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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott beim Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Ilse Oberhofer führt Sie heute durch die Sendung.
Eine Sendung mit dem Schwerpunkt im Inland.
Zwei Berichte kommen aus dem Parlament.
Da wird in diesen Minuten nämlich die ÖVP-Frau Marga Hubinek zur zweiten Nationalratspräsidentin gewählt.
Durchaus eine historische Zäsur im Hohen Haus.
Erstmals sitzt eine Frau im Nationalratspräsidium.
Und gegen Ende des Mittagsschanals berichten wir dann über die wirtschaftspolitische Erklärung vom Bundeskanzler Sinowaz.
Die Rede des Kanzlers beginnt erst in etwa einer Viertelstunde.
Weitere Stichworte zum Inlandsprogramm.
Präsidentschaftskandidatin Freda Meisner-Plau tritt offiziell aus der SPÖ aus.
Der Ex-Zisterzienser Abt Rappold stellt sich dem Staatsanwalt in Graz.
Pressekonferenz von Bautminister Übleis zum Thema Schienestraße.
Die österreichischen Bundesbahnen legen ihre Bilanz für 1985 vor und die Arbeiterkammer stellt gravierende Menge bei der Lehrlingsausbildung fest.
Zwei Auslandsthemen haben wir dann noch geplant.
Raimund Löw hat mit dem sowjetischen Dissidenten Anatolij Taranski gesprochen und wir berichten über schwerwiegende Probleme, die die Briten mit der nuklearen Wiederaufbereitungsanlage Seelafield haben.
Die Kulturredaktion berichtet über eine Veranstaltung der Gesellschaft für Literatur, Thema das slowenische Wort in Kärnten.
Zunächst stehen die Nachrichten auf dem Programm.
Verantwortliche Redakteurin heute Elisabeth Marnas und Sprecher ist Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Freda Meissner-Blau hat in einem Brief an den SPÖ-Parteivorstand ihren Parteiaustritt erklärt und das Mitgliedsbuch zurückgeschickt.
In dem mehrere Seiten langen Schreiben betont Meissner-Blau, ihr Austritt sei nicht das Ergebnis eines Gesinnungswandels.
Vielmehr sei sie im Gegensatz zur sozialistischen Partei gelangt, weil sie sich dem Gedankengut eines humanistischen Sozialismus verbunden fühle.
Das Verhalten vieler Spitzenfunktionäre der SPÖ einschließlich des Parteivorsitzenden widerspreche seit geraumer Zeit sozialistischen Grundsätzen und Überlieferungen, schreibt Meisner-Blau.
Als weitere Kritikpunkte nennt Freda Meisner-Blau eine endlose Kette von Korruptions- und Giftskandalen.
Sie greift einzelne SPÖ-Funktionäre auch namentlich an.
Der Brief endet mit einem Zitat von Hermann Hesse, wonach heute die politische Vernunft nicht mehr dort liege, wo die politische Macht sei.
Sie hoffe im Sinne von Hermann Hesse auf einen Zustrom von Intelligenz und Intuition aus nicht offiziellen Kreisen, um Katastrophen zu verhindern oder zu mildern, schreibt Freder Meisner-Blau.
Der Nationalrat wird heute die ÖVP-Abgeordnete Marga Hubinek zur zweiten Präsidentin wählen.
Hubinek wurde vom ÖVP-Parlamentsklub für diese Funktion vorgeschlagen, in der sie dem Verstorbenen Roland Minkowitsch nachfolgt.
Im Parlament wird heute auch über die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses im Fall Androsch abgestimmt.
Die ÖVP bringt einen entsprechenden Antrag ein.
Die Regierungsparteien haben bereits die Ablehnung des Antrages angekündigt.
Die ÖVP ist der Ansicht, dass durch die Darstellung eines unabhängigen Richters gewisse Verdachtsmomente gegen Androsch erhärtet worden seien.
Gestern hat die Staatsanwaltschaft beim Wiener Straflandesgericht Vorerhebungen gegen Androsch wegen des Verdachtes der falschen Zeugenaussage vor einem Untersuchungsausschuss und des Verdachtes des Amtsmissbrauches im Zusammenhang mit Zahlungen der Firma ÖkoData beantragt.
Der Anwalt von Androsch hat die Vorwürfe als längst überprüft und unbegründet zurückgewiesen.
Der Bundeskanzler wird heute vor dem Parlament eine Erklärung zur Wirtschaftsentwicklung und zur Beschäftigungspolitik abgeben.
Die Inflationsrate im Jänner lag bei 2,9 Prozent.
Im Dezember betrug der entsprechende Wert 2,8 Prozent.
Die Entwicklung ist vor allem auf die Verteuerung bei Saisonwaren und Pauschalreisen zurückzuführen.
Der Rückgang der Preise für Erdölprodukte wird dadurch gleichsam zunichte gemacht.
Die Voestalpine AG wird eine neue Kapitalzufuhr in der Höhe von 3,5 Milliarden Schilling erhalten.
Der Aufsichtsrat der Verstaatlichten Dachgesellschaft ÖIAG soll in seiner heutigen Sitzung einen entsprechenden Beschluss fassen.
Nach bisherigen Berechnungen weist die Voestalpine für das vergangene Jahr einen Verlust von 11,1 Milliarden Schilling aus.
USA.
Die philippinische Oppositionsführerin Corazon Aquino hat im amerikanischen Fernsehen den Anspruch auf das Präsidentenamt in ihrer Heimat bekräftigt.
Frau Aquino sagte, nur ihre Einsetzung als rechtlich gewählte Präsidentin anstelle von Ferdinand Marcos könne das philippinische Volk zufriedenstellen.
An die Regierung in Washington appellierte Frau Aquino, die Militärhilfe zur Bekämpfung der kommunistischen Untergrundbewegung auf die notwendigsten Mittel zu beschränken und die katholische Kirche mit der Verteilung der Wirtschaftshilfe zu beauftragen, solange Markus an der Macht ist.
Der Senat in Washington hat unterdessen eine Resolution vorgelegt, in der die Präsidentenwahlen auf den Philippinen scharf kritisiert werden.
In der Resolution heißt es, diese Wahlen seien von weitverbreitetem Betrug gekennzeichnet gewesen.
Haiti, Frankreich.
Der Besitz von Ex-Diktator Jean-Claude Duvalier ist nach Angaben der Regierungshunta in Port-au-Prince beschlagnahmt und verstaatlicht worden.
Die Regierung in Paris setzt unterdessen ihre Suche nach einem Asylland für Duvalier fort.
Obwohl diesem zunächst nur eine Frist von acht Tagen für seinen Aufenthalt in Frankreich zugebilligt wurde, hält er sich nach wie vor in Taloir in Savoyen auf.
Der Ex-Diktator aus Hawaii, aus Haiti, hat sich in seinem provisorischen Exil in einem Luxushotel wie für eine Belagerung eingerichtet.
In den vergangenen Tagen wurden unter anderem 600 Flaschen Champagner für Duvalier und seine Familie bestellt.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Präsident der DDR-Volkskammer, Horst Sindermann, ist heute in Begleitung von sechs Abgeordneten der Volkskammer zu einem offiziellen Besuch in Bonn eingetroffen.
Sindermann wird sich vier Tage lang in der Bundesrepublik aufhalten und Spitzenpolitiker aus allen Lagern treffen.
Sindermann ist der bisher ranghöchste Besucher aus der DDR.
Für heute Nachmittag ist ein erstes Gespräch mit Bundeskanzler Helmut Kohl vorgesehen.
In Bonn wird es als nicht ausgeschlossen bezeichnet, dass dabei auch ein Termin für den schon lange geplanten Besuch des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker vereinbart werden könnte.
Polen.
Der Oberste Gerichtshof in Warschau wird heute die Urteile im Berufungsverfahren gegen Bogdan Lis, Adam Michnik und Władysław Frasniuk verkünden.
Die Verteidiger der Oppositionellen hatten das Urteil der ersten Instanz, das auf Gefängnisstrafen zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Jahren lautete, angefochten.
Den drei Männern wird vorgeworfen, an der Führung einer illegalen Organisation beteiligt gewesen zu sein.
Ungarn
Bei einem Grubenunglück in Petsch im Süden des Landes wurden gestern 14 Bergleute eingeschlossen.
Die Bergungsarbeiten nach einem Stolleneinsturz gestalten sich überaus schwierig.
Im selben Bergwerk haben sich in den vergangenen zwei Jahren mehrere Unfälle ereignet, die insgesamt zwölf Menschenleben forderten.
Die Wetterlage.
Mitteleuropa liegt im Einflussbereich eines flachen Tiefs über dem westlichen Mittelmeer.
Seine Störungsfronten greifen in abgeschwächter Form auf den Alpenraum über.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Inneralpin einige Auflockerungen, sonst gebietsweise Nebel- und Hochnebelfelder.
Im Westen zeitweise Schneefall.
Schwache bis mäßige Winde.
Nachmittagstemperaturen minus 2 bis plus 4 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 5 bis minus 1 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Größtenteils stark bewölkt bis bedeckt und zeitweise Schneefall.
Wind von Nordost auf Nordwest dreht.
Tageshöchsttemperaturen minus 3 bis 0 Grad.
Das Wetter übermorgen Freitag.
Bewölkungsauflockerung, kaum Niederschlag, Kälter.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Nebel, Nieseln, 1 Grad.
Eisenstadt, Nebel, 1 Grad.
Linz, bedeckt durch Hochnebel, gefrierendes Nieseln, minus 2 Grad.
Nordwestwien, 15 Kilometer in der Stunde.
Salzburg bedeckt durch Hochnebel minus 2 Grad, Innsbruck startbewölkt 1 Grad, Ostwind 10 Kilometer, Bregenz bedeckt leichter Schneefall minus 1 Grad, Graz bedeckt durch Hochnebel 2 Grad und Klagenfurt bedeckt durch Hochnebel minus 1 Grad.
Neun Minuten nach zwölf Uhr ist es jetzt.
Die heutige Plenarsitzung des Nationalrates steht ganz im Zeichen von drei innenpolitischen Ereignissen.
Zum ersten wird heute mit Marga Hubinek, der langjährigen Stellvertreterin von ÖVP-Parteiobmann MOK, zum ersten Mal in der Geschichte der Zweiten Republik eine Frau zur zweiten Nationalratspräsidentin gewählt.
Marga Hubinek folgt dem am 21.
Jänner verstorbenen Präsidenten Roland Minkowitsch nach.
Zum Zweiten gibt heute Bundeskanzler Sinnowatz eine Erklärung zur Beschäftigungspolitik und zur Wirtschaftsentwicklung in Österreich ab.
Und zum Dritten wurde gleich zu Beginn der Nationalratssitzung ein ÖVP-Antrag zur Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum Fall Androsch mit den Stimmen der Regierungsparteien abgelehnt.
Aus dem Parlament berichtet Leopold Esterle.
Eine Parlamentssitzung nach dem strengen protokollarischen Korsett des Nationalrates, eine wie jede andere und trotzdem eine besondere Plenarsitzung.
Mit Marga Hubinek, langjähriger Stellvertreterin von ÖVP-Chef Alois Mock, wird zum ersten Mal in der Geschichte der Republik eine Frau die Position eines Nationalratspräsidenten einnehmen.
Marga Hubinek, 59, Mutter zweier Töchter, Mitglied des Nationalrates seit 1970, Umweltschutzsprecherin der ÖVP, vorher engagierte Familiensprecherin der Opposition, wird in diesen Minuten bei namentlicher Abstimmung nach dem gestrigen ÖVP-Vorschlag traditionsgemäß gewählt.
Die Freude, vor allem natürlich bei den weiblichen ÖVP-Mandatarinnen, war schon vor Beginn der Sitzung begreiflicherweise groß, auch letztlich bei Helga Wieser, die ebenfalls als Kandidatin im Gespräch gewesen war.
Ein großer Strauß roter Rosen mit weißem Flieder und rot-weiß-roter Schleife, übrigens von ÖVP-Frauenchefin Marilis Flemming ins Hohe Haus gebracht, schmückt den Plenarsaal.
Dr. Marga Hubinek folgt also als zweite Nationalratspräsidentin Roland Minkowitsch nach.
Für Minkowitsch als Abgeordneter wurde der niederösterreichische Diplom-Ingenieur Richard Kaiser, 51, Bauernbündler, angelobt.
Für die Volkspartei ansonsten allerdings kein Grund zur Freude.
Der Steinbauer-Kohlmeier-und-Kollegen-Antrag auf Einsetzung eines neuerlichen parlamentarischen Untersuchungsausschusses im Fall Androsch wurde nämlich gleich zu Beginn der Sitzung mit den Stimmen von SPÖ und FPÖ abgelehnt.
Den ÖVP-Unmut fasste Parlamentsklub-Direktor Kurt Bergmann in einer soeben hier verteilten Aussendung so zusammen.
Die Ablehnung durch die Sozialisten sei eine schwere Belastungsprobe für das demokratische System und den heimischen Parlamentarismus.
Ein Mann wie Androsch, der im Verdacht stehe, Steuern hinterzogen zu haben, Amtsmissbrauch begangen zu haben und außerdem als amtierender Finanzminister das Parlament belogen zu haben, sei als CA-Generaldirektor untragbar, sagte Bergmann.
Bundeskanzler Sinovac wird in der heutigen Sitzung übrigens gleich nach der Wahl Hubinex eine Erklärung zur Wirtschaftsentwicklung und zur Beschäftigungspolitik abgeben.
Über diese Erklärung wird es dann eine Debatte geben, von der mein Kollege Roland Adrovica berichten wird.
Nun aber zurück ins Studio des Mittagsschonals.
Ja, Leopold Esterle hat schon angedeutet, wir werden dann gegen Ende des Schulmittagsjournals noch einmal ins Parlament schalten.
Da wissen wir dann schon mehr von der wirtschaftspolitischen Erklärung, die Bundeskanzler Sinowaz abgeben wird.
Die ÖBB haben heute das vorläufige Ergebnis für das Geschäftsjahr 1985 vorgelebt.
Insgesamt konnte die Bahn ebenso wie alle anderen Wirtschaftszweige von der guten Konjunktur profitieren.
Nichtsdestotrotz werden nach wie vor Milliardenverluste gemacht.
Denn das neue Unternehmenskonzept, das zumindest das Ansteigen der Staatszuschüsse einbremsen soll, befindet sich erst im Anfangsstadium.
Vor einigen Wochen hat Verkehrsminister Ferdinand Laziena vorgerechnet, dass der Staatszuschuss in den nächsten Jahren von 25 auf 32 Milliarden Schilling explodieren wird, wenn nichts geschieht.
Vor allem beim Personal soll gespart werden.
Und ganz oben auf der Prioritätenliste stehen Rationalisierungen.
Allerdings von einem Schrumpfkonzept für die Bahn ist in der österreichischen Verkehrspolitik nicht die Rede.
Auch die Nebenbahnen werden nicht radikal stillgelegt, weil man den Verlust von Bahnkunden befürchtet, wenn diese keinen Anschluss mehr haben.
Mehr hören Sie jetzt allerdings von Herbert Hutter.
Die österreichischen Bundesbahnen fahren, will man einen Vergleich aus alten Tagen der Bahn wählen, mit Volldampf.
1985 wurde, im Einklang mit der guten Konjunktur, ein neues Rekordergebnis erzielt.
Im Güterverkehr wurden mehr als 58 Millionen Tonnen befördert, wobei der Transit einen steigenden Anteil verbuchen konnte.
Besonders der kombinierte Verkehr vom Containertransport bis zur rollenden Landstraße bereitet ÖBB-Generaldirektor Ernst Gollner Genugtuung.
Insgesamt hat er zugenommen,
um rund 17 Prozent gegenüber dem Jahr 1900.
84 und wenn ich die Ziffer gegenüber 83 nehme, sind das noch 45 Prozent.
Wir hatten bisher Zuwachs, also Anteile am Gesamtvolumen von etwa 3-4 Prozent.
Wir liegen jetzt bereits bei 6,7 Prozent.
Für den Personenverkehr gibt es noch keine endgültigen Zahlen, der ÖBB-Chef rechnet aber auch da mit guten Ergebnissen.
Unter dem Strich ergibt das für 1985 trotz alledem immer noch einen Verlust von 5,8 Milliarden Schilling nach 5,7 Milliarden im Jahr zuvor.
Ein Verlust, der für ÖBB-Generaldirektor Ernst Gollner aber so schmerzhaft nicht ist.
Es wird der Verlust gemessen an den
gewaltigen Zuwachsleistungen etwa um zwei Prozent steigen, bedenken Sie, dass auf der anderen Seite ein Leistungszuwachs von an die fünf Prozent erzielt wurde und dass zu diesen zwei Prozent Steigerungen erstmals eine Abgeltung der Eisenbahn kommen wird, die für Leistungen gegeben wird, die sie auf Nebenbahnen zu erbringen hat.
Das heißt, wir werden auf diesem Sektor sogar unter fünf Milliarden Verlust abschneiden.
Es sind 4,8 Milliarden Schilling, die dann im Geschäftsabschluss der ÖBB als Verlust aufscheinen.
Eine Milliarde Schilling für die Nebenbahnen gehen ja aufs Konto der öffentlichen Hand.
Ein Bericht von Herbert Hutter war das.
Die SPÖ hat ein prominentes Mitglied weniger.
Die grüne Präsidentschaftskandidatin Freda Meisner-Blau hat ihre Parteimitgliedschaft zurückgelegt.
Was an sich ja seit Wochen klar war, dass dies geschehen wird müssen, denn als SPÖ-Mitglied kann Meisner-Blau schließlich ihre Präsidentschaftskandidatur ja nicht antreten.
Dass sie kandidiert, darüber besteht ja seit Jahresbeginn kaum Zweifel.
Offiziell will Meisner-Blau allerdings erst morgen Vormittag in einer Pressekonferenz ihre Nachdenkphase beenden und eben deshalb nun auch der Austritt aus der SPÖ.
Doch abgesehen von diesen formalen Ereignissen hat der Wahlkampf für bzw.
gegen Freder Meisner-Blau längst begonnen.
Und nach einem fulminanten Start häufen sich nun für Meisner-Blau Aufregungen verschiedenster Art.
Näheres von Gisela Hopfmüller.
Fragt man Freder Meisner-Blau heute, ob sie sich ihren Start ins Rennen um das höchste Amt im Staat so vorgestellt hat,
bekommt man die Antwort, nein, so arg nicht.
Und tatsächlich waren die Wochen seit etwa Mitte Jänner durchsetzt von Meldungen, die dazu geeignet sind, dem Image der anfangs ungetrübt strahlenden Jean d'Arc der Grünen abträglich zu sein.
Dabei hatte alles so friedlich begonnen.
Nachdem sich bereits im Dezember die Kandidatur der Freda Meisner-Blau abgezeichnet hat, konstituiert sich Mitte Jänner ein Wahlbüro unter der Leitung des burgenländischen Ex-Juso-Chefs Pius Strobl.
Es formiert sich ein mit Namen wie Andre Heller, Lukas Resetaritz oder Peter Turrini gespicktes Unterstützungskomitee.
Die Freude währt kurz, denn in einer Bundesländerzeitung tauchen Details aus einem Rechnungshof-Rohbericht auf.
Tenor, die mutmaßliche Kandidatin,
hat sich als ÖMV-Angestellte Ende 1980 wegen Berufsunfähigkeit pensionieren lassen und trotzdem auf Werkvertragsbasis Seminare bei der ÖMV abgehalten.
Formulierungen wie, die Kämpferin gegen Korruption und Privilegien ist ins Zwielicht geraten, tauchen in den folgenden Tagen häufig auf.
Meisner-Blau wehrt sich.
Sie habe zum Vorteil des Steuerzahlers durch ihre Frühpensionierung immerhin auf eine ÖMV-Firmenpension verzichtet.
In verschiedensten Nuancen wird das Thema in der Folge weiter debattiert.
Die Reaktionen darauf sind heftig und unterschiedlich.
Entweder das Image der Fredermeisner Blau hat einen Fleck bekommen, aber auch die Wahlkampf-Schmutzkübel-Kampagne hat sehr prompt begonnen.
Dass bereits im Dezember sich plötzlich die Steuerprüfer der Finanzen der mutmaßlichen grünen Kandidatin angenommen haben und alles in Ordnung fanden, findet auch aber deutlich weniger Beachtung.
Frieder Meisner-Blau hat jedenfalls mittlerweile ihr Heil in der Flucht nach vorne gesucht und ihr Vermögen offengelegt.
Vom kleinen Bauernhaus im Waldviertel bis zum Kleinwagen, der allerdings, und auch das hat mittlerweile für Emotionen gesorgt, ein dreistelliges Kennzeichen trägt.
Aber die Kandidatur der Fredermeißner-Blau hat nicht nur für Rauschen im Blätterwald der Medien gesorgt, sie bringt auch Bewegung in die ohnehin niemals ganz ruhige Szene der verschiedenen Grün-Gruppierungen.
Zwar erklärt Anfang Jänner beim Grazer Treffen der Bürgerinitiative Parlament,
Ein Forum von ca.
300 führenden Häuptern der Grün-Szene, inklusive Vertretern von ALÖ und VGÖ, die Unterstützung der mutmaßlichen Kandidatin.
Von einem Bundestreffen der ALÖ vergangenes Wochenende kommen dann aber ursprünglich andersartige Meldungen.
Es sei beschlossen worden, Freda Meisner-Blau nicht formell zu unterstützen.
Derlei Meldungen werden durch eine Aussendung von ALÖ-Vertretern dementiert.
Man habe keine Resolution verabschiedet, die mit Meisner-Blau im Zusammenhang steht.
Schließlich müsse man akzeptieren, dass sie für keine politische Partei antritt.
Und die Vereinten Grünen lassen via ihren Generalsekretär Wolfgang Pellikan wissen, die Entscheidung über eine Unterstützung für Meisner-Blau soll am kommenden Wochenende fallen.
Einer der prominentesten Vertreter der Grün-Szene, der Salzburger Bürgerlisten-Stadtrat Johannes Fockenhuber, scheint sich aber tatsächlich, offenbar wegen der Pensionierungs-Story von Freder Meisner-Blau, abgewendet zu haben.
Er tat dies erst via Medien und dann per Brief an die Betroffene.
Meisner-Blaus Reaktion auf all die Spannungen rund um ihre Person?
Ich bin ganz froh, dass ich jetzt von der grünen Jean d'Arc wieder zum Menschen mit Fehlern und Irrtümern werde.
Und gestern hat sie nun, zwei Tage bevor sie sich trotz allem noch offiziell zur Kandidatur bekennen will, der SPÖ per Boten ihren Parteiaustrittsbrief übermittelt.
Nicht unerwartet, aber immerhin noch versehen mit ein paar streitbaren Formulierungen.
Ihr Austritt habe nichts mit Gesinnungswandel zu tun.
Im Gegenteil.
Und, jetzt wörtlich,
weil ich mich dem Gedankengut eines humanistischen Sozialismus verbunden fühle, bin ich in diesen Gegensatz gelangt.
Widerspricht doch seit geraumer Zeit das Verhalten einer Reihe von Spitzenfunktionären, einschließlich des Parteivorsitzenden, in wesentlichen Fragen sozialistischen Grundsätzen."
Und der Brief, mit dem Meisner-Blau nach sechs Jahren ihre Mitgliedschaft beendet, ehe die Partei sie beendet hätte, schließt mit einem Hermann Hesse-Zitat.
Heute liegt die politische Vernunft nicht mehr dort, wo die politische Macht liegt, es muss ein Zustrom von Intelligenz und Intuition aus nicht offiziellen Kreisen stattfinden, wenn Katastrophen verhindert oder gemildert werden sollen."
Zitat Ende.
Morgen will Frieda Meisner-Blau dann endgültig Ja sagen zu ihrer offiziellen Kandidatur fürs höchste Amt in diesem Staat.
Das war ein Beitrag von Gisela Hopfmüller und im nächsten Bericht geht es um Probleme der Lehrlingsausbildung.
Die Arbeiterkammer hat das Jahr der Jugend zum Anlass einer Untersuchung über die Ausbildung von Lehrlingen genommen.
161 Lehrlinge aus dem Wiener Raum wurden dabei aufgefordert, über drei Wochen hinweg in Viertelstundenschritten ihren Arbeitstag genau zu protokollieren.
Diese Aufzeichnungen wurden dann von Fachleuten analysiert,
in der Richtung, ob der Lehrling berufsbezogene Tätigkeiten durchführte, von einem Meister eingeschult wurde, Hilfs- und Handlangerdienste oder gar berufsfremde Tätigkeiten für die Firma ausführen musste.
Vier Berufe wurden dabei untersucht, und zwar der Beruf Bürokaufmann, Koch, Elektromechaniker und Elektroinstallateur.
Die Ergebnisse der Lehrlingsuntersuchung sind nach Meinung der Arbeiterkammer alles andere als befriedigend.
Einzelheiten, berichtet Wolfgang Fuchs.
Die Ausbildung durch einen Fachmann kommt zu kurz.
Die Lehrlinge werden nach Ansicht der Arbeiterkammer zu oft für ausbildungsfremde Tätigkeiten eingesetzt.
Von einem Acht-Stunden-Arbeitstag werden Lehrlinge nicht einmal zwei Stunden durch einen Ausbildner unterwiesen.
Längere Zeit dagegen werden sie für berufsfremde Tätigkeiten wie Autowaschen oder Kaffeekochen und Hilfs- und Handlanger-Tätigkeiten eingesetzt.
Und die Hälfte ihrer Arbeitszeit verbringen die jungen Burschen und Mädchen damit, selbstständig ohne Anleitung zu arbeiten.
Dabei sind sie oft überfordert, von Ausbildung kann dabei also nicht gesprochen werden.
Die Arbeiterkammer ist der Meinung, dass für viele Lehrherren die Lehrlinge immer noch billige Arbeitskräfte darstellen.
Das Ziel, während der dreijährigen Ausbildungszeit einen zukünftigen Facharbeiter heranzubilden, wird also sehr oft nicht erreicht.
Kammeramtsdirektor Josef Czerny ist daher mit der derzeitigen Ausbildungssituation unzufrieden.
Es ist selbstverständlich ein gravierender Mangel, wenn sich herausstellt, dass der überwiegende Teil der Zeit im Betrieb nicht in erster Linie für Ausbildung, sondern entweder für selbstständige Tätigkeit, also in letzter Hinsicht produktive Tätigkeit als Arbeitskraft, als wirtschaftlich verwertbare Arbeitskraft oder sogar für berufsfremde Tätigkeiten verwendet wird.
Es ist zweifellos auch ein Mangel, wenn das Berufsbild, wie es vorgegeben ist, wie es zwischen den Sozialpartnern ausdiskutiert wurde, nur zu 20 bis 40 Prozent erfüllt wurde.
Das zeigt, dass offensichtlich das Maß und das Niveau an Ausbildung, das übereinstimmend von der Arbeitgeberseite und der Arbeitnehmerseite angestrebt,
worden ist und wird in Praxis, zumindest aus der Sicht der Betroffenen, nicht gegeben ist.
Freilich zwischen den vier untersuchten Berufen gibt es gravierende Unterschiede.
Vor allem der Lehrberuf Elektromechaniker wird in der Studie positiver bewertet.
Die Untersuchung zeigt, dass vor allem Großbetriebe mit eigener Lehrwerkstätte ihre jungen Mitarbeiter intensiver betreuen.
Beim Bürokaufmann und beim Koch, aber auch beim Elektroinstallateur, drei Berufe, bei denen die Lehrlinge oft in Klein- und Mittelbetrieben beschäftigt sind, ist die Ausbildungssituation dagegen schlechter.
So leisten Bürokaufmann-Lehrlinge viele Hilfs- und Handlanger-Tätigkeiten.
Elektroinstallateur-Lehrlinge werden oft bei der Montage bereits als vollwertige Arbeitskräfte eingesetzt.
Und die meisten Kochlehrlinge werden bloß als Hilfsarbeiter beschäftigt.
Stundenlang Kartoffel schälen oder Teller abwaschen ist keine Seltenheit.
Die Schlüsse für Kammeramtsdirektor Czerny aus der Studie?
muss es das Ziel der Arbeitnehmerinteressenvertretungen sein, zumindest den Standard zu erreichen in der Berufsausbildung, der in den Elektromechanikerberufen in der Industrie sich aus der Studie ergeben hat.
Das heißt, es müssten die organisatorischen und institutionellen Vorkehrungen getroffen werden, die es dort gibt, zum Beispiel auch in anderen Lehrberufen,
Lehrbüros etwa für Bürokaufmann-Lehrlinge, Lehrküchen für Kochlehrlinge, Lehrlabors für Elektroinstallateure, Engagement von freigestellten Lehrlingsausbildern und so weiter.
Und in weiterer Sicht natürlich zur Finanzierung und zur Administration solcher zwischenbetrieblicher, überbetrieblicher Einrichtungen ergibt sich unsere alte Forderung nach einem Berufsausbildungsfonds auch aus dieser Sicht als begründet und berechtigt.
Mittelfristig, also über die kurzfristigen Maßnahmen hinaus, steht das ganze System der Berufsausbildung zur Diskussion.
Wobei ich aber betonen möchte, dass wir nicht prinzipiell das System der dualen Ausbildung infrage stellen.
sondern es eher darum geht, innerhalb des dualen Systems Berufsschule und Betrieb Veränderungen vorzunehmen, sowohl in der Schule als auch im Betrieb, die dann letztlich zu einer Verbesserung der Ausbildung führen sollen.
Der relativ große Leerlauf bei der Ausbildung lässt Czerny auch noch zu einem anderen Schluss kommen.
Die Lehrlinge dürften bei der kommenden Arbeitszeitverkürzung nicht ausgespart werden.
Das Argument, die Fachausbildung würde darunter leiden, lässt er nicht gelten.
Czerny will, dass die Ausbildungszeit wirklich genützt wird und die berufsfremden Tätigkeiten endlich zurückgedrängt werden.
Dann ist auch eine Arbeitszeitverkürzung für Lehrlinge möglich.
Wolfgang Fuchs berichtete über Probleme der Lehrlingsausbildung.
Und jetzt zu einem Symposium der Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft.
Da geht es um die Zusammenarbeit zwischen Schiene und Straße.
Als Schlagwort hier gilt ja der Begriff von der rollenden Landstraße.
Es geht um die Bemühungen der Regierung, den Lkw-Transitverkehr durch verladene Waggons eben von der Straße auf die umweltfreundlichere Schiene zu bringen.
Bei der Tagung der Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft sind sowohl Verkehrspolitiker als auch die ÖBB und das Bautenministerium als Verantwortliche für den Straßenbau vertreten.
In einer Pressekonferenz hat heute Bautenminister Übleis seine Vorstellungen zu diesem Thema präzisiert und Hans Adler gibt das wieder.
Der Zusammenarbeit zwischen dem Verkehrs- und dem Bautenministerium dient einer Kommission, die die beiden Ressortminister nach einem Gespräch im Oktober vergangenen Jahres mit folgenden Arbeitsvorgaben versehen haben, wie sie Bautenminister Heinrich Übleis heute aufgezählt hat.
Der erste Punkt, die Verlagerung des Lkw-Verkehrs auf die Schiene,
Errichtung von Lkw-Verladeterminales für den Kombiverkehr, Schaffung von geeigneten Zufahrten zu diesen Terminals vom hochrangigen Straßennetz.
Zweiter Punkt, Ankündigung Autoreisezug auf Bundesstraßen, sodass die Autofahrer genau wissen, hier müssen sie abfahren und so viele Kilometer sind zur Verladestation.
Dritter Punkt, Überladung der Lkw im Transitverkehr.
und vierter Punkt gemeinsames mehrjähriges Ausbauprogramm für Unter- bzw.
Überführungen bei Bundesstraßenkreuzungen mit den österreichischen Bundesbahnen.
Die Devise heißt, weniger neue Straßen und Straßenerweiterungen, insbesondere dort, wo die Möglichkeit besteht, vor allem den Lastwagenverkehr von der Straße weg auf den Zug zu bringen.
Im vergangenen Jahr haben die ÖBB fast vier Millionen Tonnen Güter im kombinierten Verkehr Schiene-Straße befördert und die exorbitant hohe Wachstumsrate dieses Verkehrs hofft man heuer zu wiederholen.
Der Roll-on-Roll-off-Verkehr auf der Bahn mit LKWs hat allerdings bauliche Voraussetzungen.
Derzeit wird im Bereich der Bundesbahnen geprüft, wo in Österreich weitere Terminals errichtet werden sollen.
Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass wir von der Bundesstraßenverwaltung her bereit sind, diese Auffahrten zu finanzieren.
Aber schon steht fest, dass man in Tirol mit Schwierigkeiten rechnen muss, einen Bauplatz zu finden, während sich in der Steiermark ein privater Partner für den Bau von Terminals zum Auf- und Abfahren der LKWs auf die Züge gefunden hat.
In diesen beiden Bundesländern existieren bisher die wenigsten Bahnverladestellen.
Den überladenen LKWs, vor allem im internationalen Transitverkehr, soll ebenfalls der Kampf angesagt werden.
Man überlegt daher, um kontrolleneffizient durchführen zu können, Wiegeeinrichtungen zu errichten.
Es wird hier in Tirol diskutiert, auf einem Parkplatz Breitenbach an der A12.
eine derartige Wiegestelle einzurichten, nur die ersten Überprüfungen haben ergeben, dass sehr hohe Investitionskosten anfallen und die Effizienz sehr gering ist.
Dennoch muss etwas geschehen, denn die Laster sind im Durchschnitt zu 10% überladen.
Übrigens, rund 50% des internationalen Transitverkehrs durch Österreich sind nach Ansicht des Verkehrsministeriums LKWs, welche die Schweiz umfahren, weil dort viel niedrigere Höchstgewichte
als in Österreich erlaubt sind.
Der Versuch der Regierung, den Transitverkehr auf die Bahn zu bringen, wird derzeit international verhandelt.
Sowohl mit der EG als auch direkt zwischen Österreich und Deutschland sowie Holland, Italien und der Hafenstadt Triest.
Soweit mein Bericht und ich gebe zurück zum Funkhaus.
Schienestraße war das Thema dieses Beitrags von Hans Adler und jetzt zur Halbzeit des Mittagsschonals ein bisschen Musik.
Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
Und ich sage Ihnen jetzt gleich, was wir noch bis 13 Uhr an Beiträgen planen.
Vier Berichte stehen noch auf dem Programm.
Gegen Ende des Mittagsschanals, wie gesagt, schalten wir noch einmal ins Parlament.
Bundeskanzler Sinowaz gibt ja dort seine wirtschaftspolitische Erklärung ab.
Diese Rede hat gerade erst begonnen.
Die Kulturredaktion berichtet über eine Veranstaltung der Gesellschaft für Literatur, Thema das slowenische Wort in Kärnten.
Und dann gibt es auch noch zwei Auslandsbeiträge.
Wir berichten über schwerwiegende Probleme, die die Briten mit der nuklearen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield haben.
Und Raimund Löw hat mit dem sowjetischen Dissidenten Anatoly Staranski gesprochen.
Ja und mit dem letzten Stichwort geht's gleich weiter.
Ein Name, Anatoly Staransky.
Vor zehn Tagen noch war er ein rechtloser Häftling in einem anonymen Straflager bei Sibirien.
Anfang vergangener Woche wurde er in spektakulärer Weise auf der Klinikerbrücke in Berlin ausgetauscht und wenige Stunden später in triumphaler Weise auf dem Flughafen von Tel Aviv empfange.
Anatoly Staransky, während Jahren der bekannteste politische Häftling in der Sowjetunion und einer der prominentesten Sprecher der Emigrationsbewegung sowjetischer Juden nach Israel.
Der 38-jährige Staranski hat in Israel den Namen Nathan angenommen, hat neun Jahre Gefängnis und Lagerhaft hinter sich.
Die erste Woche in Freiheit verbrachte er in Jerusalem bei seiner Frau Avital.
Raimond Löw hat ihn telefonisch in der israelischen Hauptstadt erreicht und mit ihm über die Bedeutung seiner Freilassung und die Lebensbedingungen im Archipel Gulag, Barihante Breshnev und Gorbatschow gesprochen.
Hier der Bericht von Raimond Löw.
Vor neun Jahren waren Verhaftung und Verurteilung von Anatoly Scharansky als Signal in Richtung USA gedacht gewesen.
Es kündigte sich die bevorstehende Eiszeit in den Ost-West-Beziehungen an.
Nun ist Scharansky frei.
Lässt das die Hoffnung zu, dass unter Gorbatschow die Praxis des Dissidentenaustausches Schule machen könnte?
Ist eine Verbesserung der Emigrationsmöglichkeiten für sowjetische Juden zu erwarten?
Scharansky selbst bleibt skeptisch.
Ich will hoffen,
Ich möchte es hoffen, aber gleichzeitig bin ich beunruhigt, denn es gibt Präzedenzfälle aus der Vergangenheit, bei denen solche erfreuliche Anzeichen von Repressionsmaßnahmen gegen jene begleitet waren, die dadurch ermutigt worden sind.
Gerade vor wenigen Minuten habe ich erfahren, dass Josef Begun, ein Mithäftling in genau dem gefangenen Lager bei Perm, aus dem ich komme, von neuem in einen Hungerstreik getreten ist.
Er muss sich auf diese Weise gegen eine Zunahme der Repressionsmaßnahmen gegen ihn wehren.
Trotzdem möchte ich hoffen, so Anatoly Scharansky, dass die neuen Anzeichen in der sowjetischen Politik gemeinsam mit der sehr rationalen Politik des Herrn Reagan ihre Wirkung zeigen werden.
und zu einer echten und neuen Entspannung führen werden.
Josef Begun, der also nach dem Bericht von Anatoly Scharansky gegenwärtig im Hungerstreik steht, ist einer der in der Sowjetunion zahlreichen sogenannten Refusniks.
Das sind jüdische Sowjetbürger, denen die Behörden die Ausreise nach Israel verweigern und die infolge ihres Emigrationsantrages mit zahlreichen Schikanen rechnen müssen.
Auf Antisemitismus ist Stransky in der Gefängnishaft nur bei den Agenten des KGB gestoßen.
Die Beziehungen zu Dissidenten der verschiedensten Nationalität bezeichnete er als gut und solidarisch.
Und das, obwohl die Lagerverwaltung immer wieder versucht, nationale Gegensätze zu schüren.
I can tell you that my relations with all types of dissidents in the camp, Christians,
Ich kann Ihnen erzählen, dass meine Beziehungen mit jeder Art von Dissidenten im Lager sehr konstruktiv waren.
Mit Christen, Protestanten, Letten, Esten, Litauern, Armeniern, Georgiern und Mitgliedern von Helsinki-Gruppen aus den verschiedensten Republiken.
Was die anderen Mitglieder der Moskauer Helsinki Gruppe betrifft, so weiß ich, dass die Lage von Yuri Orlov in der Verbannung sehr hart ist.
Viktor Nekipelov, ebenfalls Mitglied unserer Gruppe, ist in dem Lager inhaftiert, in dem ich war, bevor ich nach Berlin gebracht wurde.
Seine Situation ist sehr schlecht, denn er ist über 50 und krank.
Bei meiner Abfahrt befand er sich schon während langer Zeit in der Strafzelle.
Wie weit ist man nach vielen Jahren Lagerhaft über die Vorgänge in der Welt informiert?
Wissen die Häftlinge über Solidaritätsaktionen mit ihnen?
Nach Aussage von Scharansky hat sich die Situation seit dem Machtantritt Gorbatschows ein wenig verbessert.
Nur ganz selten erfuhren wir etwas, und zwar seitdem es unter Gorbatschow in den Zeitungen Hinweise auf westliche Bemühungen in der Menschenrechtsfrage gibt.
Als Gorbatschow anlässlich des Besuches in Paris von westlichen Journalisten bei seiner großen Pressekonferenz mit Mitterrand über Menschenrechtsprobleme befragt wurde, da druckten die sowjetischen Medien diese Fragen ab.
Da erfuhren wir das erste Mal seit vielen Jahren, dass man sich in der Welt um uns kümmert.
Pläne, sich in Israel parteipolitisch zu engagieren, dementiert Szalanski.
Das Engagement seiner Frau Avital in den Reihen einer rechtsgerichteten religiösen Partei hatte zu derartigen Spekulationen Anlass gegeben.
Aus der Sowjetunion her sei er nur an eine Partei gewohnt und die politische Meinungsvielfalt in Israel sei für ihn noch schwer zu durchschauen.
Die einzige Partei, der er sicherlich nicht beitreten werde, sei die Moskautreue Kommunistische Partei.
Wie sehen die Pläne Szczeranskis für die Zukunft aus?
Zuallererst brauche ich etwas Erholung, meint der zu einem Medienstar gewordene Ex-Häftling.
Und wenn ihn die Journalisten nicht in Ruhe lassen, dann werde er sie sich eben selber nehmen.
Szczeranskis Wunsch ist es, das normale Leben eines israelischen Bürgers zu führen.
Die einzigartige Erfahrung, die er und seine Frau Avital gemacht haben, möchten sie verwerten, um auch anderen sowjetischen Juden zur Emigration zu helfen.
Mit Anatoly Staransky hat mein Kollege Raymond Löw gesprochen.
Die britische Anlage zur Wiederaufbereitung von Kernbrennstoff in Sellafield an der Irischen See ist wieder einmal ein Diskussionsthema.
Nicht nur in Großbritannien selbst, sondern über die Landesgrenzen hinaus.
Wieder einmal ist nämlich durch eine Panne Radioaktivität ausgetreten.
Und wie in allen bisherigen Fällen wurde von den Behörden versichert, dass alles in Ordnung sei und keine Gefahr für Mensch und Umwelt bestanden habe.
Bereits vor zwei Wochen wurden elf Arbeiter durch radioaktives Gas verseucht.
Einer musste sogar versetzt werden, weil er bei diesem Zwischenfall die gesamte zulässige Jahresdosis an Radioaktivität abbekommen hatte.
Über den neuesten Störfall in Sellafield berichtet Gundoma Eibäcker.
Zum dritten Mal innerhalb eines Monats gab es gestern in Sellafield, der Atomwiederaufbereitungsanlage Großbritanniens, Strahlungsalarm.
Rund 1000 Liter radioaktiv verseuchten Wasser flossen aus einem gebrochenen Leitungsrohr aus, ehe der vermutlich durch die Kälte verursachte Leitungsriss geschlossen werden konnte.
Die Betriebsfeuerwehr pumpte das Wasser in die Leitungen zurück.
Erste Untersuchungen zeigen, dass für die Arbeiter in der Nähe des Lecks nur geringe Verseuchungsgefahr bestand, heißt es in einem offiziellen Kommunikät der Betriebsgesellschaft.
Ähnlich hatte es vor 14 Tagen geheißen, als Plutoniumnitrat aus einer Leitung entwichen war.
Nachträgliche Untersuchungen stellten dann allerdings fest, dass mindestens elf Arbeiter einer Überdosis an Strahlen ausgesetzt worden waren.
Am 23.
Jänner wurde eine halbe Tonne in Flüssigkeit gelöstes Uranium in die irische See ausgestoßen.
Auch daran trug ein Gebrechen in der Anlage die Schuld.
Umweltschützer verlangen nun, dass die Atomwiederaufbereitungsanlage in Cumbria im Nordwesten Englands zumindest so lange stillgelegt werde, bis eine Regierungskommission die Sicherheitsbedingungen überprüft hat.
Die Gesellschaft wehrt sich dagegen.
Sie argumentiert, dass gerade die Strahlungsalarme der letzten Zeit gezeigt hätten, wie sicher die Anlage funktioniere.
Bereits beim kleinsten Austritt radioaktiver Strahlung, bei einer Dosis, die noch als ungefährlich gelten müsse, sei das Alarmsystem in Betrieb gesetzt worden.
Bereits im vergangenen Jahr hatte eine Regierungskommission festgestellt, dass es keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass die erhöhte Zahl an Leukämie-Erkrankungen in der Umgebung des Werkes auf radioaktive Strahlung zurückzuführen sei, die durch den Wiederaufbereitungsprozess und die Lagerung der Atomstäbe entstehe.
Während die Behörden Großbritanniens noch volles Vertrauen in die Sicherheit der Atomwiederaufbereitungsanlage Sellafield zu haben scheinen, ist dieses Vertrauen in Irland gesunken.
Die irische Küste liegt gegenüber Sellafield.
Radioaktives Material, das in die irische See ausgestoßen wird, kann die Küste verseuchen.
Der irische Premierminister Dr. Fitzgerald wird heute bei seiner Routinebesprechung mit Premierministerin Thatcher in Downing Street auf die Besorgnis der irischen Regierung und des irischen Parlaments aufmerksam machen.
Das europäische Parlament in Straßburg wird sich ebenfalls mit Sellafield befassen.
Die irische Regierung wird den EG-Ministerrat ersuchen, eine Kommission zur Überprüfung Sellafields einzusetzen.
Im Gegensatz zur Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield ist es bei den 23 britischen Atomkraftwerken, das älteste ist 30 Jahre in Betrieb, noch nie zu Zwischenfällen gekommen.
Aus London hat Gundamar Eibäcker berichtet.
Es ist 12.42 Uhr, drei Minuten vor dreiviertel eins.
Wir schalten im Verlauf dieses Mittagsjournals noch einmal ins Parlament.
Ich habe es Ihnen ja angekündigt, ziehen aber vor der Hand einen Kulturbeitrag vor, damit meine Kollegen noch ein bisschen mehr Zeit zum Arbeiten haben.
Das slowenische Wort in Kärnten lautet der Titel eines umfangreichen Sammelbandes, der kürzlich im österreichischen Bundesverlag erschienen ist.
Versammelt werden hier erstmals Gedichte und Erzählungen Kärntner slowenischer Autoren von den frühesten Zeugnissen im Mittelalter bis hin in die Gegenwart.
Waren bis vor wenigen Jahren dem deutschsprachigen Publikum meist nur zwei der slowenischen Autoren und das durch Übersetzungen von Peter Handke geläufig, nämlich Florian Lippusch und Gustav Janusz, so liegt hier erstmals ein repräsentativer Querschnitt durch diese Literatur vor.
Zu den Besonderheiten des Buches zählt auch, dass sämtliche Texte zweisprachig wiedergegeben sind.
Anlässlich der Präsentation des Bandes in der Gesellschaft für Literatur heute Abend hat Rüdiger Wischenbart den folgenden Beitrag über die kulturelle Situation der Kärntner Slowenen gestaltet.
Die Existenzbedingungen einer Minderheit, die vom Assimilationsdruck bedroht ist.
Die Suche nach einer Identität, die sich gerade in der Literatur ausdrückt.
Das sind die Themen der Gedichte und Erzählungen in dem Band »Das slowenische Wort« in Kärnten.
Die Rede ist immer wieder vom Erlebnis der Fremdheit im eigenen Land, von Grenzen, von der Angst, zum Schweigen verurteilt zu sein.
Das Interesse für die Kultur solcher Minderheiten zeigt sich seit einiger Zeit ganz allgemein in verstärktem Maß.
Eine Tendenz, die der Direktor des Slowenischen Gymnasiums in Klagenfurt und Mitherausgeber des Literarischen Sammelbandes Reginald Vospanik in ganz Europa feststellt.
Dass mehr über slowenische Literatur geschrieben wird, hängt glaube ich damit zusammen, dass
Verständnis für Minderheiten, gesamteuropäisch im Wachstum begriffen ist, dass man überhaupt versucht, im Rahmen einer gesamteuropäischen Renaissance, würde ich das fast sagen, für Minderheitenfragen, auch die Frage der Kern-Slowenen, mehr in den Mittelpunkt zu rücken, als dies bisher der Fall war.
Aber auch die kulturellen Initiativen der Kärntner Slowenen selbst haben seit den frühen 70er Jahren deutlich zugenommen.
Wurde ihre Literatur früher fast ausschließlich in Ljubljana und in Maribor verlegt, so konnte sich nun in Klagenfurt ein neuer slowenischer Verlag mit einem slowenisch- wie auch einem deutschsprachigen Programm etablieren.
Die Literatur findet auf beiden Seiten der Grenze mehr und mehr Anerkennung und hat in Kärnten wie auch in Slowenien nicht zuletzt an kulturpolitischem Gewicht gewonnen.
Reginald Wospanik?
Ich glaube, dass natürlich das Interesse an der Literatur auch unter den Kärnten Slowenien in dem Maße steigt, als sich diese Literatur bereit ist, auch gesellschaftspolitisch oder überhaupt allgemeinpolitisch zu engagieren.
Die Literatur etwa bis in die 60er, in die frühen 60er Jahre, die Nachkriegsliteratur war ja eher eine gemütvolle, bellettristische, im besten Sinn des Wortes, für das Volk geschrieben und erst mit der Kulturzeitschrift Mladié.
ist dann eigentlich eine engagierte Literatur auf den Plan getreten und dadurch natürlich auch das Interesse an dieser Literatur vor allem unter den jungen Leuten und in intellektuellen Kreisen gestiegen.
Der Band Das Slowenische Wort in Kärnten dokumentiert nun genau diesen umfassenden Wandel in der Literatur der Kärntner Slowenen.
Auch darin lasse sich ein verändertes Selbstbewusstsein der Minderheit ablesen, meint zum Beispiel der Lyriker Gustav Janusz, dessen Gedichte in Jugoslawien und in der Bundesrepublik Deutschland mit renommierten Preisen ausgezeichnet wurden.
In dieser Zeitschrift haben wir versucht, unsere Identität
mit einer Sprache, die wir zu Hause zwar im Dialekt gesprochen haben, zu umreißen, später aber diese Sprache bewusst dazugelernt haben und auch versucht haben, in dieser Sprache zu schreiben.
Und dadurch ist wahrscheinlich, hat sich das Selbstbewusstsein gestärkt,
obwohl, wie wir wissen, die Slowenen nie selbstbewusst waren.
Trotz aller kulturellen Initiativen sehen besonders die jüngeren kärntner slowenischen Autoren die Situation der Minderheit nicht nur unter optimistischen Vorzeichen.
Den Ausschlag geben dabei nur zum Teil immer wiederkehrende deutschnationale Vorstöße in der Minderheitenpolitik, erklärt der Klagenfurter Autor Janko Ferg.
Es gibt ja heute noch viele Mankos.
Das slowenische Gymnasium allein kann ja
nicht alles aufwiegen.
Es ist ja so, dass wir doch in einem deutschsprachigen Umfeld leben.
Es gibt ja kaum slowenische Zeitungen.
Eine Tageszeitung gibt es bis heute nicht.
Ein slowenischsprachiges Fernsehprogramm gibt es nicht.
Das heißt, die Medien, die auf uns einwirken, sind ja in einem sehr hohen Maß nicht slowenisch.
Um jetzt wirklich in der slowenischen Sprache leben zu können und um slowenische Literatur zu machen, müsste eigentlich auch das soziale Umfeld dem entsprechen.
Mehr zur Situation der slowenischen Literatur gibt es bei der Präsentation des Bandes »Das slowenische Wort in Kärnten« heute Abend in der österreichischen Gesellschaft für Literatur in Wien zu hören, mit Lesungen von Maja Hadalab, Florian Lippusch und Gustav Janosch.
Ein Beitrag von Rüdiger Wischenbart war das.
Und wir schalten jetzt, zwei Minuten nach dreiviertel eins, zwölf vor siebenundvierzig, noch einmal ins Parlament.
Ich habe es Ihnen angekündigt, dass wir noch während dieser Sendung über die Erklärung berichten werden, die Bundeskanzler Sinowaz vor dem Plenum des Nationalrats über die Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik der Regierung abgibt.
Eine Rede, die erst vor kurzem begonnen hat.
Fast 206.000 Arbeitslose bei einer Konjunkturlage, die paradoxerweise gar nicht so schlecht ist.
Das ist der Hintergrund vor dieser wirtschaftspolitischen Erklärung.
Ehe der Bundeskanzler aber noch ans Rednerpult gegangen ist, hat die neue zweite Nationalratspräsidentin noch das Wort ergriffen.
Marga Hubinek, die erste Frau im Nationalratspräsidium.
Wir schalten wie gesagt jetzt ins Parlament.
Roland Adrovice wird berichten.
Vor circa 20 Minuten hat Präsident Anton Peña das Ergebnis der Wahl zum zweiten Nationalratspräsidenten verkündet.
171 Stimmen sind abgegeben worden, 16 davon waren ungültig, somit 155 gültig.
Es hätte 78 Stimmen bedurft, um Frau Hubinek zur ersten Frau im Präsidium des Nationalrats zu wählen.
107 Stimmen sind auf sie entfallen, 48 auf andere Mandatare.
Und Präsident Peña sagte dann weiter,
Die Frau Abgeordnete Dr. Marga Hubenek ist somit zum zweiten Präsidenten gewählt.
Ich frage Sie, ob Sie die Wahl annimmt.
Ich nehme die Wahl an.
Ich gratuliere der neu gewählten Frau Präsidentin zu ihrer Wahl.
Mit ihr tritt zum ersten Mal eine Frau in das Präsidium des Nationalrates ein,
Der Bundesrat war uns ja in dieser Hinsicht bereits voraus.
Wie bei jeder Wahl eines Präsidenten ersuche ich Sie alle, sehr geehrte Damen und Herren, Frau Präsidentin Dr. Marga Rubenleck, in gleicher Weise zu unterstützen, wie Sie es bisher allen Präsidenten gegenüber getan haben.
Die neu gewählte Frau Präsidentin möchte ihre Worte an uns richten.
Ich erteile ihr das Wort, bitte.
Sehr geehrter Herr Präsident!
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich möchte mich nicht nur für das Vertrauen bedanken, das Sie mir durch diese Wahl ausgesprochen haben, sondern ich möchte Ihnen auch sagen, dass ich diese Wahl als eine Anerkennung empfinde, nicht nur für meine parlamentarische Tätigkeit, sondern eine Anerkennung für die parlamentarische Arbeit der Frauen in diesem Hause, und zwar der Frauen aus allen politischen Lagern.
Und ich glaube, diesen Dank sollte ich heute
hier anbringen.
Und vielleicht ist es ein kleiner Schritt auf dem tornenreichen Weg zu einer besseren Vertretung der Frauen.
Das sagt also Herr Marko Hubinek.
Nun zur Erklärung des Bundeskanzlers zur Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigungspolitik.
Es sind stets die runden Zahlen mit Symbolcharakter, die die Öffentlichkeit besonders erschrecken.
Die Tatsache, dass in Jena die Zahl der Arbeitslosen mit 206.000 zum ersten Mal seit 1959 wieder die magische 200.000er-Grenze überschritten hatte, was einer Arbeitslosenrate von 7,1% entsprach, ließ den viel zitierten Begriff der Insel der Seligen wohl endgültig zur Mär werden.
Von Seiten der Bundesregierung wurde zwar betont, dass sie im Vergleich zu 1959 derzeit um 400.000 Menschen mehr in Österreich Beschäftigung haben, man ist sich jedoch des Ernstes der Lage bewusst.
Öffentliche Bauvorhaben sollen vorgezogen werden, um die dramatische Situation in der Bauwirtschaft zu verbessern, dazu nur eine Zahl, fast 30% der Arbeitslosen stammen aus dem Baugewerbe.
Die Erklärung von Bundeskanzler Fred Sinowatz zur Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigungspolitik hat vor voller Regierungsbank übrigens erst vor kurzem begonnen.
Der Regierungschef wird sich laut vorliegenden Manuskript erst im zweiten Teil seiner Rede mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt befassen.
Der Kanzler ist demnach insgesamt optimistisch, dass die gute Konjunktur weiterhin anhalten und sich somit die Zahl der Arbeitslosen leicht verringern wird.
Gleichzeitig räumt er jedoch ein, dass eine gezielte Strategie der Arbeitszeitverkürzung notwendig sein werde.
Man werde auch über andere Formen kürzerer Arbeitszeit reden müssen.
Die Tür in Richtung Teilzeitarbeit bzw.
flexible Arbeitszeiten scheint also aufgestoßen.
Die Erklärung des Bundeskanzlers betrifft außerdem zwei weitere Sorgenkinder des heimischen Wirtschaftslebens, und zwar die verstaatlichte Industrie und die Landwirtschaft.
Sinowat sagte einleitend, vor allem die Riesenverluste der Voest seien Anlass zu großer Sorge, dennoch sei es absurd, den Staatsnotstand auszurufen.
Diese zweifellos bedauerliche Entwicklung in der Voest stelle aber auch die Chance für einen Neubeginn, für eine Totalreform der verstaatlichten Industrie dar, meinte der Kanzler und sagte dann weiter,
Die Bundesregierung hat heute dem Nationalrat die Vorlage des neuen ÖAG-Gesetzes übermittelt, dessen Kernstücke die Zerschlagung des Parteienproporzes sowie die Neugestaltung der ÖAG sind.
der ÖAG, die zu einer echten Konzernholding nach internationalem Vorbild ausgebaut werden soll.
Die Stärkung des zuständigen Ministers als Eigentümervertreter bei der Nominierung der Aufsichtsratsmitglieder der ÖAG und der damit verbundenen Beseitigung des Nominierungsrechts der Parteien kommt, meine Damen und Herren, deswegen eine zentrale Bedeutung zu, weil wir wollen,
dass sich in Zukunft keiner der bestellten Aufsichtsräte einer anderen Institution als dem Eigentümer der Republik Österreich verbunden fühlen darf.
Dass das neue IAG-Gesetz nicht zu einem neuen Proporzdenken führen wird, wie vielfach von der Opposition argumentiert worden ist, zeigt wohl die Bestellung des neuen Vorstandes der Voestalpine AG.
Gerade dieser neue Vorstand macht deutlich, welche Kriterien in Zukunft bei der Auswahl der IAG-Aufsichtsräte von der Bundesregierung
gelten werden.
Ausschließlich die fachliche Qualifikation und nicht die parteipolitische Zurechnung ist ausschlaggebend für die zukünftige Auswahl der Entscheidungsträger in der verstaatlichten Industrie.
Im weiteren Verlauf seiner Rede ging Sinowaz dann auf die Landwirtschaft ein, die ja derzeit einerseits von Überproduktion, andererseits von dramatischen Einkommensverlusten weiter Bauernkreise geprägt ist.
Der Kanzler appellierte an die Bauernvertreter, gemeinsam eine umfassende Strukturreform für die Landwirtschaft zu erarbeiten.
Abschließend noch einige Zitate aus dem vorliegenden Redetext.
Zum Schluss seiner Erklärung wird Sinowaz an die Medien und die Opposition appellieren, das Bild Österreichs nicht schlechter zu zeichnen, als es ist.
Wörtliches Zitat, oppositioneller Kampfgeist und mediales Sensationsbedürfnis müssten dort ihre Grenze finden, wo existenzielle Interessen des Staates, der österreichischen Wirtschaft und damit aller Österreicherinnen und Österreicher auf dem Spiel stehen.
Und dann noch in Abwandlung des legendären Papstspruchs von der Insel der Seligen, Österreich ist sicher keine Insel der Seligen, aber wie viele andere Länder wären selig, hätten sie unsere Probleme.
Soweit Ausschnitte bzw.
Ausblicke auf die Erklärung von Kanzler Sinowaz zur Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigungspolitik in Österreich.
An sie wird sich zweifellos eine lebhafte Debatte knüpfen, das garantieren schon die Namen der ersten beiden Oppositionsredner, und zwar der ÖVP-Wirtschaftsexperten Josef Taus und Robert Graf.
Genug aber davon in diesem Mittagsjournal, mehr in den Abendsendungen.
Nun aber zurück an Ilse Oberhofer.
Jan, ich kann diesen Hinweis von Roland Adrowitzer gleich ein bisschen präzisieren.
Wir werden zu Beginn des Abendschonals natürlich über die wirtschaftspolitische Erklärung des Bundeskanzlers berichten, kurz auch über die Debatte darüber, dann aber auch ausführlich im Journal Panorama ab 18.30 Uhr Programm Österreich 1, Debatte über die wirtschaftspolitische Erklärung des Bundeskanzlers.
Fünf Minuten vor 13 Uhr ist es jetzt noch einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen in Kurzform.
Österreich.
Die Inflationsrate betrug im Jänner 2,9 Prozent.
Im Dezember lag der entsprechende Wert bei 2,8 Prozent.
Die Entwicklung ist vor allem auf die Teuerung bei Saisonwaren und bei Pauschalreisen zurückzuführen.
Der Rückgang der Preise für Erdölprodukte wurde dadurch überkompensiert.
Finanzminister Franz Franitzki ist in diesem Zusammenhang optimistisch, dass die Inflationsrate für das ganze Jahr 1986 deutlich unter dem prognostizierten Wert von drei Prozent bleiben wird.
Freda Meisner-Blau hat in einem Brief an den SPÖ-Parteivorstand ihren Parteiaustritt erklärt.
Das Schreiben ist mehrere Seiten lang.
Ihr Austritt sei nicht das Ergebnis eines Gesinnungswandels.
Vielmehr sei sie in einen Gegensatz zur sozialistischen Partei gelangt, weil sie sich dem Gedankengut eines humanistischen Sozialismus verbunden fühle, argumentiert Meisner-Blau.
Am Schluss zitiert sie Hermann Hesse mit dem Satz, die politische Vernunft liege heute nicht mehr dort, wo die politische Macht sei.
Die österreichischen Bundesbahnen haben im vergangenen Jahr einen Verlust von 5,8 Milliarden Schilling hinnehmen müssen.
Als erfreulich wird seitens der ÖBB der Zuwachs im Güterverkehr bezeichnet.
Endgültige Zahlen über den Personenverkehr liegen noch nicht vor.
Bautenminister Heinrich Übleis nahm heute zur Zukunft des kombinierten Verkehrs Schiene-Straße Stellung.
Der Ressortschiff prognostizierte, dass das Straßenbaubudget spürbar entlastet, der Straßenverkehr im Allgemeinen besser abgewickelt und die Umweltbedingungen verbessert werden könnten.
Die Steigerung im Transportaufkommen beweise auch, dass der kombinierte Verkehr von Schiene und Straße immer mehr an Attraktivität gewinne, sagte Übleis.
Die Vöstalpine AG wird eine neue Kapitalzufuhr in Höhe von 3,5 Milliarden Schilling gehalten.
Der Aufsichtsrat der Verstaatlichten Dachgesellschaft, OIAG, soll in seiner heutigen Sitzung einen entsprechenden Beschluss fassen.
Die Arbeiterkammer hat die Situation der Lehrlinge in Österreich kritisiert.
Grundlage ist eine umfangreiche Studie, die auf einer Befragung der Lehrlinge fußt.
Es hat sich herausgestellt, dass die Lehrlinge viel zu viel ausbildungsfremde Tätigkeiten ausüben müssen.
Manchmal werden von einem Acht-Stunden-Tag nur zwei Stunden für die Ausbildung verwendet.
Summarisch kritisiert die Kammer, Lehrlinge würden auch heute vielfach nur als billige Arbeitskräfte angesehen.
USA.
Die philippinische Oppositionsführerin Corazon Aquino hat im amerikanischen Fernsehen den Anspruch auf das Präsidentenamt in ihrer Heimat bekräftigt.
Nur ihre Einsetzung als rechtlich gewählte Präsidentin anstelle von Ferdinand Marcos könne das philippinische Volk zufriedenstellen, sagte Corazon Aquino.
Aus Manila wurde bekannt, dass General Fabian Faire sein Amt als Armeechef weiterhin ausübt, obwohl Stadtchef Marcos von einem Rücktritt wertgesprochen hat.
Haiti.
Der Besitz von Ex-Diktator Jean-Claude Duvalier ist nach Angaben der Regierungskunta in Port-au-Prince beschlagnahmt und verstaatlicht worden.
Frankreich setzt unterdessen die Suche nach einem Asylland für Duvalier fort.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Präsident der DDR-Volkskammer, Horst Sindermann, ist heute in Begleitung von sechs Abgeordneten der Volkskammer zu einem offiziellen Besuch in Bonn eingetroffen.
Sindermann ist der bisher ranghöchste Besucher aus der DDR.
Für den Nachmittag ist ein erstes Gespräch mit Bundeskanzler Helmut Kohl vorgesehen.
Und jetzt die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Westen Schneefall, sonst verbreitet Hochnebel und Neseln.
Innerhalb Wien einzelne Auflockerungen.
Nachmittagstemperaturen minus zwei bis plus vier Grad.
Und das war wieder ein Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Ilse Oberhofer hat sie durch die Sendung geführt.
Im Namen von Redaktion und Technik verabschiede ich mich.