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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsschonal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Gleich zu dem dichten Programm, das wir Ihnen innerhalb der folgenden 60 Minuten anzubieten haben.
Am Vormittag tagte der Vorstand der ÖVP.
Zurzeit stellt sich ÖVP-Chef Mock den Fragen der Journalisten, unter anderem nach den parteiinternen Problemen der Oppositionspartei an der Umweltschutz- und Energiefront.
Niederösterreichs Landeshauptmann Ludwig äußerte heute den Vorschlag, die Sicherheitskompetenzen der Länder zu stärken, also quasi vom Innenministerium teils loszueisen.
Näheres dazu in einem Gespräch mit dem Landeshauptmann.
Der Autofahrerclub Arbe hat einen Katalysator-Test abgeschlossen.
Und dann bringen wir noch eine Bestandsaufnahme der Fernwärmeversorgung in Österreich.
Ausland.
Die Bevölkerung des westdeutschen Ruhrgebietes ist beunruhigt über die zurzeit besonders hohe Schadstoffbelastung der Luft.
Smogalarm der Stufe 1 wurde ausgelöst.
Nahosten.
Nach dem Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon werden weitere blutige Massaker in dem Bürgerkriegsland befürchtet.
Der Krisenherd nahe Ost war übrigens auch eines der Themen am Rande der Genfer Außenministergespräche, die wir in einem weiteren Beitrag analysieren.
Aus den USA kommt dann noch ein Bericht über den vom israelischen Ex-Verteidigungsminister Sharon gegen das Time-Magazin angestrengten Verleumdungsprozess.
Ein erstes, aber noch nicht endgültiges Urteil verwirft einen Artikel des Magazins, Sharon habe die christlichen Milizen 1982 zum Massaker in Palästinenser Lagern bei Beirut ermutigt.
Thema der Kulturredaktion ist die Maria-Lassnig-Ausstellung im Museum des 20.
Jahrhunderts in Wien.
Wir beginnen mit der Nachrichten, zusammengestellt heute Mittag von Elisabeth Manas.
Sprecher ist Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Landeshauptmann Ludwig hat nach eigenen Angaben das vorzeitige Pensionsansuchen des Sicherheitsdirektors für Niederösterreich, Schüller, abgelehnt.
Ludwig erklärte, über eine vorzeitige Pensionierung des Beamten könne erst gesprochen werden, wenn die Nachfolge geklärt sei.
In dieser Angelegenheit sei noch alles offen, meinte der Landeshauptmann.
Schüller hatte in der vergangenen Woche sein Rücktrittsansuchen vor allem mit der Art und Weise begründet, wie der Exekutive bei den Vorgängen in der Au von Hainburg von den Politikern mitgespielt worden sei.
Bundesrepublik Deutschland, Belgien.
Im Ruhrgebiet ist in der Nacht auf heute Smog-Alarm der Stufe 1 ausgelöst worden.
Das Gesundheitsministerium begründete diese Maßnahme mit dem immer schlechter werdenden Luftaustausch in der Atmosphäre.
Die Bevölkerung der größten Industrieregion Europas wurde aufgerufen, alles zu unterlassen, was weiter zur Luftverunreinigung beitragen könnte.
Ein Autofahrverbot wird nicht ausgeschlossen.
Die Meteorologen rechnen erst für die Abendstunden mit einer Entspannung der Inversionswetterlage.
Zuletzt war 1979 im Ruhrgebiet Smogalarm ausgelöst worden.
Auch in den belgischen Industriestädten Lüttich und Charleroi wurde heute Smog-Alarm gegeben.
Die Kraftwerke in diesen Gebieten wurden angewiesen, die Schadstoffemissionen zu verringern und vorerst nur Brennstoffe mit möglichst geringem Schwefelgehalt zu verfeuern.
Beschränkungen des Autoverkehrs gibt es auch in Belgien noch nicht.
In Brüssel hat sich heute früh eine Serie von Gasexplosionen ereignet.
Nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur Agence France-Presse sind dabei sieben Menschen schwer und zwölf Personen leicht verletzt worden.
Es wird nicht ausgeschlossen, dass auch Menschenleben zu beklagen sind.
Zunächst soll es in der Innenstadt zu kurz aufeinanderfolgenden Explosionen in zwei gegenüberliegenden Häusern gekommen sein.
Die Bewohner im Umkreis von 100 Metern wurden evakuiert.
Der Straßenverkehr wurde umgeleitet.
Zehn Minuten später wurden in einem Vorort von Brüssel weitere zwei Wohnhäuser ebenfalls durch eine Gasexplosion zerstört.
Als die Feuerwehr einen Brand löschte, explodierte schließlich noch in einem vierten Haus eine Gasleitung.
Bereits gestern waren in der belgischen Hauptstadt bei einer Gasexplosion zwei Menschen getötet und sieben verletzt worden.
USA.
Präsident Reagan hat vor übertriebenem Optimismus im Hinblick auf die in Genf vereinbarten neuen Rüstungskontrollgespräche zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gewarnt.
Reagan sagte in Washington, ein Abkommen mit Moskau müsse echte Aussichten auf eine Verringerung der Waffenarsenale eröffnen.
Die USA strebten einen überprüfbaren Abbau des Atomwaffenpotenzials beider Supermächte an.
Der Sicherheitsberater Regens, Robert McFarlane, drückte neuerlich die Hoffnung aus, dass die Abrüstungsverhandlungen im März beginnen könnten.
Nahe Osten Israel hat offenbar die erste Phase des Rückzuges seiner Truppen aus dem Südlibanon eingeleitet.
Militärkreise in Tel Aviv erklärten, es würden bereits schwere Geräte abtransportiert.
Die erste Etappe des Rückzugs soll am 18.
Februar abgeschlossen sein.
Nach weiteren zwei Phasen sollen alle israelischen Einheiten bis zum Sommer den Südlibanon verlassen haben.
Verteidigungsminister Yitzhak Rabin äußerte die Befürchtung, es könnte dann zu Massakern unter der Bevölkerung kommen.
Die PLO hat die Vereinten Nationen um Schutz für die im Südlibanon lebenden Palästinenser ersucht.
PLO-Chef Arafat sagte, die Sicherheitsmaßnahmen müssten besonders für die Flüchtlingslager in diesem Gebiet gelten.
Vereinte Nationen
Im UNO-Hauptquartier in New York finden heute, erstmals seit sechs Jahren, wieder Gespräche der Führer der beiden Volksgruppen auf der Insel Zypern statt.
Grundlage des Gesprächs zwischen dem griechisch-zypriotischen Präsidenten Kyprianou und dem Führer der türkischen Volksgruppe, Deng Daş, ist ein Vorschlag von UNO-Generalsekretär Perestekuelya zur Wiedervereinigung der Mittelmeerinsel.
Der Führer der türkischen Volkgruppe sagte gestern nach seiner Ankunft, ein solches Treffen sei für Verhandlungen nicht geeignet und könnte bereits nach ein bis zwei Stunden beendet werden, da es an dem Plan nichts mehr zu ändern gäbe.
Frankreich
Präsident François Mitterrand reist heute überraschend in das französische Überseegebiet Neukaledonien.
Die Inselgruppe östlich von Australien ist von Unruhen erschüttert.
Die eingeborenen Kanaken kämpfen um ihre Unabhängigkeit von Frankreich.
Mitterrand sagte gestern Abend in einem Fernsehinterview, er wolle die Bemühungen seines Sonderbeauftragten Pisani für die Unabhängigkeit der Inselgruppe unterstützen.
Die Vorbereitungen dazu seien durch die jüngsten Unruhen kompliziert worden, aber noch nicht gescheitert.
Pisani hatte Absicht, die Neu-Kaledonien im Juli eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit von Frankreich durchführen zu lassen.
Mit Beginn des nächsten Jahres könnte die Inselgruppe dann ein eigener Staat werden.
Großbritannien.
Ein von den Gewerkschaften ausgerufener 24-stündiger Streik von etwa 5000 Bediensteten der britischen Eisenbahnen hat heute den gesamten Zugsverkehr in Großbritannien beeinträchtigt.
Vor allem die Intercity-Züge verkehren nicht oder nur spärlich.
Die Verbindungen zwischen London und Edinburgh sowie Sheffield und Derby waren ebenso unterbrochen wie der Verkehr zwischen dem Süden Englands und der Hauptstadt.
Auf den teilweise eisklarten und verschneiten Autostraßen in Richtung London kam es wegen des gestörten Zugsverkehrs zu größeren Staus.
Anlass für den Eisenbahnerstreik ist die Protesthaltung der Gewerkschaften gegen die ihrer Ansicht nach schikanöse Behandlung von Eisenbahnen.
Sie weigern sich aus Solidarität mit den seit Monaten streikenden Bergarbeitern auf Kohlezügendienst zu machen.
Die staatliche Eisenbahngesellschaft erwägt jetzt rechtliche Schritte gegen die Gewerkschaften.
Polen.
Im Prozess um die Ermordung des regimekritischen Priesters Jerzy Popieluszko vor dem Bezirksgericht in Thorn soll heute General Platek aussagen.
Platek leitete im Innenministerium die Abteilung, in der die vier angeklagten Sicherheitsoffiziere beschäftigt waren.
Nach Aufdeckung des Verbrechens war der General seines Postens enthoben worden.
Der der Anstiftung zur Tat angeklagte Polizeioberst Pietruszka hatte ausgesagt, Platek habe ihn angewiesen zu lügen, um die Ermittlungen in die falsche Richtung zu leiten.
Österreich In Seefeld in Tirol werden heute Abend die 35.
Nordischen Ski-Weltmeisterschaften eröffnet.
An dem Festakt nehmen unter anderem Bundespräsident Kirschschläger, Unterrichtsminister Moritz und der Tiroler Landeshauptmann Walnö verteilt.
Die nordische Ski-Weltmeisterschaft dauert bis 27.
Jänner.
Die Wetterlage.
Das Italientief verliert weiter an Wetterwirksamkeit.
Vor dem Eintreffen einer Störung aus dem Golf von Biscaia tritt im Ostalpenraum eine flache Druckverteilung ein.
Nachmittagstemperaturen minus 5 bis 0 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 15 bis minus 6 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
Wechselnd aufgelockert bewölkt, gebietsweise auch länger sonnig.
In Westösterreich beginnende Bewölkungsverdichtung und nachfolgend im Westen und Südwesten Aufkommen von Schneefall.
Wind aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen minus 5 bis 0 Grad.
Die Vorschau bis Montag.
Im Westen und Südwesten wiederholt Schneefall.
Sonst bei zum Teil sonnigem Wetter kaum Niederschlag.
Allgemeine Frostabschwächung.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien wolkig, minus 5 Grad, Südostwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt heiter, minus 8 Grad, Ostwind 10 Kilometer.
Linz startbewölkt, minus 2 Grad, Ostwind 15 Kilometer.
Salzburg startbewölkt, minus 5 Grad, Innsbruck startbewölkt, minus 6, Bregenz bedeckt, minus 5, Graz heiter, minus 6 Grad und Klagenfurt bedeckt durch Hochnebel, minus 4 Grad.
12 Uhr, 10 war es soeben.
Wir wollten jetzt beginnen mit dem Bericht über den ÖVP-Vorstand, doch die Pressekonferenz dazu ist noch in Gang.
Wir erwarten dazu einen Beitrag in der zweiten Journalhälfte.
Wir bleiben aber im weitesten Sinn beim Thema.
Der niederösterreichische Landeshauptmann Siegfried Ludwig hat heute das Ansuchen um vorzeitige Pensionierung des niederösterreichischen Sicherheitsdirektors Emil Schüller abgelehnt, wie Sie ja schon in den Nachrichten gehört haben.
Über eine Pensionierung könne nach Meinung Ludwigs erst gesprochen werden, wenn die Nachfolgefrage geklärt sei.
Sicherheitsdirektor Schüller hatte ja in der Vorwoche sein Rücktrittsansuchen gestellt, weil, wie er sagte, die Exekutive bei den Vorgängern in der Heinburger AU quasi im Regen stehen gelassen worden sei.
In diesem Zusammenhang hat heute Landeshauptmann Ludwig auch eine Forderung aktualisiert, die bereits 1978 vom Salzburger Landeshauptmann Haslauer gestellt wurde und die sich auch im Forderungsprogramm der Bundesländer 1976 an die Bundesregierung findet.
Nämlich die Sicherheitskompetenzen sollten wieder den Landeshauptleuten übertragen werden.
Ernst Exner sprach darüber mit Landeshauptmann Ludwig.
Herr Landeshauptmann Ludwig, was erwarten Sie sich von einer Rückgabe der Sicherheitskompetenzen an die Länder?
Es ist für mich als Landeshauptmann auf die Dauer untragbar, zusehen zu müssen, dass in unserem Bundesland Exekutiveinsätze mit weit tragenden Folgen stattfinden, ohne dass der Landeshauptmann die Möglichkeit des Eingreifens und Einschreitens hat.
Daher vertrete ich die Auffassung, dass es sinnvoll und notwendig wäre, dem Landeshauptmann wieder jene Sicherheitsagenten zurückzugeben, die bereits in der Verfassung 1920 und dann in der Verfassung 1929 vorgesehen waren.
Und gleichzeitig haben die Landeshauptleute bis 1933 auch diese Agenden gehabt.
Herr Landeshauptmann, aktueller Anlass für diese Forderung ist zweifellos Heimburg, ist der 19.
Dezember 1984.
Halten Sie es wirklich für sinnvoll, dass die Sicherheitsagenden bei neun Landeshauptleuten liegen sollen?
Ist es nicht besser, wenn einer, nämlich der Innenminister, dafür verantwortlich ist?
Die gesamte mittelbare Bundesverwaltung wird von den Landeshauptleuten durchgeführt.
Zum Beispiel das Gewerberecht, das Verkehrsrecht, das Sozialrecht, das Wasserrecht.
Warum sollte es in den Sicherheitsfragen anders sein?
Und wäre die Exekutive dem Landeshauptmann unterstanden, dann kann ich heute sagen, dann wäre es zum Einsatz 19.
Dezember nicht gekommen, weil ich verlangt habe, man möge im Rechtsstaat die sechs Wochen Beschwerdefrist abwarten, um zu sehen, ob jemand zum Verwaltungs- oder zum Verfassungsgerichtshof geht.
Im Nachhinein ist es aber immer leicht zu sagen, was man selbst gemacht hätte.
Es ist sicher die Fragestellung gut, aber wenn ich als Landeshauptmann verlange, eine sechs Wochen Beschwerdefrist einzuhalten und ich wäre als Landeshauptmann zwischen dem Minister und zwischen dem Sicherheitsdirektor gestanden, dann hätte ich sicher keinen Auftrag gegeben, in die Au einzumarschieren.
Man könnte Ihnen jetzt auch entgegenhalten, dass es sicher besser ist, wenn die Exekutive unter einheitlicher Führung agiert.
Das hat ja nichts damit zu tun, denn der Innenminister kann ja ohne weiteres den Landeshauptleuten eine Weisung geben und die Landeshauptleute würden dann
vor der Durchführung sicher auch die Gespräche mit dem Innenminister führen.
Und im Jahre 1985 ist die Demokratie so gefestigt, dass man wieder auf den Ursprung der Verfassung 1929 zurückkehren könnte.
Als Realpolitiker, welche Reaktion erwarten Sie sich auf diese Forderung?
Ich werde in den nächsten Tagen an die drei im Parlament vertretenen Parteien herantreten, nachzudenken, ob es nicht an der Zeit wäre, die Verfassung zu ändern, die Länderrechte zu stärken und somit dem Föderalismus Rechnung zu tragen.
Die Sicherheitskompetenzen sollten also wieder den Landeshauptleuten übertragen werden, fordert der niederösterreichische Landeshauptmann Ludwig.
Mit ihm sprach Ernst Exner.
Nächstes Stichwort der Katalysator.
Die Einführung von Katalysator-Autos und von bleifreiem Benzin ist ja seit einigen Tagen eines der Hauptthemen oder das Hauptthema schlechthin in Österreich und auch in der Bundesrepublik Deutschland.
Die österreichische Bundesregierung hat beschlossen, dass ab 1988 in Österreich nur mehr Katalysator-Autos mit Benzinmotoren zugelassen werden.
Heuer, vom April an, gibt es bleifreies Benzin.
In der Zwischenzeit wird die Anschaffung von Katalysator-Autos mit maximal 7000 Schilling gefördert.
Gestern am Mittwoch hat sich auch die Regierungskoalition der Bundesrepublik Deutschland auf die Förderung von Katalysator-Autos geeinigt.
Grundlage für die Maßnahmen bei der Regierung sind die strengen Abgaswerte der Vereinigten Staaten.
Werte, die derzeit nur vom Katalysator erreicht werden.
Dieselfahrzeuge bleiben vorerst von den neuen Maßnahmen unberührt.
Der Autofahrer-Club Arbe hat heute nun das Ergebnis eines Dauertests von zwei Katalysator-Fahrzeugen präsentiert, einen Test, der über 50.000 Kilometer ging.
Testfahrzeuge waren ein für den japanischen Markt produzierter VW Golf und ein für den US-Markt hergestellter Mazda 626.
Herbert Hutar fasst zusammen.
Der Katalysator ist zwar die beste aller möglichen Lösungen.
Die strengen Abgaswerte der US-Norm stehen im Typenschein, bleiben aber im Automobilalltag doch nur Theorie.
Im Testbericht, verfasst vom Wiener Universitätsprofessor Hans-Peter Lenz, steht wörtlich
Obwohl die untersuchten Fahrzeuge den US-Spezifikationen entsprachen, wurden bereits bei Laufzeiten zwischen 15.000 und 30.000 Kilometern die derzeitigen US-Emissionslimits zumindest bezüglich einer Schadstoffkomponente überschritten.
Diese Schadstoffkomponenten sind im Einzelnen Kohlenmonoxid, unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Stickoxide.
Zusammengefasst ergaben die Tests beider Fahrzeuge nach mehr als einem Jahr Betrieb und je 50.000 km Fahrtstrecke folgende Emissionswerte.
Bei Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoff eine Reduktion um rund 80%.
Bei Stickoxiden lagen die Werte zwei Drittel unter denen herkömmlicher Autos ohne Katalysatoren.
Dieses Ergebnis wird von Professor Lenz als durchaus zufriedenstellend bezeichnet.
Vor allem, da die Fahrzeuge unter österreichischen und europäischen Fahrbedingungen geprüft wurden.
Das heißt, sie wurden wesentlich schneller gefahren, als dies den japanischen oder amerikanischen Verkehrsvorschriften entspräche.
In beiden Ländern herrschen ja generelle Tempolimits um die 100 Stundenkilometer.
Mehr als ein Drittel der 50.000 Testkilometer wurden auf Autobahnen abgespult und da versicherte Arbeitechniker Diplom-Ingenieur Dieter Wlacker, 130 Stundenkilometer seien das Minimum gewesen.
In Deutschland hatte man die Testfahrzeuge sogar bis zu 170 Stundenkilometer gefahren.
Die hohen Geschwindigkeiten haben also auch den für niedrigere Tempos konstruierten Katalysatoren grundsätzlich nicht geschadet.
Trotzdem wünschen die Motorenbauer von der Automobilindustrie, dass für Europa etwas stärker dimensionierte Katalysatoren angeboten werden.
Wie sind diese Testergebnisse, vor allem das Überschreiten der Abgasnormen, nun mit Blick auf das bevorstehende Abgasbikrel zu sehen?
Die US-Normen müssen bei der Typisierung erbracht werden.
Da werden die Auspuffgase chemisch analysiert.
In der Praxis ist das nicht mehr der Fall.
In der Werkstatt wird nur mehr überprüft, ob die Einstellung der Einspritzpumpe, des elektronischen Vergasers und der Zündung den im Typenschein festgelegten Werten entspricht.
In der Praxis ist es dann durchaus möglich und statthaft, dass die in der US-Norm festgelegten Abgaswerte überschritten werden.
Was den Verbrauch betrifft, so haben sich die Befürchtungen der Katalysator-Skeptiker nicht erfüllt.
Der VW Golf fuhr etwa je ein Drittel in der Stadt und auf der Autobahn und gut ein Viertel auf Überlandstraßen.
Er verbrauchte im Schnitt 8,7 Liter auf 100 Kilometer.
Der Mazda fuhr fast die Hälfte auf der Autobahn und je zu einem Viertel in der Stadt und auf Überlandstraßen.
Er verbrauchte knapp 10 Liter auf 100 Kilometer im Durchschnitt.
Nach diesem Test will der AeroBö noch einen Schritt weiter in Richtung Fahrpraxis gehen.
Es werden Motorfehler provoziert, Zündung und Ansaugvorrichtung werden absichtlich schlecht eingestellt, defekte Zündkerzen werden in den Zylinderkopf geschraubt und die Testfahrzeuge werden sogar mit bleihältigem Benzin betrieben.
Unter diesen wesentlich verschlechterten Bedingungen soll dann zusätzlich noch getestet werden, wie wirksam der Katalysator bleibt oder ob er sich möglicherweise sogar regenerieren kann, wenn er beschädigt worden ist.
Was empfiehlt der Arbe nun dem Autokäufer?
Zunächst einmal nicht mehr als den Rechenstift zu spitzen, den Taschenrechner oder schlicht und einfach das Bankkonto zu befragen, denn Katalysator-Autos sind oft um ein Viertel teurer als herkömmliche.
Und ob da rund 7000 Schilling Förderung bei einem Preis von 160.000 Schilling oder mehr für ein Katalysator-Auto ein echter Kaufeinreiz sind, das bleibt zu beurteilen dem Einzelnen überlassen.
Als sehr gute Alternative wird der Diesel angesehen.
Er ist ohnehin bei der Kfz-Steuer gegenüber Benzinautos begünstigt und relativ billigen Dieseltreibstoff gibt es garantiert in ganz Europa, während das bei bleifreiem Benzin in der nächsten Zeit noch nicht ganz so sicher ist.
Informationen über einen Katalysator-Test des ARB vermittelte Ihnen Herbert Huter.
Auch in der heutigen Ö3-Sendung Freizeichen geht es um den Katalysator.
Experte ist dort Professor Lenz, und zwar ab 14.05 Uhr in Ö3.
Nächstes Thema Heizen.
Etwa 7% seines Einkommens gibt durchschnittlich jeder österreichische Haushalt fürs Heizen aus.
Pensionisten müssen sogar etwa 10% ihrer Rente für die Wohnungsbeheizung weglegen und die Preise für Energie steigen weiter.
Ein Grund für viele über billigere Heizungsmöglichkeiten nachzudenken.
Und auch die Politiker suchen nach Alternativen, vor allem weil der derzeitige Hausbrand mit seinen hunderttausenden Schornsteinen und den daraus aufsteigenden Giften der Umwelt besorgniserregend zusetzen.
Eine Heizungsalternative könnte, so meinen jedenfalls die Befürworter, beide Motive befriedigen, die Fernwärme.
Sie gilt als umweltfreundlicher als alle anderen Heizungsarten und sie ist meist die billigste Form des Heizens.
Wolfgang Fuchs beschreibt im folgenden Bericht den Stand der Fernwärmeversorgung in Österreich und auch ihre Probleme.
Jeder 20. österreichische Haushalt wird bereits mit Fernwärme versorgt.
140.000 Wohnungen hängen am Rohr einer Fernwärmegesellschaft.
Aber nicht nur Wohnungen.
Ganz gleich, ob Sie in der Wiener Staatsoper sitzen, ins Bett einer der großen internationalen Hotels in Wien steigen, auf dem Flughafen Schwächert in der Halle stehen oder vielleicht im allgemeinen Krankenhaus liegen.
Überall sorgt Fernwärme für die angenehme Raumtemperatur.
Aber nicht nur in Wien, beispielsweise auch in den Städten Linz, Salzburg, Klagenfurt oder Graz, Sankt Pölten, Ips, Kremsmünster oder Kirchdorf an der Krems.
Überall arbeiten schon Fernheizunternehmen.
Sechs Prozent des Wärmeverbrauchs werden bereits durch diese Heizungsart gedeckt.
Das ist international gesehen Durchschnitt.
Spitzenwerte liefern vor allem die Skandinavier.
In Dänemark, Schweden und Finnland gibt es Städte, in denen bis zu 80 Prozent der Haushalte an das Netz angeschlossen sind.
Denn die Vorteile sind beachtlich.
Während normale kalorische Kraftwerke bei der Erzeugung von elektrischem Strom den eingesetzten Brennstoff nur zu einem Drittel nutzen, liegt der Nutzungsgrad eines Kraftwerks mit sogenannter Kraft-Wärme-Kupplung bei zwei Drittel, also dem Doppelten.
Bei dieser Kraft-Wärme-Kupplung wird Warmwasser gewonnen, das mit etwa 90 bis 110 Grad über Rohre zu den Endverbrauchern gepumpt wird.
Die Fernwärmesysteme nutzen außer der Abwärme der Kraftwerke auch die Abwärme von Müllverbrennungsanlagen und Industriebetrieben.
Durch diese billige Energie kann teuer importierter Brennstoff eingespart werden.
Neben der Energieeinsparung ist die Umweltschonung der zweite Vorteil der Fernwärme.
Die Belastung der Wohngebiete mit Schadstoffen wird gestoppt.
Bei den wenigen zentralen Heizkraftwerken können leichter Abgasreinigungsanlagen eingebaut werden.
Für den Konsumenten mögen das einleuchtende Argumente sein.
Entscheidend ist aber die Kostenseite.
Und auch da kann sich die Fernwärme sehen lassen.
Denn sie ist allen anderen Heizungsarten überlegen.
Für Wien gilt folgender Preisvergleich, der mit gewissen Einschränkungen auf das ganze Bundesgebiet übertragbar ist.
Eine Kilowattstunde Nutzwärme aus Fernwärme kostet 80 bis 86 Groschen.
Da kann auch Erdgas nicht mithalten, dass mit 86 bis 112 Groschen je Kilowattstunde kalkuliert werden muss.
Und teurer sind dann alle anderen Heizungssysteme.
Ganz gleich, ob Kohle, Koks, Öl, Holz oder Nachtstrom verwendet wird.
Am teuersten ist die Raumbeheizung mit Tagstrom, also der kleine Elektroradiator.
Da kostet in Wien die Kilowattstunde Nutzwärme 180 bis 185 Groschen.
Die Fondsbispreise ergeben sich durch den unterschiedlichen Wirkungsgrad beispielsweise einer neuen und einer älteren Heizung.
Mit Fernwärme heizt der Konsument also am günstigsten.
Trotzdem bleiben Vorbehalte vieler Österreicher vor allem wegen der Heizkostenabrechnung.
Die verbrauchte Energie wird nämlich üblicherweise durch sogenannte Verdunster, also kleine Röhrchen am Heizkörper, ermittelt.
Diese Verdunster rechnen nun nicht immer völlig exakt.
Sie laufen, sagen Kritiker, oft auch weiter, obwohl die Heizung abgeschaltet ist.
Diplom-Ingenieur Wolfgang Riemer von der Energieverwertungsagentur meint zu diesem Problem.
Es ist so, dass natürlich in einem Extremfall es schon, und das ist also nicht von der Hand zu weisen, sicherlich also unangenehme Fehler hier passieren.
Aber im Großen und Ganzen ist es im Durchschnitt doch so, dass die Fehlerquelle in etwa im Bereich des Gaszählers liegt.
Wir akzeptieren zum Beispiel bei einem Elektrozähler auch heute bereits, und kein Mensch spricht darüber,
dass es hier gewisse kleine Fehlerquellen sind.
Die sind halt an einer Grenze von plus minus ein, zwei, höchstens drei Prozent.
Beim Gaszähler geht das hinauf bis zu siebeneinhalb Prozent, sodass man in der Bandbreite 15 Prozent Abweichungen hat.
In etwa so liegt es auch im Durchschnitt bei diesen ganzen Verdunstungszählern, zugegebenermaßen in einigen extremen Fällen darüber.
Mit dem Streit um die Abrechnungen dürfte es schon in wenigen Jahren vorbei sein, wenn elektronische Messfühler eingesetzt werden.
Diese sind zwar schon auf dem Markt, sie werden aber aus Kostengründen bisher nicht eingesetzt.
Dem Siegeszug der Fernwärme, zumindest in den Städten, wird dieses Problem der Ablesung ohnehin nicht im Wege stehen.
Denn laut Energiebericht der Bundesregierung sollen jährlich etwa eine Milliarde Schilling in das Fernwärmenetz investiert werden.
Freilich, eine Großinvestition wird nicht in das Fernwärmenetz eingebunden werden können.
Das Kohlekraftwerk Dürnruhr.
Es wurde so weit von jeder Stadt entfernt errichtet, dass es seine Abwärme nicht in ein Fernwärmenetz abgeben kann.
Wolfgang Fuchs informierte sie.
Das weithin sensibilisierte Umweltbewusstsein hat in der Bundesrepublik Deutschland, vor allem im Ruhrgebiet, nun besondere Betroffenheit ausgelöst.
In den Wallungsgebieten Nordrhein-Westfalens ist in der vergangenen Nacht Smogalarm der Stufe 1 ausgelöst worden.
Im Gesundheitsministerium ist am Vormittag ein Krisenstab zusammengetreten.
Die Bevölkerung des Ruhrgebiets wird aufgerufen, alles zu unterlassen, was weiter zur Luftverunreinigung beitragen könnte.
Die erste Stufe des Smog-Alarms, eine Art Vorwarnstufe, ist mit dem Appell verbunden auf das Fahren mit dem Kraftfahrzeug möglichst zu verzichten und die Raumheizungen zu drosseln.
Ursache für die bedenklich hohe Schadstoffbelastung der Luft, vor allem durch industriellen Schadstoffausstoß und den, der Autos verseucht, ist eine Inversionswetterlage.
Die Wetterlage dauert möglicherweise noch einige Tage an.
Smog-Alarm könnte dann auch in anderen Regionen drohen.
Zur Lage im Ruhrgebiet folgende Informationen von Markus Peter.
Im Ruhrgebiet stinkt es also derzeit zum Himmel.
Das heißt genauer gesagt stinkt es eben nicht ganz zum Himmel und darum gibt es seit heute Nacht Smog-Alarm.
Schuld daran ist das Wetter.
In ungefähr 1000 Meter Höhe liegt eine ausgedehnte Schicht warmer Luft und bewegt sich nicht.
Sie liegt quasi wie eine Käseglocke über der bodennahen kalten Luft.
Diese seit Tagen stabile Konstellation verhindert den Luftaustausch mit der Atmosphäre.
Das heißt also, am Boden gibt es dicke Luft.
Wie dick diese Luft ist, wird übrigens von zehn SMOG-Messstationen im ganzen Ruhrgebiet registriert.
Und diese Messstationen haben nun in der vergangenen Nacht gemeldet, dass der Schwefeldioxidgehalt der Luft auf über 0,6 Milligramm pro Kubikmeter gestiegen ist.
Der Kohlenmonoxidgehalt auf über 30 Milligramm.
Und diese Werte bedeuten Smogalarm der Stufe 1.
Die ohnedies schon kälte geschüttelten Leute an Rhein und Ruhr erfuhren das heute früh über das Radio.
Sie wurden aufgefordert, unnötige Fahrten mit dem Auto zu vermeiden und Heizungen nach Möglichkeit zu drosseln.
Dieselbe Aufforderung erging an Industriebetriebe.
Besonders gewarnt wurden Herz- und Kreislaufschwache sowie Menschen mit Erkrankungen der Luftwege.
Sie sollten sich nicht mehr im Freien aufhalten.
Mit diesen Warnungen und Einschränkungen ließe sich ja noch leben.
Doch es könnte in den nächsten Stunden noch dicker kommen.
Die Schadstoffkonzentration in manchen Teilen des Ruhrgebiets steigt weiter langsam an.
Im Raum Dortmund zeitweise wird bereits ein Schwefeldioxidgehalt gemessen, der eigentlich schon Smogalarmstufe 2 auslösen müsste.
Dies wird geschehen, wenn eine zweite Messstation über mehrere Stunden ebenfalls solche Werte meldet.
Und Alarmstufe 2 bedeutet dann bereits empfindliche Einschränkungen.
So etwa ein Fahrverbot für den privaten Personen- und Güterverkehr zwischen 6 und 10 Uhr und zwischen 15 und 20 Uhr.
Nur mehr der öffentliche Verkehr dürfte rollen.
Die Industriebetriebe müssten sofort auf schwefelarme Brennstoffe umsteigen, die sie eben für derartige Smog-Fälle auf Vorrat halten müssen.
Es gibt dann übrigens noch Smog-Alarmstufe 3.
Sie würde ein generelles Fahrverbot bringen, sowie die Schließung von Industriebetrieben nach einem abgestuften Alarmplan.
Davon wären vor allem Müllverbrennungsanlagen, chemische Betriebe, aber auch einzelne Kraftwerke betroffen.
Was das alles für das Ruhrgebiet, das dichtest besiedelte Gebiet der Bundesrepublik, mit höchster Industriekonzentration bedeuten würde, kann sich keiner so recht vorstellen.
Zur Stunde allerdings, wie gesagt, ist Alarmstufe 1 ausgegeben und man hofft auf den Wettergott.
Man hofft vor allem auf Wind, der die Käseglocke wegblasen soll.
12.30 Uhr ist es nun geworden nach dem Bericht von Markus Peter aus der Bundesrepublik Deutschland.
Die weiteren Themen dieses Mittagsjournals.
Nach dem Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon werden weitere Massaker befürchtet.
Der Krisenherd nahe Ost war auch eines der Themen der Genfer Außenministergespräche, dazu ebenfalls ein Beitrag.
Aus den USA kommt dann noch ein Bericht über den vom israelischen Ex-Verteidigungsminister Sharon gegen das Time-Magazin angestrengten Verleumdungsprozess.
Und aus dem Inland erwarten wir dann noch einen Bericht über den Vorstand der ÖVP.
Thema der Kulturredaktion ist die Maria Lasnik-Ausstellung im Museum des 20.
Jahrhunderts in Wien.
Jetzt also Thema Nahost.
Dort soll in einem Monat die erste Phase des Abzugs der israelischen Truppen aus dem Südlibanon abgeschlossen sein.
Doch der Rückzug der Israelis, die große Teile des Südlibanons seit ihrem Einmarsch 1982 besetzt halten, dürfte, wie befürchtet wird, nicht ohne dramatische Folgen bleiben.
Es droht eine Welle neuer Gewalttaten.
Die israelische Regierung geht davon aus, dass die Gefahr von Massakern unvermeidbar sei und appelliert an die UNO, rechtzeitig entschärfende Maßnahmen einzuleiten.
Neben UNO-Friedenstruppen sollten, so Ministerpräsident Shimon Peres, auch die libanesischen Streitkräfte die Kontrolle über die geräumten Gebiete übernehmen.
Der israelische Abzugsplan ist heute auch Gegenstand eines überraschend zustande gekommenen libanesisch-israelischen Treffens im Grenzort Nakura.
Das israelische Fernsehen meldete, dass die in der ersten Abzugsphase vorgesehene Räumung vor allem der Stadt Sidon zu einem nicht zu unterschätzenden Krisenpunkt werden könnte.
Die 150.000 Einwohner zählende Stadt drohe zur Hölle zu werden, wenn rivalisierende Bürgerkriegsparteien über die Vormacht zu streiten beginnen.
Außerdem lebten in Flüchtlingslagern vor der Stadt Zehntausende Palästinenser, deren libanesische Feinde nur darauf warteten, sie zu kriegen, meinte ein israelischer Regierungsbeamter.
Ein weiterer Konflikt könnte durch einen möglichen syrischen Vorstoß in die geräumten Gebiete entstehen, glaubt man in Jerusalem.
Über Hintergründe und Eskalationsgefahr angesichts des israelischen Truppenrückzugs mehr von Marcel Pott.
Was geschieht im Südlibanon, wenn Israels Armee sich demnächst zurückzieht?
Gibt es ein Blutbad wie im Herbst 1983 in den Bergen oberhalb Beiruts, als die israelischen Truppen schon einmal ein militärisches Vakuum hinterließen und innerhalb weniger Stunden christliche und drusische Milizen gnadenlos aufeinander einschlugen?
Werden die palästinensischen Guerillas versuchen, ihre verlorene Operationsbasis im ehemaligen Fatah-Land
nahe der israelischen Grenze zurückzugewinnen, um von dort aus ihren bewaffneten Kampf gegen Israel wieder aufzunehmen?
Die Erfahrung klärt, dass im Nahen Osten Vermutungen nur mit Vorsicht anzustellen sind.
Dennoch gibt es Anhaltspunkte für die möglichen Konsequenzen, die das israelische Rückzugsmanöver nach sich ziehen kann.
Zunächst, solange die israelischen Truppen nicht gänzlich libanesisches Territorium räumen,
werden die libanesischen Widerstandsgruppen ihre Attacken aus dem Hinterhalt auf israelische Soldaten fortsetzen, diese wahrscheinlich sogar verstärken.
Dasselbe gilt für die von Israel finanzierte und ausgerüstete Miliz des christlichen Offiziers Lachat, dessen Gefolgsleute gerade in den letzten Wochen immer wieder das Ziel von verlustreichen Angriffen waren.
Die vornehmlich schiitisch-muslimischen Kämpfer der Nationalen Widerstandsfront im Süd-Libanon
haben keinen Zweifel daran gelassen, dass sie alle Kollaborateure Israels als Verräter betrachten und nicht ruhen werden, bis der letzte von ihnen seine verdiente Strafe erlitten hat.
Was die PLO-Guerillas betrifft, so ist es wenig wahrscheinlich, dass die Schiiten sie in größerer Zahl in den Süden zurückkehren lassen, obwohl sie das Einsickern der Palästinenser nicht völlig verhindern werden können.
Auch die Syrer scheinen nicht geneigt, die von ihnen kontrollierten TLO-Kommandos zu nahe an die israelische Grenze gelangen zu lassen.
Denn eine verstärkte Guerilla-Aktivität der Palästinenser würde ohne Zweifel harte Vergeltungsschläge der Israelis provozieren, von denen dann die Syrer möglicherweise nicht verschont blieben.
Was man in Beirut am meisten fürchtet, sind neue innerlibanesische Kämpfe im Südlibanon, die immer die Gefahr in sich tragen, wieder auf die Hauptstadt überzugreifen.
Zwar sind einige hundert Soldaten der regulären Armee inzwischen entlang der Küstenstraße in Richtung Süden postiert, aber diese symbolische Streitmacht ist natürlich nicht in der Lage, die verfeindeten christlichen und drusischen Milizen davon abzuhalten, einen neuen, blutigen Wettlauf um die Kontrolle strategischer Punkte zu beginnen, die die Israelis aufgegeben haben.
Dies wäre nur zu verhindern, wenn die libanesischen Kriegsherren sich politisch darüber einigen könnten, dass der zehn Jahre alte Bürgerkrieg ein endgültiges Ende haben muss.
Soweit scheinen verschiedene Clans und Gruppenführer jedoch mit ihrer Einsicht noch nicht gelangt zu sein.
Für sie ist der Bruderkrieg offenbar immer noch das einzige Mittel, um ihre politischen Ansprüche durchzusetzen.
Vor diesem Hintergrund kann eine Friedenstruppe der Vereinten Nationen nur in sehr begrenztem Rahmen, die ihr zugedachte Aufgabe erfüllen, nämlich Frieden zu erhalten.
Dennoch würden sich die Menschen im Südlibanon gewiss wohler fühlen, wenn die Blauhelme der UNO in ihrer Nähe stationiert wären.
Dies gilt nicht zuletzt auch für die Palästinenser in den großen Flüchtlingslagern.
Am Rand ums Thema Nahost geht's auch im folgenden Beitrag, der sich mit den Genfer Gesprächen befasst.
Diese sowjetisch-amerikanischen Außenministergespräche vom 7. und 8.
Jänner dieses Jahres haben trotz neuerlicher verbal-radikaler Töne auf beiden Seiten grundsätzlich kaum etwas an der Euphorie über den Erfolg des Treffens eingebüßt.
Die Übereinkunft der Supermächte nach mehr als einjähriger Eiszeit wieder konkrete Rüstungskontrollverhandlungen führen zu wollen, wird ja angesichts der ursprünglich weit auseinanderliegenden Ausgangspositionen als durchaus erstaunlich gewertet.
Denn Washington wollte primär die sowjetischen Atomraketen reduziert wissen.
Die Sowjets wollten in erster Linie das projektierte US-Raketenabwehrsystem im Weltraum verhindern und damit Star-War-Plänen Regens begegnen.
Das Genfer Gesprächsergebnis, trotz der unterschiedlichen Annäherung weiter verhandeln zu wollen, war also dann letzten Endes doch von Erfolg gekrönt.
Man versucht jetzt im Detail die Substanz der Gespräche abzuklopfen, nicht nur bezogen auf das Generalthema des Treffens, sondern auch auf andere, die beiden Großmächte, tangierende Fragen, etwa, wie gesagt, den Krisenherd Nahost.
Klaus Emmerich berichtet.
Den wohl aussagefähigsten Beleg, wie weit gespannt die Supermächte ihrer neuen Versuche eines Interessenausgleiches derzeit anlegen, liefert das Thema Nahost.
Zum ersten Mal seit Jahren zeigt Washington eine gewisse feindlich-diplomatisch verschlüsselte Bereitschaft, Moskau irgendwie am Krisenmanagement dieser Region mitwirken zu lassen, beispielsweise im Rahmen der Vereinten Nationen.
Das jedenfalls wurde mit überraschender Offenheit zwischen den Außenministern Schulz und Gromyko letzte Woche in Genf besprochen.
Beschlossen wurde vor allen Dingen auch in dieser Frage nicht, sollte wohl auch gar nicht.
Man hat sich nur gegenseitig nach dem Motto ins Bild gesetzt, etwa, was wäre, wenn?
Was wäre etwa die Gegenleistung der Sowjetunion für eine kanalisierte Mitwirkung im Nahost?
Die Antwort kann man hinter vorgehaltener Hand jetzt in der amerikanischen Hauptstadt hören.
Mit Moskau müsse der internationale Kommunismus verlässlich darauf verzichten, in der westlichen Hemisphäre, also in Latein- und Zentralamerika, umzurühren.
Genauer gesagt, die USA fragen die Sowjetunion, was wäre, wenn Kuba und Nicaragua auf die bisherige Unterstützung kommunistischer Staaten verzichteten.
Mit der Selbstantwort hält man in der US-Hauptstadt nicht hinter den Bergen.
Es tritt eine Entspannung ein, es würde sich zeigen, wo die wahren Interessen der betroffenen Länder und Völker liegen.
Selbstbewusst fragt man auf amerikanischer Seite, dann hätte die Demokratie im Gestalt einer freiheitlichen Pluralität eine weitere Chance, so wie in den letzten Jahren in lateinamerikanischen Ländern irgendwelche Gewaltherrschaften abgelöst wurden durch Demokratie im westlichen Stil, zuletzt dieser Tage in Brasilien.
Was wäre,
Wenn die USA ihre Unterstützung der Uralas in Afghanistan aufgeben, lautet die Gegenfrage aus Moskau.
Und aus Visogromiko soll mit einer Gegenwandfahrt auch nicht lange gezögert haben.
Dann herrsche in Afghanistan mehr Ruhe.
Moskau könne seine Truppen mehr oder weniger zurücknehmen und Afghanistan sich selbst überlassen.
Das wiederum bezweifelt die amerikanische Seite.
Diese Beispiele zeigen für informierte Diplomaten, dass man zwischen den Supermächten zwar etwas offener redet,
dass aber die eigentlichen Interessengegensätze unvermindert fortbestehen.
Das sollen auch Schulz und Gromyko in James schnell erkannt und sich gegenseitig freimütig bescheinigt haben.
Für Edward Richt im Tunnel sorgen immerhin die zweiseitigen Bedingungen.
Da ist man zwischen Washington und Moskau wohl sehr viel weiter gekommen und auch willens sowie bereit, Konkretes Konkretem folgen zu lassen.
Zum Beispiel eine Verzehnfachung des gegenseitigen Handelsaustausches in den nächsten fünf Jahren.
Derzeit liegt er mit dreieinhalb Milliarden Dollar im Jahr, also unter 80 Milliarden Schilling, weit unter dem Durchschnitt der Austauschintensität vergleichbarer Staaten.
Im Sinne einer Ausweitung hat die US-Seite, wie man hört, keinen Hölzl geworfen.
Bestimmte Technologien könnten einbezogen werden, auch solche hochwertigerer Art.
Freilich nicht Rüstungstechnologien, das Ganze nur im Zusammenhang eines allgemeinen Interessenausgleichs auf lange Sicht.
Schulz und Gromyko besprachen auch, den Kulturaustausch auszugestalten und systematischer zu betreiben.
Man denkt hier etwa an den Studentenaustausch, vor allem von Sprachstudenten.
Dass es zweiseitig interessante Bereiche der Klärung gibt, das zeigt eine Art Unfallverhütung.
Um beinahe zusammenstößigen Pazifik zwischen Kriegsschiffen bei der Supermächte zu verhindern, wurde ein bestehendes Abkommen erweitert und zeitlich jetzt verlängert.
Erstmals ist die Möglichkeit anvisiert,
auch den zivilen Luftverkehr entsprechend zu behandeln, um im pazifischen Raum zu verhindern, dass es zu Abschusssituationen wie beim koreanischen Verkehrsflugzeug kommt.
Interessant ist festzustellen, dass diesen und anderen Besprechungsthemen diplomatisch zurzeit fast mehr Raum gewährt wird, wie der eigentlichen Abrüstung.
Meint ein beteiligter Diplomat, zuerst müsse das Klima verbessert werden, dann könne man ins politische Geschäft einsteigen.
Sie hörten Klaus Emmerich.
In dem aufsehenerregenden Verleumdungsprozess, angestrengt vom ehemaligen israelischen Verteidigungsminister Sharon gegen das US-Magazin Time, wurde dem Ankläger zunächst einmal Recht gegeben.
Zunächst deshalb, weil die sechs Geschworenen ihr endgültiges Urteil noch nicht gefällt haben.
Es muss noch geklärt werden, ob der vor einem Jahr geschriebene Time-Artikel mit dem Ziel veröffentlicht wurde, dem Politiker zu schaden.
Das angerufene New Yorker Gericht urteilte in Punkt 1, Time habe Sharon mit der Behauptung verleumdet, er habe als Verteidigungsminister im Herbst 1982 die libanesischen Christenmilizen dazu ermutigt, ein Blutbad in zwei Palästinenser-Lagern bei Beirut zu verüben.
Zum Sharon-Prozess aus New York näheres von Antonio Rados.
Richter Souffert erinnerte die sechs Geschworenen noch einmal an ihre Pflichten, nach den Fakten, nach dem Wesentlichen zu entscheiden.
Als die sechs nach einer Beratung wieder den Gerichtshall betraten, zeigte ihr Urteil, dass sie die Fakten der Anklage überzeugt hatten.
Time magazine entschieden die Geschworenen, ist der Verleumdung des Ariel Sharon schuldig.
Damit ist der Prozess aber noch lange nicht beendet.
Denn das Verfahren ist ebenso kompliziert wie der Fall.
Die Geschworenen müssen nun noch zweimal urteilen.
Sie müssen entscheiden, ob Time Magazine die Unwahrheit geschrieben hat und ob das wider besseren Wissens geschah.
So will es das Gesetz in den USA, wenn eine öffentliche Person wie Sharon wegen Verleumdung klagt.
Sollte der ehemalige israelische Verteidigungsminister aber in allem Recht bekommen,
Dann wird immer noch über die Summe entschieden, ob ihm die 50 Millionen Dollar, die er als Entschädigung will, zustehen.
Time Magazine will auf keinen Fall aufgeben.
Es besteht weiter auf dem entscheidenden Satz, den es in seiner Februar-Ausgabe 1983 geschrieben hat.
Er lautete sinngemäß, dass Sharon mit der libanesischen Präsidentenfamilie Jemael die Möglichkeit eines Massakers
in den Palästinenser-Lagern von Beirut diskutiert hatte.
Ein Massaker, wie es dann tatsächlich kurz darauf im Sommer 82 stattgefunden hat.
Doch diese Behauptung von Bay Megzin kann eigentlich bis heute nicht belegt werden.
Denn sie soll in einem geheimen Absatz im Untersuchungsbericht der israelischen Kahan-Kommission stehen.
Als Anwälte nun in Israel um die Veröffentlichung
dieses Absatzes baten, bekamen sie aber aus Sicherheitsgründen nicht alles zu sehen.
In den Augen Scharons hat es diesen Absatz so ohnehin niemals gegeben.
Und deshalb ist es für ihn eine schwere Unterstellung, was Teimeges ihm schrieb.
Die Unterstellung, er habe das Massaker angeregt.
Deshalb lehnt er auch das Angebot einer Gegendarstellung zurück und will den Prozess zu Ende führen.
um, wie er sagt, seinen und den Ruf Israels zu retten.
Dem stürmisch auftretenden Sharon, der dem Prozess seit dem Beginn am 19.
November in New York persönlich beiwohnt, geht es auch um einen Rachefeldzug, sagen die Kritiker.
Es geht ihm um die Wiederherstellung seines Rufes, der im Libanonfeldzug gelitten hat.
Es geht ihm auch, sagt vor allem Time Magazine, darum,
die Presse einzuschüchtern.
Auf der anderen Seite wurden aber in diesem Verfahren in New York berechtigte Zweifel an der Arbeitsweise der Zeitung aufgedeckt.
Und so hat Sharon nun die erste Runde gewonnen, aber von seinem Ziel ist er noch weit entfernt.
Wenn er es erreicht, wenn er in allen Punkten Recht bekommt, dann wäre er der erste Politiker dieser Größenordnung, der einen solchen Prozess
für sich entscheidet.
Antonia Rados zum Sharon-Prozess in New York.
12.45 Uhr ist es mittlerweile geworden, zurück nach Österreich, zur Sitzung des ÖVP-Vorstands und der anschließenden Pressekonferenz.
Nur indirekt hat die Oppositionspartei zur zweitägigen Tagung der Regierung auf dem Dolbinger Kogl Stellung genommen.
Nicht an den dort beschlossenen Umweltmaßnahmen wie Bleifreies Benzin oder Katalysatoreinführung übte Parteichef Alois Mock Kritik,
sondern primär daran, dass andere Themen nicht behandelt wurden.
Etwa das Thema Arbeitslosigkeit.
Der ÖVP-Vorstand genehmigte heute ein sogenanntes Friedensdokument, das in neun Thesen den Friedensbegriff der ÖVP beschreibt.
Überbegriff ist das Wort des Philosophen Karl Jaspers, wonach der Frieden im eigenen Land beginnt.
Von der Pressekonferenz mit ÖVP-Chef Mock berichtet nun Fritz Besata.
Gerade das Jaspers Zitat vom Frieden im eigenen Haus reizte die Journalisten heute zu Fragen an den ÖVP-Chef, wie es um den Frieden im Hause Volkspartei bestellt sei, ob nicht, wie es zuletzt Zeitungen mehrmals schrieben, der Haussegen seit den Ereignissen in der Stopfenreuterau eher schief hänge.
Und was mag dazu meine, dass ÖVP-Generalsekretär Michael Graf selbst erst kürzlich einräumte, dass die einzige parlamentarische Oppositionspartei doch wieder deutlich in der Wählergunst hinter die SPÖ zurückgefallen sei.
Mock sagte dazu, seine Partei sei zwischen Sommer 1983 und Sommer 1984 konstant vor der SPÖ gelegen.
Das habe nicht so bleiben können.
Mock?
Ich war nie so, wenn Sie wollen, größenwahnsinnig zu glauben, man könnte das vier Jahre lang extrapolieren.
Da wären wir ja dann bei 55 Prozent und einem absoluten Wert von 55 Prozent gewesen.
Und wir werden sicherlich zu einem neuen Staat wieder antreten, um das
neuerdings unter Beweis zu stellen, was uns schon einmal gelungen ist, zum ersten Mal seit 14 Jahren, nämlich mehrheitsfähig zu sein, wie wir das vom Sommer 1983 zum Sommer 1984 fahren.
Wie sollte ein neues anwachsender Volkspartei, wurde Mock daraufhin gefragt, vor sich gehen?
Welche Fehler seien es gewesen, die die ÖVP wieder hinter die SPÖ zurückrutschen ließ?
Der ÖVP-Parteiobmann übte im Zusammenhang mit Heimburg dabei Selbstkritik.
Ich glaube, dass wir
in der Politik, in der allgemeinen Diskussion der letzten Monate, zum Beispiel die Tatsache, dass wir im November mit unserem Vorschlag für einen Friedensplan das Gespräch in der Hamburger Frage aufzunehmen, zu warten, bis die Höchstgerichte entschieden haben, beziehungsweise die Einspruchsfristen abgelaufen sind, zu warten, bis das Konrad-Lorenz-Volksbegehren abgelaufen ist, dass wir das zwar
einmal gesagt haben oder zweimal in einer Pressekonferenz wiederholt haben, im Parlament das Antrag eingebracht haben, das über die Öffentlichkeit zum Beispiel nicht registriert hat, aus unserem Verschulden, dass die sozialistische Koalition das abgelehnt und niedergestimmt hat, was sie anschließend gemacht hat.
Der Hausfrieden innerhalb der ÖVP scheint derzeit gerade nicht vollkommen zu sein.
Das hat sich in den letzten Wochen auch an einem anderen Thema gezeigt, nämlich
bei der Diskussion um ein Zukunftsmanifest der Volkspartei, wofür bisher Wiens Vizebürgermeister Erhard Busseck federführend gewesen war.
Manchen Inhalt der ÖVP war dieses Papier zu grün und zu alternativ, weshalb beispielsweise der niederösterreichische ÖVP-Mandatar Ferdinand Mandorf ein Gegenpapier entwarf.
Und außerdem hat der Chef der ÖVP-Kaderschmiede Andreas Kohl in einem Brief, der auch kürzlich im Kurier veröffentlicht wurde, nicht mit Kritik an der Partei gegeizt, die auch als Kritik an MOK verstanden werden konnte.
einige Kohl-Zitate, nicht entscheiden, flüchten in Formalkompromisse, ja, aber Politik.
Außerdem hat Erhard Busseck diese Woche den Vorsitz bei der Kommission über das Zukunftsmanifest zurückgelegt, was Mock heute bestätigte.
Es ist richtig, dass mich Dr. Busseck ersucht hat, selbst den Vorsitz in dem Koordinationsgremium für die Redaktion des Zukunftsmanifests zu
übernehmen.
Er wird als Mitglied dieses Koordinationsgremium auch in Zukunft.
Er sagt, es könnte sein, dass durch seine Position hier durch zu einer unerwünschten, auch von ihm unerwünschten, Polarisierung der Arbeit beigetragen wird.
Und aus vielen Jahren und Jahrzehnten weiß man, dass es
eine wesentliche Aufgabe eines Parteiobmanns, gerade auch eines Parteiobmanns der ÖVP, die eine Volkspartei ist, integrative Aufgaben wahrzunehmen.
Zu dem Kohlbrief selbst meinte Mock, er sei unvollkommen wiedergegeben worden.
Noch ein Nachtrag, die gestrige Forderung seines ÖVP-Wirtschaftssprechers Robert Graf,
Nach Regierungsrücktritt beantwortete Mock heute so.
Graf sei im Prinzip zuzustimmen, mangels Erfolgsaussicht werde jedoch ein solcher Antrag nicht gestellt.
Soweit mein Bericht und damit zurück zu Udo Bachmeier.
Danke, Fritz Besata.
Und jetzt ein Hinweis auf die heutige Abendschanalbeilage.
Mit einem ungewöhnlichen Vorschlag stellte heute ein Autorenteam der Katholischen Sozialakademie seinen Beitrag zur Diskussion um Arbeitslosigkeit, Arbeitszeitverkürzung und gesellschaftliche Weiterentwicklung vor.
Der frühere Leiter der Katholischen Sozialakademie, Pater Herwig Bücherle, plädiert für ein gesellschaftlich garantiertes Grundeinkommen ohne Arbeit.
Jedem Einzelnen sollte ein gesellschaftliches Existenzminimum garantiert werden.
So hofft man, Probleme der Arbeitslosigkeit, der Sozialversicherung wie auch der Demokratisierung der Gesellschaft in den Griff zu bekommen.
Pater Bücherli dazu heute im Journal Panorama, ab 18.30 Uhr, Österreich 1.
Im Museum des 20.
Jahrhunderts wird heute eine große Ausstellung der österreichischen Malerin Maria Lassnig eröffnet.
Die von ihren frühesten Selbstporträts bis zu neuesten Bildern reichende Schau geht von Wien nach Düsseldorf, Nürnberg und Klagenfurt.
Zu der Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen, der zum ersten Mal einen Überblick über das 40 Jahre umfassende malerische Schaffen Maria Lassnigs gibt und eine Reihe von Essays enthält.
Zur Ausstellung ein Bericht von Heidi Grundmann.
Der Wahrsager Cordon Véry, der in den 20er Jahren seine Hände über die verdeckte Fotografie eines kleinen Mädchens aus Kärnten hielt, wird in die österreichische Kunstgeschichte eingehen.
Er und ein Zeichenlehrer waren es, die der Mutter von Maria Lassnig zuredeten, ihr Kind, dessen Talent ihr nicht verborgen geblieben war, künstlerisch ausbilden zu lassen.
Maria Lassnig?
Mein Gott, ich habe schon als ganz kleines Kind sehr viel gezeichnet.
Als kleines Putzerl bin ich immer in einer Ecke gesessen und habe gezeichnet.
Und meine Mutter hat mir nur einen Bleistift und Papier geben brauchen, da war ich ruhig und sie konnte arbeiten.
Ein Jahr lang war Maria Lassnig Volksschullehrerin in Kärnten, dann nahm sie ihr Fahrrad und fuhr über den Semmering nach Wien an die Kunstakademie, wo sie im Kriege nicht einmal erfuhr, dass es einen Impressionismus gegeben hat.
Schnell fand sie nach dem Krieg in Kärnten Anerkennung als Malerin, doch 1951 zog sie zurück nach Wien.
In der Brauhausgasse 49, das war mein erstes Atelier, ein Bassineratelier, mit dem Ausguss draußen am Garn.
Da hab ich gehungert und gefroren.
30 Jahre später, nach turbulenten, anregenden Arbeitsreichen, Artklub- und Hundsgruppezeiten nach Jahren in Paris und nach noch mehr Jahren in New York, vertrat Maria Lasnik 1980 Österreich bei der Biennale in Venedig und kehrte nach Wien zurück, als Professorin.
Ja, das war eigentlich schon ein schwerer Entschluss, nicht?
Auch hab ich mich ein bisschen gefürchtet, Professorin zu sein, nicht?
Mit Recht hab ich mich gefürchtet.
weil es viel mehr Zeit wegnimmt, als man glaubt.
Und dann wird man zu einem Sonntagsmaler.
Früher habe ich regelmäßig jeden Tag meine zwei, drei Stunden gemalt und da wirklich ganz konzentriert.
Aber die Kunst braucht immer einen Vorhof, nicht wie einen Tempel, bevor man hineinkommt.
Und dieser Vorhof ist die Zeit.
Man braucht lange Zeit, bis man bereit ist, etwas zu machen.
Und die habe ich dadurch, dass ich mich sehr ausgegeben habe in der Schule, nicht mehr gehabt.
Am Anfang war ich wirklich nur mein Sonntagsmaler.
Österreichische Künstlerinnen betrachteten es als einen ganz wichtigen Schritt, dass Maria Lassnig die Professur an einer der mehr noch als andere Hochschulen von Männern dominierten Kunsthochschulen annahm.
Maria Lassnig selbst hatte sich schon in New York, in der auch im Kunstbetrieb sehr aktiven Frauenbewegung, engagiert.
Zur Situation von heute jedoch meint sie... Ich glaube es wird jetzt wieder schlimmer mit dem ganzen martialischen Gehabe der Welt.
Ein großes Bild mit dem Titel »Woman Power« gehört denn auch zu dem eindrucksvollen Querschnitt durch Maria Lassnigs malerischer Schaffen, der jetzt im Museum des 20.
Jahrhunderts ausgebreitet wird.
Ein Schaffen übrigens, das auch die österreichischen Stars der Neuen Malerei, Schmalix und Anzinger, beeinflusst hat.
Das wichtigste Stichwort für Maria Lassnigs Malerei?
Körperbewusstseinsbilder.
Ich habe introspektive Erlebnisse
Und dann später, als ich das informell gemacht habe, bin ich eigentlich auch von meinem Körper ausgegangen.
Es war eigentlich mein ganzes Leben immer nur ein Ausgangspunkt.
Es war eine Besessenheit.
Und ich habe auch jetzt in dieser Ausstellung die anderen Sachen nicht gezeigt.
Ich wollte eben nur das zeigen, wo ich glaube, dass ich am besten bin.
Sie, die sich beim Malen buchstäblich die Ohren verstopft, um das geräuschvolle Vibrieren der Außenwelt abzuwehren, findet in sich doch auch das Echo des Getöses von Demonstrationen, etwa in Frankfurt, oder der konfliktreichen Situation zwischen den USA und Lateinamerika.
erlebt oder sieht, das hat ja seinen Niederschlag in der Malerei.
Bei meinen Bildern will ich ja nie irgendein Thema anschlagen, sondern es kommt von selbst.
Und ich kann mich meistens darauf verlassen, dass immer das herauskommt, was zutiefst in meiner Seele vorgegangen ist.
Irgendein Konflikt oder irgendein Ereignis im Weltgeschehen, das kommt dann irgendwie heraus.
So wird's halt ein politisches Bild.
Sind ein paar drunter.
Mehr von Maria Lassnig heute Abend im Kunstradio in der Zeit von 19.30 bis 20 Uhr im Programm Österreich 1.
Bei uns gibt's jetzt noch einen Nachrichtenüberblick.
Ich gebe dazu wieder weiter an Wolfgang Riemerschmidt ins Nachrichtenstudio.
Belgien.
Die Serie von Gasexplosionen in europäischen Großstädten reißt nicht ab.
Heute Vormittag war neuerlich Brüssel Schauplatz mehrerer solcher Unglücke.
Zunächst kam es in der Innenstadt zu kurz aufeinanderfolgenden Explosionen in zwei gegenüberliegenden Häusern.
Zehn Minuten später wurden in einem Vorort von Brüssel zwei Wohnhäuser ebenfalls durch eine Gasexplosion zerstört.
Als die Feuerwehr einen Brand löschte, explodierte schließlich in einem weiteren Haus eine Gasleitung.
Insgesamt sollen dabei heute in Brüssel sieben Menschen schwer und zwölf Personen leicht verletzt worden sein.
Gestern hatte es bei einer Gasexplosion in Brüssel zwei Tote gegeben.
Ursache der Explosionen sollen kältebedingte Gasrohrbrüche gewesen sein.
Frankreich.
In Saint-Étienne in Mittelfrankreich hat ein durch Kälte verursachter Gasrohrbruch heute Nacht einen Großbrand mit Flammen bis zu 200 Meter Höhe ausgelöst.
Etwa 200 Einwohner des Industrieviertels von Saint-Étienne mussten evakuiert werden.
Die Löscharbeiten wurden durch die Kälte von minus 20 Grad sehr erschwert.
Bundesrepublik Deutschland, Belgien.
Im gesamten Ruhrgebiet und in den belgischen Städten Lüttich und Charleroi musste heute Nacht Smogalarm der Stufe 1 gegeben werden.
Das ist die Vorwarnstufe.
Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf begründete die Maßnahme mit dem immer schlechter werdenden Luftaustausch in der Atmosphäre.
Die Bevölkerung der größten Industrieregion Europas wurde aufgefordert, alles zu unterlassen, was zu einer weiteren Luftverunreinigung beitragen könnte.
Es wird nicht ausgeschlossen, dass heute vor allem im östlichen Ruhrgebiet die Alarmstufe 2 erreicht wird.
Dann müssten die Behörden ein Verkehrsverbot anordnen.
Österreich
Der niederösterreichische Landeshauptmann Siegfried Ludwig hat das Ansuchen des Sicherheitsdirektors von Niederösterreich, Emil Schüller, um vorzeitige Pensionierung abgelehnt.
Ludwig sagte, über ein solches Ansuchen könne erst gesprochen werden, wenn die Nachfolge geklärt sei.
Schüller hatte sein Rücktrittsansuchen mit der Art und Weise begründet, wie der Exekutive bei den Vorgängen in der Stöpfenreuterau von den Politikern mitgespielt worden sei.
Landeshauptmann Ludwig hat die Rückführung der Sicherheitsagenten in die Kompetenz der Länder gefordert.
Ludwig sagte, er sei sicher, dass es nicht zu solchen Vorkommnissen wie am 19.
Dezember bei Hainburg gekommen wäre, hätte das Land Niederösterreich die nötigen Sicherheitsagenten besessen.
Mordalarm gab es heute früh in Wien 5 Haus.
Im Café Chéri in der Hugelgasse wurde eine 38-jährige Serviererin mit durchschnittener Kehle aufgefunden.
Die Erhebungen der Polizei sind im Gang.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Aufgelockert bis gering bewölkt.
Nachmittagstemperaturen minus 5 bis 0 Grad.
Eine Stunde ausführlicher Mittagsjournalinformation ist damit beendet.
Im Namen des Teams verabschiedet sich Udo Bachmeier.