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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Bautenminister Sekanina ist zurückgetreten.
Am Montag hatte Sekanina seine Funktion als Metaller Gewerkschaftschef abgegeben, heute ging er als Minister.
Der Rücktritt Sekaninas ist natürlich zentrales Thema dieses Mittagsschonals, durch das sie Udo Bachmeier führt.
Der zu Beginn der Sendung gewohnte Nachrichtenblog mit der Wetterprognose kommt erst nach der ausführlichen Berichterstattung zum Rücktritt Sekaninas, so etwa gegen halb eins.
Sie hören ein Gespräch mit Sekanina, neueste Informationen aus dem Bundeskanzleramt.
Wir versuchen die genauen Hintergründe seines Rücktritts aufzulisten und erwarten Reaktionen unter anderem von einem der bekannten Spitzengewerkschafter, Zentralbetriebsratsobmann Ruh Haldinger, der sich den Vorwürfen gegen Sekanina anschließt.
Zu Sekanina selbst.
Die Entscheidung für seinen Rücktritt fiel in einem etwa halbstündigen Gespräch mit Bundeskanzler Sinowaz in der Zeit zwischen 8.30 Uhr und 9 Uhr heute Vormittag.
Er, Sekanina, wolle im Zusammenhang mit Vorwürfen bezogen auf die Finanzierung seiner Villa in Hitzing und auf einen ÖGB-Personalkredit der Regierung nicht zur Last fallen und drehte deshalb zurück, erklärte er in einer ersten Reaktion.
Schon im Morgenjournal hatte Sekanina alle Vorwürfe gegen seine Person zurückgewiesen.
Im Konkreten sei der Kredit für seinen Autoankauf aufgenommen und auf heller und pfennig zurückgezahlt worden.
Sekanina wandte sich auch gegen Spekulationen über einen zu preiswerten Kauf seiner Villa und vermutet eine Kampagne aus Gewerkschaftskreisen gegen ihn.
Auch nach seinem Rücktrittsgespräch mit dem Regierungschef heute Vormittag beteuerte Sekanina, frei von jeder Schuld zu sein.
Er wolle die Bundesregierung nicht mit diesen Problemen belasten.
Aber hören Sie folgendes Interview mit dem langjährigen Spitzengewerkschafter, Ex-Fußballbund-Präsident und bis heute Bautenminister.
Das Gespräch mit Sekanina führt Roland Adrowitzer.
Herr Minister Sekanina, Sie kommen soeben vom Gespräch mit Bundeskanzler Sinowaz.
Sie haben in dieser Woche Ihre Gewerkschaftsfunktion zurückgelegt.
Was haben Sie mit dem Kanzler vereinbart?
Der Herr Bundeskanzler hat mich gestern angerufen.
Ich war am Wege von Klagenfurt nach Wien.
Er hat mich auf der
Er hat vorgeschlagen, dass ich heute mit ihm rede.
Und der Grund des Gesprächs war die in der letzten Zeit aufgetauchten konkreten Darstellungen im Hinblick auf mein Wohnhaus.
Wien und auf einen Personalkredit, der in der Gewerkschaft von mir in Anspruch genommen wurde.
Ich habe ihm also das heute geschilderte Sachverhalt, so wie gestern und vorgestern, dargestellt.
Und der Herr Bundeskanzler hat natürlich berechtigterweise darauf aufmerksam gemacht, dass das in der Öffentlichkeit zu verschiedensten Diskussionen führt und diese Diskussionen natürlich für eine Bundesregierung nicht das erfreulichste sein könnten.
Ich für meine Person
Ich habe ihm erklärt, dass ich eindeutig belege, was ich getan habe, was geschehen ist, was abgelaufen ist.
Ich habe ihm aber auch gesagt, dass ich diszipliniert genug bin, um zu verstehen, dass ein Kollegialorgan wie die Bundesregierung nicht mit solchen Problemen belastet werden soll.
Und auf diesen Grund habe ich ihn gebeten,
den Herrn Bundespräsidenten zu ersuchen, auf seinen Vorschlag und aufgrund meines Anbotes mich von der Funktion als Bundesminister für Bauten und Technik abzulösen oder mich aus dieser Funktion zu entheben.
Hat der Bundeskanzler gewünscht, dass Sie aus der Regierung ausscheiden oder war das Ihre persönliche Konsequenz aus diesen Vorwürfen?
Nein, es war meine persönliche Konsequenz, Begründung.
Ich möchte meine Kollegen in der Bundesregierung
Und ich möchte auch meine Partei nicht mit Diskussionen belasten in den nächsten Tagen und Wochen, die möglicherweise für sie nicht als besonders positiv zu werten sind.
Das macht jetzt die Privatperson Sekanina.
Und ich habe es schon so, wie ich aus der Gemeindewohnung ausgezogen bin, weil es korrekt war, so habe ich auch jetzt gehandelt, weil ich glaube, dass es gegenüber
der Öffentlichkeit gegenüber der Bundesregierung und meiner Partei korrekt ist.
Das heißt also nicht, dass ich hier nur ein Funken-Schuldgefühl habe, aber als Regierungsmitglied muss man wissen, was man mit dem richtigen Augenblick zu tun hat.
Aber wenn Sie jetzt zurücktreten, dann könnte ja doch in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen,
Wenn nicht irgendetwas gewesen wäre, hätte er ja nicht zurücktreten müssen.
Es könnte für Sie dann die falsche Optik herauskommen.
Das muss ich leider in Kauf nehmen.
Aber ich habe den Eindruck, dass mir das durchaus gelingt, darzustellen anhand von einer so...
beweisen oder belegen, besser gesagt.
Ich glaube nur, dass ich dann in der Zukunft nicht mehr so interessant bin und daher ist das also für mich einfacher.
Und man darf ja nicht vergessen, dass man ja auch eine Familie hat und die Familie auch darunter leidet.
Und wenn ich das jetzt in aller Ruhe sage,
dann darf ich Ihnen versichern, dass es ein hohes Maß an Selbstbeherrschung bedarf, um das in der Form zu sagen.
Denn man geht also nicht nach 27 oder 30 Jahren Tätigkeit in einer Organisation.
Und ich bilde mir ein, dass ich durchaus auch auf Leistungen verweisen kann, ohne jetzt überheblich zu sein.
Auf Ihre konkrete Frage geantwortet, der Eindruck könnte entstehen, ich glaube aber, dass auf sich gesehen eben die
Aussagegültigkeit hat, die auch belegt werden kann.
Sind Sie persönlich verbittert über das, was geschehen ist?
Ich möchte dieses Wort Verbitterung nicht gebrauchen.
Dass Emotionen in diesem Augenblick eine enorme Rolle spielen können, ist verständlich.
Dass ich betroffen bin, ist sicherlich
vorhanden und ich möchte das nicht unausgesprochen lassen.
Aber von Verbieterung im Sinne einer, ich kann da niemand mehr anschauen, das möchte ich jetzt nicht zeigen.
Sie waren viele Jahre lang einer der großen Männer im ÖGB, Sie gehalten als der große Macher.
Jetzt sind Sie innerhalb von einer Woche
praktisch aus all ihren wichtigen Funktionen ausgeschieden.
Was wird das persönlich für den Karl Saganina, den Gewerkschafter, den Politiker bedeuten?
Und insgesamt, was werden das für Folgen für die Koalitionsregierung, für die SPÖ, für den ÖGB sein?
Also soweit es meine Person betrifft, darf ich vorerst einmal festhalten, dass ich sie jetzt trotz dieser für mich
belastenden Stunden nicht so sehr in den Vordergrund stellen will.
Ich möchte heute jetzt einmal eine Pause machen, dass ich sehr gerne ein bisschen ins Reine komme mit sich selbst und schauen, wie sich die Zukunft gestalten lässt und was die Funktionen betrifft und was den Weg der letzten Tage und Stunden betrifft.
wird sicher Zeit dauern, bis der Schmerz halt weg ist.
Aber das muss man sich persönlich ausmachen.
Da liegt keine Sentimentalität am Platz und da hat auch keine Gefühlsregelung am Platz.
Das würde die Öffentlichkeit nur als ein Show-Element ansehen und das möchte ich vermeiden.
Wenn ich das so sagen darf, man kann sich Carl Saganina schwer als Pensionisten vorstellen, der Tauben füttert und sonst nichts anderes tut.
Was werden Sie machen?
Ja, ich habe eine gewisse Ausbildung, ich habe gewisse Erfahrungswerte von 30 Jahren gesammelt.
Ob sich das umsetzen lässt, allgemein, im Detail, privatwirtschaftlich im Bereich, das kann ich jetzt nicht sagen.
Das Wichtigste ist jetzt, dass man halt, wie gesagt, ein paar Tage Distanz kriegt, um die Dinge so in aller Ruhe und mit einer gewissen Kühle zu betrachten, aber auch wieder ganz konkret
Bei meinen noch vorhandenen Konditionen wird man halt überlegen müssen, ob ich nicht irgendwo anders, in einem anderen Bereich, der nichts mit Politik zu tun habe, eine gewisse Lebenserfahrung und ein gewisses fachliches Wissen umsetzen kann.
Das ist jetzt für mich sicherlich keine materielle Problematik.
Noch abschließend, sind Sie auch vom Kanzler und von Ihrer Partei enttäuscht oder nur von einigen Persönlichkeiten im ÖGB?
Also, wenn ich von Beziehungen reden darf, ich habe selten einen Menschen gefunden, der in einer so schwierigen Stunde wie die jetzt vorhandene für mich so menschlich die Dinge behandelt hat wie der Bundeskanzler.
Es ist ja jahrelange persönliche Freundschaft und der hat mir schon sehr geholfen mit seinem Gefühl und mit seiner Menschlichkeit
dass ich vielleicht mit Einzelpersonen in Zukunft im ÖGB-Kreis eher ein distanziertes Verhältnis habe, ist menschlich verständlich, aber ich will das jetzt gar nicht überbewerten.
Ist es für Sie persönlich als ausgeschlossen, dass Sie Nachfolger von Anton Prenier werden?
Das ist ausgeschlossen.
Endgültig ausgeschlossen.
Soweit das Gespräch mit dem heute zurückgetretenen Bautenminister Kardelse Kanina.
Das Bautenressort übernimmt interimistisch Verkehrs- und Verstaatlichtenminister Ferdinand Latsiner.
Bundeskanzler Siener war zwar zu einer ersten Reaktion bereit, ich rufe jetzt noch einmal Roland Adrowitzer im Bundeskanzleramt.
Ja, dem Bundeskanzler bleibt heute trotz der sich überstürzenden Ereignisse an sich wenig Zeit für die Innenpolitik.
Heute ist nämlich Ungarn-Tag im Bundeskanzleramt am Ballhausplatz.
Unmittelbar nach dem Gespräch mit Karl Sekanina traf Kanzler Sinovac zu einem rund einstündigen Vier-Augen-Gespräch mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Lazar zusammen.
Um 10.30 Uhr folgte dann eine Unterredung mit einer ungarischen Wirtschaftsdelegation, an der auch Finanzminister Wranitzki, Verkehrsminister Latsiner und Bundeswirtschaftskammerpräsident Salinger teilnahmen.
Am Rand dieser Unterredungen ist natürlich hier im Bundeskanzleramt der Rücktritt Karls Eganinas Gesprächsthema Nummer eins.
Man hat den Eindruck, als seien die Regierungsmitglieder davon bereits gestern informiert gewesen.
Zu Stellungnahmen war allerdings niemand bereit.
Um 11.30 Uhr verließen dann der Kanzler und sein ungarischer Gast das Besprechungszimmer und Zinovac gab einen kurzen Kommentar über den weiteren Verlauf der Ereignisse ab.
In den nächsten Tagen wird der Nachfolger bestellt.
Jetzt werde ich dem Bundespräsidenten vorschlagen, für die Dauer bis der Nachfolger bestellt wird, dass der Verkehrsminister die Agenten übernimmt.
Und was bedeutet das für die Regierung?
Es wird weitergearbeitet, so wie vorher.
Zur weiteren Stellungnahme war der Kanzler heute Vormittag nicht bereit.
Er wird heute Nachmittag dem Fernsehen und auch dem Hörfunk ein ausführliches Interview geben.
Natürlich gibt es hier und auch anderswo schon Spekulationen, wer Seconinas Nachfolger werden wird.
Bei aller Vorsicht, mit denen man derartige Gerüchte behandeln muss, einige Namen hört man doch immer wieder.
In erster Linie jenen des niederösterreichischen Arbeiterkammerpräsidenten und führenden Baugewerkschafters Josef Hesun, ferner jenen des langjährigen sozialistischen Wohnbauchchefs Holubeck und auch jenen von Staatssekretär Erich Schmid.
Dies sind wie gesagt nur Spekulationen.
Am Montag wird man mehr wissen.
Das ist alles, was ich im Moment hier aus dem Bundeskanzleramt berichten kann.
Und damit zurück an Udo Bachmeier.
Danke Roland Adrowitzer.
Nun wieder zurück zur Person Karls Ekerninas.
Welche Karriere hat er als Politiker und als Gewerkschafter gemacht?
Welche Funktionen und Ämter hatte er sonst noch?
Und welche Vorgänge waren es, die mit seinem Rücktritt nun direkt oder indirekt zu tun haben?
Erich Aichinger und Gisela Hopfmüller berichten.
Er war bis vor kurzem für viele der Inbegriff des Multifunktionärs, des Postensammlers und ist jetzt nur noch Obmann der SPÖ Wien-Brigittenau und vermutlich bis Mittwoch ÖGB-Vizepräsident.
Karl Sekanina, 58 Jahre alt, etwas übergewichtig, sich immer wieder jovial, volkstümlich gebend, etwa vor einem Jahr auf die Frage, ob nicht das Wort Sekanina aus dem Tschechischen komme.
Darf ich das humorvoll sagen?
Sekanina heißt ja auf Deutsch Hackfleisch.
Er war bis Montag der Chef der zweitgrößten Gewerkschaft im ÖGB, der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie.
Seit 1979 bis heute früh Bautenminister.
Einstmals Fraktionschef der sozialistischen Gewerkschafter im ÖGB, Vizepräsident des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Vorstandsmitglied der Sozialistischen Partei, Präsident der Wiener Gebietskrankenkasse und auch Präsident des österreichischen Fußballbundes.
Der ehemalige ÖGB-Präsident und Innenminister Franz Ola,
sagte einmal, viele Jahre nach seinem Sturz, über Carl Sekanina, es ist ein bisschen viel, was er kann.
Es war im Jahr 1950, im Jahr, als die Gefahr eines kommunistischen Putschers in Österreich bestand, als der damalige Organisationssekretär im ÖGB, Anton Benja, auf den rührigen Werkzeugmacher in einer Wiener Radiofirma, Carl Sekanina, aufmerksam wurde.
1962 wurde Sekanina Zentralsekretär der Metallgewerkschaft, zwei Jahre später Nationalratsabgeordneter.
Und als Benja im Mai 1977 die Funktion des Obmannes der Metall- und Bergarbeiter niederlegte, stand sein Nachfolger von vornherein fest, Karl Sekanina.
Ein Mann, der nie Einwände hatte, wenn man ihn als Anhänger einer großen Koalition einordnete oder überhaupt als einen der Rechten in der Sozialistischen Partei.
Ziemlich genau vor zwei Jahren war Karl Sekanina in der Hörfunkreihe im Journal zu Gast zu hören.
Damals meinte er, über Marxismus habe er in seiner Jugend gelesen.
einschlägige Literatur, so studiert wie alle anderen, durch die praktische Tätigkeit, ich war immer in zwanzig Jahren fast in einem Betrieb beschäftigt, jetzt habe ich ja Menschenschicksale kennengelernt, die haben mich ganz einfach geformt und daher ist also dieses rein theoretische, betonte ideologische Denken bei mir im Laufe der Zeit einer praxisbezogenen Verhaltensweise gewichen.
Also weniger Ideologie und viel einfach Praxis?
Praxis in der Form im wirtschaftlichen Bereich, wenn ich das hinweisend sagen darf, eben auf eine Leistungsorientiertheit im sozialen Bereich eben dem, dem geholfen werden muss, muss geholfen werden.
Von Ihrer Person her könnten Sie aber wahrscheinlich genauso Unternehmer sein, wenn Sie einen anderen Werdegang genommen hätten?
Ich würde meinen, dass ich zumindestens, ich will das gar nicht so hoch hinaufschrauben, aber ich könnte mir vorstellen, dass in einer leitenden Funktion, ich bitte, das soll jetzt kein Eigenlob sein, in einer leitenden Funktion, in einem privatwirtschaftlichen Betrieb durchaus mich also arrangieren können.
Anlass für dieses zu Gast-Interview Rudolf Nagillas waren damals Artikelserien in Zeitungen und Zeitschriften, dass es rund um Sekanina Ungereimtheiten gebe.
Das Profil fand damals den Titel Sekanina und seine Haberer und den Untertitel Wenn Freunde und Verwandte des Bautenministers den goldenen Schnitt machen, ist Karl Sekanina auf den Bahamas oder sonst irgendwie unbeteiligt.
Mit diesen Vorwürfen, von denen ein Teil jetzt zu seinem Rücktritt geführt hat, konfrontiert, ließ Karl Sekanina schon damals durchblicken, dass er Gegner habe.
Ich persönlich habe den Eindruck, dass diese Artikelserie nicht zufällig entstanden ist.
Allerdings muss ich hinzufügen, ich kann nichts Konkretes beweisen.
Es ist mein Gefühl.
Ich kann das vielleicht so darstellen, dass ich möglicherweise in meiner
politischen, ideologischen Position, nicht ganz dem entspricht, was sich vielleicht andere oder manche vorstellen, aber es wäre alles, was ich jetzt konkretisiere, ungebührlicher Verdacht und den möchte ich also bitte nicht aussprechen.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte es also immer wieder Vorwürfe und Kritik an Sekanina gegeben.
Und auch schon damals waren es Häuser, die dabei eine Rolle spielten.
Sekaninas Haus in Ybbs an der Donau, ein Bauernhaus bei St.
Jakob am Walde in der Steiermark.
Besitzerin ist eine pensionierte Abteilungsleiterin der Wiener Gebietskrankenkasse und gute Bekannte Sekaninas aus seinen Zeiten als Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse.
Weiters das Hotel Jagdhof in Lackenhof am Oetscher.
Es gehört einer Cousine der Frau Sekaninas.
Das sind die Objekte, rund um die sich seit Jahren Gerüchte ranken.
Der Tenor dieser Gerüchte war zumeist, langjährige Freunde Sekaninas aus der Baubranche brauchen sich um Auftragsmangel keine Sorgen zu machen und sind für Sekanina, für dessen Bekannte und Verwandte oft ebenso tätig wie für öffentliche Aufträge, die unter den Fittichen des Gebietskrankenkassenobmann Sekanina oder des Bautenministers Sekanina vergeben werden.
Und im Fall des Hotels der Sekaniner Cousine in Lackenhof am Oetscher erregte Aufsehen, dass Sekaniner, damals auch noch Präsident des österreichischen Fußballbundes, dort die ÖFB-Nationalmannschaft einquartiert hat und damals die Gebietskrankenkassa Patienten nach Lackenhof zur Erholung schickte.
All diese Vorwürfe hat Sekanina zurückgewiesen.
Er habe sowohl als Obmann der Gebietskrankenkasse als auch als Bautenminister in keiner Weise auf die Auftragsvergabe Einfluss gehabt.
Und vor ziemlich genau zwei Jahren war auch erstmals das Gerücht aufgetaucht, Sekanina habe sich in einem Wiener Nobelbezirk eine Villa gekauft.
Und diese Villa ist nun einer der aktuellen Steine des Anstoßes, die zum Rücktritt des Bautenministers führten.
Die Villa, um die es nun unter anderem geht, steht in Wien-Hitzing.
Sie gehörte ursprünglich der SPÖ-nahen Baufirma Infrabau.
Sekanina hatte das Haus 1982 gemietet und in der Folge gekauft.
Für drei Millionen Schilling.
Allerdings nicht direkt von der Infrabau, denn offenbar zwischengeschaltet dürfte ein anderer Käufer gewesen sein.
Und hier setzen auch die aktuellen Vorwürfe an.
Das Objekt sei eigentlich, so heißt es, 11 Millionen Schilling wert und die Infrabau hatte Probleme, den tatsächlichen Preis einzutreiben.
So besagen zumindest die Vorwürfe.
Sekhanina sagte, auf die Villa heute in der Früh angesprochen, er weise jeden Verdacht auf Unregelmäßigkeiten zurück.
Soviel zur Person des Karl Seekanina, zu seiner Karriere und zu den Hintergründen des Rücktritts.
Wir haben uns bemüht, trotz des hektischen Getriebes rund um den Rücktritt Politiker Stellungnahmen zu bekommen.
Das war im allgemeinen Trubel, allerdings nicht leicht.
Die Regierungsmitglieder wollten zumeist nicht in der Öffentlichkeit noch Stellung nehmen.
Dafür haben wir einen hohen Gewerkschaftsfunktionär vor das Mikrofon bekommen, und zwar Franz Ruhaltinger.
Er ist SPÖ-Abgeordneter und einer der Obmann-Stellvertreter in der Gewerkschaft Metall, Bergbau, Energie.
Ruhaltinger hat sofort nach dem Rücktritt Sekaninas als Gewerkschaftsobmann erklärt, er könne sich nicht vorstellen, dass Sekanina Nachfolger von ÖGB-Präsident Benja werden könnte.
Mit Franz Ruhaltinger sprach Manfred Steinhuber.
Herr Ruhaltinger, Sie sind einer der Obmann-Stellvertreter in der Metaller Gewerkschaft.
Sind Sie der Meinung, dass Karl Sekanina weiter Vizepräsident des ÖGB bleiben kann?
Ja, das ist momentan eine Frage, die ich schwer zu beantworten kann, sollte, aber das, was man so hört und die heute in den Zeitungen steht, halte ich das nicht für denkbar.
Sie halten es nicht für denkbar, dass er weiter Vizepräsident bleiben kann?
Es muss ja einen Grund haben, dass er jetzt auch als Bundesminister zurückgetreten ist und daher glaube ich, ist das nicht
Es gibt das Gerücht, dass dem Rücktritt von Karl Sekanina in seiner Funktion als Obmann der Metaller Gewerkschaft ein Machtkampf vorausgegangen sei.
Und zwar zwischen Sekanina selbst und Sepp Wille.
Ist an diesem Gerücht etwas dran?
Das glaube ich sicherlich nicht, weil keiner seiner Stellvertreter-Ambitionen hätte oder gehabt hätte, der Vorsitzende der Gewerkschaft zu sein und Sepp Wille
ist der Letzte und ist viel zu anständig, hier derartige Dinge zu benutzen, um einen Mordkampf zu führen.
Er hat das sicherlich nicht notwendig und wie ich Sepp Willi kenne, würde er das nie tun.
Seckaniner selbst hat aber gesagt, er habe Feinde im ÖGB, die ihn fertig machen wollen.
Das deutet doch darauf hin, dass es doch größere Zwistigkeiten im ÖGB gibt, was ja nicht heißen muss, in der Metaller Gewerkschaft selbst.
Ja, Feinde hin, Feinde her.
Ich kenne keine Feinde.
Wenn Seconina harte Kritik so betrachtet, dass dann das seine Feinde sind, dann glaube ich, ist das nicht angebracht.
Der einzige Grund für das Ende seiner Gewerkschaftskarriere in der Metaller Gewerkschaft war dann also die Angelegenheit mit den 400.000 Schilling, die er sich aus der Kasse ausgeborgt und später dann zurückgezahlt hat.
Ist das richtig?
Ja, das ist sicherlich ein Grund, der ja jetzt selber gesagt hat, es ist einfach unüblich, eigenmächtig Geld aus der Kasse zu entnehmen.
Sekanina hat heute im Morgenschanal in einem Interview gesagt, das sei üblich und auch andere Funktionäre des ÖGB hätten sich schon Geld ausgeborgt aus der Kasse.
Es ist nicht üblich, derartige Dinge zu praktizieren.
Und wenn ein Bediensteter des ÖGB einen Vorschuss oder Geld braucht, aufgrund, so wie es überall üblich ist, dann wird das mittels Ansuchen ein Vorschuss gewährt.
Das ist aber ordnungsgemäßer Ablauf, wo gleichzeitig auch Rückzahlungsraten dann festgelegt werden.
Für einen Funktionär ist das sicherlich unüblich.
Und ich glaube, man soll jetzt nicht sagen,
Das hätten andere Funktionäre auch getan, weil somit würde ein schlechter Eindruck entstehen.
Ich weiß von unserer Gewerkschaft keinen Funktionär, der derartiges getan hat und ich kenne auch keinen, der es notwendig hätte.
Es entsteht der Anschein, dass es ziemlich lange gedauert hat, bis man auf diese Darlehensgewährung draufgekommen ist.
Sekanina sagt, dass das ja zum Beginn, also im März, glaube ich, des Vorjahres gewesen ist, dass er sich das ausgeborgt hat.
Und nun erfolgt er jetzt erst sein Rücktritt.
Hat man da nicht etwas lange gebraucht, um herauszufinden, was da gelaufen ist?
Wir sind als Funktionäre darauf angewiesen, dass wir die Berichte, Kasseberichte und alle diese Dinge im Präsidium
und den Zentralverstand bekommen.
Und diese Berichte werden dann entweder sanktioniert oder nicht sanktioniert.
In diesem Fall hat die Kontrolle dann eben das beanständet und das ist dann bereinigt worden.
Könnte so etwas wieder vorkommen oder sind da jetzt besondere Vorkehrungen getroffen worden?
Nein, ich glaube, dass das sicherlich ein zweites Mal nicht vorkommt, weil ich mir keine Person
vorstellen kann, die derartiges praktiziert.
Noch eine persönliche Frage.
Sie sind ja Betriebsrat in der Förstalpine, in einem großen Betrieb mit vielen Metallarbeitern.
Wie ist nach diesen Vorfällen jetzt die Stimmung an der Basis der Gewerkschaft bei den Mitgliedern oder auch bei den kleinen Funktionären und Betriebsräten?
Haben Sie schon Reaktionen?
Das ist sicherlich für uns alle ein großer Schlag, weil niemand das, wenn zugemutet hätte,
Einmal ein wenig Sekundär.
Und es ist natürlich jetzt mit der Berichterstattung wird, dass die werden, dass die Mitglieder und die Funktionäre aufgewühlt werden und werden sich schon einige Fragen stellen.
Und wir haben das im Betrieb immer aufzuhalten.
Danke für das Gespräch.
Franz Ruhaltinger, hörten Sie?
Obmann-Stellvertreter in der Gewerkschaft Metall, Bergbau, Energie.
In einer Gewerkschaft, der an Obmann-Sekanina bis vor wenigen Tagen war.
Inzwischen gibt es auch eine erste Reaktion aus der ÖVP.
Bautensprecher Otto Keiml erklärte, der Rücktritt Sekaninas als Minister sei das Ergebnis von Machtverflechtungen und Ämterkumulierungen, die sich in der Regierung aufgebaut hätten.
Keiml meinte, es sei allerdings zu begrüßen,
dass erstmals ein Minister relativ rasch die Konsequenzen gezogen habe, auch wenn zusätzliche Gründe diesen Schritt beschleunigt hätten.
Von freiheitlicher Seite, von Seiten des kleinen Koalitionspartners in der Regierung, liegt noch keine Stellungnahme zum Rücktritt Sekaninas vor.
Die Berichterstattung über den Rücktritt von Bautenminister Sekanina ist im Mittagsschornal vorläufig abgeschlossen.
Ausführliches dazu hören Sie dann im Abendschornal, 18 Uhr, Österreich 1.
Mehr zu den weiteren Ereignissen des Tages in der folgenden Meldungsübersicht verantwortliche Redakteur ist Georg Schalk-Ruber und Sprecher Josef Wenzlich-Natek.
Österreich.
Der ungarische Ministerpräsident George Lazar ist heute, am zweiten Tag seines Besuchs in Österreich, mit Bundeskanzler Sinovac zu einem Gespräch unter vier Augen zusammengetroffen.
Anschließend begannen die Verhandlungen zwischen den Delegationen Ungarns und Österreichs im Bundeskanzleramt.
Die Anwesenheit von Bundeskammerpräsident Saldinger lässt darauf schließen, dass vorrangig Wirtschaftsfragen behandelt werden.
Gestern betonten Sinovac und Lazar die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Wien und Budapest.
Lazar kehrt heute nach Ungarn zurück.
USA.
Präsident Reagan hat in einer landesweit vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die außen-, Sicherheits- und wirtschaftspolitischen Ziele seiner zweiten Amtsperiode erläutert.
Reagan äußerte die Überzeugung, die Sowjetunion werde bei den im März beginnenden Genfer Abrüstungsverhandlungen guten Willen zeigen und sich ernsthaft um Vereinbarungen zur Rüstungsbeschränkung bemühen.
Zu seinen Plänen hinsichtlich eines Raketenabwehrsystems im Weltraum sagte Reagan, Ziel dieser Forschungsarbeiten sei es, die Welt von der nuklearen Bedrohung zu befreien.
Der Präsident meinte weiter, er plane keine Maßnahmen zur Dämpfung des international hohen Dollarkurses.
Sowjetunion.
Verteidigungsminister Sergej Sokolov hat die amerikanischen Pläne zur Weltraumrüstung neuerlich heftig kritisiert.
In einem Beitrag für das Parteiorgan Pravda schreibt Sokolov, die Vereinigten Staaten strebten nach wie vor die militärische Überlegenheit über die Sowjetunion an.
Besonders friedensgefährdend sei das Projekt zur Militarisierung des Weltraums.
Der Verteidigungsminister hob die Bereitschaft Moskaus hervor, dem amerikanischen Vorhaben zu begegnen.
Finnland.
In Helsinki tagt der Abrüstungsbeirat der Sozialistischen Internationale.
Ende März will man auf höchster Ebene in Washington und Moskau Gespräche führen, die jetzt vorbereitet werden.
Vereinten Nationen.
Eine UNO-Sonderkommission zur Untersuchung der Haftbedingungen der Kriegsgefangenen im Golfkrieg hat dem Iran und dem Irak vorgeworfen, nicht einmal die elementarsten Schutzmaßnahmen für die Gefangenen einzuhalten.
In einem in New York veröffentlichten Bericht der Kommission heißt es, Misshandlungen wie Aspeitschungen, Elektroschocks und Schläge mit Stöcken und Kabeln seien keine Seltenheit.
Die 20 am schwersten von Dürre und Hunger betroffenen afrikanischen Länder benötigen heuer dringend zusätzliche Hilfe von eineinhalb Milliarden Dollar.
Nach einer Aufstellung der UNO-Behörde für Afrikanothilfe sind allein Getreidelieferungen im Wert von einer Milliarde Dollar notwendig.
Nach Schätzungen der Behörde sind 30 Millionen Menschen direkt von der Dürre betroffen.
Tschechoslowakei.
Mit dem verstärkten Einsatz von Atomkraftwerken will die tschechoslowakische Regierung die Umweltverschmutzung bekämpfen.
Bis 1990 soll der Anteil des Atomstroms in der Tschechoslowakei bei mehr als 30 Prozent liegen.
Prag plant, die mit Braunkohle betriebenen Wärmekraftwerke schrittweise durch Kernkraftwerke zu ersetzen.
In anderen kalorischen Kraftwerken sollen Filter eingebaut werden.
Die Produktion von bleifreiem Benzin ist für die 90er Jahre vorgesehen.
Großbritannien.
Der polnische Kardinal Józef Glemp hat sich zu Beginn seines Besuches in London betont zurückhaltend über die politische Lage in seiner Heimat geäußert.
Glemp sagte, er wolle seine Gastgeber nicht mit den Problemen Polens belästigen.
Das Land durchlebe eine schwierige Phase seiner Nachkriegsgeschichte, meinte der polnische Primas.
Griechenland Die oppositionelle Neue Demokratische Partei macht die sozialistische Regierung für die Ermordung eines rechtsgerichteten Zeitungsverlegers verantwortlich.
Die Neue Demokratische Partei verlangt den Rücktritt des Ministers für öffentliche Ordnung sowie die Auswechslung des Athena-Polizeichefs und des Präsidenten der Sicherheitspolizei.
Der 61-jährige Verleger einer konservativen Zeitung ist gestern in Athen in seinem Auto auf offener Straße erschossen worden.
Zu dem Anschlag bekannte sich eine linksextreme Organisation.
Philippinern
Vor einem Gericht in Manila hat heute der Prozess um die Ermordung des Oppositionsführers Benigno Aquino begonnen.
Aquino ist im August 1983 bei seiner Rückkehr aus dreijährigem Exil aus den USA auf dem Flugplatz der Hauptstadt erschossen worden.
26 Männer, darunter zahlreiche hohe Offiziere, stehen nun vor Gericht.
Österreich
Zwei Sattelschlepperlenker aus Bulgarien oder Rumänien haben heute früh auf der Westautobahn eine spektakuläre Geisterfahrt unternommen.
Konkrete Einzelheiten sind nicht bekannt, da es der Gendarmerie nicht gelang die LKW-Züge zu stellen.
Die beiden Lenker waren in den Morgenstunden offenbar von einer Raststätte falsch auf die Richtungsfahrbahn Salzburg aufgefahren.
Die Geisterfahrt dauerte etwa drei bis vier Kilometer, dann dürften die Lenker auf der Fahrbahn gewendet haben.
Wie durch ein Wunder kam es zu keinem Unfall.
Die Apothekerkammer für Oberösterreich bittet jetzt um folgende Durchsage.
In der Stadtapotheke Steyr wurde heute Vormittag einem Kunden irrtümlich Borsäure anstelle der verlangten Ascorbinsäure gegeben.
Der Kunde möge sich umgehend bei der Stadtapotheke melden.
Ich wiederhole, in der Stadtapotheke Steyr wurde Borsäure anstelle der verlangten Ascorbinsäure einem Kunden gegeben.
Der Kunde möge sich umgehend bei der Stadtapotheke melden.
Und jetzt um 12.31 Uhr wegen der Berichterstattung über den Rücktritt von Bautenminister Sekanina, spät aber doch zur Wetterprognose.
Ich rufe Walter Sobiczka von der Hohen Warte Wien.
Guten Tag Herr Sobiczka.
Grüß Gott.
Die obligate Freitagsfrage, wie wird's am Wochenende?
Ja, das Wetter bleibt am Wochenende weiterhin winterlich.
Derzeit streift eine Störung den Ostalpenraum.
Sie ist vor allem im Norden und Osten wetterwirksam.
Im Süden und Westen des Bundesgebietes überwiegt schwacher Hochdruckeinfluss.
Das sieht man auch an den Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, leichter Schneefall, 0 Grad.
Unterdessen hat es auf der Hohen Warte schon aufgehört zu steigen.
Eisenstadt bedeckt Schneefall 1°C, Nordwest 15 km pro Stunde.
Linz stark bewölkt, Minus 2°C, Nordwest 10 km pro Stunde.
Salzburg stark bewölkt, leichter Schneefall 1°C.
Innsbruck wolkig, Minus 1°C.
Bregenz heiter, Minus 1°C.
Graz wolkig, 1°C.
Klagenfurt heiter, Minus 1°C.
Es ist derzeit in Österreich der Luftdruck allgemein steigend und dieser steigende Luftdruck wird über dem südlichen Mitteleuropa zum Aufbau eines Hochdruckgebietes führen.
Das heißt, wir werden morgen in Österreich überwiegend freundliches Wetter haben, meist aufgelockerte Bewölkung bis heiteres Wetter.
Dadurch wird es aber jetzt auch in der Nacht dann wieder um einiges kälter werden.
Die kommende Nacht wird niedrigere Temperaturen
bringen also die letzte Nachtmorgen die Frühtemperaturen daher zwischen minus 15 und minus 5 Grad, also ein recht kaltes Wetter wieder und die Tageshöchsttemperaturen morgen zwischen minus 4 und plus 3 Grad, diese plus 3 Grad aber nur im Südwesten Österreichs.
Es ist so, dass am Sonntag, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, wird noch Hochdruckeinfluss überwiegen.
Am Sonntag kann dann eine Störung, die im Norden vorbeizieht, auch den Norden und Osten Österreichs streifen.
Im Norden und Osten Österreichs daher am Sonntag zeitweise stärkere Wolkenfelder und örtlich etwas Schneefall.
Im Westen und Süden Österreichs hingegen wird auch am Sonntag die Bewölkung meist aufgelockert sein, überwiegend freundliches Wetter herrschen.
Die Temperaturen werden am Sonntag nur wenig verändert sein, also kein wesentlicher Temperaturanstieg zu erwarten.
Es bleibt somit winterlich kalt.
Ein leichter Temperaturanstieg ist für den Wochenbeginn dann wahrscheinlich.
Danke Walter Subicka von der Hohen Warte für diese Wetterprognose.
Auf Wiederhören.
Nach dem Hainburg-Debakel im Dezember vergangenen Jahres befindet sich die rot-blaue Koalitionsregierung gegenwärtig in einer selbstverordneten einjährigen Nachdenkpause in dieser Frage.
Ziel der Regierung ist es jetzt offenbar, den Grünen den Wind aus den Segeln zu nehmen und zu beweisen, dass ein weiterer Ausbau der Kraftwerke mit dem Gedanken des Umweltschutzes vereinbar ist.
Der für Energiefragen zuständige Handelsminister Vizekanzler Norbert Steger hat nun zwei Energiegesetze überarbeitet, und zwar das Elektrizitätswirtschaftsgesetz und das Energieförderungsgesetz.
Beide Gesetze waren bereits in der Begutachtung und sollen noch vor dem Sommer das Parlament passieren.
Wie Steger versucht die beiden den Neubau von Kraftwerken, die bei den Neubau von Kraftwerken regelnden Gesetze dem neuen Umweltbewusstsein der Österreicher anzupassen, das hat sich Wolfgang Fuchs angeschaut.
Die Elektrizitätsunternehmen werden erstmals dazu verpflichtet, alle vermeidbaren Belastungen der Umwelt zu unterlassen.
Die Novelle des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes sieht vor, dass vor dem Bau eines Kraftwerkes alle Fragen des Umweltschutzes, des Nachbarschaftsschutzes und des sinnvollen Einsatzes der Rohenergie geprüft werden.
Unter gewissen Voraussetzungen ist es in Zukunft möglich, auch nachträglich verschärfte Auflagen für Kraftwerke zu erlassen.
Die Energieaufsichtsbehörde wird durch die Novelle in die Lage versetzt, bereits während der Planungsphase Auskunft über alle ein bestimmtes Bauprojekt betreffenden näheren Umstände zu verlangen.
Die bisher, was die Kalkulation betrifft, schweigsamen Landeselektrizitätsgesellschaften werden gezwungen, Regierungsbeauftragten den ungehinderten Zutritt zu allen Stromerzeugungs- und Verteilungsanlagen zu gewähren.
Dabei sollen Messungen über Schadstoffe bei kalorischen Kraftwerken möglich sein.
Und für kalorische Kraftwerke kommt noch eine entscheidende Auflage.
Das Handelsministerium will erreichen, dass mit dem Neubau eines Kohle- oder Gaskraftwerkes gleichzeitig auch die Kraft-Wärme-Kupplung zur besseren Ausnutzung der Energie vorgesehen wird.
Ohne angeschlossenes Fernwärmenetz wird also kein Dampfkraftwerk mehr entstehen.
Ein Standort wie Dürrenrohr, kilometerweit vom nächsten großen Ort entfernt, ist in Zukunft also unmöglich.
Um diese den Energieunternehmen sicherlich unangenehme Neuerungen durchzudrücken, wird neben dem Elektrizitätswirtschaftsgesetz auch ein zweites, das sogenannte Energieförderungsgesetz, entscheidend geändert.
Dieses Gesetz regelt unter anderem die Zusammensetzung des Energieförderungsbeirates, der bei Kraftwerksneubauten ein entscheidendes Wörtchen mitzureden hat.
Der bisher 18 Fachleute umfassende Beirat wird auf zehn Mitglieder zusammengestrichen.
Dabei werden acht Mitarbeiter der Elektrizitätswirtschaft aus dem Gremium genommen.
Steger hofft damit, dass er nicht mehr umgeben von einer Energielobby über neue Großkraftwerke entscheiden muss.
Mit den Krafträten der Gesetzesnovelle werden nur mehr vier Beamte, vier Vertreter der Sozialpartner und zwei Männer der Energiewirtschaft über die energiewirtschaftliche Zweckmäßigkeit von neuen Projekten beraten.
Lehnt der Beirat ein E-Werk-Projekt ab, so kann es zwar gebaut werden, es verliert aber alle steuerlichen Vorteile wie die vorzeitige Abschreibung oder die begünstigte Rückstellung von Gewinnen.
Bei Strompreisverhandlungen sollen solche abgelehnte Kraftwerke auch nicht in die Kalkulation aufgenommen werden.
Dies könnte zu geringeren Steigerungen bei den Strompreisen führen, meint man, im Handelsministerium.
Im Begutachtungsverfahren ist es zu sehr unterschiedlichen Stellungnahmen gekommen.
Die Bandbreite reicht von euphorischer Zustimmung bis vehementester Ablehnung.
Die Bundeswirtschaftskammer meint etwa, die beiden Gesetzesnovellen seien ungeeignet, den Ausgleich zwischen Energie- und Umweltpolitik herzustellen.
Und der E-Werke-Verband spricht von Verbürokratisierung und ungeklärten Definitionen.
Der Handelsminister will aber trotzdem die beiden Gesetze in der jetzt vorliegenden Form noch vor dem Sommer durch das Parlament bringen.
Mit den zwei verschärften Gesetzen, die dem Umweltschutz mehr Einfluss bei Bauentscheidungen der E-Wirtschaft einräumen werden, dürften die Auseinandersetzungen um Zwentendorf-Heinburg, das Dorfertal, das Kraftwerk im Reichraminger Hintergebirge oder das Kalorische Kraftwerk in Thürenrohr kaum geringer werden.
Es gilt als unbestritten, dass der Stromverbrauch in Österreich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, wenn auch geringer, aber doch steigen wird.
Neben den Großkraftwerken sind Industrie und Regierung daher auf der Suche nach Alternativen.
Eine davon könnte der weitere Ausbau der kleinen österreichischen Wäche und Flüsse mit Kleinwasserkraftwerken sein.
In unserem Journal Panorama ab 18.30 Uhr im Österreich 1 untersuchen wir daher nähe das Pro und Contra des forcierten Ausbaus von kleinen Wasserkraftwerken.
Dabei kommen neben Politikern auch Kraftwerkbetreiber und Umweltschützer zu Wort.
Heute Abend im Journal Panorama Österreich 1 in der Zeit ab 18.30 Uhr.
Vom 4. bis zum 11.
März wird das Konrad-Lorenz-Volksbegehren zur Unterschrift aufliegen.
Der niederösterreichische ÖVP-Nationalratsabgeordnete Ferdinand Mandorf, er gehört dem Wirtschaftsbund der ÖVP an, hat heute auf einer Pressekonferenz gemeint, dass ein verantwortungsbewusster Österreicher den vorliegenden Text dieses Volksbegehrens nicht unterstützen und nicht unterzeichnen könne.
Mit Ferdinand Mandorf sprach Ernst Exner.
Herr Abgeordneter Mandorf, ÖVP und SPÖ haben auf Bundesebene verlauten lassen, dass sie weder pro noch kontra Konrad-Lorentz-Volksbegehren auftreten wollen.
Der Parteivorstand der niederösterreichischen ÖVP hat sich gegen dieses Volksbegehren ausgesprochen.
Sind Sie jetzt sozusagen das Sprachrohr der niederösterreichischen ÖVP?
Der Parteivorstand meiner Landespartei weiß, dass ich heute diese Argumente gegen den Text des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens vorbringe und ist damit einverstanden.
Warum geht es Ihnen jetzt in der Sache?
Wenn der tatsächlich vorliegende Text des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens Wirklichkeit werden sollte, ist mit folgenden Wirkungen zu rechnen.
Erstens,
Es dürfte überhaupt kein Kraftwerk mehr in Österreich gebaut werden.
Großkraftwerke sollen grundsätzlich verboten sein.
Dann heißt es, dafür sollen Kleinwasserkraftwerke und Blockheizkraftwerke entstehen.
Im gleichen Text an späterer Stelle heißt es aber,
dass kein Kraftwerk entstehen darf, das irgendwelche negative Einflüsse unwiederbringlicher Art auf die Umwelt hat.
Gerade das hätten aber Kleinwasserkraftwerke und Blockheizkraftwerke in besonderem Maße.
Das heißt also, Bersaldo, überhaupt kein Kraftwerk darf mehr in Österreich gebaut werden.
In diesem Volksbegehren wird aber auch doch das Grundrecht auf Umweltqualität urgiert und angeregt.
Wäre das nicht etwas, was jeder Politiker auch begrüßen müsste?
So wie das in dem Text des Volksbegehrens enthalten ist, bedeutet es, dass jeder
jede Veränderung seiner Umwelt zum Nachteil verhindern können soll, also auch den Bau von Spitälern in der Nachbarschaft, Tourenseelen, Sportplätzen, Schulen und dergleichen mehr.
Und es kommt hinzu, eine besondere Eigenart in unserer Rechtsordnung, dass dieses Recht nicht der Einzelne selbst wahrnehmen können soll, sondern nur über sogenannte Natur- und Umweltschutzverbände, die dann in die Lage kommen sollen, das ist der politische Sinn,
die Interessen des Einzelnen mit politischer Schlagseite gesellschafts- und wirtschaftspolitisch orientiert zu Kampagnen zu machen.
Man könnte hier aber auch sagen, der, der die besseren Argumente für sich hat, wird sich dann wahrscheinlich durchsetzen.
Wenn eine Beeinträchtigung der Umwelt durch einen vernünftigen, notwendigen Bau wie eine Schule erfolgt, dann muss man immer abwägen, was ist in dem Fall wichtiger, die Schule oder dass die betreffende Wiese unverändert bleibt.
Das ist auch jetzt immer so.
Und nur bei diesem Text hat ausschließlich die Umwelt maßgebend zu sein und kein anderes Interesse.
Herr Abgeordneter Mandorf, Sie müssten ja aber jetzt nicht so dezidiert gegen das Volksbegehren auftreten.
Diese Möglichkeit hätten Sie ja dann noch, wenn das Ganze ins Parlament kommt.
Ich glaube, es ist richtig, dass man vor Beginn der Zeichnungsfrist die Öffentlichkeit darauf aufmerksam macht, was der Inhalt dieses Volksbegehrens tatsächlich bedeutet.
Sonst würde man, und das ist das Motiv meiner heutigen Präsentation,
den Menschen nicht die Chance geben, diese Gefahren zu erkennen, bevor sie sich entschließen, zu unterschreiben oder nicht zu unterschreiben.
Nun sind die Menschen heute sehr sensibel in allen Fragen, die sich auf die Umwelt beziehen.
Müssen Sie dann nicht rechnen, mit Ihren Argumenten auf der Strecke zu bleiben?
Das glaube ich nicht, ganz im Gegenteil.
Immer mehr Menschen, das zeigen auch die Meinungsforschungsergebnisse, erkennen, dass Umwelt in Verbindung mit wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden muss und nicht Umwelt auf Kosten unserer wirtschaftlichen Zukunft gewährleistet werden darf.
Wie wollen Sie nun in den nächsten Wochen vorgehen in dieser Sache?
Ich möchte diese Argumente, soweit es mir möglich ist, mit einer Reihe von Veröffentlichungen den Menschen klar machen und ihnen damit eine bessere Entscheidungsgrundlage für ihre Entschlüsse geben zu unterzeichnen oder nicht zu unterzeichnen.
Mit Ferdinand Mandorf, einem der ÖVP-Programmdenker, sprach Ernst Exner.
Die Zeit 12.44 Uhr ist es jetzt.
Nächstes Stichwort Atomenergie.
Nicht nur Österreich hat ja Probleme mit seinem Atomkraftwerk, auch in Schweden sind nicht alle für die Nutzung der Kernenergie.
Allerdings ist dort im Gegensatz zu Österreich schon eine ganze Reihe von Atomkraftwerken in Betrieb.
An zwei neuen wird noch gebaut.
Aber die Schweden wollen nicht in alle Ewigkeit Atomkraftwerke.
Bei einer Volksabstimmung vor fünf Jahren sprachen sich die Schweden für eine Stilllegung aller Atomkraftwerke bis zum Jahr 2010 aus.
Eine Entscheidung, die auch weiterhin gelten soll, wie Günther Grafenberger aus Stockholm berichtet.
In genau 25 Jahren wird das letzte der insgesamt zwölf schwedischen Kernkraftwerke geschlossen werden, wobei kurioserweise die beiden letzten erst im kommenden Sommer in Betrieb genommen werden.
In einer großen energiepolitischen Debatte des schwedischen Reichstags stellte der sozialdemokratische Energieminister Brigitta Dahn noch einmal fest, dass es bei der Entscheidung der Volksabstimmung vom 23.
März 1980 bleibt, wonach Schweden zwar insgesamt zwölf Atommeiler in Betrieb stellen wird, sie dann aber allesamt bis spätestens zum Jahre 2010 abwickelt.
Die Frage ist nur, was Schweden an Ställe haben will.
Und darum ging es zentral auch in den Debatten im Reichstag.
Kohle soll nicht mehr als bisher importiert werden, weil sie verschmutzt.
Öl ohnehin nicht, zumal es immer teurer wird und ebenfalls umweltschädlich ist.
Die Versuche mit Torf haben in Schweden nicht so gut ausgeschlagen wie etwa in Finnland.
Ja, was bleibt denn dann noch übrig?
Die Wasser- und Windkraft.
Wasser hat Schweden genug.
Im Norden gibt es eine ganze Menge noch ungezähmter wilder Ströme.
Doch hier schlagen die Naturschutzvereinigungen und die lapländischen Rentierzüchter Alarm und sagen, nur über unsere Leiche.
Also bleibt nur die Windkraft übrig.
Bisher hat der Staat 270 Millionen Kronen zur Ausnutzung der Windkraft investiert.
Doch diejenigen, die es damit versuchen, winken ab.
10 Terawattstunden an Energie müsste nach den Plänen der Regierung die Windkraft liefern.
Und um das zu erreichen, müsste Schweden von sofort an jede Woche ein bis zwei Windkraftwerke bauen.
Und das ist reine Zukunftsmusik.
Nein, nein, viel Klarheit hat die ganze Debatte nicht gebracht, wenn gleich daraus ersichtlich wurde, dass die Abhängigkeit vom importierten Öl bis 1990 in der Tat um 40% gedrosselt werden kann, durch Übergang zu billigere Energie, also Elektrizität.
Sie ist in Schweden nur mehr als die Hälfte billiger als fast im gesamten Ausland und immer mehr Hausbesitzer lassen ihre Ölheizungen auf Elektrizität umstellen.
Aber es sind ja die Atommeiler, die heute zu 25% die Wohnungen behetzen.
1983 lieferte das Heizöl 53% der gesamten Energie, die Wasserkraft 16%, die Kernkraft 10%, einheimische Brennstoffe wie Torf 13% und Kohle und Koks 6%.
Gas spielt noch immer keine Rolle, doch dürfte sich das ja bald ändern.
Und die Versuche in Norwegen mit Wellenkraft, die in diesem Herbst erstmalig etwa 80 bis 90 Wohnungen mit Energie aus der Nordseebrandung versehen wird, lassen das Herz vorerst auch noch nicht höher schlagen.
Im vergangenen Jahr wurde alle Elektrizität in Schweden zu 52% von der Wasserkraft hergestellt und zu 42% von der Kernkraft, der Rest Kohle und Torf.
Aber alle diese Ziffern geben doch immer keine Antwort auf die Frage, wer denn die Lücke füllen soll, wenn nun wirklich in 25 Jahren Zapfenstreich geblasen wird.
1980 haben die Schweden in einer panikartigen Situation nach Harrisburg Nein zur Atomkraft gesagt.
Gilt das auch heute noch?
In der Reichstagsdebatte schlugen einige vor, eine neue Volksabstimmung abzufalten, wovor uns der Himmel nach den Erfahrungen mit der alten bewahren möge.
Birgitta Dahl als zuständiger Minister konnte keine Antwort auf die Frage geben, wie hältst du es denn künftig mit der Energie.
Und das ist typisch für das schwedische Temperament.
Sie sagte abwarten und auf neue Technik warten.
Von Mitte der 90er Jahre an sinkt die schwedische Bevölkerungszahl, wie errechnet worden ist, und unsere Industrien und Haushaltsapparate brauchen dann aufgrund neuer Technik etwa 50 Prozent weniger Energie bei gleicher Effektivität.
So etwa klang es in den Debatten.
Die Schweden waren schon immer Meister darin, ein klares Ja oder ein klares Nein mit einem sibyllinischen Njain zu beantworten und die Dinge unter den Teppich zu kehren in der Hoffnung, dass es sich irgendwie schon regeln wird oder wie man auf Schwedisch sagt, de orna sig nog.
Berichterstatter aus Schweden war Günther Grafenberger.
Die Zeit 12.49 Uhr ist es gleich, ein Kulturbericht im Mittagsschanal.
Heuer im Oktober wäre der österreichische Komponist Egon Welles 100 Jahre alt geworden.
Aus diesem Anlass bringen die Wiener Philharmoniker in ihrem Abonnementkonzert am Wochenende Prosperos-Beschwörungen des 1974 verstorbenen Egon Welles zur Aufführung
Ein Werk, das übrigens im Februar 1938 von den Philharmonikern unter Bruno Walter Uhr aufgeführt wurde.
Dirigent des Konzertes am Wochenende ist Bernhard Haiting, der neben dem 35-minütigen Werk von Welles auch die vierte Sinfonie von Anton Bruckner dirigieren wird.
Mit diesem Konzert könnte wieder einmal die Aufmerksamkeit auf einen, wie Musiksexperten meinen, zu Unrecht vergessenen österreichischen Komponisten gelenkt werden, der gezwungen durch die Emigration seine Tätigkeit nach England verlegen musste.
Walter Gellert berichtet.
Jubiläen wie etwa heuer die Feiern zur Gründung der Zweiten Republik.
Vor 40 Jahren sind immer wieder auch Anlass dafür, sich damit auseinanderzusetzen, wie österreichische Künstler oder Wissenschaftler außerhalb Österreichs auf die Entwicklung des Geisteslebens Einfluss genommen haben.
In zwei Monaten versucht dies ja auch eine Großausstellung in der Tabakfabrik Krems unter dem Titel AEIOU.
Auch Egon Welles hat einen großen Teil seines Lebens im Ausland gewirkt.
Der Schönberg-Schüler, der sich in der Zwischenkriegszeit durch Opern wie Alkestis oder Die Barkantinen, durch Orchesterwerke, Messen und Kantaten einen Namen gemacht hat, widmete sich nach der durch die politischen Ereignisse erzwungenen Emigration von 1938 an in Oxford und Edinburgh in verstärktem Maße seinem Spezialforschungsgebiet der byzantinischen Musik.
Eine bedeutende Rolle für Egon Welles weiteres Leben spielten die nach Shakespeare's Sturm entstandenen symphonischen Stücke Prosperus Beschwörungen, in denen der Komponist Motive des Shakespeare-Stückes in einer symphonischen Suite zusammenfasste.
Bruno Walter setzte durch, dass das Werk am 19.
Februar 1938 im Rahmen eines philharmonischen Konzertes uraufgeführt wurde.
Und die Reaktionen von Publikum und Presse gaben ihm Recht.
Das Werk brachte dem prominenten österreichischen Komponisten verdiente Ehren ein, schrieb zum Beispiel die Neue Freie Presse.
Aufgrund des Erfolges setzte Bruno Walter das Stück auch bei Konzerten in Holland an.
Die Aufführung von Prosperos Beschwörungen am 13.
März 1938 in Amsterdam war von Ovationen für Welles und Bruno Walter begleitet.
Zum großen Teil war dies auch Ausdruck der Sympathie für Österreich, denn am gleichen Tag marschierten die deutschen Truppen in Österreich ein.
Die heute 96-jährige Witwe von Egon Welles, Emmy Welles, erinnert sich,
Mein Mann hatte gar nicht die Absicht, nach Holland zu fahren.
Er hat ein Telegramm von Bruno Walter bekommen.
Er möge kommen, er wollte ihn zur letzten Probe haben.
Und außerdem hat er sich erst dort entschlossen, oder es ist erst dort arrangiert worden, dass es auch in Rotterdam gespielt werden soll.
Und so hat er gemeint, es wäre doch wichtig, wenn wir mal hingehen.
Und er ist auf dieses Telegramm hin.
ist dahingereist.
Sonst wäre es gar nicht noch.
Es war gar nicht mit Bruno Walter besprochen gewesen.
Die Emigration in ein fremdes Land hatte Auswirkungen.
Nicht zuletzt darauf, dass Egon Welles in seiner Heimat praktisch vergessen wurde.
Emy Welles?
Ich glaube, dass das daherkommt, dass seine Karriere, wenn man es so nennen will,
einfach unterbrochen worden ist.
Damals ist er ja viel mehr in Deutschland als in Österreich aufgeführt worden, während er ja in Deutschland fast an allen großen Bühnen aufgeführt worden ist.
Es war eine merkwürdige Zweiteilung in seiner Karriere.
Aber gerade in der allerletzten Zeit, in diesem letzten Jahr, haben die Sängerinnen und Sänger eine Messe von ihm gesungen.
Die Bagamtinnen sind in der Oper gespielt worden und Bruno Walter hat in den Philharmonikern sein Werk aufgeführt.
Also viel mehr kann man eigentlich nicht verlangen.
In den Konzertsälen ist es jedenfalls zur Zeit noch zu keiner Selbstverständlichkeit geworden, Werke von Egon Welles aufzuführen.
Und so dirigiert auch Bernhard Haiting am Wochenende in einem philharmonischen Konzert.
Erstmals eine Komposition dieses österreichischen Komponisten.
Ich habe den Namen natürlich immer gekannt, Welles, das war doch ein Begriff, Egon Welles, aber man hat niemals etwas von ihm gespielt.
Und ich muss sagen, ich habe mich am Anfang, wenn die Philharmoniker mich das gefragt haben, ein bisschen gesträubt, dachte, oh Gott, ich tue schon so viele neue Sachen, ich lerne mich fast tot, aber trotzdem habe ich es getan und ich glaube nach dem ersten Probe, muss ich sagen, ich bereue es nicht.
Untertitel der Amara.org-Community
Etwas vom wiederentdeckten österreichischen Komponisten Egon Welles.
Fünf Minuten vor 13 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Sie hören noch einen Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Der heute zurückgetretene Bautenminister Karl Sekanina, der erst vor wenigen Tagen auch seine Gewerkschaftsfunktion zurückgelegt hat, erläuterte in einem ORF-Interview die Gründe für seine Demission.
Wie Sekanina sagte, sei der Grund für seinen Rücktritt die in jüngster Zeit aufgetauchten konkreten Darstellungen im Hinblick auf sein Wohnhaus in Wien und auf einen Personalkredit, den er in der Gewerkschaft aufgenommen hat.
Er habe Bundeskanzler Sinovac heute den Sachverhalt geschildert, betonte Sekanina.
Der Regierungschef habe berichtigterweise darauf aufmerksam gemacht, dass es in der Öffentlichkeit zu Diskussionen führt und diese für die Bundesregierung nicht erfreulich sein könnten.
Er, für seine Person, habe dem Kanzler erklärt, dass er eindeutig belegen könne, was er getan habe.
Er könne aber auch verstehen, dass man die Regierung nicht mit solchen Problemen belasten könne.
Aus diesem Grund habe er ihn gebeten, ihn aus seinem Regierungsamt zu entlassen.
Secanina sprach in diesem Zusammenhang von seiner persönlichen Konsequenz.
Hinsichtlich seiner persönlichen Zukunft meinte Secanina, er werde jetzt einmal Pause machen, um mit sich ins Reine zu kommen.
Eine Nachfolge von ÖGB-Präsident Benja schließt sehr endgültig aus.
Bundeskanzler Sinovac sagte im Mittagssjournal, ein Nachfolger für Sekhanina werde in den nächsten Tagen bestellt werden.
Er werde dem Bundespräsidenten heute vorschlagen, dass Verkehrsminister Latsina interiministisch die Agenten des Bautenressorts übernimmt.
Der stellvertretende Obmann der Metallarbeitergewerkschaft und Zentralbetriebsratsobmann der Voest, Franz Ruhaltinger, hält es nicht für denkbar, dass Sekanina Vizepräsident des ÖGB bleibt.
Sekaninas Rücktritt als Gewerkschaftsvorsitzender führt Ruhaltinger nach eigenen Worten auf den Personalkredit zurück, den sich Sekanina genommen und später zurückgezahlt hat.
Ruhaltinger sagte wörtlich, das sei sicherlich ein Grund, es sei einfach unüblich, eigenmächtig Geld aus der Kasse zu nehmen.
Gerüchte über einen Machtkampf zwischen SPÖ-Klubobmann Wille und Sekaniner wies Ruhaldinger mit den Worten zurück, dafür sei Wille zu anständig.
Für die ÖVP sprach Bautensprecher Otto Keimel vom Ergebnis von Machtverflechtung und Ämterkumulierung.
Von der Freiheitlichen Partei liegt noch keine Stellungnahme vor.
Nach Angaben von Staatssekretär Erich Schmid standen bei den Gesprächen zwischen einer österreichischen und einer ungarischen Regierungsdelegation die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern im Mittelpunkt.
Konkrete Projekte wurden jedoch nicht erörtert.
Der ungarische Ministerpräsident Djordj Lászár wird nach Abschluss der Verhandlungen von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger empfangen werden.
Staatssekretär Schmidt teilte ergänzend mit, dass die Gespräche, wie der gesamte Besuch Lasars in Österreich, im Zeichen der ausgezeichneten und problemfreien Beziehungen zwischen den beiden Ländern verlaufen sei.
Der ehemalige UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim hat vor übertriebenem Nationalismus gewarnt.
In einem Vortrag in Wien meinte Waldheim, er registriere mit Sorge erste bedrohliche Anzeichen von Chauvinismus.
Zu den bevorstehenden Abrüstungsgesprächen der Supermächte sagte Waldheim, sie könnten dazu beitragen, psychologische Grenzen zu überschreiten und ein Klima des Vertrauens und des guten Willens zu schaffen.
Althergebrachte Mittel zur Konfliktbewältigung würden allerdings nicht mehr ausreichen.
Die bestehenden Probleme in den Griff zu bekommen, rub Waldheim hervor.
Ein spektakulärer Verkehrsunfall ereignete sich heute Vormittag auf der ehemaligen Triester Bundesstraße, zwei Kilometer vor der Passhöhe Semmering.
Aus noch ungeklärter Ursache ist ein Tankwagenzug mit Ethylalkohol umgestürzt.
Ein Teil der Ladung floss aus.
Zunächst bestand Explosionsgefahr.
Die Fahrbahn wurde auf niederösterreichischer Seite in beiden Richtungen gesperrt.
Die Ladung musste umgepumpt werden.
Sowjetunion.
Staats- und Parteichef Czernienko wird heute nicht an einer Wahlversammlung in Moskau teilnehmen.
Ein Sprecher des Außenministeriums begründete die Abwesenheit Czernienkos mit dessen Krankheit.
Der 73-jährige Czernienko ist seit fast zwei Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden.
Soweit die Meldungen, die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Im Westen und Süden meist sonnig, im Norden und Osten stärker bewölkt, gebietsweise leichter Schneefall.
Nachmittagstemperaturen minus 4 bis plus 3 Grad.
Eine Stunde ausführlicher Mittagsjournalinformation ist damit beendet.
Im Namen des Teams verabschiedet sich Udo Bachmeier.