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Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren.
Zum Mittagjournal begrüßt Sie Bruno Berger.
Heute nur auf Ö1, denn auf Ö3 wird derzeit der Abfahrtslauf des Hahnenkammerinens in Kitzbühel übertragen.
Nun aber zum Programm, die wichtigsten Schlagzeilen.
Eine Woche vor den ersten Wahlen in Österreich, in diesem Jahr Graz, wählt morgen in einer Woche seinen Gemeinderat.
Wir berichten über den Wahlkampf.
Analyse des österreichischen Gebrauchtwagenmarktes nach dem Neuwagenboom des vergangenen Jahres.
DDR-Regimekritiker Havemann in einem Interview für die Pariser Le Monde, Partei und Regierung der DDR ohne Basis in der Bevölkerung.
Belgrader Sicherheitskonferenz weiterhin ohne Fortschritte und Analyse der italienischen Dauerkrise.
Soviel also zum Programm.
Nun Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Adolf Poindl, Sprecher Wilfried Schirrlbauer.
Nahe Osten.
Israel lehnt die jüngsten Forderungen Ägyptens für eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche ab.
Außenminister Dayan kündigte in einem Fernsehinterview an, die Regierung in Jerusalem werde morgen entscheiden, ob eine Delegation zu den Verhandlungen der Militärischen Kommission nach Kairo entzahnt werden soll.
Das hänge im Wesentlichen vom Inhalt der Rede ab, die Präsident Sadat heute vor dem Parlament in Kairo halten werde.
Als absurd bezeichnete Dayan die gestrige Forderung Sadats, Voraussetzung für weitere Verhandlungen sei ein völliger Rückzug Israels aus den besetzten arabischen Gebieten und die Gewährung des Selbstbestimmungsrechts für die Palästinenser.
Der israelische Außenminister bemerkte dazu, Israel sei bereit über dieses Verlangen zu reden, könne es aber nicht als Voraussetzung für Verhandlungen anerkennen.
Berlin.
Unter dramatischen Umständen ist in der Nacht aufheute an der Grenze im Norden Berlins der Fluchtversuch zweier Männer nach West-Berlin gescheitert.
Nach Angaben von Augenzeugen, unter ihnen Angehörige der französischen Militärpolizei und zwei Funkstreifenbesatzungen der Berliner Polizei, liefen kurz vor Mitternacht zwei Männer in Zivil zwischen dem Kontaktzaun und der zweiten Mauer auf die Grenze nach West-Berlin zu.
Dabei wurden sie von Volkspolizisten entdeckt und sofort unter Beschuss genommen.
Die Flüchtlinge beschimpften die Grenzsoldaten als Mörder.
Sie wurden schließlich mit den Gewehrkolben niedergeschlagen.
Sowjetunion Als illegalen Schritt hat die Regierung in Moskau heute die geplanten Sitzungen von Ausschüssen des Europäischen Parlaments in Westberlin bezeichnet.
In dem Parteiorgan Pravda heißt es, die Beratungen der drei Ausschüsse vom 24. bis zum 27.
Jänner verletzten das Vier-Mächte-Abkommen für Berlin.
Der Wirbel um West-Berlin habe zum Ziel, die Stadt unrechtmäßig in die Rechtsprechung der Gremien der europäischen Gemeinschaften einzubeziehen, sie an den gemeinsamen Markt zu binden und so den politischen und rechtlichen Status zu verändern, schreibt die Pravda.
Österreich.
Gemessen am nominellen Bruttonationalprodukt ist die Staatsverschuldung Österreichs von 1971 bis 1976 von allen europäischen Industriestaaten am höchsten gestiegen.
Dies geht aus einem Bericht des deutschen Finanzministeriums in Bonn hervor.
Danach hatte der Anteil der österreichischen Staatsschulden am nominellen Bruttonationalprodukt vor sieben Jahren noch 18 Prozent betragen, war jedoch bis 1976 um fast die Hälfte auf 26 Prozent gestiegen.
An zweiter Stelle der Übersicht rangiert Italien, dass in diesem Zeitraum eine Steigerung des Anteils der Staatsschulden am Bruttonationalprodukt um 44 Prozentpunkte aufwies.
Im Gegensatz zu Österreich konnte eine Reihe von Staaten im genannten Zeitraum den Anteil der Staatsschuld an diesem Wert senken.
Das Bonner Finanzministerium bezieht in seiner Untersuchung die Schulden all der Ebenen der Hochheitsverwaltung, also vom Bund, Ländern und Gemeinden.
Zum Jahresbeginn sind in allen Bundesländern mit Ausnahme des Burgenlandes die Sozialhilferichtsätze erhöht worden.
Damit soll nach Mitteilung des Pensionistenverbandes Österreichs jenen Personen der Lebensunterhalt gesichert werden, die aufgrund eines persönlichen Schicksals weder eine Pension noch eine Rente beziehen.
Am höchsten sind die Sozialrichtsätze in Wien.
Hier werden nach Abzug des Krankenversicherungsbeitrages an Alleinstehende 3.029 Schilling und an Ehepaare 4.319 Schilling monatlich ausbezahlt.
Im Burgenland werden die Sozialrichtsätze erst am 31.
März neu festgesetzt.
Die gestern zwischen Vorstand und Zentralbetriebsrat der Vereinigten Edelstahlwerke beschlossenen Einsparungsmaßnahmen für dieses Jahr müssen nach Ansicht des Obmanns des Zentralbetriebsrates Gruber ausreichen, falls nicht besondere neue Krisenerscheinungen auftreten.
Gruber sagte heute im Morgenjournal, Belegschaft und Vorstand sollten gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, um eine Verbesserung der Produktivität zu erzielen.
Der Zentralbetriebsrat räumte jedoch ein, dass dies zum Teil auch zu Lasten der Mitarbeiter gehe.
Das in Kapfenberg beschlossene Programm sieht unter anderem einen Aufnahmestopp für ein halbes Jahr, die Reduzierung der Überstunden, eine Senkung des Pensionsalters um ein Jahr sowie zehn Tage unbezahlten Urlaub für die gesamte Belegschaft der Vereinigten Edelstahlwerke vor.
Gruber wies darauf hin, dass auch ein Vorschlag zur Kürzung des Personalstandes um zehn Prozent zur Diskussion stand.
Der Generalsekretär des ÖVP-Wirtschaftsbundes, Schüssel, hat heute das Fehlen eines mittelfristig gesicherten Wirtschaftskonzeptes der Regierung kritisiert.
Während die Investitionsschwerpunkte der nächsten zehn Jahre feststünden, gebe es keinerlei Leitlinien für die Ausgabenentwicklung des Bundes, den Anteil der öffentlichen Einnahmen und den währungspolitischen Kurs der nächsten Jahre, präzisierte Schüssel.
Ferner kritisierte er den Mangel an Schwerpunkten bei der Forschungsförderung und bei Konzepten der Arbeitsplatzsicherung.
Italien.
Völlig unklar ist nach wie vor das mögliche Ergebnis der Koalitionsgespräche des Christdemokraten Andreotti zur Bildung einer neuen italienischen Regierung.
Die sechs Parteien, mit deren Unterstützung die Minderheitsregierung Andreotti bisher regieren konnte, haben zwar ihre Programmvereinbarungen vom Sommer vergangenen Jahres überholt und das Ergebnis ihrer Beratungen gestern in einem gemeinsamen 40-Seiten-Papier niedergelegt.
Allgemein meint man jedoch heute in Rom, wichtiger als das Programm sei die Zusammensetzung der Regierung, die seine Durchführung übernimmt.
Japan.
Nach Angaben von Ministerpräsident Fukuda will die Regierung in Tokio die strittigen Handelsfragen mit den europäischen Gemeinschaften und anderen Industriestaaten im Geiste internationaler Zusammenarbeit lösen.
Vor dem Hintergrund einer wachsenden Auslandsverschiebung, sagte Fukuda in einer Regierungserklärung vor dem Parlament in Tokio, er werde sein Möglichstes tun, die japanischen Märkte im Ausland stärker zu öffnen.
In diesem Zusammenhang nannte der Regierungschef das in der vergangenen Woche erzielte handelspolitische Abkommen mit den Vereinigten Staaten einen Beitrag für den Abbau der japanischen Überschüsse und zur Stabilisierung des Dollars.
Als vorrangiges Ziel seiner Regierung bezeichnete Fukuda ein Wirtschaftswachstum von etwa sieben Prozent.
China.
Anlässlich eines Besuches des französischen Ministerpräsidenten Barr in Peking haben die Volksrepublik China und Frankreich heute ein Rahmenabkommen über Zusammenarbeit auf wissenschaftlichem und technischem Gebiet unterzeichnet.
Es ist dies der erste Vertrag dieser Art zwischen China und einem westlichen Land.
Auch eine Kulturvereinbarung wurde getroffen.
Barr ist heute vom Parteivorsitzenden und Regierungschef Hua Kuo-Fing empfangen worden.
Frankreich Die katholischen Bischöfe des Landes sprechen sich in einem in Paris veröffentlichten Bericht für die Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich aus.
In dem Dokument heißt es, die Todesstrafe biete weder Schutz noch Abschreckung und kehre den Sinn des Sühnegedankens und der Strafe um.
In Frankreich wurden seit 1959 mehr als 50 Verbrecher zum Tode verurteilt.
16 von ihnen wurden hingerichtet.
Tschechoslowakei.
Der zweithöchste Fernsehsender der GSSR, der 312 Meter hohe Sender Krasov, 40 Kilometer nördlich von Pilsen, droht einzustürzen.
Bei zweien der Anker, die die Anlage halten, sind die Seile gerissen.
Das Personal des Senders und die Bewohner der Umgebung mussten von Truppeneinheiten evakuiert werden.
Die Hörer der Region Pilsen können derzeit kein Fernsehen und kein UKW-Programm empfangen.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Osten und Norden Bewölkungsauflockerungen, sonst im Durchschnitt durchwegs starke oder geschlossene Bewölkung.
An der Alpensüdseite und im Alpenbereich noch strichweise leichter Schneefall.
Im weiteren Verlauf allgemein Wetterberuhigung.
Winde aus Südost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen minus 3 bis plus 2 Grad.
Frühtemperaturen morgen minus 9 bis minus 1 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
In Tiefen lagen meist beständige Boden- oder Hochnebelfelder.
Außerhalb der Nebelzonen wechselnd aufgelockert bewölkt, gebietsweise auch heiter.
Schwache Winde aus Ost bis Süd.
Tageshöchsttemperaturen minus 4 Grad bis plus 3 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt 1° Südostwind, 5 km pro Stunde.
Eisenstadt bedeckt 2°.
Linz bedeckt 0° Süd 5.
Salzburg bedeckt 0° Nord 5.
Innsbruck bedeckt minus 1° Windstill.
Pregenz bedeckt leichter Regen, 0° Windstill.
Graz bedeckt minus 1° Windstill.
Und Klagenfurt bedeckt Schneefall, 0° Windstill.
Soweit also Nachrichten und ausführlicher Wetterbericht im Mittagsjournal.
Ein Blick auf die Uhr es ist 12 Uhr und 12 Minuten.
Erstmals sind in Österreich mehr als zwei Millionen Personenautos und Kombis auf den Straßen unterwegs.
Die Ankündigung eine Luxusmehrwertsteuer einzuführen hat im vergangenen Jahr einen beispiellosen Boom bei den Käufen neuer Autos gebracht.
sodass im vergangenen Jahr statt 230.000 Autos, wie ursprünglich erwartet, sogar 280.000 Fahrzeuge von den Österreichern gekauft wurden.
Wie wirken sich nun diese neuen Autos auf den Gebrauchtwagenmarkt aus?
Dieser Frage ist Helmut Klezander in einem Gespräch mit Alfred Kernstock, Geschäftsführer eines großen Autohauses, nachgegangen.
Die Lager der Autohändler sind voll von gebrauchten Wagen.
Nahezu jeder, der noch schnell vor dem Inkrafttreten der Luxusmehrwertsteuer ein Auto gekauft hat, und das waren ja etwa 40.000 bis 50.000 Österreicher, haben ein Auto zurückgegeben und die stehen nun und warten auf Käufer.
Herr Kernstock, haben sich die etwa 50.000 zusätzlichen PKW und Kombi auf die Preise der gebrauchten Fahrzeuge ausgewirkt?
Zuerst zum Lager.
Man kann sagen, dass die Händelager circa zwei bis zweieinhalb Mal so hoch sind wie normal.
Eine Auswirkung auf die Preise gibt es schon, aber hier muss man unterscheiden.
Das junge Fahrzeug, das baujahrmäßig junge Fahrzeug, wird keinen Preisverfall erleben.
Fahrzeuge, die älter sind, qualitativ nicht hochwertig, werden im Preis schon fallen.
Wo ziehen sich die Grenzen zwischen den jungen und den älteren Fahrzeugen?
Welches Baujahr ist hier maßgebend?
Circa bei Baujahr 1974.
Also alle Fahrzeuge, die jünger sind, sind im Preis stabil geblieben.
Das ist richtig.
Herr Kernstock, Sie haben gesagt, die Lagersituation 2 bis 2,5 Mal so viel wie normal.
Wie wirkt sich das auf die Kostenrechnung der Betriebe aus?
Das heißt ja, dass die Betriebe 2 bis 2,5 Mal so hohe Kosten für die Finanzierung dieses Gebrauchtwagenparks haben.
Das ist richtig.
Setzt man voraus, dass der Händler kalkulatorisch richtig eingekauft hat, dann kann er das wohl bis zum Abverkauf durchstehen, allerdings mit einer größeren Zinsenbelastung.
Man musste ihm allerdings entgegenhalten, dass aufgrund des geringeren Neuwagengeschäftes ein entsprechend kleinerer Rücklauf an Gebrauchtwagen ist und sie daher die Möglichkeit haben, ihr Gebrauchtwagenlager abzuverkaufen.
Ist also eine der Gründe dafür, dass die Preise für die gebrauchten Fahrzeuge trotz des hohen Angebots nicht sinken, die Tatsache, dass die Autos halt relativ teuer eingekauft worden sind und jetzt nicht mit Verlust verkauft werden können?
Dass sie teuer eingekauft wurden, würde ich nicht sagen.
Aber auf mein letztes Argument zurückkommend, dass eben jetzt entsprechend weniger junge Gebrauchtwagen zurückkommen, bleibt eben der Preis stabil.
Wie reagieren die Gebrauchtwagenkäufer auf diese Situation?
Kommen nicht viele mit der Einstellung, jetzt gibt es sehr viele gebrauchte Fahrzeuge, jetzt muss der Preis sinken.
Normalerweise ist das in einem Markt so, wenn das Angebot hoch ist und die Nachfrage relativ konstant bleibt.
Dabei muss man betrachten, dass der Neuwagenpreis ja stark davon gelaufen ist durch die 30-prozentige Mehrwertsteuer.
Das Gebrauchtwagengeschäft ging im November und Dezember sehr gut und geht im Jänner normal.
Es herrschte im November und Dezember und auch jetzt reges Interesse für junge Fahrzeuge.
Zum Abschluss Herr Kernstock, das Gebrauchtwagengeschäft geht gut, wie geht das Neuwagengeschäft?
Hier hat es doch Prognosen gegeben, dass heuer die große Flaute eintreten wird.
Ist sie eingetreten?
Das Neuwarengeschäft geht sicherlich langsamer wie in den Vergleichsjahren zuvor, das ist logisch.
Es ist allerdings nicht so, dass es wie prognostiziert abgerissen ist.
Bereits am 2.
Jänner hatten wir die ersten Interessenten im Lokal und es werden Neufahrzeuge gekauft, allerdings im Moment etwas weniger.
Wir sind jedoch optimistisch und glauben, dass das Geschäft Ende Februar bzw.
Anfang März wieder einsetzen wird.
Herr Kernstock, ich danke für das Gespräch.
Soviel zum derzeitigen aktuellen Automarkt in Österreich und nun die Inlandspressübersicht.
Leopold Esterle hat ausgewählt.
Im heutigen Leitartikel der Sozialistischen Arbeiterzeitung wirft Chefredakteur Manfred Scheuch die Frage auf, ob die Österreichische Volkspartei die Kernenergieproblematik zu einem Wahlkampfthema machen möchte und vertritt die Ansicht, dass die Haltung der großen Oppositionspartei den Interessen Österreichs schade.
Scheuch schreibt, denn dass jene ÖVP, die vor einigen Jahren den Bau des Atomkraftwerkes Zwentendorf in die Wege leitete, heute plötzlich die moralischen und meist höchst ehrenwerten Bedenken der Kernkraftgegner aus innerer Überzeugung teilt, kaufte wohl niemand ab.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob es Taus gelingt, die ÖVP-Abgeordneten von der freien und sachlichen Entscheidung weg zu einem Nein zu vergattern, hinter dem nur die Spekulation auf Stimmen steht.
Das wäre zum Schaden Österreichs, aber es könnte auch zur Atomisierung einer ÖVP führen, die ihrer inneren Widersprüche nicht mehr Herr wird.
Soweit die Meinung der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Im Organ der Großen Oppositionspartei, dem Neuen Volksblatt, vertritt Chefredakteur Peter Klar demgegenüber die Ansicht, die Sozialisten hätten den Kern der Kernenergie-Frage noch immer nicht begriffen.
Viele Nicht-Sozialisten in Österreich sind für die Nutzung der Kernenergie, aber jeder Befürworter will absolute Sicherheit, dass die Sozialisten in dieser gefährlichen Problematik nichts verschlampen.
Das gebrannte Kind fürchtet das Feuer.
Zu viel schon haben die Sozialisten verschlampt, zu oft schon war dann Feuer am Dach.
Statt mithilfe von Zeitungsarchiven Geschrei zu erheben, sollten die Herren ihre Sorgfalt auf den Ausschluss von Sicherheitsrisiken richten.
Schließt der Leitartikel im ÖVP-Organ neues Volksblatt.
Mit der generellen Problematik der Kernkraftwerke befasst sich Alfred Peierleitner im Wiener Kurier, wenn er unter dem Titel »Propagandaschlacht statt neuer Pläne« folgende Ansicht vertritt.
Österreich hat, wie viele andere Länder auch, ein großes Atomkraftwerk gebaut.
Ob man es von Anbeginn an richtig oder falsch geplant hat, ist eine Frage, über die man noch weitere Jahrzehnte wird streiten können.
Wahrscheinlich ist nur eines, dass man es früher oder später auch in Betrieb nehmen wird.
Einfach weil man keine 8 Milliarden Ruine nutzlos in der Gegend herumstehen lassen kann.
Dieses Kraftwerk wird aber ebenso wahrscheinlich das erste wie das letzte Großprojekt dieser Art bei uns sein.
weil die Politiker und auch die Techniker inzwischen gemerkt haben, wie demokratieaktiv dieses Spaltmaterial ist, das sie da ins Land geholt haben.
Es wäre hundertmal vernünftiger, würde man weniger von Zwentendorf, sondern mehr von Zukunftsprojekten hören.
Etwa vom systematischen Energiesparen oder von Plänen, wie sie das Battelle-Institut für die Schweizer Regierung ausgearbeitet hat.
über die Errichtung von Sonnentürmen in Höhen zwischen 2200 und 2600 Metern, über eine nationale Anstrengung wie beim seinerzeitigen Marshallplan.
Aber solches ist wahrscheinlich viel zu kleinbürgerlich gedacht.
Soviel zum Thema Kernkraftdiskussion in Österreich.
Mit der Krise der Edelstahlindustrie befasst sich ein Kurzkommentar der Wiener Tageszeitung Die Presse.
Bekanntlich hat man sich in den verstaatlichen Vereinigten Edelstahlwerken gestern auf ein Einsparungsprogramm geeinigt, das einen zehntägigen unbezahlten Zwangsurlaub für alle Arbeitnehmer, einen sechsmonatigen Aufnahmestopp und den Abbau der Überstunden und vorzeitige Pensionierungen vorsieht.
Man liest.
Die Problematik liegt tiefer, besteht keineswegs nur aus einer vorübergehenden Unterbeschäftigung, die man mit bezahlten Schulungen überbrücken könnte.
Das Verständnis der Mitarbeiter der Vereinigten Edelstahlwerke für die de facto Lohnkürzung um vier Prozent in allen Ehren.
Sie kommen als erste als Folge einer Wirtschaftspolitik zum Handkuss, die jahrelang alles versprochen hat und jetzt in der zweiten Rezession binnen vier Jahren dem Offenbarungseid immer näher kommt.
Für alle, die am Wirtschaftsgeschehen Anteil nehmen, wird es jetzt ernst mit dem Gürtel enger schnallen.
Das war unsere heutige Presseübersicht.
Am 29.
Jänner, also in einer Woche, findet in der zweitgrößten Stadt Österreichs, in Graz, die Gemeinderatswahl statt.
Der Wahlkampf befindet sich derzeit in seiner Endphase.
Die Ausgangsposition für die kommende Wahl, die Sozialisten besitzen 26 Mandate, die ÖVP 20, die Freiheitlichen haben 9 und die Kommunisten ein Mandat.
Klaus Edlinger berichtet über den Grazer Wahlkampf.
Graz, Stadt mit Charakter, geprägt von Sozialdemokraten.
Graz, Stadt aufgeschlossener Bürger.
Eine Wahlveranstaltung der Grazer Sozialisten auf der Tendelwiese.
Die Szenen gleichen sich.
Hier wie auch bei den Kundgebungen der ÖVP und der FPÖ nicht allzu starkes Interesse der Passanten.
Hier wie dort sind die Aussagen auf die Spitzenkandidaten zugeschnitten.
Im Vordergrund steht der Kampf Stoeser gegen Hasibar und Götz.
Die Sozialisten sind die Herausforderer dieser Wahl.
Sie halten bei der Zeit 26 Mandaten und benötigen das 27.
Mandat, um den Bürgermeister ohne Hilfe einer der beiden anderen Parteien stellen zu können.
Für diese Ausgangsposition als Herausforderer verhalten sie sich allerdings ziemlich zurückhaltend.
Damit ist bereits ein weiteres Hauptkennzeichen des Grazer Wahlkampfes angesprochen.
Er verläuft ruhig, für viele zu ruhig.
Der Eindruck, dass eine der Parteien die Regeln der Fairness verletzen könnte, entsteht aufgrund dieses dahinplätschernden Wahlkampfes eigentlich nie.
Der Gemeinderatswahlkampf war meiner Meinung nach noch nie so wenig temperamentvoll geführt wie diesmal.
Ja, ich finde, er verläuft ruhig, es ist keine Hektik und die Themen sind ja so abgesteckt, dass man sie doch jederzeit erkennt und dass man doch weiß, was die einzelnen Parteien für ein Programm bringen.
Wussten Sie schon vor dem Wahlkampf, was Sie wählen werden oder haben Sie sich vom Wahlkampf beeinflussen lassen?
Nein, gar nicht.
Ich weiß schon, was ich wähle.
Sie wussten es auch vorher?
Vorher.
Das weiß ich immer.
Jeder sagt, das hat er gemacht, das hat er gemacht.
Alle drei gleich.
Plakate, Informationsbusse, Bickerl und Postwurfsendungen, das sind die dominierenden Elemente des Grazer Wahlkampfes.
Dazu kommen Veranstaltungen mit den Spitzenkandidaten.
In der Mehrzahl sind dies Zielgruppenveranstaltungen im kleineren Kreis.
Es gilt, die Spitzenkandidaten unter das Volk zu bringen.
Gerald Prettner tut dies für die Grazer Mehrheitsfraktion, die Sozialisten.
Die Wahlkonzeption ist davon ausgegangen von drei Faktoren.
Und zwar war sie bestimmt vom Spitzenkandidaten selbst, der in Form von Vizeprüfer Meister Karl Stolz als gegeben war.
Seinem Team, den Stadtreiten Edler, Blematl, Sapper und Stingl.
Und der dritte Fuß, auf den unser Wollkonzept gestanden ist, ist das Kommunalprogramm, der Plan für Graz.
Meine Damen und Herren, liebe Grazerinnen und Grazer, Sie wissen, am 29. am Sonntag in einer Woche gibt es Gemeindewirtswahl.
Bei der ÖVP, die mit 20 Mandaten bei der letzten Wahl das beste Nachkriegsergebnis erzielt hat, heißt das Konzept für Graz der Grazer Weg.
Spitzenkandidat Diplom-Insigner Hasibar versucht sich in seinem Wahlkampf vom Koalitionspartner Götz abzusetzen, sein Profil zu zeigen.
Leistungen der Koalition will er auf seine Seite verbucht wissen.
ÖVP-Wahlkampfmanager ist Diplom-Ingenieur Helmut Strobl.
Im Vordergrund bei uns der Spitzenkandidat, aus mehreren Gründen.
Erstens, weil die Partei das so will, weil sie ihn voranstellen will, weil er die Leitfigur ist bei uns.
Und zum Zweiten, weil wir auch glauben, dass er auch gut herzuzeigen ist, dass man ihn auch sehr gut herzeigen kann, weil er ein Mann ist, der vor allem, er ist ein Typ, den die Leute mögen, wenn sie ihn kennenlernen.
UNTERTITELUNG
Die Freiheitlichen, die aufgrund der Koalitionsvereinbarung mit der ÖVP mit nur neun Mandaten in Dr. Götz den Bürgermeister stellen, haben bei der letzten Wahl ebenfalls ihr bestes Nachkriegsergebnis erzielt.
Das wollen sie halten, den Bürgermeisteranspruch haben sie ebenfalls wieder angemeldet.
Ihr Wahlkampf ist dadurch bestimmt, dass die FPÖ als Partei gegenüber dem Spitzenkandidaten Götz fast völlig in den Hintergrund tritt.
Götz für Graz, das ist das Slogan der FPÖ, die als einzige Grazer Partei auch Wahlgeschenke verteilt.
Wahlkampfstrategie Dr. Jörg Trithardt.
Nachdem ja die Mittel der Freiheitlichen Partei leider sehr beschränkt sind und wir uns immer Gedanken darüber gemacht haben, wie wir den Wähler direkt erreichen können, sind wir wieder auf unsere Gasthausbesuche verfallen.
Und um hier Anknüpfungspunkte zu finden, haben wir also auch so kleine Wahlwerbegeschenke.
Zünder, Kreisel, Tierbetrachter und Taschenlampen.
SPÖ und ÖVP beziffern in Graz die Kosten ihres Wahlkampfes mit einigen Millionen Schilling.
Die FPÖ sagt, dass ihr Wahlkampf mehr als eine Million Schilling kostet.
Die Kommunisten, sie haben im jetzigen Gemeinderat ein sehr gut abgebettetes Mandat, geben einige hunderttausend Schilling aus, um dieses Mandat zu halten.
Ihr Wahlkampf wird ebenfalls mit Plakaten, Postwurfsendungen und Gasthausbesuchen des Spitzenkandidaten Ferdinand Kosmos geführt.
In der kommenden Woche wird es in Graz noch einige Großveranstaltungen geben, bei denen die SPÖ Bundeskanzler Kreisky und die ÖVP Dr. Busek einsetzen wird.
So viel also vom Grazer Wahlkampf.
Es ist in fünf Minuten halb eins.
Wieder Regimekritik an der DDR über den Umweg einer Pariser Zeitung, nämlich Le Monde, dort in einem Interview des Ostberliner Philosophen und Physikers Professor Havemer.
Seit 1964 aus der Partei ausgeschlossen und seit fast zwei Jahren unter ständiger Beobachtung der DDR-Behörden.
Die Kritik fällt, wie bei Havemann schon gewohnt, umfassend und vernichtend aus.
Sie geht an die Basis des Staates überhaupt.
Sie richtet sich gegen die Machtapparate Partei und Regierung und behauptet, dass diese Aussagen die allerdings stille Meinung des Großteils der DDR-Bevölkerung sei.
Wenn man so will, natürlich diametral entgegengesetzt dem offiziellen Kurs, etwa bei uns in dieser Woche artikuliert durch DDR-Kultusminister Hoffmann, der in einem ORF-Interview davon gesprochen hatte, dass es in seinem Land nur ganz wenige gäbe, die etwas am Staatskurs auszusetzen hätten.
Hawemann versucht nun indirekt diese Meinung zu widerlegen, wie gesagt in der Pariser Zeitung Le Monde.
Hören Sie Thomas Fuhrmann.
Bei 95 Prozent der DDR-Bevölkerung haben Partei und Regierung überhaupt kein Ansehen mehr.
Der Mangel an Vertrauen hat ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht.
Die Menschen haben aufgehört, die Staatsführung ernst zu nehmen und haben nur eine einzige Sorge.
So gut wie möglich zu überleben.
Dies ist eine der Kernaussagen des wohl hartnäckigsten und standhaftesten DDR-Systemkritikers Robert Havemann, eine der vielen Aussagen in einem heute im Pariser linksliberalen Le Monde erschienenen Interview.
In seinem Gespräch mit einem französischen Germanisten kritisiert der unter ständiger Bewachung stehende Physiker Havemann neuerlich die wirtschaftliche und innenpolitische Lage in der DDR und schildert das Ausmaß seiner Beschattung durch den DDR-Staatssicherheitsdienst.
Havemann geht zunächst auf die gegen ihn verfügten Repressalien nach seiner Intervention zugunsten seines Freundes Wolf Biermann ein.
Havemann hatte im November 1976 einen Brief an Parteichef Erich Honecker verfasst, den das bundesdeutsche Nachrichtenmagazin der Spiegel, Buhmann des DDR-Regimes, zur Gänze abdruckte.
Die Folgen waren eine Vorführung vor den Richter, der Havemanns Bewegungsfreiheit auf den Raum der Stadt Ost-Berlin beschränkte.
Begründung, Havemann hätte die Sicherheit und Ordnung der DDR gefährdet.
Ein Protest durch einen befreundeten Anwalt, einem alten Parteimitglied und Kämpfer im Spanischen Bürgerkrieg, blieb fruchtlos.
Vielmehr wurde der Verteidiger seinerseits aus der offiziellen DDR-Anwaltsvereinigung ausgeschlossen und damit arbeitslos.
Seither steht Havemann nach eigenen Schilderungen 24 Stunden täglich unter Bewachung.
Der Stasi hat nicht nur am Eingang der Burgwallstraße im Ostberliner Vorort Grünheide, wo Havemann wohnt, eine Straßensperre errichtet und Polizisten postiert, die sämtliche Passanten in der Straße kontrollieren.
Die Geheimpolizei tut mehr.
Havemann wörtlich in Le Monde.
Der Staat belohnt mich mit mehreren Wachen.
Ein Polizeiwagen steht dauernd vor dem Haus, ein Polizist steht vor der Tür und vor sechs Monaten hat der Stasi sogar das Nachbargrundstück gekauft.
Dort halten sich mehrere Beobachter auf.
In der Nacht beleuchten mehrere Scheinwerfer die Begrenzungen meines Grundstückes.
Unweit seines Hauses habe die Geheimpolizei auch eine Filiale errichtet, wo seine Bewacher leben, essen und zur Beschattung ausschwärmen.
Wenn er das Haus per Auto verlasse, werde er von bis zu fünf Wagen ständig verfolgt, wobei sich auch der verantwortliche Oberbewacher von Havemann Schiebemütze getauft, mit seinem Wagen immer im Konvoi befinde.
Besuche dürfe er nur von seinen Söhnen, vom Pastor der Gemeinde Grünheide, dessen Frau und von einer Freundin seiner Frau erhalten.
Treffen mit anderen Personen würden vom Stasi auch außerhalb der Wohnung verhindert.
Die Polizei ist über alles informiert.
Ich kenne meine Polizisten gar nicht, aber das Gefühl ihrer Überflüssigkeit muss auf ihnen lasten, meint Havemann, denn es sei schon vorgekommen, dass sie vor lauter Langeweile Konservendosen auf das Dach seines Hauses werfen.
Was die politische Situation der DDR betrifft, bleibt der 1964 aus der Partei ausgeschlossene Systemkritiker weiter standhaft.
Das Parteiorgan Neues Deutschland werde nicht mehr gelesen, weil es ein lächerliches Organ eines feudalen Hofes sei.
Seine Sprache sei eine tote Sprache.
Bei der Bevölkerung herrsche eine uneingeschränkte Bewunderung für den Westen und dessen Lebensstandard.
Das Preissystem, als Errungenschaft des Sozialismus von manchen Ausländern bewundert, sei laut Havemann ungesund.
Der klaffende Unterschied zwischen billigen Grundnahrungsmittelpreisen und Verbrauchsgütern einerseits und teuren Luxusgegenständen wie elektrischen Haushaltsgeräten und Autos andererseits entspreche einem Zweiklassensystem.
Die Klasse der ausgebeuteten Arbeiter müsse sich mit niedrigen Gehältern ihre Arbeitskraft erhalten und die Klasse der ausbeutenden privilegierten Funktionäre könne sich den Luxus leisten.
Die Folge daraus sei ein Drang zur Schwarzarbeit, bei der die Arbeiter ein Vielfaches ihres normalen Stundenlohnes verdienen.
Nur der Lohn des Schwarzarbeiters entspreche dem Warenwert der geleisteten Arbeit.
Havemann erklärt auch, er sei betroffen von der hohen Selbstmordrate in seinem Land.
35 Selbstmorden bei 1000 Menschen in der DDR stünden 22 Selbstmorde bei 10.000 Menschen in der Bundesrepublik gegenüber.
Trotz allem sei er deshalb nicht Anhänger des kapitalistischen Systems, doch hoffe er weiterhin auf eine Veränderung innerhalb des Systems.
Die kritischen Stimmen würden sich überall erheben, prophezeit Havemann.
Zum Abschluss des Interviews kündigt Havemann die bevorstehende Veröffentlichung eines Buches an, in dem er Lösungsvorschläge aufzeigen will.
Darin werde ich auch ganz einfach sagen, dass sich die Widersprüche im Land und in der Partei weiter zuspitzen werden.
Nur eine Regierung, die die harte, aber nützliche Sprache der Wahrheit spricht, kann dieses Land, an dem ich hänge, aus der Sackgasse herausführen.
Soviel zur Havemann-Kritik an der DDR.
Und nun zur italienischen Dauerkrise, ausgelöst durch den härteren Kurs der Kommunisten gegenüber dem Minderheitskabinett Andreotti, gedrängt von den Parteikadern und gestützt durch Forderungen anderer Parteien, vor allem der Republikaner.
Der Entzug der parlamentarischen Unterstützung brachte zu Wochenbeginn den formellen Rücktritt Andriotis, der sich in der Zwischenzeit bemüht, vielleicht doch noch Partner für ein neues Kabinett zu finden, unter Ausschluss der Kommunisten, denn dazu hat sich ja die Partei, die D.C., entschlossen, angeblich auf amerikanischem Druck hin.
Ein offizieller Auftrag zur Regierungsbildung durch Staatspräsident Leone liegt zwar vor, ein positives Ergebnis steht allerdings im traditionellen italienischen Parteiendurcheinander in den politischen Sternen.
Hören Sie nun eine Analyse von Alfons Dalma.
Nur scheinbar ist dieses Wochenende eine Pause in der spannungsgeladenen politischen Krise Italiens.
Vielleicht nur die Stille vor dem Sturm, auf jeden Fall aber ein Zeitraum, in dem die wichtigsten Politiker des Landes hinter den Kulissen und weit von der Öffentlichkeit mit ihren Mitarbeiterstäben fieberhaft die nächsten Züge beraten und vorbereiten.
Will man das Vergangene und das Kommende begreifen, muss man die Vorgeschichte und die jetzt vorhandenen Ausgangsstellungen noch einmal rekapitulieren.
Die Wahlen vom Juni 1976, der Ausgang der jetzigen Situation, haben die beiden großen Parteien noch größer, die kleinen noch kleiner und unsicherer gemacht.
Die Democrazia Christiana konnte unter diesen letzteren keine Koalitionspartner finden, um eine Mehrheitsregierung zu bilden.
Eine Alternative, die Linksregierung unter der kommunistischen Führung, ist weder politisch noch zahlenmäßig möglich.
Da aber die Kommunisten seit Jahren bestrebt sind, Berlinguers historischen Kompromiss mit der Democrazia Christiana zu schließen, ließen sie sich zur Lösung Andreotti herab.
Das heißt, eine Allein- und Minderheitsregierung der Demokratia Christiana auf der Basis einer labilen Parteienverständigung.
Ein Dringlichkeitsprogramm zur Beherrschung der Wirtschaftskrise wurde im Sommer 1976 vereinbart, was es den Kommunisten und Sozialisten erlaubte, das Kabinett Andreotti durch Stimmenthaltung arbeiten zu lassen und im Parlament eine Mitbestimmung auszuüben.
Vor sechs Monaten wurde dieses Programm erneuert und erweitert, besonders im Hinblick auf die Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit.
Die Minderheitsregierung hat im Bereich der Wirtschaftspolitik viele positive Ergebnisse erzielt.
Einige der wichtigsten Punkte, Vereinbarungen über die Einkommenspolitik, Stabilisierung der Arbeitskosten, Mobilität der Arbeitskräfte,
und Akkumulierung des Investitionskapitals, scheiterten aber am Widerstand der Gewerkschaften und am Unwillen der Linksparteien, diesen Teil des Programms in praktische Entscheidungen umzusetzen.
Auch die neuen Regierungsvorlagen über die verschärften Sicherheitsvorkehrungen liegen seit drei Monaten unerledigt im Parlament.
Das war die tiefere Ursache der Regierungskrise.
Der unmittelbare Anlass war die Forderung der Republikaner, der Sozialisten und der Kommunisten nach einer Koalition der sechs Parteien der programmatischen Einigung, also nach der Aufnahme der Kommunisten in die Regierung.
Das konnte die Demokratia Christiana aus drei Gründen nicht akzeptieren.
Die Kommunisten in die Regierung aufzunehmen widerspricht ihrem Wahlauftrag.
Die Verbündeten und die Kreditgeberländer Italiens würden eine solche italienische Regierung weder politisch noch finanziell als kreditwürdig betrachten, was auch für die westliche Wirtschaft gilt.
Und schließlich, die Kommunisten boten bis jetzt keine Garantie, in den entscheidenden Punkten der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik eine von den Gewerkschaften unabhängige Politik zu machen.
Jetzt stellt sich die Frage,
wie von diesem Kollisionskurs abzukommen.
Die Kommunisten müssten sich wirtschafts- und sicherheitspolitisch stärker engagieren.
Die Demokratia Christiana müsste ihnen eine neue Form der Mitbestimmung, aber ohne Regierungsbeteiligung, anbieten.
Die Aussichten und der Spielraum sind gering.
Die Alternative sind die Neuwahlen noch vor dem Sommer.
Die unsichere machtpolitische Konstellation in der Sowjetunion rund um die Gesundheitsschwäche Parteichef Brezhnevs belastet augenscheinlich die Verhandlungen bei der Belgrader Sicherheitskonferenz, jener Konferenz, die am Montag ihre heurige Arbeit wieder aufgenommen hat.
Wenige Initiativen, fruchtlose Beratungen auch in dieser Woche.
Ausnahme scheint nur ein Vorschlag Österreichs gewesen zu sein, die nächste Zusammenkunft der Teilnehmerstaaten auf Regierungsebene durchzuführen, nämlich auf Außenminister-Ebene.
Dennoch eine natürliche Schlüsselrolle über Erfolg oder Misserfolg der Belgader Konferenz kommt natürlich den Sowjets zu, ihrer Haltung und ihrer Taktik.
Aus Belgrad dazu Gustav Kalupa.
Bokert die sowjetische Diplomatie lediglich so ungewöhnlich hoch, oder ist sie entscheidungsunfähig?
Vor diesem Dilemma stehen die Delegationen der Teilnehmerstaaten der Belgader Folgekonferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit.
Zumindest 29 von 35 Staaten, abgezogen die Sowjetunion und die brav in ihrem Kiel Wasser schwimmenden Satelliten, aus deren Verband lediglich Rumänien außenpolitisch im Belgader Konferenzpalais eindeutig ausgeschoren ist.
Auf dem Hintergrund der Vorgänge in der Sowjetunion und anderen Ostblockstaaten scheinen die Besorgnisse der Delegationen durchaus begründet.
Die Konferenzstellnehmer reagieren jedenfalls wie ein Seismograf in einem sozialistischen Land, das an und für sich jeden Vorgang in der Sowjetunion schon aus Selbsterhaltungstrieb genau beobachten muss.
Die Konferenz ist ein geeigneter Nährboden für politische Gerüchte und Kombinationen um eine Erkrankung des sowjetischen Parteichefs Leonid Brezhnev
und daraus konsultierender Führung schwächen.
Niemand scheint in dieser Situation bereit Verantwortung tragen zu wollen, was die sowjetische Delegation in einen Vorschlag bei der KSTT umsetzte, die sie praktisch paralysiert hat.
Seit Wiederaufnahme der Konferenz Anfang dieser Woche haben weder das Plenum noch die einzelnen Kommissionen auch nur einen Schritt vom Fleck tun können.
Eindeutig als Folge des sowjetischen Entwurfes für ein Schlussdokument der Konferenz
das nahezu alle Vorstellungen aller anderen Konferenzteilnehmer ignoriert und in der Behauptung gipfelt, bestimmte Kreise bei der KCTE würden eine Revision der Dokumente von Helsinki anstreben.
Ohne den sowjetischen Chefdelegierten Voronsow beim Wort zu nehmen, der bereits auf gepackten Koffern sitzt, da er von Moskau zum Botschafter in Indien bestellt wurde und so jederzeit der Konferenz mit seiner Abreise eine weitere Überraschung bescheren könnte,
sind seine Vorschläge und Unterstellungen auf einheitliche Ablehnung gestoßen.
Der Westen, die Neutralen und Blockfreien waren sich selten so einig wie in dieser Krisensituation.
Und dass es eine äußerst ernste ist, spiegeln die Worte des jugoslawischen Chefdelegierten, der als Hausherr ansonsten um Vermittlung bemüht war.
Das ist keine Konferenz, in welcher ein Teilnehmer besondere Privilegien beanspruchen könnte,
Wir beraten hier als gleiches Souverän, mahnte Botschafter Pesic und ließ auch Versuche zurück, plötzlich die politische Kompetenz der Konferenz wieder anzuzweifeln.
Auch das wurde von einzelnen Delegationen des Ostborgs im Laufe der Woche zum Vorwand genommen, um Beschlüsse und Diskussionen von Vorschlägen auszuweichen, selbst solchen, die in der ersten Konferenzphase vom Osten eingebracht worden waren.
Hier hakt der Vorschlag der österreichischen Delegation ein,
der für die nächste Folgekonferenz die Teilnahme von Außenministern vorschlägt, die sich schwerlich als unkompetent erklären können.
Vorausgesetzt, dass es zu einer weiteren Konferenz kommt, meinte der Vertreter Spaniens als künftiger Hausherr, da konkrete Beschlüsse in Belgrad Voraussetzung bleiben.
Auf diesem Tiefpunkt hält also die Belger Folgekonferenz, deren Scheitern ein schwerer Rückschlag für die friedliche Entwicklung in Europa
Gustav Kalupa aus Belgrad war dies, es ist jetzt in vier Minuten dreiviertel eins.
Zu den sicher faszinierendsten und schönsten Ländern dieser Welt gehört Nepal, der bis vor wenigen Jahren noch völlig von der Außenwelt abgeschnittene Himalaya-Staat, eingekeilt zwischen Indien und China.
Österreich war an der Entdeckung dieses Landes, an der Erforschung seiner Kultur und auch an der Eroberung seiner Achttausendergipfel maßgeblich beteiligt.
Die österreichisch-nepalesische Gesellschaft versucht diese Tradition fortzusetzen und bemüht sich nun seit 20 Jahren gemeinsame Interessen mit Nepal zu pflegen.
Mit dem Präsidenten der Gesellschaft, Diplom-Henschen Erletzmaier, sprach Wolfgang Steinwendner.
Herr Henschen Erletzmaier, Sie sprechen von einem Nahverhältnis zwischen Österreich und Nepal.
Worin besteht denn dieses Nahverhältnis?
Diese beiden Staaten liegen doch so weit auseinander und haben so verschiedene Gesellschaftsformen.
ist richtig, die Gesellschaftsform ist absolut konträr, erlaube ich mir zu sagen, aber die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Staaten ist so überwältigend, denn beides sind Binnenländer.
Beide haben Berge, ein fröhliches, lustiges Volk und das verbindet natürlich.
Das Königreich Nepal zählt zu den least developed, zu den unterentwickelsten und ärmsten Ländern dieser Welt.
Durch die Topografie ihrer Landschaft ist es schwierig überhaupt
die Verbindungen, die Transportwege, die zum Entstehen einer Austriegesellschaft notwendig sind, zu entwickeln.
Sie kosten viel Geld.
Nepal ist dadurch abhängig von der Hilfe seiner Nachbarn und den großen Mächten dieser Welt.
Die Chinesen bauen eine Straße von China bis Katmandu.
Die Amerikaner bemühen sich hier durch Energie- und Fabriksobjekte voranzukommen.
Deutschland hilft bei den Restaurierungen.
seiner Denkmäler, England als Fast-Schutzmacht, denn England hat ja Nepal nie besetzen oder beeinflussen können, es war immer unabhängig, führen dazu, dass Nepal
zum Unterschied zu Österreich ein anderes Gesellschaftssystem hat und es noch viele Jahre behalten wird.
Es gibt Unruhen im Lande ohne Zweifel, die gerade durch die diktatorische Entwicklung in Indien der letzten Jahre noch unterstützt worden ist, aber durch den Aufstieg des indischen Parlamentarismus ist es einfach möglich geworden, dass auch in Nepal der Trend zur
gemeinsamen Entscheidungsfindung größer wird.
Nepal war bis vor wenigen Jahren von der Außenwelt so gut wie abgeriegelt.
Das hat sich in den letzten Jahren geändert.
Man kann sogar von so etwas wie von Tourismus in Nepal sprechen und ihre Gesellschaft unterstützt auch diesen Tourismus.
auch wenn Ihre Gesellschaft nicht als Institution wie ein Reisebüro agiert.
Ist das zu befürworten oder glauben Sie, dass es sinnvoll ist, diese Insel der Seligen, wenn man es so nennen möchte, von außen her zu infiltrieren durch Touristen, durch westliches Gedanken- und Ideengut, durch westliche Zivilisation?
Nepal war bis 1951 völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Nur einzelne Menschen konnten in den 100 Jahren zuvor dieses Land betreten.
Die Infiltration westlichen Gedankenguts, wie wir sie richtig nennen, führt natürlich auch in Nepal zu einer Schwächung der bodenständigen Kultur und Lebensweise.
Es ist meines Erachtens nicht richtig, dass der hohe Anteil an Touristen, wir sprechen im Jahr 1975 bereits von über 100.000 Besuchern und Wanderern, nicht nur Wochenendbesuchern auf dem Weg nach Ostasien,
haben natürlich dazu geführt, dass ein rapider Wechsel, den ich negativ bezeichnen möchte, in der Gesellschaft eintritt.
Als ich vor zwölf Jahren das erste Mal in Kathmandu war, wurde ich als Gast im Sinne von Salz und Brot auf der Wiese, wo das Flugzeug gelandet ist, empfangen.
Und als Gastfreundschaft wurde mir der Koffer getragen, kilometerweit bis zur Herberge.
Hotels gab es damals nicht.
Heute müssen Sie aufpassen, dass Ihnen der Kopf nicht weggerissen wird, um zu verschwinden.
Sie sehen, eine Sache, die vor zehn Jahren als Gastfreundschaft betrachtet wird, wird unter dem Einfluss der Massengesellschaft bereits zu negativen Einflüssen führen.
Bakschisch gab es also vor wenigen Jahren überhaupt nicht.
Heute ist es so wie in Indien leider eine Belästigung hier durch die Stadt zu gehen.
Der Stolz des Menschen wird durch die Industriegesellschaft, die ihren Stempel auch dort aufdrückt, leider eben weggenommen.
Womit begründen Sie dann Ihre sogenannten Trekking-Tours?
Die Trekkingtouren haben für unsere Gesellschaft den Zweck, beide Länder einander näher zu bringen.
Die ungeheure Schönheit dieses Landes verführt natürlich zum Zeigen seiner Berge, seiner Flüsse, seiner Täler und die Freundlichkeit des Menschen am Lande, wenn ich so sagen darf, ist ja noch ungebrochen.
Wolfgang Steinwendt im Gespräch mit Diplom-Ingenieur Lettmeier von der österreichisch-nepalesischen Gesellschaft.
Es ist jetzt eine Minute nach drei Viertel eins Kulturberichte im Mittagsjournal.
Eine weltweite Opern-Live-Übertragung des österreichischen Fernsehens ist perfekt.
Am 29.
Jänner wird aus der Wiener Staatsoper Beethoven's Fidelio im Fernsehen und im Rundfunk übertragen.
Zehn Fernsehstationen, darunter Israel, Portugal, Norwegen und die DDR übernehmen die Aufführung, die Leonard Bernstein wie schon bei der Premiere am kommenden Dienstag dirigieren wird und bei der Gundula Janowicz und René Collo die Hauptpartien singen werden.
Regisseur der Aufführung und Übertragung ist Otto Schenk.
Mit Professor Wilfried Scheib vom österreichischen Fernsehen sprach Brigitte Hofer über die technische Organisation der Übertragung.
Herr Dr. Scheib, normalerweise werden Produktionen solchen Ausmaßes, wie es die Fernsehübertragung des Fidelio ist, schon mindestens sechs Monate vorher organisiert.
Wieso kam es nun erst jetzt zu einem definitiven Vertragsabschluss und damit zu einem so kurzfristigen Angebot an die vielen internationalen Fernsehstationen?
Diese Frage ist nicht sehr leicht zu beantworten.
Im Wesentlichen ist es die Schwierigkeit der Verhandlungen, die einer so großen Sache eben vorausgehen müssen.
Wir verhandeln seit etwa zwei Jahren in dieser Angelegenheit, aber immer wieder kommen eben Schwierigkeiten, kommen eben große Probleme auf uns zu, die dann halt ihre Zeit brauchen, um gelöst zu werden.
Es gab ja schon mehrere Ausstrahlungen in dieser Hinsicht.
Leonard Örnstein hatte schon mehrere Produktionen hier gemacht, die dann international gesendet wurden.
Ja, also was Fidelio betrifft, ist ja bekanntlich 1955 gleichzeitig auch das Geburtsjahr des österreichischen Fernsehens, wenn Sie so wollen, denn es war die erste Ausstrahlung.
Dann haben wir Cenerentola oder Barbier.
aus der Staatsoper übertragen, 70 war es glaube ich Missa Solemnis, die wir gerade mit Leonard Bernstein aus der Staatsoper auch live übertragen haben.
Sicherlich, das gibt uns jetzt ein bisschen mehr Möglichkeiten, auch technisch mit den Mitarbeitern in der Staatsoper zusammenzuarbeiten.
mit denen ja schon eine enge Zusammenarbeit besteht.
Ja, diese Arbeit, diese Zusammenarbeit hat sich ja auch mit einem gewissen Teil dieser Mitarbeiter der Staatsoper in den verschiedenen Übertragungen der Salzburger oder der Wiener Festwochen oder auch der Bregenzer Festwochen ergeben.
So gesehen ist es relativ günstig, dass eine solche Arbeit schon vorbereitet ist.
Wie wird also solche Arbeit überhaupt im Praktischen organisiert?
Welchen großen Apparats bedarf es da eigentlich?
Ja, wir haben an die 50 Mitarbeiter hier beschäftigt für diese Übertragung.
Etwa 35 oder 40 von der Technik, zwei Farbzüge mit insgesamt fünf Kameras, die im Zuschauerraum aufgestellt sind.
Es wird ein Mono- und ein Stereoton hergestellt.
Im Übrigen geht das nun ziemlich klar, einen ausgearbeiteten Plan vor sich.
Am 24. haben wir bei der Premiere schon ein Mitfahren.
Das heißt also, es wird schon versucht, dass die richtigen Bilder
hier ausgewählt werden, dann am 25. haben wir sechs Stunden Gelegenheit und Zeit mit den Künstlern zu arbeiten, dann eine Lichtkorrektur am 27. und ein zweites mitfahren mit dem eigenen Fernsehlicht, das auch in Zusammenarbeit mit den Technikern der Oper zustande gebracht wird und schließlich am 28. noch eine Korrekturprobe und am 29. dann der große Moment, die Live-Übertragung aus der Wiener Staatsoper Fidelio.
Diese Live-Übertragung hat ja auch gewisse kulturpolitische Aspekte, denn in letzter Zeit ist es so gewesen, dass wir sehr viele Angebote von Opernübertragungen aus dem Ausland erhalten haben, wenig aber anbieten konnten.
Das ist sehr richtig.
Gerade in letzter Zeit mussten wir versuchen, diese Übertragungen aus der Wiener Staatsoper zusammenzukriegen.
schon allein deswegen, da es ja nicht möglich ist, dass wir nur aus der Skala etwa oder aus der Comic Garden, also aus London, hier Opernübertragungen nach Österreich bringen, sondern dass es unsere Aufgabe auch ist, große, wichtige kulturelle Ereignisse aus der Wiener Staatsoper hinauszubringen in die Fernsehwelt.
Und das, glaube ich, rechtfertigt alle Arbeit und alle Schwierigkeiten, denen wir uns gegenüber sehen.
Und sicher auch die finanziellen Aufwendungen, die ja nicht gering sein können.
Nein, die sind wirklich nicht gering, die gehen in die Millionen.
Beethovens Fidelio am 29.
Jänner live im Fernsehen und im Hörfunk.
Birgitte Hofer führt ein Gespräch mit Professor Wilfried Scheib.
Wie berichtet, soll in Kürze ein Kulturabkommen zwischen Österreich und der Deutschen Demokratischen Republik verabschiedet werden.
Ein anderes Kulturabkommen, das Österreich im Jahr 1975 mit Spanien geschlossen hat, hat nun ein wichtiges Ergebnis gebracht.
Die Gründung eines Spanischen Kulturinstitutes in Wien.
Dieses Kulturinstitut soll nun Anfang Februar in Anwesenheit des spanischen Königspaares eröffnet werden.
Mit dem Leiter des Institutes, Professor Ángel Anton Andrés, sprach Konrad Zobel.
Herr Professor Andrés, es gibt schon in verschiedenen Ländern spanische Kulturinstitute.
Erst jetzt wird auch in Österreich eines eingerichtet.
Hat da die politische Entwicklung in Ihrem Land dazu beigetragen, eine gewisse Rolle gespielt?
Ich glaube nicht, dadurch, dass das Erschaffen, sagen wir mal, vom Spanischen Kulturinstitut entspricht dem Paragraph 9 vom österreichischen Spanischen Kulturabkommen und das wurde schon September 75 unterzeichnet, also in der Zeit, wo noch Franco lebte.
Welche Aufgaben soll dieses neue Kulturinstitut übernehmen und wie sehen die ersten konkreten Projekte aus?
Ja, die Aufgaben sind die möglichst weite Verbreitung von der spanischen Kultur an ein so breites wie möglich österreichisches Publikum.
Die konkrete Pläne sind keine Sprachkurse, da gibt es auch andere Institutionen, die die spanische Sprache schon lernen, sondern mehr Kulturkurse, möchte ich sagen, also für das österreichische Publikum sein Begriff von spanischer Kultur.
verbreiten können, sowohl in der Literatur wie in der Geschichte oder Kunst und so weiter.
Zum Beispiel auch Filmvorführungen wollen Sie veranstalten?
Ja, natürlich, Filmvorführungen, worauf müssen wir achten, dass nicht nur, sagen wir mal, die alten Filme so wertvoll sein mögen, sondern auch die Filme, die jetzt in Spanien laufen und die man eben, finde man, interessant, um die Mentalität des heutigen Publikums zu erforschen, könnte man sagen.
Auch spanische Musik soll vermittelt werden?
Ja natürlich, obwohl das mit einigen schwierigen finanziellen Problemen verbunden ist, weil ein Künstler, sagen wir mal ein Klavierspieler, muss man noch dazu Klavier mitten usw.
Aber wir werden uns im Rahmen des Möglichen bemühen, auch Musiker hierher zu holen.
Sie erwähnten ja bereits die Vorlesungen und Seminare.
Ich glaube ja überhaupt, dass die wissenschaftliche Tätigkeit eine besondere Rolle im Institut spielen soll.
Dabei wird ja auch die große Bibliothek, die Sie aufbauen wollen, mithelfen.
Ja, natürlich, uns interessieren die Hispanisten weniger die Touristen.
Das heißt, uns interessiert ein Publikum, das sich intensiv mit der spanischen Kultur befasst.
Natürlich, das nehmen wir an, die Studenten in erster Stelle.
Die Bibliothek soll sehr umfangreich werden, so umfangreich wie möglich, und wir wollen, dass die Bücher, die hier sind, nicht wie in einem Museum stehen, sondern wir wollen einen Verleihdienst aufbringen, damit die Studenten, die auch nicht in Wien wohnen, sondern in Graz, meinetwegen, und Innsbruck und so weiter, die ein Buch brauchen, oder sogar ein Artikel von einer
spezielle Zeitschriften, werden wir Fotokopien schicken und so weiter, damit die spanische Kultur so verbreitet wie möglich sein kann.
Sodass auch die Österreicher in den übrigen Bundesländern von diesem Kulturinstitut Nutzen ziehen können.
Ja, das auf jeden Fall.
Ich habe auch vor, Filme, ich mal Filme und Diaz und so weiter an allen noch nicht mal, sagen wir mal, nicht nur Universitäten, sondern alle anderen Kulturzentren, die uns verlangen, auch dahin zu schicken.
Auch eine Ausstellung von Gaudí soll demnächst hier eröffnet werden, wo wir betonen müssen, es sind Originalplanungen von ihm signiert usw.
Was ich denke, es wird sehr interessant für das österreichische Publikum, dadurch, dass Gaudí einer der genialsten Architekten der Jugendstil ist.
Und das ist gerade für Wien wie Österreich von höchster Bedeutung, nehme ich an.
Und ich bin schon in der Vorbereitung von einem Vortrag, der sehr wahrscheinlich in der zweiten Hälfte März stattfinden wird.
wo ein deutscher Hispanist, der sehr bewandt ist in der spanischen zeitgenössischen Lyrik, einen Vortrag über Vicente Alejandre, den Nobelpreis von Literatur für 1977 ist, die seine Werke, seine Versen usw.
hier für das österreichische Publikum erläutert.
Soviel zur Ergründung eines spanischen Kulturinstitutes in Wien.
Es ist vier Minuten vor 13 Uhr.
Kurzmeldungen.
Israel lehnt die jüngsten Forderungen Ägyptens für eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche ab.
Außenminister Dayan kündigte an, die Regierung in Jerusalem werde morgen entscheiden, ob eine Delegation zu den Verhandlungen der militärischen Kommission nach Kairo entsandt werden soll.
Das hänge im Wesentlichen von der heutigen Rede Sadats vor dem Parlament in Kairo ab.
Berlin.
Unter dramatischen Umständen ist in der Nacht auf heute an der Grenze im Norden Berlins der Fluchtversuch zweier Männer nach West-Berlin gescheitert.
Die beiden wurden von ostdeutschen Grenzsoldaten unter Beschuss genommen und dann mit dem Gewehrkolben niedergeschlagen.
Frankreich.
In einem von der linksliberalen Zeitung Le Monde veröffentlichten Interview schildet der ostdeutsche Bürgerrechtskämpfer Habemann heute die Repressionen, denen er in Ostberlin ausgesetzt ist.
Danach wird sein Haus ständig durch Angehörige des Staatssicherheitsdienstes überwacht.
Bei Nacht wird es vom Nachbargrundstück aus beleuchtet.
Habemann darf nur von bestimmten Personen besucht werden.
Österreich Die Gebrauchtwarenlager bei den Händlern sind derzeit zweieinhalbmal so groß wie früher.
Preisverfall tritt bei den jüngeren Gebrauchtwagen nicht ein, da die Nachfrage entsprechend groß ist.
Ältere und qualitativ minderwertigere Fahrzeuge etwa ab dem Baujahr 1974 fallen dagegen im Preis.
Gemessen am nominellen Bruttonationalprodukt ist die Staatsverschuldung Österreichs von 1971 bis 1976 von allen europäischen Industriestaaten am höchsten gestiegen.
Nach einem Bericht des deutschen Finanzministeriums hat sie 1976 um 26 Prozent erreicht.
Die gestern zwischen Vorstand und Zentralbetriebsrat der Vereinigten Edelstahlwerke beschlossenen Einsparungsmaßnahmen für heuer müssten nach Ansicht des Obmanns des Zentralbetriebsrates gruber ausreichen, falls nicht neue Krisenerscheinungen auftreten.
Die Kapfenberger Vereinbarung sieht unter anderem einen Aufnahmestopp für ein halbes Jahr, die Reduzierung der Überstunden, eine Senkung des Pensionsalters um ein Jahr und zehn Tage unbezahlten Urlaub für die gesamte Belegschaft der Vereinigten Edelstahlwerke vor.
Tschechoslowakei.
Der zweithöchste Fernsehsender der GSSR, der 312 Meter hohe Sender Krasov, droht einzustürzen.
Das Personal des Senders und die Bewohner der Umgebung mussten von Truppeneinheiten evakuiert werden.
Die Hörer und Seher der Region Pilsen können derzeit kein Fernsehen und kein UKW-Programm empfangen.
Japan.
In einer Regierungserklärung vor dem Parlament in Tokio hat Ministerpräsident Fukuda heute abermals die Bereitschaft seines Kabinetts unterstrichen, die japanischen Überschüsse im Handelsverkehr mit den europäischen Gemeinschaften und anderen Industriestaaten abzubauen.
Als vorrangiges Ziel seiner Regierung bezeichnete Fukuda für heuer ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent.
Türkei.
Der amerikanische Außenminister Vance hat seinen Besuch in Ankara beendet und die Weiterreise nach Athen angetreten.
Offenbar aus Protest gegen den Besuch des Ministers wurden in der vergangenen Nacht in Athen und in Thessaloniki verschiedene Anschläge gegen amerikanische Einrichtungen verübt, wobei erheblicher Sachschaden entstand.
Österreich.
Einen bei Abfahrtsläufen überaus seltenen Doppelsieg gab es heute beim zweiten Abfahrtsrennen am Hahnenkamm bei Kitzbühel.
Der gestrige Sieger Sepp Walcher und der Deutsche Sepp Ferstl beendeten das Rennen zeitgleich.
Franz Klammer wurde vierter.
Mit dieser Sportmeldung, meine Damen und Herren, beenden wir das Mittagjournal.