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KI-generiertes Transkript
Das war's.
Guten Tag meine Damen und Herren zu einer Stunde Mittagsinformation des aktuellen Dienstes im Mittagschanal.
Am Mikrofon begrüßt Sie Reinhold Henke und Betreuerin im Regieraum ist heute die Ilse Vögel.
Und darüber wollen wir in der nächsten Stunde berichten.
An der österreichisch-ungarischen Grenze bei Klingenbach kam es heute früh zu einem schweren Grenzzwischenfall.
Ein LKW versuchte ja den Zollschranken zu durchbrechen.
Unser Reporter in Klingenbach wird nähere Einzelheiten schildern.
Die Grundzüge des neuen Budgets legte vor einer Stunde etwa Finanzminister Hannes Androsch in einer Pressekonferenz dar.
Der Österreichische Wirtschaftsbund und die Freiheitliche Partei schließlich befassen sich getrennt natürlich mit der Fragestellung, welche Chancen die sogenannten Grünen
in den 80er Jahren haben.
Herbert Huter meldet sich aus Afflenz in der Steiermark, wo heute die erste österreichische Satellitenbodenstation in Betrieb genommen wird.
Sie ist eine wichtige Einrichtung für den Ausbau des transkontinentalen Selbst-WL-Fernverkehrs.
Wir berichten aus Brüssel von der Einigung der EG-Außenminister über die britischen Beitragsleistungen.
Die Diskussion, und Sie wissen ja, um diesen britischen Beitrag hat die EG ja in eine ernste Krise getrieben.
Im Kulturteil geben wir eine Vorschau auf die Biennale in Venedig und berichten über das Schauspiel Meister und Margarita im Grazer Schauspielhaus.
Aber wie immer kommen zu Beginn die Nachrichten.
Der Chef vom Dienst ist heute eine Chefin vom Dienst und zwar Elisabeth Manners und der Sprecher eine Sprecherin Melita Czapka.
Österreich.
Am Grenzübergang Klingenbach zwischen Österreich und Ungarn hat sich heute früh ein schwerer Zwischenfall ereignet.
Ein LKW, ein Sattelschlepper mit türkischem Kennzeichen, durchbrach kurz vor 6 Uhr die Zollschranken.
Österreichische Zollbeamte hörten daraufhin Schüsse, einen lauten Krach und sahen eine riesige Staubwolke.
Das Fahrzeug lag schwer beschädigt, zum Teil auf ungarischem und zum Teil auf österreichischem Gebiet.
Das Führerhaus, Einschüsse sind darauf deutlich zu erkennen, war abgerissen.
Augenzeuge des Zwischenfalls war ein deutsches Ehepaar, das nach Ungarn einreisen wollte.
Demnach waren in dem LKW drei junge Männer, von denen einer verletzt auf österreichischem Territorium liegen blieb.
Die beiden anderen liefen aus bisher ungeklärter Ursache auf die ungarische Seite zurück.
Der Verletzte wurde in das Krankenhaus Eisenstadt eingeliefert, ist derzeit aber noch nicht ansprechbar.
Der Grenzübergang ist nach Stunden für Personenkraftwagen wieder unbehindert passierbar.
Das Außenministerium in Wien hat die Einberufung der österreichisch-ungarischen Grenzkommission beantragt, um den Vorfall zu klären.
Die Kommission muss innerhalb von 24 Stunden einen Bericht vorlegen.
Der Obmann des ÖVP-Bauernbundes, Roland Minkowitsch, will im Herbst nicht mehr für eine weitere Funktionsperiode im Bauernbund kandidieren.
Minkowitsch leitet den ÖVP-Bauernbund seit zehn Jahren.
In einem Interview im Morgenjournal erklärte Minkowitsch, sein Entschluss dürfe nicht als Resignation verstanden werden.
Er sehe nun für die Zukunft die Möglichkeit, über Dinge in seiner Partei sprechen zu können, die er bisher mit Rücksicht auf sein Amt nicht äußern konnte.
In Dornbirn ist heute eine zweitägige Konferenz der Landesparteisekretäre und Generalsekretäre der Teilorganisationen der österreichischen Volkspartei zu Ende gegangen.
Nach Abschluss der Beratungen forderten die Parteifunktionäre die Bundesregierung auf, bei der Budgetklausur am kommenden Montag für eine Steueranpassung mit 1.
Jänner 1981 einzutreten.
Die Milderung der Steuerprogression ist nach Ansicht der ÖVP aus politischen und sozialen Gründen notwendig, weil von der derzeitigen Progression vor allem kinderreiche Familien und Pensionisten mit geringem Einkommen am schwersten betroffen sind.
Anlässlich der Eröffnung der Bürgermeisterkonferenz am 21.
Juni in Innsbruck wird die ÖVP eine bundesweite Aktion Gute Nachbarschaft durchführen.
Damit soll die Nachbarschaftsgesinnung und die Partnerschaft selbstständiger Menschen in Österreich gefördert werden.
Verkehrsminister Lausecker hat heute in Afflenz in der Steiermark die erste Satellitenbodenstation der österreichischen Post ihrer Bestimmung übergeben.
Über die sogenannte Antenne 1, die erste von vier geplanten Antennen, werden Telefongespräche von und nach Kanada, den USA und Argentinien abgewickelt werden.
In seiner Eröffnungsrede sprach Verkehrsminister Lausecker von einem neuen Nachrichtenweg Österreichs zur Welt.
Israel Bundeskanzler Kreisky erhofft sich von einem Regierungswechsel in Israel eine grundlegende Verbesserung des politischen Klimas im Nahen Osten.
In einem heute von der Zeitung Jerusalem Post veröffentlichten Interview meint Kreisky wörtlich, eine Ablösung des Kabinetts von Ministerpräsident Begin werde seiner Ansicht nach im Nahen Osten die Situation innerhalb kürzester Zeit und in kaum vorstellbarem Maße verändern.
Die politische Philosophie Beginns bezeichnet Kreisky in dem Interview als Hindernis für jegliche Annäherung, die zu Verhandlungen mit den Palästinensern führen könnte.
Der Bundeskanzler äußert die Überzeugung, dass für den Fall einer Rückkehr der Arbeiterpartei an die Macht es sogar möglich wäre, die PLO zu einem Verzicht auf Terroranschläge als Vorbedingung für Verhandlungen zu bewegen.
VATIKAN Papst Johannes Paul II.
reist heute zu einem viertägigen Frankreich-Besuch nach Paris.
Höhepunkt seiner sechsten Auslandsreise seit Beginn seines Pontifikats vor 19 Monaten wird ein feierliches Hochamt auf dem Flughafen Le Bourget sein, zu dem mehr als eine Million Menschen erwartet werden.
Von den 52 Millionen Franzosen bekennen sich 86 Prozent zum Katholizismus, jedoch nur ein Bruchteil von ihnen gilt als praktizierende Katholiken.
Ein weiteres Problem der Kirche Frankreichs ist der große Priestermangel.
Europäische Gemeinschaft Der Streit über die britischen Beitragszahlungen zum gemeinsamen Markt ist beigelegt.
Nach 16-stündigen Beratungen einigten sich die Außenminister der Neuner Gemeinschaft in Brüssel, Großbritannien für heuer und das kommende Jahr eine Senkung seines Budgetbeitrags zuzugestehen.
Demnach wird Großbritannien mehr als 20 Milliarden Schilling seiner Zahlungen für 1980 zurückerstattet bekommen.
Im nächsten Jahr wird die britische Regierung um 24 Milliarden Schilling weniger zum gemeinsamen Budget beisteuern als ursprünglich vorgesehen.
Der Kompromiss über die Reduzierung der britischen Beitragszahlungen muss noch von den Regierungen der neun Mitgliedstaaten gebilligt werden.
Damit kann auch die gestern von den Agrarministern der Europäischen Gemeinschaft vereinbarte Erhöhung der Agrarpreise um 5 Prozent in Kraft treten.
Afghanistan.
Der Widerstand der Moslem-Rebellen gegen das von den Sowjets eingesetzte Regime Karmal in der Hauptstadt Kabul soll sich verstärkt haben.
Nach einem Bericht von Agence France Presse kam es in Kabul und anderen Städten Afghanistans zu Studentenrevolten.
Afghanische Widerstandsgruppen gaben an, dass dabei militärische Befehlsstellen, Panzer und Munitionslager in Brand gesteckt wurden.
Etwa zehn Kilometer außerhalb Kabuls soll ein sowjetischer Militärkonvoi in einen Hinterhalt geraten sein, wobei es angeblich auf Seiten der Sowjets große Verluste gab.
Nach Informationen des amerikanischen Außenministeriums sind bei Schülerdemonstrationen in Kabul mehr als 50 Menschen getötet worden.
Iran Das neue Parlament in Teheran wird sich erst Ende Juli mit dem weiteren Schicksal der amerikanischen Geiseln im Iran befassen.
Zwei Tage nach der konstituierenden Sitzung der iranischen Nationalversammlung erklärte Parlamentspräsident Sahabi, die Volksvertreter müssten sich vorerst mit wichtigeren Themen wie der Kabinettsbildung und dem Regierungsprogramm auseinandersetzen.
Schiedenführer Khomeini hat das Parlament als einzig befugtes Gremium deklariert, das über das Schicksal der amerikanischen Geiseln zu entscheiden hat.
Bundesrepublik Deutschland.
Zu einem Gespräch über die geplante Atommülldeponie in Gorleben im Bundesstaat Niedersachsen sind heute in Hannover Innenminister Baum und der Innenminister von Niedersachsen Möcklinghoff mit Kernkraftgegnern zusammengetroffen.
Die Politiker wollen eine freiwillige Räumung eines Bohrplatzes erreichen, durch dessen Besetzung die dritte Bohrung zur Erkundung der Bodenverhältnisse in Gorleben behindert wird.
Die Atomgegner verlangen dafür die Einstellung sämtlicher Tiefbohrungen und den Abzug der Polizeikräfte und Bundesgrenzschutzeinheiten.
Für den Fall einer gewaltsamen Räumung planen die Umweltschützer eine Sternfahrt nach Gorleben.
China
Im Volkspalast in Peking fand gestern eine Trauerfeier für den letzten chinesischen Kaiser Puyi statt, der während der sogenannten Kulturrevolution 1967 geschorben ist.
In Anwesenheit von etwa 300 Personen machte ein Vertreter des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, die Mao-Witwei-Chiang-King und deren Anhänger, bekannt als Viererbande, für den Tod Puyis verantwortlich.
Über die Art der Verfolgungen des letzten chinesischen Kaisers ist nichts bekannt.
Puyi war als Minderjähriger bis 1911 Kaiser.
Zu Beginn der 30er Jahre hatten ihn die Japaner nach der Eroberung der Manchurei als Kaiser des nunmehr Manchukuo genannten Landes eingesetzt.
Als Kriegsverbrecher verurteilt war Puyi nach dem Krieg an China ausgeliefert worden, wurde er aber später begnadigt.
Österreich Kriminalbeamten gelang gestern am Flughafen Wien-Schwechat neuerlich einen Schlag gegen den Rauschgifthandel.
Sie entdeckten bei einem 37-jährigen Sänger aus dem Kongo 15 Kilogramm Marihuana.
Der Mann hatte das Rauschgift teilweise im Futter seines Anzuges eingeklebt und in einer Tasche mit sich geführt.
Als Tarnung hatte er drei Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren bei sich.
Er gab an, diese Kinder zu deren Vater nach Paris bringen zu müssen, wurde aber beim Kauf des Tickets für einen Flug in die französische Hauptstadt festgenommen.
Das waren die Nachrichten und wie immer nach den Nachrichten der Wetterberichte und wie immer am Freitag ein ausführlicher Wetterbericht.
Und dazu begrüße ich nun Dr. Sabor von der Hohen Warte.
Grüße Gott, Herr Dr. Sabor.
Die Frage gleich, gestern gab es ja die Wettermeldungen, wo nach heute und am Samstag schon der große Tiefdruckeinbruch kommen sollte, aber wenn ich so zum Fenster rausschreie, merke ich noch nicht viel.
Hat man sich geirrt oder wie wird es tatsächlich werden?
Nun im Vergleich zu den Vortagen beginnt sich über Mitteleuropa die Großwetterlage doch umzugestalten.
Bis morgen bildet sich eine nordwestliche Höhenströmung aus, mit der doch etwas kühlere Luftmassen herangeführt werden.
Das bedeutet vor allem im Gebirge einen markanten Temperaturrückgang.
Fürs österreichische Bundesgebiet selbst müsste man fast unterteilen und zwar aufgrund dieser Nordwestströmung wird vor allem im Osten und im Süden Österreichs immer durchwegs freundliches Wetter dominieren, vor allem morgen, Samstag und auch am Sonntag.
Zwar wird es an den Nachmittagen einige Regenschauer kommen, insgesamt gesehen wird jedoch in diesen Regionen freundliches, jedoch nicht allzu warmes Wetter dominieren.
Im Westen und Norden dagegen müsste immer reichliche Bewölkung herrschen und es wird sicherlich wiederholt zu Niederschlägen kommen.
Die Temperaturen bleiben im Vergleich zu den Durchschnittswerten doch gedämpft und werden sicherlich nur 20 Grad örtlich überschreiten.
Also unterm Strich könnte man zusammenfassen, es ist alles drinnen, vom Schönwetter über Regenschau über Bewölkung und sogar
Nun, das würde ich nicht sagen.
Richtig schönes Wetter, vor allem warmes Wetter mit strahlend blauem Himmel könnte man hundertprozentig verneinern.
Jedoch der Süden Österreichs müsste unter Anführungszeichen Temperaturen vielleicht am Sonntag bis 22, 23 Grad bieten, sodass es einige Unentwegte geben wird, die bereits baden gehen können.
Apropos Temperaturen, die Messwerte von 12 Uhr liegen auch schon da, wenn Sie uns die bitte vermitteln würden.
Wien, wolkig 20°, Westwind 10 kmh.
Eisenstadt-Heiter, 20°, Ost 5.
Linz, stark bewölkt, 17°, West 15.
Salzburg, stark bewölkt, 14°, Nordwest 10.
Innsbruck, stark bewölkt, 16°, West 15.
Bregenz, bedeckt, Regen 10°, West 3.
Graz, wolkig 21°, Wind stille.
Und Klagenfurt, wolkig 15°, Südwind mit 3 kmh.
Danke, Herr Dr. Sabe und auf Wiederhören.
Und wir, meine Damen und Herren, kommen gleich zur Schlagmeldung der Nachrichten zurück, und zwar auf den Grenzzwischenfall beim Grenzübergang Klingenbach.
Dort hat sich ja heute früh ein schwerer Zwischenfall ereignet.
Ein Lkw, ein Sattelschlepper mit türkischem Kennzeichen durchbrach kurz vor 6 Uhr früh die Zollschranken.
Es gab Verletzte und einige sollen wieder zurück nach Ungarn gegangen sein.
Aber hören Sie näheres.
Wir schalten direkt nach Klingenbach zum Reporter Herbert Mansberger.
Was ist heute hier am Grenzübergang Klingenbach im Nordburgenland wirklich passiert?
Um 5.45 Uhr durchstieß ein Sattelschlepper mit türkischem Kennzeichen den Zollschranken aus Ungarn kommend.
Das Schwerfahrzeug kam in der Folge direkt an der österreichisch-ungarischen Grenze zum Stehen.
Das Führerhaus und der größte Teil des Anhängers befinden sich auf österreichischem Staatsgebiet.
Im Fahrzeug befanden sich drei Personen.
Zwei davon sind unter bisher ungeklärten Umständen nach Ungarn zurückgegangen oder zurückgelaufen.
Ein Dritter befindet sich im Krankenhaus Eisenstadt.
Wir waren im Krankenhaus Eisenstadt und sprachen zunächst mit dem behandelnden Arzt und dann mit dem Verletzten.
Welche Verletzungen hat der Patient?
Der Patient hat am Schädel mehrere Rissquetschwunden, teilweise mit Hautdefekten.
So ein zahlreicher Glassplitter drinnen und am ganzen Körper multiple Abschürfungen.
Gibt es Hinweise auf Schussverletzungen?
Keine auffälligen.
Wäre es möglich, dass er von einem Streifschuss, es hat so geheißen, ursprünglich getroffen worden ist?
Das lässt sich nicht mit Sicherheit ausschließen.
Wie haben Sie die Dinge gesehen, als Sie mit dem Wagen den Grenzschranken durchbrochen hatten?
Ich wollte deshalb flüchten, weil ich kein Freund des kommunistischen Regimes bin und wir einen internationalen Reisepass sehr schwer bekommen haben.
Warum wollten Ihre zwei Freunde, die mit Ihnen flüchten wollten, nach Österreich kommen?
Die wollten deswegen nach Österreich kommen, weil sie ebenfalls keine Freunde des kommunistischen Regimes waren und sie auch keine Ausreiseerlaubnisse bekommen haben.
Das war die Stellungnahme des ungarischen Verletzten, der sich derzeit im Eisenstädter Krankenhaus befindet.
Kurz nachdem der LKW den Schranken durchbrochen hatte, war Bezirksinspektor Johann Göltl am Unfallort.
Er schildert seine Eindrücke so.
Ich befand mich am Grenzzoll am Klingenbach, hörte einige Salmschüsse.
Daraufhin begab ich mich mit Bezirksinspektor Leikäpp und Revierinspektor Flasig am Amtsplatz.
Und daraufhin sahen wir einen Lkw, der bereits auf österreichischem Gebiet da quer stand.
Wir, Bezirksinspektor Leikäpp und ich,
eilten zum Unfallort, kam dort einen Verletzten feststellen, leisteten erste Hilfe, verständigten Rettung und Arzt und die anderen Dienststellen, die kurz darauf am Unfallort eintrafen.
Derzeit sind die Erhebungen noch im Gange.
Eine österreichisch-ungarische Grenzkommission wird zusammentreten.
Zur Frage, ob eine Grenzverletzung von ungarischer Seite vorliegt, sagt der Sicherheitsdirektor für das Burgenland, Hofrat Dr. Herbert Sauer.
Eine Grenzverletzung von ungarischer Seite können wir nach dem derzeitigen Erhebungsstand nun nicht eindeutig feststellen.
Bisher gibt es keinen Anhaltspunkt, dass ungarische Grenzorgane österreichisches Gebiet betreten haben oder dass Schüsse auf österreichisches Gebiet gelangt sind.
Es bleibt nur offen die Frage, wieso, wie wir aus Zeugenaussagen entnehmen konnten, zwei Personen, die sich nach unseren Feststellungen offenbar bereits auf österreichischem Gebiet befunden haben, sich auf ungarisches Gebiet zurückbegeben haben.
Schwierigkeiten bereitet die Bergung des Sattelschleppers, der quer noch immer jetzt über der Fahrbahn liegt.
Für den Lkw-Verkehr ist der Grenzübergang noch gesperrt.
Bei Sonnenkraftwagen können die Grenze bereits passieren.
Soviel zu diesem Grenzzwischenfall in Klingenbach im Nordburgenland.
Ich gebe zurück zum Funkhaus.
So weit der Bericht aus Klingenbach.
Der Grenzübergang selbst war ja Stunden noch blockiert, ist aber jetzt wieder seit einer halben Stunde etwa unbehindert passierbar.
12 Uhr und 17 Minuten ist es nun.
Zwei Pressekonferenzen beschäftigten sich heute in Wien mit der politischen Problematik der sogenannten Grünen.
Der Generalsekretär des ÖVP-Wirtschaftsbundes Schüssel und ÖVP-Wirtschaftsexperte Keiml gaben in einer Pressekonferenz eine Vorschau auf die heute in Baden bei Wien beginnende zweitägige 10.
Bundestagung des Management Clubs.
Es ist eine Vorfeldorganisation des Wirtschaftsbundes.
Diese Veranstaltung steht unter dem Motto, werden die 80er Jahre ein grünes Jahrzehnt?
In einer anderen Pressekonferenz kündigte der freiheitliche Parteiobmann Steger die Schaffung einer sogenannten grünen Plattform zur Unterstützung von Bürgerinitiativen an.
Mit einem zusammenfassenden Bericht über diese beiden Veranstaltungen meldet sich nun direkt Hans Langsteiner.
Das Phänomen der politischen Alternativbewegungen, mit einem griffigen Sammeltitel oft als Grüne bezeichnet, beschäftigt zunehmend etablierte Parteien und Organisationen.
Die SPÖ hat bereits nicht erst einmal versucht, ihre Diskussionsbereitschaft mit den Grünen zu signalisieren.
In Wien startet ÖVP-Landeschef Erhard Bussegg eine grüne Initiative nach der anderen und jetzt beschäftigt sich auch
der Wirtschaftsbund der ÖVP über seine Vorfeldorganisation Management Club zwei Tage lang mit der politisch plötzlich so umwarbenen Farbe.
Nach Art der Fernsehsendung Kreuzverhör sollen Politiker und Experten pro und kontra grüner Alternativen diskutieren.
Freilich, dass sich der Wirtschaftsflügel der Volkspartei die wachstumskritische Ideologie der Grünen kaum zu eigen machen dürfte, steht bereits heute vor Beginn der Debatte fest.
Wirtschaftsbund Generalsekretär und ÖVP-Abgeordneter Wolfgang Schüssel.
Wir können und dürfen keinen allgemeinen Wachstumsstopp verordnen, weil das ungeheure Probleme im Freiheitsraum, in der gesellschaftlichen Ordnung bewirken würde.
Und weil wahrscheinlich ohne dies eine Dämpfung des Wirtschaftswachstums von ganz alleine kommen wird, ohne dass man jetzt verordnungsmäßig sehr viel dazu tun muss.
Dennoch habe auch der Wirtschaftsbund schon oft Wachstumstendenzen kritisiert, erinnerte Schüssel.
Und zwar etwa das Wachstum der Inflation und der Staatsverschuldung.
Einig wisse man sich mit den Grünen vor allem im Wunsch nach Vermenschlichung aller Lebensbereiche.
Auf wirtschaftlichem Gebiet sei, so Management-Club-Vorsitzender und ÖVP-Wirtschaftssprecher Keiml, zur Erhaltung der Vollbeschäftigung auch in den nächsten zehn Jahren ein durchschnittliches Wachstum von vier Prozent im Jahr unabdingbar.
Für Keiml stehen die Grünen der sozialen Marktwirtschaft durchaus wohlwollend gegenüber.
Wir wollen bei dieser Tagung ausloten, ob nicht die sogenannten Grünen
in weiten Bereichen geradezu idealistische, ich würde es so sagen, idealistische Verfechter der sozialen Marktwirtschaft sind, wie ich oft genug aus fast Erstaunen möchte sagen, Gesprächen und Äußerungen mit solchen Vertretern der grünen Welle entnehmen konnte.
Schüssel lieferte dazu mögliche praktische Beispiele.
Es werden neue Formen unternehmerischer Betätigung entstehen.
All das sind ja zugleich auch neue Märkte, die für die Wirtschaft, gerade für die kleinen und mittelständischen Betriebe von großem Interesse sind.
Und insofern glaube ich, lege auch die vom
Wirtschaftsbund und von der Volkspartei in der Vergangenheit, in der jüngsten Vergangenheit stark forcierte Mittelstandspolitik genau auf der Linie, die hier angedeutet wurde.
In der Atomdiskussion sieht Schüssel keine neuen Akzente.
Wenn neue Fakten präsentiert werden sollten, werde sich der ÖVP-Parteivorstand mit dieser Frage beschäftigen.
Generell gelte freilich der Grundsatz, dass es keine Energiegewinnung ohne Risiken gebe.
Grünes und atomares auch bei der kleinen Oppositionspartei.
FPÖ-Parteichef Steger kündigte heute in einer Pressekonferenz an, eine grüne Plattform für alle der FPÖ wohlwollend gegenüberstehenden grünen Gruppierungen in Österreich schaffen zu wollen.
Die Freiheitliche Partei wolle diese Gruppen nicht inhalieren, sondern ihnen durch Beratung und Rechtsschutz zur Verwirklichung ihrer Anliegen verhelfen.
An der ablehnenden Haltung der FPÖ zu Zwentendorf habe sich durch den Obmannwechsel Götz Steger nichts geändert.
Doch habe die Freiheitliche Partei nun erstmals einen Obmann, der auch persönlich sehr stark gegen Zwentendorf sei, akzentuierte Steger.
Dennoch wolle die FPÖ das Anti-Atom-Volksbegehren der ÖVP-Katastrophenhelferin Schmitz nicht unterstützen.
da sie im darin vorgeschlagenen Umbau Zwentendorfs in ein kalorisches Kraftwerk ebenfalls Umweltgefahren sähe.
So weit das Wichtigste aus diesen beiden Veranstaltungen und damit zurück zum Studio des Mittagschannals.
Der Österreichische Wirtschaftsbund, eine ÖVP-Organisation und die Freiheitliche Partei, diese beiden beschäftigten sich heute mit der Frage, welche Chancen die Grünen in den 80er Jahren haben.
Das war ein Beitrag von Hans Langsteiner.
Die kommende Regierungsklausur steht, wie viele ihrer Vorgängerinnen, im Zeichen der Wirtschaftspolitik und diesmal natürlich der Wirtschaftspolitik in den 80er Jahren.
Als Vorbereitung dazu stellte heute Finanzminister Hannes Androsch eine Zusammenfassung von Wirtschaftsstudien, vornehmlich erarbeitet von Mitgliedern des Instituts für Wirtschaftsforschung, der Öffentlichkeit vor.
Ziel dieser Zusammenfassung ist ein Überblick über die wirtschaftspolitische, soziale und bevölkerungspolitische Situation Österreichs in den 80er Jahren.
Hans Adler, Erich Eichinger und Markus Sommersacher waren dabei, hörten sich das an und berichten nun direkt aus dem Presseclub Concordia.
Zunächst einmal also nur die wichtigsten Inhalte des Telefonbuchstarken Konvolutes, das den Journalisten hier übergeben wurde und das den Titel Ausblick auf die 80er Jahre trägt.
Es ist eine Zusammenfassung von Wirtschaftsprognosen über unter anderem die Bereiche Bevölkerungsentwicklung, Außenhandelsprobleme, Produktionsstrukturen der österreichischen Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und natürlich die Finanz- und Geldpolitik.
Im Kapitel Bevölkerung wird, wie schon bei etlichen anderen Gelegenheiten in den vergangenen Tagen, ein Rückgang der Bevölkerungszahl bis Ende der 80er Jahre und anschließend wieder eine leichte Zunahme bis zur Jahrtausendwende vorhergesagt.
Viel wichtiger aber die Feststellung, dass die Zahl der Erwerbstätigen noch weiter zunehmen wird, zumindest noch Anfang der 80er Jahre, während anschließend mit relativ gleichbleibenden Zahlen zu rechnen ist.
Kapitel 2 Außenhandel.
Keine Hoffnung auf eine wesentliche Besserung der Leistungsbilanz.
Die Energie wird so viel kosten, dass wir unsere Wirtschaftsbilanz im Laufe der 80er Jahre nicht ausgleichen können.
Aber abgesehen von diesem Faktum wird das Gleichgewicht des Außenhandels dann zu halten sein, wenn die österreichische Wirtschaft ein Wachstum von 3,5 Prozent im Durchschnitt einhalten kann.
Der Verfasser dieses Teiles der vorliegenden Arbeit, Dr. Jans Dankowski vom Institut für Wirtschaftsforschung, vermerkt abschließend in seinem Aufsatz als Schlussfolgerung zur Energiekostensituation, eine ausgeglichene oder gar aktive Leistungsbilanz zu erwarten, wäre kaum realistisch.
Sie sollte angesichts des zweifellos fortdauernden Leistungsbilanzdefizites der Industriestaaten gegenüber den OPEC-Ländern auch gar nicht angestrebt werden.
Gemeint ist damit,
Die OPEC-Staaten machen ihre Gewinne weltweit auf Kosten aller erdölimportierenden Länder.
Und wenn ein Staat versucht, seinen Anteil an der allgemeinen Schuld nicht auf sich zu nehmen, fordert er auf jeden Fall alle anderen, die dann ja seinen Anteil mit übernehmen müssen, zu quasi Racheaktionen herauf.
Damit könnte die Gefahr eines Handelskrieges heraufbeschworen werden.
Interessant aus dem Kapitel privater Konsum ist die Feststellung, dass in Zukunft die Freizeit nicht nur eine Rolle für den Fremdenverkehr und die Sportartikelindustrie spielen, sondern dass auch die Do-it-yourself-Bewegung neue Höhepunkte erfahren wird.
Das Wort Pfusch hat in diesem Kapitel seinen Platz, wird aber natürlich vermieden.
Tatsache ist,
dass der Selbstfertigungsbereich, der ja heute schon bis in die Elektronik hineinreicht, in Zukunft den Konsum in weiteren Bereichen bremsen wird.
Möbel vielleicht, teilweise Kunsthandwerk, manche Bereiche im Eigenheimbau.
Dort vor allem im Reparaturbereich hat auch der Pfusch seinen Platz in der Vorschau.
Auch das ist nicht neu.
Nicht zu vergessen die Hobbylandwirtschaft.
Auch sie bedeutet Selbstversorgung und damit Absatzverlust für Bauern, Lebensmittelindustrie und Handel.
Lob für die Industrie als Schrittmacher des Wirtschaftswachstums findet sich im Kapitel Produktion.
In Zukunft müsse aber, so der Inhalt dieses Kapitels, mit immer rascher werdenden Änderungen gerechnet werden, die die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen auf harte Proben stellen könnten.
Die politische Unsicherheit und die beschränkten Ölreserven in vielen OPEC-Ländern, die immerhin 68 Prozent der Welt Erdölvorräte besitzen, wird eine Umstellung von Erdöl auf andere Energieträger notwendig machen.
Die Entscheidungen darüber sind in diesem Jahr zähnfällig, wenn es zu keinen katastrophalen Auswirkungen gegen Ende des Jahrhunderts kommen soll.
Und schließlich jenes Kapitel, das zur kommenden Regierungsklausur überleitet.
Finanzen.
im Rückblick stichwortartig.
Die Ausgaben der öffentlichen Hand haben sich dem Titel nach kaum geändert, sie sind aber immer umfangreicher und teurer geworden, wobei seit 20 Jahren eine Dezentralisierung weg vom Bund als Zentralstelle und hin zu den Ländern und Gemeinden zu registrieren ist.
Die Folge, die Kosten des Bundes sind langsamer gestiegen als jene der übrigen Gebietskörperschaften.
Der Vermerk, dies sei in allen Staaten der OECD so, ist sicherlich nur ein schwacher Trost.
Ein Problem ist dagegen die Zersplitterung der Konjunkturpolitik.
Jeder tut, was er glaubt, ohne zu fragen, ob das mit den Vorstellungen der anderen zu vereinbaren ist.
Dessen ungeachtet aber haben Länder und Gemeinden nicht so viel aus dem Steuertopf dazu bekommen, wie ihnen an Ausgaben aufgehalst wurde.
Das wird voraussichtlich so weitergehen und damit zu einem ernsten Problem werden, wenn man nicht rechtzeitig eine Lösung sucht.
Die Lösung ergibt sich von selbst.
Der Bürger wird mehr zahlen müssen, wenn auch in dem Bericht davon gesprochen wird, dass der Widerstand gegen neue Steuerbelastungen von Mal zu Mal stärker wird, sodass man eines Tages vor der Alternative stehen könnte, entweder massive Proteste oder Einschränkung der öffentlichen Leistungen.
Die Zusammenfassung der 270-Seiten-Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes, Titel Überlegungen zu Entwicklungstendenzen der österreichischen Wirtschaft in den 80er Jahren, bot dann die Pressekonferenz, die seit einer Stunde, seit mehr als einer Stunde auf hohem ökonomischen Niveau abrollte und wie Sie vielleicht am Hintergrundgeräusch gehört haben, in diesen Minuten zu Ende gegangen ist.
Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstitutes Seidel, es gebe weltweit ein Sinken der Kapitalranditen.
Die Durchschnittseinkommen der Selbstständigen und der Unselbstständigen stiegen ungleich.
Selbstständige wanderten zu den Unselbstständigen ab.
Folge eine Polarisierung.
Es sei fraglich, ob damit Spielräume für die Lohnpolitik geschaffen werden.
Helmut Kramer vom Wirtschaftsforschungsinstitut zusammenfassend.
Ich kann mich auf stichwortartiges Zitieren beschränken.
Österreich sei jetzt am Ende eines historischen Aufholprozesses, agiere nicht mehr aus der Position des Nachzüglers heraus.
Es gebe eine relative Verteuerung der Arbeitskosten, die bereits höher als in Frankreich, in Italien und Großbritannien, aber noch niedriger als in der Bundesrepublik Deutschland sei.
Und weiter, es sei notwendig, den Aufwand für Entwicklung und Forschung zu steigern.
Und mindestens noch bis Mitte der 80er Jahre gebe es in Österreich tendenziell einen Überschuss an Arbeitskräften.
Und dann Thema Kernkraftwerk zwenden darf.
Dazu die Wirtschaftsforscher.
Vom rein ökonomischen Standpunkt sieht es tatsächlich so aus, dass natürlich die Probleme der Energieversorgung der Handelsbilanz sich mithilfe eines Kernkraftwerks
wesentlich erleichtern ließen.
Das ist also gar kein Zweifel und darüber gibt es keine Diskussion.
Etwas anderes, ich glaube es steht uns nicht zu, die Fragen der Sicherheit des Reaktors und der Lagerstätten zu beurteilen.
Das ist eine weitaus ökonomische Frage.
Schlussfolgerung aus all dem von Vizekanzlerfinanzminister Andrasz.
Es gehe im Grunde darum, den Finanzierungs- und Handlungsspielraum des Budgets zu verbreitern.
Andrasz wörtlich.
Das bedeutet, in dieser schwierigen Phase, etwa der Ölverteuerung und der Konsequenzen für die Außenwirtschaft, dass wir
große Anstrengungen unternehmen müssen, um die Stabilitätserfolge abzusichern, was ohnehin schon heißt, im heurigen Jahr eine höhere Teuerungsrate zu haben, als in den beiden vergangenen Jahren.
Die ersten vier Monate her waren es 5,5 Prozent.
Es wird Monate geben, wo vor dem Komma ein 6 zu finden ist.
Wir hoffen, im Jahresschnitt die 5,5 halten zu können, was ein großer Erfolg wäre.
Außenwirtschaftlich und zwar aus Konkurrenzgründen relativ, ist das noch immer eine günstige Position, wenn man die Zahlen anderer Länder vergleicht.
Das macht es auch möglich, die Hartwährungspolitik fortzusetzen, die ihrerseits beiträgt, die Außenwirtschaft nicht noch zu verschlechtern durch eine Verschlechterung der Terms of Payments, also der Wechselkursrelationen.
Außenwirtschaftliche Flanke ist immer der empfindlichste Bereich einer Volkswirtschaft.
Das gilt für große und erst recht für stärker verflochtene kleine Länder.
Wenn Sie bedenken, dass die Energierechnung heuer
Allein 14 Milliarden Schilling mehr ausmachen wird als vergangenes Jahr, wo sie 33 Milliarden betrug.
Dann können Sie ja messen, wie groß das Problem hier ist.
14 Milliarden, das entspricht drei Prozent der Lohn- und Gehaltssumme, um einen Anhaltspunkt zu bieten.
Und es ist ganz klar,
dass ein Schilling, und hier sind es 14 Milliarden, der ins Ausland abwandert, natürlich nicht zur Verbesserung von Löhnen und Gehältern, nicht zur Verbesserung von Erträgen und Gewinnen, nicht für Maßnahmen in einem öffentlichen Haushalt zur Verfügung stehen.
Die Schlussfolgerung da ist, wir haben große Anstrengungen in dieser Phase, das durchaus beachtenswert erreichte,
abzusichern, noch schwieriger Neues hinzuzubekommen.
Wir haben aus guten Gründen aus Anlass des Staatsvertragsjubiläums auf unsere Erfolge hinweisen können, das war richtig, aus Gründen der Identität, des Selbstverständnisses, des Selbstvertrauens, aber wir müssen uns klar sein, wie Dr. Kramer ausgeführt hat, dass der Aufholprozess vorbei ist und dass der Erfolg
dieser 25 oder wenn sie wollen 35 Jahre noch auf einer sehr dünnen Humusschicht begründet ist.
Und konkret für die Erstellung des Budgets 1981 bedeutet dies nach Vizekanzler Androsch folgendes.
Es müsse versucht werden die neue Verschuldung auf zweieinhalb Prozent des Bruttoinlandsprodukts oder möglichst nahe daran herabzuführen, wie vom Wirtschaftsforschungsinstitut gefordert.
Für eine Vorleistung auf eine Steuersenkung wäre sicherlich kein Platz, meinte Androsch, und außerdem hätten die einkommensschwächsten Schichten davon nichts oder wenig.
Aber bei Ausgleichszulagen und Mindestpensionen werde man sicherstellen, dass sie nicht in die Besteuerung kommen.
Was Steuer- und Tariferhöhungen anlangt, sagte Androsch,
Schon für das Budget 1980 wären gewisse Tarifanpassungen und Gebühren fällig gewesen und auch vertretbar gewesen.
Sie seien aber zurückgestellt worden.
Er glaube aber nicht, dass das noch ein weiteres Jahr möglich sein werde, sagte Andros.
Dazu gehörten sicherlich Bahn und Post.
Für eine Steuererhöhung bilden sich keine Ansatzpunkte, betonte Androsch.
Näheres wird man aber schon am kommenden Montag bei der Budgetklausur der Regierung hören und damit wieder zurück zum Studio des Mittagsschornals.
Finanzminister Androsch explizierte seine Vorstellungen zur Wirtschaftspolitik in den 80er Jahren.
Das war ein Beitrag, an dem Hans Adler, Erich Aichinger und Markus Sommersacher mitgewirkt haben.
Nächster Programmpunkt die Inlandspresse.
Schau, wir geben einen Überblick über die Kommentare in den heutigen Tageszeitungen.
Die Auszüge hat Roland Machatschke zusammengestellt.
Unter dem Titel »Keine Wohltäter« kommentiert das sozialistische Oberösterreichische Tagblatt die mehr oder weniger für den 1.
Jänner 1982 fixierte Steuerreform.
Für die Arbeitnehmer in diesem Land ist eine Steuersenkung zweifellos wichtig.
Sie haben aber bisher gezeigt, dass ihnen ihre Arbeitsplätze noch wesentlich wichtiger sind und dass sie die Zusammenhänge zwischen dem Steueraufkommen und den Möglichkeiten des Finanzministers, in Krisensituationen helfend einzugreifen, durchaus erkennen.
Die Aufklärungsarbeit, die auf diesem Gebiet in den letzten Jahren geleistet wurde, hat demnach Früchte getragen.
Und außerdem gibt es in der Welt genug Beispiele dafür, wie schlimm die Folgen sind, wenn eine aus den Fugen geratene freie oder soziale Marktwirtschaft ihre eigenen Probleme nicht mehr bewältigen und ein notleidender Staat nicht eingreifen kann.
Zwei Zeitungen beschäftigen sich mit dem Hungerstreik des Präsidenten des katholischen Familienverbands Kendöl für ein neues System der Familienbeihilfen.
Ein Kommentar in den oberösterreichischen Nachrichten bezweifelt den Erfolg des Unternehmens.
Die Familien, wie ihr hungrender Sprecher, merken vielleicht gar nicht, dass sie nebenbei die Funktion von Spielfiguren haben.
Würde nämlich die SPÖ einem solchen Hungerstreik so mir nichts dir nichts nachgeben, käme es bald zu einer gewaltigen Ansammlung von Fastenden auf dem Ballhausplatz.
Grundsätzliche Kritik an der Haltung der Regierung gegenüber Familien mit mehr Kindern übt die Tageszeitung Die Presse.
Das ist nämlich die sozialistische Beihilfepolitik in erster Linie.
Ein Problem vernachlässigter politischer Moral, die stets und in jedem Gesellschaftssystem heißen müsste, den Bedürftigen mehr zu geben als den weniger Bedürftigen.
Dort, wo in erster Linie Leistung entscheiden soll, beim Arbeitseinkommen also, dort diskutiert und lamentiert man in der SPÖ endlos herum und peilt Umschichten von oben nach unten an.
Wo aber nur das Sozialsystem helfen kann, weil eine höhere Bezahlung des mehrfachen Vaters am Arbeitsplatz grotesk wäre und die mehrfache Mutter gleichzeitig meist nicht mitzuverdienen imstande ist, dort wird die öffentliche Hand plötzlich zynisch zurückgezogen.
Mit den Forderungen der Familiensprecherin der österreichischen Volkspartei, Marga Hubinek, auf Rechtsanspruch der Ehefrau auf einen gewissen Prozentsatz vom Einkommen des Mannes und auf die freie Wahl beim Karenzurlaub befasst sich ein Kommentar des Parteiorgans Neues Volksblatt.
Darin heißt es
All das wird sicher die Frauen nicht völlig zufrieden machen, aber es wäre ein Schritt, ein Weg, wie eine christlich orientierte Partei, deren letztes Ziel ja mehr Menschlichkeit sein muss, den Frauen helfen könnte, aus dem Frauenghetto herauszufinden.
Das war unsere heutige Inlandspresse, schaut 12 Uhr und 37 Minuten ist es nun.
Heute Vormittag wurde in der Nähe von Afflenz in der Steiermark die erste direkte Verbindung zwischen Österreich und einem internationalen Nachrichtensatellitensystem aufgenommen.
Die Erdefunkstelle Afflenz ergänzt die Gesprächsmöglichkeiten nach Nord- und Südamerika.
Verkehrsminister Laussecker wies in seiner Ansprache besonders auf die geringen Errichtungskosten hin.
Statt der vorausgesagten 310 Millionen Schilling kostete die Anlage nur unter Anführungszeichen 278 Millionen Schilling.
Die Termine für die Fertigstellung wurden auf den Tag genau eingehalten, betonte der Minister.
Was das nun ist, diese Erdefunkstelle, das berichtet nun Herbert Huter direkt aus Afflenz.
Gleich wenn man den Kurt Afflenz auf der Bundesstraße in Richtung Mariazell verlässt, sieht man schon von Weitem den großen, runden, weißen Antennenschirm mit 32 Metern Durchmesser.
Das Gewicht der Antenne 175 Tonnen.
Sie hält einer Windgeschwindigkeit bis 192 Stundenkilometern stand.
Über diesen Antennenschirm werden über das Transitamt Wien die Gespräche über den Satelliten nach Amerika weitergeleitet.
Der Großteil der Anlage im Ausmaß von 29.000 Quadratmetern befindet sich knapp unter der Erde.
Hier im Besucherraum der Erdefunkstelle Afflenz zunächst einmal in Schaukästen Modelle von Satelliten, unter anderem auch der Intelsat Römisch 4A, jener Satellit über den ungefähr 6.200 Telefongespräche und zwei TV-Programme übertragen werden können.
Dieser Satellit befindet sich in 36.000 Kilometer Höhe.
und wird hier von der Erdefunkstelle Afflens aus direkt angepeilt, über diesen Satelliten also dann die Telefongespräche von Afflens, von Österreich nach Nordamerika bzw.
Südamerika.
Der Satellit selber ist ein Zylinder von knapp 7 Meter Höhe und von 2,38 Meter Durchmesser, also ein sehr kleiner Himmelskörper, der hier wie gesagt von Afflens aus exakt angepeilt wird.
Wir stehen nun hier mitten im Hauptkontrollraum der Erdefunkstelle Afflens.
Man sieht hinaus in den inneren Hof, in den inneren kreisförmigen Hof der gesamten Anlage.
Wir sprechen mit dem Leiter des Referates Fernmelde Satellitentechnik der Generalpostdirektion, Herrn Ministerialrat Eisenzopf.
Nun, eine verwirrende Anzahl von Geräten, von Anzeigen offensichtlich japanischer Herkunft, einige Digitalanzeigen, die vermutlich die Position der Antenne hier dem Kontrollpersonal mitteilen.
Ja, das ist richtig.
Die Anzeige zeigt sowohl den Elevationswinkel als auch den Azimutwinkel, den die Antenne einnimmt in ihrer Richtung zum Satelliten.
Der Azimutwinkel ist der Winkel, den die Antenne in ihrer Richtung zum Satelliten hat, vom Nullmeridian aus gemessen.
Der Elevationswinkel ist der Winkel, den die Antenne in ihrer Richtung zum Satelliten einnimmt, zur Horizontalen gemessen.
Und wie geht diese Steuerung vor sich?
Wird das automatisch gemacht?
Die Steuerung der Antenne ist vollautomatisch.
Das Satellit sendet sogenannte Packenfrequenzen aus, die hier empfangen werden.
Und bei jeder leichten Bewegung des Satelliten wird die Antenne automatisch mit Elektromotoren sowohl in Elevation als auch in Azimutwinkel nachgeführt.
Herr Ministerrat, warum ist gerade Afflenz hier als Standort für die Antenne 1 gewählt worden?
Das war also eine der wesentlichen Forderungen, dass man einen Platz finden musste, an dem also keine gegenseitigen Funkstörungen auftreten.
Das war die Bedingung, dass die geostationären Satelliten, die sich in einem Bahnbogen von Standort aus gesehen
die stationiert sind, dass die also ohne Hindernisse von der Erde aus gesehen werden können.
Wir haben die Post gebeten, uns ein original Satellitengespräch zu schalten und zwar im Transitamt Wien.
Denn welches Gespräch über Satelliten nach den Vereinigten Staaten geht und welches über die Tiefseekabel, die es ja schon lange gibt, wird automatisch gesteuert.
Nach großer Mühe der Posttechniker war ich dann mit unserem Mitarbeiter in New York verbunden.
Guten Tag, Herr Bauer.
Wir sind diesmal direkt über Satelliten miteinander verbunden.
Wie ist die technische Qualität?
Merken Sie etwas, dass wir hier sozusagen einen Riesenumweg über den Weltraum nehmen?
Nein, in keiner Weise.
Die Leitung ist hervorragend.
Keinerlei Störgeräusche, keine Nebengeräusche und natürliche Stimme.
Also meines Erachtens klingt die Leitung
Entworfen wurde die Erdefunkstelle, vielmehr das Gebäude der Erdefunkstelle und gebaut von Architekt Gustav Peichl.
Herr Architekt, ein Großteil der Anlage befindet sich hier unter der Erde.
War das nicht für Sie eine gewisse Einschränkung für die Gestaltungsmöglichkeiten?
Nein, ganz im Gegenteil.
Die Aufgabe eines Architekten ist ja, jede Bauaufgabe ernst zu prüfen, wie sie zu lösen ist.
Und beim ersten Besuch auf diesem schönen Hang hier wusste ich, wir dürfen die Gegend nicht zerstören und müssen daher die baulichen Maßnahmen, das heißt die Baukörper, unter die Erde verlegen.
So unter die Erde verlegen, dass eine gute Belichtung gewährleistet ist, aber dass das Landschaftsbild nicht gestört wurde.
Und daher ist es eigentlich eine schöne Aufgabe.
Und wo haben Sie eigentlich das schwerste Problem gesehen hier in Abstimmung zwischen Landschaftsschutz und technischer Zweckmäßigkeit?
Das teilt sich einmal die Wirtschaftlichkeit, weil wir dürften ja nicht teurer sein mit einem unterirdischen Bauwerk und zum anderen zu überzeugen und zwar
weitgehend die anderen teilnehmenden Stellen zu überzeugen, dass ein Bauwerk eben auch unterirdisch ein gutes und zweckmäßiges, funktionelles Bauwerk sein kann.
Soweit mein Bericht von der Eröffnung der Erdefunkstelle in Afflins und damit zurück zum Mittagschonal.
Möglicherweise wird jetzt der Selbstwählfernverkehr in den Vereinigten Staaten noch besser, als er ohnehin schon sein mag.
12 Uhr und 44 Minuten ist es nun weiter.
Ausland im Mittagsjournal.
Seit dem Tag, an dem Großbritannien Mitglied der europäischen Gemeinschaften wurde,
ist diese Mitgliedschaft Großbritanniens für die EG immer wieder Anlass für Unstimmigkeiten gewesen.
In Großbritannien selber führten die Parteien und die Gewerkschaften in unregelmäßigen Abständen immer wieder heftige Diskussionen über die Nützlichkeit der EG-Mitgliedschaft Großbritanniens.
Es gab die Argumentation, Großbritannien ziehe zu wenig Nutzen im Vergleich zu den Beitragszahlungen.
Diese Konfrontationsstellung der Briten zu den EG kulminierte schließlich, als vor einigen Wochen Verhandlungen zwischen den EG und Großbritannien über niedrigere Beiträge scheiterten.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher blieb mit ihrer Forderung nach niedrigeren Beiträgen hart und riskierte damit eine tiefgreifende Krise der europäischen Gemeinschaften.
Man sprach bereits davon, dass die Gemeinschaft an diesem Konflikt zerbrechen könnte.
Nun scheint aber doch noch alles im letzten Moment beigelegt worden zu sein.
In einer nächtlichen Marathonsitzung einigten sich die Außenminister der Nahener Gemeinschaft über die britischen Beitragszahlungen.
Wie viel nun Großbritannien zahlen muss und was dieser Kompromiss bedeutet, das analysiert dem folgenden Hermann Bohle.
Hartnäckigkeit liegt in dieser Kurzformel, bringen Sitzungsteilnehmer die heute Vormittag nach fast 20-stündiger Marathonsitzung erzielte Einigung der Außenminister der Europäischen Gemeinschaft.
über die Senkung der finanziellen Beiträge Großbritanniens zur EG.
Die Briten bekommen zwar nicht ganz, aber fast so viel Geld nachgelassen, wie ihnen vor einem Monat in der gescheiterten Luxemburger Gipfelkonferenz der EG von den acht Partnern angeboten worden war.
Dies aber nun nicht nur für ein Jahr, sondern garantiert für drei.
Beinahe 45 Milliarden Schilling weniger muss London bei der IG abliefern.
Trotzdem bleibt es nach der Bundesrepublik der zweitgrößte Nettozahler.
In diesem Jahr wird Großbritannien 10,5 Milliarden Schilling mehr in die IG zugunsten anderer Partner aufbringen, als es aus ihren Kassen kassiert.
Und nächstes Jahr sind es noch einmal 12,5 Milliarden Schilling.
Auch wenn es unrichtig ist, die Briten als das drittärmste Volk der europäischen Gemeinschaft zu bezeichnen, die enormen Vermögenswerte dieser Nation stehen in keinem Verhältnis zum heute bescheidenen Massenwohlstand in England, so bleibt doch festzuhalten, das deutsche Gerede von der Zahlmeistersrolle ist nun eher noch unzutreffender als früher.
Denn es gibt noch einen zweiten Zahlmeister, und zwar einen, dem es fraglos schwerer wird, Milliarden für andere EG-Partner abzuzweigen als den deutschen.
Es ging in dieser Konferenz auf Hauen und Stichen.
Diese Krise war gefährlicher als jene, die 1965 der französische Staatschef de Gaulle inszenierte, um Änderungen in der EG-europäischen Verfassungsordnung, nämlich den Verzicht auf Mehrheitsbeschlüsse in wichtigen Fragen, zu erzwingen.
Diesmal drohte wirklich der Zusammenbruch.
Doch zeigte sich wiederum, dass alle EG-Völker auf diese Gemeinschaft nun schon so weitgehend angewiesen sind, dass sie es auf die Zerstörung der EG nicht mehr ankommen lassen dürfen.
An sich weiß man das schon länger.
Nun aber sehen sich auch die zwei bisher gegenüber der Gemeinschaft skeptischsten Völker, nämlich Briten und Dänen, fester in die EG eingebunden.
Auch sie haben das Ende der Gemeinschaft nicht riskiert.
Dieser Bund freier Völker, die sich völlig freiwillig zusammenschließen wollen, ist auch in einer bisher größten Krise fester geworden.
Erst einmal gab es in der EG-Geschichte eine solche Nachtsitzung der Außenminister.
Andere Minister mussten das schon öfter durchstehen.
Der erste Fall dieser Art war vor neun Jahren 1971, da bildete das den Abschluss der Beitrittsverhandlung der EG mit Großbritannien.
Nun ging es wieder um die Brücken.
Man darf hoffen zum letzten Mal.
Freilich, die Beitragssenkung gilt für drei Jahre.
Wie viel dabei im dritten Jahr, 1982, nachgelassen wird, soll erst im Lichte der dann gegebenen gesamten EG-Kosten beschlossen werden.
Da steht wieder solch ein Tanz bevor.
Denn auch unter Freunden wird's mühsam, wenn's ums Geld geht.
Der Konflikt zwischen den europäischen Gemeinschaften und dem Mitglied Großbritanniens scheint also vorerst beigelegt worden zu sein.
Das war ein Beitrag von Hermann Bolle.
Und zwölf Minuten vor ein Uhr, Kulturmittagsschanal.
Ein interessanter Theaterabend steht in Graz bevor.
Als deutschsprachige Erstaufführung hat im Schauspielhaus Morgen am 31.
Mai das Stück der Meister- und Margariterpremiere.
Es ist also eine Dramatisierung des gleichnamigen Romans des russischen Dichters Michael Bulgakov.
Dramatisiert wurde der Roman von den Polen Krystyna Gonet und Krzysztof Jarzynski.
Regie führt Romana Pruchnicka aus Krakau.
Es berichtet aus Graz, wie Wilhelm Rossbaut.
In seinem Roman Der Meister und Margarita entwirft Bulgakov, er lebte von 1891 bis 1940, ein kritisches Bild der Stalin-Ära, kritisiert die Intoleranz der Parteilinie und ironisiert die Parteibürokratie.
Der Roman wurde unter Stalin nie gedruckt.
Er erschien erst 1967 in gekürzter Version.
Die Grundzüge der Handlung.
Der Meister, ein Selbstporträt Bulgakows, hat einen Roman über Pontius Pilatus und die Kreuzigung Christi geschrieben.
Das entspricht nicht der Parteiideologie.
Der Dichter wird verfämt und in eine Irrenanstalt eingewiesen.
Die zweite Handlungsebene, der Satan und sein Gefolge, bringen die Partei- und Literaturbürokratie zur Verzweiflung.
Drittes Handlungselement, die Liebe zwischen dem Meister und Margarita.
Sie gilt als die Ehefrau Bulgakovs.
Diesen Stoff dramatisierten die Polen Krystyna Gonet und Krzysztof Jaszynski.
Der szenische Ablauf wechselt zwischen Realität, Irrealität, Ironie und Tragik.
Schauplatz der Handlung, eine psychiatrische Klinik, zugleich auch Gefängnis.
Symbol für jedes Land, das seine Freiheit durch Diktatur verloren hat.
Regie führt in Graz Frau Romana Bruchnitzka aus Krakau.
Wie aktuell ist der Meister und Margarita?
Immer.
Meiner Meinung nach so lange wie die Menschen werden intolerant, so lange wird auch dieses Roman und diese, sagen wir, diese Bearbeitung wird immer sehr aktuell.
Es ist aber auch ein politisches Stück.
Wenn wir haben mit einer Tyrannie zu tun und wie sie wissen beide, wir haben überall solche Spur von der Tyrannie.
Und so ich finde, dass diese Aktualität kommt auch aus meiner Vorstellung und besonders aus dem Roman.
Die Schlüsselszene des Stückes.
Dialog zwischen dem Meister und Margarita.
Was geschieht hier?
Aber ich werde dich retten.
Ich mache dich gesund.
Ich werde Latunsky vergiften.
Meine Arme!
Meine Arme!
Meine Arme!
Mit mir steht es schlecht und ich will nicht, dass du mit mir zugrunde gehst.
Ist das der einzige Grund?
Ich werde mit dir zugrunde gehen.
Meine Arme!
Morgen früh bin ich bei dir.
Ich möchte dich gerne begleiten, aber ich habe nicht die Kraft, allein zurückzugehen und ich fürchte mich.
Hab keine Angst.
Morgen früh komm ich wieder.
Es sind nur noch ein paar Stunden.
Am Morgen bin ich wieder da.
Das war ein Probenausschnitt aus dem Stück der Meister und Margarita nach dem gleichnamigen Roman des russischen Dichtes Michael Bulgakov.
Dieses Stück hat morgen in Graz Premiere.
Ab Sonntag findet bei der Kunstbiennale in Venedig das Publikum Zugang, denn für den feierlichen Eröffnungsakt wird verzichtet.
Drei Tage lang, von Dienstag an bis heute, hatten ja Künstler, Journalisten, Kritiker und Kunsthändler aus aller Welt Gelegenheit, die beiden internationalen Ausstellungen, die eine über die 70er, die andere über die 80er Jahre, sowie die nationalen Pavillons zu besichtigen.
Hören Sie einen Beitrag von Heidi Grundmann.
Diesmal fehlen die Fahnen, die sonst an den Brücken Venedigs über den Kanälen die Biennale schon vor ihrer Eröffnung ankündigten.
Vor den Giardini, dem großen Parkgelände mit den nationalen Pavillons,
die zwei Jahre lang leer stehen, um sich zu Biennale-Zeiten mit Kunst und Leben zu füllen, weist diesmal nur ein ganz dezenter Biennale-Löwe auf das Ereignis des internationalen Kunstbetriebes hin.
Auf dem ebenfalls sehr dezenten Plakat trägt der dezente Löwe dezente Farbtupfer.
Das Understatement der Ankündigung passt gut zu dieser Biennale, bei der es, außer einem fürchterlichen Unwetter, das gestern über den Giardini niederging, keine Spektakel und keine Aktionen gibt,
wie etwa noch vor zwei Jahren, als unter dem Motto Kunst und Natur zumindest ein Stier und eine Menge Schafe auftraten.
Die Biennale 1980 unter dem Motto die 70er Jahre steht dieses Motto ignorierend im Zeichen einer Rückkehr zur Malerei in so manchem Pavillon zu einer mäßig interessanten Malerei.
Nur England bringt in einem sehr schönen Pavillon Skulptur von Nikolaus Pop sowie Spiegel und Dioräume von Tim Head.
Kanada fällt mit Video erholsam aus dem Malerei-Rahmen.
Belgien bringt beißende Politkarikaturen.
Israel setzt sich mit der Erinnerung an die organisierte Vernichtung des Menschen durch den Menschen auseinander.
Im deutschen Pavillon beschäftigt sich der Maler Anselm Kiefer ironisch mit deutschen Geisteshelden und deutscher Innerlichkeit.
Im polnischen Pavillon beeindruckt Magdalena Abakanowicz mit textilen Skulpturen.
Australien zeigt witzige, bissige Kritik
an der australischen Gegenwart mit ihrem Uranabbau und der Vernichtung der Kultur der Ureinwohner.
Die Trophäe für den scheußlichsten Pavillon gebührt Frankreich.
Die Volksrepublik China beweist mit handgestickten Bildmotiven aller Art, dass rörende Hirsche und Schmusekätzchen nicht nur bei uns beliebter Wandschmuck sind.
Im Österreich-Pavillon, der sicher zu den guten Pavillons zählt,
blieb die Möglichkeit zu einer spannungsvollen Präsentation zweier so verschiedener Künstlerinnen wie Wally Export und Maria Lassnig ungenützt.
Der Pavillon verfällt deutlich in zwei Teile.
Einen enttäuschenden, in dem sich Wally Export in einer überladenen und spekulativen Ausstellung unter ihrem Wert verkauft und einen sehr beeindruckenden, in dem die starke Malerpersönlichkeit Maria Lassnigs voll zur Geltung kommt.
Alles andere als eine Offenbarung ist die große internationale Ausstellung der Biennale 80 im Zentralpavillon geworden, die von dem Viererteam Harald Seemann, Martin Kunz, Michael Compton und Achille Bonito-Oliva zusammengestellt, den Anspruch erhebt, anhand von rund 50 Protagonisten die Kunst der 70er Jahre zu dokumentieren und diesen Anspruch nicht erfüllen kann.
Die Auswahl der Protagonisten bleibt ebenso fragwürdig wie die Auswahl ihrer oft gar nicht typischen Werke.
Trotzdem gibt es natürlich auch hier Interessantes und Sehenswertes.
Wirklich umstritten ist bei dieser Biennale nur die zweite internationale Ausstellung, die von Harald Seemann und Achille Bonito-Oliva zusammengestellt worden ist.
Die Ausstellung, deren Titel von I Giovanni, die Jungen im aperto ottanta, also etwa Auftakt zu den 80er Jahren, umgewandelt worden ist,
bringt in vier langen Hallen der ehemaligen Salzlager in Venedig Variationen zum Thema Rückkehr zur Malerei, zu einer neuen Subjektivität, zu einer neuen Bildhaftigkeit.
Dieses ohne Zweifel aktuelle Thema wird in Venedig, man weiß nicht recht, ist es Konzept oder sind es die Räumlichkeiten, sehr eingeengt behandelt.
Zu sehr liegt die Betonung auf der Rückkehr zum Tafelbild.
Und weil Bilder, noch dazu so bunte wie die der neuen Malerei, sich sicher gut verkaufen lassen,
ist es kein Wunder, dass die einzigen uneingeschränkt zufriedenen Biennale-Besucher bisher unter den äußerst zahlreich erschienen Kunsthändlern aus aller Welt zu finden sind.
Ausführliche Interviews und Gespräche über die Venediger Biennale hören Sie in unserer Sendung Spectrum am kommenden Mittwoch um 22.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Und jetzt zum Abschluss des Mittagsschneis noch Kurzmeldungen.
Österreich Finanzminister Andros hat heute zu den Grundzügen des neuen Budgets Stellung genommen und dabei besonders darauf hingewiesen, dass die Energierechnung heuer um 14 Milliarden Schilling oder um 3 Prozent der Lohn- und Gehaltssumme höher sein wird als im Vorjahr.
Androsch meinte, es seien große Anstrengungen notwendig, um das in den vergangenen 25 Jahren Erreichte abzusichern.
In diesem Zusammenhang sagte der Minister, für Vorleistungen auf eine Steuersenkung sei im neuen Budget sicher kein Platz.
Androsch betonte, die für 1980 in Aussicht genommenen und vertretbaren Steuer- und Tariferhöhungen seien zurückgestellt worden, künftig wäre dies jedoch nicht möglich sein.
Nach dem schweren Zwischenfall am Grenzübergang Klingenbach zwischen Österreich und Ungarn, wo in den heutigen Morgenstunden drei junge ungarische Staatsbürger mit einem türkischen Sattelschlepper die Zollschranken durchbrachen, ist der Durchzugsverkehr seit etwa einer Stunde wieder möglich.
Zwei der Flüchtlinge sind aus bisher unbekannten Gründen unmittelbar nach Durchbrechen der Schranken wieder auf ungarisches Gebiet zurückgelaufen.
Der dritte, der 20-jährige Gabor Baksa, liegt mit Prellungen und Hautabschürfungen im Krankenhaus Eisenstadt.
Er gab an, gemeinsam mit seinen beiden Freunden den türkischen Sattelschlepper während der vergangenen Nacht in Budapest entwendet zu haben.
Er und seine Freunde seien Regimegegner und sie hätten keine Hoffnung gehabt, eine Ausreiseerlaubnis für ein westliches Land zu erhalten.
Wirtschaftsbund-Generalsekretär Schüssel hat sich heute in einer Stellungnahme zu den Ideen und Beweggründen der sogenannten Grünen dahingehend geäußert, dass er für eine Vermenschlichung aller Lebensbereiche eintrete.
Schüssel meinte, es würden unter den Bedingungen eines verstärkten Umweltschutzes neue Formen unternehmerischer Betätigung entstehen, wobei die von der ÖVP stark forcierte Mittelstandspolitik auf dieser Linie liege.
FPÖ-Bundesparteiobmann Stege kündigte die Schaffung sogenannter grüner Plattformen an und meinte, in erster Linie solle den Umweltschützern durch Beratung und Rechtsbeistand geholfen werden.
Der Obmann des ÖVP-Bauernbundes Minkowitsch will im Herbst nicht mehr für eine weitere Funktionsperiode kandidieren.
Minkowitsch leitete den Bauernbund zehn Jahre lang.
Verkehrsminister Lausecker hat heute in Afflenz die erste Satellitenbodenstation der österreichischen Post ihre Bestimmung übergeben.
Über die Station können Telefongespräche von und nach Kanada, den USA und Argentinien abgewickelt werden.
Israel.
Die Jerusalem Post veröffentlicht heute ein Kreisky-Interview.
Darin meint der Kanzler wörtlich, eine Ablösung des Kabinetts Beginn werde seiner Ansicht nach die Situation im Nahen Osten innerhalb kürzester Zeit und in kaum vorstellbarem Maß verändern.
Mit diesen kurzen Meldungen, meine Damen und Herren, ist das Mittagsschnell eine halbe Minute vor 1 Uhr geschlossen.
Wir melden uns wieder mit ausführlichen Beiträgen und Berichten im Abendschnell 18 Uhr Ö1 und Öregional.
Einblendung: Blasmusik, Ministerialrat Eisenzopf, Satellitentelefonat mit Journalist Peter Bauer, Gustav Peichl
Mitwirkende:
Hutar, Herbert [Gestaltung]
, Eisenzopf, ... [Interviewte/r]
, Bauer, Peter [Interviewte/r]
, Peichl, Gustav [Interviewte/r]
Datum:
1980.05.30 [Sendedatum]
Ort:
Erdefunkstelle, Aflenz [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Bildung
;
Technik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Romana Prochnicka, Szenenausschnitt
Mitwirkende:
Rosbaud, Wilhelm [Gestaltung]
, Prochnicka, Romana [Interviewte/r]
, Anonym, Schauspieler, Schauspielerin [Interviewte/r]
Datum:
1980.05.30 [Sendedatum]
Ort:
Graz, Schauspielhaus [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Politik Österreich
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten