kroaten boykottiert hatten.
Nun fordern sie nicht nur die Wiederholung der Wahl.
Um ganz sicher zu sein, besuchten auch eine Schläger-Trupps den Abgeordneten.
Der saß schließlich nur auf die Möglichkeit, in das Hauptquartier der EU zu flüchten.
Mittlerweile kündigte er an, dass er Moskau schnellstmöglich verlassen wolle.
Die Lust an einer politischen Karriere in der Stadt sei ihm vergangen.
Ein Grund mehr, warum die heutige Sitzung mit Spannung erwartet wird.
Das Programm ist schon jetzt klar.
Ein Kroate soll zum Bürgermeister gewählt werden, ein Moslem wird der Vize.
Entscheidungen können sie nur gemeinsam treffen.
Trotzdem haben viele in Mostar Angst, dass es heute noch zu unangenehmen Überraschungen kommt.
Wieder einmal sind die EU-Polizei und IFOR in höchster Alarmbereitschaft.
Georg von Ehren berichtete aus Mostar.
In Genf findet heute ein großer Bosnien-Gipfel statt.
Der amerikanische Außenminister Warren Christopher trifft dort nämlich die Präsidenten Bosniens, Kroatiens und Serbiens, Izetbegovic, Tudjman und Milosevic.
Zentrales Thema der Gespräche sind die gesamtbosnischen Wahlen am 14.
September.
Nach Ansicht der OSZE, also der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, die diese Wahl organisiert und beaufsichtigt, verstoßen alle Parteien gegen demokratische Grundsätze und betrachten den Wahlkampf als eine Art Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln.
Aus Genf dazu Gerhard Irmler.
Der amerikanische Außenminister Warren Christopher will bei seinen Gesprächen mit den drei Balkan-Präsidenten vor allem darauf dringen, dass die Flüchtlinge ungehindert in ihren ursprünglichen Heimatorten wählen können und alle Kandidaten gleichberechtigten Zugang zu den Medien erhalten.
In Brüssel hatte Christopher gestern durchgesetzt, dass die Ivor-Truppen den Schutz der Wähler übernehmen.
Ob sie dazu überhaupt in der Lage sind, ist eine ganz andere Frage.
Deshalb sollen auch der bosnische Präsident Izetbekovic, der kroatische Präsident Tudjman und der serbische Präsident Milosevic darauf verpflichtet werden, dass die Wahlen in Bosnien-Herzegowina grundsätzlich demokratisch verlaufen, wie der Sprecher des US-Außenministeriums, Nicolas Burns, meinte.
Einig sind sich die Amerikaner mit ihren westlichen Verbündeten jedoch, dass diese erste Abstimmung nach dem dreieinhalbjährigen Krieg nicht den Gipfel der Perfektion erreichen wird, wie der amerikanische Außenminister Warren Christopher es formulierte.
So werden Flüchtlinge und Vertriebene von den Serben und Kroaten systematisch unter Druck gesetzt, nicht dort zu wählen, wo sie vor dem Krieg gelebt haben.
Die Absicht ist klar, damit soll die ethnische Aufteilung Bosnien-Herzegowinas zementiert werden.
Das erklärte Ziel der Wahlen vom 14.
September soll es, dem Dayton-Friedensabkommen zufolge jedoch sein, die Reintegration des Landes und ein friedliches Zusammenleben der Volksgruppen zu beschleunigen.
Davon ist man in Bosnien-Herzegowina, einen Monat vor den Wahlen, weiter entfernt denn je.
In getrennten Gesprächen mit dem bosnischen Präsidenten Alija Izebekovic und dem kroatischen Präsidenten Tudjman will der amerikanische Außenminister Warren Christopher darüber hinaus die entstandenen Spannungen zwischen den Muslimen und den Kroaten abbauen.
Dabei geht es in erster Linie um die Auflösung der bosnischen Kroatenrepublik Herzeg-Bosna, die von den Kroaten zugesagt, aber noch immer nicht umgesetzt wurde.
Der amerikanische Außenminister will die Muslime und Kroaten zu einer raschen Übereinkunft drängen, damit wenigstens dieses Problem vor den Wahlen am 14.
September vom Tisch ist.
Dass in Genf, wie es im Vorfeld des heutigen Treffens gelegentlich geheißen hatte, ein neuer Föderationsvertrag zwischen Muslimen und Kroaten unterschrieben werden könnte, erwarten politische Beobachter des Bosnien-Gipfels nicht mehr.
Nach Angaben eines amerikanischen Diplomaten wurden in dieser Frage bislang lediglich Fortschritte erzielt.
In Tschetschenien ist derzeit kein Ende der Kämpfe in Sicht.
Obwohl es seit gestern Berichte gibt, dass Moskau mit den tschetschenischen Rebellen um einen Waffenstillstand feilscht.
Bisher gibt es allerdings keine Anzeichen dafür, dass die Kämpfe um die Stadt Krosny abflauen.
Seit neun Tagen dobt der Kampf um Krosny mittlerweile.
Die tschetschenischen Rebellen haben ja ziemlich gleichzeitig mit der Amtseinführung von Präsident Yeltsin in einem Überraschungsangriff große Teile ihrer Hauptstadt zurückerobert.
Die russische Armee versucht nun mit allen Mitteln wieder die Oberhand über die Stadt zu bekommen und so geht es hin und her.
Zur Zeit ist die Auseinandersetzung in einer Art Stellungskrieg festgefahren und für die rund 200.000 Stadtbewohner wird die Situation mit jedem Tag dramatischer.
Barbara Ladinsa hat mit einer Vertreterin des Internationalen Roten Kreuzes in Moskau telefoniert.
Hier ihr Bericht.
Die Menschen wollen nur noch raus aus Krosny, sagt Viktoria Ketlev vom Internationalen Roten Kreuz in Moskau.
Sie ist im ständigen Kontakt mit den neun Rotkreuz-Helfern, die derzeit in Krosny in ihrem Bürogebäude ein Notlazarett aufgeschlagen haben und restlos überfordert sind.
Aber wegen der anhaltenden Kämpfe ist jeder Zugang von außen derzeit unmöglich.
Und umgekehrt muss, wer raus will, durch die Kampflinien.
Die Zivilbevölkerung ist in der Stadt eingeschlossen.
Es gibt keine Feuerpause und auch keine Zusage auf einen humanitären Korridor, durch den wir Verwundete und Flüchtlinge aus Grosny herausbringen könnten.
Es gibt zwar Flüchtlingsbewegungen, aber es gibt weder Sicherheitsgarantien noch gesicherte Routen.
Über 25.000 Menschen, so Catliff, sind trotz der Kämpfe in den letzten Tagen aus Grossen herausgekommen.
Die meisten versuchen nun, in die Nachbarrepublik Ingushetien zu gelangen.
Viele von ihnen seien dabei verwundet worden.
Über genaue Zahlen wisse aber derzeit niemand Bescheid.
Laut Catliff versorgt allein das Rote Kreuz pro Tag 5.000 bis 8.000 dieser Flüchtlinge notdürftig mit Lebensmitteln und Medikamenten.
In Grosny selbst, so Catliff, ist die Krankenversorgung vollkommen zusammengebrochen.
Wir haben Informationen, dass praktisch keine der Krankenhäuser mehr für die Verletzten kümmern können, weil die Personalien, die Medikamente und das Wasser fehlen.
Oder weil die Fakultäten teilweise zerstört wurden.
Das Dringendste sei jetzt, sagt Ketliff, die Herstellung minimalster Voraussetzungen, um Hilfe überhaupt leisten zu können.
Der Appell ergeht an die Kriegsparteien.
Wir fordern, sagt Ketliff.
Zugang in die Republik Tschetschenien für internationale Hilfsorganisationen mit entsprechenden Sicherheitsgarantien, Auskunft über Minen und deren Lage, Rücksicht auf medizinische Versorgungszentren und das Wichtigste Wasser.
In Klosny wird die Situation für die Zivilbevölkerung also von Tag zu Tag dramatischer.
Barbara Ladinsa sprach mit einer Vertreterin des Internationalen Roten Kreuzes.
In Südkorea kam es heute im Zuge einer Demonstration wieder einmal zu schweren Ausschreitungen.
Mehrere tausend Studenten gingen in der Hauptstation
für die Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten auf die Straße.
Einige hunderte von ihnen lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, die Hubschrauber, Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten einsetzte.
Die Jugendlichen antworteten wiederum mit Eisenstangen und Brandbomben.
Die Sicherheitskräfte wollen verhindern, dass die Studenten zur innerkoreanischen Grenze marschieren und sich dort am Grenzort Banmumjom mit nordkoreanischen Studenten vereinigen.
Neres von Jens-Peter Markwart.
Das staatliche Nordkoreanische Radio meldete, in Panmunjom warteten 100 nordkoreanische Studenten darauf, in den Süden einreisen zu dürfen.
Die jungen Leute aus Nord und Süd wollten morgen gemeinsam ein Festival der Einheit feiern.
Doch die südkoreanischen Behörden haben die Veranstaltung verboten.
Das Festival ist ihrer Ansicht nach eine Propagandaaktion des Nordens.
Die linksgerichteten Studentengruppen seien Erfüllungsgehilfen der Kommunisten in Pyongyang.
Pro-nordkoreanische Aktivitäten werden nach den südkoreanischen Sicherheitsgesetzen hart bestraft.
Zwei südkoreanische Studenten, die über Berlin nach Pyongyang gereist sind und nun in den Süden zurückkehren wollen, sollen beim Grenzübertritt in Panmunjom verhaftet werden.
Südkoreanische Bürger müssen sich Reisen in den Norden genehmigen lassen.
Wer ohne Genehmigung reist, kommt nach der Rückkehr ins Gefängnis.
Die Kommunisten in Nordkorea nutzen diese Einschränkung der Meinungs- und Bewegungsfreiheit im Süden immer wieder aus, um die verhasste Regierung in Seoul propagandistisch vorzuführen.
Sie erwähnen dabei allerdings nicht, dass ihre Bürger nicht einmal das Recht haben, sich im eigenen Lande frei zu bewegen.
Auch wenn die bürgerlichen Freiheiten in Südkorea immer noch eingeschränkt sind, im Vergleich mit dem Norden ist der Süden das weitaus freizügigere System.
Trotzdem, trotz der Demokratisierung im Süden geht der kalte Krieg auf der koreanischen Halbinsel weiter.
Die angebliche Bedrohung aus dem Norden lässt Reste der Militärdiktatur weiterleben.
Aus linksgerichteten Studenten machen die südkoreanischen Sicherheitsbehörden noch immer nordkoreanische Agenten.
Die Demonstrationen für die Einheit, die geplanten Treffen zwischen nord- und südkoreanischen Studenten und die Abwehraktionen der Polizei haben Tradition.
Seit Jahren begleiten sie die offiziellen Feiern zum 15.
August, den Tag der Befreiung von der japanischen Kolonialherrschaft im Jahre 1945.
Es ist der höchste nationale Feiertag auf beiden Seiten der undurchlässigen innerkoreanischen Grenze.
Jens Peter Marquardt berichtete, jetzt in die USA, der republikanische Parteitag in San Diego in Kalifornien geht seinem Ende zu.
Und es soll ein triumphales Ende werden, wenn es nach der Regie geht.
Schließlich wollen die Republikaner das Weiße Haus bei der Präsidentenwahl im November zurückerobern.
Und dafür ist Energie und vor allem Zuversicht nötig.
Zwei Tage lang haben die Redner in San Diego deshalb die Einigkeit der Partei beschworen.
Bob Dole als Präsidentschaftskandidaten in den Himmel gelobt und erste als Aufmunterung gedachte Salven gegen Präsident Clinton und die Demokraten abgefeuert.
Über eines sprechen die Republikaner in San Diego allerdings wenig, über das eigene Parteiprogramm und seine konservativen Paten.
Hartmut Fiedler berichtet.
Es ist fast ein Fall von Kindesweglegung.
Nein, wurde Bob Dole in allen amerikanischen Zeitungen zitiert, er habe das neue Parteiprogramm nicht gelesen.
Und dann gab er noch zu verstehen, dass er auch nicht daran gebunden sei, später als Präsident.
Sein Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, Jack Kemp, meinte ebenfalls,
erkenne das Programm nicht wirklich.
Zufällig ist dieses Verhalten nicht.
Das fast 100 Seiten starke Parteiprogramm gilt als eher unverträglich konservativ, wenn es darum geht, bei der Wahl im November eine Mehrheit zu bekommen.
Da ist zum einen das Thema Abtreibung.
Das Programm spricht sich gegen jede Form von Abtreibung aus, auch in den Fällen, in denen eine Frau vergewaltigt worden ist oder das Leben der Mutter in Gefahr ist.
Die Verfassung soll in entsprechender Weise geändert werden.
Nicht nur in diesem Punkt.
Kinder, die in den USA auf die Welt kommen, sollen nicht mehr automatisch die Staatsbürgerschaft erhalten.
Ein heikles Thema, auch wenn eine Mehrheit der Amerikaner für strengere Einwanderungsbestimmungen ist.
Aber die bisherige Zuerkennung der Staatsbürgerschaft für Neugeborene wird von vielen nach wie vor als Teil des viele beschworenen amerikanischen Traums gesehen.
Der republikanische Gouverneur von New York hat deshalb auf seine Rede in San Diego verzichtet.
Er stammt von illegalen Einwanderern ab.
In gleichermaßen rigider Weise ist das Parteiprogramm gegen weitere staatliche Begünstigungen für Frauen und Minderheiten, wie es sie seit den 60er Jahren etwa in Form von Zulassungen zu Universitäten gibt.
Es ist gegen die Gleichbehandlung von Homosexuellen und für eine Lockerung der Waffenkontrollgesetze.
Es ist also genau das, was die Demokraten in den vergangenen Monaten anscheinend mit einigem Erfolg als extrem hingestellt haben.
Meinungsumfragen besagen, dass ein großer Teil der republikanischen Parteimitglieder etwa in der Frage der Abtreibung freizügiger denkt oder gegen gesetzliche Verbote ist.
Aber in den Gremien, die das Parteiprogramm ausgearbeitet haben, war die Lage anders.
Dort dominierten rechtskonservative Gruppen wie die Christian Coalition, eine protestantische Vereinigung, die seit den 80er-Jahren unter dem Fernsehprediger und Evangelisten Pat Robertson vor allem im Süden und in Teilen des Mittelwestens immer mehr an Einfluss gewonnen hat.
Und diese Gruppen setzen sich durch, zum Missvergnügen Bob Doles.
Der republikanische Spitzenkandidat weiß, dass er die politische Mitte besetzen und Wechselwähler sowie vor allem Frauen gewinnen muss, will er die Wahl gewinnen.
Das Parteiprogramm hilft ihm dabei nach allgemeiner Einschätzung nicht.
Ginge es nach Dole, würde es wohl gleich wieder verschwinden.
Berichterstatter war Hartmut Fiedler.
Ein nicht alltäglicher Kriminalfall beschäftigt seit gestern die französische Polizei und man ist versucht zu sagen, das Ganze erinnert an eine Hollywood-Inszenierung.
Nicht schlecht geschaut haben die Passagiere eines französischen Inlandsflugzeuges, als die Maschine, ein Airbus, knapp nach der Landung auf der Landebahn des Flughafens Perpignan von vier Gangstern gestoppt wurde.
Der Jet wurde mit Autos auf der Landebahn blockiert,
Per Transparent wurde der Pilot zum Anhalten aufgefordert.
Schließlich wurde mit Schüssen gegen das Flugzeug die Öffnung des Laderaumes erzwungen.
Und dort interessierte die Gangster ein Geldschrank mit Banknoten.
Max Stocker mit Einzelheiten.
Trotz intensiver Fahndung hat die Polizei im Südwesten Frankreichs noch keine Spur von den vier Männern, die gestern Abend in Perpignan ein Flugzeug ausgeraubt haben.
Sie hatten offensichtlich nicht nur den Überfall, sondern auch ihre Flucht sorgfältig vorbereitet.
Das Linienflugzeug der Air France Europe aus Paris-Orly war pünktlich um 18.25 Uhr in Perpignan gelandet.
Der Airbus wendete auf der Piste, um zum Flughafengebäude zu rollen.
Da stellten sich ihm zwei Lieferwagen in den Weg.
Sie waren durch den Zaun am Ende der Landebahn gebrochen.
Vier vermummte Gestalten sprangen heraus und entrollten ein Transparent auf dem Stand, stellen sie den Motor ab und öffnen sie den Laderaum.
Die Forderung unterstrichen sie durch ein paar Schüsse in die Luft.
Der Kapitän des Airbus öffnete daraufhin die Klappe zum Frachtraum.
Aus diesem schnappten sich die Gangster eine Metallbox mit mehreren Säcken, die sie in ihre Lieferwagen packten.
Damit fuhren sie zu einem Tor des Flughafengeländes, luden ihre Beute in ein anderes Fahrzeug um und brausten davon.
Die beiden Lieferwagen mit gefälschten Kennzeichen ließen sie einfach stehen.
Ein Passagier der Air France Europe Maschine schilderte heute früh den Überfall so.
Sie haben sich die Geldsäcke gegriffen, dann sind sie geflohen.
An Bord sind sie durch eine Ladeluke gekommen, durch eine andere Tür sind sie wieder hinaus.
Dort standen ihre beiden Fahrzeuge, sie warfen die Beute hinein und los ging die Flucht.
Die Gangster wussten offensichtlich genau Bescheid.
Die gestohlenen Säcke gehörten der Wehrtransportfirma Brinks.
Sie enthielten 27 Kilo Banknoten, überwiegend 20 und 500 Fr.
Scheine.
Die genaue Höhe der Beute ist noch nicht bekannt, die Polizei bezeichnete sie als beträchtlich.
Ein Sprecher der Ermittlungsbehörden meinte, die Tat sei gut geplant gewesen.
Sie wurde von Meisterhand geleitet, sagte ein Polizist und es schwang fast so etwas wie Bewunderung mit.
Den 167 Passagieren und den sechs Besatzungsmitgliedern ist bei dem Überfall nichts passiert.
Der Pilot forderte über Bordlautsprecher die Fluggäste auf, Ruhe zu bewahren.
Eine Anweisung, an die sich alle hielten.
Es gab keine Panik.
Wir blieben noch eine Viertelstunde.
Es ist keinerlei Panik ausgebrochen, das Ganze hat nur eine Viertelstunde gedauert, alles ging ziemlich schnell, erzählt eine Frau, die neben dem Schrecken nur eine knapp einstündige Verspätung in Kauf nehmen musste.
Am späten Abend flog die Maschine samt Besatzung und neuen Passagieren übrigens nach Paris zurück, ebenfalls mit Verspätung.
Hollywoodreifer Überfall auf ein Flugzeug in Frankreich Max Stocker berichtete.
Und jetzt sieben Minuten nach halb eins zu einem Programmhinweis auf unser Abendprogramm.
Wir hatten eine Fabrikswohnung.
Da sagten sie, wenn irgendwas ist, müssen wir ausziehen.
Und dadurch haben wir angefangen zu bauen.
Zuerst hat es eh alles ausgeschaut.
Ich konnte die Nachtschichten machen.
Da ist finanziell eigentlich was gegangen.
Und ich habe Arbeit gehabt.
Am 10.
Oktober ist mein Mann an einem Herzinfarkt gestorben.
Was blieb, sind zu allem Elend auch noch Schulden, die der Frau aus einem Dorf im Bezirk am Stetten das Leben schwer machen.
Ein Beispiel für Armut auf dem Land und bei weitem nicht das einzige.
Über Bauern und andere Modernisierungsverlierer berichtet Elisabeth Onimus im Journal Panorama, 1820, Österreich 1.
Und jetzt wieder im Mittagsschanal zurück nach Österreich.
Die beiden mutmaßlichen Schänder des jüdischen Friedhofes in Eisenstadt 1992 sollen im Ring freiheitlicher Jugend aktiv gewesen sein.
Ferner, so meldet es die Tageszeitung die Presse in ihrer heutigen Ausgabe, soll einer der beiden Verdächtigen auch FPÖ-Kandidat bei der burgenländischen Gemeinderatswahl 1992 in Stadt Schleining gewesen sein und dort nur um 65 Stimmern ein Gemeinderatsmandat verfehlt haben.
In der Zeit im Bild 2 am Abend hat der freiheitliche Bundesgeschäftsführer Schweizer gemeint, sollten die beiden wirklich die Täter sein, sei dies klar eine rechtsextreme Tat.
Er, Schweizer, distanziere sich von allem, was den beiden zur Last gelegt werde.
Heute hat in Eisenstadt der freiheitliche Landesobmann Rauter zu dem Thema Stellung genommen.
Günther Schweizer berichtet.
Bisher hatte Bundesgeschäftsführer Karl Schweitzer, der ja auch Bezirksparteiobmann von Oberwart ist, immer wieder betont, dass die mutmaßlichen Friedhoffschänder nur in einem sehr losen Verhältnis zur örtlichen FPÖ gestanden sind und er sie kaum kannte.
Nun hat sich aber herausgestellt, dass einer der beiden Verdächtigen im Jahr 1992 für die Freiheitlichen in Stadt Schleining an zweiter Stelle für den Gemeinderat kandidiert hat.
Karl Schweizer war damals außerdem der sogenannte Zustellungsbevollmächtigte der FPÖ.
Er war also verantwortlich für die Korrektheit der Kandidatenliste der Freiheitlichen.
Karl Schweizer hatte auch Wahlkampfauftritte in Stadt Schleinig zur Unterstützung der örtlichen Kandidaten.
Landesobmann Wolfgang Krauter sieht in der Argumentation Schweizers, den mutmaßlichen Friedhofsschmierer sicher nicht für den Gemeinderat rekrutiert zu haben, dennoch keinen Akt der Kindesweglegung.
Man wird einem Politiker zubilligen müssen, dass er im Laufe einer langjährigen Tätigkeit mit sehr, sehr vielen Menschen Kontakt hat und dass man sich da im Detail nicht an alles erinnern kann.
Allerdings weiß auch der Erste auf der FPÖ-Gemeinderatsliste von Stadt Schleining nicht, wie der mutmaßliche Friedhof-Schmierer auf die Liste gekommen ist.
Gewählt wurde der Verdächtige, der auch im Wahlkampf aufgetreten war, nicht.
Rauter ist auch der Meinung, dass Bundesgeschäftsführer Schweizer keine Konsequenzen aus dieser Angelegenheit ziehen müsse.
Meiner Ansicht nach sind daraus keine Konsequenzen zu ziehen, weil ich sagen muss, dass der genannte Mann unauffällig gewesen ist, aus einem Haus eines hochkarätigen ÖVP-Politikers gestammt hat, keinerlei Äußerungen getätigt hat, die ihn verdächtig gemacht hätten.
Hätten wir gewusst, welcher Gesinnung er ist, hätte er bei uns absolut keine Mitgliedschaft in einer Vorfeldorganisation erhalten, hätte er nicht kandidieren können und ähnliches.
Aber leider Gottes kann man in Menschen nicht hineinschauen.
Es ist ja auch der Herr Küssl Mitglied der jungen ÖVP gewesen und ich nehme an, dass die ÖVP ihn auch nicht in ihre Reihen aufgenommen hätte, wenn man gewusst hätte, welcher Gesinnung dieser Mensch ist.
Landesobmann Wolfgang Rauter hatte ja in der Vergangenheit wiederholt davon gesprochen, dass die Schänder des jüdischen Friedhofes von Eisenstadt nicht in FPÖ-Kreisen zu suchen seien.
Er formulierte damals unter anderem auch, dass er hoffe, dass es sich bei diesem Vandalenakt nicht tatsächlich um eine Provokation aus linken Kreisen handele, wie immer in F-Kreisen kolportiert wurde.
Dazu Rauter heute.
Ich weige mir überhaupt, da eine Einteilung in Linksextrem, Rechtsextrem oder ähnliches vorzunehmen.
Für mich sind das Verbrecher, für mich ist das eine Geisteshaltung, die erschütternd ist.
Und da ist es vollkommen wurscht, wo einer steht.
Der eine stammt aus einem SPÖ-Haus, der andere aus einem ÖVP-Haus.
Ich glaube, das hat nichts mit politischem Gedankengut etwas zu tun.
Das ist einfach ein verbrecherisches Gedankengut und damit, glaube ich, wollen wir nichts zu tun haben und damit will auch, nehme ich an, jede andere Partei in Österreich nichts zu tun haben.
Nach einem der mutmaßlichen Friedhofschänder, nämlich dem gescheiterten Gemeinderat von Stadt Schleining, wird nach wie vor gefahndet.
In einem Brief an einen ORF-Redakteur hat der Verdächtige jedenfalls angekündigt, dass er selbst an einer Aufklärung des ganzen Falls interessiert sei.
Von einer Pressekonferenz des freiheitlichen bürgerländischen Landesobmanns Rauter berichtete Günther Schweitzer.
Mit ethischen und philosophischen Fragen der Medizin beschäftigt sich ab heute eine internationale Konferenz in Wien.
Es geht aber auch um Fragen der Gesundheitspolitik und der Finanzierung des Gesundheitssystems überhaupt in der Zukunft.
Christoph Guggenberger informiert.
Die Gesundheitsprobleme der Zukunft machen eine andere Medizin notwendig, sagt der Dekan der Wiener Medizinischen Fakultät Helmut Gruber.
Neben der modernen Apparatemedizin wird der menschliche Faktor immer wichtiger.
Und zwar schon aus rein medizinischen Gründen.
Ein partnerschaftliches Verhältnis zum Beispiel zwischen Arzt und Patienten beschleunigt die Heilung.
Eines der größten Probleme ist die Finanzierung des Gesundheitssystems.
Ein Grund dafür ist die zunehmende Spezialisierung der Medizin.
Denn Spezialbehandlungen kosten immer mehr Geld.
Außerdem werden zu oft Fachärzte in Anspruch genommen, meint Helmut Gruber.
Deshalb sollte der praktische Arzt und der Hausarzt wieder stärker gefördert werden.
Der muss natürlich aufgewertet werden.
auch finanziell wieder attraktiver gemacht werden, aber letztlich wird wahrscheinlich das helfen, die Spitalskosten zu reduzieren und jener, wie es immer früher geheißen hat, der typische Hausarzt, der eben auch
ein bisschen über die rein medizinischen Gesichtspunkte hinaus Mensch ist und Sicherheit, Vertrauen vermittelt.
Das wird sicherlich ein Weg sein, stärker die niedergelassenen Ärzte mit Kompetenzen und sozusagen Möglichkeiten auszustatten und gleichzeitig die menschliche Komponente durchaus berücksichtigen kann.
Eine zukünftige Gesundheitspolitik muss aber auch Fragen der Wirtschaft und Umwelt beachten, meint Helmut Gruber.
Denn die Verflechtung von Umwelt und Gesundheit wird immer dichter.
Wenn wir jetzt daran denken an die Abgase der Industrie oder die große Gruppe der Düngemittel oder der Schädlingsbekämpfungsmittel, der Gesamtbereich unseres Lebensraumes, was Umwelt betrifft,
ist eine ganz entscheidende Situation, die für die Gesundheitsförderung künftig sicher noch stärker beachtet werden muss.
Die Mediziner alleine können die Probleme des Gesundheitssystems nicht lösen, sagt Helmut Gruber.
Deshalb sollen auf dem Kongress interdisziplinär Lösungen gefunden werden.
Die Hausärzte sollen also künftig die menschliche Komponente in der Behandlung ihrer Patientenstärke beachten, sagte ein Experte.
Heute hat in Wien ein Kongress begonnen unter dem Motto, wo ist die Menschlichkeit in der Medizin geblieben.
Jetzt Kultur im Mittagsjournal.
Die Diskussion über das Verhältnis Wiener Philharmoniker Salzburger Festspiele reißt auch in diesem Sommer nicht ab.
Außerdem wird die Tatsache, dass Frauen im Orchester bei den Philharmonikern nicht erwünscht sind, immer wieder öffentlich kritisiert.
Künstlerisch sind die Wiener Philharmoniker unbestritten, vor allem nach ihrer fulminant gespielten Elektra und vor ihrem morgigen Konzert unter Pierre Boulez.
Mit Philharmoniker-Vorstand Werner Resel spricht nun Volkmar Paschalk.
Herr Prof. Resel, Sie haben vor 14 Tagen eine Pressekonferenz abgehalten, bei der auch die Frage wieder diskutiert wurde, Frauen im Orchester.
Es hat im Spiegel in dieser Woche einen massiven Angriff der Klarinetistin Sabine Maier gegen die Wiener Philharmoniker auch gegeben.
Sie hat eben gefunden, es sei absurd, dass die Wiener Philharmoniker keine Frauen aufnehmen.
Sabine Maier ist eine Weltklasse-Klarinetistin, überhaupt keine Frage.
Sie hat ja Ihre Einschlägerfahrungen, wenn ich das so sagen darf, bei den Berliner Philharmonikern.
Sie ist dort als erste Frau vielleicht mit etwas Nachdruck durch Herbert von Karajan hineingesetzt worden in dieses Orchester.
Und da hat man es natürlich immer ein bisschen schwer, wie sich die sehr massive männliche Umgebung daran gewöhnt hat.
Im Prinzip ist es bei uns halt so, dass wir so viel arbeiten wie, fast so viel arbeiten wie zwei Symphonieorchester.
Das war bisher unsere Überlegung, dass wir das Ersten seiner Frau nicht in diesem Ausmaß zumuten können.
Und aber, und das kommt immer wieder, durch die sehr strengen Schutzgesetze für die Frauen in Österreich, Karenz und dergleichen,
haben wir uns einfach Sorge, dass wir unseren künstlerischen Standard halten können.
Wenn sie ein Kind kriegt, und wir müssen ganz einfach darauf Bedacht nehmen, ist es so, dass man, wenn man so lange in Karenz ist, zum Beispiel zwei Jahre jetzt für das erste Kind und vielleicht kommt dann gleich das zweite, nach wie es ja öfter der Fall ist, dann kann man sich als Frau oder als Künstler nach vier Jahren nicht mehr auf den gleichen Platz setzen, wo man weggegangen ist.
Wenn man bedenkt,
dass circa 60 bis 65 Prozent der
Musikstudierenden an den österreichischen Musikhochschulen weiblichen Geschlechts sind, dann ergibt sich daraus die Notwendigkeit, wahrscheinlich bei uns, dass sich das automatisch ergeben wird.
Wir wissen genau, dass es eine Menge gute Musikerinnen gibt und ich sage das immer wieder, ich bin überzeugt, dass in zehn Jahren dieses Thema kein Thema mehr sein wird.
Herr Prof. Resel, was sagen Sie zur aktuellen Situation in Salzburg und wie sehen Sie die Absage von Riccardo Mutti?
dem Lieblingsdirigenten der Wiener Philharmonik.
Ja, ich bin natürlich sehr traurig über diesen Abgang, der ja kein gänzlicher Abgang ist, Gott sei Dank.
Konzerte wird er ja weiter dirigieren.
Es ist halt
Nicht Mutti allein, es war Hanon Kur und es war auch eine Zeit lang Claudia Arbado nicht ganz gut zu sprechen hier auf das Direktorium, abgesehen von Peter Stein.
Ich bin ein bisschen in Sorge um die Salzburger Festspiele.
dass sie ein bisschen sich selber ausdünnen.
Gut, Erneuerung ist in Ordnung.
Da geht es viel um Programmatisches, 20.
Jahrhundert, dass man das hier einprägt, ist selbstverständlich.
Nur sie sollen nicht
so weit gehen, dass man Künstler vergrämt.
Der Umgang mit den Künstlern macht es, glaube ich, aus und macht es so schwer.
Der Weggang Gregor Modis wird auch sicher in unserer Überlegung bezüglich eines neuen Vertrages mit den Salzburger Festspielen sein.
Wie ist Ihre Prognose?
Werden Ihre Kollegen diesem Vertrag zustimmen?
Da bin ich nicht ganz sicher.
Möglicherweise nicht so, wie er uns jetzt angeboten wird.
Es ist natürlich ein ganz wesentlicher Punkt, mit welchen Dirigenten wir was tun in Salzburg.
Es ist nicht so, dass, wie oft gesagt wird, nicht ganz liebevoll, wir werden nur des Geldes wegen hier in Salzburg, nein.
Wir wollen auch wissen, wofür wir stehen, wofür wir eingesetzt werden.
Dirigenten, Regisseure, Sänger kommen und gehen in Salzburg.
Die Wiener Philharmoniker müssen bleiben, sie sind unverzichtbar.
Also, die Wiener Philharmoniker entscheiden eigentlich darüber, ob die Salzburger Festspiele in Zukunft bestehen können, ob Shai Rahmat je hier Intendant bleiben kann oder nicht.
Es ist so, dass wir unsere Quasimacht oder unsere Unverzichtbarkeit, wie Sie es genannt haben, ausspielen könnten.
Wir denken aber nicht daran, dieses zu tun, weil wir letztlich doch nicht so stark sind, aus dem sehr oft von mir genannten Grund, nämlich weil wir aufs Podium müssen.
Wir kommen raus und der erste Horngegser passiert und dann heißt es, aha, Politik machen wollen's oder können's oder versuchen's und es geht vielleicht für oder gegen einen Intendanten, aber wenn sie dann am Podium sind, hört man ja doch die Schwäche.
Und genau das ist uns bewusst und genau deshalb werden wir diese sogenannte Stärke nicht ausspielen.
Wir machen hier nicht Politik, sondern wir werden nur versuchen, unsere künstlerische Positionierung eigentlich zu erfragen hier oder zu hinterfragen in Salzburg.
Mit dem Orchestervorstand der Wiener Philharmoniker Reesl sprach in Salzburg Volkmar Paschalk und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Alexander Jonach.
Österreich.
Der burgenländische FPÖ-Chef Rauter hat die Nähe der mutmaßlichen Friedhofsschänder von Eisenstadt zu den Freiheitlichen als nicht parteischädigend bezeichnet.
Rauter betonte, die Wähler könnten sehr wohl unterscheiden, was einer Partei zuzuordnen ist und was sich ohne deren Zutun ergebe.
Man werde Parteigänger künftig aber genauer unter die Lupe nehmen.
Anlass für die Äußerungen Rauters waren Meldungen, wonach die mutmaßlichen Schänder des jüdischen Friedhofs von Eisenstadt dem Ring freiheitlicher Jugend angehört haben.
Finanzminister Klima will an den steuerlichen Regelungen des umstrittenen Werkverträgegesetzes festhalten.
Klima sagte aber, über soziale Abgrenzungen müssten Sozialminister Hums sowie die Sozialpartner neu nachdenken.
Bundeskanzler Warnitzki hatte nach Angaben der Tageszeitung der Standard Änderungen des Gesetzes nicht ausgeschlossen.
Die Minister Hums und Klima sollten entsprechende Möglichkeiten bis zum Herbst überdenken, sagte der Kanzler.
Die Arbeitslosenrate im Jahresdurchschnitt dürfte 1996 etwa 7,3 Prozent betragen.
Zu diesem Schluss kommt das Arbeitsmarktservice in seinen jüngsten Berechnungen.
Das AMS zieht dennoch eine positive Bilanz.
Zwar sei die Vermittlung von Arbeitslosen grundsätzlich schwieriger geworden, es sei aber gleichzeitig gelungen, Arbeitslose durchschnittlich schneller an neue Stellen zu vermitteln.
Russland.
Die Lage in Tschetschenien ist derzeit unklar.
Die russische Armee dementierte Berichte der tschetschenischen Rebellen vom Vormittag, wonach sich die Streitparteien auf eine Waffenruhe geeinigt hätten.
Zuletzt sind bei einem Angriff russischer Verbände auf fliehende Zivilisten angeblich zehn Menschen getötet worden.
Die tschetschenische Hauptstadt Krosny ist seit einer Woche wieder Schauplatz heftiger Gefechte.
Schweiz.
Die Situation in Bosnien-Herzegowina ist derzeit Gegenstand einer Konferenz in Genf.
US-Außenminister Christopher berät mit den Präsidenten Bosniens, Kroatiens und Serbiens Izetbegovic, Tudjman und Milosevic.
Details der Gespräche sind derzeit noch nicht bekannt.
Christopher wird morgen zu einem Besuch in Sarajevo erwartet.
Philippinen, Japan.
Erstmals nach Ende des Zweiten Weltkrieges hat Japan Wiedergutmachungszahlungen an ehemalige Zwangsprostituierte gebilligt.
Die vier philippinischen Frauen werden jeweils umgerechnet etwa 190.000 Schilling erhalten.
Sie waren während der japanischen Besatzungszeit vor und während des Zweiten Weltkrieges zur Prostitution gezwungen worden.
Südkorea.
In Seoul ist heute eine Studentendemonstration gewaltsam beendet worden.
Tausende Polizisten stürmten das Universitätsgelände und gingen mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Studenten vor.
Die Zahl der Verletzten ist noch nicht bekannt.
Die Studenten hatten für die Wiedervereinigung Südkoreas mit dem kommunistischen Norden demonstriert.
Sie wollten ursprünglich von der Universität aus zu der gemeinsamen Grenze marschieren.
Australien.
Der Tiroler Motorrad-Rennfahrer Heinz Kinigardner ist bei einem Unfall schwer verletzt worden.
Während der Australien-Rallye stürzte Kinigardner mit seinem Motorrad in eine Schlucht.
Er erlitt erhebliche Verletzungen an der Wirbelsäule sowie im Beckenbereich.
Heinz Kinigardner war in den 80er Jahren zweifacher Motocross-Weltmeister in der Klasse bis 250ccm.
Das Wetter heute Nachmittag im Großteil Österreichs Regenschauer, nur noch ganz im Osten sowie in Teilen Südösterreichs in den nächsten Stunden noch etwas Sonne.
Temperaturen zwischen 17 und 24 Grad.
Morgen Donnerstag weiterhin wechselhaft mit einigen Regenschauern.
55 Minuten geballte Information aus aller Welt war das im heutigen Mittagsjournal.
Herbert Hainer, Technik, Udo Bachmeier, Regie und Hans-Christian Scheiter als Moderator verabschieden sich bei Ihnen und bedanken sich fürs Zuhören.
Am heimischen Arbeitsmarkt zeichnet sich keine Entspannung ab. Die Prognose der Wirtschaftsforscher mit einer Arbeitslosigkeit von 7,3 % im Jahresdurchschnitt dürfte weitgehend zutreffen. Damit rechnet auch das Arbeitsmarktservice. Trotzdem spricht man beim AMS von einer positiven Bilanz. In 3/4 der Fälle gelingt es innerhalb von 30 Tagen einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Einblendung: Vorstandsvorsitzender AMS Herbert Buchinger
Mitwirkende:
Hunger, Christian [Gestaltung]
, Buchinger, Herbert [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Arbeitslosigkeit
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Rückblick
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Arbeitsbedingungen
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Pressekonferenz
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Sozialpolitik
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Soziales
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Tschetschenien ist keine Ende der Kämpfe in Sicht. Gerüchte sprechen von Verhandlungen bezüglich eines Waffenstillstands zwischen der russischen Regierung und den Rebellen. Seit neun Tagen tobt der Kampf um Grosny. Die Tschetschenen haben gleichzeitig mit der Amtseinführung von Präsident Jelzin große Teile der Hauptstadt zurückerobert. Die russische Armee versucht die Oberhand über die Stadt zurückzugewinnen. Interview: Rotes Kreuz Victoria Catliff.
Mitwirkende:
Ladinser, Barbara [Gestaltung]
, Catliff, Victoria [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Krieg
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Krisen und Konflikte
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Gesundheitswesen und medizinische Versorgung
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Militär
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Terror
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Soziales
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Regierung
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Tod
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Ein französischer Airbus wurde nach einem Inlandsflug auf der Landebahn von 4 Gangstern gestoppt. Der Jet wurde mit Autos auf der Landebahn blockiert. Daraufhin wurde mit Schüssen gegen das Flugzeug die Öffnung des Laderaums erzwungen. Ein Geldschrank wurde erbeutet. Interview: anonyme Passagierin.
Mitwirkende:
Stocker, Max [Gestaltung]
, Anonym, Passagier [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Straftaten
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Exekutive
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Luftfahrt
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Frankreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die beiden mutmaßlichen Schänder des jüdischen Friedhofes in Eisenstadt 1992 sollen im Ring freiheitliche Jugend aktiv gewesen sein. Außerdem soll einer der Verdächtigen auch FPÖ-Kandidat bei der burgenländischen Gemeinratswahl 1992 in Schlaining gewesen sein. Interview: FPÖ-Obmann Wolfgang Rauter.
Mitwirkende:
Schweitzer, Günther [Gestaltung]
, Rauter, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Parteien / FPÖ
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Skandal
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Judentum
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Rechtsextremismus
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Straftaten
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Tod
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Diskussion über das Verhältnis Wiener Philharmoniker und Salzburger Festspiele reißt nicht ab. Außerdem wird die Tatsache, daß Frauen bei den Wiener Philharmonikern nicht erwünscht sind, immer wieder öffentlich kritisiert. Interview: Vorstand Werner Resel.
Mitwirkende:
Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
, Resel, Werner [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Besetzung - Orchester
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Kulturpolitik
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Frauen
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten