Mittagsjournal 1987.06.19

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen guten Tag, die Aktuelle Stunde beginnt wieder.
    Louis Glück begrüßt Sie zum Mittagschanal.
    Zur Einladung Präsident Waldheims in den Vatikan bringen wir ein Gespräch mit Außenminister und ÖVP-Obmann Mock und außerdem Pressekommentare aus Österreich.
    Zum Thema Waldheim gehört noch ein Gericht aus Schweden, wo vor dem morgigen Franitzki-Besuch eine antiösterreichische Kampagne in Gang gekommen ist.
    Weitere Themen Finanzstaatssekretär Dietz nennt erste Details des Budgetsparkonzeptes.
    Die ÖVP-Nationalratspräsidentin Hubinek wendet sich vehement gegen die Kraftwerksprojekte Wildungsmauer und Dorfertal.
    Die Weltbevölkerung überschreitet demnächst die 5-Milliarden-Grenze und endlich Einigung über das neue Probenabkommen am Wiener Burgtheater.
    Vorerst gibt's einen Nachrichtenüberblick.
    Sprecher Herbert Slavik.
    Vatikan Israel.
    Die österreichischen Bischöfe haben nicht für den Besuch von Bundespräsident Waldheim beim Papst interveniert.
    Der Kärntner Bischof Egon Capellari hat derartige Spekulationen heute in einem Interview zurückgewiesen.
    Die österreichischen Bischöfe halten sich zurzeit in Rom auf.
    ÖGB-Präsident Anton Benja hat sich kritisch gegenüber der Einladung Waldheims zu einem Staatsbesuch im Vatikan geäußert.
    Nach einem Bericht des ORF-Korrespondenten sagte Benja bei einem Besuch in Israel, die Einladung sei für ihn unverständlich.
    Nach der Einmischung in Polen sei sie die zweite Aktion des Papstes, die gewisse Unruhe auslöse.
    Der Papst hätte bedenken müssen, dass es nicht gut sei, wenn das Oberhaupt der katholischen Kirche einen solchen Schritt mache.
    Der Wiener ÖVP-Obmann Erhard Bussek hat die Äußerung Benjas kritisiert.
    In einer Aussendung spricht Bussek von einem schlechten Dienst an Österreich.
    Weiters meint er, es sei seltsam, dass sich ein westlicher Gewerkschaftsführer in der Polenfrage nicht auf die Seite des Papstes und der polnischen Bevölkerung, sondern auf die eines polnischen Generals stelle.
    Österreich.
    Die Steiermark weist noch immer Höchstwerte bei der Zahl arbeitsloser Jugendlicher auf.
    Nach einem Bericht des Landesarbeitsamtes waren Ende Mai 7600 Personen zwischen 15 und 25 Jahren als arbeitslos vorgemerkt.
    Das entspricht einem Anteil von fast 36 Prozent an der Gesamtzahl der Arbeitslosen.
    Insgesamt beträgt die Arbeitslosenrate in der Steiermark 5,2 Prozent.
    Frankreich.
    Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat in Paris in ihrem Halbjahresbericht eine pessimistische Prognose vorgelegt.
    Für Österreich wird das Wirtschaftswachstum auf weniger als ein Prozent geschätzt.
    Weiters rechnet die OECD mit deutlicher Erhöhung der Arbeitslosigkeit und niedriger Inflationsrate.
    Für das kommende Jahr wird leichte Besserung vorhergesagt.
    Österreich.
    In Wien beginnt heute das traditionelle Dreiertreffen der Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und Österreichs.
    Finanzminister Ferdinand Latsina misst den Gesprächen besondere Bedeutung bei.
    Er bekräftigte das Ziel, der Wirtschaft den Zugang zu den westlichen Industriemärkten, vor allem zur europäischen Gemeinschaft, zu erleichtern.
    Ungarn.
    Aktivisten der Umweltschutzorganisation Global 2000 haben die österreichische Botschaft in Budapest in einer gewaltfreien Aktion besetzt.
    Die Umweltschützer protestieren damit gegen die Beteiligung Österreichs am Kraftwerksbau in Nozmarosh.
    Global 2000 fordert die Einsetzung einer Ökologiekommission, die eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen soll.
    Die Umweltschützer wollen ihre Protestaktion so lange fortsetzen, bis diesen beiden Forderungen entsprochen wird.
    Südkorea Mit Notstandsmaßnahmen oder auch mit der Verhängung des Kriegsrechtes will die Regierung in Seoul den seit mehr als einer Woche andauernden Großdemonstrationen gegen Staatspräsident Jeon Do-hwan begegnen.
    In der vergangenen Nacht ist es neuerlich in fast allen größeren Städten Südkoreas zu Straßenunruhen gekommen.
    Der amerikanische Botschafter in Südkorea hat Präsident Chun heute ein persönliches Schreiben von Präsident Reagan überreicht.
    Der Inhalt des Briefes ist nicht bekannt.
    Die USA haben in den vergangenen Tagen zur Beendigung der Demonstrationen und zu einer Demokratisierung Südkoreas aufgerufen.
    Honduras.
    Die gegen die Regierung Nicaraguas kämpfenden Rebellen, die sogenannten Contras, müssen ihre Stützpunkte in Honduras aufgeben.
    Außenminister Carlos López Contreras erklärte, Honduras könne nicht mehr gestatten, dass die Contras von seinem Staatsgebiet aus operierten.
    Einen Zeitpunkt, bis zu dem die Rebellen das Land verlassen müssen, nannte der Minister nicht.
    USA.
    Die drohende Ausweisung tausender polnischer Flüchtlinge aus den Vereinigten Staaten ist vorerst aufgeschoben.
    Das Justizministerium in Washington hat die Aufenthaltsgenehmigung jener 7000 Polen, die seit der Verhängung des Kriegsrechts in ihrer Heimat im Jahr 1981 in die USA gekommen sind, um weitere sechs Monate verlängert.
    Japan.
    Der Verdacht, dass der Bruch eines Druckschotts zum Absturz eines japanischen Jumbo-Jets im August 1985 geführt hat, ist bestätigt worden.
    Bei der bisher größten Katastrophe der Zivilluftfahrt sind 520 Menschen getötet worden.
    Nun kam die Untersuchungskommission der japanischen Regierung zu dem Schluss, dass das Schott im Heck der Maschine wegen einer unsachgemäßen Reparatur geborsten ist.
    Die Nachrichten waren, dass Rainer Warnecke war der Redakteur.
    Und wir kommen jetzt zum Wetter am Wochenende.
    Die Prognose macht uns Franz Hauleitner.
    Guten Tag, Herr Doktor.
    Schönen guten Tag!
    Nun leider bleibt das unbeständige und für die Jahreszeit doch zu kühle Wetter über das Wochenende erhalten.
    Der beste Tag ist sicher der heutige, es überwiegt Zwischenhocheinfluss.
    Vom Westen nähert sich aber ein markantes Frontensystem, es wird bereits gegen Abend auf Westösterreich übergreifen.
    Morgen also im Westen bereits Schlechtwetter mit starker Bewölkung, Regen und Gewittern.
    Im übrigen Bundesgebiet ist die Wetterverschlechterung erst im Laufe des Tages, im Osten erst am Nachmittag zu erwarten.
    Für Sonntag erwarten wir insgesamt wechselhaftes, kühles Wetter mit häufigen Regenschauern, besonders an der Alpen-Nordseite.
    Die Tageshöchsttemperaturen zum Wochenende recht bescheiden zwischen 13 und 19 Grad, die Frühwerte zwischen 7 und 14 Grad.
    Zuletzt noch die Wettermeldungen von 12 Uhr.
    Wien wolkig 18 Grad, südostwind mit 10 km pro Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt 17 Grad, südostwind mit 15.
    St.
    Pölten wolkig 17, Linz heiter 15, Salzburg heiter 17, Innsbruck wolkig 17, Bregenz stark bewölkt 16 Grad, Graz wolkig 16, Südostwind mit 15 Kilometern pro Stunde und Klagenfurt heiter 15 Grad.
    Weniger fröhliche Wetteraussichten also fürs Wochenende.
    Trotzdem schönes Wochenende, Herr Doktor.
    Wiederhören.
    Wiederhören.
    Seit letzten Mittwoch erleben wir die dritte Welle der Wahl-Time-Diskussion.
    Nach dem weltweiten Kopfschütteln über seine Wahl vor einem Jahr und nach der weltweiten Zustimmung zur amerikanischen Watchlist-Entscheidung vor eineinhalb Monaten dominiert nun Missbilligung über die Einladung Wahl-Times durch den Papst.
    Denn was in Österreich vielfacher als Ende der Isolation, Aufhebung der Quarantäne oder Brechung der Blockade gefeiert wird, ist für die ausländischen Kritiker eine Tragödie oder ein Skandal oder ein trauriger Tag.
    Zu Wort gemeldet haben sich in diesem Sinn bisher vor allem die israelische Regierung, jüdische Organisationen und westliche Medien.
    Über die Motive, warum Johannes Paul II.
    den Bann gegen Waltheim bricht, herrscht Unklarheit.
    Kurienkardinal Stiegler meinte zur Kronenzeitung, es war höchste Zeit, dass eine Autorität den Verleumdungen entgegentritt.
    Solche Äußerungen deuten darauf hin, dass der Papst Waltheim politisch helfen möchte.
    Andere Spekulationen gehen dahin, dass der Oberhirte die widerspenstigen österreichischen Katholiken besänftigen wollte.
    Um dieses Thema geht es ja derzeit auch beim Besuch der österreichischen Bischöfe in Rom.
    So oder so, der Papst macht Politik, auch um den Preis seiner drohenden Verstimmung zwischen Christen und Judentum.
    Fragen zum Papstbesuch von Bundespräsident Waltheim ab kommendem Donnerstag an ÖVP-Obmann und Außenminister Alois Mock.
    Fragen von Roland Machatschke.
    Herr Vizekanzler Dr. Mock, haben Sie diese Reaktionen erwartet?
    In dieser Form war es in keiner Weise zu erwarten, weil der offizielle Besuch des Herrn Bundespräsidenten beim Heiligen Vater eine Sache ist, die ausschließlich Österreich und den Heiligen Stuhl betrifft.
    Es sind mit daher eine Reihe von Reaktionen völlig unverständlich und man ist bedrückt und erschüttert auch über die
    wird ein Hass, der sich auch in manchen Reaktionen niederschlägt.
    Die Einladung des Vatikans an Bundespräsident Waldheim scheint das Verhältnis zwischen Juden und Katholiken im Allgemeinen zu belasten.
    Das kann man aus diesen Reaktionen schließen.
    Beunruhigt sie das als ob man einer Partei, der man im Bundespräsidentenwahlkampf unterschwelligen Antisemitismus vorgeworfen hat, und beunruhigt sie das auch in ihrer persönlichen Eigenschaft als praktizierender Katholik?
    Mich beunruhigt diese Tatsache, dass mit so viel Verständnislosigkeit und so viel Entschlossenheit eine Verleumdungskampagne weitergetragen wird, die bisher durch keinen einzigen Beweis untermauert werden konnte, nachdem sogar von amerikanischer Seite offiziell mitgeteilt wurde, anlässlich des Besuches des Herrn Bundeskanzlers, dass nie behauptet wurde, dass der Herr Bundespräsident
    in Menschenrechtsverletzungen oder Kriegsverbrechen impliziert war.
    Trotzdem führt man die Kampagne fort.
    Das kann nicht gut sein, das muss jeden zutiefst beunruhigen, der um mehr Ausgeglichenheit, um mehr Gesprächsfähigkeit, um mehr Dialogfähigkeit an der Welt bemüht ist.
    Sehen Sie das Verhältnis zwischen Katholiken und Juden belastet dadurch?
    Das ist sicherlich belastet, das wird sicherlich sehr viele Katholiken extrem stören, in welcher Weise hier auch der heilige Stuhl angegriffen wird, entbindet uns aber nicht unsere Aufgabe weiterhin für das Gespräch zwischen allen großen Religionsgemeinschaften einzutreten.
    Wie sehen Sie die Reaktion von ÖGB-Präsident Ben-Yar?
    Er hat in Israel, wo er zu Besuch ist zur Zeit, die Einladung als unverständlich bezeichnet und er hat dem Papst vorgeworfen, dass er Unruhe auslöst.
    Ich werde mir ansehen, ob das authentisch wiedergegeben wurde.
    Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der ÖGB-Präsident so eine Erklärung abgibt.
    Wenn das authentisch ist und das bestätigt wird, wird er sicherlich eine sehr deutliche Antwort erhalten.
    Herr Vizekanzler, ein Vatikan-Sprecher hat betont, dass der Besuch von Präsident Waldheim kein persönlicher Besuch ist, sondern Besuch des österreichischen Staatsoberhauptes.
    Ist das so zu deuten, dass sich der Vatikan sozusagen von der Person des Bundespräsidenten absetzen will, eine gewisse Distanz zur Person des Bundespräsidenten einhalten will?
    Das ist ein offizieller Besuch des österreichischen Bundespräsidenten, der heißt Dr. Kurt Waldheim beim Heiligen Stuhl.
    Und alle anderen Interpretationen, die hier gemacht werden, sind sehr künstlich.
    Wird Bundespräsident Waldheim während seines Aufenthaltes in Rom auch mit Präsident Kosiger, dem italienischen Staatspräsidenten, zusammentreffen?
    Meines Wissens nach nicht, sondern es ist ein offizieller Besuch beim Vatikan.
    Aber ist es bisher nicht üblich gewesen, dass Präsidenten oder andere Staatsoberhäupter, die zu Besuch im Vatikan sind, auch in irgendeiner Form mit Repräsentanten des öffentlichen Lebens Italiens zusammenkommen?
    Keinerweise üblich gewesen.
    Sie haben für alles Beispiele, es war sogar eine Zeit lang üblich, dass wenn jemand in beiden
    sowohl in Rom als bei der italienischen Regierung und beim italienischen Staat überhaupt einen Besuch gemacht hat, als auch beim Vatikan, dass man das unterbrochen hat, um es ja nicht zu vermischen, und einen Tag wieder aus Rom weggefahren ist, zum Beispiel einen Tag nach Venedig.
    Sie finden auch andere Beispiele.
    Hier ist eben ein Besuch nur vereinbart worden des Herrn Bundespräsidenten beim Heiligen Stuhl.
    Herr Vizekanzler, seit wann ist dieser Besuch eigentlich vorbereitet worden?
    Man spricht von einem Jahr.
    Also das ist eine interne Sache und ist primär Aufgabe des Herrn Bundespräsidenten und seines Büros, dazu Stellung zu nehmen.
    Ich habe nicht die Absicht, darüber detaillierte Aussagen zu machen.
    Und können Sie auch nicht sagen, warum der Termin dieses Besuches erst so knapp vorher bekannt gegeben worden ist?
    Es ist ja ziemlich unüblich, eine Woche vorher einen Staatsbesuchstermin zu verkündigen.
    Dieser Besuch ist sicher längere Zeit vorbereitet worden und eine Bekanntgabe erfolgt immer im beiderseitigen Einvernehmen.
    Und dieses Einvernehmen ist eben vor wenigen Tagen erst hergestellt worden.
    Seit vielen Monaten können wir in ausländischen Publikationen lesen und hören, dass Österreich bzw.
    der Bundespräsident und Österreich mit ihm in der Welt, zumindest in der westlichen Welt, isoliert ist.
    Der Besuch im Vatikan hat den Eindruck erweckt, dass würde diese Isolierung abbröckeln.
    Die Reaktionen darauf erwecken wiederum den gegenteiligen Eindruck.
    Gerade dieser Besuch zeigt, dass diese Behauptungen der Herr Bundespräsident
    der immerhin von mehr als 53 Prozent der Österreicher gewählt wurde, sehr isoliert eben nicht richtig ist.
    Aber es wird einige geben, die werden immer wieder ein Argument finden, ihn als den gewählten Repräsentanten Österreichs anzugreifen.
    Daran wird sich nichts ändern.
    Aber es wird auch in Zukunft genauso falsch sein, wie es in der Vergangenheit war, dass er isoliert ist, sondern er wird aus der großen Anzahl von Einladungen, die er bekommen hat,
    jene Einladungen akzeptieren, von denen es ihm wichtiger scheint, dass er sie annimmt, die Besuche, dass er sie macht, weil sie dem bilateralen Interessen unseres Landes bezogen auf den einladenden Staat entsprechen.
    Gibt es schon andere Einladungen aus der westlichen Welt?
    Schauen Sie, es gibt eine ganze Reihe von Einladungen.
    Das haben Sie von mir in den letzten Monaten gehört und das gilt auch jetzt.
    Aber bevor solche Einladungen nicht fixiert sind, endgültig vereinbart sind, wäre es auch eine Unhöflichkeit gegenüber dem, der diese Einladung inoffiziell einmal ausspricht, sie in der Öffentlichkeit zu behandeln.
    Ich frage nur deshalb, weil man bisher von Einladungen aus Ungarn gehört hat, aus Libyen gehört hat, aus Uganda, aber nicht aus Westeuropa zum Beispiel.
    Sie haben von mir immer gehört auf die Behauptung, es gebe keine Einladungen an den Herrn Bundespräsidenten.
    Es gibt eine ganze Reihe von Einladungen.
    Man hat sich bewahrt, dass es eine Reihe von Einladungen gibt und daher bleibe ich auch bei dieser Aussage.
    Ich danke für das Gespräch.
    ein Gespräch, das Roland Maraczki mit Außenminister Alois Mock zur Einladung Kurt Waldheims in den Vatikan geführt hat.
    Wir bleiben bei diesem Thema und zitieren aus Kommentaren österreichischer Tageszeitungen.
    Die Zitate hat Edgar Sterbens zusammengestellt.
    Neben der rot unterstrichenen Schlagzeile, Juden fallen wegen Einladung Waldheims über den Papst her, vergleicht das ÖVP-Organ Neues Volksblatt in einem Kommentar Papst Johannes Paul II.
    mit dem Polenkönig Jan Sobieski.
    So wie er 1683 Wien von den Türken befreit hat, stehe jetzt Johannes Paul II.
    Österreich bzw.
    seinem Staatsoberhaupt in einer Art Belagerungszustand zur Seite, meint Volksblatt-Kommentator Manfred Maurer.
    Offenbar schätzt man im Vatikan die Bedeutung Österreichs an der Nahtstelle der Blöcke realistischer, d.h.
    höher ein, als die von dieser Bedeutung profitierenden Juden.
    Durchreise für Ostdissidenten oder der Washingtoner Club der Politamateure.
    Auch den Stellenwert der Gerechtigkeit scheint man in Rom höher zu bewerten als anderswo.
    Die Einladung kann und muss als Aufruf zur Vernunft verstanden werden.
    Angehörige des jüdischen Glaubens werden sich daran natürlich nicht gebunden fühlen.
    Aber es gibt eine Menge Christen, denen das päpstliche Signal Hemmungen und Zweifel nehmen müsste, auch ihrerseits einen Akt der Solidarität zu setzen.
    Dem gegenüber zitiert Georg Hoffmann-Ostenhof im SPÖ-Organ Neue RZ die Meinung jüdischer Organisationen und Würdenträger, die päpstliche Einladung sei keine gute Idee.
    Sie alle sehen die jüdisch-katholischen Beziehungen belastet, die so stabil nun auch nicht sind.
    Ausgezeichnet im Widerstand gegen das NS-Regime hat sich der Vatikan ja nicht gerade und die These der Kollektivschuld der Juden am Kreuzestod Christi wurde erst 1965 aufgegeben.
    Waldheim produziert nicht nur Probleme für Österreich.
    Jetzt exportiert er sie auch.
    Empfänger?
    Die Katholiken der ganzen Welt.
    Im Gegensatz zur Wiener Tageszeitung die Presse, die in einem Kurzkommentar den offiziellen Besuch beim Papst als seinen Ausbruch aus der Isolierung Waldheims ortet, sieht in den Salzburger Nachrichten Katharina Krawanja-Pfeiffer hinter dem Empfang durch den Papst nur eine Gäste, aber noch kein Signal.
    Als dieses wollen es hierzulande zwar einige sehen, sie begeben sich dabei aber in die Gefahr, die politischen Realitäten falsch einzuschätzen.
    Der Staatsbesuch im Vatikan, so steht zu befürchten, wird wahrscheinlich nichts an der Haltung der westlichen Regierungen gegenüber dem österreichischen Staatsoberhaupt ändern.
    Denn im politischen Alltag zählen Gästen und seien sie noch so gut gemeint, wenig, angesichts von handfesten Tatsachen.
    Und an der Tatsache, dass Waldheim umstritten ist, hat sich bis jetzt nichts geändert.
    Im Kurier stellt Heinz Nussbaumer die Frage, ob die Vatikan-Visite Anlass zur Erleichterung für die Österreicher sei.
    Seine Antwort, ja und nein.
    Ja, weil hier zumindest einer der Großen dieser Welt signalisiert, dass jeder Mann als unschuldig gilt, solange nicht Schuld erwiesen ist.
    Und nein, weil schon die ersten Reaktionen aus New York, eine Tragödie für den Vatikan, zeigen, mit welch immer größerem Risiko Waldheims Feinde kalkulieren.
    Schon geht es ihnen nicht mehr um einen Mann und seine Heimat allein, sondern nach eigenen Worten um die Zukunft des weltweiten christlich-jüdischen Dialogs.
    Niemals war deutlicher, zu welchem Wahnsinn diese ganze Affäre bereits entartet ist.
    Der außenpolitische Kommentator der Kronenzeitung Ernst Drost merkt unter dem Titel Protestlärm an.
    Sicher, am Anfang des Schlamassels steht das ungeschickte Verhalten des Mannes, um den es geht.
    Aber ist dieser Protestlärm wirklich nötig?
    Der Papst kennt die Nazis.
    Er hat unter ihnen gelitten.
    Er hat in Auschwitz gebetet und ist jetzt in Majdanek gekniet.
    Und er weiß auch, was er tut, wenn er das Oberhaupt eines katholischen Staates empfängt.
    Er will damit keinen Juden beleidigen und kein Naziverbrechen beschönigen.
    Er will nur die Dinge wieder etwas zurechtrücken und den Österreichern sagen, dass sie keine Parias, keine Ausgestoßenen sind, an die man am besten nicht anstreift.
    Edgar Sterbens hat diese Pressezitate zur Waldheimreise in den Vatikanstaat in einer Woche zusammengestellt.
    Morgen reist Bundeskanzler Franz Franitzki zu einem viertägigen offiziellen Besuch nach Schweden.
    Er wird dort mit dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Ingvar Carlsson zusammentreffen und als privater Gast des Palme-Nachfolgers auf dessen Landshitz das Wochenende verbringen.
    Ferner trifft Franitzki König Karl den 16.
    Gustav.
    Nach jüngsten Meldungen aus Schweden hat man den Eindruck, dass Franitzki dort seine jüngst in den USA gesammelten Erfahrungen dringend brauchen kann.
    Denn in den letzten Tagen ist in dem neutralen skandinavischen Land eine recht wilde Anti-Österreich-Kampagne entfesselt worden, Hauptthema Waldheim, und Franitzki trifft auf eine Öffentlichkeit, in der das Image unseres Landes offenbar am Boden ist.
    Günther Grafenberger meldet das.
    Österreichs Bundeskanzler Franz Wranitzki sollte sich bei seinem bevorstehenden Schwedenbesuch darüber im Klaren sein, dass die österreich-schwedischen Flitterwochen aus den Zeiten eines Bruno Kreisky und Fred Sinowatz vorüber sind.
    Die Affäre Waldheim hat nicht nur ein negatives Echo in den Massenmedien ausgelöst, wie kaum in einem anderen westlichen Staat.
    Die schwedische Vietnamkritik gegenüber den USA war übrigens auch beißender als irgendwo anderswo im Westen.
    Die Affäre Waldheim hat auch zu einem Umdenkungsprozess geführt.
    Österreich als das glückliche Land mit den Mozartkugeln, der Sachertorte, dem Wiener Walzer und der spanischen Reitschule als Außenhandelsmarke lässt sich in Schweden nicht mehr verkaufen.
    Im Gefolge des Waldheims-Echo hatte das schwedische Fernsehen absichtlich Mitte der Woche einen französisch-schweizerischen Fernsehfilm der Temps-Prozents-Gesellschaft unter dem Titel Österreich, ein Walzer des Vergessenwollens, ausgestrahlt, um, wie es einleitend hieß, das verlogene Österreich-Bild endlich zu korrigieren.
    Da kamen Österreicher zu Wort, die ihre brutale Kindheit mit Prügel schilderten.
    Psychologen sezierten die österreichische Volksseele.
    Da wurden Studenten mit ihren Uniformen und Säbeln gezeigt, sowie Sport- und Kriegsvereinsmitglieder mit Orden und Ehrenzeichen aus Ost- und Frankreich-Feldzügen, so nannten sie es wörtlich.
    Und die Reden, die dort im Beisein von Offizieren des Bundesheeres zu hören waren, erinnerten sehr, so sagte es auch der Kommentator, an einen Mann aus Braunau am Inn.
    Dieser Film, den hiesige Österreicher als absolut zutreffend bezeichneten, wurde nicht nur zum großen Gesprächsthema in Schweden, er hat mit aller Gewissheit auch einen tiefschürfenden Umdenkungsprozess ausgelöst.
    Viele Falten im Gewande Österreichs sind nach wie vor braun, hieß es im schwedischen Kommentar.
    Heute früh veröffentlichte die größte schwedische Morgenzeitung Dagens Nyheter einen kritischen Bericht über Österreich zum Besuch von Bundeskanzler Wranicki, der morgen in Stockholm eintrifft.
    Nicht so sehr über Wranicki selbst, der nach Ansicht des Korrespondenten weder Sozialdemokrat noch Politiker zu sein scheint, sondern vielmehr ein ideologieloser Problemlöser, eine Art Geschäftsführer der Republik Österreich, der Super-Franz aus Österreich mit den maßgeschneiderten Anzügen.
    Es wird erwähnt, dass Wranitzki bei der Abschiedsfeier für Willy Brandt in Bonn ausdrücklich den Kniefall Brams vor dem jüdischen Denkmal in Warschau erwähnte und dass dabei die Gedanken aller Zuhörer ganz automatisch zu Kurt Waldheim wanderten.
    Doch nichts von dort.
    Waldheim sei der ständige Schatten auf Wranitzkys Auslandsreisen.
    Indem Wranitzky im Gegensatz zu seinen sozialdemokratischen Parteifreunden zu Waldheim geschwiegen habe, um sich nicht bei seinen Landsleuten den Mund zu verbrennen, sei es ihm als Mann ohne Profil gelungen, dank Waldheim Karriere zu machen.
    Denn ohne Waldheim wäre Wranitzky nicht Kanzler geworden.
    Waldheim habe, paradoxal, dem Wranitzky auf den Stuhl des Regierungschefs gehoben.
    Und nicht nur das.
    Wranitzki könne sich im Ausland selbst aufbauen, weil Außenminister Alois Mock zum Schweigen verurteilt sei, der bei der Präsidentenwahlkampagne gegen die, Zitat, ausländischen Feinde und gewisse jüdische Kreise, Ende Zitat, wetterte und sich damit im Ausland ebenso unmöglich gemacht habe, wie die Sozialdemokraten im Inland, die gegen den Willen der überwiegenden Bevölkerung gegen Waldheim wetterten.
    Indem Wranicki zu alledem schwieg, konnte er genau jenes Öffentlichkeitsbild von sich aufbauen, nachdem Waldheim so krampfhaft hascht, heißt es bei Dagens Nöhütter.
    Franz Franitzki, der morgen in Stockholm landet, sei noch einmal daran erinnert, dass die unbeschwerten Tage eines Bruno und Fred auf der einen und Tage und Olaf auf der anderen Seite vorbei sind, selbst wenn man sich in Schweden auch weiterhin duzt und der Ingwer ganz einfach Franz zu ihm sagen wird.
    Schreden erwartet von ihm, dass er hier die richtige Flagge Österreichs zeigt.
    Schwedens Medien machen also Stimmung gegen Österreich vor dem morgen beginnenden Franitzki-Besuch in dem skandinavischen Land, der vier Tage dauern wird.
    12.25 Uhr ein Wechsel jetzt zur österreichischen Wirtschaftspolitik.
    Für die sogenannte Sanierungspartnerschaft SPÖ-ÖVP
    die sich mindestens zwei Legislaturperioden vorgenommen hat, schlägt nach Ansicht vieler Beobachter 1988 die Stunde der Wahrheit.
    Denn dann muss die Budgetstabilisierungspolitik, die ohnehin behindert wird durch eine internationale Konjunkturflaute, durch das verstaatliche Debakel und durch diverse Einnahmenausfälle von geschätzten 10 Milliarden Schilling,
    dann muss dieses den Gürtel enger schnallen jeden einzelnen Österreicher treffen.
    Denn die geplante lineare Ausgabensenkung aller Ressortbudgetansätze um 8% schlägt auf Umwegen auf unsere Taschen durch.
    Die Reduzierung der Bausparförderung war nur der erste Schritt.
    Geplant ist ein Bündel von budgetpolitischen Maßnahmen, um Defizit und Staatsverschuldung einzubremsen.
    Der Finanzstaatssekretär Johannes Dietz von der ÖVP hat heute den Schleier gelüftet.
    Bettina Reuter berichtet.
    Dass der Sparkurs der Regierung zum Teil sehr spürbare Maßnahmen zur Folge haben wird, das war in Pertisau schon abzusehen.
    Johannes Dietz meint allerdings, dass der Öffentlichkeit die Dramatik der Budgetsituation noch gar nicht richtig klar sei.
    Rund 85 Milliarden Schilling wird das Budgetdefizit heuer betragen, wenn nicht etwas geschieht.
    Die entscheidende Frage für Dietz ist... Werden in diesem Land bestehende Besitzstände kurzfristig
    und kurzsichtig verteidigt?
    Oder gelingt es uns gemeinsam, der Jugend neue und attraktive Wirtschafts- und Zukunftschancen zu eröffnen?
    Wenn wir den zweiten Weg gehen, dann ist es nach meiner Auffassung dringend geboten, Abschied zu nehmen, erstens von der Illusion einer Sanierung zum Nulltarif,
    Zweitens Abschied zu nehmen vom Gedanken einer passiven Sanierung, bei der sich viele Funktionäre und Teile der Bevölkerung als unbetroffene Zuschauer verstehen.
    Und daher schlägt Dietz, der betont, vor allem aus der Sicht der ÖVP zu sprechen und erst in zweiter Linie als Staatssekretär, ein Maßnahmenpaket vor, das er noch vor dem Sommer beschlossen haben möchte.
    Einige der Punkte daraus, Überstunden für Lehrer während der schulfreien Zeit sollen nicht mehr bezahlt werden.
    Und bei den Überstunden ortet Dietz überhaupt ein budgetäres Hoffnungsgebiet.
    Insgesamt werden nämlich in diesem Jahr 12 Milliarden Schilling für Mehrdienstleistungen zu bezahlen sein.
    Und diese Kostenexplosion soll eingeschränkt werden.
    Eine Möglichkeit für DiETS wäre, dass man den Überstundenzuschlag, der gesetzlich mit 50% festgelegt ist, überdenkt und reduziert.
    Mittagspausen aus der Dienstzeit ausgenommen werden.
    Die Zuschüsse zur Sozialversicherung will Dietz von derzeit 100,5 auf 100,2 Prozent reduziert sehen.
    Die Erhöhung des Arbeitslosenversicherungsbeitrags, die ja schon für 1.
    Jänner 1988 beschlossen ist, soll vorgezogen werden, dafür aber nur auf 0,3 angehoben.
    Im Bereich der Bundesbahnen möchte der Staatssekretär die Preise für Zeitkarten erhöhen und Fahrpreisermäßigungen nur für sozial Schwache gewähren.
    Auch die Halbpreisfahrkarten und die Studentenbegünstigungen sollen überprüft werden.
    Die Telefongebühren sollen ebenfalls erhöht werden.
    Und die Aktion 8000 des Sozialministeriums will Dietz auch überdenken.
    Alles in allem soll dieses Maßnahmenpaket rund 5 Milliarden Schilling bringen.
    Aber wie gesagt, nur wenn es noch vor dem Sommer beschlossen wird.
    Frage an Dietz, wie weit sind diese Einsparungen mit dem Finanzminister besprochen und warum wurden sie nicht schon im Pertisau bekannt gegeben?
    Dietz?
    Es hat keinen Sinn zu versuchen, alles zu koordinieren und dann hinter verschlossenen Türen und dann sozusagen die Maßnahmen in die Öffentlichkeit zu bringen.
    Ich glaube, es ist dringend notwendig, dass wir insgesamt ein Sanierungsklima schaffen, weil wenn wir auf der einen Seite immer betonen, es ist ohne dies nicht so schlimm oder international ist es noch viel schlechter,
    dann wird sich die Bevölkerung mit Recht fragen, warum soll ich dann Opfer bringen?
    Das heißt, ich glaube, wir müssen hier ehrlich und nüchtern die Dinge auf den Tisch legen.
    Man hat es nicht in dieser Deutlichkeit in Berthesau gesagt, weil ja doch noch Verhandlungen geführt werden sollten mit den Gewerkschaften.
    und natürlich mit den einzelnen Ministern.
    Mit Finanzminister Latsina sieht sich Dietz jedenfalls im selben Boot.
    Soweit Latsinas Finanzstaatssekretär Johannes Dietz.
    Das Hauptergebnis der jüngsten Regierungsklausur im Pärtisau neben dem Spitzen des budgetpolitischen Rotstiftes war das Bekenntnis zu einer energischeren Energiepolitik.
    Nach dem jahrelangen Stau der Investitionen soll es endlich wieder zum Stau von Donau und anderen Fluten kommen.
    Konkrete Vorhaben, auf die man sich da geeinigt hat, wie in Freudenau, Wildungsmauer, Wolfstal, Dorfertal.
    Um ein zweites Heimburg zu vermeiden, will man die Kraftwerkspläne den Umweltschützern mit drei Nationalparks schmackhaft machen.
    Ihre Vereinbarkeit mit Kraftwerken ist besonders in den Fällen Dorfertal und Wildungsmauer aber umstritten.
    Vor der Realisierung dieser Projekte stehen drei Hürden.
    Die behördlichen Genehmigungsverfahren, die für die Betreiber sehr schwierig zu werden versprechen, dann der angekündigte Widerstand der Grünen und auch eine gewisse politische Opposition.
    Auf der einen Seite von jenen, die sagen, dass speziell der Donauausbau östlich von Wien
    in der neuen Doppelvariante sieben Prozent weniger Strom bringt, aber sieben Milliarden Schilling mehr kostet.
    Auf der anderen Seite Widerstand von jenen, die die Kraftwerke überhaupt für verzichtbar halten.
    Solche Stimmen gibt es in den Koalitionsparteien wenige, am ehesten in der ÖVP.
    Hier macht sich neben Erhard Busseck vor allem die zweite Nationalratspräsidentin und Ex-ÖVP-Umweltsprecherin Marga Hubinek stark.
    Bettina Reuter sprach mit ihr.
    Frau Präsident Hubinek, Sie haben sich nach der Grundsatzentscheidung der Bundesregierung für die drei Kraftwerksprojekte, einerseits an der Donau, andererseits in Osttirol, tief enttäuscht gezeigt.
    Ist diese Enttäuschung in der Zwischenzeit gleich geblieben, stärker geworden oder etwas abgeklungen?
    Meine Enttäuschung wurde noch verstärkt.
    durch die Ergebnisse des unabhängigen österreichischen Bundesinstitutes für Gesundheitswesen, das jüngst jetzt ein Gutachten erstellt hat, wonach der Nationalpark mit einem Kraftwerk, Großkraftwerk Dorfertal, nicht vereinbar wäre.
    Und ich hoffe nach wie vor, dass die Regierung ihr Versprechen einlöst, eine Bedarfsprognose erstellt, wie viel Strom wird benötigt.
    Mein Misstrauen wächst, wenn ich nun höre, dass die E-Wirtschaft ihre Prognose reduzieren muss, dass nicht mehr 3% Stromzuwachs, sondern nur 2,5% Stromzuwachs zu erwarten sind.
    Nun, ich glaube, dass diese Prognose nicht ganz realistisch ist.
    Die E-Wirtschaft will Strom verkaufen.
    Ich wünsche mir eine Prognose seitens des Wirtschafts- und Energieministers.
    Und vor allem wünsche ich mir nun endlich Maßnahmen, um das Energiesparen attraktiv zu machen.
    Meinen Sie, dass durch Einsparungen im Energiebereich alle oder ein Teil der Kraftwerksprojekte, die nun beschlossen wurden, überflüssig sein könnten?
    Zumindest würde ich meinen, dass man das Pferd nicht beim Schwanz aufzäumt, sondern dass man zunächst einmal sich fragt, wie viel Strom benötige ich in den nächsten fünf oder zehn Jahren und dann sich überlegt, welche Standorte sind ökologisch vertretbar.
    Es liegt auf der Hand, dass ich nicht in einem Gebiet eines künftigen Nationalparks ein Großspeicherkraftwerk errichte, denn es werden ja nicht nur
    20, 30 oder wie bei einer Variante 48 Gletscherbäche erfasst.
    Es muss eine gewaltige Erdbewegung stattfinden.
    Es müssen schwere LKWs durch die enge Glamm beispielsweise im Dorfertal geführt werden.
    Hier soll in dieser engen Glamm des Dorfertales eine 236 Meter hohe Staumauer errichtet werden.
    Durch die Überschwemmung der Almen können die Bauern in Karls nicht mehr ihre Viehwirtschaft betreiben und damit verlieren sie auch ihre Existenzgrundlage.
    Und darauf basieren ja die Ängste.
    Ängste, zwar nicht derartige Existenzängste, aber Ängste äußern die Umweltschützer ja jetzt auch schon in Bezug auf die zwei geplanten Kraftwerke an der Donau, Wildungsmauer und Wolfstal.
    Teilen sie diese Ängste?
    Ich kenne das Areal Wildungsmauer einigermaßen.
    Es ist sehr viel Aulandschaft.
    Ich kann nicht beurteilen, ob also Wildungsmauer ein unverzichtbares Kraftwerk dasteht.
    Noch einmal gesagt, ich würde mir wünschen, dass man zuerst einmal objektiv erhebt,
    Welchen Strombedarf haben wir in den nächsten Jahren zu erwarten?
    Und was wird uns Energiesparen bringen?
    Ich glaube, dass ein sinnvolles Energiesparen, das nicht auf Komfort verzichtet, wie dies also immer wieder unterstellt wird, uns wahrscheinlich die nächsten zwei oder drei Kraftwerke ersparen hilft.
    Das ist eine Forderung, die Sie an Ihren Wirtschaftsminister Graf richten.
    Ich rechte diese Forderung an die gesamte Regierung, weil die Beschlüsse in Bertesau ja das Ergebnis einer Regierungsklausur waren.
    Ihre Partei, die Volkspartei, stellt in dieser Regierung auch den Umweltminister in der Person von Frau Dr. Flemming.
    Glauben Sie, dass Sie bei den Beratungen über diese Kraftwerksprojekte manche Argumente vielleicht nicht deutlich genug eingebracht hat?
    Ich hätte eher den subjektiven Eindruck, dass sie bei der Entscheidungsfindung nicht eingebunden war.
    Die Entscheidungsfindung war also dann doch nicht eine der ganzen Regierungen?
    Es scheint mir dies.
    Eine Entscheidungsfindung, die Sie dann innerhalb der SPÖ-Fraktion lokalisieren würden?
    Ich kann das schwer von außen beurteilen.
    Für mich ist auch wichtig, die Ergebnisse.
    Und in diesem Zusammenhang freut es mich, dass der österreichische Alpenverein kurz danach eine einstimmige Resolution verabschiedet hat, dass das Gebiet des künftigen Nationalparkes Hohe Dauern nicht durch ein Kraftwerk zerstört werden dürfe.
    Und sie haben auch Kampfmaßnahmen angesagt.
    Werden Sie sich solchen Maßnahmen anschließen?
    Ja, sicherlich, volle Überzeugung.
    Eine friedliche Demonstration, dass man diese Landschaft auch künftigen Generationen erhalten soll.
    Für die beiden Kraftwerke an der Donau, könnten Sie sich etwas ähnliches vorstellen?
    Ich habe den Eindruck, dass hier die strengen Naturschutzbewilligungen in Niederösterreich einen raschen Bau dieser Donaukraftwerke wahrscheinlich verhindern dürften.
    Ich beziehe mich hier auf Äußerungen des Umweltanwaltes von Niederösterreich, Dr. Haschauer.
    Dr. Waschauer hat ja sinngemäß überhaupt gemeint, er könne sich gar nicht vorstellen, dass eine Bewilligung nach diesem sehr strengen Niederösterreichischen Naturschutzgesetz erfolgen könnte für diese Projekte.
    Und ich kann mir schwer vorstellen, dass der Niederösterreichische Landtag ein Gesetz ändert oder beugt, nur um ein Kraftwerk an der Donaubewildungsmauer errichten zu helfen.
    Damit wäre es gestorben, nicht?
    Eine sehr kraftwerkskritische Maga Hubenegger also in diesem Interview von Bettina Reuter.
    Sieben Minuten nach halb eins ist es.
    Machen wir zwischendurch kurz einen Blick auf das, was wir bis 13 Uhr in diesem Mittagsschanal noch planen.
    Unter anderem ist veröffentlicht worden die neue eineinhalb Jahre reichende Wirtschaftsprognose der OECD und auch eine Prognose für Österreich.
    Wir wollen darüber ebenso berichten wie über die Tatsache, dass die UNO prognostiziert, dass demnächst
    5 Milliarden Menschen auf der Erde wohnen, werden dazu ein Bericht zur Problematik der Bevölkerungsexplosion.
    Der Kulturbericht, Burgtheater, Probenabkommen, endlich eine Einigung, folgt mir ein paar Schaltwirt.
    Darüber berichten zunächst aber noch internationale Wirtschaftspolitik.
    Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat ihre jüngsten Wirtschaftsprognosen für die nächsten eineinhalb Jahre vorgelegt.
    Die Aussichten sind für alle Mitgliedsländer nicht rosig.
    Die OECD, in der die 24 wichtigsten Industrieländer der westlichen Welt zusammengefasst sind, nimmt in ihren Empfehlungen vor allem die USA, die Bundesrepublik Deutschland und Japan aufs Korn, Herbert Tuta berichtet.
    Die Lage hat sich in den letzten Monaten verschlechtert, ohne dass bis Ende 1988 eine echte Verbesserung abzusehen wäre.
    So die OECD wörtlich in ihrer Grundaussage.
    Gleichzeitig haben die Wirtschaftsforscher in Paris die Prognosen deutlich nach unten revidiert.
    Die Weltwirtschaft könnte in den nächsten eineinhalb Jahren zwischen zwei und zweieinhalb Prozent wachsen.
    Das ist ein halber Prozentpunkt weniger, als noch Ende 1986 erwartet wurde.
    Für die schlechter gewordenen Wirtschaftsaussichten sehen die Pariser Experten vor allem zwei Gründe.
    Erstens, die positiven Auswirkungen des Ölpreisverfalls blieben weit hinter den Erwartungen zurück und zweitens, die Wechselkursschwankungen und die Ungewissheit über die weitere Entwicklung haben das Vertrauen in die Konjunktur erschüttert.
    Vor allem die Firmen üben deutliche Zurückhaltung bei den Investitionen.
    Wie dieses Vertrauen wiederhergestellt werden kann, das schrieben die OECD-Wirtschaftsexperten in ihre Empfehlungen hinein.
    Da werden vor allem die USA ermahnt, das Haushaltsdefizit zu verringern.
    Zivile und militärische Ausgaben sollen gekürzt, die Steuern erhöht werden.
    Japan soll die eigene Nachfrage ankurbeln, womit die übersteigerte Exportabhängigkeit des Landes gemindert würde.
    Die ständige japanische Exportoffensive ist ein ebenso ständiger Zankapfel, vor allem mit den USA.
    Das am letzten Weltwirtschaftsgipfel in Venedig vorgelegte Konjunkturprogramm Japans wurde in der OECD-Prognose allerdings noch nicht berücksichtigt.
    Er soll erst im Juli im Detail bekannt werden.
    Die Bundesrepublik Deutschland wird aufgefordert, die Subventionen zu kürzen und damit die Steuerreform teilweise zu finanzieren.
    Mit Hilfe dieser Steuerreform soll die Nachfrage im Inland gesteigert werden.
    Wenn Japan und die Bundesrepublik ihre Konjunktur wieder ankurbeln, so könnten beide Länder die Rolle einer wirksamen Konjunktur-Lokomotive übernehmen.
    Insgesamt rechnet die OECD mit folgender Entwicklung.
    Die Inflation wird in den Industrieländern heuer von knapp 3 auf 3,5% steigen und auch nächstes Jahr weiter zunehmen.
    Die Arbeitslosigkeit wird in Summe in etwa bei 8,25% gleich bleiben, aber leicht absinken wird sie nur in den USA.
    In der Bundesrepublik Deutschland hingegen von 8 auf 8,25% und in Gesamteuropa von 11 auf 11,25% steigen.
    Das Österreich-Kapitel deckt sich im Wesentlichen mit der letzten, bereits vor einem Vierteljahr nach unten revidierten Prognose unserer Wirtschaftsforscher.
    Das Wirtschaftswachstum wird demnach mit Mühe heuer 1% und nächstes Jahr knapp 1,5% erreichen.
    Die Arbeitslosenrate wird heuer 6% und nächstes Jahr knapp 6,5% ausmachen, also ebenfalls steigen.
    Relativ günstige Daten gibt es bloß für die Schweiz.
    Das Wirtschaftswachstum wird zwar auch bei den Eidgenossen schwächer, erreicht aber trotzdem noch zwei Prozent.
    Hauptstütze der Schweizer Wirtschaft sind die wohlhabenden Eidgenossen.
    Die Privathaushalte bleiben, so die OECD, die Hauptantriebskraft für die Wirtschaft beim westlichen Nachbarn.
    Wenig Optimismus also in der Wirtschaftsprognose der OECD, Herbert Tuter hat berichtet.
    In diesen Tagen wird die Weltbevölkerung die 5-Milliarden-Grenze überschreiten.
    Damit erreicht die Zahl der gegenwärtig auf der Erde lebenden Menschen einen neuen Rekordwert.
    Und es ist aufgrund der hohen Bevölkerungswachstums, 90% des Zuwachses entfallen auf Entwicklungsländer, schon jetzt abzusehen, dass noch vor der Jahrtausendwende 6 Milliarden Menschen den Globus bevölkern.
    Es bedurfte der ganzen Menschheitsgeschichte einschließlich des 19.
    Jahrhunderts, um die erste Milliarde zu erreichen.
    Für die nächste Milliarde war etwas mehr als ein Jahrhundert notwendig, für die dritte kaum mehr als 50 Jahre.
    Seither kommt circa alle 12 Jahre schon eine weitere Milliarde Erdbevölkerung hinzu.
    Die UNO-Experten des Bevölkerungsfonds haben in einer jüngsten Studie neben Analysen, wie das Bevölkerungswachstum in geordnetere Bahnen gelenkt werden könnte, untersucht, welche Lebenschancen der 5-Milliardste Erdenbürger hat.
    Und sie haben versucht festzustellen, wo dieser 5-Milliardste Mensch geboren werden wird.
    Michael Kerbler berichtet.
    Der fünfmilliardste Mensch wird höchstwahrscheinlich in einem Entwicklungsland geboren werden.
    So wie gegenwärtig neun von zehn neuen Erdenbürgern.
    Der Lebensstandard der Familie des Neugeborenen wird vermutlich recht niedrig sein.
    Es wird eine Familie sein, die am Land lebt, die von dem lebt, was der karge Boden hergibt.
    Die Überlebenschancen für den fünfmilliardsten Menschen sehen nicht rosig aus, wenn er in einem Land der dritten Welt geboren wird.
    Die Kindersterblichkeit in dieser Staatengruppe ist, trotz sinkender Tendenz, noch immer deutlich höher als in den entwickelten Staaten der nördlichen Hemisphäre der Erde.
    Vor allem dann, wenn das fünfmilliardste Baby ein Mädchen, das dritte oder gar noch später geborene Kind ist, sind die Chancen, den fünften Geburtstag zu erleben, gering.
    Infektionskrankheiten und mangelnde bzw.
    schlechte Ernährung zählen zu den häufigsten Ursachen der Kindersterblichkeit.
    Aber angenommen, der neue Erdenbürger bleibt von Infektionskrankheiten verschont, dann erwartet ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit das Schicksal, mit nur qualitativ minderwertiger Nahrung auskommen zu müssen, wenn dieser Erdenbürger nicht sogar in einem jener Staaten zur Welt kommt, der in periodischen Abständen von Hungersnöten heimgesucht wird.
    Das Problem Unterernährung wird den fünfmilliardsten Menschenzeiten seines Lebens begleiten.
    Denn das Zuwenig an Nahrungsmitteln wirkt sich nicht nur auf die Überlebenschancen der Kinder aus, sondern auch auf die Arbeitsleistung, die Leistungskraft der Erwachsenen.
    Stichwort Arbeit.
    In den Regionen des Wohlstands gilt im Regelfall, mit steigender Bildung steigt die Chance auf einen Arbeitsplatz.
    Für Erdenbürger, die in der dritten Welt geboren werden, stellen heute Bildung und Arbeit oft zwei unerreichbare Privilegien dar.
    Wenn er oder sie Glück hat, dann wird das Geld in dem Entwicklungsland gerade dazu reichen, das Kind lesen und schreiben zu lernen.
    Und danach folgt der Kampf um einen Arbeitsplatz.
    Viele junge Menschen werden alles versuchen, einen der wenigen Jobs zu bekommen, werden wegen des Kinderreichtums der Familie das Land, die Felder zurücklassen und versuchen, in der Stadt Arbeit zu bekommen.
    Die wenigen Felder werden ohnehin mehr hungrige Münder sättigen müssen als bisher.
    Aber der Ausweg in die Stadt, so erwarten die UNO-Bevölkerungsexperten, dürfte sich nur zu oft als Sackgasse erweisen.
    Wenn der junge Mensch keine Dauerstellung finden kann, die es ihm erlaubt, eine Wohnung zu mieten, wird er gezwungen sein, in die Vorstädte und Slums zu ziehen, wo es keine oder nur mangelnde sanitäre Einrichtungen, kein fließendes, sauberes Wasser gibt.
    Ein weiteres Problem kommt hinzu.
    In den Ländern der dritten Welt werden die Mädchen gewöhnlich schon in sehr jungen Jahren verheiratet.
    Das hat teils kulturelle Wurzeln, kann aber auch darin begründet liegen, dass eine kinderreiche Familie einen Esser weniger im Hause haben möchte, damit für die anderen Kinder mehr übrig bleibt.
    Die jung verheirateten Mädchen werden bald Mutter.
    Und der Kreislauf von Armut und Unterernährung schließt sich.
    Heute leben drei Viertel der Weltbevölkerung in Entwicklungsländern.
    Und zwei Drittel des Geburtenzuwachses pro Jahr entfällt auf die Ärmsten dieser Länder.
    Es überrascht also nicht, wenn die Fachleute des UNO-Bevölkerungsfonds dringend eine Reduzierung des Bevölkerungswachstums empfehlen, die kleine Familie fordern.
    Mit Familienplanung allein wird der Bevölkerungsexplosion, die nicht nur das Problem der Entwicklungsländer, sondern auch ein Problem der Industrienationen darstellt, nicht Einhalt geboten werden können.
    eine Hebung des Lebensstandards der breiten Masse der Bevölkerung, die Sicherung der Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Wasser sind erforderlich.
    Die ländliche Entwicklung und die Förderung einer arbeitsintensiven Industrialisierung stellen weitere Schritte dar, die gemeinsam getan werden müssen und auch nur gemeinsam von den wohlhabenden Industrienationen mit den Entwicklungsländern gemeinsam gemacht werden können.
    Erst dann besteht die Chance, jene Bombe zu entschärfen, von der einmal der Wissenschaftler und Humanist Paul Ehrlich gesagt hat, eine menschliche Atombombe bedroht unseren Planeten.
    Michael Kerbl hat berichtet und wir schließen thematisch an mit einem Hinweis auf unser heutiges Journal Panorama.
    1960, drei Milliarden Menschen.
    1970, vier Milliarden.
    Heuer 5 Milliarden.
    Für das Jahr 2000 rechnet man mit 6 Milliarden Menschen.
    Allerdings, das Bevölkerungswachstum findet in den unterentwickelten Ländern statt.
    Dort erhalten sich die Gesellschaften jung.
    In den Industrieländern werden sie älter und älter.
    Für Professor Wilhelm Flieger, Sozialforscher auf den Philippinern, haben diese Entwicklungen Konsequenzen.
    Es ist kein Wunder, dass die Bevölkerung in Westeuropa und auch in den Vereinigten Staaten einen Trend
    im Großen und Ganzen, wenn man von politischen Parteien abliegt, das stimmt nicht immer überein, zum Konservatismus.
    Es ist sicher kein Zufall, dass die Revolutionen unserer Zeit nicht bei uns stattfinden, sondern in den Ländern der dritten Welt, wo wir junge Leute haben, die noch nicht zu verlieren haben, die die Mehrheit der Bevölkerung darstellen, aber die alles zu gewinnen haben.
    Leute, die
    viel aktiver sind als wir.
    Wenn man von Vitalität und Leben spricht, die Entwicklung, die demografische Entwicklung zeigt bei uns ganz deutlich Dekadenz.
    Während auf der anderen Seite der hohe Wachstum ein Ausdruck des Vitalismus ist.
    Heute Abend im Journal Panorama.
    Überlegungen zum Bevölkerungswachstum.
    Um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
    12 Minuten vor 13 Uhr kommt die Tageschronik.
    In Salzburg wurde am Donnerstag von Terroristen geschossen.
    Bei dem Feuerüberfall erlitten der bekannte Personalvertreter der Landesbeamten Salzburgs, Friedrich Wöss, der pensionierte Gewerkschafter Franz Pattermann und der 42-jährige Karl Witzmann aus Elixhausen, schwere Schusswunden.
    Leicht verletzt wurden fünf weitere Urlauber.
    Sie hatten an einer Wochenendreise der Gewerkschaft öffentlicher Bediensteter teilgenommen und waren am Mittwoch von München aus gestartet.
    In dem überfallenen Reisebus befanden sich 31 Passagiere.
    Die Verletzten sind inzwischen nach Salzburg zurückgebracht worden.
    Gerhard Lindinger hat im Krankenhaus mit ihnen gesprochen, zunächst mit Friedrich Wöss, er berichtet.
    Ich glaube, ich war einer der ersten und Hauptleidtragenden, weil ich gleich auf der linken Seite gesessen bin beim Fenster, mich gleich voll am linken Arm erwischt.
    Voller Durchschluss, dass man praktisch mit der Faust dort in die
    und leere Fleischgegend reingelangen kann, da sofort massig Blutverluste und so.
    Der Kollege Witzmann, der ist in der Schussrichtung gewesen, der hat also praktisch dann von mir, also das ist in der Folge noch abgerückt,
    Und wir drei sind eigentlich alle in der gleichen Schussrichtung gewesen.
    Auch der Kollege Bartlmann.
    Und wie lange hat das gedauert?
    Es hat keine fünf Minuten gedauert.
    Wir haben ihn sofort mitgeworfen in den Bus, damit wir ein bisschen Deckung haben.
    Was haben Sie vermutet, als es gekracht hat?
    Ja, ich hab mir eigentlich gedacht, Wahnsinnige.
    Es ist also in so einem Fall, man kann also gar nix an was immer denken.
    Einfach Wahnsinnige.
    Es ist nichts zu erklären.
    Herr Witzmann, wie haben nun Sie diesen Feuerüberfall auf Malta miterlebt?
    Ja, ich bin neben Fritz Wöss gesessen und plötzlich hat was hell Licht, ich hab geglaubt, dass es eine Lampe explodiert, und ich hab gedacht, der blöde Puster, der hat seine Oberleitung gestreift.
    Und dann ist mir bewusst geworden, das gibt's eigentlich gar nicht.
    Und dann hab ich gespürt, wie es mich reißt, und da hab ich gewusst, aha, da ist es ja irgendwas.
    Und da hab ich schon gespürt an der Hand, wie es nass geworden ist, und da hab ich gewusst, es ist Blut.
    An wie viele Schüsse können Sie sich erinnern?
    Ich habe also zwei oder drei Lichtblitze gesehen.
    Das müssen auch die Schüsse gewesen sein.
    Und woran denkt man in diesem Augenblick?
    Man ist ja auf einer Urlaubsreise eigentlich.
    Wie kann ich mich jetzt so möglichst retten?
    Wie ging das dann im Bus?
    Der Fritz Wöss hat sich sehr rasch niedergeworfen.
    Wir sind im Mittelgang mehr oder weniger gekauert.
    Ich hab dann gesehen, das Fenster ist kaputt.
    Dann kam eben der Ruf Diesel.
    Und dann sind wir hinaus.
    Sind Sie mit der Betreuung auf Malta zufrieden gewesen?
    Ja, die Leute haben sich sehr bemüht.
    Ich muss sagen, ich war wirklich zufrieden.
    Wobei ich auch sagen muss, auch hier in Salzburg, ich bin froh, dass ich wieder da bin.
    Wussten Sie vorher etwas über die ständigen politischen Unruhen auf Malta?
    Ich habe gehört im Zuge der Wahl, dass dort etwas war.
    Aber seit 9.
    Mai ist wieder Ruhe eingekehrt gewesen.
    Und ich hatte nie daran gedacht, dass wir hier irgendwo hineingezogen werden könnten.
    Würden Sie wieder hinfahren?
    Ja, ich schaue mich Malta sicherlich an.
    Ich möchte es mal sehen, ich war ja nur kurz dort.
    Herr Battermann, wie haben Sie nun diesen Feuerüberfall miterlebt?
    Das hat sich so angehört, als wenn Reifen platzen würden.
    Wir haben aber jetzt keine Gedanken mehr machen können, das ist so schnell abgelaufen, wir haben es nur noch im Mittelgang hingeworfen.
    Ich war ja ganz auf derselben Höhe wie der Herr Witzmann und der Kollege Wöß.
    Und ich habe dann gespürt, als man
    Irgendwo ist Blut runtergerinnt, aber das habe ich vorher auch gar nicht wahrgenommen.
    War Ihnen bewusst im Augenblick, als es krachte, dass Sie in Lebensgefahr waren?
    Eigentlich nicht.
    Wir haben nur versucht, uns zu schützen, dass es Lebensgefahr ist, und das haben wir plötzlich in der schnellen Situation überhaupt nicht gedacht.
    Und im Übrigen ist der Bus nicht sofort stehen geblieben, sondern es war vielleicht gut für uns, dass wir noch ungefähr 100 Meter weitergefahren sind mit dem Bus, und dann erst wieder Dieselgeruch aufgetreten ist, auch rausgesprungen sind aus dem Bus.
    Vielleicht haben die Atemtäter dort noch gewartet, dass wir stehen bleiben.
    Die Angst ist überwunden?
    Ja.
    Also Angst haben wir nachher dann gehabt.
    Salzburger Urlauber in Malta beschossen, gehört Lindinger vom Landesstudio Salzburg, sprachen mit den inzwischen wieder zurückgekehrten Friedrich Wöss, Karl Witzmann und Franz Patermann über die Hintergründe der Tat und wer die Urheber sind, wer die Terroristen waren.
    Da weiß man noch nichts.
    Willkommen 7 vor 1 zur Kultur.
    Gestern kam es endlich zu dem lange erwarteten und immer wieder verschobenen Abschluss des Probenabkommens für die Schauspieler des Wiener Burgtheaters.
    Gewerkschafts-, Betriebsrat, Direktion und Bundestheaterverband einigten sich sozusagen in letzter Minute gestern spätabends.
    Mehr darüber von Volkmar Paschalk.
    Bei einer Pressekonferenz am 23.
    März dieses Jahres ist Klaus Beiman an die Öffentlichkeit bezüglich des seiner Meinung nach veralteten und unbrauchbaren Probenabkommen getreten und hat seine künftige Arbeit von einer Änderung des Abkommens abhängig gemacht.
    Polemiken und zähe Verhandlungen von Betriebsrat, Gewerkschaft, Bundestheaterverband und Burgtheaterdirektion waren die Folge.
    Vorigen Sonntag hat Klaus Beiman bei einer Publikumsdiskussion das Ultimatum gestellt.
    Es steht nur für mich fest, dass ich als Regisseur hier nicht mehr zur Verfügung stehe, wenn es nicht ein neues Probenabkommen gibt.
    Dann bin ich als Regisseur sozusagen nicht mehr da, sondern werde dann nur noch als Direktor meine Geschäfte eine Zeit lang abwickeln.
    Nachdem die Ensemble-Vertretung sich in letzter Minute gegen das neue Probenabkommen ausgesprochen haben soll und die schon zu Ende gelaufenen Verhandlungen wieder zum Stillstand gekommen waren, wurde am gestrigen Feiertag doch noch ein Abschluss erzielt.
    Bundestheater-Generalsekretär Robert Jungblut
    Über den Inhalt des neuen Probenabkommens, das übrigens im Gegensatz zu dem gewaltigen Konvolut des Alten nur mehr drei Seiten umfassen soll, informierte uns Robert Jungblut.
    Es ermöglicht einfach, und das war ja der Sinn dieser partnerschaftlichen Verhandlungen, die Probenzeiten so zu gestalten, dass eben auch große Produktionen, Vormittag- und Nachmittagsproben, die Proben am Samstag sind geregelt, es sind die Proben über die eben immer wieder doch vorkommenden Proben, Überziehungen geregelt, was dann dafür zu bezahlen ist.
    Und was das vielleicht Allentscheidendste ist,
    in der heutigen Zeit.
    Es nimmt natürlich auch darauf Rücksicht, dass die Budgets nicht mehr in diesem Ausmaß ausgestattet sind, wie sie es früher waren.
    Von Seiten der Gewerkschaft meinte Zentralsekretär Walter Bacher zum Probenabkommen... Die wesentlichen Details sind eine Ausbildung der täglichen Arbeitszeit in zwei Varianten, 10 bis 14.30 Uhr und Abendproben von 19 bis 22 Uhr.
    oder die andere Variante 10 bis 15 Uhr und 19.30 bis 22 Uhr Abendproben.
    Undgötz Langheim vom Betriebsrat des Burggärters münzt das Probenabkommen in einen Erfolg des Betriebsrates um.
    Es wurden unabhängig von den Zugeständnissen in erster Linie die wesentlichsten Forderungen des Betriebsrats durchgesetzt und das sind
    Erstens der vom Gesamtbetriebsrat beschlossene Vorschlag eines Probenrahmens von siebeneinhalb Stunden täglich.
    Zweitens die empfindlichen Sanktionen bei Überschreitung dieses Rahmens.
    Und drittens die schriftliche Verankerung, dass dieses Abkommen sich nicht automatisch verlängert, sondern im Gegenteil, dass derzeitige Probenabkommen automatisch ab 1.
    September 88 wieder in Kraft tritt.
    wenn nicht bis 31.
    März 1988 eine Einigung über die Verlängerung erzielt wird.
    Ich weiß nicht, ob die Direktion zufrieden ist.
    Die Kommunikation zwischen Direktion und Betriebsrat ist, wie Sie ja wissen, nicht die allerbeste.
    Aber vielleicht ändert sich das in absehbarer Zeit.
    Der Zentralsekretär der Gewerkschaft Kunst, Medien und Freie Berufe Walter Bacher und Bundestheater-Generalsekretär Jobeth Jungblut sehen den Abschluss des Probenabkommens im Gesamtzusammenhang mit den gegenwärtigen Diskussionen um die österreichische Wirtschaft und bezeichnen den Abschluss als einen Kompromiss von beiden Seiten und einen Sieg der Vernunft.
    Ich glaube nicht, dass das ein Erfolg von Klaus Beymann ist.
    Ich glaube, dass das Erfolg der Vernunft ist von sehr vielen Seiten.
    Das ist ein Sieg, wenn es überhaupt ein Sieg ist, dann ist es ein Sieg der Vernunft, der Vernunft für beide Seiten, denn es kann ja nicht angehen, dass wir hier mit den Probezeiten schlechter dran sind, als es die deutschen Theater sind.
    Klaus Beiermann gab vor wenigen Minuten im Burgtheater vor Pressevertretern das folgende Statement ab.
    Ich bin sehr froh, dass wir das endlich haben.
    Ich fühle mich nicht in dem Sinne als Sieger und es gibt ja nicht jetzt irgendwie große Siege zu feiern.
    Ich bin vor allem froh, dass künftig niemand mehr sagen, vermuten oder unterstellen kann.
    An diesem Hause sind Schauspieler tätig.
    die wenig tun und viel Geld bekommen.
    Das ist, glaube ich, mit dieser Regelung für alle Zukunft ausgeschlossen.
    Dieses Probenabkommen ist vom Missbrauch sicher.
    Es enthält keine Hintertüren.
    Es ist auch sehr einfach und übersichtlich.
    Es enthält vor allem nicht diesen Zopf von Spezialabsprachen, vom Wegegeld bis zu den berühmten bezahlten Einsingeproben vor der Vorstellung, den dreifach bezahlten.
    Diese ganzen Dinge sind heraus.
    Es ist ein sehr einfaches, sinnvolles, vorbildliches Probenabkommen geworden.
    Vielleicht könnte man sogar sagen, es ist vorbildlich für manche Anpassungen
    und Entwicklungen von Arbeitszeitregelungen, die sie heute als moralisch und richtig empfunden werden.
    Der Burgtheater-Direktor Klaus Peimann begrüßt also die Einigung auf ein neues Probenabkommen am Wiener Burgtheater.
    Das war der heutige Kulturbeitrag von Volkmar Paschalk.
    In wenigen Sekunden ist es 13 Uhr.
    Das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes ist damit beendet.
    Ich verabschiede mich im Namen aller Mitarbeiter auf Wiederhören und ein schönes Wochenende.
    Das war's für heute.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorschau Wochenendwetter
    Mitwirkende: Hauleitner, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Ort: Hohe Warte, Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit Außenminister Mock zu Protesten vor Papstempfang für Waldheim
    Einblendung: Außenminister Mock
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Mock, Alois [Interviewte/r]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau zu Waldheim / Vatikan
    Mitwirkende: Sterbenz, Edgar [Gestaltung]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schweden: Anti-Österreich-Stimmung vor Vranitzky-Besuch
    Mitwirkende: Graffenberger, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Ort: Stockholm [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Finanzstaatssekretär Ditz / Maßnahmenpaket zu Budgetpolitik
    Einblendung: Finanzstaatssekretär Ditz
    Mitwirkende: Roither, Bettina [Gestaltung] , Ditz, Johannes [Interviewte/r]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Ort: Wien, ÖVP Parteizentrale Palais Todesco Kärntnerstraße [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview Hubinek / gegen Wildungsmauer und Dorfertal - Kraftwerksbau
    Interview: Nationalratspräsidentin Hubinek
    Mitwirkende: Roither, Bettina [Gestaltung] , Hubinek, Marga [Interviewte/r]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    OECD-Bericht: düstere Aussichten
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Weltbevölkerung an der 5 - Milliarden - Grenze
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: Weltbevölkerung 5 Milliarden
    Einblendung: Sozialforscher Flieger
    Mitwirkende: Waldert, Helmut [Gestaltung] , Flieger, Wilhelm [Interviewte/r]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Malta: 5 Salzburger Touristen unter Beschuß
    Interview: Schußopfer Friedrich Wöss, Franz Pattermann, Karl Witzmann
    Mitwirkende: Lindinger, Gerhard [Gestaltung] , Wöss, Friedrich [Interviewte/r] , Witzmann, Karl [Interviewte/r] , Pattermann, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Ort: Salzburg, Landeskrankenhaus [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Abschluß des Probenabkommens am Burgtheater
    Einblendung: Burgtheaterdirektor Peymann, Bundestheatergeneralsekretär Jungbluth, Gewerkschaftszentralsekretär Bacher, Betriebsrat Langheim
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Peymann, Claus [Interviewte/r] , Jungbluth, Robert [Interviewte/r] , Bacher, Walter [Interviewte/r] , Langheim, Götz von [Interviewte/r]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Probenabkommen am Burgtheater: Peymann - Statement
    Einblendung: Burgtheaterdirektor Peymann
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Peymann, Claus [Interviewte/r]
    Datum: 1987.06.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1987.06.19
    Spieldauer 00:59:31
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    Kronsteiner, Manfred [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1987.06.19 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-870619_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    aus Zeitgründen keine Schlußnachrichten
    Nachrichten

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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