Vietnam-Bericht

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Situation im Vietnamkrieg ist eigentlich undurchsichtiger als jemals zuvor.
    Die Vietnamverhandlungen in Paris erzielen keinerlei Fortschritte, auch die gestrige 12.
    Vollsitzung brachte nichts Neues.
    Die Vorschläge des südvietnamesischen Staatspräsidenten Van Thieu für eine Friedensregelung bzw.
    sein Angebot über Geheimverhandlungen wurden von der Nationalen Befreiungsfront nicht akzeptiert.
    Auf der anderen Seite machen sowohl die Amerikaner als auch die Südvietnamesen die Kommunisten für die Fortsetzung des Krieges verantwortlich.
    Wie wird dieser Krieg derzeit tatsächlich geführt?
    Diese Frage beantwortet Wilfried Stockhausen in seinem aktuellen Bericht aus Saigon.
    Nur sehr zögernd bequemen sich amerikanische Informationsoffiziere auf die Frage von Korrespondenten einzugestehen, dass die angebliche Offensive der Kommunisten vorüber ist.
    Täglich ist in den Lageberichten von der Existenz einer seit dem 23.
    Februar anhaltenden roten Offensive die Rede.
    In Wirklichkeit ist der Krieg in Vietnam dabei zu versickern.
    Selbst die Befreiungsfront scheint dieser veränderten Situation Rechnung zu tragen.
    Im letzten Kommentar zur Lage, den der Vietcong-Sender einmal wöchentlich in englischer Sprache sendet, wurden Gesamtzahlen der angeblichen Erfolge der letzten fünf Wochen bekannt gegeben.
    Danach verloren die Truppen der Alliierten insgesamt 180.000 Mann, davon allein 52.000 Amerikaner.
    Noch bombastischer erscheint die Ziffer von 1.600 abgeschossenen Flugzeugen.
    Nach verlässlichen Angaben ausländischer Militärexperten büßte die amerikanische Luftwaffe seit 1961 insgesamt durch Abschuss, Bruchlandungen, technisches Versagen und durch Beschädigungen, Brände und Beschuss auf Abstellplätzen 5.143 Maschinen ein.
    Allerdings meldeten die Amerikaner in den letzten Wochen fast täglich ein oder zwei Flugzeugverluste.
    Sie geben als Ursache die stärker gewordene Flugabwehr der Kommunisten im südlichen Vietnam an.
    Dies war möglich, nachdem die USA am 1.
    November 1968 den Bombenkrieg gegen Nordvietnam völlig eingestellt hatten und Hanoi einen Teil seiner beweglichen Flak in den Süden verlagern konnte.
    Beide Seiten brauchten den auf den Vietnamesischen Krieg schwer anwendbaren Begriff der Offensive für die Verhandlungen in Paris.
    Hanoi und der Vietcong wollen der Welt, den eigenen Truppen sowie der Bevölkerung beweisen, dass sie in der Lage sind, größere militärische Aktionen durchzuführen.
    Wer bei den täglichen Gefechten Augenzeuge war, weiß, welchen ungeheuren Blutzoll Hanoi für seinen Krieg in Südvietnam zu bezahlen hat.
    Der nordvietnamesische Verteidigungsminister General Yap soll in einem Interview kürzlich die Zahl von über 500.000 Verlusten für Nordvietnam genannt haben.
    Nicht zu rechnen diejenigen des Vietcong, auch wenn dieser seit einem halben Jahr bei den Kämpfen immer weniger auftrat.
    Aber auch die USA brauchte aus propagandistischen Gründen eine Offensive der Kommunisten.
    Es fiel auf, dass in den militärischen Lageberichten der Amerikaner immer häufiger der taktische Begriff der Verteidigung auftauchte.
    Anscheinend möchte Nixon damit auf dem politischen Feld zu Hause auf seinen Entschluss vorbereiten, sich aus Vietnam zurückzuziehen.
    Der Krieg in Vietnam zieht sich in die Dschungel oder Stützpunkte zurück, aus denen er vor Jahren aufgebrochen ist.
    Dafür geht in den Dörfern des Landes der Terror gegen die Bevölkerung weiter.
    Er geschieht unter den Augen einer Welt, die kriegsmüde und gleichgültig geworden der Realität zu entgehen sucht.
    Das war ein Bericht von Wilfried Stockhausen aus Saigon, den wir fernschriftlich erhalten haben.
    Es ist nun 12 Uhr und 25 Minuten.

    Katalogzettel

    Titel Vietnam-Bericht
    Spieldauer 00:03:29
    Mitwirkende Stockhausen, Hans Wilfried von [Gestaltung]
    Datum 1969.04.11 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-690411_d_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1969.04.11

    Information

    Inhalt

    Moderation (Burchhart) vorhanden
    Verluste
    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Politik , Wirtschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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