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Marker setzen in: Mittagsjournal 1996.10.24
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Herzlich willkommen zum Mittagsjournal.
Wie grüßt Sie Hans Christian Scheidt?
Wir haben eine Fülle von Informationen für Sie parat und das sind die Themen.
Familienminister Bartenstein denkt an einen teilweisen Ersatz für die im Zuge des Sparpakets gestrichene Geburtenbeihilfe.
Einige tausend Lehrlinge finden derzeit keine Arbeit, ein gesellschaftspolitisch brisantes Problem.
Wir beleuchten die Situation der Betroffenen.
Die Lohnverhandlungen der Handelsangestellten beginnen heute vor dem Hintergrund der Diskussion über eine Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten.
Was passiert mit den Zusatzpensionen, die den Mitarbeitern der Wirtschaftskammern vertraglich zugesichert sind?
Innerhalb der Kammerorganisation laufen darüber jetzt Debatten.
Wie sieht der Straßenverkehr im Jahr 2020 aus?
Eine Frage, mit der sich Experten beschäftigt haben.
Ergebnisse einer Studie wurden heute von der Energieverwertungsagentur und der Technischen Universität Graz vorgestellt.
Die Beziehungen zwischen der aus Serbien und Montenegro bestehenden Bundesrepublik Jugoslawien und Österreich sollen normalisiert werden.
Dazu dient der Besuch des Belgrader Außenministers Milutinovic heute in Wien.
Die rivalisierenden Kurdengruppen im Nordirak haben einen Waffenstillstand vereinbart.
Weiteres Auslandsthema ist das Gedenken an den vor einem Jahr ermordeten Ministerpräsidenten Rabin in Israel.
Und eine Schlagzeile aus dem theologischen und wissenschaftlichen Bereich Papst Johannes Paul II.
hat jetzt die auf Charles Darwin zurückgehende Evolutionstheorie als mit dem christlichen Glauben teilweise vereinbar anerkannt.
Darwins Arbeit von der Entstehung der Arten war jahrelang als Widerspruch zur biblischen Schöpfungsgeschichte verstanden worden.
Auch darüber werden wir im heutigen Mittagschanal berichten.
Österreich.
Es wird ab 1.
Jänner kommenden Jahres einen Mutter-Kind-Pass-Bonus in der Höhe von 2000 Schilling geben.
Damit soll zusätzlich zum Angebot der kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere und Kleinkinder ein finanzieller Anreiz für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen geschaffen werden.
Dies hat heute Familienminister Bartenstein angekündigt.
Es gab berechtigte Befürchtungen, dass nach dem Wegfall der Geburtenbeihilfe die Untersuchungsdisziplin zurückgehen könnte.
Durch die Schaffung eines Bonus ist zu hoffen, dass die hohe Untersuchungsfrequenz in Österreich mit fast 100 Prozent erhalten bleibt.
Für die 270.000 Handelsangestellten beginnen heute in Wien die Lohnverhandlungen.
Die Gewerkschaft fordert 4,5 Prozent mehr Lohn.
Getrennt von den Tarifverhandlungen soll die umstrittene Frage der neuen Öffnungszeiten erörtert werden.
Österreich-Jugoslawien.
In Wien soll heute ein weiterer Schritt gesetzt werden, um die Beziehungen zwischen Österreich und der Bundesrepublik Jugoslawien zu normalisieren.
Der jugoslawische Außenminister Milutinovic trifft mit Bundeskanzler Wranicki und Außenminister Schüssel zusammen.
Milutinovic ist das erste Regierungsmitglied der aus Serbien und Montenegro bestehenden Bundesrepublik Jugoslawien, das seit Ausbruch des Balkankrieges Österreich einen offiziellen Besuch abstattet.
Die bilateralen diplomatischen Beziehungen wurden 1992 abgebrochen.
Österreich hat Jugoslawien erst im April dieses Jahres anerkannt.
Deutschland Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen in Hessen geht es auch in bayerischen Metallbetrieben.
Betriebsräte und die Gewerkschaft IG Metall haben heute früh in Schweinfurt und Nürnberg mehrere tausend Beschäftigte zu Protestaktionen und Informationsveranstaltungen gegen die Kürzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall aufgerufen.
In Nürnberg zogen schon heute früh mehrere hundert Beschäftigte des Elektrozulieferers Alcatel Cell mit Transparenten und Fackeln zu einem symbolischen Streikbeginn auf.
In München beginnt heute der sechste deutsche AIDS-Kongress.
Mehr als 1500 Wissenschaftler wollen über bessere Behandlungsmethoden und über die Frage diskutieren, wie die Überlebenszeit HIV-infizierter Personen verlängert werden kann.
VATIKAN
Papst Johannes Paul II.
hat die Evolutionstheorie von Charles Darwin anerkannt.
In einer Botschaft an die Mitglieder der päpstlichen Akademie der Wissenschaften erklärt der Papst, neue Erkenntnisse führten zu der Feststellung, dass diese Theorie mehr als eine Hypothese sei.
In italienischen Zeitungskommentaren ist von einer spektakulären Wende die Rede.
Die Aussage des Papstes wird mit der Rehabilitierung Galileo Galileis verglichen.
Die von Darwin 1859 veröffentlichte Arbeit von der Entstehung der Arten war lange als Widerspruch zur biblischen Schöpfungsgeschichte begriffen worden.
Die Theorie erklärt den Menschen nicht als unmittelbares Geschöpf Gottes, sondern als Produkt eines Evolutionsprozesses.
Polen.
Gegen den massiven Widerstand der katholischen Kirche wird in Polen das Abtreibungsrecht liberalisiert.
Das Abgeordnetenhaus in Warschau überstimmte mit 228 zu 195 Stimmen bei 16 Enthaltungen ein Veto des Senats gegen die Gesetzesänderung.
Präsident Kwasniewski hat bereits angekündigt, das neue Gesetz unterschreiben zu wollen.
Bisher war ein Schwangerschaftsabbruch nur bei Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Mutter, unheilbarer Krankheit des Kindes oder nach einer Vergewaltigung zulässig.
Schon im August hat das Abgeordnetenhaus ein neues Gesetz beschlossen, das Frauen bei schwierigen Lebensumständen oder sozialen Problemen bis zur 12.
Woche einen Abbruch der Schwangerschaft erlaubt.
Gegen die Liberalisierung des Abtreibungsrechtes hat vor allem die römisch-katholische Kirche in Polen mobil gemacht.
Nahe Osten.
Die palästinensischen Autonomiegebiete sind seit Mitternacht wieder von der Armee abgeriegelt worden.
Dadurch können tausende Palästinenser aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen nicht zu ihren Arbeitsplätzen in Israel gelangen.
Begründet wird die Absperrung damit, dass Informationen über unmittelbar bevorstehende Anschläge der Palästinenser vorliegen.
Österreich.
Am Abend werden an mehr als 150 Schulstandorten in Niederösterreich, aber auch in anderen Gemeinden in ganz Österreich Feuer entzündet.
Sie sollen ein gemeinsames Zeichen der Wertschätzung für Österreich sein.
Das Urfeuer wurde schon in der vergangenen Woche in der Osterreiche Gemeinde Neuhofen an der Ips entzündet und in alle Regionen der Republik weiter befördert.
Und jetzt weiter zu Herbert Carters.
Er liefert die Wetterprognose.
Im Großteil Österreichs gibt es heute und auch morgen klassisches herbstliches Hochdruckwetter, mit etwas Nebel in den Tälern und viel Sonne auf den Bergen.
Die vergangene Nacht war schon sehr kalt, auf minus 5 Grad sind die Temperaturen im Lungau gesunken, in den meisten Alpentälern gab es zumindest leichten Frost.
Und so sieht es derzeit aus in den Landeshauptstädten.
Wien und Eisenstadt stark bewölkt 10 Grad, St.
Pölten bedeckt 8, Linz wolkig 10, Salzburg wolkenlos 8, Innsbruck und Bregenz heiter 8, Graz wolkig 6 und Klagenfurt heiter 5 Grad.
Im Großteil Niederösterreichs, des Burgenlandes, Wien und in den flachen Regionen der Steiermark bleibt es heute meist bewölkt.
Die Sonne kommt nur zeitweise zum Vorschein.
Im übrigen Land bleibt es hingegen sonnig.
Die noch bestehenden Nebelfelder sollten sich auflösen.
Am längsten wird es im Rheintal und im Murmürz- und Enztal dauern.
Die höchsten Temperaturen sind weit gestrahlt.
In den Nebelzonen gibt es oft nur 4 Grad, im bewölkten Osten 12 und in den sonnigen Tälern sind bis zu 14 oder 15 Grad möglich.
Der Wind verschärft die Kälte, er kommt aus Nord bis Ost und weht besonders im Alpenvorland und auf den Bergen Ostösterreichs recht lebhaft.
Die kommende Nacht wird wiederum sehr kalt, bei klarem Himmel sind minus 6 bis plus 2 Grad zu erwarten, bei einer schützenden Nebel- oder Wolkenschicht plus 6 oder 7 Grad.
Morgen wird das Wetter dann nicht viel anders sein als heute.
Nur der Nebel und der Hochnebel, die werden beständig und wahrscheinlich das gesamte Flachland Ostösterreichs und der Steiermark erfassen.
Sonst wird es aber wieder sehr sonnig.
Der Wind tritt auf Südost und die Temperaturen reichen bei Nebel nur knapp über 0 Grad, bei Sonne etwa 15 und in 2000 Metern 5 Grad.
Nur im Osten bleibt es in der Höhe etwas kälter.
Und nun noch ein kurzer Ausblick auf das Wochenende.
Da gibt es etwas weniger Sonne, denn die Nebelzonen werden größer und beständiger und von Westen her ziehen einige Wolken auf.
In Vorarlberg und Tirol könnte es sogar ein wenig regnen.
Danke Herbert Carters.
Jetzt zur ausführlichen Mittagsjournal-Berichterstattung.
Seit das Sparepaket in Kraft ist, hat die Bundesregierung den Familien die Geburtenbeihilfe von 15.000 Schilling gestrichen.
Für den von der ÖVP gestellten Familienminister Martin Bartenstein war das natürlich unangenehm, hat doch seine Partei die Familienförderung besonders groß auf ihre Fahnen geschrieben.
Nun nimmt Bartenstein den einen Familiengeld weg, um für die Untersuchungen mit dem Mutter-Kind-Pass anderen Familien doch einen Bonus auszahlen zu können, berichtet Wolfgang Fuchs.
Seit 1974 gibt es die ärztlichen Untersuchungen von Schwangeren und Kleinkindern mit dem Mutter-Kind-Pass.
Fast 100 Prozent der Familien beteiligen sich und kassierten bisher dafür als Prämie eine erhöhte Beihilfe.
Badenstein befürchtet, dass die Beteiligung sinkt, wenn es kein Geld mehr dafür gibt.
Daher wird ab kommendem Jahr jede Mutter 2.000 Schilling bekommen, wenn sie sich und ihr Baby weiter untersuchen lässt.
Die Prämie gibt es mit Vollendung des ersten Lebensjahres, also frühestens im Jänner 1998.
Finanziert werden die zusätzlichen Kosten durch eine Verschlechterung bei der Familienbeihilfe.
Bisher wurde bei 10-Jährigen die höhere Familienbeihilfe von 1.550 Schilling ab Jahresbeginn ausbezahlt, in Zukunft erst mit Erreichen des 10.
Geburtstages.
Die Ersparnis 115 Millionen Schilling.
Und Badenstein hat auch erreicht, dass die Ärzte auf Honorarerhöhungen bei Sonderleistungen verzichten.
Das bringt den Rest für die neue 2.000 Schilling Prämie.
Längerfristig will Familienminister Badenstein die Mutter-Kind-Untersuchungen modernisieren.
Dabei wird auch der seit 20 Jahren bestehende gelbe Pass verschwinden.
Wir haben ja noch immer diese zwei wunderschönen Pässe in der herkömmlichen Form, wo ein guter Teil der ärztlichen Tätigkeit in Anführungszeichen damit aufgeht, dass da irgendwelche Stempel hineingestempelt werden, irgendwelche Untersuchungen und Untersuchungsergebnisse händisch eingetragen werden.
Meine Damen und Herren, das muss schlicht und ergreifend auf EDV umgestellt werden.
Hier wünsche ich mir eine Mutter-Kind-Pass-Chip-Karte.
Die Umstellung wird in zwei bis drei Jahren möglich werden, hofft Batenstein.
Dann wird man auch über eine Änderung der Untersuchungen nachdenken.
Geplant sind etwa schmerzlose Krebsuntersuchungen bei Babys, die bisher nur freiwillig und auf Privatkosten möglich sind, Wolfgang Fuchs berichtete.
Das neue Mietrecht ist kaum drei Jahre alt und schon zeichnet sich eine größere Reform dieses Gesetzes ab.
Das dringendste Problem sind befristete Mietverträge, die kommenden März auslaufen.
Gemäß Mietrecht dürfen sie nur unbefristet oder überhaupt nicht verlängert werden.
Bisher hat die SPÖ eine Änderung dieses Punktes abgelehnt.
Doch jetzt bringt der Wohnbausprecher der größeren Koalitionspartei, Kurt Eder, von der SPÖ einen Vorschlag, der die Diskussion in Gang setzen dürfte, Josef Schweizer berichtet.
Das neue Mietrecht war eine Lösung, aber wie jeder Kompromiss nicht ideal.
Das ist heute die Einschätzung von SPÖ-Wohnbausprecher Kurt Eder.
Und bei einer Studienreise des Vereins für Wohnbauförderung nach Zürich macht Eder einen neuen Kompromissvorschlag.
Erstens, die Regeln für befristete Verträge sollen vereinheitlicht und vereinfacht werden.
Und zweitens, das Zu- und Abschlagssystem für die Berechnung des Mietzinses soll einfacher werden.
Zum Punkt 1, den Befristungen.
Derzeit gelten für Mietwohnungen und Eigentumswohnungen unterschiedliche Vorschriften, selbst wenn sie in einem und demselben Haus liegen.
So dürfen derzeit Mietwohnungen nur einmal auf genau drei Jahre befristet werden, Eigentumswohnungen aber beliebig oft hintereinander und das jeweils bis zu zehn Jahren.
Edas Anregung lautet so.
Als Lösungsvariante könnte ich mir hier vorstellen zum Beispiel für alle Objekte eine einheitliche Mindestbefristung von drei Jahren vorzusehen, wo allerdings bei den mietzinsgeregelten Wohnungen eine klare Mietzins-Obergrenze für den befristeten Vertrag vorgesehen wird, in dem entweder ein Abschlag vom Richtwert, also nicht von der Miete, sondern vom Richtwert,
oder ein Zuschlag zum jeweiligen Kategorie Mietzins vereinbart werden muss.
Und Verlängerungsmöglichkeiten oder automatische Verlängerungen bis zur Höchstdauer von zehn Jahren könnte man hier dann vorn sehen.
Also flexible Befristungen von drei bis zehn Jahren und fixe Höchstmieten, die noch unter den Richtwerten liegen.
Und das sowohl für Miet- als auch Eigentumswohnungen, die mit Fördermitteln errichtet worden sind.
Mit diesem Vorschlag des SPÖ-Wohnsprechers kommt zwar Bewegung in die Diskussion, einfacher wird die Sache aber nicht.
Edas Gegenüber in der ÖVP, Walter Schwimmer, verlangt nämlich die einvernehmliche Verlängerung, also nur dann, wenn der Hausherr zustimmt.
Außerdem kann er sich wohl mit Zins-Obergrenzen kaum abverantworten.
Außerdem kann er sich wohl mit Zins-Obergrenzen kaum anfreunden.
Aber auch Edas Parteifreunde selbst, die Wiener SPÖ, fährt einen anderen Kurs.
Sie hat überhaupt die Abschaffung von Befristungen gefordert.
Eda dazu?
Das ist ein Vorschlag, den ich jetzt einmal gemacht habe und ich weiß, dass dieser Vorschlag natürlich jetzt in einer Zeit schwieriger Koalitionsverhandlungen auf Wiener Ebene kommt, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man auf diesem Koalitionsverhandlungsgebiet auch diese Überlegungen zunächst einmal vielleicht theoretisch miteinbezieht.
Klar ist damit jedenfalls eines, die Diskussion um ein nunmehr viertes Wohnrechtsänderungsgesetz ist eröffnet.
Seit etwa einem Jahr gibt es in Österreich mehr Lehrstellensuchende als offene Lehrstellen und die Kluft wird zunehmend größer.
Ende September waren beim Arbeitsmarktservice rund 8.000 Lehrstellensuchende gegenüber nur 3.300 offenen Lehrstellen registriert.
Das AMS hat daher die Förderungen für die Lehrlingsausbildung von 200 auf 300 Millionen Schilling aufgestockt.
Auf der Regierungs- und Sozialpartner-Ebene gab es zum Thema Lehrlingsmisere bisher aber nur Absichtserklärungen.
Einigkeit besteht in dem Punkt, dass es zu einem Lastenausgleich kommen muss zwischen jenen Betrieben, die Lehrlinge ausbilden, und jenen, die das nicht tun.
Differenzen gibt es bei der Form dieses Ausgleichs.
Gewerkschaft und Arbeiterkammer verstehen unter Lastenausgleich einen Fonds, den jene Unternehmen speisen müssen, die keine Lehrlinge ausbilden.
Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung wollen dagegen Steuererleichterungen für die Betriebe, die Lehrlinge ausbilden.
Da in dieser Frage seit Monaten nichts mehr weiter geht, wodurch auch andere Reformen für Lehrlinge blockiert werden, greifen Länder und Gemeinden zur regionalen Selbsthilfe.
Mehr dazu von Karin Gultenschuh.
Plus ein Lehrplatz nennt das Land Steiermark seine Aktion zur Bekämpfung des akuten Lehrstellenmangels.
Unternehmer, die heuer einen Lehrling mehr einstellen als im Vorjahr, werden belohnt.
Sie erhalten drei Jahre lang für diese zusätzliche Lehrstelle 1.000 Schilling pro Monat, das heißt insgesamt 36.000 Schilling.
Das Land hat mit dieser Aktion bisher über 500 neue Arbeitsplätze gefördert.
Eine Überbrückungshilfe, die bis Ende 1996 befristet ist.
Neuland in der öffentlichen Verwaltung betritt das Burgenland.
Erstmals sollen Lehrlinge im Landesdienst ausgebildet werden.
Das Land übernimmt dabei die erste unproduktive und deshalb kostenintensive Hälfte der Lehrzeit.
Nach eineinhalb Jahren sollen die Lehrlinge an private Unternehmen vermittelt werden und dort ihre Ausbildung beenden.
Angeboten werden die Berufe Gärtner, Mechaniker, Koch, technischer Zeichner und Maurer.
Bürokaufleute will das Land nicht ausbilden, weil hier bereits ein Überangebot besteht.
Bisher haben sich 25 Jugendliche um eine Lehrstelle im burgenländischen Landesdienst beworben.
Einen rechtlichen Haken hat das Modell allerdings.
Lehrverhältnisse können nur in beiderseitigem Einvernehmen gelöst werden.
Der Lehrling kann also nicht gezwungen werden, nach der Halbzeit in die Privatwirtschaft zu wechseln.
In Wien suchen rund 700 Mädchen und Burschen eine Lehrstelle.
Deshalb ist der Stadtschulrat aktiv geworden.
200 Jugendliche nützen die neu geschaffene Möglichkeit, zweimal wöchentlich die Berufsschule zu besuchen, obwohl sie keine Lehrstelle haben.
Großteils werden sie auf ihren Wunschberuf vorbereitet.
Als Notlösung sei dieses System sehr gut angekommen, heißt es im Landesschulrat.
Durch die Kontakte in der Schule könnten die Jugendlichen besser beraten werden und etliche hätten mittlerweile sogar eine Lehrstelle gefunden.
Auch einzelne Gemeinden versuchen sich als Ersthelfer in der Lehrlingsmisere.
Sie refundieren Lehrlingsausbildern die Kommunalsteuer.
Das sind pro Lehrling rund 2.500 Schilling im Jahr.
In Grieskirchen in Oberösterreich wird die anteilige Kommunalsteuer für jede neue Lehrstelle rückerstattet.
In Wolfhut in Vorarlberg bekommen die Betriebe die Kommunalabgabe für alle Lehrlinge zurück, als auch für jene, die im zweiten oder dritten Lehrjahr sind.
Die Mindereinnahmen gleicht die Gemeinde durch eine Erhöhung der Grundsteuer und Umweltabgaben aus.
Ein Bericht von Karin Guldenschuh war das stimmlich unterstützt von Werner Löw.
Heute Nachmittag beginnen die Lohnverhandlungen für den Handel.
Die Gewerkschaft verlangt für die etwa 450.000 betroffenen Beschäftigten eine Erhöhung der Mindestlöhne von 4,5 Prozent.
Den Unternehmern ist das aber zu viel.
Überschattet dürften die Verhandlungen von der Debatte um die Ladenöffnungszeiten werden.
Nach wie vor gibt es in der Frage Zuschläge und Freizeit keine verbindliche Einigung.
Und seit gestern steht auch wieder die Rahmenöffnungszeit zur Diskussion.
Michael Czoklich analysiert im folgenden Beitrag den Stand der Verhandlungen und ob die Reform die Bezeichnung Flexibilisierung auch verdient.
Die Ladenöffnungszeiten beschäftigen seit Jahrzehnten die Gemüter und die Gerichte.
Weil er sich über das damalige Gesetz hinwegsetzte, war der frühere Salzburger Landeshauptmann Haslauer sogar mit einer Verfassungsklage konfrontiert.
1989 stellte der Verfassungsgerichtshof fest, die abendliche Geschäftssperre widerspreche dem Grundsatz der Erwerbsfreiheit.
Und doch bedurfte es des Anstoßes aus Deutschland, um auch bei uns die Diskussion wieder zu beschleunigen.
Unter nachbarlichem Druck und die abfließende Kaufkraft vor Augen einigten sich die Sozialpartner überraschend schnell auf neue Eröffnungszeiten.
Wirklich liberalisiert wurde das Aufsperren aber nur am Samstag.
Das ist künftig jeden Samstag bis 17 Uhr möglich.
An Werktagen bleibt mit 1930 alles beim Alten.
Für die Experten ist die Regelung trotzdem ein Durchbruch, wenn auch längst überfällig.
In einer Marktwirtschaft zählt der Wille des Konsumenten.
Wer ihn ignoriert, geht als Unternehmer unter, sagen sie.
Noch dürften das nicht alle Unternehmer verstanden haben.
Wie anders ist es zu erklären, dass gerade die kleinen, selbstständigen Betriebe vehement gegen eine großzügigere Flexibilisierung stimmten.
Und über die Bühne sind die neuen Öffnungszeiten noch lange nicht.
Denn die Gewerkschaft verlangt für die Handelsangestellten eine verbindliche Regelung der Zuschläge und der Freizeit.
So soll es für am Abend oder am Samstagnachmittag gearbeitete Zeiten Zuschläge geben, die aber dann geringer ausfallen, wenn die so erworbene Freizeit in Zusammenhang mit einem Wochenende konsumiert wird.
Dieser bereits ausgehandelte Kompromiss wurde von der Unternehmerseite als zu kompliziert und unverständlich abgelehnt.
Einen neuen Verhandlungstermin gibt es bis jetzt noch nicht.
Und gestern Nachmittag platzte in die gespannte Stimmung ein neuer Stolperstein.
Wirtschaftsminister Fahrenleitner teilte mit, die Rahmenöffnungszeit im Gesetzesentwurf wieder von 60 auf generell 66 Stunden verlängert zu haben.
66 Stunden galten bis jetzt nur für den Lebensmittelhandel.
Die Kammer ist empört, das sei nicht vereinbart gewesen.
Sie fürchtet, dass deshalb das ganze Paketladenöffnung doch noch platzen könnte.
Wirtschaftsminister Farnleitner musste seinen Termin für neue Öffnungszeiten, den 1.
November, bereits einmal verschieben.
1.
Jänner 1997 heißt jetzt das Ziel.
Doch angesichts der jüngsten Entwicklung wackelt auch dieser.
Und wie weit die derzeitige Situation die heute beginnenden Kollektivvertragsverhandlungen beeinflusst, bleibt abzuwarten.
Noch sei das Gesprächsklima unbelastet, heißt es.
Heute Nachmittag beginnen also die Lohnverhandlungen der Handelsangestellten.
Michael Czoklich berichtete.
Wie entwickelt sich der Verkehr bis ins Jahr 2020 in Österreich?
Werden wir in Abgasen ersticken oder nehmen diese gar ab?
Diese Fragen versucht eine gemeinsame Studie von Energieverwertungsagentur und Technischer Universität Graz zu klären, die vom Verkehrsministerium in Auftrag gegeben wurde.
Etwa 20 Experten aus Wirtschaft und Verkehr wurden für diese Studie befragt.
Helmar Poschner berichtet.
Der dominante Pkw-Verkehr wird weiter dominant bleiben.
Bis 2020 soll er um ein Drittel zunehmen, sagt die Studie.
Noch stärker wird das Wachstum bei den Motorrädern.
Der Boom wird anhalten, der Bestand sich verdoppeln, so die Prognose.
Der stärkste Zuwachs wird aber in der Luft erwartet.
Mit 90 Prozent Wachstum rechnen die Experten beim Flugverkehr.
Diese Zunahme des Verkehrs auf der Straße und in der Luft bedeutet, dass die Abgase weiter steigen werden, trotz strenger Abgasnormen und anderer strenger Auflagen.
Allerdings, so die Experten, wird der Anstieg der Schadstoffe nicht so krass ausfallen.
Die Zunahme spielt sich nach ihrer Berechnung zwischen 3 und 15 Prozent ab, je nach Abgaskomponente.
Markantes Detailergebnis, der Pkw-Verkehr wird bis 2020 einen höheren Schadstoffausstoß verursachen als die dröhnenden Lkw.
Der Grund, die Flotte der Diesel-Pkw wird größer und größer.
Um einen Ausgleich herzustellen, raten die Experten dringend, den öffentlichen Verkehr konkurrenzfähiger zu machen.
Daneben müsste auch die Technologie bei den Fahrzeugen noch verbessert werden, durch Konstruktion verbrauchsgünstigerer Autos etwa.
Und viel versprechen sich die Experten vom Road-Pricing der elektronischen Maut.
Die CO2-Emissionen könnten dadurch bis 2020 um 15 Prozent abnehmen, so die Studie.
Jetzt nochmals zu einem Wirtschaftsthema.
Die Pensionszusagen bei der Wirtschaftskammer wackeln, so lautet heute etwa die Schlagzeile in der Tageszeitung der Standard.
Bei den Wirtschaftskammern wird derzeit offenbar darüber diskutiert, ob die den Dienstnehmern gemachten Zusagen für Zusatzpensionen eingehalten werden können.
Stefan May ist den Spekulationen rund um die Zusatzpensionen der Beschäftigten bei den Wirtschaftskammern nachgegangen.
Unsinn, nennt der Generalsekretär der Bundeswirtschaftskammer Günther Stumm voll Meldungen, wonach das Pensionssystem seiner Organisation einer Zeitbombe gleiche.
Dem Bund oder anderen Kammern gehe es nicht anders.
In seiner Interessenvertretung sei die Situation lediglich dadurch verschärft, dass sich die Waagschale zunehmend von den Aktiven zu den Pensionisten hin neige.
Denn aufgrund des Aufnahmestopps in den letzten Jahren sei der Personalstand um 7 Prozent gesunken und werde das in den nächsten Jahren um weitere 8 Prozent tun.
Das Pensionsalter sei in Österreich einfach zu niedrig, klagt Stummvoll.
Deshalb würden nun neue Pensionsregelungen für die Kammer ausgearbeitet.
Für die schon jetzt in Pension befindlichen Kämmerer werde sich nichts ändern.
Auch den Aktiven kann man nichts wegnehmen, denn die Pension ist ihnen in privatrechtlichen Verträgen zugesichert.
Jeder Beschneidungsversuch würde wohl erfolgreich mit Klagen abgeschmettert werden.
Deshalb möchte die Kammer ihnen Alternativen schmackhaft machen, etwa den Golden Handshake, den finanziell reich vergoldeten Verzicht auf eine Zusatzpension.
Außerdem soll eine Stiftung eingerichtet werden, aus der die Pensionen ausgezahlt werden.
Schon jetzt gibt es einen Pensionsfonds, doch eine Stiftung biete steuerliche und politische Vorteile, sagt der Betriebsrat einer Länderkammer.
Für alle doch noch irgendwann eintretenden neuen Wirtschaftskammermitarbeiter wird es nur mehr Pensionskassen geben, in die von Kammer und Mitarbeitern eingezahlt wird.
An eine volle Deckung nach dem Kapitaldeckungsverfahren sei ohne dies nicht zu denken, sagt Stumwoll.
Da ginge es nämlich, und nicht nur bei der Kammer, in die Billionen.
12.25 Uhr, fünf Minuten vor halb eins.
Einer der beiden mutmaßlichen Schänder des jüdischen Friedhofes von Eisenstadt muss sich demnächst vor Gericht verantworten.
Die Anklage gegen ihn ist rechtskräftig.
Nach dem mutmaßlichen Anstifter der Friedhofsschändung wird weiterhin international gefahndet.
Ein Bericht von Walter Schneeberger aus dem Landesstudio Burgenland.
Der 25-jährige Rechnitzer Wolfgang T. wurde in drei Punkten angeklagt.
Der schwerwiegendste Vorwurf, schwere Sachbeschädigung als Mittel nationalsozialistischer Wiederbetätigung nach § 3f Verbotsgesetz.
Der Strafrahmen, 10 bis 20 Jahre Haft.
Der Burgenländer soll in der Nacht auf den 31.
Oktober 1992 zusammen mit dem noch flüchtigen Christian A. aus Stadt Schleining 120 Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof von Eisenstadt unter anderem mit Hakenkreuzen, Ausländer raus und Heil-Heider-Parolen besprüht haben.
Wolfgang T. hat die Tat, die international für Abscheu und Empörung gesorgt hat, gestanden.
Der Mittäter Christian A. soll ihn dazu angestiftet haben.
Außerdem wurde Wolfgang T. wegen der Herstellung und Verbreitung der rechtsextremen Zeitschrift Albus angeklagt.
Aufgabeort war Wiener Neustadt, deshalb findet dort auch das geschworene Verfahren statt.
Ein Termin steht noch nicht fest.
Zusätzlich wird T. wegen Amtsmissbrauch angeklagt.
Als Vertragsbediensteter der Polizei soll er verbotenerweise aus dem Computersystem Lenkerdaten abgefragt haben.
Die beiden mutmaßlichen Friedhof-Schänder haben ihren ehemaligen Lehrer, den Bundesgeschäftsführer der FPÖ, Karl Schweitzer, in politische Turbulenzen gebracht.
Schweitzer wird vorgeworfen, die beiden für den Ring freiheitlicher Jugend angeworben zu haben.
Nun noch einmal zurück zum schweren Schiffsunglück auf der Donau von Dienstagabend.
Nach wie vor erfolglos ist die Suche nach dem bei der Wehranlage Freudenau in Wien verunglückten slowakischen Frachtschiff geblieben.
Ein Mann von der Besatzung konnte ja schwer verletzt geborgen werden, er liegt im Krankenhaus.
Für acht vermisste Matrosen besteht praktisch keine Hoffnung mehr, Fritz Besater berichtet.
Nur langsam laufen hier beim Kraftwerk Freudenau die Sucharbeiten nach dem Wrack des gesunkenen Motorschiffs Dumpe an.
Auch die Beseitigung des an den Schleusentoren gestrandeten Lastkans gestalten sich äußerst schwierig.
Reinhard Vorderwinkler von der obersten Schifffahrtsbehörde schickt zum Mittag ein Spezialschiff los.
Die Wracksuche im Bereich unterhalb des Kraftwerkes Freudenau auf der Strecke bis zur Staatsgrenze wird sich so gestalten, dass jetzt die österreichische Donaubetriebs AG ein Sondierschiff mit einem Flächen-Echolot auf die Reise schickt.
Damit erhoffen wir uns ein Absondieren der Naufahrt, wie es so heißt, das heißt also der Talfahrt für die Großschifffahrt, in einer Breite von etwa 100 Metern.
Und sobald wir sagen können, dass das Wrack nicht im Fahrwasser der Großschifffahrt ist, im üblichen Fahrwasser, werden wir die Schifffahrt in dem Bereich freigeben können.
Die Schifffahrt zu Vorderwinkler soll spätestens morgen wieder freigegeben werden.
Was den Lastkern anlangt, der an den Schleusentoren hängt, will man ganz vorsichtig zu Werk gehen.
Man muss sehr vorsichtig sein, dass es nicht zerreißt und dann unkontrolliert durchgeschwemmt wird durch das Wehr.
Andererseits sind sehr, sehr hohe Lasten drauf, die also mit normalen technischen Mitteln wie Seil oder Winde nicht so einfach beherrscht werden können, sodass man also mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wrack stückweise dort wegbringen wird müssen.
Fritz Besater berichtete.
Der Außenminister der Bundesrepublik Jugoslawien, Milutinovic, ist heute zu Besuch in Wien.
Milutinovic führt Gespräche mit Bundeskanzler Franitzki und Außenminister Schüssel.
Jahrelang, während der Jugoslawien-Krise, war das Verhältnis zwischen Belgrad und Wien gespannt und praktisch abgebrochen.
Jetzt bemüht man sich um die Normalisierung der Beziehungen, Herbert Huter informiert.
Man sollte es kaum glauben, der freundliche, kultivierte und fast gemütlich wirkende Milan Milutinovic mit den grauen Schläfen, jetzt Außenminister der Bundesrepublik Jugoslawien, galt im alten Jugoslawien als besonders scharfer Apparatschik der Kommunisten.
Jetzt hat der Freund von Milosevic die Aufgabe, Jugoslawien aus der internationalen Isolation zu führen, in der Rolle des verbindlichen Diplomaten.
Denn die Aufhebung der UNO-Sanktionen nach dem Friedensabkommen von Dayton ist erst die Voraussetzung dazu.
Jetzt geht es um den Zugang zu den internationalen Organisationen und zu den Finanzmärkten.
Trotz der ersten Normalisierung mit Kroatien und Mazedonien beharrt aber Milutinovic auf dem Anspruch, die Bundesrepublik Jugoslawien sei alleiniger Nachfolger des alten Jugoslawien.
Der Status in der UNO ist nach wie vor umgekehrt.
Wir haben nicht geändert.
Wir haben unsere Meinung nicht geändert, sagt er.
Zum einen sind wir in der UNO, zum anderen aber nicht.
Für uns ist das eine sehr unbefriedigende Situation.
Sie verlangen zwar unsere Mitgliedsbeiträge und die zahlen wir.
Wir können innerhalb der UNO agieren, aber von den Verhandlungen in der Generalversammlung sind wir ausgeschlossen.
So gesehen ist es eine Isolation.
Außenminister Wolfgang Schüssel bezeichnet ebenso wie Milutinovic die heutigen Gespräche als äußerst positiv.
Es geht um einen neuen Anfang nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen 1992 und den ständigen Angriffen Belgrads auf Wien, Österreich sei mit Schuld am Zerfall Jugoslawiens.
Vor allem wirtschaftlich soll es wieder aufwärts gehen, betonte Schüssel.
Nur, da gibt es noch die Frage der Menschenrechte für die Kosovo-Albaner und die Absicht der EU, in Kosovo ein Menschenrechtsbüro einzurichten.
Für Milutinovic ist es aber kein Problem im jetzigen Zustand.
They have the autonomy if you read the Serbian constitution.
Kosovo hat eine Autonomie, wenn Sie die serbische Verfassung lesen, sagt Milutinovic.
Aber doch eine sehr eingeschränkte Autonomie.
Die Kosovo-Albaner wollen mehr.
Einige von ihnen sind keineswegs glücklich.
Klar, das sind die Secessionisten, die wollen nicht Autonomie, sondern Abspaltung.
Das ist aber etwas ganz anderes.
Ein ernstes Hindernis für bessere Beziehungen zwischen Jugoslawien und der EU.
Der Außenminister der Bundesrepublik Jugoslawien, Milutinovic, bemüht sich heute also bei einem Besuch in Wien um die Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Wien.
Jetzt nach Polen.
Das restriktive polnische Abtreibungsgesetz wird liberalisiert.
Mit einer Mehrheit von nur acht Abgeordnetenstimmern beschloss das Warschauer Parlament heute früh eine Gesetzesnovelle, mit der künftig auch schwierige Lebensumstände als Motiv für eine kostenlose Abtreibung in Polens Krankenhäusern zulässig sein soll.
Die katholische Kirche hat die Abtreibung jahrelang erbittert bekämpft.
Die Verabschiedung des Gesetzes ist ein schwerer Schlag für die Katholiken in Polen.
Joanna Ratziner berichtet.
Die massive Kampagne der katholischen Kirche war vergebens.
Weder drei Millionen Protestbriefe an die Adresse des Parlaments, noch die imposante Demonstration von rund 30.000 Menschen im Warschauer Stadtzentrum gestern Nachmittag haben genützt.
Mit einer Mehrheit von nur acht Stimmen setzten sich im Warschauer Parlament heute früh die Befürworter einer Liberalisierung des Abtreibungsrechts durch.
Damit sind Schwangerschaftsabbrüche nicht mehr wie seit drei Jahren gesetzlich verankert, nur bei Gefährdung des Lebens und der Gesundheit der Mutter, bei Vergewaltigung, Inzest oder bei ernsthaften Schäden des Fötus zulässig.
Künftig werden bis zur 12.
Schwangerschaftswoche auch schwierige Lebensumstände als Motiv für einen Schwangerschaftsabbruch anerkannt.
Ein weiterer Schlag gegen die Kirche, das neue Gesetz, sieht auch Aufklärungsunterricht an den Schulen vor sowie eine Verbilligung von Verhütungsmitteln.
Dreieinhalb Jahre hatte der Kampf um das Abtreibungsrecht in Polen gedauert.
Ein Kampf, den die mächtige katholische Kirche gleich nach dem Fall des kommunistischen Regimes eröffnet hatte und den sie mit Hilfe der katholisch-konservativen Regierung Suchocka zunächst auch gewinnen konnte.
Aber es war nicht zuletzt dieses restriktive Gesetz, das die Herrschaft der Solidarność und der Kirche im nachkommunistischen Polen schon im Herbst 1993 beendete und das nachkommunistische demokratische Linksbündnis an die Macht brachte.
Schließlich verdankt auch der Ex-Kommunist Alexander Kwasniewski seinen Sieg bei den letzten Präsidentschaftswahlen unter anderem dem Versprechen für die Aufhebung des geltenden Abtreibungsrechts zu sorgen.
Der strenggläubige Ex-Präsident Lech Wałęsa hatte noch vor zwei Jahren ein Mehrheitsvotum des Parlaments für die Liberalisierung durch sein Veto vereitelt.
Die polnische Gesellschaft ist in der Abtreibungsfrage tief gespalten.
Aber die nackten Zahlen sprechen für sich.
Zwar fiel die Zahl der offiziellen Schwangerschaftsabbrüche durch das bisher geltende restriktive Gesetz von rund 30.000 im Jahr 91 auf nur 800 jährlich.
Nur übersieht diese Statistik, dass sofort ein reger Abtreibungstourismus ins liberalere Ausland eingesetzt hatte.
Laut Schätzungen der Polnischen Föderation für Familienplanung haben zwischen 40.000 und 50.000 Polinen jährlich von diesem Service Gebrauch gemacht.
Der polnische Klerus wird seinen Kampf um den Schutz des ungeborenen Lebens trotz der heutigen Niederlage mit anderen Mitteln fortsetzen.
Schon vor einem Monat haben Polens Bischöfe den Gläubigen in einem Hirtenbrief gedroht, Abtreibung durch automatische Exkommunizierung zu bestrafen.
Ein Bericht von Johanna Raziner.
Die verfeindeten Kurdengruppen im Nordirak haben einen Waffenstilstand geschlossen.
Die Vereinbarung ist um Mitternacht in Kraft getreten.
Das Abkommen wurde unter Vermittlung der USA ausgehandelt.
Die verfeindeten Parteien sollen nun in Ankara weitere Gespräche führen.
Susanne Neverkliar informiert.
Um Mitternacht hätte heute der Waffenstillstand zwischen den kurdischen Rivalen im Nordirak in Kraft treten sollen.
Und zunächst sah es auch so aus, als würden sich die beiden Parteien daran halten.
Doch nach etwa neun Stunden hat die Patriotische Union Kurdistans, die PUK, ihre Angriffe auf Stellungen der Demokratischen Partei Kurdistans fortgesetzt.
Seit Sonntag bemüht sich der US-Vermittler Robert Pelletreau in intensiven Verhandlungen mit den Chefs der beiden Parteien um einen Waffenstillstand.
Seit Anfang der Woche haben sich beide wiederholt zu einer Waffenruhe bereit erklärt, die Kämpfe aber nicht eingestellt.
Über die jüngsten Vereinbarungen gab sich der Sprecher des US-Außenministeriums, Nicholas Burns, zuversichtlich.
Sie haben uns zugesichert, einen Waffenstillstand zu beginnen und Friedensgespräche einzuleiten.
Was bei diesen Gesprächen passiert, hängt natürlich von Ihnen ab, aber wir fordern die beiden Parteien auf, so schnell wie möglich mit den Gesprächen zu beginnen.
Schon nächste Woche sollten die Friedensgespräche zwischen den beiden nordirakischen Kurdenparteien in Ankara beginnen.
Auch Vertreter Großbritanniens, der USA und der Türkei wollen daran teilnehmen.
Wichtigster Punkt der bevorstehenden Verhandlungen, wie kann man die Einmischung des Iran und Iraks in den Konflikt verhindern?
Seit drei Jahren kämpfen die beiden kurdischen Parteien jetzt schon um die Vorherrschaft in der kurden Schutzzone im Nordirak.
Anfang September war es der demokratischen Partei Kurdistans gelungen, die Kontrolle zu gewinnen, weil ihnen der Irak militärisch zu Hilfe kam.
Vor zehn Tagen begann die POK dann mit einer Gegenoffensive und eroberte Teile des verlorenen Terrains zurück.
Die Einmischung des Iran auf Seiten der PUK und des Iraks auf Seiten der KDP haben den Kurdenkonflikt im Nordirak zu einem internationalen Krisenherd gemacht.
Um nicht wie Anfang September erneut durch den Kurdenkonflikt mit dem Irak zusammenzustoßen, versucht nun die USA die Situation im Nordirak zu stabilisieren.
Die heute Nacht in Kraft getretene Waffenruhe zwischen den beiden Kurdenparteien gab Anlass auf Hoffnung.
Wie die jüngsten Kämpfe aber zeigen, ist man von einer echten Lösung des Konflikts noch weit entfernt.
Der Irak bezeichnete die Vermittlungsversuche der USA heute übrigens als eine ungeheuerliche Einmischung in innere Angelegenheiten.
Aus Angst vor neuen Terroranschlägen hat Israel in der Nacht wieder die Palästinensergebiete abgesperrt.
Unmittelbarer Anlass für diese Maßnahme, die tausende Palästinenser daran hindert, zur Arbeit nach Israel zu fahren, ist am Samstag, der Jahrestag, der Ermordung des Anführers des radikal-islamischen Dschihad auf Malta.
Viele Palästinenser machen für diese Tat den israelischen Geheimdienst verantwortlich.
Aber auch Israel selbst trägt heute Trauer, denn nach dem jüdischen Mondkalender genau vor einem Jahr wurde Premier Yitzhak Rabin von einem jüdischen Extremisten ermordet.
Im ganzen Land fanden Gedenkveranstaltungen statt.
Am Nachmittag sind eine Sondersitzung des Parlaments und eine Rede Präsident Weizmanns am Grab Rabins geplant.
Aus Israel, Ben Segenreich.
Schwermut hängt heute über Israel.
Nach dem jüdischen Kalender ist es genau ein Jahr her, dass Yitzhak Rabin ermordet wurde.
Die Tragödie und ihre Ursachen wurden in dem Jahr vielleicht aus dem Bewusstsein verdrängt oder durch die immer turbulente politische Aktualität überdeckt.
Aber heute schmerzt die Wunde wieder stark.
Am Nachmittag findet auf dem Herzlberg beim Grab Rabins die staatliche Zeremonie statt im Beisein von Staatspräsident Weizmann und Premier Netanyahu.
Danach tritt das israelische Parlament zu einer Sondersitzung zusammen.
An allen Universitäten werden Gedenkkundgebungen abgehalten, an den Schulen ist der ganze Tag der Aufarbeitung des Mordes gewidmet, man trägt Gedichte vor, singt und diskutiert über Toleranz, Meinungsfreiheit und Demokratie.
Schon gestern Abend ist ein Zug der sozialistischen Jugend symbolisch noch einmal Rabins letzten Weg gegangen, von der Stelle hinter dem Rathaus von Tel Aviv, wo Rabin niedergeschossen wurde, zu dem Spital, wo er verstarb.
Nach jüdischer Tradition wird am Todestag eines Verwandten eine sogenannte Seelenkerze entzündet.
Hunderttausende solcher Kerzen, die speziell mit Rabbins Portrait angefertigt wurden, sind verkauft worden.
Sie werden heute in den Wohnzimmern im ganzen Land brennen.
US-Präsident Bill Clinton sandte eine Botschaft an das israelische Volk.
Am Jahrestag seines Todes rufe ich alle Menschen guten Willens auf, das Andenken dieses bemerkenswerten Mannes zu ehren durch die Fortsetzung seines Kampfes für die Aussöhnung der Völker des Nahen Ostens.
Israel beschäftigt sich heute mit quälenden Fragen.
Ist Rabins politisches Vermächtnis noch gültig?
Hat die Erziehung zu demokratischen Werten versagt?
Trägt das nationalreligiöse Lager mit Verantwortung für die Gewalt?
War der Mord vorhersehbar?
Muss man mit weiteren politischen Morden rechnen?
Für die Beantwortung dieser Fragen reicht auch der Abstand eines Jahres noch nicht aus.
Sie hören jetzt das Programm Österreich 1, das Mittagschanal.
Wir freuen uns darüber.
Hoffentlich sind Sie auch am Abend wieder der Meinung, Österreich 1 gehört, gehört.
In diesem Sinne ein Hinweis auf unser Abendprogramm.
Naja, als ich mein Geld abholen wollte, weil ich spürte, da es auf meiner Bank nicht mehr sicher war,
war es leider schon zu spät.
Man hat mir gesagt, tut uns leid, Sie bekommen das Geld nicht mehr zurück.
Dieses Geld habe ich erarbeitet in einem Zeitraum von vier Monaten.
Das ist immerhin 3.000 Mark und das bedeutet für mich sehr viel für meine Verhältnisse hier in Bulgarien.
So präsentiert sich das Land seinen Bürgern drei Tage bevor Bulgarien einen neuen Präsidenten wählt.
Es herrscht Chaos, die Inflation steigt rasant, wirtschaftliche Unsicherheit grassiert und Kriminalität prägt den Alltag.
In dieser Situation hat der Oppositionskandidat Peter Stojanov große Chancen, den sozialistischen Präsidenten abzulösen.
Im Unterschied zu anderen Reformstaaten wie Polen oder Tschechische Republik versuchen die Ex-Kommunisten in Bulgarien ein eigenes Wirtschaftsmodell aufzubauen.
Das kann aber gar nicht funktionieren, denn das ist ein Spagat, mit dem einen Bein im Kommunismus und dem anderen im kapitalistischen System.
Bulgarien vor den Wahlen.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Drei Jahre und elf Monate ist es jetzt her, da standen tausende Österreicherinnen und Österreicher erschüttert rund um die Wiener Hofburg.
Sie waren Zeugen jenes Großbrandes, der eines der Kleinode der Hauptstadt, den großen Redoutensaal, nahezu völlig vernichtete.
Mit der Neuplanung
und den Renovierungsarbeiten wurde bald nach dem Brand begonnen.
Und wenn der Redoutensaal auch noch nicht komplett fertig ist, so wird man sich am Nationalfeiertag ein persönliches Bild von der neuen Architektur machen können.
Im Rahmen eines Tages der offenen Tür nämlich.
Die Rekonstruktion war ja anfangs äußerst umstritten und da prallten die Meinungen heftig aneinander.
Unser Reporter Hans-Christian Ungar hat das Resultat besichtigt und Kommentare dazu vom Chefplaner Architekt Prof. Manfred Wedorn eingeholt.
Noch ist das riesige Deckengemälde des Altmeisters der heimischen zeitgenössischen Moderne Josef Mikl verhüllt.
Wenn aber am kommenden Samstag die Plane gefallen sein wird, dann werden die Besucher sicher eine Frage heftig diskutieren.
Warum sieht der große Redoutensaal nicht wieder aus wie vor dem Brand?
Nach ebenso heftigen Auseinandersetzungen unter Architekten und Künstlern hatte sich Projektleiter Manfred Wedorn aber für eine zeitgemäße Restaurierungsvariante entschieden.
Nur zu restaurieren, was den Brand tatsächlich überlebt hat, währenddessen all das, was
beim Brand verloren gegangen ist, durch eine neue, zeitgemäße Gestaltung zu ersetzen.
Im Besonderen ist es natürlich das beeindruckende Deckengemälde von Josef Mikl auf einer Fläche von rund 750 Quadratmetern.
werden die Farben des Josef Mikl – ein flammendes Rot, ein strahlendes Gelb – zusammengehen mit der historischen Wandausstattung, mit den Pilastern, den Spiegeln, der weißen Oberfläche, den vergoldeten Kapitellen, den vergoldeten Basen und so weiter.
Und der Architekt beruft sich darauf, dass ja dieses Prunkstück der Hofburg aus dem Barock immer wieder umgestaltet wurde.
Alle 20, 30 Jahre einmal, bis zum ausgehenden 19.
Jahrhundert.
Der Fluss der Baugeschichte war hier immer spürbar.
Und zur Geschichte des Redoutensaals, dazu gehört jetzt eben auch das Großfeuer.
Es ist meine tiefe innere Überzeugung.
Es ist doch auch so, dass wir nicht einfach den Brand jetzt negieren dürfen oder sollen.
Auch der Brand ist Teil der Geschichte der Wiener Redoutensäle, wird Teil der Geschichte auf ewige Zeit bleiben.
Und eben die Farben des Deckengemäldes mit viel Rot darin sollen Sowedorn daran erinnern.
Noch ist der große Redoutensaal nicht komplett fertiggestellt.
Es fehlen etwa noch die modernen Leuchten.
Mehr oder weniger fertig ist allerdings schon die neue Technik.
Im Gesamtaufwand von 550 Millionen Schilling sind die Kosten für eine neue Heizung und Elektrik, aber vor allem auch für einen möglichst hundertprozentigen Brandschutz inkludiert.
Und auch jene für eine versenkbare Orchesterbühne.
Offizieller Eröffnungstermin ist der Nationalfeiertag kommenden Jahres.
Anschließend werden die Redoutenseele als Konferenz- und Pressezentrum während der EU-Präsidentschaft Österreichs dienen.
Aber auch Bälle, Opern und Theateraufführungen wird es wiedergeben.
und der ganz spezielle Wunsch des Architekten, über den bereits verhandelt wird.
Und ich wünsche mir hier, wenn ich mir persönlich als Architekt etwas wünschen darf, dass wir nicht mit einer Konferenz beginnen, sondern mit einer Vorstellung der Wiener Staatsoper.
Soweit dieser Bericht von Hans-Christian Unger.
Im Nationalfeiertag gibt es also die Möglichkeit, die Redoutenseele zu besichtigen in der Wiener Hofburg und sich über den Stand der Renovierungsarbeiten zu informieren.
Ab 10 Uhr hat man dazu die Gelegenheit.
Die Menschen in den industrialisierten Ländern werden immer älter.
Das ist nicht zuletzt ein Verdienst der modernen Medizin, aber auch eine große Herausforderung für sie.
Um dieser gerecht zu werden, bedarf es ständiger Fortbildung.
So ist der alternde Mensch auch zentrales Thema beim derzeit in Wien stattfindenden Van Swieten-Ärztekongress, der größten Fortbildungsveranstaltung für Österreichs Ärzte.
Eveline Schütz berichtet.
Alter an sich ist keine Krankheit, aber es gibt eine Reihe von Leiden, die eben erst im Alter kommen oder im Alter in zunehmendem Maße auftreten.
Degenerative Erkrankungen oder auch Krebs zum Beispiel.
Und wenn man älter wird, schlittert man auch leichter in Depressionen.
Doch diese werden von den Betroffenen meist nicht als solche erkannt.
Und das geht auf Kosten ihrer Lebensqualität.
Die häufigsten Ursachen einer Altersdepression sind Vereinsamung und das Gefühl, das Leben habe ohnehin keinen Sinn mehr.
Professor Walter Pöldinger.
Der depressive oder der alte Mensch zieht sich zurück, hat nicht mehr so viele Kontakte wie früher.
Wenn die anderen merken, dass es ihm nicht so gut geht, fragen sie ihn.
Er negiert das, aber sagt, ja, es ist alles in Ordnung.
Und mit der Zeit wird er nicht mehr gefragt.
Also das ist das Problem der Vereinsamung.
Ängste, Schuldgefühle, Unruhe, Schlafstörungen.
Eine Depression im Alter zeigt sich in ähnlichen Symptomen wie bei jüngeren Menschen.
Nur bei älteren Menschen wird sie vielfach nicht erkannt.
Selbst von den Ärzten nicht.
Denn sie kann sich auch in Symptomen äußern, die man nicht unbedingt mit einer Depression in Verbindung bringt.
Chronische Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Nappenschmerzen, Gliederschmerzen, Rückenschmerzen, Druckgefühle in der Brust, spastische Unterleibsbeschwerden.
Hinter diesen Beschwerden, wenn man die nicht objektivieren kann, verbergen sich sehr oft Altersdepressionen und besonders die Depressionen alter Menschen sind von solchen körperlichen Symptomen begleitet.
sodass die Gefahr besteht, dass die Patienten selbst nicht merken, dass sie depressiv sind und der Arzt womöglich auch nicht gleich drauf kommt, sondern die körperlichen Symptome behandelt.
Vielfach werden Verhaltensänderungen auf degenerative Gehirnerkrankungen wie zum Beispiel Alzheimer zurückgeführt.
Tatsächlich steckt dabei eine Depression dahinter.
Dabei lässt sich ein Morbus Alzheimer an sich recht gut von einer Depression unterscheiden.
Unterscheidungsmerkmale sind die depressiven, glauben spontan über Vergesslichkeit und Denkschwierigkeiten.
Die Alzheimer-Patienten fallen eher den anderen auf.
Sie selbst konfabulieren, antworten
und erfinden Antworten, die vielleicht gar nicht richtig sind.
Sie kaschieren ihre Ausfälle.
Und dann ist noch etwas anderes sehr wichtig, dass die Schlafstörungen Depressiva sind sehr gravierend und die klagen darüber.
Das kann das erste Symptom sein.
Während die Schlafstörungen bei den dementen Alzheimer-Patienten, die klagen nicht über die Schlafstörungen, sondern den anderen Feldes auch.
Mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln sind auch Altersdepressionen recht gut zu behandeln, so man sie erkennt.
In diesem Bereich muss aber in Österreich noch einiges getan werden.
Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Altersdepression ein zentrales Thema bei der diesjährigen Van Swieten-Tagung.
Eveline Schütz berichtete.
Papst Johannes Paul II.
hat die auf Charles Darwin zurückgehende Evolutionstheorie als mit dem christlichen Glauben vereinbar anerkannt.
Die von Darwin 1859 veröffentlichte Arbeit von der Entstehung der Arten war lange als Widerspruch zur biblischen Schöpfungsgeschichte begriffen worden.
Neue Erkenntnisse führen zu der Feststellung, dass die Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese ist, betont der Papst in einer Botschaft an die Mitglieder der päpstlichen Akademie der Wissenschaften.
Der Papst rehabilitiert Darwin, schreiben italienische Zeitungen heute.
Ein Bericht von Wolfgang Klein.
Stammt der Mensch vom Affen ab oder wird er direkt von Gott geschaffen?
So wäre einfach formuliert die zentrale Frage im Streit um die Evolutionstheorie von Charles Darwin aus dem vorigen Jahrhundert.
Nun gibt es offensichtlich eine vorsichtige Annäherung von Papst Johannes Paul II.
an die Theorie Darwins, nach der der Mensch ein Produkt der Mechanismen von Mutation und Selektion beschrieben wird.
Darwins Theorie sei mehr als bloß eine Hypothese, sagte der Papst vor Mitgliedern der Vatikanischen Wissenschaftsakademie und erinnerte daran, dass bereits Pius XII.
festgestellt hatte, die Erkenntnisse Darwins seien wert, näher untersucht zu werden.
Von der katholischen Kirche verurteilt wurde die Evolutionstheorie, weil der Mensch rein materialistisch erklärt wird.
Darwin spricht in seinem Hauptwerk Die Entstehung der Arten davon, dass auch die geistigen Vollzüge bloß Funktionen des Körpers seien.
Damit war der Mensch als Krone der Schöpfung entthront, die Lehre wurde offiziell verurteilt.
Die Annäherung durch den Papst erkennt diesen Teil der darwinischen Theorie freilich nicht an.
Johannes Paul II.
präzisierte, der Körper sei zwar ein Produkt der Evolution, die Seele werde aber unmittelbar von Gott geschaffen.
Von einer Rehabilitierung wie im Falle Galileo Galileis 1992 kann also nicht die Rede sein.
Dennoch würdigte etwa der Philosoph Julio Gregory die Botschaft des Papstes, fügte aber hinzu, wieder einmal kommt die Kirche zu spät.
Er ist mit Sicherheit der geheimnisvollste Maler der Gegenwart und der teuerste und für viele der wichtigste des Jahrhunderts, der polnisch-französische Maler Balthus, der 1908 in Paris geboren wurde.
Als Autodidakt, begann er nach dem Vorbild der Renaissance-Meister zu malen, entwickelte er einen eigenen Stil in der Nähe der Surrealisten.
Katzen und
Akte von ganz jungen Mädchen wurden zu seinen Lieblingsthemen.
16 Jahre lang war er Leiter des französischen Kulturinstituts in Rom.
Seither wohnt er zurückgezogen in der französischen Schweiz.
Balthus produziert weniger als alle seiner berühmten Kollegen.
Elf Ausstellungen hat er bisher in seinem Leben zugelassen.
Gestern wurde die zwölfte, die bisher bedeutendste, eröffnet.
In Rom, im Hause des Modeschöpfers Valentino.
Reinhard Frauscher berichtet.
Wald Hüß ist eine hagere, aristokratische Gestalt.
Schweigsam im Rollstuhl sitzend wird er betreut von seiner japanischen Frau und ihrer gemeinsamen Tochter.
Gestern, nach einem Jahrzehnt, hat er sich erstmals wieder eine seiner Ausstellungen angesehen.
Über 40 Ölbilder und 80 Zeichnungen hängen in der Firmenzentrale des Modeschöpfers Valentino gleich neben der spanischen Treppe.
Die Tochter des Malers hat diesen Ort vor allem wegen der für Rom einzigartigen Lichtverhältnisse ausgesucht, mit der nur hier völlig natürlichen Beleuchtung der Bilder.
Und außerdem ist Valentino ein Freund aus der Zeit, als Balthus in Rom lebte.
Seither spricht er perfekt Italienisch und so kündigte er gestern der Presse an, dass er selbst nichts zu sagen habe.
Sein Sohn Stanislav tat dies umso freigebiger.
Mein Vater malt noch immer täglich sieben Stunden, berichtete der Sohn.
Derzeit arbeite Balthus an vier Bildern gleichzeitig und trotzdem habe er in den letzten Jahren keines fertiggestellt.
Balthus sei auf der Suche nach dem Absoluten, dem reinen Licht und den Naturfarben.
Die Ausstellung selbst sei die wohl bisher umfassendste Retrospektive, obwohl es sehr schwer gewesen sei, die Privatbesitzer zum Ausleihen der Werke zu bewegen.
Und so ist hier zum ersten Mal auch Balthus wichtigstes Werk der letzten Jahrzehnte vollständig zu sehen.
Die drei nacheinander gemalten Bilder mit dem Titel »Die Katze vorm Spiegel«.
Großformate, auf denen ein junges Mädchen beim Ankleiden seinen Handspiegel einer Katze hinhält.
Wie wohl keinem anderen lebenden Maler gelingt es Balthus auch dabei, Technik, Idee und Gefühl der alten Meister in dieses Jahrhundert zu transponieren, sie fortzuentwickeln.
Schon deshalb ist diese seltene Ausstellung höchst sehenswert und nicht nur, weil seine Ölbilder die teuersten eines lebenden Malers sind, das Stück zu 60 Millionen Schilling.
Die möglicherweise letzte Ausstellung dieses Großmeisters der modernen Malerei zu dessen Lebzeiten ist bis Ende Jänner in Rom und nur dort zu sehen.
Reinhard Frauscher informierte und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Ingeborg Tschanni.
Österreich.
Ab kommendem Jahr wird wieder eine Geburtenbeihilfe ausbezahlt.
Frauen, die sich und ihr Kind im Rahmen des Mutter-Kind-Passes vorschriftsmäßig untersuchen lassen, werden 2.000 Schilling ausbezahlt bekommen.
Mit diesem finanziellen Anreiz hofft Familienminister Bartenstein, ein Nachlassen der Untersuchungsdisziplin nach Streichung der Geburtenbeihilfe in Höhe von 15.000 Schilling im Zug des Sparpakets verhindern zu können.
Finanziert wird das neue Bonussystem durch einen Verzicht der Ärzte auf Honorar-Erhöhungen bei Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen bis Ende 1999 und durch eine Änderung bei der Auszahlung der zweiten Staffel der Familienbeihilfe.
Heute Nachmittag beginnen die Gehaltsverhandlungen für die 450.000 Handelsangestellten.
Die Gewerkschaft fordert 4,5 Prozent Erhöhung bei den Mindestlöhnen.
Die Arbeitgeber werten dies als viel zu hoch.
Die Frage der neuen Ladenöffnungszeiten soll zwar von den Gehaltsverhandlungen getrennt behandelt werden, es wird aber damit gerechnet, dass die Gehaltsrunde dennoch von dieser Frage dominiert sein wird.
Als erstes Regierungsmitglied der Bundesrepublik Jugoslawien besucht Außenminister Milutinovic Österreich.
Wichtigstes Anliegen ist es, die Beziehungen zwischen den Regierungen in Wien und Belgrad zu normalisieren.
Österreich hat erst in diesem Jahr die aus Serbien und Montenegro bestehende Bundesrepublik Jugoslawien diplomatisch anerkannt.
Deutschland.
Einen Tag nach dem Scheitern der Gehaltsverhandlungen werden heute bundesweit Prozeste gegen die gesetzliche mögliche Kürzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall durchgeführt.
Mit Beginn der Frühschicht beteiligten sich in zahlreichen Metall- und Stahlbetrieben tausende Beschäftigte an den Protestaktionen.
Die Oppositionelle SPD solidaritierte sich mit den Anliegen der Arbeitnehmer.
Und jetzt noch zum Wetter.
Im Großteil Österreichs überwiegend sonnig, aber kühl, stellenweise noch nebelig.
In Niederösterreich, Wien und im Burgenland auch einige dichte Wolkenfelder.
Temperaturen 7 bis 13 Grad im Westen und Süden bis zu 15 Grad.
Das Mittagsschanal vom 24.
Oktober 1996 ist zu Ende.
Regie Ilse Oberhofer, Tontechnik Richard Drexler und als Moderator verabschiedet sich Hans Christian Scheit.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Nachmittag und Abend.
Aus Angst vor neuen Terroranschlägen hat Israel in der Nacht erneut die Palästinensergebiete abgesperrt. Unmittelbarer Anlass ist der Jahrestag der Ermordung des Anführers des radikal-islamischen Dschihads auf Malta. Viele Palästinenser machen den israelischen Geheimdienst verantwortlich. Nach jüdischem Mondkalender wurde vor einem Jahr ebenfalls Premierminister Yithzak Rabin von einem israelischen Extremisten ermordet. Im ganzen Land fanden Gedenkveranstaltungen ab. Einblendung: US-Präsident Bill Clinton.
Mitwirkende:
Segenreich, Ben [Gestaltung]
, Clinton, Bill [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Terror
;
Sicherheit
;
Regierung
;
Jubiläum
;
Tod
;
Festakte
;
Militär
;
Krisen und Konflikte
;
Diplomatie
;
Außenpolitik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Israel
;
Regionen / Naher Osten
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Vor über 3 Jahren wurde der große Redoutensaal in der Wiener Hofburg bei einem Großbrand zerstört. Die Renovierungsarbeiten sind mittlerweile weit fortgeschritten. Im Rahmen des Nationalfeiertages kann man die Neukonstruktion erstmals besichtigen. Interview: Architekt Manfred Wedorn.
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Wehdorn, Manfred [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.24 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Redoutensaal
Schlagworte:
Kultur
;
Architektur
;
Bauen
;
Interview
;
Vorschau
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der polnisch-französische Maler Balthus wurde 1908 in Paris geboren. Er begann als Autodidakt im Sinne der Renaissancemeister zu malen. In Rom wurde ihm nun eine große Ausstellung gewidmet. Einblendung: Maler Balthus, Einblendung: Sohn Stanislaw Kłossowski de Rola.
Mitwirkende:
Frauscher, Reinhard [Gestaltung]
, Kłossowski de Rola, Balthasar [Interviewte/r]
, Kłossowski de Rola, Stanislas [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.24 [Sendedatum]
Ort:
Rom
Schlagworte:
Kultur
;
Malerei
;
Kulturveranstaltung
;
Museum
;
Pressekonferenz
;
Vorschau
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Italien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten