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Mittagsschornal.
12 Uhr war es soeben, guten Tag meine Damen und Herren, durch eine Stunde Mittagsinformation führt sie heute Ilse Vögel.
Kurz unser Programm Österreich.
Unterrichtsminister Sinovac kündigt totale Reform der Hauptschule an.
Chef der privat angestellten Gewerkschaft Tallinger fordert, Frau muss gleichberechtigter Partner in der Wirtschaft werden.
Problem der Atommüllagerung in Österreich.
Zurzeit findet darüber ein Gespräch im Bundeskanzleramt statt.
Landeshauptmann Maurer will Details von der Regierung hören.
Und Auswirkungen des neuen Verbraucherpreisindexes auf Verträge mit Indexklauseln, also etwa Mietverträge.
Ausland, Legalisierung der Kommunistischen Partei Spaniens wird zur Schlüsselfrage für kommende Parlamentswahlen, Streikwelle in Belgien, die Gewerkschaften protestieren gegen die Sozialpolitik der Regierung und die Kulturredaktion berichtet über eine Premiere im Grazer Schauspielhaus, man spielt Goethes Gavigo.
Dann noch ein Beitrag aus dem Bereich der Medizin.
Wiener Veterinärmedizinische Schule entwickelt neue Operationsmethoden.
Das also wäre unser Mittagsprogramm.
Wir beginnen jedoch wie immer mit Weltnachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst Rainer Warnecke und Sprecher Wolfgang Griemerschmidt.
Österreich.
In einer Aussendung nimmt heute das Verteidigungsministerium zum geplanten Ankauf von Panzern für das Bundesheer und zum Verhältnis zur Firma Steyr-Daimler-Puchstellung.
Das Verteidigungsministerium erklärt dazu, dass die Zusammenarbeit des Heeres mit Steyr durch die Beschaffung von Waffen und Gerät in Milliardenhöhe, durch die Anbahnung ausländischer Geschäftsbeziehungen durch das Bundesheer und durch die Beratung und Mitarbeit von Wehrtechnikern bei den verschiedensten Projekten gekennzeichnet sei.
Es bestünden außerdem Planungen über den Ersatz und die Aufstockung des Bestandes an Schützenpanzern und Jagdpanzern.
Daher sei nach Auffassung des Verteidigungsministeriums die Vollbeschäftigung im Simmeringer Werk der Steyr-Daimler Buch unabhängig von der Frage der Beschaffung des mittleren Kampfpanzers gesichert.
Es sei daher unrichtig, heißt es weiter in der Stellungnahme, dass im Falle einer Beschaffung eines solchen Panzers aus dem Ausland einige hundert Arbeitskräfte bei den Steyr-Werken entlassen werden müssten.
Es sei auch unrichtig, wenn behauptet werde, dass den Steierwerken bei zeitgerechter Information die Möglichkeit zu einer kostengünstigen Lizenzproduktion eines mittleren Kampfpanzers eröffnet worden wäre.
Steier-Generaldirektor Malzacher hatte sich vor einigen Tagen massiv für die Verwendung des Steierpanzers Curaçao eingesetzt.
Belgien.
Die Eisenbahnbediensteten und die Beamten kommunaler Einrichtungen sind zwei Stunden vor Mitternacht in einen eintägigen Streik getreten.
Auch Angestellte zahlreicher öffentlicher und privater Unternehmen befinden sich im Ausstand.
Grund für die Arbeitsniederlegungen ist die von der Regierung beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer für Wein, Zigaretten, Benzin und andere Konsumgüter.
Ministerpräsident Dindemanns hatte bereits vor wenigen Tagen in Zusammenhang mit den Protestaktionen von politischen Streiks gesprochen.
Niederlande.
Nach 19 stündigen Marathonverhandlungen konnten sich Arbeitgeber und Gewerkschaftsvertreter heute in Rotterdam auf einen neuen Kollektivvertrag für die Hafenarbeiter einigen.
Die Vereinbarung sieht eine Teuerungsabgeltung von zweieinhalb Prozent und eine Reallohnsteigerung von 1,8 Prozent vor.
Der Kollektivvertrag soll rückwirkend mit Datum 1.
Jänner in Kraft treten.
Nach dem seit 19 Tagen dauernden Streik, der die Häfen von Rotterdam und Amsterdam lahmgelegt hat, wird der Betrieb am kommenden Montag wieder in vollem Umfang aufgenommen.
Bundesrepublik Deutschland Die zweite Verhandlungsrunde über Lohn- und Gehaltsverhandlungen für die etwa zwei Millionen öffentlich Bediensteten ist auf kommenden Dienstag vertagt worden.
Hauptpunkt der Auseinandersetzungen ist die Gewerkschaftsförderung nach Zahlung eines Urlaubsgeldes.
Die Kollektivvertragsverhandlungen, bei denen es neben der Urlaubsgeldforderung von 300 Mark um eine 8-prozentige Lohn- und Gehaltserhöhung geht, wurden gestern von Warnstreiks in Köln, Hannover und Hildesheim begleitet.
Großbritannien Der Kandidat der konservativen Partei für einen Wahlkreis in der Londoner Innenstadt hat die Nachwahl zum Unterhaus gewonnen.
Damit verfügt die regierende Labour-Party nur noch über 314 Sitze, während die Oppositionsparteien insgesamt 315 Abgeordnete stellen.
In der nächsten Zeit sind Nachwahlen in zwei weiteren Wahlkreisen notwendig, da die Sitze des verstorbenen Außenministers Crossland und des Labour-Mitglieds Jenkins zurzeit unbesetzt sind.
Spanien.
Die Oppositionsparteien haben gestern Abend einhellig mit der Aufkündigung der Zusammenarbeit mit der Regierung gedroht, wenn für die kommenden Wahlen nicht alle demokratischen Parteien einschließlich der Kommunisten zugelassen würden.
Damit hat sich die Opposition in Spanien einmütig hinter die Kommunisten gestellt.
Die Regierung Suárez hat beschlossen, die Entscheidung über die Zulassung der kommunistischen Partei dem obersten Gerichtshof Spaniens zu überlassen.
Italien.
Das Parlament in Rom hat mit der Ratifizierung durch den Senat den sogenannten Triest-Vertrag endgültig angenommen.
Mit dem Abkommen wird Italien volle Souveränität über die Zone A, einschließlich der Hafenstadt Triest, bestätigt.
Die Triester B-Zone fällt an Jugoslawien.
Bisher wurden beide Zonen völkerrechtlich auf der Grundlage eines britisch-amerikanischen Memorandums aus dem Jahr 1954 von beiden Ländern verwaltet.
Gegen den Vertrag stimmten nur die Neofaschisten.
Israel.
Der Parteitag der regierenden Arbeiterpartei setzt heute in Tel Aviv seine Beratungen über ein Programm für die bevorstehenden Parlamentswahlen fort.
Gestern hat Außenminister Alon die Bildung eines autonomen Palästinenserstaates im israelisch besetzten Westjordanland abgelehnt.
Als mögliche Lösung bezeichnete Alon die Bildung eines jordanisch-palästinensischen Bundesstaates, nicht aber die Schaffung eines lockeren Staatenbundes.
Der Außenminister bekräftigte die Bereitschaft der israelischen Regierung zur Wiederaufnahme der Genfer Nahostverhandlungen, lehnte jedoch eine gleichberechtigte Teilnahme der palästinensischen Befreiungsorganisation ab.
Nach einer Meldung des israelischen Rundfunks konzentrieren die Palästinenser im Südlibanon immer mehr Truppenverbände.
Der israelische Rundfunk beruft sich auf offizielle Militärquellen und berichtet weiter, dass die Einheiten inzwischen mehr als 3.500 Mann umfassen und in der Hafenstadt Tir, in der Stadt Nabatehe, etwa 15 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt, sowie in der Nähe von Karkoub stationiert seien.
Algerien.
Etwa 8 Millionen Algerier entscheiden heute über die Zusammensetzung einer neuen Nationalversammlung.
Für die 261 Abgeordneten im algerischen Parlament hat die Einheitspartei FNL 783 Kandidaten aufgestellt.
Das erste Parlament Algeriens nach Erlangung der Unabhängigkeit war nach dem Sturz des damaligen Präsidenten Ben Bella im Juni 1965 aufgelöst worden.
El Salvador General Carlos Romero, der Kandidat der Regierungspartei, ist in das Amt des Staatspräsidenten berufen worden.
Der Oppositionskandidat Oberst Claramont, der der Regierung die Fälschung des Wahlergebnisses vorwirft, ist in einen Hungerstreik getreten.
Sowohl Claramont als auch die Anhänger der Opposition fordern die Annullierung des Wahlergebnisses.
Kanada
Die Sicherheitsbehörden haben einen sowjetischen Wissenschaftler verhaftet.
Er hatte versucht, geheime Unterlagen des Nationalen Forschungsrates zu beschaffen und einem kanadischen Kollegen Geld dafür geboten.
Der Sowjetwissenschaftler, dessen Name mit Grigoryevich Khovostantsev angegeben wird, kam im November zu einem zehnmonatigen Austauschbesuch nach Kanada.
Nach bekannt werdende Affäre wurde der Mann noch gestern Abend des Landes verwiesen.
Sowjetunion.
Die beiden Kosmonauten Gorbatko und Glaskow, die sich seit 9.
Februar in der Orbitalstation Salyut 5 aufhalten, warten auf das Kommando für die Rückkehr zur Erde.
Sie haben nach eigenen Angaben bereits alle Vorbereitungen zum Umsteigen in die Soyuz-24-Kapsel getroffen und werden wissenschaftliches Material mitbringen, darunter Filmaufnahmen von der Erdoberfläche.
USA
Präsident Carter hat den Anwalt Charles Warren zum Vorsitzenden des Rates für Umweltschutz bestellt.
Warren gilt als Gegner des Baus von Kernkraftwerken.
Er äußerte in einer ersten Stellungnahme Zweifel, ob die Regierung dem weiteren Bau von Kernkraftwerken zustimmen werde.
Hawaii
Eine Schiffskatastrophe hat sich 580 Kilometer westlich von Honolulu im Pazifik ereignet.
Der unter liberianischer Flagge fahrende Tanker, Hawaiian Patriot, der mehr als 100 Millionen Liter Rohöl geladen hatte, explodierte und sank.
Von den 39 Besatzungsmitgliedern konnten 38 gerettet werden.
Einer der Matrosen kam ums Leben.
Der Kapitän des Schiffes, der sich auf einer Fahrt von Indonesien nach Hawaii befand, hatte zunächst ein Leck im Öltank gemeldet.
Kurz nachdem die Küstenwache von Hawaii die Anweisung gegeben hatte, wegen Verschmutzungsgefahr nicht mehr die Insel anzusteuern, explodierte das Schiff und ging unter.
Bundesrepublik Deutschland.
Von den mehr als 38.000 gemeldeten Fällen von Berufskrankheit in der Bundesrepublik Deutschland sind im Jahr 1975 12.400 auf Lärmtaubheit und Schwerhörigkeit entfallen.
An zweiter Stelle der Berufskrankheiten folgen schwere Hauterkrankungen mit 7.800 Fällen.
Wie die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung in München bekannt gab, stehen Lungenerkrankungen mit 6300 Fällen an dritter Stelle.
Österreich Unter dem Matzleinsdorfer Platz in Wien sind heute Vormittag zwei Straßenbahnzüge zusammengestoßen.
Eine Garnitur der Linie 18 fuhr gegen einen Zug der Linie 65.
Nach ersten Berichten wurden zwölf Personen verletzt.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Eine Störungsfront hat in der vergangenen Nacht auf unser Bundesgebiet übergegriffen.
Vor allem in Osttirol und den westlichen Teilen Kärntens sind sehr ergiebige Niederschläge gefallen.
Die Schneefallgrenze ist bis auf 1000 Meter Seehöhe gesunken.
Die Wetteraussichten bis morgen früh meist bedeckt und verbreitet ergiebige Niederschläge unterhalb tausend Meter in Form von Regen.
Im Laufe des Tages gebietsweise aufhörende Niederschläge und im Westen und Südwesten Bewölkungsrückgang.
Lebhafte westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 4 bis 10 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 2 bis plus 5 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
Größtenteils aufgelockerte Bewölkung, im Süden und Osten auch heiter.
An der Alpen-Nordseite zum Teil noch stark bewölkt und einige Schauer.
Lebhafte Winde aus Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen nur noch 4 bis 9 Grad.
Die Messwerte von heute Mittag.
Wien stark bewölkt, 11 Grad, Westwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 10 Grad, Nordostwind 3 Kilometer.
Linz bedeckt Regen 5 Grad, West 30.
Salzburg bedeckt Regen 5 Grad, West 10 Kilometer.
Innsbruck bedeckt Regen 4 Grad, Ost 10.
Bregenz bedeckt 5 Grad, Windstill.
Graz stark bewölkt, 10 Grad, Windstill.
Und Klagenfurt stark bewölkt, 6 Grad, Windstill.
Drei Minuten vor Viertel Eins ist es jetzt.
In den Abendstunden der gestrigen turbulenten Parlamentssitzung hat Unterrichtsminister Sinowaz in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mitgeteilt, dass ab dem Schuljahr 1978-79 an die schrittweise Einführung der Fünf-Tage-Woche an den österreichischen Grundschulen gedacht sei.
Diese Äußerung des Ministers war praktisch ein Vorgriff auf die Pressekonferenz, in der Dr. Sinowatz heute Vormittag Einzelheiten über ein umfangreiches Maßnahmenpaket im schulischen Bereich für die kommenden Jahre präsentierte.
Aus dem Presseclub Concordia berichtet Wilfried Seifert.
Spektakulärstes Reformziel des Unterrichtsministers ist die Einführung der 5-Tage-Woche, zunächst an den Volksschulen.
Spektakulär vor allem deswegen, weil sie am raschesten kommen wird.
Wenn die Schulreformkommission und der Gesetzgeber zustimmen werden, dann sollen die 6- bis 10-Jährigen schon ab dem nächsten Schuljahr, also ab September 1978, am Samstag frei haben.
Allerdings nur dort, wo der Landesgesetzgeber und eine diesbezügliche Entscheidung fällt.
Unterrichtsminister Sinowaz begründet diese Reform so.
Die 5-Tage-Woche ist viel weniger ein schulisches Erfordernis und kommt viel weniger von der Seite der Schule, sondern ganz eindeutig von draußen, vom Leben der Menschen, von den veränderten Lebensgewohnheiten, von einem neuen Lebensrhythmus, von der Arbeitszeitverkürzung.
Nach Meinung von Pädagogen ist die Einführung der Fünf-Tage-Woche in den Volksschulen durchaus zu verkraften.
Sie wird, wie Minister Sinowaz heute ausführte, auch keinen von vielen Eltern und noch mehr Schülern befürchteten Nachmittagsunterricht bringen.
Die älteren Schüler an den Hauptschulen und an den allgemeinbildenden höheren Schulen werden wohl noch etwas warten müssen, bis sie in das lange Wochenende gehen können.
Die Schulen für 10- bis 14-Jährige werden erst nach 1980 die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen haben, die weiterführenden Schulen, allgemein oder berufsbildend, noch einige Jahre später.
Hier liegen die zeitlichen und vor allem auch die stofflichen Anforderungen eben doch zu hoch für eine rasche Einführung der Fünf-Tage-Woche.
Mehr Nachmittagsunterricht wird für die älteren Schüler ziemlich sicher für die bis 14-Jährigen wahrscheinlich nicht zu vermeiden sein.
Aus Meinungsbefragungen geht hervor, dass immer mehr Eltern die Fünf-Tage-Woche begrüßen.
Immer mehr, aber längst nicht alle und durchaus nicht alle Lehrer.
Sie, Eltern und Lehrer, sollen bei dieser Entscheidung also mitbestimmen können, erlautert der Unterrichtsminister.
Die Mitwirkung der Eltern und der Lehrer kann ich mir durchaus so vorstellen, zum Beispiel an Schulen, an denen es mehrere
Volksschulklassen gibt mehrere, erste, zweite, dritte, vierte Klassen, dass eben die Eltern, die für die Fünf-Tage-Woche sind, ihre Kinder in die Fünf-Tage-Woche schicken oder die, die also eher die Sechs-Tage-Woche wünschen, in die Klasse mit der Sechs-Tage-Woche schicken.
In Gebieten, wo also nicht die Möglichkeit besteht, nebeneinander Fünf-Tage- und Sechs-Tage-Woche zu führen, soll durch Gespräche zwischen Lehrern und Eltern
auch durch Abstimmungen in Elternvereinen eine Form gefunden werden, bei der man sich entscheiden kann, ob eine so große Mehrheit für die Einführung der 5-Tage-Woche ist, dass sie eingeführt wird, wobei das natürlich im Bereich auch der Landesgesetzgebung bereits liegen wird.
Auf den ersten Blick viel weniger spektakulär sind etliche andere Schulreformvorhaben, die der Minister heute ankündigte.
Sie betreffen die Einführung des Fremdsprachenunterrichtes in den dritten und vierten Klassen der Volksschulen.
Im Wesentlichen begrüßt und an 70 Prozent der Schulen offiziell noch im Versuchsstadium bereits durchgeführt.
Wesentlichstes Anliegen der 80er Jahre wird aber die Reform der Hauptschulen sein.
Die Reform folgt dabei dem langjährigen Trend, dass die Schulen mit der jeweils geringsten Qualifikation sozusagen absterben.
In diesem Fall trifft dies auf den zweiten Hauptschulzug zu, der gerne als Bildungssackgasse bezeichnet wird.
Bedenklich und nachteilig an der jetzigen zweizügigen Hauptschule sind die zwei Klassenzüge.
Es ist ein Wechsel sehr schwer von einem Klassenzug in den anderen.
Es ist eine gewisse Ghetto-Situation, die sich hier entwickelt hat.
Und ich glaube daher, dass
die nächste Phase der Reform der Schule der 10- bis 14-Jährigen die Hauptschulreform vor Augen haben sollte.
Und zwar die differenzierte Hauptschule, so wie wir das in den jetzigen Schulversuchen der Schule der 10- bis 14-Jährigen haben.
Ein genereller Fremdsprachenunterricht wird an diesen Hauptschulen wahrscheinlich kommen.
Die Schüler werden in den wichtigsten Fächern, das sind also Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache, den traditionellen Klassenverband verlassen müssen.
Sie werden in sogenannte Leistungsgruppen unterteilt.
Zumindest bei der Hauptschule wird also eine Art Gesamtschule verwirklicht, eine Schule gleichen Typs für alle Gleichaltrigen.
Vorläufig wird die Unterstufe der allgemeinbildenden höheren Schulen davon nicht berührt.
Trotzdem aber, so betonte Minister Sienerwatz heute ausdrücklich, werde Diskussion um die Gesamtschule als eines der möglichen Endziele der Schulreform weitergehen.
Weitere Maßnahmen.
Verbesserungen bei der Berufs- und Bildungsberatung ab der siebten Schulstufe, mehr Mitsprache für Lehrer bei der Bestellung von Direktoren und Kollegen und Änderungen bei den Schulaufsichtsbehörden.
Soweit das Wichtigste in kurzen Worten aus den Reformvorhaben des Unterrichtsministers und damit zurück zum Studio des Mittagsschorles.
Österreichs Hauptschulen werden also total reformiert, Wilfried Seifert berichtete von einer Pressekonferenz des Unterrichtsministers.
Erst heute früh haben wir im Morgensjournal über eine neuerliche Diskussion in Wien zum Thema Pro und Contra Atomenergie berichtet.
Was ist nun die Wahrheit über die Atomkraftwerke?
Das war die dort gestellte Frage, eine Frage die naturgemäß ohne eindeutige Antwort geblieben ist.
Und bisher ebenfalls ohne Antwort auf konkrete Fragen zum Thema Lagerung von Atommüll ist nach eigenen Angaben NÖ-Landeshauptmann Maurer geblieben.
Seit längerer Zeit ist ja bereits der Truppenübungsplatz Allenberg als eine mögliche Stätte für Atommüll-Lagerung im Gespräch.
Landeshauptmann Maurer hat nun eine konkrete Aussprache mit dem Bundeskanzler zu diesem Thema verlangt, da NÖ gewisse Bedenken gegen Atommüllagerung in Allensteig anmeldet.
Nun zur Stunde findet im Bundeskanzleramt dieses Gespräch statt, Ernst Exner berichtet.
Die ursprünglich als Kontaktgespräch über Fragen der Atommüllagerung angekündigten Besprechungen zwischen Bundeskanzler Dr. Kreisky, Landeshauptmann Maurer und Landeshauptmann-Stellvertreter Zettel haben sich zu einem Atommüll-Gipfel ausgewachsen.
Neben dem Bundeskanzler und den beiden niederösterreichischen Landespolitikern nehmen die Minister Leodold, der Rösch, Staribacher und Moser an den Besprechungen teil.
Seit Monaten wird ja davon gesprochen, dass der Atommüll aus dem Kernkraftwerk Zwentendorf und aus weiteren zwei noch zu bauenden Kernkraftwerken im Waldviertel im Raum Algensteig gelagert werden könnte.
Dies geht auch aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung, die der Bundeskanzler vor einigen Wochen vorgelegt hat, hervor.
Hier hat es geheißen, dass das Granitplateau nördlich der Donau besonders gut geeignet wäre, zumindest sagen das die Fachleute.
Und in diesem Gebiet liegt der Truppenübungsplatz, liegt Allensteig.
Landeshauptmann Maurer hat gestern auf einer Pressekonferenz davon gesprochen, dass er sich nicht gegen die Atomenergie wende, dass er aber als Landeshauptmann verlangen müsse, dass alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
Und im Moment scheint es ihm nicht der Fall zu sein, dass alle Sicherheitsvorkehrungen gegeben wären.
Die Expertengutachten, von denen der Bundeskanzler gesprochen hat, liegen ihm nicht vor.
Er würde sie gerne kennenlernen.
Und er meine, dass das Waldviertel nicht von vornherein geeignet sein könne für Atommüllagerung.
Und er erinnerte an das seinerzeitige ZERN-Projekt, das im Raum Götz Fritz verwirklicht werden sollte.
Hier sollte ein Teilchenbeschleuniger gebaut werden, der dann allerdings in Genf gebaut wurde.
Damals hat man Probebohrungen im Waldviertel durchgeführt und das Gebiet letzten Endes
auch deswegen als ungeeignet bezeichnet, weil man im Granitplateau zwei wasserführende Schichten festgestellt hat.
Und Wasser ist gerade das, was man bei Atommüllagerung nicht brauchen könne.
Maurer meint also, man müsse hier alle Sicherheitsvorkehrungen treffen.
Vorher könne er nicht sich dafür aussprechen, dass das Kernkraftwerk Zwentendorf in Betrieb gehe.
Und er meinte gestern auch, jene, die am Bau des Kernkraftwerkes besonders verdienen, nämlich westdeutsche Firmen, die sollten dann auch dafür sorgen, dass der Atommüll außerhalb Österreichs aufbewahrt werde.
Die Bevölkerung im Waldviertel selbst ist beunruhigt.
Das konnte ich gestern feststellen anlässlich einer Diskussion, die das Studio Niederösterreich in Groß-Gerungs durchgeführt hat.
Die Bevölkerung verweist darauf, dass dieses Gebiet seit jeher vor allem wirtschaftlich benachteiligt gewesen wäre.
Und gerade jetzt, wo man eine Aufwärtsentwicklung feststelle, wo man sich um den Fremdenverkehr bemühe, jetzt kämen die Politiker und sagen, in dieses Gebiet soll da Atommüll kommen und die ganze positive Entwicklung würde zerstört werden.
Den Verantwortlichen der Kernkraftwerkplanungsgesellschaft und den Herrn von Zwentendorf warf man vor, dass sie diese ganze Abfallfrage nicht schon vorher gelöst hätten.
Diese Herren meinten dann, 1970 hätte man noch nicht gewusst, dass das Ganze einmal zu einem Problem werden werde.
Und 1990, bis es aktuell sein werde, würde man auch wissen, wo man den Atommüll hingebe.
Die Bevölkerung war damit nicht zufrieden.
Besonders drastisch hat das ein Bauer ausgedrückt, der gesagt hat, wenn ich mir heute einen Stall baue, dann muss ich heute schon wissen, wo der Misthaufen hinkommt und nicht erst in ein paar Jahren.
Das ein erster Bericht aus dem Bundeskanzleramt.
Danke, Ernst Exner.
Sollten die Gespräche noch vor Ende unserer Sendung abgeschlossen sein, also vor 13 Uhr, werden wir darüber noch im Mittagsschanal berichten.
Sonst hören Sie näheres im Abendschanal 18.15, Programm Österreich 1.
Wir aber setzen jetzt fort mit der Inlandspresseschau.
Thema heute, die gestrige Parlamentssitzung zusammengestellt hat, die Zitate Hans Langsteiner.
Die gestern vom Parlament beschlossene Einführung der Volksanwaltschaft wird heute sehr unterschiedlich kommentiert.
In der Grazer Kleinen Zeitung schreibt Fritz Tschocklich.
Mit der einstimmigen Beschlussfassung des Nationalrates über die Einsetzung der sogenannten Volksanwaltschaft in dieser Form ist gestern eine große Chance vergeben worden.
Eine Chance, jenes grassierende Gefühl der Ohnmacht gegenüber der wachsenden Macht des Staates zu hämmern, von dem immer mehr Leute immer mehr herausschinden wollen, der aber andererseits als Götze, Vormund und Ungeheuer empfunden wird, wie das Gewerkschaftsorgan Solidarität jüngst richtig schrieb.
Diese Chance hätte man genützt, wäre mit der Volksanwaltschaft die Grundidee des skandinavischen Ombudsmannes verwirklicht worden, die man mit dem Satz umschreiben kann, im Namen des Volkes gegen den Übermut der Ämter.
Etwas weniger skeptisch als die kleine Zeitung beurteilen die Salzburger Nachrichten die Installierung des Ombudsmannes.
Karl-Heinz Ritschl meint,
Sicher, man könnte sich ein besseres Gesetz vorstellen, viel konkretere Möglichkeiten für die Volksanwälte als gediente Parlamentarier, die nun von ihren Parteien hauptberuflich mit der Aufgabe betraut werden.
Typisch hierzulande ist auch, dass die Frage der Bezüge vorrangig geklärt wurde, während man es mit den anderen Voraussetzungen nicht so eilig hat und zur Stunde noch nicht weiß, wo die Volksanwaltschaft angesiedelt wird.
Neben diesen Schönheitsfehlern aber wäre es falsch, von vornherein negativ eingestellt zu sein.
Ähnlich wie die Salzburger Nachrichten äußert sich auch die Sozialistische Arbeiterzeitung zum selben Thema.
Dort schreibt Hans Walter Christ, selbst Ombudsmann seines Blattes, Genau darin, dass die Volksanwaltschaft für etliche Gebiete des täglichen Lebens und der ebenso täglichen Konfrontation zwischen Staatsbürger und Ämtern und Behörden nicht zuständig sein darf, erwächst den Zeitungs- und TV-Ombudsmännern zweifellos ein neuer Kundenkreis.
Nämlich die Beschwerden jener, die von der Volksanwaltschaft enttäuscht werden, enttäuscht werden müssen.
Dennoch, das verbliebene Aufgabengebiet, die Bundesverwaltung, ist immer noch groß genug.
Und man sollte, wie ich glaube, ehe man zweifelt und kritisiert, diese Volksanwaltschaft fairerweise einmal arbeiten lassen.
Nach diesem Zitat aus der Sozialistischen Arbeiterzeitung noch ein Blick in die kommunistische Volksstimme.
Dort liest man.
Auch ohne Misstrauensvorschuss kann man schon jetzt behaupten, dass die Herren Bauer, Zeilinger und Weiß, schön in drei Parteien Parität, als Volksanwälte wohl ebenso wenig über ihren Schatten springen werden, wie zu ihren Abgeordnetenzeiten.
Für sie ist der Ombudsmann vor allem ein guter, ausgedingter Job mit Gehältern, die bis zum Ministerniveau ansteigen werden, mit gesicherten Superpensionen, aber mageren Kompetenzen.
Außer der zuletzt in der kommunistischen Volksstimme kommentierten Einführung der Volksanwaltschaft wird auch der stürmische Verlauf der Debatte über die gestern von der ÖVP eingebrachte Dringliche Parlamentsanfrage an Handelsminister Staribacher analysiert.
Im Salzburger Volksblatt heißt es dazu,
Die jüngste Dringliche der ÖVP löste, wie das zu einem solchen Ereignis meist dazugehört, jene Krawallszenen aus, die echtes Engagement vorzutäuschen haben.
In der Sache waren die Fragesteller wieder einmal glücklos.
Das wurde ihnen von ihrem eigenen Parteifreund Graf bescheinigt.
Ob es wirklich gut ist, die schärfste Waffe, die einer politischen Partei zur Verfügung steht, immer stumpfer zu machen?
Ähnlich wie das Salzburger Volksblatt äußern sich auch die oberösterreichischen Nachrichten.
Dort schreibt Josef Laschober,
Auf die gestrige Ausbeute im Parlament kann die ÖVP nicht stolz sein.
Denn mit Schreißszenen, Beleidigungen und Anschuldigungen kann man nicht überdecken, dass ein beabsichtigter Angriff ohne überzeugende Grundlage geführt wurde.
Nach diesem Zitat aus den oberösterreichischen Nachrichten zum Abschluss noch ein Blick in die Presse.
Dort zieht eine Klosse folgende Bilanz unter die gestrige Plenarsitzung.
Ein Parlament sei kein Mädchenpensionat, hat der langjährige Präsident des Nationalrates Alfred Maleta einmal gemeint.
Und er wollte damit ausdrücken, dass im Zuge einer hitzigen Auseinandersetzung auch durchaus einmal harte, saftige Ausdrücke fallen können.
Aber diese künstliche Erregung, diese Orgie gegenseitiger Beschimpfungen, in die sich am Donnerstag die Abgeordneten beider großen Parteien hineinsteigerten, die war deprimierend.
Mit diesem Zitat aus der Wiener Tageszeitung die Presse schloss unsere heutige Inlandspresseschau, zusammengestellt von Hans Langsteiner.
Frau und Mann gleichberechtigte Partner.
Unter diesem Titel stand heute eine Pressekonferenz in Wien, in der sich die Privatangestelltengewerkschaft mit einer Problematik auseinandersetzte, die eigentlich absurd erscheint.
52 Prozent aller Österreicher sind Frauen, also mehr als die Hälfte aller Beschäftigten.
Dennoch erreicht der Verdienst der Frauen nur 68 Prozent der Männereinkommen.
Dem traditionellen Rollenbild entsprechend kommen Frauen auch kaum für Führungspositionen in Fragen.
Sie klettern, wenn überhaupt, auf der Karriereleiter nur mit einiger Verspätung hinter den Männern her.
Mit der neuen Familienrechtsreform sind Frauen zwar nun den Männern gesetzlich gleichgestellt, aber eben nur am Papier, die Praxis hinkt nach.
Was sich nun die Angestelltengewerkschaft vorstellt, um dieses Ziel gleichberechtigte Partner Frau und Mann auch in der praktischen Wirklichkeit erreichbar zu machen, das hören Sie im folgenden Bericht von Eugen Freund.
Gleichberechtigung, Partnerschaft, Emanzipation.
Es ist schon absurd mit diesen Schlagworten, allein wenn man hier einen Blick auf die Zusammensetzung der Pressekonferenz wirft.
50 Frauen oder noch mehr sitzen 10 Männern oder noch weniger gegenüber.
Aber in der ersten Reihe sitzt keine Frau, in der zweiten drei oder vier, dafür sind die Hinterbänke von Vertretern des weiblichen Geschlechts überfüllt.
Ein besseres Beispiel dafür, dass Emanzipation nicht nur so etwas wie quantitative Gleichberechtigung, sondern auch Selbstbewusstsein bedeutet, könnte einem wahrlich nicht geboten werden.
Die Analyse, die heute von der Gewerkschaft der Privatangestellten vorgestellt wurde, geht natürlich tiefer, als es diese oberflächliche Situationsschilderung aufzeigen könnte.
Dabei beginnt dieses Fehlverhalten schon mit der Erziehung der Kinder bzw.
im Schulalter.
Drei Viertel aller österreichischen Frauen haben nämlich keine über die Pflichtschule gehende formale Ausbildung abgeschlossen.
82 Prozent der Eltern planen die Matura für den Sohn, nur 65 Prozent aber für die Tochter.
36 Prozent wollen den Sohn weiter studieren lassen, aber nur 11 Prozent die Tochter.
Allgemeinbildung wird bei Mädchen eher für eine standesgemäße Heirat, denn für die berufliche Laufbahn als notwendig erachtet.
So die Schlussfolgerung der Privatangestellten.
Rationalisierungsmaßnahmen treffen besonders Frauen, weil schematische Arbeiten, die bisher Frauen mit niedrigem Ausbildungsniveau vorbehalten waren, zumindest durch elektronische Datenverarbeitung ersetzt werden.
Und hier schließt sich dann, so die Privatangestellten, der Teufelskreis.
Schlechte Ausbildung, schlechte Berufschancen.
Der Österreicher identifiziert sich leider noch nicht mit dem Leitbild der emanzipierten, finanziell unabhängigen Frau.
Aber, so Gewerkschaftschef Dallinger, die Frau trifft nicht selten selbst Schuld an diesem Verhalten.
Denn wenn jemand für sich aus vorgibt, ja nur eine Zeit lang zu arbeiten oder nur einen Teil zum gemeinsamen Haushalt dazu beizutragen, dass man eben auch arbeiten geht, eine befristete Zeit,
dann kann man ja nicht erwarten, dass das, was sich einem an Chancen eröffnet oder das, was man als Chancen haben möchte, auch tatsächlich dann zur Nützung, zur Verfügung steht.
Gleichzeitig wird ihr, also der Frauen-Lebenskreis, nach dem Willen der Männer, aber auch überraschend vieler Frauen auf Geburt und Erziehung der Kinder sowie auf den Haushalt eingeengt bleiben.
Dazu eine kleine Anmerkung, die Geburt werden die Frauen natürlich weiterhin übernehmen müssen, so wie es nach dem derzeitigen medizinischen Stand aussieht.
Dallinger gesteht aber dennoch den Frauen beide Rollen zu, also Haushalt und Beruf und umschreibt daher das Ziel folgendermaßen.
Was wir wollen ist, dass beide Möglichkeiten geboten werden, dass die Chance eröffnet wird, dass die Frau einerseits, wenn sie es wünscht, Frau und Mutter ist und ohne in den Beruf zu gehen, aber dass sie andererseits, wenn sie andere Interessen hat, wenn sie sich für einen anderen Weg entscheidet, ihr auch die Möglichkeiten eröffnet werden.
Gleiches Berufsangebot und gleiche Berufsinformation für Buben und Mädchen gehören ebenso zu den vordringlichen Zielen wie die Förderung partnerschaftlichen Denkens schon in der Schule.
Derzeit tragen, so die Gewerkschaft der Privatangestellten, Schulbücher und Lehrpläne dem Bestreben, Frauen als vollwertige Arbeitskräfte und gleichberechtigte Partner anzuerkennen, in keiner Weise Rechnung.
Für die Leiterin der Frauenabteilung der Gewerkschaft, Helga Stubjanek, stellt sich daher folgende Aufgabe.
Wir müssen daher auf verschiedenen Seiten agieren.
Wir müssen einerseits die Menschen dafür gewinnen, für diesen Gedanken.
Wir müssen versuchen, sie zu überzeugen, dass eben die Partnerschaft zwischen Mann und Frau die Zielsetzung sein soll.
Und wir müssen auf der anderen Seite aber den Frauen helfen, Selbstbewusstsein zu bekommen, damit sie auch von sich aus wirklich mit ganzer Kraft diese Zielsetzungen anstreben können.
Übrigens, wenn die Gleichberechtigung einmal tatsächlich erreicht ist, wird, so Dallinger heute in der Pressekonferenz, die Frauenabteilung in der Gewerkschaft aufgelöst.
Den erschreckten Blick von Frau Stubianek, die offenbar gleich um ihre Existenzgrundlage fürchtete, quittierte Dallinger allerdings gleich mit dem Hinweis, dass sie dann sicher in das Leitungsgremium der Privatangestellten aufgenommen wird.
Selbst die Möglichkeit, dass sie einmal sogar Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten wird, schloss der jetzige Präsident nicht aus.
Allerdings erst für die Zeit nach seiner Pensionierung.
Frauenemanzipation, so könnte man daraus nicht ganz ernsthaft Schluss ziehen.
Frauenemanzipation ja, aber bitte erst nachdem die männlichen Führungspersönlichkeiten in den Ruhestand getreten sind.
Die Frau als gleichberechtigter Partner in der Wirtschaft – ein Fernziel.
Über Vorstellungen der Privatangestellten-Gewerkschaft berichtete Eugen Freund.
Gestern wurden in der Öffentlichkeit die neuen Berechnungsgrundlagen des Verbraucherpreisindexes 1976 vorgestellt.
Seit 1.
Jänner werden die Preissteigerungsrate nach diesem neuen System erhoben und man erwartet davon einen einmaligen Rückgang der Preissteigerungsrate von etwa einem Prozent.
Das liegt nun nicht daran, dass mit 1.
Jänner irgendetwas billiger geworden wäre, sondern einfach nur daran, dass die ganze Berechnungsgrundlage des Index umgestellt wurde.
Davon betroffen sind aber natürlich auch eine große Zahl von Verträgen mit sogenannten Wertsicherungsklauseln.
Das können Mietverträge sein, Kreditverträge oder auch Rentenverträge, etwa bei Verpachtung eines Hauses oder eines Geschäftes und so weiter.
Welche Veränderungen ergeben sich nun durch diese neue Indexberechnung für diese Verträge und wie sollen sie weitergerechnet werden?
Das erfahren Sie im folgenden Beitrag von Hans Adler.
Meist heißt es in wertgesicherten Verträgen, die Steigerung des Verbraucherpreisindex wird dann angerechnet, wenn die jährliche Preissteigerungsrate im Durchschnitt über einem Wert von so und so viel Prozent liegt.
Dabei wird der Prozentsatz genau angegeben.
Er ist an den Index gebunden, der gerade zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gilt.
Also seit 1966 an den Index, der am 31.
Jänner des vergangenen Jahres abgelaufen ist, den Verbraucherpreisindex 1966.
Das ändert sich auch nicht, wenn der Index ausläuft.
Es gibt Verträge, die sich auf Preisindizes aus der Vorkriegszeit, aus den Kriegsjahren oder auf den ersten Nachkriegsindex aus dem Jahr 1975 berufen.
Wer einen solchen alten Vertrag hat, weiß natürlich längst, wie man einen Index weiterrechnet, wenn er ausgelaufen ist.
In den vergangenen zehn Jahren aber wurden einige hunderttausend Verträge abgeschlossen, deren Besitzer jetzt zum ersten Mal in die Lage kommen, mit einem Indexwechsel fertig zu werden.
Darunter sind vor allem eine große Zahl von Mietenverträgen, denn in die zehn Jahre von 1966 bis 1976 fallen die Auswirkungen jenes Mietengesetzes, das nach dem Krieg zum ersten Mal die freie Mietzinsbildung bei neuen Verträgen erlaubt hat.
Und neben der erhöhten Miete, die sich daraus ergibt, ist einer der wichtigsten neuen Punkte in diesen Verträgen die Wertsicherungsklausel.
Sie bleibt an ihren Index gebunden, auch wenn ein neuer eingeführt wird.
Und daraus ergibt sich die Notwendigkeit, umzurechnen.
Wer wissen will, wie er seinen Vertrag weiterrechnen muss, der braucht zunächst, anstatt der in Prozenten angegebenen Inflationsrate, die Indexziffer.
Sie wird vom Statistischen Zentralamt jeden Monat zusammen mit der Steigerungsrate des Verbraucherpreisindex veröffentlicht und errechnet sich ganz einfach.
Stunde 0 für den neuen Index ist Mitternacht, 1.
Jänner 1977.
In diesem Moment werden alle Preise mit 100 angenommen.
Wenn sie steigen, dann steigen sie eben auf 104, 106, 110 und so weiter.
Auf diese Weise ist der alte Index von 1966 bis 1976 von 100 auf 175,5 gestiegen.
Wer nun wissen will, wie es um die Wertsicherung seines Vertrages steht, der braucht nur diese Indexziffer mit jener Kennzahl zu multiplizieren, die das Statistische Zentralamt für jenen Index errechnet hat, der seinem Vertrag zugrunde liegt.
Es gibt etwa sechs Indizes, die allgemein in Verträgen verwendet werden und für jeden haben die Statistiker die aktuelle Kennzahl ausgerechnet.
Die Zahlen sind unter der Wiener Telefonnummer 1744.
Von einem Tonbanddienst des Statistischen Zentralamtes abzurufen und sogar der Portier des Amtes auf dem Wiener Heldenplatz hat abgezogene Zettel mit den entsprechenden Zahlen zu verteilen.
Das war ein Beitrag von Hans Adler.
Sechs Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Wir kommen ins Ausland.
Eine Streikwelle rollt ab heute durch Belgien.
Streiks mit politischem Hintergrund.
Denn es geht nicht, was sonst meist der Fall ist, um Lohnerhöhungen, sondern in Belgien protestieren die Gewerkschaften gegen Maßnahmen der Regierung.
So unter anderem gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Wein, Zigaretten und Benzin.
Angriffspunkt ganz allgemein ist aber die Sozialpolitik der Regierungskoalition Tindemans.
Die Zeichen in Belgien stehen auf Sturm.
Konfrontation, Regierung, Gewerkschaft.
Hans-Peter Ott berichtet.
Seit gestern Abend um 10 Uhr stehen die Räder der belgischen Eisenbahn still.
Der letzte Schnellzug aus Deutschland kam nur noch bis Löwen, etwa 20 Kilometer vor Brüssel.
Heute rollt überhaupt kein Zug mehr.
Zum ersten Mal seit 17 Jahren haben die Eisenbahnbeschäftigten zu dieser drastischen Methode gegriffen.
Von ihrer Streikaktion sind viele betroffen.
In den Zentren Brüssel, Lüttich, Antwerpen, Amur usw.
arbeiten sehr viele Pendler.
Sie können heute nicht mit der Bahn zur Arbeit fahren, wie sie es sonst immer tun.
Das Umsteigen auf andere Fortbewegungsmittel lehnt der Großteil der Arbeiter, Angestellten und Beamten ab, denn der Volkszorn ist groß.
Der Maßnahmenkatalog, den die Regierung unter dem christlich-sozialen Ministerpräsidenten Leo Tindemans mit Zustimmung der Koalitionspartner, nämlich der Liberalen sowie der Vertreter der Wallonischen Vereinigung, am letzten Wochenende im Palast Egmont in Brüssel ausgeheckt und als Programm zur Sanierung der belgischen Wirtschaft präsentiert hat, missfällt den Belgiern sehr.
Mehrwertsteuererhöhungen, die vom 1.
April an zum Beispiel eine Verteuerung des Benzins, kräftige Preissteigerungen im Hotel- und Gaststättengewerbe, beim Friseur, bei den Versicherungen und manch anderen Dingen auslösen werden, sind nun einmal ein höchst unpopuläres Mittel, um die Löcher im Staatshaushalt zu stopfen.
Die Gewerkschaften, vor allem die Sozialistische Arbeitergewerkschaft, war schon vorher unzufrieden mit der Sozialpolitik der Regierung Tindemans.
Die Arbeitslosigkeit liegt hier bei über 8 Prozent, nur Irland steht unter den EG-Mitgliedstaaten noch schlechter da.
Zurzeit sind 290.000 Belgier ohne Beschäftigung.
Die Regierung hat jetzt in ihrem neuen Plan versprochen, 50.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Doch das hat die Gewerkschaften nicht besänftigen können.
Die Mehrwertsteuererhöhungen haben das Fass des Unmuts überlaufen lassen.
Auch die christliche Gewerkschaft hat sich dieser Streikwelle angeschlossen.
die nach dem heutigen Freitag an den vier nächsten Freitagen fortgesetzt wird.
Jedes Mal wird ein wichtiger Sektor ganz streiken.
In der kommenden Woche sind es die Untergrund- und Straßenbahnen und jedes Mal kommt es in bestimmten Provinzen zu Generalstreiks.
Heute ist das Wirtschaftsleben in den Provinzen Eno und Westflandern praktisch lahmgelegt.
Auch in Lüttich, das eigentlich diesmal noch gar nicht dran sein sollte, ist es zu zahlreichen Teilstreiks gekommen.
Die Auseinandersetzung war Anfang dieser Woche schon in Presse, Rundfunk und Fernsehen geführt worden.
Regierungschef Tindemans hatte geklagt, bei der angekündigten Streikwelle handle es sich eindeutig um politische Streiks.
Die sozialistische Gewerkschaft wolle seine Regierungskoalition aus den Angeln heben.
Die Gewerkschaftsvertreter haben diese Auslegung entrüstet zurückgewiesen und Regierungschef Tindemans heftig kritisiert, weil dieser die Einsetzung eines Komitees zur Verteidigung der Demokratie vorgeschlagen hatte.
Tindemans solle lieber eine vernünftige Wirtschaft und Sozialpolitik machen, als sich in Theorien ergehen, fordern die Gewerkschaftsführer.
Sie haben ihre Anhänger aufgerufen, bei den Streiks vernünftig zu bleiben.
Das Kräftemessen mit der Regierung hat begonnen.
Sie hörten Hans Peter Ott.
Die Legalisierung der Kommunistischen Partei Spaniens wird immer mehr zu einer Schlüsselfrage für die noch in diesem Frühjahr stattfindenden Parlamentswahlen im Land.
Die Entscheidung der Regierung über die Legalisierung der Kommunisten nun den obersten Gerichtshof befinden zu lassen, hat auch bei den anderen Oppositionsparteien, also nicht nur bei den Kommunisten selbst, zu Protesten geführt.
Sie wollen nur dann weiter an den Wahlvorbereitungen teilnehmen, wenn feststeht, dass auch die Kommunistische Partei Spaniens offiziell zugelassen wird.
Eine endgültige Entscheidung darüber wird nun erst in einem Monat fallen.
Inzwischen aber gerät die Regierung zu Erresten und zunehmend auch unter den Druck der Rechtsradikalen.
Eine Verhaftungswelle unter den Militanten Christkönigskriegern, Mitglieder von ihnen hatten in dieser Woche eine Dozentenversammlung an der Universität Madrid überfallen, hat nun die Ultrarechten auf den Plan gerufen.
Die antikommunistische Apostolische Allianz, wie sie sich nennt, hat den Ministerpräsidenten mit dem Tod bedroht.
Falls die Verhaftungen fortgesetzt werden, auch fordern die Rechtsradikalen die Einstellung aller Wahlvorbereitungen.
Keine leichte Situation also, in der sich Spaniens Regierung momentan befindet.
Hören Sie, Robert Gerhardt.
Keine guten Noten bekommt heute die Regierung in Madrid, die zur Stunde über Wirtschaftsfragen berät.
Sie hat in dieser Woche fast alle politischen Lager in Spanien verärgert.
Von der ultrarechten, apostolischen, antikommunistischen Allianz erhielt inzwischen schon Ministerpräsident Suárez eine Morddrohung.
Er wird von hier, wie es in der gestern Nacht veröffentlichten Nachricht heißt, zum Tode verurteilt, da er die Ideen Frankos verriet.
Die Exekution wird ausgeführt, wenn es die Organisation für günstig hält.
Die Wut der Ultrarechten in Spanien richtet sich auch deshalb gegen den Regierungschef, da dieser im Verlauf der Woche nach großen Polizeirazzien auf einen Schlag 20 stadtbekannte, stets bewaffnete Faschisten verhaften ließ.
Einige sind inzwischen aber schon wieder auf freiem Fuß.
Immerhin, bisher richteten sich Verhaftungen immer nur gegen linke politische Aktivisten.
Von ihnen wurden ebenfalls in den letzten Tagen wieder über zehn Personen festgenommen.
Sie sollen als Maoisten der Untergrundorganisation Grapo angehören, die in den letzten Wochen durch Entführungen hochgestellter spanischer Politiker weltweit Schlagzeilen machte.
Die demokratische Opposition ist aber nicht so sehr über die Verhaftung von Ultralinken verärgert.
Sie beklagt vielmehr, dass die Regierung trotz Versprechungen bisher kaum etwas getan hat, um Spanien wirklich auf den Weg zu einer stabilen Demokratie zu führen.
Weder wurden bisher alle politischen Gefangene freigelassen, noch hat das Kabinett des Königs alle Parteien erlaubt.
Ebenso wenig wurden bisher die Einheitsgewerkschaft und die Einheitspartei Frankos aufgelöst.
Auch der gleichberechtigte Zugang zu den Massenmedien wird nicht gegeben.
Die demokratische Opposition hatte die Erfüllung dieser Punkte als Voraussetzung genannt, um überhaupt an den für Mai oder Juni vorgesehenen Wahlen zum Parlament teilzunehmen.
Über alle diese Fragen wollte sie mit der Regierung verhandeln.
Aus diesem Grund war von der Opposition auch eine Kommission gebildet worden.
Sie traf mehrmals schon den Präsidenten.
Es kam zum Dialog, doch nicht zu wirklichen Verhandlungen.
Verärgert über den Verlauf dieser Entwicklung ist jetzt die wohl stärkste politische Gruppe, nämlich die Sozialisten von Felipe González, aus dieser Kommission ausgeschieden.
Als letzten Anlass nannte die PSOE die Anerkennung einer zweiten sozialistischen Partei, die sich die historische PSOE nennt.
Diese Entscheidung schlug gestern Nacht in Madrid wie eine Bombe ein und kann dazu führen, dass nun die Kontakte zwischen Regierung und demokratische Opposition abgebrochen werden.
Zumal sich nun auch alle Gruppen der Opposition mit den Kommunisten solidarisch erklärt haben und die Regierung auffordern, diese Partei sofort anzuerkennen.
Das Kabinett hatte Mitte der Woche den Fall an das oberste Gericht weitergeleitet und zwang damit die Kommunisten Spaniens in der Illegalität zu bleiben.
Die Regierung bekommt heute also weder von rechts noch von links gute Noten.
Der Optimismus, Spanien bald Demokratie nennen zu können, ist wenigstens zur Stunde großer Skepsis gewichen.
Aus Madrid berichtete Robert Gerhard und nun zu einem Beitrag aus dem Bereich der Medizin.
Morgen findet in der Babenberger Halle in Klosterneuburg eine Veranstaltung der Veterinärmedizinischen Universität Wien statt.
Eine Veranstaltung unter dem Titel Das Pferd und Wir.
Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art, die erste hieß Der Hund und Wir, eine Veranstaltung, die auch für Laien zugänglich ist.
Nur ein paar Zahlen.
1937 gab es in Österreich 230.000 Pferde.
1977, also 40 Jahre später, nur noch 40.000.
Allerdings steigt nun die Anzahl der Pferde, hauptsächlich sind es Sportpferde, aber darunter natürlich auch Nutzpferde wie Haflinger etc.
Nun auch Österreichs Veterinärmedizinische Schule ist eigentlich weltberühmt.
Bekannt für die Entwicklung immer neuer Methoden bei der Behandlung von Tieren.
Helmut Bock sprach nun darüber mit dem Leiter der Orthopädischen Klinik an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien mit Prof. Dr. Knesewitsch.
Herr Prof. Knesewitsch, Tiere haben ebenso wie Menschen wahrscheinlich Zivilisationsschäden.
Kann man diese Zivilisationsschäden auch mit der Zivilisation wieder beheben?
Ja, eigentlich schon.
Wir sehen bei unseren Tieren, also in dem Fall ist das Pferd angesprochen, in erster Linie eigentlich ähnliche Schäden wie beim Menschen.
Es ist also zu wenig Bewegung, es ist Bewegungsmangel da, er macht nicht die richtige, nicht die adäquate Bewegung.
Vielleicht auch aus der Ernährung heraus.
Auch aus der Ernährung heraus und aus der Aufzucht heraus.
Gerade in Österreich, es gibt rund 40.000 Pferde im Augenblick in Österreich, die meisten sind Sportpferde.
Gibt es also Schäden gerade bei Sprungpferden, aber wahrscheinlich auch bei Pferden, die auf der Rennbahn laufen?
Veränderungen in den Gelenken, Knochenbrüche und so weiter.
Und da, Herr Prof. Gnesewitsch, haben Sie etwas Neues entwickelt.
Ja, wir haben uns angelehnt an die Humanmedizin.
Ich möchte hier Herrn Primarius Dozenten Rus besonders erwähnen und ihm herzlich danken, dass er uns in die Methodik der Arthroskopie, das heißt der Gelenkbesichtigung, also mit dem Auge, wobei ein Röhrchen in das Gelenk eingeführt wird, am narkotisierten Tier,
ermöglicht hat, dass man also hier unter Kontrolle des Auges den Knorpel inspiziert, seine Schäden, also Abschleifspuren und Abschilferungen, Knorpelschuppen und so weiter, mit dem Auge erkennen kann, was man mit keiner anderen Methode bisher, also nicht mit Röntgen und mit Kontraströntgen, auch nur in seltenen Fällen.
Bei Tieren haben wir mit Röntgen viel größere Schwierigkeiten, denken Sie an das Hüftgelenk des Pferdes, auch schon beim Kniegelenk, Schultergelenk,
sehr schwierig, wegen der großen Muskelmassen, wegen der starken Strahlstrahlung.
Und da bringt uns diese Methode der Arthroskopie einen echten großen Fortschritt.
Nicht nur in der Diagnostik, in der Erkennung dieser Schäden, sondern auch in der Behandlung.
Wir sind in der Lage durch diese Drokarhülsen
geeignet kleine Knorpelstücke, Knochenabsprengungen herauszuholen und so also dem Pferd einen größeren Eingriff zu ersparen, der ja vielfach beim Nutztier nicht so gemacht werden kann wie beim Menschen, weil man dann das Tier ja kaum mehr als Leistungssportler verwenden kann.
Herr Prof. Gnesewitsch, das ist hier bei Ihnen in der Klinik entwickelt worden.
Ist das eigentlich jetzt schon, in der ganzen Welt wird das angewandt?
Ja, ganze Welt ist vielleicht etwas übertrieben.
Die Amerikaner haben sich drauf gestürzt, die Dänen machen es und in Deutschland wird es geflogen.
Die Japaner waren eigentlich überhaupt in der Atoskopie seinerzeit einmal führend, geben aber heute eigentlich zu, dass die Führung an Österreich eben an den genannten Dozenten Russen, der uns hier eingeführt hat, übergegangen ist.
Nun, es gibt aber nicht nur Operationen, es gibt zum Beispiel beim Tier, gerade beim Sportpferd oftmals auch Knochenbrüche.
Man kann Osteosynthetisieren, das heißt die gebrochenen Knochen möglichst in die alte Lage, in die anatomische Lage zurückbringen und dann eben wie beim Menschen mit Schrauben, Nägeln, Draht
Platten wieder vereinen und so eine Heilung herbeiführen.
Ich kann mir das vorstellen bei Zuchttieren, also bei Zuchtstuten oder auch bei einem Zuchthengst.
Ist das also eigentlich aber auch bei einem Balacho oder einem Rennsportpferd, einem Reitpferd möglich und haben Sie da irgendwelche besondere Erfolge schon gemacht?
Ja, es ist möglich bei geeigneten Fällen, muss ich wohl einschränken.
Es ist nicht in allen Fällen möglich, noch nicht möglich, vielleicht kommen wir mal so weit, wir wollen es hoffen.
Wir haben geeignete Pferde gehabt, wir haben Erfolge gehabt.
Ich denke da besonders an einen Weihnachts-Walachen, wenn ich so sagen darf, der mit einer Fesselbeintrümmerfraktur kam und der also praktisch schon, obwohl wir noch das Krongelenk versteifen mussten, rund sechs Monate danach wieder unter dem Sattel war und bis heute unter dem Sattel ist, bei dem man in der Bewegung gar nichts merkt.
Nur wenn man ihn anschaut, sieht man also, dass der rechte Fessel stärker ist als der linke.
Das Gespräch führte Helmut Bock, ein Kulturbeitrag.
Heute Abend hat die Neuinszenierung des Tauerspiels Clavigo von Johann Wolfgang von Goethe im Grazer Schauspielhaus Premiere Wilhelm Rossbaut berichtet.
Das Trauerspiel Clavigo entstand 15 Jahre vor der Französischen Revolution.
Goethe, 25 Jahre alt, stellt Menschen auf die Bühne, die damals noch lebten.
Den Stoff der Handlung entnahm Goethe einem Memorandum des Komödiendichters Caron de Beaumarchais, dessen Figaro's Hochzeit durch Mozarts Vertonung zur Welt rumkam.
Die Denkschrift ist eine Rechtfertigung Beaumarchais auf Vorwürfe, er habe eine Reise von Paris nach Madrid nur unternommen, um üble Machenschaften zu betreiben, nicht aber, wie er behauptete, um die Ehre seiner Schwester zu retten, die Don Josef Clavigo y Faxarda, Archivar des Königs, verführt habe.
Goethe dramatisierte das Thema Liebe und Verrat und verlieh dem Trauerspiel autobiografische Züge.
Das Trauerspiel ist das Ergebnis einer Wette, die Goethe mit Freunden geschlossen hatte, er werde Clavigo in acht Tagen schreiben, wie es auch geschah.
Es hält sich seit 200 Jahren mit Erfolg auf dem Repertoire des Sprechtheaters, wohl auch deshalb, weil es zu den von Goethe am straffsten gebauten Schauspielen zählt.
In Graz inszeniert das Trauerspiel Tebbe Harms-Klehn, Gastregisseur aus Bonn.
Er sieht Clavigo als ein vom Intellekt her bestimmtes, kühles Stück.
Die Kühle wirkt sich natürlich auf den Sprechstil aus.
Einmal darf man davon ausgehen, dass ja fast alle auf der Bühne gezeigten Figuren
Intellektuelle sind Literaten.
Es gibt selbstverständlich schon einen bestimmten Sprechstil, so etwas wie eine höhere Konversation.
Ich denke, dass Goethe selbst so gesprochen hat.
Andererseits muss man, glaube ich, bedenken, dass Sprechstil für einen Klassiker gar nicht das erste ist.
Die Sprache ist der letzte menschliche Ausdruck.
Und das ist eine wichtige Überlegung, um der bloßen und leeren Rhetorik eines solchen Klassikers zu entgehen.
Und wir haben das versucht, bei jedem Satz genau zu überlegen, wie kommt dieser Mensch dazu, das zu sagen, jenen Gedanken zu äußern.
Und wir beobachten, wie der Gedanke entsteht.
Auch eine bestimmte zeitliche Begründung darin, dass in der französischen Tradition dieser Jahrzehnte beispielsweise Diderot in einer weitausgeführten theoretischen Begründung das bürgerlich-realistische Schauspiel zu schaffen versucht hat, selbst ja auch sehr langweilig geratene Beispiele dazu geschaffen hat.
Und ich denke auf dieser Linie liegt das Goethe-Stück und auf dieser Linie haben wir es versucht zu fassen.
Sie hören Eduard Wildner als Beaumarchais und Gerhard Balluch als Clavigo.
Beaumarchais stellt den Verführer seiner Schwester.
Nun, um einen Anfang zu machen, seien Sie so gütig, vor diesem Herren, der mit mir express aus Frankreich gekommen ist, zu erklären, ob meine Schwester durch irgendeine Treulosigkeit, Schwachheit, Unart oder sonst einen Fehler diese öffentliche Beschimpfung um Sie verdient habe.
Nein, mein Herr.
Dona Maria ist ein Mädchen voll Geist, Liebenswürdigkeit und Tugend.
Hat sie Ihnen jemals seit ihrem Umgange eine Gelegenheit gegeben, sich über sie zu beklagen oder sie geringer zu achten?
Nie, niemals!
Und warum?
Ungeheuer!
Hattest du die Grausamkeit, das Mädchen zu Tode zu quälen, doch nur, weil dich ihr Herz zehn anderen vorzog?
Das war ein Ausschnitt aus der Generalprobe für das Trauerspiel Clavigo von Johann Wolfgang von Goethe.
Premiere der Neuinszenierung heute Freitag im Grazer Schauspielhaus.
Ein internationales Ost-West-Symposium über Neuansätze kultureller Erwachsenenbildung findet vom 28.
Februar bis 2.
März im Burgenländischen Kulturzentrum in Martersburg statt.
Das Symposium steht unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Göring vom Europahaus Eisenstadt.
Mit ihm sprach Koschka Hetzer.
Herr Dr. Göring, was verstehen Sie unter Erwachsenenbildung und wo spielt sich Erwachsenenbildung heute in Österreich ab?
Erwachsenenbildung in Österreich ist pluralistisch.
Das heißt, es gibt eine Reihe von Verbänden und Vereinen.
Wir haben auf der einen Seite die großen Verbände, das sind also sieben große Verbände.
Das sind die Volkshochschulen, das Berufsförderungsinstitut, da ist der Ring der Bildungswerke, da ist es der Verband der Heime, das Wirtschaftsförderungsinstitut, das Landwirtschaftliche Förderungsinstitut und der Volksbüchereiverband.
Das sind die großen Verbände, sie nennen sich KB, Konferenz der österreichischen Erwachsenenbildung.
Neben diesen großen Vereinen gibt es eine Vielzahl von kleinen Vereinen,
sodass man heute schwer von einer Gewichtung, einer einseitigen Gewichtung auf Bezug der großen Vereine sprechen kann.
Wir haben eine Analyse gemacht mit einer Gruppe in Bezug auf österreichische Erwachsenenbildung und sind auf über 120 Vereine und kleinere Institutionen gestoßen, die nicht in diesem Verband drinnen sind.
Wo steht die österreichische Erwachsenenbildung heute?
Für die Erwachsenenbildung in Österreich ist es vielleicht wesentlich, dass jetzt eine neue Entscheidungsphase eingetreten ist.
Und zwar charakteristisch ist einerseits eine starke Entwicklung auf dem berufsbildenden Sektor.
eine danebenlaufende Entwicklung auf den Bereichen der allgemeinbildenden Erwachsenenbildung.
Und hier zeigen sich in Österreich ganz deutlich Defizite.
Solche Defizite sind aufgedeckt worden durch den seinerseits vom Unterrichtsministerium aufgelegten Kulturpolitischen Maßnahmenkatalog.
an dem es ja heftige Kritik gegeben hat.
Aber diese Kritik hat deutlich gezeigt, wo Lehrfelder insbesondere im kulturellen Bereich der Erwachsenenbildung liegen.
Und nun ist vielleicht diese Periode der emotionellen Diskussion um den Kulturkatalog
zurückgetreten und es beginnt jetzt die Frage der Umsetzung dieser Notwendigkeiten für die praktische Arbeit.
Das gilt aber nicht nur für Österreich interessanterweise, denn genau dieselben Probleme tauchen etwa in einer Reihe anderer Länder auf.
Wir kennen derartige Fragen aus der Bundesrepublik, wir kennen sie aus Polen, aus Ungarn, aber auch aus der Schweiz.
Sie haben ein Modell für kulturelle Animation ausgearbeitet, was ist das?
Dieses Modell der kulturellen Animation hat zum Ziel, dass Leute ausgebildet werden, deren Aufgabe es wäre, in einem bestimmten Raum, etwa in einem Dorf oder in einem Bezirk, Aktivitäten zu setzen zur kulturellen Betätigung, von sich aus selbst zu setzen,
damit Interesse zu wecken in der Umgebung und aus dem Interesse die Leute zu aktivieren, sie dann möglichst selbst arbeiten zu lassen, aber zu jeder Zeit gewissermaßen als Hilfestellung zur Verfügung zu stehen.
Das Gespräch führte Koschka Hetzer.
Drei Minuten vor 13 Uhr.
Wir schalten jetzt schnell noch ins Bundeskanzleramt in Wien.
Dort sind soeben die Gespräche zwischen Niederösterreichs Landeshauptmann Maurer und Bundeskanzler Kreisky sowie einigen Mitgliedern der Regierung zu Ende gegangen.
Wir haben schon zu Beginn des Journales berichtet.
Es geht um das Thema Atommüllagerung in Niederösterreich, konkret in Allensteig.
Die Gespräche, wie gesagt, sind zu Ende.
Herbert Hutter, was haben Sie gebracht?
Zunächst einmal eine endgültige Entscheidung war nicht vorhanden.
Kurz nach halb ein Uhr haben der Bundeskanzler sowie die Regierungsmitglieder, Minister Staribacher, Rösch, Leo, Dolter, Moser sowie die Landeshauptleute Maurer und Zetl das Sitzungszimmer verlassen.
und auf die Frage, ob er, der Bundeskanzler, die ihm vorliegenden Unterlagen für ausreichend halte, um im Mühlviertel oben eben eine Endlagerstätte für hochradioaktiven Atommüll zu gestatten, damit in Verbindung auch die Inbetriebnahme von Zwentendorf, sagte der Kanzler.
Wir haben bis jetzt noch keine endgültigen Unterlagen, die der einen derartigen Schluss zuzieht, sondern es sind Annahmen, die erst von der Gesellschaft, also die das alles zu verantworten hat,
zu übermitteln ist.
Das muss uns erst zur Verfügung gestellt werden.
Herr Bundeskanzler, die bereits vorliegende Endlagerungsstudie der Kernkraftwerkplanungsgesellschaft geht ja im technischen Detail sehr weit.
Sollte die Endlagerung nach diesen Vorstellungen möglich sein, wäre das für Sie eine akzeptable Lösung, damit das Kernkraftwerk Zwentendorf in Betrieb gehen könnte?
Ja, so weit will ich mich auf die technischen Einzelheiten nicht einlassen.
Ich habe seine Studie noch nicht und ich kann dazu auch gar nichts sagen.
Auch zur Kompetenzfrage wurde Stellung genommen und zwar wurde festgestellt, dass die erste Kompetenz für die Bewilligung für eine Endlagerstätte beim Landeshauptmann liege.
Grundsätzlich drückte sich Bundeskanzler Kreisky aber seine Hoffnung aus, dass die Frage der Endlagerung von Atommüll wirklich gelöst werden könne.
Soweit mein erster Bericht vom Bundeskanzleramt und damit zurück ins Studio des Mittagsjournals.
Und wir bringen noch einige Kurzmeldungen.
Sowjetunion.
Nach zweiwöchigem Raumflug sind heute die Kosmonauten Gorbatko und Glaskov an Bord der Raumkapsel Soyuz 24 zur Erde zurückgekehrt.
In der Meldung der Nachrichtenagentur TASS sind keine näheren Einzelheiten enthalten.
Österreich.
Das Verteidigungsministerium hat zum geplanten Ankauf von Panzern und zum Verhältnis zur Firma Steyr-Daimler-Puch Stellung genommen.
Besonders wird betont, dass im Fall der Beschaffung eines mittleren Kampfpanzers aus dem Ausland keineswegs Arbeitskräfte bei den Steyr-Werken entlassen werden müssten.
Bei der ab September 1978 geplanten Einführung der Fünf-Tage-Woche an den Volksschulen sollen Eltern und Lehrer mitwirken.
Unterrichtsminister Sinovac erklärte, unter Umständen wären Abstimmungen in Elternvereinen oder die parallele Führung von Volksschulklassen denkbar.
An den anderen Schulen soll der Fünf-Tage-Unterricht erst später eingeführt werden.
Das waren also noch einige Kurzmeldungen.
In wenigen Sekunden ist es 13 Uhr.
Redaktion und Technik des Mittagschannals verabschieden sich.
Einblendung: Tebbe Harms Kleen 2 x, Szene mit Eduard Wildner und Gerhard Balluch
Mitwirkende:
Rosbaud, Wilhelm [Gestaltung]
, Wildner, Eduard [Interpret/in]
, Harms Kleen, Tebbe [Interviewte/r]
, Balluch, Gerhard [Interpret/in]
Datum:
1977.02.25 [Sendedatum]
Ort:
Graz, Schauspielhaus [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Prof. Dr. Walter Göhring
Mitwirkende:
Hetzer-Molden, Koschka [Gestaltung]
, Göhring, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1977.02.25 [Sendedatum]
Ort:
Mattersburg [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten