Mittagsjournal 1998.07.10

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Mit Hubert Arnim Ellison.
    Ich wünsche Ihnen eine angenehme Mittagsstunde.
    Steuerbelastung im internationalen Vergleich.
    Arbeitnehmer werden zur Kasse gelassen, das Kapital wird begünstigt.
    Geldüberweisungen dauern zu lang und lassen die Banken verdienen.
    Die Konsumentenschützer greifen nun ein.
    Die Schwachstellen des Tourismus-Qualitätskriterien sollen helfen, ein neues Niveau im Werben um den Sommerfrischler zu erreichen.
    Sie hören es Wirtschaftsthemen heute im Mittagsschonal.
    Aber auch die Weltpolitik.
    Mit den Unruhen in Nordirland, wo der Friedensprozess von den Krawallen in Portadown schweren Schaden leidet.
    Neue Freundschaft zwischen Italien und Libyen.
    Ein sogenannter Freundschaftsvertrag wurde geschlossen.
    Wir erwarten einen Bericht von Reinhard Frauscher.
    Eine Steinlawine nähert sich Wiener Neustadt.
    Mit den Rolling Stones kommt das Pop-Urgestein und ein Riesengeschäft.
    Wir beleuchten sowohl die musikalische als auch die wirtschaftliche Komponente dieses Kulturereignisses.
    Jetzt die Nachrichten, verfasst von Wolfgang Wittmann, es liest Josef Enselnatek.
    Nordirland Die Lage in der Stadt Portadown bleibt explosiv.
    In der vergangenen Nacht hat es die bislang schwersten Zusammenstöße zwischen protestantischen Extremisten und der Polizei gegeben.
    Mitglieder des sogenannten Oranie-Ordens versuchten, eine von der Polizei errichtete Straßensperre zu überwinden.
    Polizisten wurden mit Brandsätzen beworfen und mit Leuchtmunition beschossen.
    Drei Beamte erlitten dabei Verletzungen.
    Die Polizisten setzten sich mit Plastikgeschossen zur Wehr.
    In Portadown haben sich etwa 20.000 Oranier versammelt, um einen traditionellen Marsch durch die Stadt abzuhalten.
    Die Behörden haben den protestantischen Extremisten verboten, eine Straße zu benutzen, die durch ein katholisches Viertel führt.
    Am kommenden Wochenende will der Oranierorden mehr als 550 verschiedene Marschaktionen durchführen, um des Sieges der Protestanten über die Katholiken im Jahre 1690 zu erinnern.
    Jugoslawien Der Generalsekretär des österreichischen Außenministeriums, Botschafter Albert Rouen, setzt seine Mission in Kosovo fort.
    Rouen traf in Pristina mit führenden Vertretern der Kosovo-Albaner zusammen.
    Der österreichische Diplomat rief die drei rivalisierenden Gruppen der Kosovo-Albaner dazu auf, einen politischen Konsens herbeizuführen.
    Rouen warnte die Albaner Vertreter davor, dass sie ohne einen Konsens Gefahr liefen, im Konflikt mit Belgrad das moralische Monopol zu verlieren.
    Außenminister Schüssel hat sich neuerlich gegen eine Unabhängigkeit des Kosovo ausgesprochen.
    Bei einem Besuch in Athen sagte Schüssel, die Kosovo-Albaner müssten eine größere Autonomie innerhalb des Staatsverbandes erhalten.
    Der Außenminister trat dafür ein, den internationalen Druck auf die Konfliktparteien im Kosovo zu erhöhen, um die Gewalttaten zu beenden.
    Im Kosovo haben unterdessen internationale Beobachter eine erste Patrouillenfahrt absolviert.
    Die Beobachter-Diplomaten aus fünf Ländern konnten ungehindert durch lange Zeit gesperrte Regionen im Kosovo fahren.
    Österreich
    In Innsbruck geht heute der erste informelle Ministerrat während der österreichischen EU-Präsidentschaft zu Ende.
    Die Arbeitssitzungen endeten bereits gestern.
    EU-Sozialkommissar Flemm bewertete das Innsbrucker Treffen als großen Erfolg.
    Eine positive Bilanz zog auch Sozialministerin Hostasch.
    Die Sozial- und Frauenminister der EU haben sich in Innsbruck darauf verständigt, auf bessere Frauenbeschäftigung hinzuwirken.
    USA.
    Washington schlägt im Zusammenhang mit dem weitgehend blockierten Nahostfriedensprozess eine härtere Gangart gegenüber Israel ein.
    Außenministerin Albright hat nach Angaben des israelischen Fernsehens den israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu unter Druck gesetzt.
    Albright soll damit gedroht haben, dass die USA ihre Vermittlungsaktionen im Nahen Osten einstellen könnten, wenn Israel nicht innerhalb von zwei Wochen den amerikanischen Kompromissvorschlag für das Westjordanland annimmt.
    Dieser Vorschlag zielt darauf ab, dass Israel sich aus 13 Prozent der besetzten Gebiete im Westjordanland zurückzieht.
    Netanyahu hat bisher einen derartigen Rückzug strikt abgelehnt.
    Nigeria.
    Heute soll über den mysteriösen Tod des nigerianischen Oppositionsführers Abiola Klarheit geschaffen werden.
    Die Leiche Abiolas wird von unabhängigen Experten obduziert.
    Die Familie des Politikers hatte den Verdacht geäußert, es liege ein politisch motivierter Mord vor.
    Nach offiziellen Angaben ist Abiola an einem Herzinfarkt gestorben.
    Der Oppositionsführer hätte in wenigen Tagen aus seiner politischen Gefangenschaft freigelassen werden sollen.
    Der Tod Abiolas hat in Nigeria zu schweren Unruhen geführt.
    Der Ausbruch eines offenen Bürgerkrieges scheint möglich.
    Österreich.
    Heute haben auch für die Schüler in West- und Südösterreich die Ferien begonnen.
    740.000 Kinder und Jugendliche in Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Kärnten und der Steiermark haben die Zeugnisse bekommen.
    Der Ferienbeginn führt zu den erwarteten Verkehrsproblemen auf den Hauptrouten in die Urlaubsgebiete.
    Trotzdem schöne Ferien.
    Jörg Stieber mit der 3-Tages-Wetter-Vorschau.
    Das Wichtigste gleich vorweg, es wird am Wochenende spürbar wärmer als in den vergangenen Tagen, was allerdings nicht sonderlich schwer ist.
    Von richtig sommerlichen Temperaturen bleiben wir aber noch ein Stück entfernt.
    Außerdem ziehen mit der recht feuchten West- bis Nordwestströmung weiterhin Wolken und einige Regenschauer zu uns.
    Nur Montag schaut der Sommer für ein paar Stunden vorbei, am Nachmittag und in der Nacht zum Dienstag kühlt es mit Regenschauern und Gewittern aber schon wieder stärker ab.
    Vor den genauen Details aber nun zu den aktuellen Meldungen.
    Wien Regenschauer 18 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 19, Westwind 20 Kilometer pro Stunde, St.
    Pölten stark bewölkt 18, West 30, Linz stark bewölkt 17, Salzburg stark bewölkt 15, Innsbruck und Pregens wolkig 18 und Graz und Klagenfurt wolkig 21 Grad.
    Im Großteil Österreichs überwiegen auch am Nachmittag die Wolken.
    Dicht sind sie besonders in den Alpen Ober- und Niederösterreichs sowie der nördlichen Obersteiermark und vor allem hier gibt es auch noch ein paar Regenschauer.
    Weitgehend trocken und wenigstens zeitweise sonnig ist es dagegen von Osttirol bis ins Südburgenland.
    Auf den Bergen und im Donauraum weht lebhafter Westwind.
    Die Temperaturen erreichen in den Alpen stellenweise nur 17 Grad, sonst aber 20 bis 25.
    Am wärmsten wird es dabei im Süden.
    Morgen Samstag ziehen weitere Wolken heran.
    Schon am Vormittag muss man mit ein paar Regenschauen rechnen.
    Zu Mittag und am frühen Nachmittag werden sie etwas häufiger und dann bilden sich auch ein paar Gewitter, vor allem in der Osthälfte Österreichs.
    Zwischendurch lässt sich aber doch auch die Sonne blicken, in erster Linie im Osten und Süden, im Laufe des Nachmittags dann wieder in Vorarlberg und Tirol.
    Der Westwind wird fast überall lebhaft auf den Bergen mitunter stürmisch.
    Die höchsten Temperaturen liegen morgen zwischen 18 und 23 Grad, im Süden auch ein bisschen höher.
    In 2000 Meter Höhe hat es zu Mittag 7 bis 10 Grad.
    und am Sonntag wiederum wechselnd bewölkt und besonders vom Flachgau bis ins Nordburgenland auch einige Regenschauer.
    Höchstwerte übermorgen zwischen 17 Grad in den Ober- und Niederösterreichischen Voralpen und bis zu 26 Grad im Rheintal und in Oberkärnten.
    Warum werden Arbeitnehmer immer stärker steuerlich belastet als das Kapital?
    Die Antwort ist leicht.
    Arbeitnehmer laufen nicht so schnell davon, aber
    Die Investoren und internationalen Anleger suchen sich jene Länder aus, die ihnen Steuervorteile versprechen.
    Auch das ist eine Konsequenz aus EU und Globalisierung der Wirtschaft.
    Österreich macht da keine Ausnahme, trotz der Diskussion über die ökologische Steuerreform, mit der Arbeitnehmer steuerlich entlastet werden sollten.
    Vorschläge für die künftige Steuerpolitik kommen vom Institut für Höhere Studien.
    Es berichtet Hans Fockenhuber.
    Mit fast 45% Abgabenquote in Österreich wurde hier ein historischer Höchststand erreicht.
    Die Abgabenquote umfasst neben Steuern auch Kommunalabgaben, diverse Arbeitgeberbeiträge und Sozialversicherung.
    Am meisten hat in den vergangenen Jahren die Besteuerung der Arbeit zugenommen und die Progression der Abgabenquote beruht praktisch nur auf dieser zusätzlichen Belastung von Arbeit.
    Diese Verzehrung ist ungesund, meint Bernhard Felderer vom Institut für Höhere Studien.
    Es gibt seit Anfang der 80er Jahre eine zunehmende Verlagerung auf den Faktor Arbeit, der gesamten Steuerlast auf den Faktor Arbeit.
    Entlastet wird vor allem Kapital und belastet wird vor allem Arbeit.
    Dies ist kein österreichisches oder deutsches Phänomen, sondern kann in ganz Europa deutlich gezeigt werden.
    Und offensichtlich hat die Mobilität des Kapitals verschiedene Länder gezwungen, Änderungen in ihren Steuervorschriften einzuführen.
    Und Österreich hat sich etwas verspätet, aber auch in diesem Steuerwettbewerb durch die Abtrennung der Besteuerung, wir sind Endbesteuerung, 22 Prozent, später 25 Prozent, durchaus in einem Steuerwettbewerb auch beteiligt.
    Der Steuerwettbewerb der europäischen Staaten hat, wie gesagt, überall zur gleichen Entwicklung geführt, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau.
    So haben außer Großbritannien die Länder Irland, Portugal, Spanien und Griechenland die niedrigsten Gesamtsteuersätze und genau diese Länder, die von ihren Bürgern die wenigsten Steuern verlangen, bekommen die höchsten Förderungen durch die EU.
    Das wird die Nettozahler-Diskussion in der nächsten Zeit wohl zusätzlich beleben.
    Doch zurück nach Österreich.
    Hier fällt auf, dass Kapital sehr unterschiedlich besteuert wird, je nachdem wie es zustande kommt.
    Am günstigsten kommen Aktien davon mit durchschnittlich 10 Prozent Steuern.
    Am höchsten werden entnommene Gewinne bei Unternehmen besteuert.
    Ein Manko nach Bernhard Felderer auch im Hinblick auf die angekündigte Steuerreform.
    Wenn Sie die verschiedenen Kapitaleinkünfte harmonisieren,
    würde man da schon ein kleines Aufkommen sehen.
    Nur, dass Sie jetzt insgesamt dort ein Volumen generieren, das die notwendige Reduktion der Lohnbelastung finanzieren kann, das ist Illusion.
    Also auch Ökosteuern, das ist Illusion.
    Also wenn Sie in diesem Umfang besteuern, der dort notwendig ist, bei der Lohnsteuer, dann verstümmeln Sie sich selbst, habe ich irgendwo geschrieben.
    Das ist nicht finanzierbar.
    Es würde schon klug sein, wenn man nur überlegt, dass man sowas wie die Kommunalsteuer nicht lohnbasiert, sondern eben aus dem allgemeinen Steuertopf nimmt.
    Denn dann verendet es nicht mal das Verhalten der Wirtschaftsdirekte auf dem Arbeitsmarkt.
    Die Verzerrung, die dadurch entsteht, dass dieser Faktor so stark belastet wird, ist unsere Hauptsorge.
    Das ist ein zentrales Problem bei der ganzen Geschichte.
    Wir verteuern einen Faktor immer mehr.
    Und natürlich werden die Ausgleichsreaktionen überproportional stärker.
    Alle Schätzungen der Schattenwirtschaft, auch wenn sie auf unterschiedlichem Niveau liegen,
    Nicht nur für Österreich, aber auch für andere Länder, gehen ständig nach oben.
    Und das hat natürlich damit zu tun.
    Für die Steuerreform 2000 sieht Felderer hauptsächlich nur die Möglichkeit, die Staatsausgaben zu kürzen, um die notwendigen Mittel aufzubringen.
    Und auch auf dem Gebiet der Sozialversicherungsabgaben sind Reformen notwendig.
    Denn der Anstieg der Lohnbelastung geht nicht etwa auf eine kalte Progression der Lohnsteuer zurück, sondern auf die gestiegenen Pensionsbeiträge.
    Und schließlich muss man übernational und international über Europa hinaus zu vergleichbaren Steuersätzen kommen, um nicht weiter den Steuerwettlauf auf dem Rücken der Arbeitnehmer mitmachen zu müssen.
    Soweit mein Bericht vom IHS und damit zurück zum Funkhaus.
    Danke Hans Vogt-Knober.
    Alle Jahre wieder wird in Mayrhofen im Tiroler Zillertal das Tourismusforum abgehalten.
    Heuer aber unter ganz besonderen Vorzeichen.
    Denn die Tagung findet diesmal unter dem Fachvorsitz Österreichs statt.
    Sie wissen, die EU-Präsidentschaft schlägt auch dadurch.
    Wirtschaftsminister Hannes Fahrenleitner leitet also dieses Tourismusforum heuer.
    Und Fahrenleitner stand heute Vormittag im Mittelpunkt des Geschehens, das berichtet Markus Sommersacher aus Mayrhofen.
    Österreichs Wirtschaftsminister und oberster Tourismusverantwortlicher sieht die laufende Präsidentschaft Österreichs im Teilbereich Tourismus als große Chance, auch in unserem Land, kleinkrämerische Kirchturmpolitik abzustreifen und sich auf größerem Raum besser zu organisieren.
    Hannes Fahnleitner machte heute Vormittag im Europahaus Meierhofen der Presse und auch den anwesenden Ex-Kollegen aus der Wirtschaftskammer klar, dass nur ein gesamteuropäischer Zusammenschluss aus seiner Sicht die Chance bringe, sich innerhalb Europas gegen den enormen Druck aus Überseedestinationen durchzusetzen.
    Dazu müssten unbedingt so schnell wie möglich gemeinsame Strategien erarbeitet und verwirklicht werden, forderte Fahnleitner, will Europa nicht hinter den Fernzielen der europäischen Urlauber ins Hintertreffen geraten.
    Ich habe als Anliegen der österreichischen Präsidentschaft in meinen Ministerräten ja vorgeschlagen, dass jede Präsidentschaft künftig einmal im Jahr die 100 besten Köpfe Europas versammeln sollte, um über Zukunftsstrategien zu reden.
    Mir fällt auf, dass in sehr vielen Zukunftsstrategien der Europäischen Kommission
    übersäische Konsulentenbüros die Hauptrolle spielen mit ihren europäischen Niederlassungen.
    Und ich glaube, dass wir Gehirnschmalz genug im Bereich der Mitgliedsländer haben, um unseren Weg in die nächste Zeit selber definieren zu können.
    Es habe keinen Sinn mehr, nur Mini-Strategien für Mini-Regionen zu entwerfen, warnte der Wirtschaftsminister.
    Ich glaube, das, was die größte Herausforderung für die Präsidentschaft ist,
    dass in dem nunmehrigen Globalisierungstrend im Tourismus wir mit Mini-Destinations-Superprogrammen langsam Schluss machen müssen.
    Wir haben im Tourismus, glaube ich, viel zu viele Layers, wie das so schön auf amtschinesisch heißt, und wir bewerben zu viele Mini-Units im weltweiten Kontext.
    Unterstützung erhielt Minister Fahndleitner hier in Mayrhofen im Tiroler Zillertal vom anwesenden höchsten Tourismusbeamten der EU-Kommission, dem Griechen Papuzis.
    Auch er verlangte gesamteuropäische Strategien für den Tourismus und hob dabei auch heraus, dass dieser Wirtschaftszweig ja auch gewaltige Beschäftigungspotenziale in sich berge, die in Zeiten allgemeiner Arbeitslosigkeit sehr wertvoll sein könnten.
    Wieder auf den nüchternen Boden der Realität in Österreich wurde Minister Fahndleitner durch die anwesenden Vertreter der Sektion Fremdenverkehr in der Wirtschaftskammer geholt.
    Sie nahmen zwar zur Kenntnis, dass der Minister in Zukunft auch verstärkt auf die Beschäftigung von EU-Bürgern in österreichischen Tourismusbetrieben zurückgreifen will, wenn keine inländischen Arbeitskräfte vorhanden sind.
    Aber sie pochten darauf, dass in solchen Fällen, wo beides nicht möglich sei, also weder EU-Bürger noch Österreicher, doch auch wie bisher die Beschäftigung von Nicht-EU-Bürgern möglich bleiben müsse.
    Zähne knirschen beim Minister war die Antwort und die Aufforderung an die Touristiker, sich doch endlich selbst innerhalb der Kammer besser durchzusetzen.
    Einen wichtigen Satz hat Minister Fahnleitner noch gesagt in Mayrhofen im Tiroler Zillertal, nämlich er fordert eine Vergrößerung der Zahl derer, die sich einen Urlaub überhaupt leisten können.
    Denn das würde wesentlich zur Lebenskultur der Menschen heute dazugehören.
    Soweit also Markus Sommersacher aus Mayrhofen, wo das Tourismusforum diesmal stattfindet.
    Sie warten auf die Geldüberweisung und die kommt nicht, kommt nicht.
    Nach den Testergebnissen bei Wiener Banken durch die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer könnte man annehmen, dass der Datenhighway hoffnungslos verstopft ist, wenn es ums Geld geht.
    So brauchen Überweisungen von einer Wiener Bank zur anderen Wiener Bank mindestens zwei bis vier Tage,
    Wenn das Wochenende dazwischen liegt, sogar bis zu sieben Tagen.
    Und das, obwohl die Banken sehr schnell beim Abbuchen sind und das Absenderkonto praktisch sofort belasten.
    Auf seiner langen Reise setzt das Geld natürlich Zinsen an.
    Bei der Unzahl an Überweisungen verschaffen sich die Banken da ein ganz schönes Körberl Geld in Milliardenhöhe, so meinen die Konsumentenschützer.
    Gerhard Roth berichtet.
    Auch wenn man sein Geld nur innerhalb Wiens auf die Reise schickt, ist Geduld gefordert.
    Konsumenten müssen mit zwischen zwei bis maximal sieben Tagen rechnen, bis das Geld am Empfängerkonto ist, wenn Auftraggeber und Empfängerbank nicht ident sind, zeigt der Test der Arbeiterkammer.
    Will der Konsument, dass die Überweisung innerhalb der gleichen Woche gut geschrieben wird, so muss er diese bis spätestens Mittwoch in Auftrag geben.
    Es dauert dann zwei bis vier Tage.
    Überweisungen, die in das Wochenende fallen, dauern in der Regel fünf bis sechs Tage, im Höchstfall sogar sieben Tage.
    Zwei Drittel der Instituts eigenen Überweisungen wurden innerhalb eines Tages abgeschlossen.
    Bei zwei Banken dauerte die Überweisung, die am Freitag erteilt wurde, vier Tage, weil die Bearbeitung des Überweisungsauftrags erst am Montag erfolgte.
    Dafür haben aber die Mehrzahl der Banken die Geldbeträge stets taggleich abgebucht.
    Die Arbeiterkammer fordert daher,
    dass nach dem Bankwesengesetz generell taggleich wertzustellen sein müsste.
    Diese Bestimmung müsste novelliert werden.
    Damit würde den Kunden ein Tag Zinsgewinn zukommen und den Banken diese ungerechtfertigten Zinsgewinne vorenthalten werden.
    Margie Tanschmann, Bankenexpertin der Wiener Arbeiterkammer.
    Natürlich bleiben bei so langen Überweisungsdauern Zinsgewinne bei den Banken hängen und diese Zinsgewinne stellen eine beachtliche Einnahmensquelle für die Banken dar.
    Noch in Österreich, in Deutschland ist die Lage mittlerweile etwas anders.
    Dort hat ein Urteil des Bundesgerichtshofs voriges Jahr klargestellt,
    dass jedenfalls da gleich im Verbrauchergeschäft wertzustellen wäre, weil hier unangemessene Zinsgewinne den Verbrauchern vorenthalten werden.
    Außerdem fordert die Arbeiterkammer mehr Transparenz von den Banken.
    Den Kunden soll die Möglichkeit gegeben werden, die Überweisungsdauer zu kontrollieren.
    Wie der Test ergeben hat, werden nur von wenigen Instituten die Originalbelege ausgehändigt.
    Kopien sind fast in der Regel unleserlich oder verstümmelt.
    Die Frage, ob Absicht oder Schlamperei, wollen die Konsumentenschützer allerdings nicht beantworten.
    Eine schreckliche Vorstellung.
    Sie fahren in Urlaub, genießen die Wochen in der Sonne und in der Gemütlichkeit.
    Dann kehren Sie nach Hause zurück, freuen sich auch schon auf die Wohnung daheim, sperren die Tür auf.
    Sie brauchen sie gar nicht aufsperren, es ist schon offen, denn es wurde eingebrochen und Ihre Wohnung ist leer.
    Was können sie dagegen tun?
    In Wien bietet die Polizei da einen eigenen Beratungsdienst an, um Wohnungseinbrüche schon im Vorhinein unmöglich zu machen.
    Im Sommer herrscht jetzt Hochbetrieb bei diesem Beratungsdienst.
    Täglich wenden sich etwa 30 Menschen an die Servicestelle, um sich vor Antritt der Urlaubsreise Tipps zum Einbruchsvorbeugen zu holen.
    Die Gegenmaßnahmen reichen vom relativ billigen Balkenriegel-Schloss über die einbruchshemmende Tür bis zur teuren Alarmanlage.
    Katja De Gennaro hat sich beim kriminalpolizeilichen Beratungsdienst im 7.
    Wiener Bezirk umgehört.
    In Österreich ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr um rund 1.000 Fälle zurückgegangen.
    Etwa 13.000 Mal schlugen die Einbrecher zu, die Schadenshöhe belief sich auf etliche 100 Millionen Schilling.
    Dass die Einbrüche abnehmen, führt die Polizei auf verbesserte Sicherheitsvorkehrungen zurück.
    Neben dem einfachen Balkenriegelschloss, das etwa 7.000 Schilling kostet, empfiehlt die Polizei die nicht mehr ganz so billige Sicherheitstür.
    Bezirksinspektor Gerhard Klein.
    Eine Hochsicherheitstür schaut so aus,
    Ihr alter Türstück wird verkleidet mit einer Sicherheitszarge, der ist aus Metall und wesentlich stärker vom Material her, einem Türblatt, das mit Stahlplatten oder Stahlstäben hamiert ist.
    Links und rechts gehen zusätzliche Verriegelungspolzen in den Türstück rein, ein Sicherheitsbeschlag außen, der nicht abzuschrauben ist und selbstverständlich auch ein guter Zylinderschloss.
    Diese Tür ist natürlich teurer, da können Sie schon mit Kosten rechnen ab 20.000 aufwerten.
    Die meisten Einbrüche werden in der Zeit zwischen 10 und 13 Uhr verübt.
    Dachgeschoss- und Erdgeschosswohnungen sind besonders gefährdet.
    Gerade in Mietshäusern sind Wachsamkeit und gegenseitige nachbarliche Hilfe das beste und auch billigste Rezept gegen Einbrecher.
    Verdächtigen Geräuschen sollte man immer nachgehen, rät Bezirksinspektor Gerhard Klein und schildert einen eklatanten Fall, der sich kürzlich in Wien ereignet hat.
    In den Vormittagsstunden zwischen 10 und 11 Uhr wurde in eine Wohnhausanlage in eine Wohnung eingebrochen.
    Der Einbrecher hat eigentlich relativ viel Lärm gemacht.
    Das heißt, er hat vermutlich mit einem Hammer auch geschlagen.
    Die Nachbarin hat das gehört und hat sich aber gedacht, es sind Handwerker.
    Der Einbrecher hat eigentlich somit ungestört einbrechen können.
    Und wir sagen immer wieder, wenn Sie ein Klopfen hören, schauen Sie nach und wenn Sie nicht nachschauen, rufen Sie die Polizei.
    Lieber einmal mehr als einmal zu wenig.
    Einfamilien und Reihenhäuser schützt man am besten mit einer Alarmanlage.
    Die Ausgabe liegt bei etwa 30.000 Schilling.
    Während aber Wohnungsinhaber zu immer raffinierteren Techniken greifen, um sich vor Einbrüchen zu schützen, bleibt man auf der Gegenseite beim altbewährten Instrumentarium.
    Einbrecher gehen immer noch am liebsten mit Brecheisen, Schraubenzieher und Wasserpumpenzange vor, sagt die Polizei.
    Kostengünstiger ist es natürlich, wenn die Nachbarn sich ein wenig absprechen und gegenseitig auf die Wohnungen oder die Häuser aufpassen.
    Wir kommen jetzt, während 20 Minuten nach zwölf, zur Außenpolitik und da zunächst ein Hinweis, wenn Sie Ihr Kind außenpolitisch schulen wollen.
    Denn wenn sich Ihr Kind für Politik und globale Zusammenhänge interessiert,
    oder zu interessieren beginnt oder Sie wollen es dazu führen, dann gibt es ab sofort ein neues Buch für den Sprössling auf dem Markt.
    Das rot-weiß-rote Weltkugelbuch.
    Autor Alfred Komarek erklärt kindergerecht so schwierige Begriffe wie Außenpolitik, UNO, globales Dorf oder ähnliches.
    Geschmückt ist das Werk durch zahlreiche Illustrationen von Außenminister Wolfgang Schüssel.
    Das Buch wurde heute Vormittag an einem Ort vorgestellt, den Kinder auch sehr gerne mögen, im Tiergarten Schönbrunn in Wien.
    Und Elisa Wasch war dabei.
    Das regnerische Wetter hat heute trotz Ferien nicht gerade viele in den Schönbrunner Tiergarten gelockt.
    Im Kaiser-Pavillon herrscht allerdings dichtes Gedränge.
    Zahlreiche Kinder und auch Erwachsene sind zur Präsentation vom rot-weiß-roten Weltkugelbuch gekommen.
    Anwesend sind auch etliche Mitglieder der Bundesregierung.
    Bundeskanzler Viktor Klima lässt es sich nicht nehmen, seinem Vizekanzler Wolfgang Schüssel ein Lob der besonderen Art auszusprechen.
    Ich erinnere mich an die Ereignisse vor kurzem bei der Bestellung.
    Das ist direkt aus der europäischen Zentralbank.
    Stundenlanges Warten.
    Was ist aber Interessantes passiert?
    Wolfgang Schüssel hat Schnapskarten gezeichnet.
    und in aller Ruhe mit dem Rudi Edlinger, unserem Finanzminister und anderen die Wartezeit überbrückt mit selbstgezeichneten Schnapskarten, was seine Zeichentalente, meine sehr geehrten Damen und Herren, auch dokumentiert.
    Illustrator Wolfgang Schüssel ist als Außenminister auf seinen vielen Reisen oft mit verwirrender Sprachenvielfalt konfrontiert.
    Auch diesem Thema ist dem Buch ein Kapitel gewidmet.
    Wolfgang Schüssel
    Es ist ein prophetisches Buch, ich zitiere, Ukiok Manna a Sarnjan Ginarami.
    Das ist grönländisch, inuit und heißt, will es denn gar nicht Sommer werden?
    Es ist ein Beispiel für die Sprachenverwirrung.
    Es gibt ja immerhin 3000 Sprachen auf der Welt.
    Zum Buch selbst.
    Autor Alfred Komarek bringt den Kindern Begriffe wie Diplomatie oder Außenpolitik anhand von Vergleichen aus dem Familienleben und anderen bekannten Situationen näher.
    Dein eigenes Zimmer ist dein privater Staat, wird da etwa erklärt.
    Wenn einmal dicke Luft in der Familie herrscht, kann es schon vorkommen, dass du die Einreise verweigerst und die Tür zuschlägst.
    Aber das ist natürlich keine Lösung.
    Verhandeln und Kompromisse schließen ist die Lösung, lernen die jungen Leser und Leserinnen.
    Der Gentechniker tritt im rot-weiß-roten Weltkugelbuch als Zauberlehrling auf.
    Über seinem Zauberstab schwebt ein wahrscheinlich matschfreier Paradeiser.
    Auch Begriffe wie Euro-Umweltschutz, OSZE, Menschenrechte oder World Wide Web werden erklärt und mit zahlreichen bunten Cartoons illustriert.
    Es gibt vier Begleitfiguren, die fast auf jeder Seite vorkommen, zum Beispiel Wendelin Wortklauber, ein schlauer Rabe mit rot-weiß-rotem Schal, der den Kindern schwierige Wörter erklärt, oder Zacharias Zählkopf, eine menschgewordene Rechenmaschine, die mit Zahlen und Fakten aufwartet.
    Das Vorwort zum rot-weiß-roten Weltkugelbuch hat Wolfgang Schüssels elfjähriger Sohn Daniel verfasst.
    Auf die Frage, ob er selbst einmal gerne Außenminister werden will, sagt er, das habe ich eigentlich nicht vor, nein, eigentlich nicht, nein.
    Warum nicht?
    Ich finde, das ist ziemlich stressig und das ist nicht gerade so toll, wenn man die ganze Zeit von einem Land ins andere fliegt und dann dort verhandelt und dann wieder einmal da verhandelt.
    Die Buchpräsentation hat den meisten Kindern gut gefallen.
    Sie finden es wichtig, sich schon jetzt mit ernsten Themen zu beschäftigen.
    Damit man weiß, wie man dann irgendwann einmal umgehen kann.
    Womit?
    wenn man vielleicht irgendwann mal Präsident wird.
    Außenminister oder sowas.
    Damit die Kinder auch wissen, was in der Welt passiert.
    Und auch Daniel Schüssel meint, dass man sich gar nicht früh genug für Politik interessieren kann.
    Wenn die Kinder die ganze Zeit nur hören, ja also da war wieder mal eine Verhandlung und da ist das rausgekommen und das verstehen sie dann absolut nicht.
    Das sollten sie dann schon eben aufgeklärt sein über die Politik und über den Sinn der Politik und deshalb finde ich auch das Weltkugelbuch eine total super Idee.
    Mach in deinem Staate Ordnung oder ich mache eine Invasion, werde ich meiner Tochter am Nachmittag drohen.
    Das rot-weiß-rote Weltkugelbuch, es ist im Verlag Überreuter erschienen und es kostet 218 Schilling.
    Entscheidet sich in Drumcree die Krise von Nordirland?
    Das katholische Wohnviertel von Portadown ist von der Polizei abgeschirmt.
    Barrikaden verwehren den protestantischen Oranien den Zutritt.
    Delegierte des Oranja-Ordens haben gestern mit dem britischen Premierminister Tony Blair verhandelt, sind aber auch zu keinem Ergebnis gekommen.
    In der Nacht ist es Demonstranten sogar gelungen, die Absperrungen zu durchbrechen.
    Drei Polizisten wurden bei den Auseinandersetzungen schwer verletzt.
    Alles dreht sich um den traditionellen Marsch der Oranja durch das katholische Viertel Drumcree.
    Scheitert daran der Friedensprozess?
    Peter Baminger berichtet.
    Obwohl nur der harte Kern des Oranio-Ordens knapp 1.000 Mitglieder in Zelten im Borderdown vor der umstrittenen Gawachi Road kambieren, schließen sich ihnen allabendlich tausende weitere aufgebrachte Sympathisanten an.
    Gestern Nacht war es ein neuer Rekord.
    Insgesamt 25.000 Menschen hatten sich laut einer Schätzung der Polizei vor den Barrikaden versammelt.
    Und entgegen den Versprechen der Oranien waren darunter auch viele bereit, Gewalt anzuwenden.
    Sie beschossen die Sicherheitskräfte mit Steinen, Flaschen und Feuerwerksraketen und 20 von ihnen durchbrachen den ersten von insgesamt drei Stacheldrahtzäunen.
    Rund 100 weitere schlossen sich ihnen an und konnten nur durch den Einsatz von Gummigeschoßen von einem weiteren Vorbrechen abgehalten werden.
    Die Delegierte Brid Rogers von der gemäßigten katholischen Social Democratic Labour Party beschreibt die Szene so.
    Was hier passiert ist,
    Was hier geschieht ist ganz klar Einschüchterung durch eine riesige Menge.
    Die sagt, wir dürfen nicht durch diese Straße marschieren, was im Moment verboten ist, also werden wir uns den Durchgang jetzt zwingen.
    Das ist plumpe Einschüchterung.
    Dem hält David Jones, ein Sprecher des Oranio-Ordens, entgegen.
    Da gibt es diese Elemente, die die friedliche Demonstration stören wollen.
    Das ist bedauernswert, aber eine Tatsache.
    Jetzt kann man schon fragen, wer da und dort Schuld trägt.
    Unterm Strich bleibt aber, es passiert wegen der Entscheidung der Paradekommission zu Drumcree.
    Einer der Demonstranten in Portadown schleuderte einen mit Nägeln gefüllten Sprengkörper auf die Sicherheitskräfte, der drei Polizisten schwer verletzte.
    Diese Art von Kleinbombe könnte aus der Werkstatt eines paramilitärischen Verbandes stammen.
    Und die angesehene britische Tageszeitung Times berichtet heute davon, dass sich Dennis Watson, jener Leiter der Oranier-Delegation, die gestern bei Tony Blair war, schon am Mittwoch mit einem der führenden protestantischen Terroristen getroffen hätte.
    Wenn sich der Verdacht erhärtet, dass die paramilitärischen Verbände an den Krawallen beteiligt sind, könnte der ganze Friedensprozess zum Scheitern verurteilt sein.
    Auch in anderen Städten Nordirlands ist es wieder zu Unruhen gekommen.
    So mussten nach einer Bombendrohung in einem Kinderspital in Craigevern zehn neugeborene Babys evakuiert werden.
    Insgesamt sind in der vergangenen Nacht fünf Polizisten verletzt worden.
    Die Oranja-Organisation droht, ganz Nordirland lahmzulegen, wenn die Straße durch Drumcree nicht für den Marsch geöffnet werde.
    Das sagte heute David McNary im Sender BBC.
    McNary ist Mitglied im Strategiekomitee.
    Und dazu hören Sie heute Abend auch ein Europa-Journal.
    Auch das heutige Europa-Journal beschäftigt sich mit der Situation in Nordirland vor dem mit einiger Sorge erwarteten sogenannten Paradenwochenende der Protestanten.
    Außerdem, was kann Italien noch in Sachen Umwelt lernen?
    Von Österreich vieles.
    Beispielsweise den Schutz der Wälder und die Regelung der Jagd.
    Man sollte dem österreichischen Modell nacheifern.
    Italien ist wohl jenes EU-Land, wo es um die Umwelt am schlechtesten bestellt ist.
    Eine Tatsache, die beim Treffen der EU-Umweltminister in der kommenden Woche in Graz sicherlich auch eine wichtige Rolle spielen wird.
    Dazu im Gespräch der österreichische Umweltbeamte in Brüssel, Dr. Rebenek.
    Und Finnlands neue außenpolitische Orientierung nach dem Fall des Kommunismus und dem EU-Beitritt.
    Europa-Journal, 18.20 Uhr, Österreich 1.
    12.31 Uhr, bei uns geht es weiter im Programm mit einem Beitrag von Reinhard Frauscher zum Freundschaftsvertrag, den Italien mit Libyen abgeschlossen hat.
    Die beiden Länder wollen sich wieder versöhnen.
    Das ist der Zweck dieses Freundschaftsabkommens, das Italien mit seiner ehemaligen Kolonie Nordafrika geschlossen hat.
    Das Abkommen soll Italien verstärkten Zugang zu den Ölvorkommen erschließen und dem libyschen Führer Gaddafi aus seiner internationalen Isolation helfen.
    Details dazu von Reinhard Frauscher.
    Erst jetzt wird der genaue Text jenes Abkommens bekannt, das am vergangenen Samstag der italienische Außenminister Dini und sein libyscher Kollege El Montassar in Rom unterzeichnet haben.
    Darin bedauert Italien ausdrücklich seine Rolle als Kolonialmacht, die dem 800.000 Einwohner-Staat Libyen in den 32 Jahren Besatzung bis 1943 100.000 Tote beschert hatte.
    Beide Länder versprechen nun, sich feindseliger Akte gegeneinander zu enthalten und den freien Personenverkehr zu garantieren.
    Dieser Punkt bedeutet vor allem die mögliche Rückkehr jener ehemals in Libyen ansässigen 12.000 Italiener, die Gaddafi 1970 nach seiner Machtübernahme hatte ausweisen lassen.
    Weitere wichtige Punkte des Freundschaftsvertrages sehen die verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit der beiden Länder vor.
    Ferner anerkennt Libyen seinen hohen Schuldenstand in Italien im Hinblick auf dessen Rückzahlung.
    Mit diesem Abkommen, dem ersten Italiens mit einem Land seiner ehemaligen Kolonien, öffnen sich für beide Seiten interessante Perspektiven.
    Italien bekommt den dringend nötigen verstärkten Zugang zu den libyschen Ölvorkommen, den geografisch nächsten und billigsten zur rohstoffarmen Halbinsel.
    Vor allem aber stärkt Italiens ambitionierte Außenpolitik damit ihre schon seit langem angestrebte dominante Rolle im Mittelmeer.
    Italiens rhetorischer Anspruch, führende Macht im östlichen Mittelmeer zu sein, wird dadurch bewusst unterstrichen, wie Außenminister Dini in einem ausführlichen Zeitungsinterview feststellte.
    Der Frage, ob Italien mit dieser Aufwertung Libyens nicht die von den USA 1993 durchgesetzte UN-Blockade unterlaufe, wich Dini aus.
    Außenministerin Albright sei wohl anfangs irritiert gewesen, gab Dini zu.
    Aber nun suchten ja die USA selbst engere Beziehungen zum Iran.
    So etwas müsse auch für Italien bei seinem südlichen Nachbarn möglich sein.
    Dass dieser Freundschaftsvertrag Italiens für Gaddafi eine internationale Aufwertung bedeutet, das sei durchaus im Interesse Italiens, betonen Kenner der diplomatischen Szene Roms und verweisen auf Gaddafis zwielichtige Rolle beim Vordringen des islamischen Fundamentalismus in Nordafrika.
    Vielleicht könne er damit sogar zu einem Verteidiger der westlichen Werte gegen die islamischen Fundamentalisten werden, hoffen römische Libyen-Experten.
    Doch nicht nur alle Italiener sehen den Freundschaftsvertrag mit der Ex-Kolonie positiv.
    Der außenpolitische Sprecher der Allianz Nationale, der ehemaligen faschistischen Partei, kritisiert den Vertrag als Schande für Italien und verlangt dessen Abstimmung im Parlament.
    Doch das hat andere Sorgen.
    Der schwelende Konflikt der Regierung Brody mit ihrem altkommunistischen Mehrheitsbeschaffer, sowie der offene Konflikt des Oppositionsführers Berlusconi mit den Korruptionsrichtern in Mailand,
    beschäftigen Rom und die Nation viel mehr als der Schlussstrich unter ein unrühmliches Kapitel ihrer Geschichte.
    Italien und Libyen haben einen Freundschaftsvertrag geschlossen und damit wieder eine bessere Beziehung zwischen dem ehemaligen Koloniestaat Libyen und Italien hergestellt.
    Das war ein Bericht von Reinhard Frauscher.
    Nach dem Sturz des zairischen Diktators Mobutu im Vorjahr und der Machtübernahme durch den früheren Rebellen Kabila gärt es in der heutigen Demokratischen Republik Kongo erneut.
    Gerade im Osten des Landes, wo Kabila einst seine Hochburg im Kampf gegen Mobutu hatte, formiert sich neuer Widerstand.
    Mehrere Rebellengruppen haben sich formiert.
    Ausgerüstet sind sie mit modernster Technologie und neuen Waffen.
    Und woher diese Waffen kommt und woher die Technologie stammt, das bleibt vorerst ein Rätsel.
    Es berichtet Christoph Plathe.
    Ein gutes Jahr ist es her, dass Laurent-Désiré Kabila in Kinshasa einmarschierte und sich zum Präsidenten ausrufen ließ.
    Im Osten des ehemaligen Sair, dort wo Kabila und seine Kampfgefährten
    im Oktober 1996 ihren Guerillakrieg gegen den Diktator Mobutu begannen, herrschen wieder bürgerkriegsähnliche Zustände.
    In die Kivu-Provinzen um die Städte Bukavu und Goma kommen Journalisten nur selten, das Fotografieren ist verboten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen werden argwöhnlich überwacht.
    Denn in der Kivu-Region konzentriert sich der bewaffnete Widerstand gegen Kabila und seine Leute.
    Außerhalb der größeren Städte
    ist es gefährlich zu reisen.
    Immer wieder werden Busse aufgehalten, Reisende ausgeraubt oder gar massakriert.
    Drei bis vier Gruppen sind es, die die Kivu-Provinzen an den Grenzen zu Burundi, Ruanda und Uganda unsicher machen.
    Da sind die Mai-Mai, traditionelle Krieger, die einst mit Kabila gegen Mobutu kämpften und nun gegen ihn.
    Die Mai-Mai inszenieren Kulthandlungen, nach denen sie, so ihr Glaube, gegen die Kugeln der Gegner gewappnet sind.
    Dann gibt es die Intara-Hambe-Militionäre.
    Sie organisierten 1994 die grausamen Massaker an Tutsi und moderaten Hutu in Ruanda.
    Später flohen sie nach Zaire, wo einige von ihnen geblieben sind.
    Soldaten der früheren ruandischen Armee treiben ebenfalls ihr Unwesen gemeinsam mit versprengten Grüppchen von Mobutu-Soldaten, die bei der großen Flucht gen Westen nicht mehr das rettende Schiff oder Flugzeug erreichten.
    All diese Rebellen stehen mit dem Rücken zur Wand.
    Sie haben nichts zu verlieren.
    Sie sind beseelt vom Hass auf Kabila und seine Helfer, und sie wollen Terror verbreiten.
    Die kongolesische Händlerin Marian aus Goma erlebte vor zwei Wochen eine Situation, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Der Kleinbus, mit dem sie von Goma aus ins sichere Nachbarland Uganda fahren wollte, wurde mitten im Virunga-Nationalpark von zwei Kabila-Soldaten angehalten.
    Wir dachten, unser letztes Stündlein habe geschlagen, erzählt sie.
    Die Passagiere wurden zum Aussteigen gezwungen und sollten den Soldaten Geld geben.
    Urplötzlich tauchten zwei weitere Bewaffnete auf.
    Die sprachen Kiswaheli mit ruandischem Akzent, erinnert sich Marian.
    Sie waren intere Hamwe-Militionäre, die im Wald leben und Terroranschläge planen.
    Wie es dann geschah, dass man sie weiterfahren ließ, Marian weiß es nicht.
    Vielleicht hatten, so vermutet sie, die Massakrierer einen freundlichen Tag.
    Aufgefallen ist ihr, dass die intere Hamwe-Militionäre wohlgenährt waren, neue Uniformen und Waffen hatten.
    Woher bekommen die Rebellengruppen dieses Material, fragen sich die Kongolesen.
    Auch eine vom UN-Generalsekretär eingesetzte Untersuchungskommission versucht seit vier Wochen dieser Frage nachzugehen.
    Vieles weist darauf hin, dass ehemalige Höflinge des Diktators Mobutu, die jetzt in Europa im Exil leben, die neuen Ausrüstungen, zu denen sogar Satellitentelefone gehören, finanzieren.
    Nur, wie kommen die Waffen, die Uniformen, die Funkgeräte und die Telefone in den Kongo?
    Vermutlich per Flugzeug.
    Es gibt Dutzende von Landepisten in diesem Teil des Landes und keine flächendeckende Radarkontrolle des kongolesischen Luftraumes.
    Fünf Monate lang wollen die UN-Kontrolleure noch den verschlungenen Schmugglerwegen nachgehen.
    Die Menschen in den Kivu-Provinzen haben Angst.
    Angst vor den nervösen Kabila-Soldaten und Angst vor den Rebellen.
    Der Profit des internationalen Waffengeschäfts auf dem Rücken der Menschen im Kongo.
    Das war ein Bericht von Christoph Plate.
    Ja, wenn Sie zu den geübten Surfern im Internet gehören, dann werden Sie beim folgenden Beitrag von Josef Schweinzer nur milde lächeln.
    Wenn Ihnen aber Internet etwas Neues ist und Sie neugierig darauf sind, dann bekommen Sie hier jetzt einen vielleicht interessanten Hinweis.
    Das weltweite Computernetz, Internet, gilt ja als das Medium der Zukunft.
    Trendforscher meinen sogar, dass das Internet einmal das Fernsehen ablösen wird.
    Bisher ist davon trotz der rasanten Zuwachsraten wenig zu bemerken.
    Der Zugang zum Datennetz ist für die meisten Menschen zu kompliziert.
    Das zu ändern und das Internet einem breiten Publikum zugänglich zu machen, das haben sich die Post und der ORF zum Ziel gesetzt.
    Auf den Postämtern gibt es ab nächster Woche Startpakete zum Datensurfen.
    Dr. Kurt Ostbahn macht den Fernsehspots Stimmung und das hören Sie jetzt auch gleich zu Beginn dieses Beitrags.
    Sehr geehrter Herr Doktor, was ist eigentlich www?
    Nun, es ist kein dreifaches W, sondern heißt World Wide Web und ist nichts anderes als das Internet.
    Und da kommen Sie am einfachsten mit A-Online hinein.
    A-Online, das ist der Internetzugang der Post.
    Das Starterpaket mit Handbuch und CD-ROM gibt's ab nächster Woche an jedem der 2300 Postämter, später kommen Buchhändler, Computerhändler und Versandhäuser dazu.
    Der Clou dabei, Paket kaufen, Software installieren und sofort loslegen.
    Das ist die Devise von Vertriebschef Dieter Hacker.
    Das ist eine wesentliche Vereinfachung auf dem Markt zu vielen verbreiteten Verfahren, wo Sie Bestellformulare bestellen müssen, dann warten, bis sie aktiviert sind, warten, bis Sie das Paket zugeschickt bekommen und so weiter.
    Der entscheidende Vorteil unserer Partnerschaft mit den Postämtern ist, dass es jedem Österreicher ermöglicht, am gleichen Tag innerhalb von Stunden online zu sein und auch schon seine E-Mail-Adresse verwenden zu können.
    Telefonische Hilfe gibt's täglich über ein Callcenter.
    Wer keinen PC hat und sich fürs Internet auch keinen anschaffen will, für den gibt's ab Mitte August ein Zusatzgerät zum Fernseher.
    Das schließt man an Telefondose und Fernseher an, schiebt eine Berechtigungskarte ein und schon kann man mit Fernbedienung und Infrarot-Tastatur im Web surfen.
    Kostenpunkt 7.000 Schilling für das Gerät, 250 Schilling monatlich für den Internetzugang.
    Mit dieser Gebühr ist die Post rund 20 Prozent billiger als der Marktdurchschnitt.
    Die Leitungskapazität wurde kräftig aufgestockt.
    Der Spottname World Wide Wait sollte dann zumindest vom Postnetz her nicht mehr zutreffend sein.
    Die neue Internetvertriebsgesellschaft, die zu 51% von der Post und zu 49% vom ORF gehalten wird, verspricht sich in den nächsten Monaten eine Verdoppelung der Kundenzahl von 40.000 auf 80.000 Internet-Surfer.
    Die nur knapp gehaltene Marktführerschaft vor anderen Internetanbietern wie Magnet und Netway soll ausgebaut werden.
    Wer ihm schnell interessiert, der kann es bleiben lassen.
    Aber auch die Postämter erwarten sich eine Aufwertung.
    Nicht nur der Internetanschluss, auch das TV-Zusatzgerät soll an den Schaltern vertrieben werden.
    Dieses Geschäft ist Teil eines umfassenden Modernisierungskonzepts.
    Die Postämter sollen künftig Telekom-Produkte wie Handywertkarten verkaufen, in eigenen Telekom-Shops soll es Telefon und Zubehör geben.
    Außerdem ist mit der PSK die Einrichtung von Finanzberatungszentren geplant.
    So schaut's aus.
    Ein Date mit den Internetdaten wird für jeden möglich auf den Postämtern in ganz Österreich ab nächster Woche.
    Darüber informiert hat sie Josef Schweizer, unterstützt von einem gewissen Dr. Kurt Ostbahn.
    In der Kreditaffärium eine oberösterreichische Bank gibt es eine überraschende Entwicklung.
    Einer der Festgenommenen hat gestanden, dass die Kredite nicht korrekt vergeben wurden.
    Der Gesamtschaden dürfte fast 200 Millionen Schilling betragen.
    Einzelheiten dazu jetzt noch von Werner Hofer.
    Bis in die späten Abendstunden wurden der ehemalige Bankdirektor, sein Prokurist und ein Wiener Geschäftsmann gestern einvernommen.
    Es geht, wie berichtet, um den Verdacht, dass der Geschäftsmann von dem Christkirchener Geldinstitut Kredite erhielt, ohne dass seine Bonität und seine wirtschaftliche Situation geprüft wurden.
    Auch sei der Aufsichtsrat der Bank getäuscht worden.
    Der ehemalige Prokurist der Bank legte nun gestern ein Geständnis ab, soweit er von den dubiosen Kreditgeschäften eben wusste.
    Das Geständnis deckt sich mit den Ermittlungsergebnissen der Sicherheitsbehörden.
    Aufgrund des Geständnisses wurde der Ex-Bockorist heute enthaftet.
    Er musste allerdings seinen Reisepass abgeben, um ihm eine Flucht ins Ausland unmöglich zu machen.
    Der ebenfalls verhaftete Ex-Direktor der Bank und der Wiener Geschäftsmann beteuern nach wie vor ihre Unschuld.
    Es seien alle Kreditvergaben legal und korrekt erfolgt.
    Die Millionen habe er in seine Firmen gesteckt, sagt der Geschäftsmann.
    Diese Firmen sind inzwischen allerdings in Konkurs gegangen.
    Das Popereignis des Jahres steigt morgen Abend auf dem Flugfeld Civitas Nova in Wiener Neustadt.
    Die Rolling Stones kommen.
    Vor 30 Jahren waren sie der Schreck aller Eltern, heute wackeln die Jungomers begeistert zu den Klängen der Rockmaschine.
    So ändern sich die Zeiten.
    Auch die Stones sind nicht die Alten geblieben, sondern geworden, das aber mit Schwung.
    Roland Schöne lässt die Legende der Rolling Stones erklingen.
    Ein gewaltiger Mythos und das nahezu größte Wirtschaftsimperium des Rock'n'Roll, das sind die Rolling Stones schon seit mehr als zwei Jahrzehnten.
    Immerhin stehen sie bereits seit 1962 auf der Bühne und haben weit über 150 Millionen Tonträger verkauft.
    Doch jetzt, 1998, scheinen die Zahnräder dieser riesigen Entertainment-Maschine mit dem böse Buben-Image brüchig geworden zu sein.
    Nicht nur zahlreiche Konzertausfälle, erst wegen des Unfalls von Keith Richards, dann wegen stimmlicher Schwierigkeiten von Mick Jagger.
    haben dazu beigetragen.
    Auch die sonst euphorischen Kritiken sind bis dato ausgeblieben.
    Selbst wohlwollende Rezensenten schrieben über den Tourneeauftakt in Nürnberg von einem müden Konzert und einer morschen Band.
    Warum Diers mit 50ern bestehende Gruppe immer noch unerbittlich weitermacht, diese Frage allerdings kann ein Mick Jagger kaum verstehen.
    Ich meine, die Leute fragen es immer.
    Es ist sehr seltsam.
    Die Leute fragen es immer, warum man es tun sollte.
    Ich weiß nicht, warum die Leute das immer wissen wollen, erklärt Rolling Stones Sänger Mick Jagger, der mit umgerechnet 2,7 Milliarden Shilling für Generationen ausgesorgt hat.
    Man sieht offenbar Vergleiche zu Menschen, die ihren Alltag gewöhnlich im Büro oder so verbringen, kontert Jagger dann.
    In gewissem Sinn allerdings hat diese Parallele zum Büroalltag eine Berechtigung.
    Denn selbstverständlich steht hinter den Rolling Stones ein gewaltiger Apparat, der an diesem ewigen Revival der Musikstile der 60er und 70er Jahre mitprofitiert.
    Diesmal gehen die Rolling Stones nämlich auf Nummer sicher und spielen größtenteils ihre Superhits wie Satisfaction, Harlem Shuffle oder Brown Sugar.
    Vom Recycling eines Lebensgefühls könnte man da sprechen, mehr denn je, denn mit der Wiederkehr der Mode der 70er Jahre erlebten nicht nur die alten Hits der Stones, sondern auch die von Tina Turner, eine neue Hochkonjunktur, genauso wie von Soul-König James Brown, der versucht, das euphorische Feeling der Seventies zu reproduzieren.
    Auch ehemalige Hitparadenstürmer wie Susi Quatro, Slade oder Gary Glitter erfreuen sich neuer Beliebtheit.
    In Deutschland werden solche Konzerte als ganzes Package für Jung und Alt veranstaltet.
    Einen Abend lang eintauchen in den Glamour vergangener Zeiten lautet das Erfolgsrezept.
    Bei den Rolling Stones freilich liegt der Fall noch ein wenig komplizierter.
    Viele ihrer Nummern, die auf dem alten Rock'n'Blues-Schema aufbauen, funktionieren längst wie unumstößliche Klassiker.
    Und jemand wie Gitarrist Keith Richards scheint die ewige Nachtschicht auf der Bühne unbedingt zu brauchen.
    Wenn du sagst, das ist cool, dann sagst du, okay, dann springst du einfach in den Dressing-Room und gibst einen kurzen Rundown und du weißt, dass du es auf der Bühne machen kannst.
    Es ist nicht so, als hättest du einen riesigen Luftpistolen.
    Du kannst verschiedene Größen von Pistolen reinlegen.
    Ein für viele wahrscheinlich beneidenswerter Luxus also, diese neue Stones-Tournee, bei der es der Gruppe nicht zuletzt darum geht, dem Mythos Rap'n'Roll wieder einmal auf die Sprünge zu helfen, während die aktuelle Popmusik längst andere Wege beschritten hat.
    Die Steine rollen nach Wiener Neustadt und das mit Getöse.
    Das Konzert in der niederösterreichischen Rock-Metropole morgen Abend wird wohl der Abschied Mick Jaggers, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Woods von ihren österreichischen Fans sein.
    Viele von ihnen könnten ja schon ihre Enkelkinder sein, aber auch viele Altersgenossen um die 50 und darüber werden wohl nach Wiener Neustadt pilgern, um die Rolling Stones zu erleben.
    Nikolaus Schauerhuber ist gar schon jetzt in Wiener Neustadt.
    Um die Anreise der Fans bestmöglich zu bewältigen, hat der ÖAMTC gemeinsam mit der Polizei Wiener Neustadt die besten Zufahrtsmöglichkeiten zusammengestellt.
    Von Wien aus über die A2 Abfahrt Wöllersdorf, vom Süden über die Abfahrt Wiener Neustadt West, sowie vom Osten über die B60 und vom Norden über die B17.
    Radio Niederösterreich liefert über eventuelle Staus detaillierte Verkehrsinformationen bis Sonntagfrüh.
    Herwig Moosbacher von der Informationszentrale des ÖAMTC rechnet dank der intensiven Vorbereitungen mit einem reibungslosen Ablauf.
    Wir haben erstens einmal die Verkehrsbeobachtung aus der Luft.
    Unser Stauflieger ist unterwegs und gleichzeitig auch unser Staumotorrad.
    Wir können die Leute vor Ort informieren, wie es aussieht mit dem Stau.
    Der Tipp von uns ist natürlich, rechtzeitig losfahren.
    Je später man nach Wiener Neustadt kommt, desto enger wird es dann wirklich.
    Die Parkplätze sind etwas vom Flugplatz entfernt.
    Man muss rund eineinhalb Kilometer zu Fuß gehen.
    Das sollte man einplanen.
    Also ab 14 Uhr ungefähr sollten wirklich alle Leute drauf losfahren, 16 Uhr ist Einlass.
    Dann geht es sich aber auch lockerer aus zum Konzert.
    Als Alternative zur Anreise mit dem Pkw halten die ÖBB verschiedene Angebote bereit.
    Da gibt es Packages für zahlreiche Sonderzüge aus den Bundesländern sowie ein spezielles Stones-Ticket für den Großraum Wien-Niederösterreich, jeweils inklusive Transfer vom Bahnhof zum Flugfeld.
    Die Stones selbst werden mit Limousinen begleitet von einer Polizeieskorte zum Konzertgelände gebracht.
    Dort wurde bereits seit Anfang der Woche alles bis ins Detail vorbereitet.
    Selbst an die Fußballfans hat man gedacht, Veranstalter Wolfgang Klinger.
    Das ist vor allem für die Leute, die auch nicht gerne im Stau stehen und Fußballfans sind.
    Wir nehmen das Fußballmatch auf um einen dritten Platz und strahlen es danach auf einer vier mal drei Meter großen Leinwand aus.
    Gerüchten zufolge möchte Keith Richards das Match auch während des Konzerts auf einem Bildschirm verfolgen.
    Das kann ich nicht bestätigen.
    Und nachdem man nicht England spielt, wird es sicher nicht so heiß gegessen werden.
    Da reichen sich dann sicher die Zurufe von den Rodis, wie es gerade steht.
    Fernseher auf der Bühne kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
    Lediglich zur Entspannung hinter der Bühne vor dem großen Auftritt bestehen die Stones auf zahlreiche Videospiele und Fernseher sowie auf einem Billardtisch als Sonderausstattung.
    Den Snooker-Tablet haben wir gerade aufgebaut, den haben wir gekriegt.
    Es ist ein absolutes Muss.
    Ohne Belaspie vom rauen Wut vorher gibt es kein Konzert.
    Und das Konzert soll es dann ab 21 Uhr geben, morgen Abend in Wiener Neustadt.
    Der Einlass beginnt bereits um 16 Uhr.
    Ab 19 Uhr spielen die Jaybirds und die Band Paradise Now und dann ab 9 eben die Stones.
    80.000 Fans auf dem Weg nach Wiener Neustadt.
    Der Stau wird grenzenlos sein, bevor morgen Abend die Rolling Stones losdonnern.
    Es gibt einen Weg, dem Stau und dem Gedränge um die besten Plätze zu entgehen und das Spektakel hautnah mitzuerleben.
    Um 15.000 Schilling gibt es das King of Rock'n'Roll Ticket.
    Das kann man sich aber auch schenken lassen von einem Geschäftspartner zum Beispiel, der sich damit verwöhnen will.
    Und Ö3 bietet die Chance zu diesem Ticket bei einem Gewinnspiel.
    Ein Luxus, sicher.
    Wer sich aber diesen Luxus aus welchen Gründen leistet, das erzählt Ihnen Michael Czocklich.
    Was für die drei Tenöre recht ist, kann für die Rolling Stones nur billig sein, dachten die Veranstalter und erfanden das King of Rock'n'Roll Ticket.
    Um 15.000 Schilling gibt es dafür Luxus pur.
    Anreise mit der feinen Limousine und dem Hubschrauber, Ehrenrunde über dem Veranstaltungsgelände inbegriffen.
    Essen und Trinken vom feinsten zu rockigen Klängern in der regensicheren Loge.
    Heimwärts geht's im Luxusbus.
    150 Stück dieses Tickets wurden aufgelegt und gingen weg wie die warmen Semmeln.
    Wer leistet sich solchen Luxus?
    Teilweise echte alte Fans, die sich das einmal in ihrem Leben auch mal geben wollen.
    Teilweise sind es Firmen, die Besucher einladen.
    Und dann sind es Leute, die wahrscheinlich auch gerne gut sehen und gut gesehen werden wollen.
    Sagt Andreas Ecker vom Veranstalter des Stones-Konzerts der Firma Rock Production.
    Und er erzählt, wer kommt.
    Klarerweise jene Firmen, die in irgendeiner Form beim Event beteiligt sind, sei es Sponsoren wie die Bank Austria oder Kika.
    Es kommt Herr Lauder in Begleitung.
    Das ist bunt gemischt.
    Niki Lauder hat wie andere VIPs auch sein Ticket nicht selbst bezahlt.
    15.000 Schilling wären ihm, dem Sparmeister, zu teuer, sagt Lauder am Autotelefon.
    15.000 Schilling kostet das Ticket?
    Ja.
    Ich bin schon ein Rolling Stones Fan, aber ob ich dafür 15.000 Schilling ausgeben würde als Sparmeister, haben Sie schon recht, das würde ich mir zweimal überlegen.
    Immer mehr Menschen denken anders als Lauda und leisten sich das Luxusticket der Marke King of Rock'n'Roll.
    Sie liegen im Trend der Zeit, sagt Veranstalter Egger.
    Vorbei die Zeiten, wo Konzert noch Konzert war.
    Der Kunde will ein komplettes Erlebnisangebot, schließlich geht es um seine Freizeit.
    Es wird die Nachfrage nach einem Gesamterlebnis immer größer und es reicht heutzutage nicht mehr, einfach nur ein Konzert zu verkaufen, schon gar nicht dann, wenn es auf der grünen Wiese stattfindet, sondern es gibt immer mehr Leute, die eigentlich ein spezielles Service rundherum wollen.
    Corporate Entertainment nennt sich dieser neue Markt und er boomt.
    Vorbild sind die, wie die Schwammerln aus dem Boden schießenden Freizeitparks.
    Die hüpfen uns vor, wie es geht, meint Ecker.
    Und ob Stones oder Elton John, Christmas in Vienna, drei Tenöre oder die Formel 1 mit dem Paddock-Club und bis zu 100.000 Chilling-Eintritt, viele Veranstalter hüpfen hinterher.
    Ausgenommen blieb davon bisher die Hochkultur.
    Ich kann Ihnen nicht genau sagen, warum es das im Bereich Hochkultur nicht gibt.
    Ich kann mir nur vorstellen,
    dass für viele traditionelle Klassikveranstalter die Verbindung von Kultur mit Kommerz eine Hürde darstellt, ein Ticket für eine Kulturveranstaltung gemeinsam mit einem kommerziellen Angebot anzubieten.
    Ich glaube aber, dass hier ein Umdenken Platz greifen wird.
    Ecker weiß, wovon er spricht.
    Schließlich sind die Komplett- und Luxusangebote ein gutes Geschäft.
    Natürlich gibt es bei Packages vor allem wie King of Rock'n'Roll
    einen zusätzlichen Gewinn- oder Deckungsbeitrag, der bei ungefähr jeweils einem Drittel des Kaufpreises liegt.
    Nüchtern und als Geschäft sieht auch Oberstron Mick Jagger die Konzerttournee.
    So sagte er kürzlich in einem Interview, viele Leute wollen uns live sehen, also tun wir ihnen den Gefallen und kassieren Geld dafür.
    Und jetzt noch einmal Nachrichten.
    Nordirland.
    Das Kräftemessen zwischen protestantischen Extremisten und der Polizei in Portadown geht weiter.
    An die 25.000 Mitglieder des Oranierordens haben sich vor Straßensperren der Polizei versammelt.
    Am kommenden Wochenende soll die bisherige Marschsaison der Oranier ihren Höhepunkt erreichen.
    Mehr als 550 Veranstaltungen sind geplant.
    Jugoslawien.
    Die Kosovo-Mission des Generalsekretärs des österreichischen Außenministeriums, Botschafter Albert Rouen, geht weiter.
    Rouen sprach in Pristina mit den Spitzenvertretern der drei wichtigsten Gruppen der Kosovo-Albaner.
    Er forderte die Albaner-Gruppen auf, einen politischen Konsens zu finden, um dadurch den Vertretungsanspruch gegenüber Belgrad zu wahren.
    Das Wetter heute Nachmittag überwiegend bewölkt und besonders an der Alpen-Nordseite ein paar Regenschauer.
    Im Süden Österreichs zeitweise auch sonnig.
    Lebhafter Wind und Temperaturen in den Alpen nur um 17 Grad, im Donauraum bei 21, im Süden um 24 Grad.
    Auch am Wochenende wechselhaft.
    Das war das Mittagschanal.
    Tontechnik Franz Trinker, Mikrofon Hubert Arnem-Ellissen und die Verantwortung für die Sendung Ilse Oberhofer.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Stibor, Jörg [Gestaltung]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    IHS untersucht Steuerbelastung im internationalen Vergleich
    Mitwirkende: Vockenhuber, Hans [Gestaltung] , Felderer, Bernhard [Interviewte/r]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Wirtschaftspolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Qualität im Tourismus
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Tourismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wertstellung von Banküberweisungen
    Mitwirkende: Roth, Gerhard [Gestaltung]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Ungarn
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Urlaubszeit: Hochsaison für Einbrecher
    Mitwirkende: De Gennaro, Katja [Gestaltung] , Klein, Kurt [Interviewte/r]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Straftaten ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Außenpolitik für Kinder: Das Weltkugelbuch
    Mitwirkende: Vass, Elisa [Gestaltung] , Klima, Viktor [Interviewte/r] , Schüssel, Wolfgang [Interviewte/r] , Schüssel, Daniel [Interviewte/r]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Literatur ; Außenpolitik ; Parteien / SPÖ ; Parteien / ÖVP ; Printmedien ; Kinder und Jugend ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Situation in Nordirland
    Mitwirkende: Baminger, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Europajournal-Trailer
    Mitwirkende: Krebs, Cornelia [Gestaltung]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kontinente / Europa
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Freundschaftsvertrag zwischen Italien und Libyen
    Mitwirkende: Frauscher, Reinhard [Gestaltung]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Italien ; Libyen
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neuer Rebellenaufstand im Kongo
    Mitwirkende: Plate, Christoph [Gestaltung]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Straftaten ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kongo
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Internetanschluß via Post
    Mitwirkende: Schweinzer, Josef [Gestaltung]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medien und Kommunikation ; Internet ; Post ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Geständnis Oberösterreichische Bank
    Mitwirkende: Hofer, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Justiz und Rechtswesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Oberösterreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Die Faszination der Alten im Popbusiness
    Mitwirkende: Schöny, Roland [Gestaltung] , Jagger, Mick [Interviewte/r]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; U-Musik ; Moderne Musikformen - Pop ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorschau auf Wiener Neustadt-Konzert
    Mitwirkende: Schauerhuber, Nikolaus [Gestaltung] , Klinger, Eva Maria [Interviewte/r]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; U-Musik ; Kulturveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Niederösterreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wirtschaftsfaktor Pop
    Mitwirkende: Csoklich, Michael [Gestaltung] , Lauda, Niki [Interviewte/r] , Egger, Andreas [Interviewte/r]
    Datum: 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; U-Musik ; Wirtschaft ; Kulturveranstaltung ; Moderne Musikformen - Pop ; Wirtschaftspolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1998.07.10
    Spieldauer 00:55:59
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1998.07.10 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-980710_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt