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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine recht angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Beim Mittagsschonal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Kurz ein Überblick auf das von uns vorgesehene Programm.
Wir informieren Sie unter anderem über die in Wien tagende Internationale Kommission für Abrüstung und Sicherheit.
Besonders aktuell ja gerade jetzt angesichts der wieder aufgeflammten Diskussion über die Neutronenbombe.
Der Sprecher der Abrüstungskommission, der schwedische Ex-Regierungschef Olof Palme, spricht sich in einem Exklusivinterview für das Mittagsschonal grundsätzlich gegen die Neutronenbombe aus und ist der Überzeugung,
Diese, wie er sagte, unheimliche Waffe erhöhe nur das Risiko eines Atomkriegs.
Spanien, das Ringen um die Nachfolge des überraschend zurückgetretenen Ministerpräsidenten Adolfo Suárez geht weiter.
Über die Nachfolgeberatungen vor dem Hintergrund der innenpolitisch sehr gespannten Situation in Spanien wird dann aus Palma de Mallorca Robert Gerhardt berichten.
Ein internationales Gutachten befasst sich mit der Krisensituation der Vereinigten Österreichischen Edelstahlwerke.
Die Experten meinen, durch Umstrukturierung, Rationalisierung, aber auch durch Organisationsstraffung sollten die VEW wieder in Richtung Gewinne gesteuert werden.
Die Lage der Justiz ist heute Hauptthema der Inlandspresse-Schau.
Weiteres Thema, die Bilanz der nun abgeschlossenen ersten Phase der Erdbebenhilfe für Süditalien.
Und im Journal zu Gast ist heute Dr. Fritz Bock.
Er war neben zahlreichen anderen Funktionen Vizekanzler in der ÖVP-Regierung und ist in den letzten Wochen als Aufsichtsratspräsident der CA im Zusammenhang mit der Bestellung Androsch wieder in die Schlagzeilen gekommen.
Noch ein Programmpunkt, die Kulturredaktion beleuchtet die Premiere des Zaunerstücks Kidnapping im Salzburger Landestheater.
Vorerst aber die Meldungen aus aller Welt.
Verantwortliche Redakteurin dafür heute Mittag ist Elisabeth Marnas und Sprecher Wilfried Schierlbauer.
Polen.
Der endgültige Rücktritt des Verwaltungschefs des Bezirkes von Biasko-Biała und seiner beiden Stellvertreter hat die Situation in Polen wieder entschärft.
Ministerpräsident Pinkowski nahm den Rücktritt der Funktionäre an und erfüllte damit eine Forderung streikender Arbeiter.
Die Gewerkschaft Solidarität hatte dem Verwaltungschef Unfähigkeit vorgeworfen.
Gewerkschaftsführer Lech Walesa soll heute in einem Streit um die Verwendung eines Sanatoriums in Jelenia Gora in der Nähe der tschechoslowakischen Grenze vermitteln.
Die Vertreter der offiziell nicht anerkannten Bauerngewerkschaft LandSolidarität können offensichtlich auf die Unterstützung der katholischen Kirche zählen.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche Polens, Kardinal Wyszynski, hat gestern Sprecher der Bauerngewerkschaft empfangen.
Dabei soll Wyszynski das Recht der polnischen Bauern bestätigt haben, ihre eigenen Vereinigungen zu gründen.
Die Bauern versicherten ihrerseits, sie hätten die Krise in der Landwirtschaft und die daraus resultierende Lebensmittelknappheit nicht verschuldet.
Schweiz.
In einem Pressegespräch nach Abschluss des Europäischen Management Forums in Davos hat Bundeskanzler Kreisky neuerlich Behauptungen über eine Initiative zur Befreiung der amerikanischen Geiseln im Iran zurückgewiesen.
Kreisky erklärte, nicht er habe eine Initiative in der amerikanischen Geiselfrage entfaltet, um auf Schleichwegen die Vereinigten Staaten zur Anerkennung der PLO zu veranlassen, sondern er sei von amerikanischer Seite gebeten worden, sich einzuschalten.
Er habe damals darauf hingewiesen, dass als einziger ihm bekannter Politiker PLO-Chef Arafat Zugang zu der iranischen Revolutionsregierung habe, sagte der Bundeskanzler.
Österreich.
Finanzminister Salcher erklärte heute vor der Frauenkonferenz der Tiroler SPÖ in Innsbruck, vorrangiges Ziel der Steuerreform, an der zurzeit gearbeitet werde, sei die Einführung von mehr Gerechtigkeit im Steuersystem.
Wie diese Reformen konkret aussehen und was sie dem Einzelnen und der Gemeinschaft bringen werde, stehe derzeit noch zur Diskussion.
Mit Sicherheit werde jedoch die große Mehrheit der arbeitenden Menschen von einer stärkeren Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehaltes nicht betroffen sein.
Ab einer gewissen Einkommensgrenze sollte die Frage einer stärkeren Besteuerung allerdings diskutiert werden.
Handelsminister Staribacher hat sich bei einem Gespräch mit Auslandsjournalisten in Wien absolut überzeugt von der Unabhängigkeit und Souveränität Österreichs gezeigt.
Es gebe weder eine bedenkliche energiepolitische Abhängigkeit vom Osten, noch eine einseitige Orientierung der österreichischen Währungspolitik an der D-Mark.
Die Fortführung der Entspannungspolitik bezeichnete Staribacher als wichtigsten Grundstein für die Entwicklung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen.
Als Reaktion auf den gestern von den Richtern vorgelegten Notstandsbericht zur Lage der Justiz in Österreich forderte ÖVP-Abgeordneter Neisser heute sofort Maßnahmen, um größeren Schaden für die rechtssuchende Bevölkerung zu verhindern.
Neisser verlangte ausreichende personelle Ausstattung der Gerichte mit Planstellen für Richter und nicht richterliches Personal, Beschleunigung der Verfahren und ein Sofortprogramm zur Durchführung der dringendsten baulichen Maßnahmen.
Neben Neisser hat heute auch der Generalsekretär des Akademikerbundes, Melis, zum Notstandsbericht der Richterstellung genommen und erklärt, neben Justizminister Broda sollten auch die Parlamentarier diese Warnung als Mahnung auffassen, die von ihnen gemachten Gesetze auch auf ihre Anwendbarkeit im Rechtswesen hin zu überprüfen.
In Wien tagt an diesem Wochenende unter Vorsitz des früheren schwedischen Regierungschefs Palme die Unabhängige Kommission für Abrüstungs- und Sicherheitsfragen.
Die sogenannte Palme-Kommission, sie ist im vergangenen Herbst gegründet worden, erörtert auch die Frage der medizinischen Folgen eines Atomkrieges.
Südkorea Staatspräsident Jeon Doo-hwan ist nach einem elftägigen Besuch in den Vereinigten Staaten wieder nach Südkorea zurückgekehrt.
Bei seiner Ankunft in Seoul bezeichnete Jeon Doo-hwan seine Reise als großen Erfolg und würdigte den neuen amerikanischen Präsidenten Reagan als großen Staatsmann und Strategen.
Der südkoreanische Präsident will nach eigenen Angaben bei seinen Gesprächen in Washington die Zusicherung erhalten haben, dass die amerikanischen Truppen in seinem Land nicht verringert würden und das Verteidigungsabkommen bestehen bleibe.
Unter Reagans Vorgänger Carter gab es zeitweise gespannte Beziehungen zwischen den USA und Südkorea.
Carter hatte die innenpolitischen Säuberungen in Seoul und die Verurteilung des Oppositionsführers Kim Dae-Jang kritisiert.
USA Washington hat an Nicaragua eine unverhüllte Warnung gerichtet, weil über diesen mittelamerikanischen Staat angeblich Waffen für die Untergrundkämpfer in El Salvador geliefert werden.
Ein Sprecher des amerikanischen Außenministeriums sagte, man wolle die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um diese Waffentransporte zu stoppen.
Nicaragua hat derartige Beschuldigungen zurückgewiesen und die Vorwürfe als Vorwand der USA für ein neues Eingreifen in El Salvador bezeichnet.
Spanien.
In einer Bank in der baskischen Stadt Bilbao werden seit heute früh mindestens fünf Personen als Geiseln festgehalten.
Über die Identität der Geiselnehmer ist derzeit nichts bekannt.
Die Polizei hat das Gebäude umstellt.
Die Ermordung des entführten Ingenieurs José María Rian durch die Mitglieder der baskischen Separatistenorganisation ETA hat in ganz Spanien Entsetzen, Empörung und Trauer ausgelöst.
Der Chefingenieur eines Kernkraftwerks im Baskenland war gestern Abend erschossen, aufgefunden worden.
Die Äther hatte vorher mit der Ermordung Rehans gedroht, falls das Kernkraftwerk nicht abgerissen werden sollte.
Da die Behörden dieser Erpressung nicht nachkamen, verwirklichten die Terroristen ihre Morddrohung.
Türkei.
Bei ihrem spektakulärsten Angriff auf die Staatsgewalt seit der Machtübernahme durch das Militär im vergangenen Herbst haben linksgerichtete Terroristen gestern Abend den stellvertretenden Polizeichef von Istanbul auf offener Straße erschossen.
Bei dem Attentat kam auch sein Leibwächter ums Leben.
Zu dem Mord hat sich eine Gruppe mit dem Namen türkische Volksbefreiungsarmee bekannt.
Spanien
Die ehemalige Königin von Griechenland, Frederika, die Mutter der spanischen Königin Sophia, ist im Alter von 63 Jahren in Madrid an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben.
Die frühere griechische Königin hielt sich zu einem Besuch bei ihrer Tochter in Spanien auf.
Sie war die Enkelin des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II.
Nach dem Staatstreich des Jahres 1967 und nach einem missglückten Gegenputsch ging Frederica mit der übrigen königlichen Familie ins Exil.
USA Die Mordserie an schwarzen Kindern in Atlanta im Bundesstaat Georgia reißt nicht ab.
In einem Waldgelände außerhalb der Stadt wurde wieder die Leiche eines 14-Jährigen gefunden.
Er dürfte das 15.
Opfer eines unbekannten, möglicherweise geistesgestörten Massenmörders sein, der vor allem farbige Kinder und Jugendliche aus ärmlichen Verhältnissen als seine Opfer aussucht.
In Atlanta arbeitet eine Sondereinheit der Polizei an der Aufklärung der Mordfälle.
Die Stadt hat aus diesem Grund finanzielle Hilfe des Bundesstaates Georgia und der Regierung in Washington angefordert.
Österreich.
Der Zusammenstoß zweier Güterzüge im Bahnhof Rastanz bei Feldkirchen vor Arlberg ist vermutlich auf Fehlverhalten des Fahrdienstleiters und Stellwerkwärters zurückzuführen.
Bei dem Unglück kamen ÖBB-Bedienstete ums Leben, vier weitere wurden verletzt.
Die Westbahnstrecke war für etwa zwei Stunden unterbrochen, seit heute früh sind wieder zwei Gleise passierbar.
Die Wetterlage.
Mit einer großräumigen und recht kräftigen West- bis Nordwestströmung werden nunmehr milde Meeresluftmaßen gegen Mitteleuropa geführt.
Die Wetteraufsichten bis morgen früh.
An der Alpen-Südseite gebietsweise aufgelockert bewölkt, sonst vielfach starke oder geschlossene Bewölkung und strichweise Niederschlag, vor allem an der Alpen-Nordseite.
Schneefallgrenze über 1000 Meter Seehöhe ansteigend.
In der Folge allmählich Wetterbesserung, kaum noch Niederschlag und einige Bewölkungsauflockerungen.
Lebhafte im Osten zeitweise auch heftige West- bis Nordwestwinde.
Nachmittagstemperaturen 1 bis 9 Grad, Frühtemperaturen morgen meist 0 bis 5 Grad, nur im Süden noch mäßiger Nachtfrost bis minus 8 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
Allgemein sonniges und recht mildes Wetter.
Mäßige bis lebhafte westliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 5 bis 10 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 8°C, Westwind 30 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 10°C, Nordwestwind 40 km in der Stunde.
Linz bedeckt Nieseln, 2°C, Westwind 15 km.
Salzburg bedeckt leichter Regen, 2°C, Nordwestwind 15 km.
Innsbruck bedeckt Regenschauer 3 Grad Windstill.
Bregenz bedeckt Regen 4 Grad Westwind 3 Kilometer.
Graz stark bewölkt 4 Grad Windstill und Klagenfurt stark bewölkt 0 Grad Ostwind mit einer Geschwindigkeit von 5 Kilometern in der Stunde.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 12 Minuten geworden.
Ein Hinweis für die Ö3-Hörer.
Ö3 wird um ca.
12.25 Uhr aus dem Mittagsschornal aussteigen und das verspätet beginnende Abfahrtsrennen aus Schladming übertragen, sofern es dann nicht wieder verschoben wird.
Im Programm Ö1 hören Sie, wie vorgesehen, das Mittagsschornal weiter bis um 13 Uhr.
Soweit also dieser Hinweis.
In Wien tagt an diesem Wochenende die im vergangenen Herbst gegründete sogenannte Unabhängige Kommission für Abrüstung und Sicherheitsfragen.
Diese Kommission steht unter dem Vorsitz des früheren schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme.
Neben Palme gehören der Kommission auch noch zahlreiche andere prominente Politiker an, wie etwa der britische Ex-Außenminister David Owen, der amerikanische Ex-Außenminister Vance, das sowjetische Zentralkomitee-Mitglied Arbatov und der SPD-Bundesgeschäftsführer Barr.
Über aktuelle Fragen im Zusammenhang mit Rüstungskontrolle und Abrüstung führte Edgar Sterbens mit Olof Palme das folgende Gespräch.
Herr Palme, die nach Ihnen benannte Abrüstungskommission hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, auf Möglichkeiten zur Förderung des Friedens durch Rüstungsbegrenzung aufmerksam zu machen.
Kommen Sie sich angesichts verstärkter Rüstungsbemühungen in Ost und West nicht vor wie ein Prediger in der Wüste?
Oder gibt es für Sie und Ihre Kommission doch Möglichkeiten, bei den verantwortlichen Politikern und Militärs in West und Ost Gehör zu finden?
Ich hoffe ja, denn ich meine, wir machen ja jetzt unsere Arbeit.
Und in einem Jahr oder so, wenn wir fertig sind, dann hoffen wir, dass das Klima verschieden sein wird.
Heute besteht leider ein Klima von erweiterten Rüstungen.
Aber das führt nur näher und näher dem Abgrund.
Also wir müssen eine andere Landschaft als die Wüste vorbereiten.
Und Sie glauben, dass Sie mit Ihrer Kommission diese Arbeit leisten können?
Wir sind ein Teil
von Bemühungen, die ich jetzt stärker und stärker in allen Ländern spüre.
In diesem Klima von Lustungen, so wird ja auch die Friedensbewegung in den Ländern stärker.
Denn die gewöhnlichen Leute fühlen ja diese Gefahr, was ein neuer Krieg bedeuten würde.
Die Befürworter einer forcierten Rüstungspolitik in allen Lagern erklären, Rüstung sei notwendig, um ein militärisches Gleichgewicht zu erzielen bzw.
aufrechtzuerhalten.
Ein militärisches Gleichgewicht, welches die Grundlage für eine solide Politik der Entspannung und der Kooperation ist.
Was sagen Sie zu der These, dass Rüstung stabilisierend, dass jedoch Abrüstung, vor allem eine einseitige Abrüstungsvorleistung destabilisierend wirken könnte?
Ja, ich meine, ich glaube auch an Gleichgewicht.
Aber wirklich, die Erfahrung hat ja gezeigt, dass Rüstung nur bedeutet, dass man sich zu einer immer höheren Stufe von Unsicherheit rüstet.
Ich meine, die Rüstung hat mir nicht geholfen.
Die Welt wird ja für jedes Jahr unsicher.
Und deshalb muss man versuchen, den anderen Weg zu gehen.
Natürlich muss man immer das Gleichgewicht behalten, sonst geht es ja nicht.
Ich habe nie an einseitige Abrüstung geglaubt, aber auf gegenseitige Verhandlungen und gegenseitige Abrüstung.
Als ehemaliger Ministerpräsident eines Landes, der selbst über eine Rüstungsindustrie verfügt, sind Sie ja mit dem Argument, Rüstung schafft Arbeitsplätze, vertraut.
Ist es aus Ihrer heutigen Sicht ein legitimes Argument und welchen Stellenwert würden Sie diesem Argument im Konfliktfeld zwischen nationalen Wirtschaftsinteressen einerseits und internationalen Bemühungen um Abrüstungskontrolle auf der anderen Seite einräumen?
Das Letzte ist ja wichtiger.
Ich meine, wir haben als neutrales Land eine Rüstungsindustrie gehabt, um unsere eigene Waffen zu schaffen.
Das steigt und unsere Unabhängigkeit haben wir geglaubt.
Und dann haben wir, um ein bisschen größere Serien zu bekommen, so haben wir teilweise gewisse Waffen verkauft im Hausland.
Das hat unsere Produktion verbilligt.
Nur ist die Kontrolle ziemlich scharf gewesen.
Jetzt während der bürgerlichen Jahre hier in Schweden ist die Rüstungsexport und die Waffenexportpresse sehr scharf gestiegen.
Und wir wissen nicht genau warum.
Aber jetzt ist eine neue Kommission, beendet jetzt seine Arbeit, die unsere Kontrolle von Export von Waffen noch immer mehr verstärken will.
Nur defensive Waffen nicht zu gebieten, wo Unruhe ist und so weiter.
Wenn es nun schon schwierig ist, im eigenen Land die Abrüstung zu propagieren, wie ist das dann erst möglich auf internationaler Ebene?
Nein, das geht nicht.
Ich meine, ich finde ja in meinem Land so geht es besser und besser mit diesen Argumenten.
Die Leute verstehen das sehr gut, obwohl sie auch sagen, dass so wie die Welt aussieht, so muss ein kleines, zentrales Land sich doch selbst verteidigen können, um von einem Anfall abzufrecken.
Aber in jedem vernünftigen Abrüstungsabkommen würden wir als Land selbstständig uns beteiligen.
Herr Palme, welche Meinung haben Sie als Vorsitzender einer unabhängigen Abrüstungskommission und als Politiker aus einem neutralen Land zu dem jetzt wieder aktualisierten, heiß umstrittenen Thema Neutronenbombe?
Ich bin grundsätzlich gegen die Neutronenbombe.
Das ist also eine unheimliche Waffe an sich.
Aber mein Hauptgrund ist, dass sie das Risiko von einem Atomkrieg ganz klar erhöht.
Die Befürworter der Neutronenwaffe sagen, dass das Risiko des Atomkriegs nicht erhöht wird.
Die Neutronenwaffe sei nur eine Abschreckungswaffe.
Sie würde nie zum Einsatz kommen.
Sie sei auch so etwas ähnliches wie ein Tauschobjekt für osteuropäische, für sowjetische Abrüstungsleistungen.
Das glaube ich gar nicht.
Es erhöht das Risiko von Krieg und es ist kein Tauschobjekt.
So kompliziert ist es ja nicht, sondern wahrscheinlich werden die Sowjets dann auch eine Neutronenwaffe anschaffen.
Und dann hat man wieder einen Schritt auf den Aufrüstungsweg genommen.
Herr Palme, vielen Dank für dieses Gespräch.
Edgar Sterbens sprach mit dem früheren schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme.
Eine Entscheidung über die Nachfolge des am 29.
Jänner überraschend zurückgetretenen spanischen Ministerpräsidenten Suárez ist wieder in weitere Ferne gerückt.
Denn beim derzeit über die Nachfolge von Suárez in Palma de Mallorca tagende Kongress der regierenden Zentrumsunion ist wegen zunehmender Spaltungs-Tendenzen in seiner Entscheidungsfähigkeit derzeit nahezu blockiert.
Angesichts der innenpolitisch brisanten Situation Spaniens appellierte der auch als Parteivorsitzender ausscheidende Adolfo Suárez an die Einheit der Partei und an die Vernunft.
Suárez war übrigens der erste Regierungschef nach dem Ende der Franco-Diktatur.
Suárez beklagte sich über die Kritik, der er monatelang ausgesetzt gewesen sei, und warnte sich gegen Vorwürfe.
Er wäre nicht in der Lage gewesen, die hohe Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen und keine wirksamen Konzepte gegen das Land überschwemmende Terroraktionen und gegen andere Streikaktionen anzubieten.
Robert Gerhard berichtet.
Der Kongress steht unter keinem guten Stern.
Gestern Nacht wurde der entführte Chefingenieur des Kernkraftwerks Limonits bei Bilbao von der baskischen Terrororganisation ETA brutal ermordet.
Und gestern Nacht starb auch überraschend in Madrid Königin Friederike, die Mutter der Frau des spanischen Monarchen.
Ex-Premier Suárez fliegt zu dieser Stunde von Mallorca nach Madrid.
Das führt zu weiteren Verzögerungen beim Parteitag.
Bis 5 Uhr heute Morgen berieten dort die Ausschüsse.
Die Vollversammlung wird auf den Nachmittag verschoben.
Die spanische Regierungspartei UCD hat Schwierigkeiten, wieder auf einen stabilen Kurs zu kommen.
Ihr zweiter Kongress auf der Mittelmeerinsel Mallorca erlebt starke Spannungen, nachdem zwei Lager innerhalb der Zentrumsunion um mehr Einfluss und Macht streiten.
Auf der einen Seite die offiziell alle Freunde des zurückgetretenen Premiers Adolfo Suárez.
Sie wollen den bisher eingeschlagenen Weg der politischen Mitte in ihrer Partei beibehalten.
Die andere Seite sucht dagegen nach Möglichkeiten, die aus verschiedenen Tendenzen von Suárez zusammengefügte UCD noch weiter nach rechts in das konservative Lager zu bringen.
Schon bei der Wahl des Kongresspräsidenten zeigten sich die Kräfteverhältnisse in Prozenten ausgedrückt 66 zu 34.
Also genau ein Drittel der fast 2000 Delegierten stehen zu der Fraktion der Kritischen, wie sie genannt werden.
Sie vertreten den konservativ-christdemokratischen und den liberalen Block innerhalb der noch jungen UCD.
Sie wurde erst vor knapp vier Jahren kurz nach Frankos Tod aus der Taufe gehoben und war bisher auf Ex-Premier und Ex-Parteipräsident Adolfo Suárez zugeschnitten.
Dieser gab gestern bei seiner Rücktrittsrede die Mahnung an seine Partei, die Einheit zu wahren und sich nicht in Versuchung führen zu lassen, vom Zentrum nach rechts zu rücken.
Diese Tendenz sei zwar überall in der Welt zu erkennen, doch die spanische UCD solle besser eine Partei der großen Mitte bleiben.
Es wäre unehrlich und auch opportunistisch, die politischen Positionen zu ändern.
Für diesen Rat bekam Suárez viel Applaus.
Ansonsten war seine Abschiedsrede eher grau und ohne Höhepunkte.
Vor allem wurde vermisst, dass er auch jetzt keine Begründung dafür abgab, warum er zurücktrat.
Es gäbe eine Verpflichtung und ein Recht, einen solchen Schritt zu tun, sagte Suárez.
Mehr nicht.
Als Nachfolger im Amt des Premiers empfahl er dem Kongress noch einmal den bisherigen Vizepremier Calvo Sotelo.
Noch steht nicht fest, ob der konservative Flügel einen eigenen Kandidaten vorschlägt.
Das würde zu weiteren Spannungen innerhalb der Zentrumsunion führen und vielleicht sogar zur Spaltung.
Währenddessen wartet König Juan Carlos weiter darauf, einen neuen Regierungschef zu designieren.
Dieser muss die Mehrheit im Parlament erhalten, was nicht möglich ist, wenn sich die Partei vom sogenannten kritischen Flügel trennt.
Die Frage müsste bis Sonntagnacht geklärt sein.
So lange soll der Kongress auf Mallorca dauern.
In der Zwischenzeit erleben die Spanier einen kleinen Lichtblick.
Im Fernsehen wird ein Film über König Juan Carlos gezeigt.
Zum ersten Mal seit seiner Thronbesteigung erhält die Nation ein paar Einblicke in das Privatleben ihres Monarchen.
Sie muss allerdings lange aufbleiben.
Erst kurz nach Mitternacht läuft dieser Film 50
Noch kein sicherer Nachfolgekandidat für Ex-Premier Adolfo Suárez, Sie hörten Robert Gerhardt aus Palma de Mallorca.
In Ö3 gebe ich nun, wie angekündigt, weiter an die Kollegen vom Sport.
Und wir gehen weiter mit der Österreich-Berichterstattung.
Seit August vergangenen Jahres zählt eine Handvoll Männer im Nadelstreifanzug oder gedecktem Grau zu den ständigen Benützern der Flugroute Wien-Paris-Wien.
Ein gutes Dutzend Fachleute der international renommierten Unternehmensprüfer Bruce Allen Hamilton bändeln zwischen der Zentrale der Vereinigten Edelstahlwerke in der Wiener Elisabethstraße und den Großcomputeranlagen der Pariser Firma.
Ziel der Tätigkeit und Auftrag der Unternehmensprüfer die Durchleuchtung des österreichischen Edelstahlkonzerns nach möglichen Schwachstellen und das Aufzeigen von Verbesserungsvorschlägen.
Das Ergebnis der monatelangen Arbeit wird nun von den international anerkannten Spezialisten in einem umfassenden Bericht an die VEW, die Voest Alpine und deren Eigentümer, die OEAG,
die Dachorganisation der verstaatlichten Industrie geschickt.
Welche Lösungsansätze nun diese Experten den Edelstahlmanagern empfehlen, fasst Michael Kerbler im folgenden Beitrag zusammen.
Nach sechs Monaten eingehender Datenanalyse wurde in Paris mit der Endformulierung des mit Spannung erwarteten Berichtes begonnen.
Die Booth, Allen und Hamilton Spezialisten in Sachen Unternehmensdurchleuchtung gliedern ihren Report in mehrere Abschnitte.
Jedem Thema, etwa Konzernstruktur, ist ein Befund samt Stellungnahme, die wiederum Vorschläge auf Änderungen oder Verbesserungen enthält, beigefügt.
Zum Beispiel ist der Finanzlage des Unternehmens, also etwa dem Verhältnis Eigenmittel zu Fremdmittel, Schuldenlast und ähnliches, ebenso ein eigenes Kapitel gewidmet wie dem Strukturplan.
Gerade was den Strukturplan der VEW-Führungsskanditur betrifft, gibt es anerkennende Worte der Prüfer.
Die Gewichtung der mittelfristigen Investitionen, 80% der veranschlagten Gelder für den Bereich Hütte und Rohrfertigung, 20% in weiterverarbeitende Betriebe, wird positiv kommentiert.
Demnach scheinen die Prüfer zu ähnlichen Erfolgsrechnungen wie VEW-Generaldirektor Bayer gekommen zu sein.
Bayer hatte in der jüngsten Vergangenheit mehrmals erklärt, dass die gegenwärtig schlechte Ertragslage des Edelstahlkonzerns nach Wirksamwerden des Strukturkonzeptes um rund 600 Millionen Schilling jährlich verbessern würde.
Ein schmaler Silberstreif am Horizont
Umstrukturierung, Rationalisierung, aber auch Organisationsstraffung.
Mit diesen Mitteln sollen die VEW wieder in Richtung Gewinne gesteuert werden.
Aus diesem Blickwinkel ist auch jener Vorschlag der Busellen-Fachleute zu sehen, dass ein Verlegen der Verkaufsorganisationen an den Standort der entsprechenden Produktion geprüft werden soll.
Hinderlichen Ballast will man also vor allem durch Umstrukturierung abwerfen.
Vor allem Ballast finanzieller Art, der durch ein zu viel an Leerläufen der Maschinen bei festen Kosten, durch fixe Löhne, aber auch durch hohe Kreditkosten für notwendige Investitionsvorhaben zustande kam.
Zusätzliche Erleichterung erhofft man sich von der Aktion Ruhegeldfortzahlung, also der Quasi-Pension mit 57 Jahren für Schwerst-, Schicht- und Nachtarbeiter.
Im ganzen VEW-Bereich werden es in diesem Jahr rund 600 Arbeiter sein, die von der Möglichkeit, mit 57 Jahren in Pension zu gehen, Gebrauch machen können.
Freispielen will sich die VEW-Führung durch zusätzliche Schaffung von Arbeitsplätzen, etwa im Bereich Judenburg, in dem die Produktion neuer Erzeugnisse, zum Beispiel Kolbenstangen, aufgenommen wird.
Kein Geheimnis ist, dass der VEW-Generaldirektor vor kurzem in den USA mit acht amerikanischen Unternehmen verhandelte, wobei vier dieser Firmen mehr als nur verbindliche Zusagen auf Kooperation machten.
Mit einem solchen Schritt würde die VEW-Führung einen weiteren Punkt aus dem Busellen-Katalog erfüllen, nämlich im Bereich Finalindustrie noch flexibler zu werden.
All diese Maßnahmen sollen dazu dienen, innerbetrieblich Voraussetzungen dafür zu schaffen, das Edelstahlschiff wieder flott zu machen.
Vorsichtiger Optimismus ist berechtigt.
Dies umso mehr, als der VEW-Konzern jüngst durch technologische Neuerungen verlorenes Terrain wettmachen konnte.
Die VEW-Tochterfirma Böhler-Düsseldorf schloss vor kurzem einen Vertrag mit der Voestalpine AG ab.
Ein Vertrag, mit dem ein neues Zeitalter in der Produktion von hochlegierten Edelstählen eingeläutet wird.
Böhler-Düsseldorf ist es nämlich gelungen, eine sogenannte Horizontal-Stranggießanlage zu entwickeln.
Bislang war es nur möglich, diese Stahlsorten vertikal, also senkrecht, zu vergießen.
Mit dem neuen Verfahren wird gleich zweimal Geld gespart.
Die Anlage ist leicht in jede Werkshalle nachträglich einzubauen, weil sie platzsparend ist und der Edelstahl kann risikolose, weil unter geringerer Spannung stehen, erzeugt werden.
Von diesem neuen Verfahren dürfte bald auch die VEW-Mutterfirma profitieren wollen, denn man erwägt in der Wiener Zentrale bereits, an welchem Standort eine ausgereifte Anlage dieses Typs aufgestellt werden kann.
Studiert man das VW-Strukturkonzept, dann würde diese Anlage wohl am besten in das VW-Werk Ternitz passen.
Fest steht, dass von Seiten Bus Ellen und Hamilton nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und ohne Rücksichtnahme auf irgendwelche innerbetrieblichen oder regionalpolitischen Machtgruppen geprüft wurde.
Zu solchem Vorgehen waren die Prüfer übrigens auch vertraglich verpflichtet worden.
Sobald das komplette Gutachten vorliegt, es wird übrigens an die 10 Millionen Schilling kosten, werden die Verhandlungen des VEW-Vorstandes um weitere Millionen Zuschüsse seitens des Eigentümers der Republik Österreich zur Verbesserung des Eigenkapitals beginnen müssen, denn die Zeit drängt.
Und die hohe Zinsenbelastung, die schlechte Edelstahlkonjunktur und die daraus resultierenden VEW-Verluste verschlechtern immer mehr das Verhältnis von Eigenmittel zu fremden Mitteln, sprich zu geborgtem Geld.
In jedem Fall wird der VEW-Vorstand Rückendeckung zur Durchsetzung der im Buß-Ellen- und Hamilton-Papier vorgeschlagenen Rationalisierungsmaßnahmen brauchen.
Der Vorstand wird diese Rückendeckung schon deshalb nötig haben, soll er nicht zwischen den Interessensblöcken Bundespolitik, Regionalpolitik, Gewerkschaft bzw.
Betriebsrat zerrieben werden.
Das ist seit geraumer Zeit auch den Gutachtern klar.
Offenbar unter Kenntnis der spezifisch österreichischen Gegebenheiten verfassten die Busellenleute im November ein Schreiben an ÖIAG-Generaldirektor Grünwald.
Grundaussage des letzten Briefabsatzes, fehlt die Rückendeckung, besteht die Gefahr, dass das VEW-Gutachten dort landet, wo schon das erste gesamtösterreichische Stahlgutachten aus dem Jahr 1968 gelandet ist.
Nämlich in der Schublade.
Das internationale VEW-Gutachten analysierte Michael Kerbler.
Die Zeit ist nun 12.30 Uhr.
Was hören Sie noch im Mittagsschanal?
Die kommen die halbe Stunde bis um 13 Uhr.
Die Themen, Bilanz der Hilfsmaßnahmen für die italienischen Erdbebenopfer, Premiere des Stücks Kidnapping im Salzburger Landestheater und im Schanal zu Gast ist heute Fritz Bock.
Vorerst aber noch zur Inlandspresseschau.
Die Themenpalette der heutigen Leitartikel reicht von Kommentaren über die Diskussion um ÖVP-Generalsekretär Lanner bis zu Interpretationen der von Finanzminister Salcher in Angriff genommenen Steuerreform.
Zentrales Hauptthema aber ist der gestern vorgelegte Notstandsbericht der Richtervereinigung über die Lage der Justiz in Österreich.
Bekanntlich haben sich die Rechtssprecher über zu wenig Arbeitsplätze und zu viel Bürokratie im Reiche Justitias aufgeregt.
Auszüge zu diesem Thema hat Leopold Esterle ausgewählt.
In der sozialistischen Grazer Neuen Zeit setzt Autor Ortfried Leb schon im Titel des heutigen Leitartikels ein Fragezeichen, wenn er von der Justiz im Notstand spricht.
Man liest.
Die Richtervereinigung ging hart ins Gericht.
Eine Studie über die Lage der Justiz in Österreich wurde als Notstandsbericht bezeichnet.
Und ausgerechnet jener Mann, der bahnbrechend den Ausdruck für besseren Zugang zum Recht überhaupt erst geprägt hat,
mit einem Schuldspruch versehen, bei dem die Beweisführung gelinde gesagt einer sachlichen Beurteilung nicht standhalten kann.
Dass Justizminister Broda, die bislang 16 Jahre seiner Ministerschaft nicht optimal genützt habe, werfen ihm nicht einmal seine zahlreichen politischen Feinde vor.
Ein völlig neues Strafrecht, Reformen im Familienrecht, insbesondere auch bei der Scheidung, eine Straffung der Gerichtsorganisation und ein neuer Stellenplan für den Dienst sind nur einige Beispiele.
Zugegeben, es gibt noch viel zu tun.
Es gilt, den Gerichtsbetrieb laufend zu modernisieren.
Aber deswegen gleich von Notstand und, wie von der ÖVP gierig aufgegriffen, von einer Lähmung der Gerichtsbarkeit zu reden, das nimmt der Richtervereinigung nicht einmal der kleine Staatsbürger ab, meint Ortfried Leb in der sozialistischen Neuen Zeit.
Anderer Ansicht ist Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Er schreibt nämlich, elf Jahre lang hat sich Justizminister Broder als der große Reformer feiern lassen.
Das Zwölfte seiner Ministerschaft bringt ihn wieder auf den Boden der Realität zurück.
Es begehrt nämlich nicht nur die Staatsanwaltschaft auf, sondern es rebelliert auch die Richterschaft.
Sie bezichtigt ihn zahlreicher Versäumnisse, präsentiert ihm Schwarz auf Weiß, dass keine Rede von einer bürgernahen Justiz sein könne, deckt schonungslos auf, dass man von einem besseren Zugang zum Recht weiter entfernt ist denn je.
Die Fassade bröckelt, nicht nur vom Straflandesgericht Wien, meint Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt, der übrigens mit seinem sozialistischen Redakteurskollegen auch, was die Amtszeit Broders anlangt, offensichtlich nicht einer Meinung ist.
In den oberösterreichischen Nachrichten spricht Reinhard Hampel von einem Justizpharao, wenn er in der Einleitung seines Kommentars historische Parallelen sucht.
Justizminister Broder lässt sich mit einem Pharao des alten Ägypten vergleichen, der sich Pyramiden errichten ließ, die der Nachwelt Glanz und Größe verkünden.
Solche Pyramiden sind etwa die großen Reformgesetze wie das Strafgesetz oder das Familienrecht.
Beim Bau der Pyramiden gerieten viele Menschen gewissermaßen in Verlust.
Das Leid der Sklaven wird nur ab und zu in den Geschichtsbüchern erwähnt.
Bei den Reformgesetzen Brodas scheint gleichfalls nur das Andenken an den Pharao auf.
Was im Gerichtsalltag, ja in der ganzen Justiz geschieht, weiß nur der, der ein Gerichtsgebäude besucht.
Außer er liest den Notstandsbericht der Richter.
Zum Abschluss ein versöhnlicher Ausklang mit einem Blick auf den Herrn Strudl der Kronenzeitung, der wie immer mit Kaffeeheferl, Dalmatinerhund und Kleinformat heute im Kaffeehaus meditiert.
Der Bruder hat gesagt, er wird seine Arbeit fortsetzen, solange er die Möglichkeit dazu hat.
Wenn ich ein Hefenbruder wäre, würde ich mir das freuen.
Das war die Inlandspresse-Schau, zusammengestellt hat die Zitate Leopold Esterle.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 34 Minuten geworden.
Das ist heute Dr. Fritz Bock.
Bock war von 1945 an ÖVP-Politiker, war Anfang der 50er Jahre Staatssekretär im Handels- und dann im Finanzministerium, im Jahr 1956 Handelsminister, ab 1966 in der Alleinregierung Klaus auch Vizekanzler.
Anfang 1968 ist Bock dann aus der Regierung ausgeschieden.
Als besondere Leistungen werden Bock zugeschrieben, denn Einbau Österreichs in die EFTA und später wurde von Bock mit vorbereitet und dann unter der Regierung Kreisky 1972 durchgeführt in ein Vertragsverhältnis zur EWG.
Bock ist seit 13 Jahren, kann man sagen, Polit-Pensionist, ist aber in den letzten Wochen als Präsident des CA-Aufsichtsrates wieder in die Zeitungsspalten geraten.
Mit Fritz Bock führt im folgenden Rudolf Nagilla das Gespräch.
Herr Dr. Bock, wie ist denn das, wenn man so nach über einem Jahrzehnt plötzlich wieder im Mittelpunkt der Publizität steht?
Naja, wissen Sie, wie ich vor rund 13 Jahren aus der Regierung ausgeschieden bin, war einer der vielen damit verbundenen fröhlichen Gedanken der,
nicht mehr täglich in der Zeitung zu stehen.
Naja, aber das kann einem in anderen Funktionen eben auch passieren und das gehört nun mehr oder minder zum Geschäft.
Damals haben Sie es genossen, dass Sie nicht mehr täglich in der Zeitung stehen.
Ja, natürlich.
Gut, aber inzwischen sind 13 Jahre vergangen.
Haben Sie es jetzt ein wenig genossen, dass Sie wieder in der Zeitung sind?
Nein, genießen kann man sowas eigentlich vor allem in meinem Alter nicht, aber es gehört eben dazu, weil eine gewisse Publizität eben nicht nur nicht vermeidbar, sondern ganz gut ist auch.
Vor allem bei wichtigen Problemen, die die Öffentlichkeit interessieren, muss man Rede und Antwort stellen.
Herr Dr. Brock, das, was sich da abgespielt hat rund um die Bestellung von Dr. Androsch zum stellvertretenden Generaldirektor der CA, was war das aus Ihrer Sicht?
Naja, zunächst war es ein parteipolitisches Problem.
Es ist das gute Recht, ich möchte sogar mehr sagen, die Pflicht einer Opposition,
der jeweiligen Regierung auf die Finger zu schauen.
Es ist ja die demokratische oberste Pflicht einer Opposition, entsprechende Kontrolle auszuüben.
Und das ist in diesem Fall, also mit größter Publizität, um auf das Vorrät zu sprechen zu kommen, eben geschehen.
Hat es der CA irgendwie geschadet?
Im Ansehen?
Ich glaube nicht.
Die CA ist an sich eine sehr gute Firma, um es so zu sagen.
Und das unmittelbare Bankgeschäft, und davon hängt der Ruf und das Image einer Bank ab, läuft selbstverständlich unvermindert weiter.
Sie sagten, Sie glauben nicht, dass es der CA geschadet hat.
Da ist eine kleine Einschränkung drinnen im Glauben nicht.
Ganz konkret gefragt, man liest manchmal, dass es im Ausland Irritationen gegeben habe.
In Bankkreisen.
Naja, soweit ich darüber informiert bin, hat man sich eben im Ausland ein bisschen über die starke Publizität gewundert, aber das lag eben auf einer anderen Ebene, auf einer typisch österreichischen Ebene.
Welche Rolle haben Sie aus eigener Sicht selbst gespielt in dieser Auseinandersetzung?
Oder spielen Sie, weil die Auseinandersetzung dauert ja noch an.
Wollten Sie Dr. Androsch als Vorstandsmitglied verhindern?
Sie haben ja gegen ihn gestimmt.
Darin sehen Sie zunächst die Antwort.
Aber wenn die Wahl erfolgt ist, ist sie eben erfolgt und dann hat man sie zur Kenntnis zu nehmen.
Und auf dieser Basis werden die Dinge weiterlaufen.
Es hat in den letzten Tagen in manchen Zeitungen, aber auch in der ÖVP Stimmen gegeben, die etwas unfreundlich Ihnen gegenüber waren.
Naja, man kann es vereinfachend so formulieren, manche Leute haben gesagt, der Dr. Bruck sei schuld, dass es nicht so gelaufen ist, wie es die ÖVP gerne gehabt hätte.
Wie sehen Sie das?
Ich muss mich wieder auf meine Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender bei dieser Frage zurückziehen.
Ich habe mich an die Gesetze und an die Geschäftsordnung der Gesellschaft zu halten, bei der ich den Vorsitz im Aufsichtsrat führe.
Dort ist genau beschrieben und vorgeschrieben, welche Funktion dem Aufsichtsratsvorsitzenden zukommt,
Im Rahmen dieser Bestimmungen hatte ich zu agieren und habe agiert.
Kann man sagen, Sie haben Ihr Möglichstes getan, mehr kann die ÖVP von Ihnen nicht verlangen?
Ja, das kann man ganz bestimmt sagen.
Es gibt Stimmen, die sagen, die ÖVP-Aufsichtsräte, wenn ich sie so vereinfacht titulieren darf, hätten müssen konsequenter sein, wenn sie sich nicht durchsetzen, wenn die Sache so wichtig ist und wenn es so eine Katastrophe für die Bank ist, wie die ÖVP-Aufsichtsräte und die ÖVP insgesamt gesagt haben, dann hätten die ÖVP-Aufsichtsräte zum Beispiel geschlossen zurücktreten müssen.
Na, der Meinung bin ich nicht.
Sie kennen diese Ansicht?
Ja, aber ich glaube, die ist von niemandem Verantwortungsvollem vertreten worden.
Wäre es aber nicht wirklich konsequent gewesen?
Was hätte es für einen Erfolg gehabt?
Es hätte zumindest politisch sehr konsequent gewirkt, während man so sagen könnte, naja, Sie sind einerseits dagegen, aber schlussendlich geben Sie dann doch nach.
Die ÖVP-Fraktion im Aufsichtsrat hat nicht nachgegeben.
Sie hat bekanntlich nach dem bekannten Stimmverhältnis dagegen gestimmt und hat damit, glaube ich, das volle Ausmaß ihrer Pflicht erfüllt.
Hätten Sie es für besser gehalten, wenn nachher im Aufsichtsrat der Kreditanstalt kein ÖVP-Vertreter mehr gesessen wäre?
Das heißt, es wäre auch unklug gewesen?
Ganz sicher.
Welche Einwände haben Sie ganz persönlich gegen Androsch gehabt?
Haben Sie oder haben Sie gehabt?
Sie haben vorhin schon gesagt, dass ich ein Funktionär der österreichischen Volkspartei bin, die ich 1945 mitgegründet habe und daher teile ich die politische Auffassung meiner Partei.
Das heißt, Sie waren aus parteipolitischen Gründen gegen ihn?
Ich glaube, meine Antwort ist bisher deutlich genug gewesen.
Ist Androsch für die Bank als Direktor, stellvertretender Direktor, tragbar?
Schauen Sie, das Geschäft eines Vorstandsmitgliedes bei einer Bank ist, wie das ganze Bankgeschäft überhaupt, ein sehr schwieriges
Herr Dr. Androsch hat noch keine Bankpraxis, er muss sie lernen und ich glaube, er wird sie auch lernen.
Und wie wird das jetzt weitergehen?
Ganz konkret und offen gefragt, werden Sie zum Beispiel versuchen zu verhindern, dass Androsch Generaldirektor wird im Sommer?
Zu der Frage ist im gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt noch nichts zu sagen.
Kann man nichts sagen oder wollen Sie nichts sagen?
Ich glaube, man kann im Augenblick dazu noch gar nichts sagen.
Und wie schätzen Sie es ein, wie es weitergehen wird?
Glauben Sie, dass das Thema sozusagen auf der politischen Tagesordnung bleiben wird?
Ich glaube eher ja.
Im Zusammenhang mit dieser Auseinandersetzung, Herr Dr. Brock, sind auch wieder die Gehälter und die Verträge der Bankdirektoren ins Gerede gekommen.
Man ist der Ansicht, dass es da Änderungen geben muss.
Einkommensreduzierungen hat der Bundeskanzler vor kurzem vorgeschlagen.
Vor allen Dingen sollten, so der Bundeskanzler, die Bankenchefs die Tantiemen aus Aufsichtsratspositionen von Bank-Tochterbetrieben abliefern und nicht für sich selbst behalten.
Wie sehen Sie das?
Ja, das halte ich für einen vernünftigen Vorschlag.
Im Übrigen haben wir ja einen Ausschuss des Aufsichtsrates eingesetzt, der sich mit dieser Frage nun beschäftigen muss und dann Bericht zu geben hat.
Und wie sollte die Vorgangsweise Ihrer Ansicht nach da aussehen?
Ja, jedenfalls, das habe ich schon einmal gesagt, kann das keine Regelung für die Vorstandsmitglieder der Kreditanstalt allein sein.
sondern es muss eine gewissermaßen bundesweite Regelung sein.
Das heißt, sie muss für alle vergleichbaren Fälle in Österreich gelten.
Und muss man, um das durchzusetzen, die Verträge der Bankdirektoren ändern?
Ich glaube, ja.
Sollte man das tun dann?
Schlagartig sozusagen für alle?
Oder nur für Leute, die neu hereinkommen?
Nein, das muss natürlich für alle gelten.
Auch das muss hier für alle gelten und wie gesagt für alle vergleichbaren Fälle.
Warum kommt man eigentlich erst jetzt drauf?
Weil es gibt ja Bereiche, etwa die verstaatlichte Industrie, wo das schon längere Zeit oder schon immer, das weiß ich jetzt nicht, anders gehandhabt wurde.
Der Vergleich ist nicht leicht zu ziehen, weil die Verträge bei den Banken
und bei den verstaatlichten Betrieben sehr unterschiedliche sind.
Schon in der reinen Bezugshöhe und in anderen Vertragsbestimmungen gibt es sehr bedeutende materielle Unterschiede.
Gut, wenn Sie sagen Bezugshöhe, im Allgemeinen verdienen die Bankvorstandsdirektoren mehr als vergleichbare Vorstandsdirektoren der Industrie.
Also könnte man sagen, erst recht sollten Sie die Aufsichtsratsdantienen, die ja noch dazukommen, derzeit abliefern an Ihren Arbeitgebern.
Es stimmt nicht ganz so, wie Sie sagen.
Es gibt, soweit ich informiert bin, Vorstandsverträge im verstaatlichten Bereich, die besser sind als im Bankenbereich.
Im Durchschnitt aber glaube ich nicht.
Das ist schwer zu sagen.
Aber ich glaube, der Vorschlag, dass Aufsichtsratantiemen, die man bekommt, weil man sich aus sachlichen Gründen selbst in den Aufsichtsrat einer Tochterunternehmung hineinwählen lässt, diese sollten sicherlich abgeliefert werden.
Ab wann könnte das in Kraft treten?
Ja, wenn man sich darauf einigt, dann werden die Sachen in Kraft treten.
Glauben Sie, dass es eine Einigung geben wird oder dass man verhindern wird?
Nein, ich glaube nicht, dass man das verhindern wird.
Der diesbezügliche Beschluss im Übrigen für die Einsetzung dieses Ausschusses ist im Aufsichtsrat einstimmig erfolgt.
Noch einmal ganz konkret gefragt, die Höhe der Gehälter und vor allen Dingen auch die Zahl der Monatsgehälter, die ja im Allgemeinen wesentlich höher ist als 14 oder 15 Monatsgehälter, das ist in Ordnung.
Ja, also bitte, 14 Bezüge bekommt heute jedermann in Österreich.
Die Bankdirektoren aber wesentlich mehr, meines Wissens.
Da geht es bis zu 18, 20 hinauf.
Das mag in Einzelfällen so sein, aber schauen Sie, wer mit Geld zu tun hat, soll auch ein entsprechend hohes Einkommen haben, gewissermaßen aus Gründen der Unbefangenheit.
Im Übrigen sind die österreichischen Bezüge überhaupt nicht zu vergleichen mit ausländischen Bezügen.
Sie müssen auch nicht verglichen werden.
Ich glaube, die Höhe dieser Bezüge ist völlig ausreichend, um es so zu sagen.
Aber man muss wissen, dass ausländische Banken ihren Direktoren wesentlich höhere Einkommen zusichern, als das bei uns der Fall ist.
Herr Dr. Brock, ein weiteres Thema, das in diesem Zusammenhang zur Diskussion gestellt wurde, ist das Thema Bankenkonzerne, das heißt die Industriebetriebe, die den Banken gehören.
DCA hat den größten Konzern.
Es gibt Leute, die sagen, man sollte den Banken diese Industriebetriebe eher wegnehmen oder jedenfalls sie etwas von den Banken entfernen.
Es gibt darüber verschiedene Regelungen in
anderen Staaten, wo zum Teil ein großer Industriebesitz für die Banken sogar verboten ist und es wird auch diskutiert in anderen Ländern.
Es ist also hier ein echter Diskussionsgegenstand, wobei man vermeiden muss,
dass man damit irgendein Malheur anrichtet.
Etwa die Zusammenfassung dieser Unternehmungen in einer Holding würde, so ist der gegenwärtige Diskussionsstand, bedeuten, das Management von den Banken wegzunehmen, ihnen aber die finanzielle Verantwortung zu überlassen.
Und das ist also sicherlich kein günstiger Weg.
Und was sollte man nun tun?
Sollte man es lassen, wie es ist, oder sollte man eine neue Lösung finden?
Ich möchte sagen, man sollte das einmal diskutieren.
Haben Sie dazu eine Meinung, wie es ausschauen sollte, eine Regelung?
Offen gestanden, im Augenblick noch nicht.
Herr Dr. Bock, zum Schluss noch eine Frage an Sie als Parteimann.
Wie sehen Sie die Lage der ÖVP, die ja jetzt schon über zehn Jahre in Opposition ist, fast so lange, wie Sie als Politiker in Pension sind?
Für die ÖVP wird es darauf ankommen ihr Vorhaben, das ja allgemein bekannt ist, nämlich Alternativprogramme zu erstellen, dass dieses Vorhaben in Wählerkreisen auch entsprechend gewertet wird.
Und ist die Politik der ÖVP Ihrer Ansicht nach so, wie sie in ihrer Lage sein sollte oder hätten Sie Verbesserungsvorschläge?
Nichts ist vollständig.
Niemand, der etwas macht, macht keine Fehler.
Wo hapert's?
Es hapert zum Beispiel auch dabei, dass man nicht immer in der Lage ist, das eigene Wollen dem Wähler auch wirklich verständlich und begreiflich zu machen.
Vor kurzem haben wir in dieser Reihe im Journal zu Gast den inzwischen in Pension gegangenen Innsbrucker Bischof Rusch interviewt.
Wir haben ihm auch politische Fragen gestellt und er sagte unter anderem,
Die ÖVP hat ein gutes Programm, aber in der Praxis hat sie es leider mehr oder weniger vergessen und das sei ein schwerer Fehler.
Sehen Sie das auch so?
Bitte, ich möchte mich in bischöfliche Erkenntnisse nicht hineinmischen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Bock.
Dr. Fritz Bock, der zusammen mit den anderen ÖVP-Aufsichtsräten der CA erfolglos versucht hat, Hannes Androsch als CA-Vizegeneraldirektor zu verhindern, war diesmal im Journal zu Gast.
Mit ihm sprach Rudolf Nagilla.
Nun ist es 12.50 Uhr.
Zum Stand der Erdbebenhilfe für Italien.
Als im vergangenen November ein schweres Erdbeben Süditalien heimsuchte, wurden in ganz Europa Hilfsaktionen gestartet.
In Österreich wurde mit enormer Großzügigkeit gespendet.
Obwohl das vergangene Jahr mehrere Katastrophen und also auch Spendenaufrufe gebracht hatte, leisteten viele Österreicher erneut konkrete Solidarität.
Zweieinhalb Monate nach dem Beginn der Hilfsmaßnahmen versucht Franz Kössler nun eine erste Bilanz zu ziehen.
Die erste Phase ist abgeschlossen.
Kleider, Medikamente, Zelte, Decken haben den betroffenen Menschen in Süditalien über die Not der ersten Tage hinaus geholfen.
Zur internationalen Hilfe haben die österreichischen karitativen Organisationen wesentlich beigetragen.
So hat etwa allein die Zentrale des Roten Kreuzes für 10 Millionen Soforthilfe geleistet und beteiligt sich jetzt am Wiederaufbau der festen Unterkünfte im zerstörten Gebiet mit Fertigteilhäusern im Wert von etwa 25 Millionen Schilling.
Die Caritas hat bisher mit 38 Millionen Schillingen geholfen, der Malteser Orden mit Hilfsgütern im Wert von etwa 50 Millionen.
Dabei ging es in den vergangenen Monaten vor allem darum, den Erdbebenopfern zunächst das Überleben zu ermöglichen.
Aus Österreich kamen Notstromaggregate, Wasserreiniger, Lebensmittel, ärztliche Hilfe.
40 Wiener Pfadfinder haben bei der Bergung von Hausrat und Kunstgegenständen praktische Hilfe geleistet.
Die Katastrophenhilfe österreichischer Frauen trug mit der Entsendung von Wohnwagen bei, die ein erstes Zuhause für viele Obdachlose bildeten.
Frau Dr. Elisabeth Schmitz, die Vorsitzende dieser Organisation, die in den vergangenen Tagen im Erdbebengebiet war, berichtet.
Zutiefst erschüttert musste ich feststellen, dass unten in den Ruinen noch immer ungeheure Not herrscht, dass zahlreiche Obdachlose noch immer draußen in Zelten leben müssen, weil jetzt Schulbeginn verordnet wurde.
die evakuierten Frauen mit den Kindern zurückkehren mussten und auch viele die schwer zerstörten, einsturzgefährdeten Häuser über Regierungsverordnung verlassen mussten.
Es ist daher erdrückend, wenn man die Menschen in ihrer Verzweiflung, in Schneestürmen und Kälte in diesen
armseligen Notquartieren sieht, ob zwar natürlich schon viele erste Hilfe geleistet wurde.
Weitere Hilfe ist also dringend erforderlich.
Die von Frau Dr. Schmitz geleitete Katastrophenhilfe hat also zu neuen Spenden aufgerufen.
Dasselbe gilt auch für die anderen Hilfsorganisationen.
Man kann sich vorstellen, dass die Situation jetzt vielleicht nicht mehr so dramatisch erscheint, wie in den Tagen nach der Katastrophe.
Aber was jetzt gebraucht wird, ist bleibende Hilfe.
Die Dörfer müssen wieder aufgebaut werden, die Menschen müssen wieder zu ihrem Leben zurück.
Und das kostet vor allem Geld.
Dabei überwachen die Hilfsorganisationen genau die Verwendung der gesammelten Spenden.
Es soll vermieden werden, dass Geld in falsche Taschen fließt, wie es bei vergangenen Katastrophen in Italien ja geschehen ist.
Es soll diesmal sichergestellt werden, dass die Solidarität auch an die wirklich Bedürftigen gelangt.
Die Fertigteilhäuser werden in Österreich produziert.
Die Bundesregierung gewährt übrigens für diese Hilfsprojekte einen Zuschuss und nach gründlich überprüften Projekten in Italien direkt an die Erdbebenopfer übergeben.
Das war ein Beitrag von Franz Köstler.
Die Entführung von Menschen, entweder um Geld oder politische Zugeständnisse zu erpressen, scheint zur täglichen Wirklichkeit zu gehören.
Der oberösterreichische Autor Friedrich Zauner, der schon erfolgreich Jugendstücke geschrieben hat, beschäftigt sich mit dem Kidnapping in seinem neuen Theaterstück, das am Sonntagabend in den Kammerspielen des Salzburger Landestheaters uraufgeführt wird.
Darin entführen zwei junge Männer, die sich mit der Aussicht auf ein noch über 30 Jahre dauerndes Berufsleben nicht abfinden können, eine industriellen Tochter und versuchen, deren Vater zu erpressen.
Zunächst eine kurze Szene aus diesem Stück.
Wie die damals den Rheinbrecht-Sohn, weißt schon voriges Jahr, entführt haben, da haben die zwei Millionen Mark, das sind 14 Millionen Schilder kassiert.
So viel ist unsere ganze Firma nicht wert.
Die Lede will wohl ihren eigenen Preis aushandeln, was?
Wieviel dürfen wir denn verlangen?
Ihr werdet gar nichts kriegen am Ende.
Das ist aber nicht gut, Lady.
Für Gesundheit.
Zehn Jahre Kerker werdet ihr kriegen.
Steht davor, ich heirate dich.
Der Papa zahlt mir den Mietgift aus.
Wie viel wert ist es?
5 Millionen?
4?
Ihr habt ganz falsche Vorstellungen.
Ihr habt überhaupt keine Ahnung.
Wir schwimmen nicht im Geld.
Bei uns wird sehr sparsam kalkuliert.
Ich kann nicht einfach an die Kasse gehen und mir kaufen, was mir gefällt.
Eine kleine Spende?
Es sind Werte da, stimmt schon.
Es wird investiert.
Aber für den privaten Konsum geben wir weniger aus als manche unserer Angestellten.
Dein neues Abendkleid, das kriegst du an Weihnachten von der Caritas.
Und nach diesem Szenenausschnitt nun ein Gespräch mit dem Autor dieses Stücks, mit Friedrich Zauner, das Dietmar Dvorsak führte.
Herr Zauner, das Thema Kidnapping ist ein politisches Thema, es ist ein moralisches Thema.
Wie sehen Sie Kidnapping in Ihrem Stück?
Den politischen Teil des Kidnapping verarbeite ich in meinem Stück nicht, zumindest nicht vordergründig.
Die Geschichte ist zunächst der Ausgangspunkt Kidnapping, nämlich zwei Burschen entführen ein Mädchen, um Lösegeld zu erpressen.
Im Laufe der Geschichte aber läuft der Plan anders als vorgesehen.
Und einer der Burschen fängt an, eine Beziehung zu dem gekidnappten Mädchen zu entwickeln.
Und im Hintergrund dieser Geschichte, dieser privaten Geschichte des reichen Mädchens mit diesem Entführerburschen, ist selbstverständlich auch gesellschaftlich der Hintergrund spürbar.
Ein Jugendstück oder ist es ein Kriminalstück?
Wie würden Sie es selbst einordnen?
Die Kriminalgeschichte ist ein Ausgangspunkt an sich.
Jugendstück ist es sicher nicht, außer der Voraussetzung, dass überwiegend junge Leute auf der Bühne agieren.
Aber insofern hat es mit Jugend sehr viel zu tun.
Weil ich glaube, dass junge Menschen, wenn sie anfangen losgelöst zu werden von ihrer sicheren Situation, des Elternhauses zum Beispiel,
an sie anfangen in die Gesellschaft hinaus zu gehen, dass sie sehen, dass vieles gar nicht so ist, wie sie sich vorstellen.
Und dann zurechtzufinden, sich daran zurechtzufinden, ist gar nicht sehr leicht.
Junge Leute haben das Vorrecht,
Manchmal sogar die Aufgabe, an die Gesellschaft Forderungen zu stellen, die die Erwachsenen möglicherweise schon nicht mehr stellen.
Sie haben mit Menschenskinder in Salzburg schon ein erfolgreiches Stück aufgeführt, auch das österreichische Fernsehen hat es aufgezeichnet.
Wie ist die Situation des Autors, der in Österreich uraufgeführt wird, der also noch extra fürs Theater schreibt überhaupt?
Die Situation für den Autor ist sicher nicht sehr leicht.
Wie wir wissen, gibt es manchmal einen Widerstand, gerade gegen moderne Stücke, gegen neue Stücke.
Man hat immer das Gefühl, dass modernes Theater langweilig, belehrend, belästigend ist.
Ich wehre mich gegen dieses Vorurteil, weil ich glaube, dass auch Stücke mit zeitgemäßen Ansprüchen
Der Autor sollte versuchen, sie so packend nach Möglichkeit oder spaßig oder lustig oder spannend zu machen, wie irgend möglich.
Denn ich glaube nicht, dass Leute ins Theater gehen, um sich verändern zu lassen.
Ich glaube, dass Leute ins Theater gehen, um sich wiederzufinden in einer Geschichte.
Und je besser das gelingt, dass sie ihre Position wiederfinden, durchspielen, durchdenken, weiterempfinden, umso mehr, glaube ich, haben sie was vom Theater und das Theater was vom Publikum.
Premiere des Zaunerstücks Kidnapping in Salzburg.
Die Fragen an den Autor richtete Dietmar Dworczak.
Und nun noch ins Nachrichtenstudio.
Polen.
Die Situation in Polen hat sich nach dem Rücktritt des Verwaltungschefs des Bezirkes von Bielsko-Biala und seiner beiden Stellvertreter wieder entschärft.
Ministerpräsident Pienkowski nahm den Rücktritt der Funktionäre an und erfüllte damit eine Forderung streikender Arbeiter.
Die offiziell nicht anerkannte Bauern-Gewerkschaft Solidarität kann offensichtlich auf die Unterstützung der katholischen Kirche zählen.
Kardinal Wyszynski soll gegenüber Vertretern der Landsolidarität das Recht der polnischen Bauern bestätigt haben, ihre eigenen Vereinigungen zu gründen.
Südkorea Staatspräsident Jeon Doo-hwan ist nach seinem elftägigen Besuch in den USA wieder nach Südkorea zurückgekehrt.
Jeon Doo-hwan würdigte den neuen amerikanischen Präsidenten als großen Staatsmann und Strategen.
Der südkoreanische Präsident will nach eigenen Angaben von Reagan die Zusicherung erhalten haben, dass die amerikanischen Truppen in seinem Land nicht verringert würden.
Schweiz.
In einem Pressegespräch nach Abschluss des europäischen Managementforums in Davos hat Bundeskanzler Kreisky neuerlich Behauptungen über eine Initiative zur Befreiung der amerikanischen Geiseln im Iran zurückgewiesen.
Kreisky erklärte, nicht er habe eine Initiative in der amerikanischen Geiselfrage entfaltet, um auf Schleichwegen die Vereinigten Staaten zur Anerkennung der PLO zu veranlassen, sondern er sei von amerikanischer Seite gebeten worden, sich einzuschalten.
Mit diesem Kurznachrichten ist nun eine Stunde ausführlicher Information aus aller Welt im Mittagsjournal beendet.