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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, am Beginn einer Stunde ausführlicher Information im Samstag-Mittag-Journal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Der Falkland-Konflikt eskaliert weiter, die Kampfhandlungen dauern nach der britischen Landeoperation auf der umkämpften Inselgruppe an, zentrales Thema also der Berichterstattung im Nachrichten- und Beitragsteil des Journals.
Da erwarten wir Berichte über die britische Landeoperation.
Mehr als 2000 britische Infanteristen und Fallschirmjäger haben einen Brückenkopf gebildet.
Korrespondentenberichte hören Sie dazu aus London und Buenos Aires.
Der verworrenen militärischen Situation.
Die beiden kriegsführenden Parteien machen ziemlich unterschiedliche Angaben über die Kriegsverluste.
Versuchen wir in einem Gespräch mit General Kuntner auf den Grund zu gehen, welche militärischen Möglichkeiten haben beide Seiten.
Welche weitere Strategie ist zu erwarten?
Einige der Fragen an den Militärexperten.
Papst Paul Johannes II.
wandte sich mit einem neuen eindringlichen Friedensappell an die Konfliktparteien.
Er zelebrierte heute gemeinsam mit argentinischen und britischen Bischöfen eine Friedensmesse in der Basilika St.
Peter.
Im Journal zu Gast ist heute der bekannte Meinungsforscher IFES-Chef G. Macher.
Er misst der wachsenden Friedensbewegung eine fundamentale politische Bedeutung zu.
Aus Linz erhalten wir einen Beitrag über den Landesparteitag der oberösterreichischen Sozialisten.
Schwerpunkt ist neben den Themen Arbeitsplatzsicherung und Vollbeschäftigung die Ablöse des aus Altersgründen scheidenden SPÖ-Landeschefs Hartl durch Landesrat Grüner.
Die Inlandspresse-Schau ist heute der Kommentarnachlese zum Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum bei der UNO-City gewidmet.
Dem Festival der Clowns im Wiener Prater hat sich die Kulturredaktion mit einem zusammenfassenden Bericht angenommen.
Zunächst aber, wie immer, die Nachrichten.
Gelesen werden die Meldungen von Angelika Kofler.
Großbritannien, Argentinien.
Mit der Landung von etwa 2.500 britischen Soldaten auf Ostfalkland hat Großbritannien die Rückeroberung der von Argentinien besetzten Inseln im Südatlantik eingeleitet.
Marineinfanteristen und Fallschirmjäger errichteten einen Brückenkopf in der Bucht von San Carlos und brachten schwere Ausrüstung an Land.
Nach übereinstimmenden Meldungen aus London und Buenos Aires kam es zu stundenlangen Gefechten.
Über das Ausmaß der Verluste von Menschen und Material machen die Konfliktparteien unterschiedliche Angaben.
In Buenos Aires hieß es, drei britische Kampfmaschinen und zwei Hubschrauber seien abgeschossen worden.
Außerdem habe man acht britische Fregatten bombardiert und beschädigt.
London hat die zum Teil schweren Schäden an fünf eigenen Kriegsschiffen zugegeben.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums teilte ferner mit, die Kämpfe hätten auf britische Seite drei Menschenleben und 27 Verletzte gefördert.
Zugleich wurde bekannt gegeben, dass 20 argentinische Kampfflugzeuge abgeschossen worden seien.
Vereinte Nationen, der Weltsicherheitsrat in New York wird heute um 21 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit seine Beratungen über die Falkland-Krise fortsetzen.
An der Sitzung wird auch der argentinische Außenminister Costa Mendes teilnehmen.
Vor seiner Abreise aus Buenos Aires erklärte Costa Mendes, er erwarte vom Sicherheitsrat keine Beilegung des Konflikts, doch wolle er diesem Gremium die Wahrheit mitteilen.
Er fügte hinzu, Großbritannien sei der wahre Aggressor und habe angekündigt, gegen jede Resolution, die einen bedingungslosen Waffenstillstand verlange, ein Veto einzulegen.
Venezuela.
In Caracas haben Konsultationen der lateinamerikanischen Länder begonnen, um im Falle einer weiteren Eskalation des Falkland-Konflikts diplomatische Aktionen gegen Großbritannien zu ergreifen.
Aufwogen wird unter anderem ein Abzug der Botschafter aus Großbritannien oder ein kollektiver Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu London.
Nach den Worten des peruanischen Außenministers stehen die lateinamerikanischen Staaten geschlossen auf der Seite Argentiniens.
Vatikan.
Papst Johannes Paul II.
hat Großbritannien und Argentinien heute aufgefordert, den Konflikt um die Falkland-Inseln friedlich beizulegen.
Bei einer Morgenandacht im Petersdom sagte der Papst, es gebe keine Schwierigkeiten, die wirklich unüberwindlich seien.
Johannes Paul feierte die Messe gemeinsam mit den britischen Kardinälen Basil Hume und Gordon Gray, sowie den argentinischen Kardinälen Carlos Almaburu und Raúl Francisco Primatesta.
Österreich.
ÖVP-Bundesparteiobmann Mock erklärte heute im Pressedienst seiner Partei, die Vorgänge rund um die Falkland-Inseln führten drastisch vor Augen, auf welch schwachem Fundament der internationale Friede stehe.
Es zeige sich aber auch, wie leichtfertig internationales Recht und Empfehlungen der Vereinten Nationen aus Machtinteressen missachtet würden.
Einmal mehr würde auch Österreich daran erinnert, so Mock, dass die Sicherheit eines Landes und damit seines Volkes vieler Voraussetzungen bedürfe.
Der ÖVP-Politiker nannte als solche die innere Geschlossenheit, die Bereitschaft, die Unabhängigkeit wirtschaftlich und sozial abzusichern, sowie die Fähigkeit, die eigene Freiheit auch verteidigen zu können.
Bundeskanzler Kalski hat nach Beratungen mit dem Parteipräsidium der SPÖ bekannt gegeben, dass er bei den nächsten Nationalratswahlen neuerlich kandidieren werde.
Gesundheitsminister Steirer, der als Vorsitzender eines Ärztegremiums an den Beratungen teilnahm, sagte vor Journalisten, es gebe keine Bedenken dagegen, dass Kalski, wenn er die medizinischen Ratschläge befolge, sich neuerlich als Kanzlerkandidat zur Verfügung stelle.
ÖGB-Präsident Benja sagte, ein Großteil des Gesprächs sei der künftigen Beschäftigungspolitik gewidmet gewesen.
Kreisky kündigte in diesem Zusammenhang ein neues, umfassendes Beschäftigungsprogramm an.
Dazu gehörten nach seinen Worten das Wohnbausonderprogramm, die Althaussanierung und auch das Konferenzzentrum.
ÖVP-Generalsekretär Graf erklärte im Morgenjournal zum Kreisky, entscheide es sei froh, dass das Theater endlich vorüber sei.
Jeder habe schließlich gewusst, dass Kreisky bleiben werde.
Er wünsche dem Kanzler gute Gesundheit, sagte Graf, und hoffe, dass die Regierung in diesen schwierigen Zeiten wieder zu arbeiten beginne.
FPÖ-Bundesparteiobmann Stieger erklärte heute im Pressedienst seiner Partei, die Entscheidung Kreiskis für eine Wiederkandidatur bei den nächsten Nationalratswahlen sei zu erwarten gewesen.
Dass sich Kreiski so lange geziert habe, ehe sein offizielles Ja gekommen sei, sei nichts anderes als ein Schauspiel gewesen, meint Stieger.
Er selbst, so sagte der FPÖ-Obmann, sei für die freiheitliche Partei optimistisch.
Angesichts der prekären wirtschaftlichen Lage und eines teuren Defizits von etwa 70 Milliarden Schilling sei er sicher, mein Stieger, dass die absolute Mehrheit der Sozialisten nach den nächsten Nationalratswahlen trotz des Kanzlerbonus ein Ende finden werde.
Mit einem umfassenden Rechenschaftsbericht vor den Delegierten des Landesparteitags Oberösterreich eröffnete Landeshauptmann-Stellvertreter und SPÖ-Landesparteiobmann Hartl heute in Linz die Tagung seiner Organisation.
Hartl sagte, wenn er seine Funktion als Landesparteiobmann zurücklege und sich im Oktober auch von der Funktion als Landeshauptmann-Stellvertreter zurückziehe, tue er dies im Bewusstsein, diese Funktionen mit dem totalen Einsatz seiner Person getragen,
von den sozialistischen Grundsätzen und Wertvorstellungen erfüllt zu haben.
Als diese Grundsätze und Wertvorstellungen nannte Hartl Solidarität, Korrektheit und Zauberkeit.
Der SPÖ-Politiker wies in seinem Referat auf die Leistungen innerhalb der Partei und des Landes hin.
Hartl dankte allen Mitarbeitern für diese Arbeit und wünschte seinem Nachfolger Dr. Grüner viel Erfolg.
Hartl fügte hinzu, die SPÖ lebe aus der Tradition der Arbeiterbewegung und sei zuallererst Gesinnungsgemeinschaft und Interessenvertretung der Arbeitnehmer.
Einer Ellbogengesellschaft müsse vorgelebte Solidarität entgegengestellt werden, die vor allem durch ein vorbildliches Verhalten der sozialistischen Spitzenfunktionäre den Wählern glaubhaft erscheinen müsse, schloss Hartl.
Eine aus 68 Personen bestehende japanische Wirtschaftsdelegation wird heute in Wien erwartet.
Auf dem Programm stehen Gespräche mit Vertretern österreichischer Unternehmen über eine Ausweitung des gegenseitigen Warenaustausches.
Dabei sollen vor allem Fragen japanischer Investitionen in Österreich und die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Drittländern erörtert werden.
Ecuador.
Die OPEC, die Organisation Erdöl exportierender Länder, hat in der vergangenen Nacht beschlossen, ihren gegenwärtigen Richtpreis für Erdöl von 34 Dollar pro Fass bis zum Jahresende einzufrieren, um die Drosselung ihrer gemeinsamen Produktion vorerst beizubehalten.
Wie nach Beendigung der zweitägigen Ministerkonferenz bekannt wurde, soll der Ölpreis, der im vergangenen März in Wien beschlossen wurde, beibehalten werden, weil es auf den internationalen Märkten nach wie vor eine Ölschwemme gibt.
Die Drosselung der Fördermenge soll nach Angaben aus Konferenzkreisen auf jeden Fall bis Juli beibehalten werden.
Rumänien.
Bei einer Regierungsumbildung ist Ministerpräsident Verdet abgelöst und durch den 62-jährigen Konstantin Dascalescu ersetzt worden.
Dascalescu gilt als enger Vertrauter von Staats- und Parteichef Ceausescu.
Der neue Regierungschef ist ZK-Sekretär und gehört damit dem innersten Führungskreis der rumänischen KP an.
Auch Außenhandelsminister Bortica sowie mehrere stellvertretende Ministerpräsidenten sind aus dem Kabinett ausgeschieden.
Großbritannien.
Der weltweit bekannte Schauspieler Sir Lawrence Olivier feiert heute seinen 75.
Geburtstag.
Der 1907 als Sohn eines geistlichen geborenen Schauspieler wurde vor allem als Shakespeare-Darsteller bekannt, brillierte aber ebenso in modernen Stücken.
Als Filmschauspieler hielt Sir Lawrence zwei Oscars.
In Anerkennung seiner Verdienste wurde er bereits als 40-Jähriger geadelt und darf neben der Bezeichnung Sir auch den Titel Lorde führen und im Oberhaus sitzen.
Zur Zeit lebt der Schauspieler zurückgezogen in London und schreibt seine Memoiren.
Die Wetterlage.
Unter Hochdruckeinfluss herrscht in Österreich sonniges und warmes Wetter.
Von Westen nähert sich eine Störung.
Sie führt morgen bei uns wieder zur Gewittertätigkeit und bringt etwas kühlere Luft heran.
Die Aussichten bis morgen früh meist sonnig, gegen Abend einzelne Wärmegewitter, schwachwindig, Nachmittagstemperaturen 20 bis 26 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 7 bis 14 Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag, anfangs vor allem im Osten und Süden noch sonnig, tagsüber zunehmende, teils stark quälende Bewölkung und von Westen her Aufkommen von Gewittern und Regenschauern.
Dabei auffrischender Westwind und Abkühlung.
Tageshöchsttemperaturen 18 bis 24 Grad.
Das Wetter übermorgen Montag, anfangs Störungsreste, tagsüber Bewölkungsauflockerung, Tageshöchsttemperaturen bis 23 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr, Wienwolkig 23 Grad, Südostwind mit 5 Kilometern in der Stunde, Eisenstadt-Heiter 23 Grad, Südwest 10, Linz-Wolkig 19 Grad, West 5, Salzburg-Wolkig 22, Nord 5, Innsbruck-Wolkig 20 Grad Windstille, Bregenz stark bewölkt, 18 Grad, Südwestwind mit 3 Kilometern in der Stunde, Graz-Heiter 22 Grad Windstille und Klagenfurt-Heiter 17 Grad Windstille.
Soweit Wetter und Nachrichten, verantwortlicher Redakteur war Fyodor Holi.
12 Uhr und 12 Minuten ist es nun.
Das Karussell der Eskalation der militärischen Auseinandersetzungen im britisch-argentinischen Kampf um die Falkland-Inseln dreht sich weiter.
Die Einschätzung dieses Kriegs reicht von bloß begrenzter militärischer Aktion über eine Entscheidungsschlacht bis hin zur weltweiten Gefahr, die man in diesem Konflikt sieht.
Eines gilt als sicher, der Konflikt im Südatlantik hat sich nach der britischen Landeoperation von mehr als 2000 britischen Marineinfanteristen und Fallschirmjägern, um damit die Rückeroberung der von Argentinien besetzten Inselgruppe einzuleiten, verschärft.
In der Bucht von San Carlos errichteten die Landetruppen wie erwähnt einen Brückenkopf, über den schwere Ausrüstung an Land gebracht werden konnte.
London meldete den Abschuss mehrerer argentinischer Flugzeuge und Buenos Aires schwere Bombenschäden an britischen Fregaten.
Die militärische Lage insgesamt ist ziemlich verworren.
Die Frage der Ehren Hans Benedikt in London, was lässt die derzeitige militärische Lage erkennen?
Die militärische Lage lässt folgendes erkennen.
Die britischen Invasionstruppen haben auf der Ostinsel der Falklands Fuß gefasst und tasten sich von einem Hauptbrückenkopf an der Küste in das Innere der von starken argentinischen Streitkräften besetzten Insel vor.
Der Brückenkopf in der San-Carlos-Bucht der Ostinsel kontrollierte den Nordeingang zur Meeresstraße des Falklandsundes.
Gleichzeitig haben sich Landekommandos an der gegenüberliegenden Küste der Westfalklands festgesetzt.
Dieses Muster von Brückenköpfen und schnellen Vorstößen erlaubt den Engländern, argentinische Streitkräfte an mehreren Teilfronten zu binden, damit ihre Vereinigung zu kompakten Gegenstößen zu verhindern und ihren Nachschub zu stören.
Neben den Landoperationen der Invasionstruppen wurden auch die Luft- und Seekriegslage erkennbar.
Die Argentinier setzen große Flugzeugverbände gegen die Invasionsflotte ein, während ihre Kriegsmarine bisher kaum in Entscheidung getreten ist.
Die argentinische Luftwaffe hat nach britischen Angaben fast ein Fünftel, nämlich 20 Flugzeuge ihres auf über 100 Jagdbomber geschätzten Bestandes in Luftkämpfen und durch die britische Raketenabwehr verloren.
Die britische Marine-Luftwaffe meldete den Verlust eines Harrier-Trägerflugzeugs.
Allerdings wurden sieben britische Kriegscheffe beschädigt, davon zwei schwer.
Aus diesen Einzelheiten lässt sich der Schluss ziehen, dass es noch nicht zu einer entscheidenden Schlacht gekommen ist und dass die auf 9.000 bis 10.000 Mann geschätzten argentinischen Streitkräfte noch den größten Teil der beiden Infantruppen kontrollieren.
Die Verluste beider Seiten sind nicht bekannt, offizielle Angaben
Wie etwa drei Tote und 27 Verwundete auf britischer Seite stimmen offensichtlich nicht mit den Informationen über das Ausmaß der Kampfhandlungen überein.
Noch haben offenbar weder die Angreifer noch die Verteidiger einen unmittelbaren Anlass zu Waffenstillstandsverhandlungen.
In London wird angenommen, dass Großbritannien eine entsprechende UNO-Sicherheitsratsresolution
durch Veto blockieren würde, obwohl Außenminister Francis Pym erklärt hat, seine Regierung sei jederzeit verhandlungsbereit.
Es ist offenkundig, dass die britische Regierung die Invasion noch weiter vorantreiben und den Gegner entscheidend schwächen, wenn auch nicht unbedingt schlagen will, um dann in einer möglichst günstigen militärischen Position
Soviel von Hans Benedikt.
Noch einmal zur Frage, welche Haltung nehmen die Briten zu dem nach der britischen Landeoperation brisanter gewordenen Falkland-Konflikt ein?
Hans Heinz Schlenker meldet sich zur Stimmung im Lande, informiert über den Bericht eines Augenzeugen und darüber, was die britischen Zeitungen darüber schreiben.
Der Union-Check weht wieder über den Falkland-Inseln, verkünden heute Morgen stolz die Schlagzeilen der meisten britischen Zeitungen.
Und ein Bild, das um die Welt ging und zeigt, wie drei britische Marineinfanteristen die britische Flagge auf dem gestern und in der vergangene Nacht konsolidierten britischen Brückenkopfport St.
Carlos auf den Ostfalklands hießen, bestätigt das.
In einem dramatischen Bericht schilderte der BBC Reporter Robert Fox, wie die mit Raketen und Gewehren schwer bewaffneten britischen Marineinfanteristen und Fallschirmjäger in der sternenklaren Nacht von Donnerstag auf Freitag an Land gingen.
Robert Fox war in den Landungsbooten dabei und wartete mit den Soldaten an Land.
Seine Schilderung von dem Moment an, als die Rampe des Landungsbootes heruntergelassen wurde und die Soldaten an Land gingen, ohne auf einen Widerstand zu stoßen.
Die wieder auf die Falkland-Inseln zurückgekehrten Sturmtruppen kamen jedoch bald unter Feuer.
Allerdings nicht durch argentinische Truppen auf den Ostfalklands, sondern vor allem durch Argentiniens Luftwaffe.
An die 50 argentinische Flugzeuge griffen den britischen Brückenkopf und die Brigaden und Zerstörer der Falkland-Flotte an, die die Sturmtruppen gebracht haben.
Welle auf Welle trotzte dem Abwehrfeuer der Briten.
BBC-Reporter Robert Fox nahm einen der Angriffe eines Pucara-Erdkampfflugzeuges auf.
Hören Sie, wie ein britischer Offizier schreit, Deckung, get down!
Wie heftig die Kämpfe waren, geht eindeutig aus den Verlusten beider Seiten hervor.
Die Argentinier verloren insgesamt 21 Flugzeuge und Hubschrauber, die Briten zwei Schiffe, einen Zerstörer und eine Fregatte.
Sie trugen so schwere Schäden in den Luftangriffen davon, dass sie aus der Kampfzone gezogen werden mussten.
Drei weitere britische Schiffe wurden dagegen nicht so schwer beschädigt, dass sie außer Gefecht sind.
Außerdem bürsten die Briten jedoch zwei Hubschrauber und einen Sea Harrier Senkrechtstarter ein.
Argentiniens Luftwaffe aber ist es, die die Briten am meisten zu fürchten haben.
Trotzdem sind sie zuversichtlich, dass sie sich nicht nur gegen die argentinische Luftwaffe durchsetzen, sondern auch von ihrem Brückenkopf aus die Falkland-Inseln aufrollen, d.h.
die argentinischen Truppen von ihnen verdrängen können.
Andererseits bedeutet die Einrichtung des Brückenkopfes, dass damit die britische Falkland-Flotte nicht mehr so flexibel wie bisher ist.
Deshalb versucht auch Flottenadmiral Sandy Woodward, die Invasion so schnell wie möglich zu verwirklichen, allerdings immer noch nicht durch einen groß angelegten Frontalangriff, sondern weiter durch Kommandounternehmen, bei denen neue Brücken
Was bedeutet nun diese Landung der britischen Stoßtrupps auf den Falklandinseln und die Bildung eines Brückenkopfes auf der Hauptinsel Ostfalkland, 80 Kilometer von der Hauptstadt Port Stanley entfernt aus der Sicht des Militärexperten?
Welche strategischen und taktischen, aber auch politischen Überlegungen stehen hinter der Errichtung des britischen Hauptbrückenkopfes an der St.
Carlos-Bucht?
Dazu und zu anderen aktuellen Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen, hören Sie den folgenden Beitrag von Edgar Sterbens.
In dem anachronistisch anmutenden Waffengang im Südatlantik war den britischen Kommandotrupps die Landung auf der östlichen Falklandinsel nur deshalb möglich, weil die ihnen zahlenmäßig überlegenen argentinischen Streitkräfte nicht alle Küstenabschnitte absichern konnten.
Wie überhaupt die argentinische Truppenüberlegenheit von 2 zu 1 nach Ansicht von Militärexperten nur auf dem Papier existiert.
Denn die rund 10.000 argentinischen Soldaten sind über die Inselgruppe verteilt, nirgends in ihrer Gesamtstärke präsent und für einen Winterkrieg nur mangelhaft ausgerüstet.
In dem Raum, in dem die britischen Berufsmilitaristen ihren Hauptbrückenkopf gebildet haben, sind angeblich 1.500 argentinische Jungsoldaten stationiert.
Nach Auffassung des ehemaligen Kommandanten der österreichischen Landesverteidigungsakademie General Wilhelm Kuntner, der als Militär- und Abrüstungsfachmann international anerkannt ist, verfolgen die Briten mit der Bildung dieses Brückenkopfes zwar ein militärisches, vor allem aber ein politisches Ziel.
Kuntner?
Im Augenblick sind die militärischen Möglichkeiten, glaube ich, mit der Brückenkopfbildung erschöpft.
Die Option war,
eine Prestige und Faustpfand-Charakter, um nunmehr nicht unter Zeitdruck, sondern innerhalb von sechs Monaten, solange also die Wetterverhältnisse derart unwirtlich sind, dass es für weitere Kampfhandlungen nicht unbedingt der Erfolg versprechend oder äußerst verlustreich wäre, sich ohne Zeitdruck an den Verhandlungstisch zu setzen.
und dann zu einer Lösung zu kommen, die man vielleicht vor diesem Konflikt mit weniger Opfern auch finden hätte können.
Eine Rückeroberung von diesem Brückenkopf aus, halte ich zumindest im augenblicklichen Zeitpunkt und für die nächsten sechs Monate für höchst unwahrscheinlich, will man nicht unnötig viele Opfer auf sich nehmen.
Denn die Wetterbedingungen, die Geländebedingungen in diesen Bereichen unter Winterverhältnissen sind nicht dazu angetan, dass man hier schrittweise sich in diesem sehr unwirtlichen Land vorankämpft.
Die Argentinier haben nun angeblich eine Luftüberlegenheit.
Bedeutet das nicht, dass es für die Briten schwierig sein wird, diesen Brückenkopf zu halten bei Luftüberlegenheit der Argentinier?
Naja, die Luftüberlegenheit haben sie zahlenmäßig zwei Personen.
Aber man wird natürlich auch in diesen Brückenkopf hinein modernste Bodenluftabwehrmittel geben.
Man wird wahrscheinlich die Flugzeugträger etwas weiter von dieser Gefährdung durch die Luftüberlegenheit zurückziehen.
Aber man kann natürlich mit diesen modernsten Kampf- und Abfangjägern hier, glaube ich,
Auf den Falkland-Inseln herrschen derzeit winterliche Wetterverhältnisse.
Es gibt Regen- und Schneestürme und Temperaturen um den Gefrierpunkt.
General Kuntner vertritt die Ansicht, dass die Briten auf einen Winterkrieg besser vorbereitet sind als die Argentinier.
Seiner Meinung nach unterbindet die britische Seeblockade den für die Argentinier lebensnotwendigen Nachschub von 500 Kilometer entfernten Festland.
Die argentinischen Soldaten laufen Gefahr, nachschubtechnisch und psychologisch in eine Ghetto-Situation zu geraten, die sie zu Harakiri-Aktionen treiben könnte, was wiederum den Briten entgegenkäme, die auf Zermürbung und Abnützung der anderen Seite aus sind.
Mit ihrer starken Flotte im Rücken und mit einer funktionierenden Nachschublinie sind die Briten in einer günstigeren Position, meint General Kuntner.
Von ihrem Hauptbrückenkopf aus, der vermutlich einen Durchmesser von 15 Kilometern hat, sind die britischen Soldaten in der Lage, die lokalen argentinischen Versorgungs- und Nachschubbasen sowie die Stellungen der schweren Waffen der Argentinier massiv zu gefährden.
Was sich also derzeit auf den Falkland-Inseln vermutlich abspielt, ist nicht eine Schlacht, sondern ein lokal begrenzter Konflikt, wenn man so will, ein Kleinkrieg.
Dies sei aber nur eigentlich ein Grund, ein nebensächlicher Grund für das britische Landungsmanöver gewesen, meint General Kuntner.
Die Störungen der Nachschubbasen, das wäre auch möglich gewesen durch eine weitere Absperrung der Inseln durch See- und Luftstreitkräfte.
Aber das allein hat offensichtlich nicht ausgereicht.
Hier musste man auch der eigenen Bevölkerung gegenüber, der britischen Bevölkerung in irgendeiner Form demonstrieren, wozu eine ganze Armada hier mit irrsinnigem Geldauswand wegen eines politisch an sich unbedeutenden Zieles, aber dennoch aus Prinzipien aus diese Aktion unternommen hat.
Ich glaube nach wie vor, dass einfach die physische Präsenz auf den Falkland eine Voraussetzung war, dass man zu vernünftigen Verhandlungsgesprächen kommt.
Der britische Oberkommandierende Admiral Woodward hat an sich den Befehl, seine eigenen und gegnerische Verluste so gering wie möglich zu halten.
Inwieweit können nun die rund 1800 Kinder, Frauen und Männer, die auf Falkland leben, auf Schonung und Rücksicht hoffen?
Die heutige Präzision von Waffensystemen ermöglicht es leichter, eine Trennung zwischen rein kriegerischen Akten gegen fremdes Militär und eine weitgehende Schonung der Zivilbevölkerung zu machen.
Natürlich wird man sich, wenn man in Verpflegungsschwierigkeiten kommt, auch auf die Ressourcen der Inselbewohner
Früh wird man auf die Ressourcen der Inselbewohner zurückgreifen, bevor man sich als Truppe ausruhen lässt.
Das ist sicherlich konfliktimmanent.
Und das gilt es wohl immer wieder neben allen politischen und militärstrategischen Aspekten zu betonen.
Nämlich, dass im eisigen Südatlantik das Leben von etwa 1800 Kindern, Frauen und Männern auf dem Spiel steht.
Also das Schicksal der Falkland-Insulaner.
Und dazu jetzt das Leben von zehntausenden jungen Männern, Argentiniern und Briten, denen das Sterben auch nicht leichter fällt, weil sie Soldaten sind.
Sie hat einen Beitrag von Edgar Sterbens.
Wie wird es weitergehen?
Der Weltsicherheitsrat in New York wird heute Abend jedenfalls seine Beratungen über die Falkland-Krise fortsetzen.
An der Sitzung wird auch der argentinische Außenminister Costa Mendes teilnehmen.
Er erwarte sich zwar vom Sicherheitsrat keine Beilegung des Konflikts, sagte er, doch wolle er diesem Gremium die Wahrheit mitteilen.
Damit meinte er, Großbritannien sei der wahre Aggressor.
Angesichts des sich weiter verschärfenden Konflikts um die Falklandinseln mannte sich Papst Johannes Paul II.
neuerlich mit einem Friedensappell an die Briten und Argentinier.
Während der Krieg im Südatlantik weiter tobt, hat der Papst heute früh um 7 Uhr im Petersdom gemeinsam mit vier Britischen, mit drei Argentinischen und einem vierten lateinamerikanischen Bischof einen eineinhalbstündigen Gottesdienst für Frieden und Gerechtigkeit zelebriert, Alphons Dalma.
Die Konzelebranten des Papstes waren die Kardinäle von England und von Schottland, die Bischöfe von Liverpool und Glasgow, die argentinischen Kardinäle von Buenos Aires und von Córdoba, der kurien Kardinal Pirroño und der Colombianer Trujillo, Präsident des gesamten lateinamerikanischen Episkopats.
Johannes Paul II.
hat in der Predigt einen eindringlichen Appell für den Frieden an die kriegsführenden Parteien gerichtet,
und sich die Worte des Papstes Pius XII.
aus dem Zweiten Weltkrieg zu eigen gemacht.
Mit dem Frieden ist noch nichts verloren, mit dem Krieg kann alles verloren werden.
In dieser Stunde des Streites unter den Völkern und des Friedensappells des Papstes hat die Kirche ihre Latein wiedergefunden als die gemeinsame Sprache des Gottesdienstes.
Sonst lösten Englisch und Spanisch einander in der Lesung
im Evangelium und in den Fürbitten ab.
Als Bischof von Rom trug der Papst seine Predigt italienisch vor.
Anwesend waren die Diplomaten, die Priester und die Gläubigen der beiden in den Konflikt versteckten Nationen, nicht getrennt voneinander, sondern durcheinander gemischt.
Dieser Friedensgottesdienst wurde vom Hörfunk und vom Fernsehen in über 20 Länder Europas und Amerikas direkt übertragen,
ungeachtet der kurzfristig gefällten Entscheidung.
In Großbritannien und in Argentinien konnten ihn die Menschen im Fernsehen verfolgen.
Allein damit dürfte dieses religiöse Ereignis zur Dämpfung der nationalen und kriegerischen Leidenschaften etwas beigetragen haben.
Das päpstliche Pontifikalamt musste um einen Tag verzögert werden, weil der Fluglotsenstreik in Italien, der übrigens immer noch andauert,
die Ankunft einiger Konzelebranten aus England und aus Argentinien behindert hatte.
In den Beratungen des Papstes mit den Kardinälern und Bischöfen der beiden Länder ist das Problem der geplanten Englandreise Johannes Paul II., die in einer Woche beginnen sollte, erörtert worden.
Entgegen den Erwartungen hat aber der Papst in der heutigen Predigt keinen Beschluss über eine eventuelle Verschiebung auf unbestimmte und auf bessere Zeiten bekannt gegeben, wie sie angesichts der jetzt vor sich gehenden Schlacht im Südatlantik den hiesigen Beobachtern nunmehr als unvermeidlich erscheint.
12 Uhr und 28 Minuten war es soeben.
Was können Sie in der verbleibenden Zeit noch hören?
Im Journal zu Gast ist heute IFES-Chef Ernst Gemacher.
Die Inlandspresse-Schau befasst sich hauptsächlich mit der gestern getroffenen Entscheidung, dass Kreisky wieder kandidieren wird.
Dann bringen wir noch einen Bericht über den Landesparteitag der SPÖ Oberösterreich und einen zusammenfassenden Beitrag über das Festival der Clowns im Wiener Prater.
Noch einmal zurück zur gestern getroffenen Entscheidung über die Wiederkandidatur Greiskis bei den kommenden Nationalratswahlen.
Das ist Hauptthema der Inlandspresseschau.
Ausgewählt hat die Zitate Fritz Besata.
Nur der Krieg um die Falkland-Inseln bekommt von den heutigen österreichischen Tageszeitungen mehr Prominenz auf ihren Titelseiten eingeräumt als das innenpolitische Hauptereignis des gestrigen Tages.
dass SPÖ-Vorsitzender und Bundeskanzler Bruno Kreisky nunmehr doch entschlossen ist, neuerlich zu kandidieren und dass er bereit ist, einen entsprechenden Wahlerfolg vorausgesetzt, auch für weitere volle Jahre im Amt zu bleiben.
Verständlicherweise höchste Zufriedenheit darüber herrscht bei den sozialistischen Tageszeitungen.
für Österreich", übertitelt Josef Riedler in der sozialistischen Neuen Zeit seinen Kommentar und schreibt, das Wort Kalski, wer sonst?
Es gilt nach wie vor.
Es lässt sich feierlich nach zwölf Jahren erfolgreicher sozialdemokratischer Politik auch ergänzen.
Kalski und Benja, wer sonst?
Riedler dann über die Bedeutung der Wiederkandidatur Kreiskis und Penjas.
Für beide Politiker, sie zählen ohne Zweifel schon jetzt zu den großen historischen Persönlichkeiten der Zweiten Republik, mag ihre Entscheidung ein persönliches Opfer bedeuten.
Sie bringen dieses Opfer nicht nur im Interesse ihrer Partei, sie bringen es in dieser Zeit für ganz Österreich.
Die Österreicher werden es zu danken wissen.
Auch Manfred Scheuch im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung meint, dass Kreiskis und Penias Verbleiben weit über die Grenzen der SPÖ hinaus begrüßt wird.
Scheuch schreibt,
Dass Kalski auch seinen Weggefährten Anton Benja für eine weitere Kandidatur gewinnen konnte, bezeugt nicht nur die Einsatzbereitschaft des ÖGB-Präsidenten.
Es ist auch ein ungemein bedeutsames zusätzliches Element für jenes Vertrauen, dass die Österreicher auch weiterhin in eine politische Teamarbeit setzen können, die ihrem Land mehr Wohlstand und Sicherheit gebracht hat denn je.
Soweit sozialistische Stimmen zum gestrigen innenpolitischen Hauptereignis.
Mehrere unabhängige Tageszeitungen verknüpfen in ihren Kommentaren die Wiederkandidatur Kreiskis mit dessen Reaktion auf das Volksbegehren gegen das Wiener Konferenzzentrum.
So glaubt etwa Thomas Kurherr in der Presse.
Die frisch unter Dampf gesetzte Wahllokomotive wird, so betrachtet, mit schweren Belastungen auf die Reise geschickt.
Es sind nicht, oder nicht jedenfalls nur, die gesundheitlichen.
Kreisky hat sich nach dem Zwentendorf-Problem nun auch den Betonklotz des Konferenzzentrums ans Bein gehängt.
Das ärztliche Attest lässt ihn kandidieren.
Das politische Attest ist noch nicht geschrieben worden.
zum gleichen Thema Karl-Heinz Ritschl in den Salzburger Nachrichten.
Das Konferenzzentrum ist durch Kreisky zum neuen Karl-Marx-Hof geworden, zum Symbolbau sozialistischer Politik.
Ritschl über Kreiskys Argumentation des Volksbegehrensergebnisses.
Jetzt wendete er den billigen Taschenspielertrick an, die über 1,3 Millionen Unterschriften als lächerliches Viertel der Gesamtwählerzahl zu werten, und setzte dem die Krone der Demagogie auf, als er erklärte, die 75 Prozent, die nicht unterschrieben haben, seien seinem diesbezüglichen Aufruf gefolgt.
So lächerlich dieses Argument ist, so gefährlich ist es in seiner primitiven Wirksamkeit.
Einen speziellen Aspekt der Wiederkandidatur Kreiskis nimmt sich Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt heraus.
ist sie doch auch die Bestätigung dafür, dass sich weit und breit kein Kronprinz mehr findet, der einigermaßen erfolgsversprechend in Kreiskis Fußstapfen treten könnte.
Die Entscheidung vom 21.
Mai ist somit auch ein schwerer Schlag für Fritz Inowatz, dem die Partei gestern eine schwere, vielleicht sogar eine nicht wiedergutzumachende Demütigung zugefügt hat.
Das war die Inlandspresseschau, zusammengestellt von Fritz Pisater.
im Journal zu Gast.
Das ist heute Diplom-Ingenieur Ernst Gemacher, 55 Jahre alt, Direktor des Instituts für empirische Sozialforschung, kurz IFES genannt, allgemein als der Regierungspartei nahestehend bezeichnet.
Gemacher gilt in Österreich als einer der profiliertesten Meinungsforscher und Soziologen.
Seit zwölf Jahren gelten seine Vorhersagen im demoskopischen Bereich als sehr präzise und zumeist zutreffend.
Aktueller Anlass für das Gespräch mit dem Meinungsforscher waren zwei dominierende Ereignisse in der österreichischen Innenpolitik der letzten Zeit.
die Friedensdemonstration am 15.
Mai und das Ergebnis der Erfolgsabstimmung zum Konferenzzentrum.
Noch ein paar Worte zur Person.
Ernst Gemacher ist gebürtiger Salzburger, überzeugte im Jahr 1944 als 18-Jähriger die deutsche Wehrmacht von seiner Untauglichkeit zum Dienst mit der Waffe, studierte an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, wurde im Jahr 1958 Redakteur bei der Sozialistischen Arbeiterzeitung,
und trat 1965 in das IFES ein, dessen Direktor damals der heutige stellvertretende Parteivorsitzende Karl Blecher war.
Mit der Ernennung Blechers zum Zentralsekretär der SPÖ übernahm Gemacher den Direktorsessel im IFES, ohne von seiner bis heute unkonventionellen Art Abschied zu nehmen.
Gemacher gilt in der Welt der konventionellen Meinungsforschung als Grüner, als Alternativer, der versucht, zumindest im privaten Lebensbereich anders als andere zu leben.
Was von den einen belächelt wird, anderen aber als Vorbild gilt.
Mit Ernst Gemacher sprachen Johannes Fischer und Erich Aichinger.
Herr Diplom-Ingenieur Gemacher, wenn ich so ein bisschen das äußere Bild beschreiben darf.
Sie sitzen häufig da mit offenem Hemd, Sie tragen kaum eine Krawatte.
Man weiß, dass Sie viel wandern.
Sie sind deshalb oft braungebrannt im Gesicht.
Man sieht Sie gelegentlich auf dem Fahrrad durch Wien fahren.
Ist das eine Lebenseinstellung, die sich mehr oder minder als Protest entwickelt hat oder waren Sie immer schon so?
Ich habe immer Neigung gehabt, meinen Körper gern zu haben und körperliche Tätigkeit zu lieben und da ist es auch gut, sich bequem zu tragen.
Das hat sich entwickelt und ich habe gelernt, das auch in das Alltagsleben zu integrieren und würde sagen, das ist eine gewisse Lebensweisheit, die man im Umgang mit dem Leben lernt.
Protest steckt bei mir wenig dahinter.
Doch glaube ich, dass ich damit fast unbewusst einer gewissen Zeitströmung auch folge, die da ist, dass die Menschen sich darauf besinnen, was ihnen wirklich gut tut.
Und da gibt es dann viel Auflehnung gegen die Konventionen.
Ich habe das Glück, dass ich mich nicht sehr viel auflehnen musste dabei.
Ich weiß nicht, ob es heute schon sehr viele Leute gibt, die so leben wie Sie.
Sind Sie ein bisschen einsam mit Ihrem Lebensstil?
Das ist bei mir nicht ganz so zu sagen, weil ich ja den Lebensstil sozusagen herübergerettet habe aus einer anderen Zeit.
Bei mir ist es auch ein bisschen Konservativismus aus einer Zeit und ich komme aus der Armut, möchte ich fast sagen, also aus dem einfachen Volk, wo mir halt eben die Krawatte eben nicht zu zwang war.
Und ich komme aus einer Familie heraus und habe damit immer Verbindungen gehabt mit Menschen, die einfach auch irgendwo viel natürlicher gelebt haben, als es der gezwungenere Stil einer Hochzivilisation, einer städtischen, mit sich hat.
Ich bin auch ein gelehrter Landwirt und habe am Land gelebt, lange.
Also ich habe immer, ich habe noch meine Wurzeln sozusagen in meinem einfacheren Leben, sodass ich mich nicht ganz so sehr als moderner Protestler dabei fühle.
Was war Ihre längste Strecke, die Sie zu Fuß gegangen sind?
Bis jetzt?
An einem Tag oder insgesamt?
An einem Tag zum Beispiel.
Naja, es ist schon vorgekommen, dass ich 80 Kilometer gegangen bin an einem Tag.
Es ist auch beispielsweise Einfluss eines gewissen konservativen Denkens, verzeihen Sie jetzt die etwas persönliche Frage, dass Sie vielleicht eben gerade deshalb nicht in einer Wohngemeinschaft leben würden oder ein Leben in einer Kommune nicht machen würden, also dass Sie hier in diesem Bereich bei einer durchaus bürgerlichen Form bleiben.
Das würde ich gar nicht sagen.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, wenn ich jung wäre, mein Leben neu gestaltet, ich zeitweise auch in einer Wohngemeinschaft lebe.
Ich liebe Gemeinschaft sehr.
Man hat oft als Ifes gesagt, ich mache eigene Horde daraus oder dein Kloster oder wie man es immer nennen will.
Ich versuche schon überall Gemeinschaft mit Menschen.
Das ist mir sehr wesentlich, sodass mir der Gedanke einer Wohngemeinschaft durchaus nicht fremd ist.
Aber ich mag es nicht und ich habe eine Familie und habe ein sehr traditionelles Muster in dieser Fahrt.
Das gibt mir das alles.
Ich brauche es glücklicherweise nicht.
Aber ich kann mir vorstellen, dass Menschen das benötigen und dass eine Übergangsphase sogar für sie sehr wertvoll ist, um Gemeinschaft zu lernen, wenn sie zum Beispiel aus schlechten und zerbrochenen Familien kommen.
Es hat in den letzten Tagen zwei Ereignisse gegeben oder zwei bemerkenswerte Dinge gegeben, bei denen offensichtlich die
Eine zusammenhängende Klammer ist, dass sich daran die Jungen, die maximal bis 40-Jährigen beteiligt haben, das ist einerseits gewesen die Friedensdemonstration am vergangenen Samstag mit 50.000 oder 70.000 Teilnehmern, egal welche Schätzung man glaubt, das ist auf der anderen Seite das Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum gewesen mit einer Million und rund 350.000 Unterschriften.
Sehen Sie das auch so?
Ist das ein Aufbruch?
einer Jugend, einer von mir aus mittelschichtigen Jugend.
Wie sieht es ein bisschen der Wissenschaftler und wie sieht es der Mann, der andere Lebensformen selber lebt?
Ja, ich sehe das sehr deutlich als Ausdruck.
Beide Phänomene haben sehr enge Beziehungen zu dem großen Wertwandel, den man heute wissenschaftlich als Postmaterialismus oder postmaterialistischen Wertwandel bezeichnet.
Das heißt, dass Besinnung der Leute, der jungen Menschen vorhin, aber auch nicht nur der ganz so jungen, denen es in der heutigen modernen Gesellschaft so gut geht,
und die so viel Denkvermögen haben, dass sie sich etwas distanzieren von der bloßen Sättigung durch materielle Werte, die eben ein reiches, volles Leben aus sich selbst führen wollen.
Was ich sicher auch will, ohne den Wertadel ganz mitzuvollziehen.
Und das äußert sich natürlich in solchen Bewegungen, die versuchen etwas Neues, eben neue Werte, neue Lebensvorstellungen zu äußern.
Wobei ich die Friedensdemonstration, wie die gesamte Friedensbewegung für Ungar wichtig halte und fundamental für diesen Ausdruck und ich glaube auch politisch sehr, sehr beteutsam,
der Diskussion, der Konflikt um das Konferenzzettel halte ich eher für eine Randerscheinung, die natürlich in Österreich momentan recht wichtig genommen wird, aber die wahrscheinlich in fünf Jahren keine Rolle mehr spielt, während die Friedensbewegung ja über wichtig eingreifende und internationale Ebene wahrscheinlich ein Ausdruck sein kann für eine internationale
politische Entscheidungsfindung, die wirklich weltbewegend ist.
Für mich ist ein Phänomen aufgetaucht, vor allem in den letzten Jahren, dass die wirklich wichtigen Themen, die offensichtlich Jugend und eine bestimmte Schicht von politikinteressierten Menschen faszinieren, dass diese wirklich wichtigen Themen nicht von den Parteien, von den etablierten Parteien gekommen sind, sondern außerhalb der Parteien entstanden sind.
Atomkraftwerk Zwentendorf, Friedensbewegung, Alternativbewegung, Grünbewegung und, wenn Sie so wollen, auch bis zu einem gewissen Grad ein Votum gegen Großprojekt insgesamt.
Wie erklären Sie das Phänomen, dass diese wichtigen Dinge außerhalb der Parteien entstanden sind?
Das ist überhaupt kein Phänomen.
Sie sind im Irrtum, wenn Sie glauben, dass es die Aufgabe der Parteien ist, innovatorische geistige Bewegungen hervorzubringen.
Na, was denn sonst?
den Staat zu verwalten, das politische System zu managen.
Die Politiker sind von uns gewählte Vertreter, die dazu berufen sind, im Sinne ihrer Wähler Beschlüsse durchzuführen, zu managen.
Ja, aber die Regierung hat die Aufgabe, den Staat zu verwalten, nicht die Partei.
Die Partei hat die Aufgabe, sehr wohl innovatorisch zu wirken.
Die SPÖ... Innerhalb der Partei soll es Möglichkeiten geben, innovatorisch zu wirken.
Die SPÖ... War eine innovatorische Partei.
war, hat natürlich und ist das in dem Sinne heute noch, wenn geistige Kräfte in der Partei aufstehen.
Die Partei als Apparat selber war noch nie die, die das führt.
Es braucht ein geistiges Substrat, es braucht Intellektuelle, es braucht Denker, es braucht Ideen, es braucht Menschen, die sich dafür begeistern.
Und die Partei ist doch nur ein
ein Vehikel oder eine Institution, um so etwas durchzuführen, zu erwarten, dass oben sozusagen die Leute, die Regierung oder die Parteien direkt, das ist eine Autoritätsglaublichkeit, die einer Demokratie total unangemessen ist.
Und die Parteien können geschickter sein oder ungeschickter und können also das etwas, und die Menschen können, es können natürlich neue Parteigründungen geben, es kann auch neue Ausdrucksformen geben.
Neben Parteien, das gibt es auch.
Eine geschickte Parteivereinnahme rechtzeitig eine solche neue Idee und formt sie so um, dass sie ihrem Parteiapparat, ihrem Parteidenken gerade noch passt.
Ich spreche jetzt speziell beispielsweise die grüne Plattform in der SPÖ an.
Da gab es die Initiative, dann hat die Partei gesagt, neben der Partei gibt es gar nichts, das gibt es höchstens in der Partei.
Ja, soweit sie, das ist richtig, sie tut das dann, soweit wird sie dann nicht Wähler verlieren und kann in der Bewegung mitgehen und kann die dann auch vertreten und mitvertreten.
Es gibt nicht Schwierigkeiten, das ist eine sehr aber schwierige Frage, ob das geht, wenn man zum Beispiel in der Bundesrepublik sieht, wie die SPD dadurch zerrissen wird, wie Schwierigkeiten gerät, das ist keine leichte Aufgabe, das ist nicht sicher, ob eine Partei das lösen kann.
Was ist da jetzt Ihre Zukunftsprognose?
Entstehen da jetzt neue Parteien?
Irgendjemand muss das ja operationabel wieder machen.
Irgendjemand muss die Friedensdemonstration, irgendjemand muss die AKW-Bewegung, die grüne, die alternative Bewegung wieder operationabel machen.
Die etablierten Parteien schaffen es offensichtlich nicht.
sichtliche Entwicklung der Demokratie, die über die bisherigen Formen hinausgeht.
Das heißt nicht, dass das überholt wird.
Irgendwann werden diese Forderungen, diese Massendemonstrationen müssen ja wieder politisch umgesetzt werden.
Oder eine Bürgerinitiative per se kann ja nicht einen Bauplan ändern.
Sie kann es nur durchsetzen.
Sie kann also eine Ausdrucksform sein.
Also hier, sie braucht sozusagen dann den politischen Apparat natürlich dazu.
Sonst würden wir in Chaos enden, wenn Leute nur herumdemonstrieren und es gäbe keinen politischen Apparate dazu mehr.
Das heißt, es entsteht eine neue, und das ist sehr hoffnungsvoll, es entstehen neue politische Ausdrucksformen, es gibt also einen starken Drang, eh über die bestehenden Entschädigungsformen hinaus zu gehen, durch Leute, die eben mehr mitdenken, die sozusagen dadurch bessere Demokraten sind.
Es stimmt ja auch nicht, dass zum Beispiel die Jugend heute unpolitisch ist.
20 Prozent der Jugendlichen würden bei der nächsten Nationalratswahl nicht hingehen.
Das ist eine eigene Untersuchung von ihnen.
Rund die Hälfte würde eine Partei nicht mehr aus Überzeugung wählen.
Auch Ihre Untersuchung.
Das Interesse der Jugend scheint sich nicht auf die etablierten Parteien zu konzentrieren.
Nein, das gibt ein sehr interessantes Phänomen, dass man nämlich heute zum Beispiel auch das Nichtwählen als politische Ausdrucksform wählt.
Wenn man zum Beispiel, das ist auch sehr richtig, nur das ist auch nahe, das zeigt eigentlich von sehr großem politischem Interesse, das zeigt eben, dass das Wählen sehr wichtig gehalten wird.
Es gibt aber auch apathische Nichtwähler, die hat es immer gegeben, die einfach das Ganze nicht interessiert und die überhaupt nicht.
Und es gibt heute eine wachsende Masse Leute, die sagen, ich strafe die Partei, der ich sonst nahe stehe, indem ich nicht wählen gehe.
Und das ist ein politischer Akt.
Sie haben einen eher bürgerlichen Beruf,
und leben im Grunde von einer Wirtschaft, deren Folgen für Umweltverschmutzung etc.
Sie als alternativ denkender Mensch eigentlich ablehnen müssen.
Wie kommen Sie mit dem Konflikt zurecht?
Da komme ich sehr gut zurecht, da ich als Wissenschaftler und auch als Sozialforscher und als Marktforscher Wahrheit produziere.
Ein großes Wort, das heißt Annäherung an die Realität, die in Wirklichkeit so weit geht.
Das ist mein Beruf, da habe ich gar keine Schwierigkeiten.
Niemand verlangt von mir Argumente.
oder Aussagen, sondern von mir verlangt man möglichst realitätsgerechte Aussagen, also Wahrheit.
Da habe ich dann gar keine Schwierigkeiten, denn ich glaube, dass Wahrheit immer gut ist.
Nun kann man sagen, Wahrheit kann auch missbraucht werden.
Das kann es, aber das geht mich sehr weniger an.
Ich suche auch, was auch wissenschaftlichen Ethos und der wissenschaftlichen Moral entspricht, Wahrheit auch möglichst weit zu verbreiten, sodass also alle sie nutzen können.
Und das geht auch letztlich.
Das habe ich mir auch als Aufgabe gestellt.
Damit kann nichts passieren.
Die stehen am Elfenbeinturm ganz oben und schauen hinunter.
Das würde ich nicht sagen, da bin ich ziemlich tief unten, denn entscheiden und handeln tun die anderen, ich liefere eben Informationen.
Und das ist ein sehr bescheidenes, aber ein ehrsames Handwerk.
Das Gespräch mit dem Sozial- und Marktforscher IFES-Chef Ernst Gemacher führten Johannes Fischer und Erich Eichinger.
Das Brucknerhaus in Linz ist derzeit Veranstaltungsort des 27. ordentlichen Landesparteitags der SPÖ Oberösterreichs.
Im Mittelpunkt stehen dabei weitreichende personelle Entscheidungen.
So erhält die Sozialistische Partei Oberösterreichs einen neuen Landesparteiobmann.
Der bisherige Landeschef Hartl beugt sich der Altersklausel und macht Landesrat Grünner Platz.
Der Parteitag wird in dem Zusammenhang dann auch Vorentscheidungen über die Besetzung des freiwerdenden sozialistischen Landesratspostens in Oberösterreich bringen.
Näheres vom SPÖ-Parteitag in Linz erfahren Sie von Werner Hofer.
Feierlich bis locker in der musikalischen Umrahmung, zufrieden die Minen der fast 400 Delegierten und viel Szenenapplaus.
So bietet sich der zurzeit im Linzer Bruckenhaus stattfindende 27. ordentliche Landesparteitag der SPÖ Oberösterreichs dar.
Zufrieden ist man allseits, geht doch der Führungs- und Generationswechsel an der Spitze der Sozialisten Oberösterreichs offensichtlich glatt über die Bühne.
Dies hat schon damit begonnen, dass der bisherige Landesparteiobmann Dr. Rupert Hartl bereits nach den letzten Landtagswahlen 1979 die Weichen entsprechend gestellt hatte.
Hartl, Jahrgang 1921, hatte erklärt, er werde in die Landtagswahl 1985 nicht mehr als sozialistischer Spitzenkandidat gehen, da er in der dann folgenden Legislaturperiode die SP-interne Altersgrenze erreichen würde, die er aber sehr ernst nehme.
Kurzfristig waren in der Folge mehrere Kandidaten für die Hartl-Nachfolge im Gespräch.
Seit Herbst des vergangenen Jahres ist aber alles klar.
Die übrigen Kandidaten hatten zugunsten des heute 50-jährigen Dr. Karl Grünner verzichtet.
Grünner stellt sich daher beim heutigen Landesparteitag als einziger Kandidat für den Landesparteiobmann der Wahl.
Diese findet am Nachmittag statt.
Grünner wollte daher bis zur Stunde noch keine programmatischen Erklärungen abgeben.
Dr. Hartl wird noch bis 5.
Oktober des heurigen Jahres Landeshauptmann-Stellvertreter bleiben.
Dann wird auch diese Funktion an den derzeitigen Landesrat Dr. Grüner übergehen.
Beim heutigen Parteitag unterstricht Zentralsekretär Fritz Marsch die bundespolitische Bedeutung eines neuen Landesparteiobmannes, insofern dieser auch Mitglied des erweiterten SPÖ-Präsidiums sei.
Dann ging Marsch nochmals auf die gestrige Entscheidung von Bundeskanzler Dr. Kreisky ein, erneut bei den Nationalratswahlen zu kandidieren.
Diese Entscheidung wurde ja erstens mit dem Blickpunkt auf die nächsten Nationalratswahlen im Frühjahr 83 getroffen.
Gestern wurde von den Mitgliedern des Parteipräsidiums die Frage der persönlichen Kandidaturen im Zusammenhang mit der Politik, die die Partei machen wird, besprochen.
Ich betone das deshalb, weil es gestern nicht nur um Personalfragen ging, sondern auch um die Richtlinien unserer Politik.
Und das möchte ich als Zweites sagen, da gab es volle Übereinstimmung.
Aber wir haben mit der, und das will ich als Drittes sagen, personalpolitischen Entscheidung
auch einem wesentlichen Grundsatz Rechnung getragen, liebe Genossinnen und Genossen, nämlich, dass wir in Österreich die Zusammenarbeit der Partei und der Gewerkschaft haben, dass uns diese Zusammenarbeit gelungen ist und dass wir
mit der Wiederkandidatur des Genossen Kreisky und Penier eine wichtige Entscheidung für die Partei und eine gute Entscheidung für Österreich getroffen haben.
Einziger Wermutstropfen beim heutigen SPÖ-Parteitag.
Die Frage, wer neuer sozialistischer Landesrat wird, ist noch ungeklärt.
Es gibt drei Kandidaten.
Man erhofft sich von der heutigen Wahl zum Landesparteivorstand auch Entscheidungshilfen in dieser Frage, die bis 5.
Oktober geklärt sein muss.
Werner Hofer war der Berichterstatter aus Oberösterreich über den SPÖ-Landesparteitag, 12.52 Uhr.
Gegen Ende des Mittagsschonals steht noch das Wiener Clowns Festival auf dem Programm.
Wie schon im Vorjahr wurde auch heuer ein Teil der Jesuitenwiese im Wiener Prater zur Clownstadt erklärt, in der Zirkus, Varieté, Kleinkunst, Literatur, Musik, Theater und Aktion ihren Platz finden.
Über die Veranstaltung, die morgen zu Ende geht, informiert sie Helga Janisch.
Die Idee für dieses Festival der Clowns stammt eigentlich aus Zeiten der jungen Arena-Bewegung, wurde später von Stadtrat Jörg Mauter aufgegriffen und schließlich von Alf Karolitz und Eduard Neversal in einem Konzept so zusammengefasst.
Ein Festival der Heiterkeit, ein Podium für Künstler jeder Art und Zuschauer jeder Schicht, die einander in einer Zeltstadt in der Grundstimmung der Toleranz begegnen.
Diese Grundkonzeption, mit der versucht wurde, die Barrieren zwischen Avantgarde und Hochkultur abzubauen und vor allem die Idee durch das zirzensische Element die Sehnsucht des Großstädters anzusprechen, erwies sich schon im Vorjahr als großer Erfolg.
Alf Kraulitz, der mit der Gesamtleitung dieses Festivals beauftragt ist, zieht das Resümee aus der diesjährigen Veranstaltung.
Für uns war das eine große Genugtuung, dass heuer noch mehr Leute als im Vorjahr gekommen sind.
Man kann sagen, in den Zelten waren über 20.000 und im Freigelände insgesamt über 170.000 bis 180.000.
Das heißt, man kann sagen, in Wien waren fast 15 Prozent der Bevölkerung hier eigentlich.
Und natürlich auch viele Ausländer, vor allem Engländer und Franzosen waren da.
Was wir vielleicht sonst noch erreicht haben ist, dass langsam in Österreich auch diese Alternativszene wächst, vor allem im Theater- und Musikbereich.
Ich denke an die Gruppen Hallucination Company oder an die Premiere vom Chartertheater, das bei uns eine Collage aus Valentin-Sketches gespielt hat.
dass das aber natürlich nur im Zusammenhang mit der internationalen Szene, die sich doch vorwiegend in Amsterdam, Berlin abspielt, möglich ist.
Also dass, wenn die Leute von uns eben diesen bekannten Leuten wie John Edwards oder Johnny Melville zuschauen können, natürlich in Form eines großen Workshops am meisten lernen.
Denn diese 14 Tage waren eigentlich ein Workshop, wo viele Künstler, die hier gespielt haben, auch da geblieben sind und sich andere angeschaut haben.
Und so geht es natürlich über den reinen Theater und Konsumationsraum hinaus.
Das Programm reichte von nachmittäglichen Kinderveranstaltungen über die Eigenproduktion Clan und Co.
2, einer Lesung des Burgtheaterschauspielers Michael Heldtau bis hin zu internationalen Stars wie etwa dem Münchner Kabarettisten und Pantomimen Eisigulb, dem Broadway-Clan Django Edwards, dem Shusaku und Dormodans Theater, das japanische Tanzformen und westliche Elemente zu surrealistischem Tanztheaterverband.
Vor allem im Nachtstudio fanden sich interessante Programmpunkte wie zum Beispiel Yves Le Breton mit seinem non-verbalen Theaterstück »Ouf« oder »Die Missgeschicke des Herrn Ballon«.
Das Publikum beim Clown-Festival war sehr warm, sehr offen, sehr dynamisch.
Die Kommunikation zwischen Bühne und Publikum funktionierte sehr schnell.
Es ist ein Vergnügen für mich, unter solchen Bedingungen zu arbeiten.
Man fühlt, dass die Handlung sofort durch die Reaktion des Publikums mitgestaltet wird.
Als Star des Festivals entpuppte sich jedoch Johnny Melville, der im Vorjahr noch als Geheimdieb gehandelt, heuer mit seiner Show Members Only, in der er bis zu 40 Personen und viele davon gleichzeitig gestaltet, das Publikum begeisterte.
Nach dem Grund für seinen Erfolg gefragt, sagt Johnny Melville,
Ich weiß nicht genau.
Vielleicht, weil ich versuche, so wahr zu spielen als möglich.
Und weil ich in die Komödie, so hoffe ich, einen politischen und sozialen Kommentar einbringe.
Die Leute nehmen an, dass Clowns harmlos sind, leicht asexuell und nichts mit dem Leben zu tun haben.
Aber für mich hat der Clown sehr viel mit dem Leben zu tun.
Er ist eine Reflexion der Gesellschaft.
Wenn ich an Clowns denke, denke ich nicht an rote Nasen und Manege, sondern an das, was in dieser Welt geschieht."
All jenen, die bisher noch nicht den Weg in die Clownstadt auf der Jesuitenwiese gefunden haben, sei die morgige große Schlussveranstaltung empfohlen, bei der unter anderem auch Django Edwards sein Programm kostenlos darbieten wird.
Nach diesem Beitrag von Helga Janisch über das Clowns Festival in Wien, jetzt dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Angelika Kofler.
Großbritannien, Argentinien.
Mit der Landung von etwa 2.500 britischen Soldaten auf Ostfalkland hat der Konflikt im Südatlantik einen neuen Höhepunkt erreicht.
Nach übereinstimmenden Meldungen aus London und Buenos Aires kam es zu stundenlangen Gefechten.
Über das Ausmaß der Verluste an Menschen und Material machen beide Seiten verschiedene Angaben.
Vereinte Nationen.
Der Weltsicherheitsrat setzt heute Abend seine Beratungen über die Falkland-Krise fort.
Eine baldige Beilegung des Konflikts wird allerdings nicht erwartet.
Vatikan.
Papst Johannes Paul II.
hat Großbritannien und Argentinien aufgefordert, zu einer friedlichen Lösung der Falkland-Krise beizutragen.
Der Papst meinte, es gebe keine Schwierigkeiten, die wirklich unüberwindlich seien.
Österreich.
Der ehemalige Chef der Landesverteidigungsakademie, General Kuttner, hält eine Rückeroberung der Falkland-Inseln durch Großbritannien in den kommenden sechs Monaten für höchst unwahrscheinlich.
Die Wetter- und Geländebedingungen ließen dies nicht zu, meinte Kuttner.
Der General äußerte sich aber überzeugt, dass die Briten den Brückenkopf auf Ostfalkland halten könnten.
ÖVP-Parteiobmann Mock sagte zum Falkland-Konflikt, diese Vorgänge zeigten, auf welch schwachem Fundament der internationale Friede stehe.
Es zeige sich aber auch, wie leichtfertig internationales Recht und Empfehlungen der Vereinten Nationen aus Machtinteressen missachtet würden.
Mock sagte, gerade deshalb sei es für Österreich wichtig, die wirtschaftliche Unabhängigkeit abzusichern und die eigene Freiheit auch verteidigen zu können.
Die Entscheidung von Bundeskanzler Kreisky, bei der nächsten Nationalratswahl wieder zu kandidieren, hat heute Reaktionen der Oppositionsparteien ausgelöst.
ÖVP-Generalsekretär Graf sagte wörtlich, er sei froh, dass das Theater endlich vorüber sei.
Jeder habe schließlich gewusst, dass Kreisky bleiben werde.
Er wünsche dem Kanzler gute Gesundheit und hoffe, dass die Regierung in diesen schwierigen Zeiten wieder zu arbeiten beginne, meinte Graf.
FPÖ-Obmann Steger erklärte ebenfalls, die Wiederkandidatur Kreiskis sei zu erwarten gewesen.
Er sei sicher, betonte Steger, dass die absolute Mehrheit der Sozialisten bei der nächsten Wahl trotz des Kanzlerbonus ein Ende finden werde.
Der Soziologe und Meinungsforscher Gemacher hält die Friedensbewegung für ungeheuer wichtig und politisch sehr bedeutsam.
Gemacher sagte in einem Hörfunkinterview, dass die Friedensbewegung auf internationaler Ebene Ausdruck einer politischen Entscheidungsfindung sei, die durchaus bleibenden Charakter haben könne.
Die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend meist sonnig, am späteren Nachmittag einzelne Wärmegewitter, Nachmittagstemperaturen 20 bis 26 Grad.
Mit dem Wetterbericht ist eine Stunde ausführlicher Information aus dem Studio des Mittagsschurnals beendet.
Einen angenehmen, sonnigen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.