Kommentar zur LAKOG-Affäre (Bergwerksschließung)

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Seit einer halben Stunde befindet sich Kärntens Landeshauptmann Hans Simer am Ballhausplatz bei Bundeskanzler Dr. Klaus.
    Thema dieses Gespräches zwischen den Kärntner Vertretern und dem Regierungschef ist das weitere Schicksal der LAKOG des Lavantaler Kohlenbergbaus.
    Dieser ohnehin bereits schwer defizitäre Bergbau wurde vor einigen Monaten von einem Brandunglück betroffen, das seither den Abbau von zwei Dritteln der aufgeschlossenen Kohlenfelder unmöglich macht.
    In der Frage, ob man diesen defizitären Bergbau weiterführen oder stilllegen soll, gehen naturgemäß die Meinungen zwischen den Kärntnern und den Wiener Zentralstellen, die in beiden Fällen das Geld aus Steuermitteln hergeben müssen, auseinander.
    So sagt der frühere Landesrat Hans Schreiber, der Aufsichtsratspräsident der LAKOG.
    Aufgrund dieser Situation hat sich der Vorstand bemüßig gesehen, sofort eine
    so quasi eine Inventur zu machen, um ein echtes Bild von der neuen Lage sich zu schaffen.
    Aus all diesen Erhebungen, die sowohl technisch wie kommerziell und so weiter überlegt wurden, bieten sich eigentlich zwei Varianten an.
    Entweder die sofortige Schließung mit all ihren schrecklichen Folgen oder die günstigere Lösung, die wir als die sogenannte Variante 2 bezeichnen, die Weiterführung der LAKU bis zu jenem Zeitpunkt, wo die derzeit aufgeschlossenen und mit Investitionen ausgestatteten Kohlenflöße abgebaut erscheinen.
    Also es wären unbedingt rund 300 Millionen Schilling notwendig, um den Betrieb entweder sofort zu schließen oder dreieinhalb Jahre fortzuführen.
    Es würden dann, wenn man den Betrieb dreieinhalb Jahre fortführt, nicht zusätzliche Kosten entstehen?
    Das glaube ich nicht, weil soweit sich mir das Werksbild jetzt darbietet,
    glaube ich, sagen zu können, dass die Förderung im derzeitigen Umfang mit beschränkter Belegschaft so gut läuft, dass wir nicht fürchten brauchen, wenn es dazu käme, dass wir noch dreieinhalb Jahre den Betrieb weiterführen, dass hier die jährlichen Abgänge besonders ins Gewicht fallen würden.
    Diesen Argumenten steht ein Beschluss der Regierung vom Dezember gegenüber, dass die OEG, die Holding für die verstaatlichte Industrie, lediglich bis Ende 1968 den laufenden Abgang zu tragen habe, dass sie aber ab Anfang 1969 nur noch für die Schließungskosten aufkommen dürfe.
    Aber auch diese sind nicht von schlechten Eltern.
    Berücksichtigt man die sozialen Härten, so kommt dem Staat die Schließung eines defizitären Kohlenbergwerks, wie es die Lavandala ist, immerhin auf rund 250 Millionen Schilling.
    Diese Kosten fallen im Augenblick der Schließung auf jeden Fall an.
    Verzögert man diese, so kommt dazu noch das jährliche Defizit des Betriebsabgangs.
    Wiener Experten meinen, dass die von den Kärnten an hier genannten Summen von 15 Millionen Schilling pro Jahr weit unter dem tatsächlichen Abgang liegen.
    Daneben bleiben aber die sozialen und menschlichen Probleme so oder so bestehen.
    Gerade das Lavanttal gehört zu jenen Gegenden Österreichs, wo es sich bisher als äußerst schwierig erwiesen hat, entsprechende industrielle Ersatzarbeitsplätze zu schaffen.
    Aber auch das kann wenig an den harten Tatsachen ändern.

    Katalogzettel

    Titel Kommentar zur LAKOG-Affäre (Bergwerksschließung)
    Titelzusatz Einblendung: Aufsichtsratpräsident Hans Schreiber
    Spieldauer 00:03:37
    Mitwirkende Vodopivec, Alexander [Gestaltung] [GND]
    Scheiber, Hans [Interviewte/r]
    Datum 1968.01.18 [Sendedatum]
    Schlagworte Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-680118_a_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1968.01.18

    Information

    Inhalt

    Kohlebergbau
    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Politik Österreich , Wirtschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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