Österreichische Vermögensverhandlungen mit Italien

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Ich glaube, die Beziehungen entsprechen gegenwärtig dem gut nachbarschaftlichen Verhältnis, das historisch gewachsen ist.
    Sie sind von einer Kooperation auf weiten Gebieten gezeichnet.
    und auch dadurch, dass das gegenseitige Misstrauen, die gegenseitige Erstarrung in den Beziehungen, die bestanden hat, langsam mit dem zunehmenden Fortschreiten des Operationskalenders, also der Durchführung des Pakets, abgebaut wird.
    soweit der österreichische Außenminister zu Südtirol.
    Die italienisch-österreichische Zusammenarbeit steckt aber noch in den Kinderschuhen.
    Der vor zehn Tagen in Wien angekommene neue italienische Botschafter Enrico Ayo sieht aber schon gewisse Möglichkeiten.
    Ich glaube, dass wir müssen für die Zukunft arbeiten und sobald die Südtiroler Frage gelöst ist, und ich habe eine große Hoffnung, ich will nicht überoptimistisch sein, aber ich werde ganz aufrichtigerweise glauben, dass diese Lösung mit gutem Willen von beider Seiten sehr nah sein wird.
    So, italienische Seite und so, wenn es mich anbelangt, ich werde mein Möglichstes tun, um diese Lösung zu realisieren.
    Und ich ersuche, allen österreichischen Freunden, mir zu helfen.
    In welchem Sinne?
    Sodass dieser Minderheit in Südtirol verständlich zu machen, dass beide Länder müssen für eine Zukunft arbeiten.
    Sind hier schon gemeinsame Projekte geplant?
    Das weiß ich nicht, aber ich weiß, dass unsere Seite, wir sind wirklich bereit, eine fruchtbare Zusammenarbeit zu machen.
    Zum Beispiel für die künftige Arbeit Österreichs in der LWG.
    Und ich glaube, dass Italien ganz bereit ist, die Kandidatur Österreichs in der LWG zu unterstützen.
    Italien ist das einzige westliche Land, mit dem Österreich noch eine offene Vermögensfrage hat.
    Dies ist umso erstaunlicher, als die Regierung in Wien mit den osteuropäischen Staaten, zuletzt mit Polen, Vermögensverträge abschließen konnte.
    Österreich fordert von Italien Entschädigungen,
    für Grundstücke, die 1939 im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet enteignet wurden, als damals Grenzbefestigungen errichtet wurden.
    Neben diesen Agrarforderungen gibt es noch sogenannte Finanzforderungen, die teilweise auf den Ersten Weltkrieg zurückgehen.
    Es sind dies vor allem Entschädigungen für Umsiedler und Südtiroler Reoptanten.
    Italien hat übrigens Gegenforderungen erhoben, wobei es sich im Wesentlichen um die sogenannten Reliefschulden aus den 20er Jahren, also aus der Mussolini-Zeit, handelt.
    Damals waren amerikanische Hilfslieferungen über Österreich nach Italien gegangen und aus der Verrechnung sind noch Posten offen.
    Rom hat nun im italienischen Staatsbesitz befindliche Grundstücke, die in ganz Österreich verstreut liegen, als Entschädigungen angeboten.
    Über den Schätzwert dieser Grundstücke konnte man sich bisher nicht einigen, obwohl die Österreicher mit ihren Forderungen von 120 Millionen auf 60 Millionen zurückgegangen sind.
    Warum waren die Vermögensverhandlungen also bisher so schwierig?
    Dazu Außenminister Kirchschläger.
    Ich glaube, das Problem wurde relativ lange zu sehr auf rein finanzieller Basis behandelt.
    Und es wurde die politische Bedeutung, die diese Frage vor allem für die Kärntner und zum Teil auch für die Tiroler hat, zu wenig in Italien erkannt.
    Ich habe meine Gespräche mit Minister Moro und auch mit Minister Luppes in New York dazu benutzt, um vor allem auf diesen politischen Effekt der Lösung dieser Frage hinzuweisen.
    Österreich ist also daran interessiert, diese offene Frage zu bereinigen.
    Botschafter Ayo kommt mit einer neuen Initiative.
    Vielleicht war die Verhandlung lang, weil, wie Sie wissen, es sind bürokratische und juristische Regeln, unglücklicherweise in jedem Land, die diese Sache ein wenig verlängern.
    Aber ich glaube, dass wir sehr bald eine Lösung finden, weil die Summe, die uns trennt, ist nicht wichtig, ist nicht sehr groß.
    Ich will nicht überoptimistisch sein, aber ich glaube, dass für das Ende des Jahres oder für den Beginn nächstes Jahres das schon erledigt wird.

    Katalogzettel

    Titel Österreichische Vermögensverhandlungen mit Italien
    Titelzusatz Interview: Außenminister Kirchschläger und italienischer Botschafter Ailloud
    Spieldauer 00:05:02
    Mitwirkende Greinert, Walter [Gestaltung] [GND]
    Kirchschläger, Rudolf [Interviewte/r] [GND]
    Ailloud, Enrico [Interviewte/r]
    Datum 1970.12.04 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-701204_b_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1970.12.04

    Information

    Inhalt

    Beziehungen, Kooperation, Zusammenarbeit
    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Politik Österreich , Wirtschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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