Bericht vom zweiten Tag im Müllner Prozess

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Denn heute um 8.30 Uhr begann der zweite Verhandlungstag gegen Viktor Müllner, dem Amtsmissbrauch und Untreue vorgeworfen wird.
    In diesem Wiener Monster-Prozess geht es um etwa 46 Millionen Schilling, über die im Verlauf der nächsten vier Wochen im Grauen Haus in Wien Klarheit geschaffen werden soll.
    Über den heutigen Prozesstag berichtet Peter Niedetzki.
    Heute am Beginn des zweiten Verhandlungstages gegen Viktor Müllner begann der Vorsitzende Dr. Melnitsky mit der Frage.
    Ich frage Sie ganz allgemein, bekennen Sie sich ganz teilweise oder nicht schuldig im Sinne der Angehörigen?
    Ich bekenne mich nicht schuldig.
    Und zwar in allen 33 Fakten.
    Weder nach dem Datenbestand des Paragrafen 101 des Amts Missbrauch, noch nach dem Datenbestand 205c
    nach der Untreue.
    Sind Sie in der Lage, in wenigen Sätzen zu skizzieren, warum Ihrer Ansicht nach die Anklageschrift Sie zu Unrecht trifft?
    Weil ich, obwohl ich Millionenbeträge der Partei gegeben habe, mich nicht schulden, und zwar der österreichischen Volkspartei gegeben habe, sondern weil diese Millionenbeträge Gewinne oder Erträge der Bank darstellen, und zwar der Kontinentalen Bank darstellen,
    die ich rechtlich der Partei zugeben konnte.
    Ich habe die Aktien der Kontinentalen Bank für die Partei erworben und für sie auch treuhändig als ordentlichen Kaufmann verweist.
    Ich habe, soweit ich Zinsen von anderen Banken erhalten habe, offizielle Zinsen,
    sind diese im Sinne der NEWAG verwendet, und zwar zur Erledigung der übernommenen Erbschaft nach dem verstorbenen Generaldirektors Katze, die ich im Sinne der NEWAG und im Auftrage des Aktionärs Land Niederösterreich und seines Vertreters Landeshauptmann Fiedl dafür verwendet habe.
    zum 205c-Faktor umdrehen.
    Was ist mit Amtsmissbrauchsvorwurf?
    Der Amtsmissbrauchsvorwurf befindet sich zusammen, weil er von den Erträgen der Bank gegeben wurde, die nicht ein Zug des
    Kontoinhabers darstellen, sondern im Interesse des Aktionärs verwendet werden konnte.
    Ich habe außerdem und glaube, dass durch das Beweisverfahren erwiesen werden wird, dass ich keine Beträge für mich oder für meine Familie verwendet habe.
    überschlägig gesehen zu einem Betrag von über 6 Millionen Schilling, der im Interesse Ihrer Familie verwendet worden sein sollte.
    Das dürfte ein Irrtum sein, weil der Herr Sachverständige keinen Unterschied macht zwischen eigenen Sparbüchern und zwischen solchen Sparbüchern, die ich für fremde Interessen verwalte.
    Gut, müssen wir uns da noch im Detail unterhalten.
    Das ist also das Grundkonzept Ihrer Verantwortung, Herr Ehring?
    Jawohl.
    Nach seiner Person und seinem Vorleben befragt, erklärte Victor Müller, dass er in Wien aufgewachsen sei, mit zehn Jahren den Vater und mit 18 die Mutter verloren habe.
    Mit Stunden geben und als Chauffeur verdiente er zuerst seinen Lebensunterhalt.
    Dann stieß er zur christlichen Arbeiterschaft, wurde, nachdem er kurze Zeit Sicherheitswachebeamter war, Hauptschuldirektor in St.
    Pölten, wo er 1938 Vizebürgermeister wurde.
    Von 1938 bis 1942, er wurde ja von den Nazis verhaftet, wurde er in Dachau interniert.
    Nachher arbeitete er unter Aufsicht in einem elektrotechnischen Büro.
    Dort habe er sich auch gewisse finanztechnische Kenntnisse erworben, sagte der Beschuldigte.
    Victor Müllner, der seit 1931 verheiratet ist, hat zwei Söhne und eine Tochter.
    Dazu Oberlandesgerichtsrat Dr. Melnitsky.
    Ihre Tochter ist verheiratet, heißt jetzt Hochleitner.
    Und Ihre Söhne üben welche Berufe derzeit aus?
    Mein älterer Sohn ist Geschäftsführer der Firma Optos und mein jüngerer Sohn ist jetzt
    Victor Müllner schilderte dann seinen meteorhaften Aufstieg nach dem Krieg, der ja hinlänglich bekannt ist.
    Interessant wurde es dann erst wieder, als der Vorsitzende die Frage stellte,
    Ich habe die Buchhaltungskenntnisse leider nicht gehabt.
    Habe erst jetzt im Strafverfahren gegen mich gezwungenermaßen Tag für Tag, ich möchte fast sagen, Nacht für Nacht immer im Buchhalten gearbeitet und kann heute wenigstens so weit über solche Sachen Urteil oder Auskunft erteilen,
    ob sie so oder so verbucht wurden und ob sie, nach meiner Ansicht, richtig verbucht wurden oder nicht.
    Damals konnten Sie es nicht, nach 1945?
    Nein.
    Auch nicht, als Sie Generaldirektor der NEWAG waren?
    Nein, konsistent als solcher hat man sich an die Buchhaltung nicht zukünft ersetzt, man hat keine Zeit.
    Gut, dann wo NEWAG fiel.
    Die NEWAG war Rechtsnachfolgerin welcher Institution?
    Der Gaubärt in Niederdonau.
    Und ich war in der ersten Zeit öffentlicher Verwalter und als solcher war ich Vorstand und Aufsichtsrat in einer Person.
    Der Prozess fand dann seine Fortsetzung im Versuch, die Eigenschaften und die Transaktionen an der Contibank zu klären.
    Wir werden Sie auch weiter über den Verlauf des Müller-Prozesses in unseren Journalen informieren.
    Das war unsere Berichterstattung über den zweiten Verhandlungstag gegen Viktor Müllner.

    Katalogzettel

    Titel Bericht vom zweiten Tag im Müllner Prozess
    Titelzusatz Einblendung: Müllner und Vorsitzender Melnitzky
    Spieldauer 00:06:11
    Mitwirkende Nidetzky, Peter [Gestaltung] [GND]
    Müllner, Viktor [Interviewte/r] [GND]
    Melnitzky, Walter [Interviewte/r]
    Datum 1968.05.30 [Sendedatum]
    Schlagworte Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-680530_d_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1968.05.30

    Information

    Inhalt

    Moderation vorhanden (Lindner), Schreibweise des Vorsitzenden fraglich
    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Politik Österreich , Gesellschaft , Wirtschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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