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KI-generiertes Transkript
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen schönen guten Tag, meine Damen und Herren.
Karl Jakowski begrüße Sie als Redakteur beim Samstag-Mittag-Journal.
Zu Beginn gleich die Schlagzeilen der Beiträge unseres Programms bis 13 Uhr.
Seit 24 Stunden Waffenruhe im Libanonkrieg.
Lage nach wie vor kritisch und es kommt vereinzelt zu Artillerieduellen.
Wir analysieren, welche Lösungsmöglichkeiten es für diesen Konflikt gibt.
Falkland-Konflikt.
Papst Johannes Paul II.
betet in Argentinien für eine friedliche Lösung.
Sechs Monate Kriegsrecht in Polen.
Das Land ist ein Pulverfass.
Morgen beginnt der Fußball-Weltmeisterschaft in Spanien.
Österreich-Werbung läuft auf vollen Touren.
Probleme beim Kartenverkauf.
Im Journal zu Gast ist heute Georg Prada, der frühere ÖVP-Verteidigungsminister.
Prada wird am Dienstag 65 Jahre alt.
Arbeitszeitverkürzung aus der Sicht der Industrie.
Dazu ein Gespräch mit Friedrich Platzek von der Sektion Industrie der Bundeswirtschaftskammer.
Die Kulturredaktion bringt ein Interview mit Theodor Guschlbauer.
Er tritt 1983 als Generaldirektor des Linzer Landestheaters und als Chef des Bruckner Orchesters zurück.
Zu Beginn dieses Programms jetzt Nachrichten.
Verantwortliche Redakteurin ist Elisabeth Manners und Sprecherin Angelika Kofler.
Österreich.
Über die Hintergründe des Sprengstoffanschlages auf das Wohnhaus von Simon Wiesenthal, des Leiters des jüdischen Dokumentationszentrums in Wien, herrscht nach wie vor Unklarheit.
Bei dem Anschlag am Reihenhaus Wiesenthals in Wien-Döbling entstand erheblicher Sachschaden, verletzt wurde niemand.
Wiesenthal befand sich zum Zeitpunkt der Explosion in seinem Haus.
In einem Interview im Morgenjournal erklärte der Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums, er sei politisch nicht tätig und könne sich nicht vorstellen, dass arabische Organisationen mit dem Anschlag in Verbindung gebracht werden könnten.
Er bekomme häufig Drohbriefe und Anrufe, außergewöhnliche Drohungen habe er in jüngster Zeit nicht bekommen, sagte Wiesenthal.
Die polizeilichen Ermittlungen sind in vollem Gang.
Nahe Osten.
Etwa 24 Stunden nach Verkündung eines Waffenstillstandes sind heute keine neuen Kämpfe zwischen den israelischen Invasionstruppen und den im Libanon stationierten syrischen Soldaten bekannt geworden.
Der staatliche libanesische Rundfunk berichtete jedoch von weiteren Gefechten zwischen Israelis und Palästinensern am südlichen Stadtrand Beiruts.
Dieses Gebiet wurde außerdem neuerlich von israelischen Kampfflugzeugen bombardiert.
Dabei entstand an Anlagen und an Flugzeugen am Flughafen erheblicher Sachschaden.
Mehrere Maschinen sollen in Flammen stehen.
Die israelischen Luftangriffe auf Beirut und in der Bekaa-Ebene haben bis gestern Mittag kurz vor Inkrafttreten der Waffenruhe unter der Zivilbevölkerung etwa 100 Menschenleben gefördert.
In der Stadt Sidon sollen nach Angaben des libanesischen Roten Kreuzes tausend Menschen ums Leben gekommen sein.
Ministerpräsident Begin will heute im Gespräch mit den amerikanischen Nahost-Sonderbotschaft Habib den Kampferfolg seiner Truppen im Libanon politisch absichern.
Die erklärte Absicht Israels ist es, eine 40 Kilometer breite Zone im Libanon von Angehörigen der PLO freizuhalten.
PLO-Chef Arafat hat in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar gegen die Fortsetzung der israelischen Angriffe im Libanon protestiert.
Großbritannien, Argentinien.
Die britische Premierministerin Thatcher verlangt nach eigenen Angaben keine bedingungslose Kapitulation der argentinischen Truppen auf den Falkland-Inseln.
Margaret Thatcher erklärte, auf Wunsch würde man den Argentiniern einen würdevollen und geordneten Rückzug gewähren.
Argentinien will ungeachtet des Ausgangs der Schlacht um die Falkland-Hauptstadt Port Stanley seinen Kampf um die Inselgruppe weiterführen.
Staatschef General Galtieri erklärte in einem Interview für die italienische Star-Journalistin Oriana Falacci, sein Land werde, wenn nötig, Waffen aus der Sowjetunion annehmen.
Argentinien.
Papst Johannes Paul II.
beendet heute seinen Besuch in Argentinien und tritt die Rückreise nach Rom an.
Gestern hat das Oberhaupt der Katholiken im Wallfahrtsort Luján, etwa 70 Kilometer westlich von Buenos Aires, vor zehntausenden Menschen eine Messe gefeiert.
Dabei rief der Papst zum Frieden auf, nicht nur im argentinisch-britischen Konflikt, sondern in aller Welt.
Bei der Rückkehr Papst Johannes Paul II.
nach Buenos Aires kam es zu einem tragischen Zwischenfall.
Ein bisher unbekannter Mann stürzte sich offenbar in selbstmörderischer Absicht vor den Sonderzug des Papstes und wurde überfahren.
Europäische Gemeinschaft Die Finanzminister der zehn Mitgliedstaaten beraten zurzeit in Brüssel über eine mögliche Änderung der Wechselkurse innerhalb des europäischen Währungssystems.
Frankreich will seine Währung gegenüber der deutschen Mark abwerten.
Der französische Franc ist in den vergangenen Wochen auf den internationalen Devisenmärkten zunehmend unter Druck geraten.
USA.
Präsident Reagan hat nach Abschluss seiner 10-tägigen Europareise eine positive Bilanz gezogen.
Reagan sagte kurz nach seiner Ankunft in Washington, seine Besuche in Frankreich, Italien, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland seien ein Erfolg gewesen.
Die Wirtschaftsgipfelkonferenz in Versailles und die NATO-Tagung in Bonn hätten die Ziele der USA bekräftigt, die Vereinigten Staaten würden von ihren Verbündeten und von ihren Gegnern respektiert, meinte der amerikanische Präsident.
Vereinte Nationen Bei der UNO-Sondervollversammlung über Abrüstungsfragen in New York hat der indische Außenminister Rao ein fünf Punkte umfassendes Abrüstungsprogramm seiner Ministerpräsidentin Indira Gandhi vorgelegt.
Die indische Regierungschefin schlägt unter anderem vor, die UNO solle eine Konvention über das Verbot des Einsatzes von Atomwaffen verabschieden.
Außerdem sieht der indische Abrüstungsplan vor, sämtliche Atomwaffenversuche einzustellen und innerhalb einer gewissen Frist einen internationalen Vertrag über allgemeine und vollständige Abrüstung zu schließen.
In der kommenden Woche stehen als Höhepunkte der UNO-Abrüstungskonferenz Reden von Präsident Reagan, dem sowjetischen Außenminister Gromyko und dem deutschen Bundeskanzler Schmidt auf der Tagesordnung.
USA.
Hunderttausende Menschen werden heute in New York zur größten politischen Demonstration in der amerikanischen Geschichte erwartet.
Anlässlich der UNO-Abrüstungskonferenz wollen die Kundgebungsteilnehmer für einen sofortigen Rüstungstopp eintreten.
Die New Yorker Polizei erwartet etwa eine halbe Million Demonstranten.
Der Friedensmarsch beginnt vor dem Gebäude der Vereinten Nationen und endet mit einer fünfstündigen Veranstaltung im New Yorker Central Park.
Mehrere hundert Ausländer, die an der Demonstration gegen die Atomrüstung teilnehmen wollten, wurden von den amerikanischen Behörden abgewiesen.
Ihnen wurde vorgeworfen, sie hätten Verbindungen zur kommunistischen Partei der Sowjetunion.
Berlin.
Bei den schweren Kawallen am Rande des Besuchs von Präsident Reagan in West-Berlin sind 281 Personen festgenommen worden.
32 von ihnen sollen unter anderem wegen Steinwürfen auf Polizeibeamte, wegen Plünderungen und wegen schweren Landfriedensbruchs dem Haftrichter vorgeführt werden.
Bei den Ausschreitungen wurden mehr als 40 Polizeibeamte verletzt.
Das Ausmaß des Sachschadens an Wohn- und Geschäftshäusern lässt sich noch nicht abschätzen.
Mit einem kleinen Beobachtungsflugzeug sind heute früh drei Polen nach West-Berlin geflüchtet.
Die Maschine landete auf dem amerikanischen Militärflughafen Tempelhof.
Die Insassen suchten nach Angaben der amerikanischen Militärstellen um politisches Asyl.
Die drei polnischen Flüchtlinge hatten in der vergangenen Nacht in der Stadt Breslau das Flugzeug bei einem Sportflieger-Club entwendet.
Dabei überwältigten und fesselten sie einen Wächter.
Anschließend malten sie auf beide Seiten der Maschine sowjetische Hoheitsabzeichen.
Österreich.
Bereits in wenigen Wochen werde ein Maßnahmenpaket fertig vorliegen, mit dem eine hohe Winterarbeitslosigkeit im Baubereich verhindert werden soll.
Dies kündigte heute Finanzminister Salcher in der sozialistischen Korrespondenz an.
Im Einzelnen seien beschäftigungsintensive Maßnahmen im Bereich des Bundeshochbaus, bei den Bundesbahnen, bei der Post und vereinzelt im Straßenbau geplant, betonte Salcher.
Der Wiener ÖVP-Vizebürgermeister Busseck hat heute neuerlich eine Volksabstimmung über das Konferenzzentrum bei der Wiener Unuseti verlangt.
Die ablehnende Haltung der Wiener Sozialisten zu solchen Forderungen lege den Schluss nahe, sagte Busseck, dass sich die Sozialisten nach den Abstimmungen über Zwentendorf, den Flötzersteig und die Steinhofgründe vor den Wünschen und dem Willen der Bürger zu fürchten beginnen.
In Bad Gastein findet heute ein ordentlicher Landesparteitag der Salzburger Sozialisten statt.
Das Hauptreferat hält Vizekanzler Sinovac.
Die Wiederwahl des Landesparteiobmannes, Landeshauptmann-Stellvertreter Moritz, gilt als sicher.
Ein Konzept zur Lösung der großstädtischen Nahverkehrsprobleme hat der Verkehrsexperte Knuflache in der österreichischen Gemeindezeitung vorgeschlagen.
Demnach sollen zentrale Autoabstellplätze für Bereiche von etwa 300 Meter Durchmesser geschaffen werden.
Dazwischen soll es von parkenden Autos gänzlich freie Zonen geben.
Knuflacher meint, mit dieser Lösung würde die Lebensqualität der Anrainer gehoben, brauchten die Straßen nicht mehr so breit gebaut zu werden, würden die Siedlungskerne wieder attraktiver und durch den längeren Anmarschweg zum Auto die öffentlichen Verkehrsmittel verstärkt genutzt.
Die Wetterlage mit einer großräumigen Westströmung werden in rascher Folge atlantische Störungen gegen die Alpen geführt.
In den nächsten Tagen ist daher mit allgemein kühlem und unbeständigem Wetter zu rechnen.
Die Aussichten bis morgen früh einige Auflockerungen vor allem über den flacheren Landesteilen, im Allgemeinen jedoch meist starke Bewölkung und strichweise Regen.
Mäßige westliche Winde, Tageshöchsttemperaturen je nach Bewölkung 17 bis 24 Grad, Frühtemperaturen 9 bis 14 Grad.
Die Aussichten für morgen, Schlechtwetter, meist starke bis geschlossene Bewölkung und verbreitet Regen.
Örtlich auch Gewitter, merklicher Temperaturrückgang.
Mäßige bis lebhafte westliche Winde, Frühtemperaturen 9 bis 14 Grad, Tagesdurchtemperaturen 14 bis 19 Grad.
Die Vorschau auf übermorgen Montag, wechselhaft und kühl.
Die Messwerte von 12 Uhr, Wien bedeckt 22 Grad, Südwind mit 10 Kilometern in der Stunde, Eisenstadt bedeckt 20 Grad, Ost 5, Linz stark bewölkt, leichter Regen 19 Grad, Südost mit 5 Kilometern in der Stunde, Salzburg bedeckt Regen 17 Grad, Nordwest 15, Innsbruck bedeckt starker Regen 13 Grad, Südwest 25,
Bregenz bedeckt Regen 13 Grad Windstille, Graz bedeckt 21 Grad Süd 5 und Klagenfurt bedeckt Regen 18 Grad Südostwind mit 5 Kilometern in der Stunde.
Es ist jetzt elf Minuten nach zwölf.
Vor 24 Stunden hat Israel gestern Mittag auf Druck der USA hin einen Waffenstillstand im Libanon-Krieg bekannt gegeben.
Fast eine Woche lang ist Israel im Libanon voranmarschiert bis vor die Hauptstadt Beirut.
Immer wieder kam es dabei zu Kämpfen zwischen Israelis und der PLO und auch syrischen Einheiten und Israel bombardierte mit seinen Kampfflugzeugen des öfteren die libanesische Hauptstadt Beirut.
Trotz der gestern in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und Syrien ist die Situation im Nahen Osten weiterhin äußerst sensibel und angespannt und auch während der Waffenruhe ist es vereinzelt immer wieder zu schweren Artillerieduellen gekommen.
Syrien fordert nach wie vor den Rückzug der israelischen Truppen.
Israel hingegen will eine 45 Kilometer breite Sicherheitszone im Südlibanon.
Kann es in diesem Gebiet überhaupt einen dauerhaften Frieden geben?
Welche Lösungsmöglichkeiten für den jetzigen Konflikt gibt es?
Diese Frage an Hans Benedikt.
Die Feuereinstellung im Libanon ist nach 24 Stunden immer noch mehr eine Theorie als eine neue Wirklichkeit zwischen Israel und Syrien.
Jede Seite macht die Waffenruhe vom militärischen Abzug der anderen Seite abhängig.
Und das alles muss erst ausgehandelt werden.
Aber nehmen wir einmal an, es wird ausgehandelt.
Das löst noch nicht das Dilemma der libanesischen Nation und des libanesischen Volkes.
Es ist kaum vorstellbar, dass die drei Konfliktparteien, Israel und Syrien, sowie die PLO, die der Feuereinstellung noch gar nicht einmal zugestimmt hat, so ohne weiteres die Hände vom Libanon lassen werden.
Jeder von ihnen wird weitere Ansprüche auf seine weitere Anwesenheit erheben.
Israel, weil es an seiner Nordgrenze Ruhe und Sicherheit haben will.
Syrien, weil es seine Armee vor sechs Jahren in den Libanon geschickt hatte, um den Bürgerkrieg zwischen Moslems und Christen zu beenden.
Und die PLO, weil der Libanon ihr einzig betretbares Exilland ist.
Die Israelis stehen unter amerikanischem Druck zum Abzug, weil sich die USA nicht dem arabischen Vorwurf einer Unterstützung israelischen Expansions-Tanks aussetzen wollen.
Die Israelis richten sich jedoch auf längeres Bleimein mit der Begründung, erst müsste es eine internationale Garantie für ihre Grenzensicherheit geben, bevor sie das eroberte Territorium wieder räumen.
Syrien betrachtet den Ost-Libanon als eine Sicherheitszone seiner Westflanke und argumentiert fast gleichlautend wie die Israelis.
Und die PLO muss erst ihre Ideologie einer Rückeroberung der besetzten Gebiete aufgeben, wenn sie auf den Libanon endgültig verzichtet.
Alle drei Annahmen sind wenig realistisch, vor allem, solange der Libanon selbst zu schwach ist, um sich aus diesem Geflecht fremder Interessen zu befreien.
Der Staat braucht eine weit über Wiederaufbau-Kredit hinausgehende Hilfe.
Das muss zunächst eine internationale Schutzorganisation sein, frei von den Konfliktmagnetismen der UNO, gestützt von wirksamen Militärapparaten, aber ohne jeden Selbstzweck.
Die amerikanische Regierung denkt an eine internationale Friedensgruppe, wie jene zur Sicherung des Sinai-Friedens.
Sie möchte alle drei Konfliktparteien so weit neutralisieren, dass der Libanon seine eigene Überlebenskraft wiederfindet.
Ein Libanese aus einem der führenden Familien des Landes sagte zu mir, wenn wir uns selbst überlassen sind, kommen wir mit uns.
Vom Krisengebiet Nummer 1 nun zum nächsten Krisengebiet, zum Falkland-Konflikt zwischen Großbritannien und Argentinien.
Nach wie vor gibt es ja hier in der Bewältigung der Krise keine Anzeichen auf eine diplomatische Lösung.
Großbritannien will nach wie vor die Inseln militärisch zurückerobern.
Über die Lage auf den Falkland-Inseln selbst gibt es
von Großbritannien her eine Nachrichtensperre.
So viel ist aber durchgesickert, dass den Engländern beim letzten argentinischen Luftangriff auf britische Landungseinheiten ziemlich schwere Verluste erleben haben.
Zur Vermittlung im Falkland-Konflikt ist gestern nun auch Papst Johannes Paul II.
in Buenos Aires eingetroffen.
32 Stunden lang wird sich der Papst in diesem katholischen Land aufhalten und für den Frieden im Falkland-Konflikt beten.
Christian Schüttler berichtet aus Buenos Aires.
an die Mächtigen oder an die Stimmung des Augenblicks, und ohne jede Scheu anzuecken, hat Johannes Paul II.
seinen ersten Besuchstag in Argentinien hinter sich gebracht.
Und es spricht alles dafür, dass er auch am zweiten und letzten Tag im gleichen Ton fortfahren wird.
Während er sich in den Räumen der Lundiatur noch von den Strapazen der Reise und des ersten Tages ausruht, überschlagen sich die hiesigen Zeitungen in Lobeshymnen auf den Gast
und in Interpretationen seiner Reden.
Es hat niemanden entgehen können und war auch keine Überraschung, dass das häufigst gebrauchte Wort im Mund des Papstes das Wort Frieden war.
Einige haben mitgezählt und sind auf 14 Erwähnungen des Wortes gekommen.
Allerdings reden vom Frieden auch die Generäle, wenn sie die Friedhofsruhe der Diktatur meinen, und sie reden auch jetzt vom Frieden und meinen damit nicht mehr und nicht weniger als den Rückzug der Engländer von den Falkland-Inseln.
Deshalb kommt es darauf an, in welchem Zusammenhang von Frieden geredet wird.
Und hier hat Johannes Paul II.
keinen Zweifel gelassen.
Zuerst am Flughafen, unmittelbar nach seiner Ankunft, als er sagte, die großen Katastrophen der Menschheit wie Hiroshima und Nagasaki seien nichts als nur die Folgen von verhängnisvollen Ereignisketten, die überall dort beginnen, wo das Leben von Menschen in einem Krieg aufs Spiel gesetzt wird.
Er sagte, dass ihm angesichts von General Galtieri
der mit seiner Entscheidung, die Falkland-Inseln zu besetzen, in die Geschichtsbücher eingehen wollte.
Der Papst wiederholte seine unmissverständliche und radikale Ablehnung des Krieges eine Stunde später und führte sie weiter aus, als er in der Kathedrale von Buenos Aires vor Bischöfen, Priestern und Nonnen sprach.
Es war nicht notwendig, offen auszusprechen, dass er über die Haltung mancher Bischöfe und Priester befremdet war,
die sich in den letzten Wochen offen zu Anwälten des Krieges gemacht hatten und die statt Soldaten zu betreuen, Waffen gesegnet hatten.
Alle wussten, was gemeint war, als Johannes Paul ihnen zurief, eure Aufgabe ist es, den Menschen die Versöhnung zu bringen.
Und hinzufügte, der Patriotismus sei eine gute Sache, doch dürfe auch der Patriotismus der anderen nicht vergessen werden.
Noch um eine Schicht tiefer, aber zugleich religiös und theologisch verschlüsselter, war der Friedensrabell des Papstes in seiner dritten Ansprache am Marienheiligtum Luján, 60 Kilometer südöstlich von Buenos Aires.
Dort stellte Johannes Paul II.
vor 700.000 Gläubigen das Symbol des Kreuzes und das christliche Verständnis von der Würde des Menschen in den Mittelpunkt.
Als deutlichen Gegensatz zu dem, was in den letzten beiden Monaten
hier uneingeschränkt als Symbole der Würde und des Ehrgefühls der Argentinier gehandelt worden war.
Raketen, Kampfflugzeuge und der Besitz der Inseln im Südatlantik.
In Luján fand die Begeisterung der Menschen um den Papst auch ihren bisherigen Höhepunkt.
Mehr als 300.000 hatten den Platz vor der neugotischen Basilika bereits um die Mittagsstunden besetzt und viele von ihnen mussten bis Mitternacht warten, bis sie nach Hause fahren konnten.
So groß war der Rummel gewesen, dass es auch einem Sonderaufgebot von 12.000 Polizisten nicht gelang.
Und nun nach Polen.
Dort wird es morgen ein halbes Jahr, dass das Militär die Macht ergriffen hat.
Am 13.
Dezember des Vorjahres verhängte General Jaruzelski über das Land das Kriegsrecht.
Bereits am letzten 13., am 13.
Mai, hat es in Warschau und anderen Städten aus Anlass dieses Jubiläums, wenn man hier überhaupt von einem Jubiläum sprechen kann, schwere Unruhen gegeben.
Seither sind mehr als 1.000 Menschen festgenommen worden und die Sicherheitsvorgärungen sind wieder verschärft worden.
Die Militärs hoffen auf diese Weise neue Zusammenstöße morgen Sonntag zu verhindern.
Trotzdem ist Polen nach wie vor ein Pulverfass.
Barbara Kudnow-Kalergi berichtet.
Ausgerechnet vor dem Kriegsrechtsjubiläum hat die Nachricht vom Papstbesuch, der nun doch stattfinden soll, die Polen elektrisiert.
Es hat einen Riesenapplaus gegeben, als Primus Glemp nach der Verenigungsprozession der gläubigen Menge angekündigt hat, dass Johannes Paul II.
nun doch im August zur 600-Jahr-Feier in Czestochowa erwartet wird.
Schließlich reise er auch nach Argentinien, auch ein katholisches Land, in dem eine Militärrunde regiert und das sich im Krieg befindet, hat der Primus gesagt, da könnte er auch nach Polen kommen.
Die zunächst abgesagte Reise ist offensichtlich bei der letzten Sitzung der gemischten Kommission Kirche-Staat zur Sprache gekommen.
Demnächst soll Primus Glemp nach Rom fahren und dort die Details festlegen.
Das könnte eine letzte Chance für eine Vermittlung zwischen Staat und Volk sein, die sich heute immer noch in unversöhnlicher Feindschaft gegenüberstehen.
Je mehr die Reformansätze der Regierung und des Parlaments vom Parteiapparat konterkariert werden, desto mehr verhärtet sich der Widerstand.
Dieser Tage ist der Untergrund-Solidarität ein besonders spektakuläres Husarenstück gelungen, die Befreiung eines verhafteten Aktivisten.
Jan Narošniak, einst Chef der Warschauer Gewerkschaftsdruckerei, war seit Monaten gesucht und schließlich festgenommen worden.
Er entkam und wurde von der Miliz angeschossen und in ein Spital gebracht.
Trotz schwerster Bewachung ist es einem Solidaritätskommando gelungen, ihren Kollegen unter den Augen der Miliz herauszuholen und in Sicherheit zu bringen.
Ein Kunststück, das sich in Warschau schnell herumgesprochen hat und ähnlichen Aktionen sicher Auftrieb geben wird.
Die Losung der Untergrundsolidarität lautet ja seit einiger Zeit, den Widerstand eskalieren, um die Behörden zum Verhandeln zu zwingen.
Politisch geht nichts weiter und wirtschaftlich wird die Lage noch immer schlimmer.
Die letzten amtlichen Zahlen sagen aus, dass der Lebensstandard seit den letzten Preiserhöhungen um ein Drittel gesunken ist.
10 Prozent dessen, was es auf Marken gibt, wird nicht ausgenutzt.
Vor allem bei den Kindern zeigt sich immer deutlicher die Unterernährung.
Auch die westlichen Wirtschaftssanktionen wirken sich aus.
Die Hälfte der polnischen Industrie ist von Zulieferungen aus dem Westen abhängig.
In vielen Branchen liegen jetzt ganze Abteilungen wegen Ersatzteil und Rohstoffmangel still.
Vor einem halben Jahr ist General Jaruzelski mit der Losung angetreten, alle Reformen, vor allem die Wirtschaftsreform, sollen weitergehen, aber unter den Bedingungen von Ruhe und Ordnung statt von Anarchie.
Indessen sind Jaruzelski und seine Gruppe immer mehr unter den Druck von beiden Seiten geraten, von der Bevölkerung, die das Kriegsrecht ablehnt, und von den Hartköpfen im Apparat, denen das Kriegsrecht nicht scharf genug gehandhabt wird.
Pessimisten fürchten, dass der General nicht mehr allzu viel Zeit hat, die Lage in den Griff zu bekommen, bevor der nächste Akt des polnischen Dramas fällig wird.
In sieben Minuten wird es jetzt halb eins.
Im Journal zu Gast.
Heute Dr. Georg Prada, einer der färbigsten politischen Persönlichkeiten der Zweiten Republik, vom politischen Gegner fast immer heiß umfädet, wild umstritten auch in den Medien seiner Zeit, als er an vorderer politischer Front stand.
Aber auch von vielen, vor allem den kleinen Funktionären, echt geliebt.
Das war der frühere Verteidigungsminister und Ex-Landesparteiobmann der ÖVP Niederösterreich, Dr. Georg Prada.
Prada feiert am kommenden Dienstag seinen 65.
Geburtstag.
Georg Prada schrieb die ÖVP-Zeitung Neues Volksblatt anlässlich seines 60.
Geburtstages, ist eine seltsame Mischung aus Infertler und Sankt Pöltner, wo er auch geboren wurde, ein Hautegen aus echtem Schrott und Korn.
Der Vater, der im Krieg schwerst verwundet wurde und dem 1944 ein Oberschenkel amputiert werden musste, kam in die Politik unmittelbar nach Ende des Krieges, als er nach Vollendung seines unterbrochenen Jus-Studiums in die niederösterreichische Landesregierung eintrat.
Dort baute er die Fachgruppe der niederösterreichischen Landesbediensteten auf, kam 1954 in den Bundesrat
fünf Jahre später in den Nationalrat und wurde 1964, nach dem Rücktritt des Kabinetts Gorbach, Verteidigungsminister.
In dieser Funktion hatte Prada sowohl seine ernsteste Bewährungsprobe zu bestehen, die Krise nach dem Einmarsch der Warsaw-Pakt-Truppen 1968 in die Tschechoslowakei, als auch den härtesten politischen Angriffen zu begegnen,
etwa den damals sogenannten Skandal um den Hofratsteich, aber auch Vorwürfe in Zusammenhang mit dem Ankauf der Saab-Flugzeuge.
Obendrein wurde Prada immer wieder der Vorwurf gemacht, dass er das von ihm geführte Verteidigungsministerium zu einer Nebenstelle des ÖAB gemacht hätte.
Prada schied 1979 aus dem Parlament aus, dem er ein Vierteljahrhundert angehörte.
Seit einem Schlaganfall im Oktober 1980 hat er sich notgedrungen auch weitgehend aus seinem kleinen Kammerl im ÖAB-Hauptquartier zurückgezogen und ist jetzt mehr mit seiner Frau Hertha, die ihm vier Kinder geboren hat, zusammen als in den vorangegangenen Jahrzehnten.
Mit Georg Prada sprach Fritz Besata.
Herr Minister Dr. Prada,
Sie haben sich seit einiger Zeit vollständig aus der Politik zurückgezogen.
Mag wohl mit auch ein Grund dafür sein, dass Sie eine schwere Krankheit hatten.
Sie werden jetzt 65 Jahre alt.
Im Kreml etwa ist man mit 65 Jahren sowas wie ein aufstrebender Jungpolitiker.
Und auch in Österreich feiern 70-Jährige noch ganz beachtliche Wahltriumpfe.
Tut es Ihnen eigentlich leid, nicht mehr in der Politik voll mit dabei zu sein?
Ja, ja und nein, nicht.
Es hat alles zwei Seiten, auch diese Geschichte.
Aber man hat ja auch eine große Verantwortung, wenn man ein Mandat, und das ist meine Auffassung, ausüben will, braucht man eine volle körperliche und geistige Form.
Und wenn man glaubt, nach eigener Prüfung, dass man hier im physischen Bereich nicht mehr voll auf dem Damm ist, dann hat man die Konsequenzen zu ziehen, als Verantwortung gegenüber den Wählern.
Und das habe ich getan, dafür herzusagen, dass natürlich auch meine Kriegsverletzung mitgespielt hat.
Ich bin immerhin 80-prozentig eingestuft, 80-prozentig erwerbsunfähig eingestuft.
Und das Gesamtbild zusammen.
hat das, glaube ich, meines Erachtens gerechtfertigt oder auch notwendig erscheinen lassen, dass ich zur aktiven Politik-Qualität sage.
Schauen wir etwas einmal kurz zurück.
Ich glaube, eine Ihrer kritischen politischen Phasen war im Jahr 1968, als im Parlament und in der Öffentlichkeit sehr vehement von einem Prada-Skandal die Rede war, erinnern Sie sich noch daran,
Das war eine Zeit, in der man einen Stil in die Politik gebracht hat, wo man geglaubt hat, politische Erfolge zu erreichen, indem man die persönliche Vernichtung eines Amtsträgers der Volkspartei angeht.
Und die Auswirkungen sieht man ja heute.
Das ist nicht jener Stil, der nützlich ist.
Und vor allem nicht jener, der das Ansehen der Demokratie festigt, sondern im Gegenteil abbaut.
Und außerdem hat es eine Menge Bradeskandalik gegeben.
Den Ehrlichungsskandal.
Und heute wird das als das beste Waffensystem gefeiert.
Dieses auch auf dem Maschinenkanonensektor gibt es.
Auf der ganzen Welt kein besseres System.
Und so könnte ich viele dieser Dinge sagen.
Bleiben wir noch kurz bei dieser Waffenfrage.
Was sagen Sie als ehemaliger Verteidigungsminister zur prinzipiellen Frage der eigenständigen österreichischen Waffenproduktion?
Das ist eine sehr entscheidende Frage.
Eine eigenständige Waffenproduktion ist natürlich für ein Land, das einen neutralen Status hat und unter Umständen in einer schwierigen Situation damit rechnen muss, nichts von außen zu bekommen, eine sehr gewichtige und oft vielleicht auch existenzielle Frage.
Wenn man aber eigene Waffen haben will, dann wird man wahrscheinlich angesichts des geringen Bedurfs, des eigenösterreichischen Bedurfs, solche Produkte nicht erzeugen können, wenn man nicht auch exportiert.
Denn da bekommt ja jedes Stück einen Liebhaberwert und ist fast überhaupt nicht bezahlbar.
Und da muss man sich völlig im Klaren sein, entweder man verzichtet,
auf die Ausstattung der Armee mit eigenem Gerät.
Oder man versucht eben auch, in den Export zu gehen, wie das ja andere Länder, die Schweiz und so weiter, die ja auch letztendlich seit einigen Tagen so machen.
Wie stehen denn Sie eigentlich, Herr Minister,
Das Problem, ob Österreich berechtigt ist, sich Raketen zu besorgen.
Diese immer wieder auftauchende Diskussion der Raketenbewaffnung des Bundesheeres.
Das ist eine Geschichte, die fast ins Tragikomische hinüber mündet.
Ich habe das immer so verstanden,
in den Stand gesetzt werden müssen, wenn wir schon die Abwehrverpflichtung haben als Nationalstaat, dass wir auch möglichst gerecht werden können.
Und diese Verantwortung liegt bei den Unterzeichnisstaaten des Staatsvertrages.
Man kann dann nicht sagen, wir haben nicht das Möglichste getan, weil man uns gar nicht die Möglichkeit gegeben hat, gerettemäßig das uns an sich Mögliche zu tun.
Eine Abänderung des Staatsvertrages wurde nie von uns vorgeschlagen.
sondern wir haben nur eine Interpretation empfohlen, in der Richtung, dass uns in diesem Bereich so weit es Abwehrwaffen gibt, diese Abwehrwaffen zu erhalten, möglich ist nicht.
Dazu ist es nicht gekommen.
Das weiß man aber jetzt.
Und ich glaube, die Anstrengungen haben insofern einen Effekt, einen politisch wichtigen Effekt erreicht, dass man uns nicht vorwerfen kann, gewisse Situationen nicht zu meistern, weil man uns trotz unseres Bemühens die Möglichkeiten dazu gerettemäßig nicht gegeben hat.
Jetzt komme ich auf eine solche Situation zu sprechen.
Das war das Jahr 1968.
Der Einmaßstab war schon ein Pakttruppen in unserem Nachbarland Tschechoslowakei.
Können Sie kurz schildern, wie war das damals?
Wie haben Sie die Krise in der Tschechoslowakei gesehen?
Ja, bitte.
Die Krise ist leider, Gott sei Dank möchte ich sagen, hat sich in einer Form entwickelt, die Schlimmeres nicht im Gefüge gehabt hat.
Wir haben ja nicht gewusst, wird geschossen oder wird nicht geschossen in der Tschese.
Wenn geschossen worden wäre, bin ich überzeugt, wäre es zu Übertritten gekommen vom Kampfverbänden.
Und da wäre es unsere Aufgabe gewesen, das zu bereinigen, sie zu entwaffnen.
Denn wenn Kampfverbände von unserem Territorium operiert hätten, dann hätten sich die Russen wahrscheinlich nicht gefallen lassen.
Mit Recht, weil wir unserer völkerrechtlichen Verpflichtung nicht nachgekommen wären, unser Gebiet konfliktfrei zu halten.
Und das war eine sehr entscheidende Frage.
Es mussten ja die militärischen
Operationen, um das so auszudrücken, unter Maßnahmen darauf aufgestellt oder zugeschnitten werden, diese Geschichten unter allen Umständen zu vermeiden.
Denn es war in der Luft, dass dann, wenn sich das ein bisschen verschärft oder ins Extrem verschärft, dass wir dann wieder bei Demokrationslinien unter Umständen gelandet werden.
Das muss man sich völlig klarsichtig vor Augen halten.
Das möchte ich vor allem heute sagen, wo immer ja sehr stark auch das Sinn des Bundesheeres im Zusammenhang mit der Friedensbewegung in Streit gestellt wird.
Ich bin ein glühender Anhänger der Friedensbewegung.
Als 80 Prozentig Geldversehrter ist das nicht verwunderlich.
Aber nur wie man dieses Friedensbemühen bewältigt, das ist die entscheidende Aufgabe.
Und mit dem Davonlaufen nicht.
Und das haben, glaube ich, diese beiden geschichtlichen Situationen, die uns vor Augen gestellt wurden, Ungarn und der GSR, sehr deutlich gezeigt und auch die Hauptaufgabe des Heeres, die wir ganz allein bewältigen müssen und die wir auch bewältigen können.
bei entsprechender Ausstattung.
Ich haltete ja von dem heutigen Raumverteidigungskonzept, das primäre Aufgabe, das auf totalen Angriff oder Durchmarsch ausgerichtet ist, gar nichts.
Wieso ist das gegenwärtige Raumverteidigungskonzept für diese Aufgabe nicht geeignet?
Es ist zu schwerfällig.
Zu langdauernd, bis es in Szene gesetzt wird.
Wir haben ja keine Bereitschaft zurück, mit dem Ausmaß, das notwendig wäre.
Herr Minister, verlassen wir kurz Ihre Tätigkeit.
Als Verteidigungsminister gehen wir zum Allgemeinpolitiker Dr. Georg Prater sozusagen, der Sie ja auch waren, führender Funktionär des ÖAB, führender Funktionär der Volkspartei.
Es gibt eigentlich in Ihrem politischen Lebenslauf so etwas wie zwei Ziehsöhne.
Das eine ist der gegenwärtige Landeshauptmann von Niederösterreich, Landeshauptmann Ludwig.
Das andere ist der gegenwärtige ÖVP-Bundesparteiobmann Dr.
Welcher macht Ihnen denn mehr Freude?
Sie sind Persönlichkeiten, die sich bewährt haben.
Habe ich mitgewirkt, das war auch meine Aufgabe, in meiner politischen Position, mitwirken am Führungswechsel.
Und da ist immer die Wahl, wer tritt an diese Stelle.
Ich war ja selber vorgesehen als Bundesobmann des ERP.
Und ich habe geglaubt, dass es besser ist, wenn man die Lösung mitmacht.
Und das wurde dann akzeptiert.
Und ich glaube, das hat sich heute richtig bestätigt.
Bei Ludwig war es genauso.
Ich war immer sehr für einen Aufbau.
Meine Nachwuchspflege, mein modernes Hort zu gebrauchen.
Landeshauptmann Ludwig ist, vor allem seit er Landeshauptmann ist, immer begleitet gewesen und immer noch begleitet von Behauptungen, dass es Unregelmäßigkeiten gibt, gegeben hat.
Die Behauptung geht dahin, dass die ÖVP Niederösterreich
illegale Parteifinanzierung gehalten hätte von der WBA.
Schauen Sie, was da herumgeht, ist derselbe Stil, der auch mir gegenüber angewendet wurde.
Derselbe Stil.
Bisher hat kein Mensch behaupten können, nachweisen können, dass Ludwig Irdt eine inkorrekte Handlung gesetzt hat.
Das ist jetzt eine neue Justiz, wo nicht mehr Gerichte über was entscheiden, sondern wo einer in der Öffentlichkeit massakriert wird.
Da muss ich sagen, da müssen wir langsam jetzt einen Anlauf nehmen, den Rechtsstaat in Österreich zu retten.
Wo stehen wir denn?
Untersuchungsprotokolle von Richtern oder sonst wo, die sind noch gar nicht trocken, stehen schon in der Zeitung.
Dann werden Fälschungen, echte Fälschungen,
in den Zeitungen gemacht, um gewisse Persönlichkeiten als etwas abzustempeln.
Ja, es ist ja unglaublich, was sich hier abspielt.
Wie ist es überhaupt, die Frage der Parteispenden?
Was da herumgeistert, ist ja unglaublich.
Das ist eine totale Begriffsverwirrung.
Na, ist das was Schlechtes?
Kann ich der Karre das 100 Schilling spenden?
Oder nicht?
Oder muss ich das deklarieren?
Als Brater?
Ist es nicht sogar wertvoller, wenn ich sage, ich will mich nicht berühmen, dass das so aufscheinen, dass ich was gespendet habe?
Ich spende anonym wegen der Sache.
Ja, muss man dem Staat dafür Rechnung schaffen?
Geben Sie mir im Osten, wo ich also auch Rechnung legen muss über mein frei verfügbares Geld, was ich damit mache.
Ich betrachte das als einen Angriff auf die persönliche Freiheit.
Herr Minister, meinen Sie damit, dass es durchaus legal, ziemlich und in Ordnung ist, wenn der Obmann einer Wombagenossenschaft aus den kleinen Spargeldern von Siedlern Parteien zuwenden und zukommen lassen?
Meinen Sie, das ist in Ordnung?
Das vertritt die Situation völlig, die Frage.
Völlig.
Ich habe gesagt, dass etwas ist in Ordnung oder nicht in Ordnung.
Es ist auch nicht in Ordnung, wenn ein Geschäftsmann einer Partei eine Spende gibt.
Es ist aber nicht in Ordnung.
Das ist alles zu primitiv.
Wenn man sagt, ein Geschäftsmann kriegt nur einen Auftrag dann, wenn er eine Spende gibt.
Das ist erpressung.
Kürzlich hat ein Pfarrer die Bilder gestohlen.
Und wenn ein Geistlicher einen Fehler begeht, deswegen tritt er nicht aus der Kirche aus.
Das wird in allen Bereichen, das wird uns nie gelingen, so sehr man sich bemühen muss.
Das ist ja eine andere Geschichte.
Dass man eine völlig fehlerfreie Situation zustande bringt, weil das im menschlichen Bereich nicht möglich ist.
War der Vergleich mit dem Pfarrer jetzt ein Vergleich, den Sie gezogen haben, mit der WBO Niederösterreich?
Nein.
Sondern generell.
Nur nicht immer bitte diese Horten-Interviewer-Form.
Von der halte ich auch gar nichts.
Das ist ja das auch.
Den Eindruck hat man ja jetzt.
Jetzt will man nicht mehr berichten in Filmmedien, sondern vernichten.
Nach so viel Politik, Herr Minister, eine persönliche Frage an Sie.
Sie feiern in wenigen Tagen Ihren 65.
Geburtstag.
Was ist Ihr eigener Geburtstagswunsch?
Ja, wünsche ich mir, dass ich nach einiger Zeit gesund oder halbwegs gesund bleibe und dass ich unseren Freunden helfen kann, ihre Aufgabe zu bewältigen.
Das ist ein Wunsch, der in der Natur der Sache liegt.
Ohne zu doktrinieren oder als Oberlehrer zu wirken, sondern um Aufgaben zu erleichtern und die Erfüllung.
der Aufgaben unserer Verantwortung stehenden Männern bestmöglichst zu ermöglichen.
Danke für das Gespräch.
Dr. Georg Prader, Ex-ÖVP-Verteidigungsminister, war heute im Journal zu Gast.
Und jetzt ein Blick in die heutigen Tageszeitungen, zwei Stimmen zum Nationalpark Hohe Dauern, Auswahl der Zitate, Erich Aichner.
Zur Diskussion rund um den Nationalpark Hohe Tauern schreibt Erwin Frasl im Kurier unter dem Titel Massentourismus, die Abwehrschlacht.
Der geplante Nationalpark Hohe Tauern soll das nächste Opfer einer falsch verstandenen Tourismuspolitik werden.
Wenn gleich Experten bereits jetzt deutlich vor einem Finanzdebakel warnen, soll im romantischen Wirgenthal, im Mittelpunkt des geplanten Nationalparks, ein Sommerskilaufzentrum entstehen.
Anstatt unsere unberührte Natur dort zu retten, wo es noch möglich ist, vergeuden wir um kurzfristige Vorteile willen unser wichtigstes Kapital, die unzerstörte Landschaft.
Während auf politischer Ebene die Erfolge der Grünen in Ansätzen bereits deutlich die veränderten Wünsche der Bevölkerung signalisieren, regieren die verantwortlichen Politiker offensichtlich noch immer mit Rezepten aus der Zeit der Hochkonjunktur.
Es lebe der Massentourismus.
Noch ein Fremdenverkehrszimmer, noch ein Lift.
Nur was dann, wenn die Wirtschaftsflaute anhält, wenn die Steuermittel ausbleiben und wenn die erhofften Urlauber ausbleiben, weil die Arbeitslosenunterstützung für den Sommerskilauf nicht reicht?
Wer glaubt, unser wirtschaftliches Heil liege ausschließlich in der Verwöhnung ausländischer und inländischer Gäste, verkennt die Realität.
Noch immer sind es unsere Gewerbebetriebe, von denen wir leben.
Und Gott sei Dank verfügen wir auch noch über funktionierende Industrieunternehmen und über lebensfähige Landwirtschaftsbetriebe.
Naturzerstörung ist daher nicht unsere einzige wirtschaftliche Überlebenschance.
Nicht wahr?
Wort, Tat, Lüge?
Mit diesem fragenden Kommentartitel nimmt die Tageszeitung die Presse heute Stellung.
Am 26.
Juni werden sie feierlich den Nationalpark Hohe Tauern retten.
oder das zumindest erklären.
Jene, die zuständig informiert und engagiert sind.
Jene, die zwar mit der Entscheidung zu tun, aber keine Ahnung haben, warum das so sein soll und wie etwa die Umwahlfälle ausschauen.
Und schließlich auch jene, die gemerkt haben, dass ihnen der Wind der öffentlichen Meinung gehörig ins Gesicht bläst, wenn sie berühmte Naturdenkmäler still und heimlich verschwinden lassen wollen, weil es für sie als Politiker dann bequemer ist.
Nach der Rettung mit Worten wird die Rettung mit Taten folgen müssen.
Darunter ist vor allem die Entschädigung für die Osttiroler Gemeinden zu verstehen, die ohne Nationalpark und ohne Umballfälle vorerst besser gefahren wären.
Aber auch der E-Wirtschaft wird man nicht ewig Opfer aufbürden und gleichzeitig verlangen können, dass sie die Differenz aus ihrer linken in ihre rechte Tasche zahlt.
Die Verlogenheit bei Zwentendorf war schon groß genug.
Diesmal in Osttirol haben wir wenigstens etwas davon, wenn wir mehr für unseren Strom zahlen müssen.
Die Frage der Arbeitszeitsverkürzung wird nach wie vor sowohl in Österreich wie auch in anderen Ländern diskutiert.
Zuletzt hat Sozialminister Tallinger anlässlich der Tagung der Internationalen Arbeitsorganisation ILO in Genf dieses Thema zur Sprache gebracht, ohne allerdings auf viel Gegenliebe zu stoßen.
Mit großer Sicherheit hat ein Teil der Arbeitslosen den Arbeitsplatz als Folge der Automation der Elektronik verloren.
Ein solcher Arbeitsplatz ist aber nicht wiederbringlich.
Er bedeutet nicht mehr vorhandene Arbeitszeit, die man auf alle aufteilen muss, will man nicht die einen voll weiterarbeiten lassen, während andere gar keine Arbeit haben.
Über dieses Problem setzt sich im folgenden Gespräch Hans Adler mit dem Syndikus der Sektion Industrie der Bundeskammer Dr. Friedrich Platzek auseinander.
Herr Dr. Platzek, die Industrie wehrt sich mehr oder weniger, wenn man so bildlich sprechen kann, mit Händen und Füßen gegen eine Arbeitszeitverkürzung.
Es steht aber nun fest, dass der Rationalisierungsprozess durch die Elektronik beschleunigt wird.
Dass die Elektronik im Augenblick zumindest Arbeitsplätze wegrationalisiert und dass es daher weniger Arbeit gibt.
die gleiche Anzahl von Leuten aufteilen müsste, wenn man nicht riskieren will, dass man dann eben einen Teil voll arbeiten lässt und einen Teil als Arbeitslose mitschleppt mit all den sozialen Folgen, die man hat.
Warum stellt man sich also so vehement gegen eine Arbeitszeitverkürzung in der Industrie?
Die Bundessektion Industrie wendet sich keineswegs grundsätzlich und apodiktisch gegen jede Arbeitszeitverkürzung.
Sie ist nur der Auffassung, dass diese Frage keine Frage der Ideologie, sondern ausschließlich eine der wirtschaftlichen Gegebenheiten sein soll.
Wir haben seinerzeit, als wir die 40-Stunden-Woche schrittweise eingeführt haben,
auch ausschließlich auf die wirtschaftlichen Gegebenheiten Rücksicht genommen und es ist uns damals gelungen unter Ausklammerung ideologischer Grundsätze diese Frage sachlich zu behandeln.
Das sollte meiner Ansicht nach auch in der jetzigen Phase sein.
Auf Ihre zweite Frage, dass durch die Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen neue Probleme entstehen, möchte ich Folgendes entgegnen.
Es hat die bisherige Erfahrung immer wieder gelehrt, dass neue Technologien, neue Verfahren eine Fülle von ungeahnten neuen technologischen Möglichkeiten eröffnet hat.
Das heißt also, wir wissen heute noch gar nicht, welche zusätzlichen Arbeitskräfte benötigt werden, um den Ansturm zu bewältigen, der von der technologischen Entwicklung auf uns zukommt.
Es steht aber doch nun einmal fest, dass auf der Welt im Augenblick eine extrem hohe Zahl für die Nachkriegszeit, eine extrem hohe Zahl an Arbeitslosen existiert und es ist einigermaßen sicher, dass diese vielen Arbeitslosen nicht allein auf eine schlechte Konjunktur zurückzuführen sind, sondern einfach auch darauf, dass eben in Wirklichkeit ein Teil der Leute keine Arbeit hat.
Das ist zwar richtig, nur kann man das auch nicht so generalisieren.
Das ist ja einer der Kernpunkte, die wir immer vertreten.
Man kann einfach nicht apodiktisch jetzt feststellen, dass die Arbeitszeit generell durch alle Branchen ohne Rücksicht auf die Einzelheiten durchgeführt werden muss.
Es ist nun ein Unterschied, um da ein krasses Beispiel heranzuziehen,
ob ich in einer industriellen Produktion oder etwa in der Administration oder in Dienstleistungsbereichen eine Arbeitszeitverkürzung herbeiführe.
Was ich damit sagen will ist, man kann nicht durch ein Gesetz gewissermaßen eine Zwangsbeglückung herbeiführen.
Durch ein Gesetz, das die individuellen Voraussetzungen in den einzelnen Branchen überhaupt nicht berücksichtigt.
Und ein zweites scheint mir auch wichtig.
dass sich ein Land wie Österreich mit den absolut höchsten Lohnnebenkosten, Sie werden bereits bei 90 Prozent erreichen, sich einen Alleingang nicht leisten kann, ist angesichts der gegenwärtigen Weltkonjunktur, glaube ich, auch einsichtig.
Ist der Schluss zulässig, dass Sie sich grundsätzlich vorstellen könnten, dass man in Einzelkollektivverträgen für einzelne Branchen eine Arbeitszeitverkürzung herbeiführen könnte?
Rein theoretisch, jetzt abgesehen von dem Argument, dass es Österreich allein nicht kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Sozialpartner einmal grundsätzlich über die weitere Vorgangsweise einigen.
Diese müsste darin bestehen, dass man unter Berücksichtigung der internationalen Entwicklung einmal eine Bestandsaufnahme vornimmt.
Dann daraus für die einzelnen Branchen die Konsequenzen sieht und sich dann eben bemüht, in bewährter Weise auf Sozialpartnerebene die schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit auf lange Sicht gesehen herbeizuführen.
Ich spiele jetzt den Advocatus Diaboli.
Nehmen wir an, es gelingt oder es ist im Interesse aller Beteiligten und man tut's, die Arbeitszeit sektorenweise zu überprüfen und die Möglichkeiten einer Reduzierung in irgendeiner Form ins Kalkül zu ziehen.
Entsteht dann aber nicht in Österreich die Situation, die wir bisher vermieden haben, nämlich die Situation der englischen Einzelgewerkschaften, wo einer den anderen in seinen Leistungen zu übertrumpfen versucht,
sodass dann eine Branche anfängt und alle anderen dann mit dem Druckmittel, der hat es geschafft, dasselbe versuchen.
Das glaube ich nicht.
Die bisherige Erfahrung hat gelehrt, dass auch die Gewerkschaften immer dann, wenn es darauf angekommen ist, durchaus für wirtschaftliche Argumente einsichtig gewesen sind.
Ich glaube auch nicht, dass hier ein unedler Wettstreit zwischen einzelnen Fachgewerkschaften Platz greift.
Wenn ich das Beispiel der Kollektivvertragsverhandlungen heranziehen darf, so ist ja auch hier immer das oberste Gebot die Autonomie der Verhandlungspartner, also sowohl auf Seiten der Fachverbände als auch auf Seiten der Fachgewerkschaften.
Sozialminister Dallinger hat anlässlich der Tagung der ILO in Genf, der International Labour Organization, also der Arbeitsorganisation, vorgeschlagen, eine internationale Arbeitsgruppe zu bilden, die sich mit der Herabsetzung der Arbeitszeit auf internationaler Ebene beschäftigen soll.
Glauben Sie, dass ein exportorientierter Staat wie Österreich den Anfang machen kann?
Das hält nicht nur die Bundessektion in den Strich für gänzlich undenkbar.
Nicht nur das Institut für Wirtschaftsforschung, sondern auch eine Reihe von namhaften Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Präsident Peña, Präsident Zettel, um nur einige zu nennen, die durchaus als objektive Zeigen herangezogen werden können.
Welchen Chancen geben Sie solchen Bemühungen aus Ihrer Sicht und Ihrer Kenntnis der internationalen Wirtschaft?
Wenn sie mit der gebotenen Sachlichkeit und ausschließlich mit der gebotenen Sachlichkeit geführt werden, gebe ich diesen Verhandlungen und Überlegungen durchaus reelle Chancen.
Herr Dr. Platzek, ich danke für das Gespräch.
In Barcelona beginnt morgens Sonntag die 12.
Fußball-Weltmeisterschaft.
Bis 11.
Juli werden 24 Mannschaften versuchen, die weltbeste Fußballmannschaft zu ermitteln.
Auch Österreichs Nationalmannschaft ist diesmal wieder dabei, zum zweiten Mal hintereinander, nach einer 20-jährigen Pause zwischen 1958 und 1978.
Österreichs Mannschaft kehrte vor vier Jahren mit einem siebten Platz von der Endrunde in Argentinien heim.
Morgen also der offizielle Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Spanien und Österreich mit dabei.
Robert Gehr hat informiert.
Ganz frisch kommen Sie heute direkt aus Wien.
350 Sachertorten werden in der nordspanischen Provinzhauptstadt Oviedo gelandet und später feierlich verteilt.
In der Stimme von Asturien, der großen Regionalzeitung, ist das Ereignis Schlagzeile.
Ausführlich wird über die Anwesenheit und die Aktivitäten der österreichischen Fußballmannschaft berichtet, die heute beim Verteilen der typischen Torte einen Höhepunkt hat.
Im Stadtpark von Oviedo wurde extra eine Blockhütte errichtet.
Casa de Austria, das österreichische Haus.
Neugierige kommen in Scharen.
Sie möchten etwas über das ferne Land erfahren, von dem in diesen Tagen so viel in der Presse geschrieben wird.
Und das sogar in deutscher Sprache jeweils eine ganze Seite.
Die heutigen Titel, Krankel und Schuhmacher, Sturmspitzen gegen Schiele.
Herr Schmidt, der Spielwart, sagt, Achilien, gemeint ist wohl Algerien, nur ein schwacher Gegner.
Zu lesen ist auch noch, dass Herr Schmidt das Spiel seiner trainierenden Jungens mit Interesse verfolgt und die Österreicher mit ihrer ausgezeichneten Beherrschung des Leders überzeugen.
Gezeigt werden Fotos auch von der Blockhütte der Casa de Austria.
Um 15 Uhr ist Einweihung in Anwesenheit der Mannschaft, des Botschafters Schallenberg, der Presse und regionaler Autoritäten.
Später gibt es noch ein leichtes Freundschaftsspiel und am Abend ein Empfang im Hotel der Österreicher.
Sie haben sich in dem kleinen Fischerdorf Kandaz einquartiert und fühlen sich dort wie zu Hause.
Das jedenfalls schreibt der Reporter der Stimme von Asturien.
In Deutsch ist da zu lesen, die Identifikation zwischen der österreichischen Mannschaft und Candaz ist viel mehr als nur Gastgebrigkeit.
Alle Blicke im Fischerdorf sind gerichtet auf die Österreicher.
Am Korpus Christi Feiertag spielte beispielsweise die Musikkapelle Pasador Blues für die Mannschaft.
Anschließend wurde sie mit einem Seefisch und Meerestier Mittagessen im Rathaus empfangen.
Ein Symbol der Freundschaft.
Von österreichischer Seite ist zu hören, wir sind über die Aufmerksamkeiten sehr beeindruckt.
Die Unterkunft im Hotel ist ausgezeichnet, ebenso der Empfang durch die Bevölkerung.
In allen Läden des kleinen Fischerdorfes hängen natürlich Plakate mit der Mannschaft, Fahnen und Wimpel.
Und im altmodischen Schreibwarenladen sind sogar deutsche Zeitungen zu kaufen.
Nicht von vorgestern, sondern von heute.
Währenddessen laufen in allen Austragungsorten der Fußball-Weltmeisterschaft die letzten Vorbereitungen.
Es gibt genug Probleme.
Massenweise werden Karten zurückgegeben.
Weniger Touristen als erwartet wollen kommen.
Die Veranstalter sind nervös.
Schon wird von nationaler Fuscherei gesprochen.
Doch die Fußballfans bleiben optimistisch.
Die sagen, es wird schon noch alles klappen.
Und jetzt ein Kulturbericht im Mittagsjournal.
Völlig überraschend erklärte gestern Abend Generalmusikdirektor Theodor Kuschelbauer, dass er seinen Vertrag als Orchester- und Opernchef in Linz mit 31.
August 1983 auslaufen lassen werde.
Kuschelbauer kam 1975 von Lyon, er war dort Opernchef, nach Linz, mit der kulturpolitischen Aufgabenstellung, aus dem Bruckner Orchester ein bekanntes Konzertorchester zu machen.
Nach sieben Jahren der Arbeit Guschlbauers kann man dem Bruckner Orchester bescheinigen, dass es zu den besten Orchestern Österreichs außerhalb Wiens zu zählen ist.
Theodor Guschlbauer gibt im folgenden Gespräch mit Christine Schöpf für die Nichtverlängerung seines Vertrages im Wesentlichen zwei Gründe an.
Ich habe hier in Linz seit sieben Jahren eine Position mit einer Doppelfunktion.
Chefdirigent des Bruckner-Orchesters und Opernchef am Landestheater Linz.
Das sind zwei Aufgabengebiete, die sich nur zum Teil ergänzen, die aber jedes für sich doch ein ganz bestimmtes Konzept hat.
Nun, wir haben das Bruckner-Orchester nicht nur aufgestockt, sondern darüber hinaus einfach
ein doch groß angelegtes Konzept für Konzerte, aber auch Rundfunk, Fernsehaufnahmen, Tourneen ausgearbeitet.
Und ich stelle jetzt fest, dass die Konsequenz daraus ist, dass wir dem Theaterbetrieb nicht in diesem Maß entsprechen können.
Das heißt, wir können dem Theater nicht
in jenem Maß zur Verfügung stehen, wie es das Theater benötigt und wie es der Intendant von uns erwartet.
Das heißt, ich muss künstlerisch im Orchester wieder zurückstecken, um sozusagen beide Gebiete objektiv unter denselben Hut zu bringen.
Ist die Doppelfunktion allein ausschlaggebend dafür, dass Sie diesen Vertrag nicht erneuern?
Also ist es nicht möglich aufgrund dieser Doppelfunktion fruchtbringend zu arbeiten?
Oder ist es die Doppelfunktion in Verbindung mit einer typisch österreichischen Bürokratie?
Das Orchester ist kein Rechtskörper, sondern allein das Land Oberösterreich ist der Rechtsträger des Orchesters und übrigens auch des Landestheaters.
Das heißt, die wesentlichsten Entscheidungen können nur über die Landesregierung oder über das Land selbst geführt werden und wir, ich meine damit meine Mitarbeiter in der Direktion des Orchesters und ich selbst, können allein diese wichtigen Entscheidungen nicht fällen.
Wir dürfen sie nicht fällen.
Das heißt, alles, was mit Schallplatten, Fernsehen, Selbsttourneen zusammenhängt, geht den unvermeidlichen Weg über ickzig Ecken.
Und bis man da etwas erreicht, da vergeht halt sehr viel Zeit.
Und manchmal ist es dann schon zu spät.
Da Ihr Name sehr eng mit dem des Bruckner-Orchesters und vor allem mit der Entwicklung des Bruckner-Orchesters in den letzten Jahren verbunden ist, wird Ihre Entscheidung doch schwerwiegende kulturpolitische Konsequenzen für das Land Oberösterreich haben.
Sind Sie sich dieser Konsequenzen bewusst?
Sicherlich habe ich meine ganze Begeisterung in dieses Orchester und natürlich auch als Opernchef in dieses Landestheater hinein
projiziert und ich werde es auch in dem nächsten Jahr in unverminderter Kraft weitertun.
Und das war einfach ein Aufgabengebiet und ist der Grund, warum ich eigentlich nach Linz gekommen bin, dass diese Doppelfunktion einfach Dinge erlaubt, die vorher nicht möglich waren.
Auf der anderen Seite sehe ich, dass eben die Entwicklung
irgendwo anstehen muss, eine Weiterentwicklung ist unter den derzeitigen Umständen, glaube ich, nicht möglich.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft, also ab 1983?
Ich habe mit der Wiener Staatsoper einen ziemlich ausgiebigen Gastvertrag schon im nächsten Jahr.
Den habe ich aber eigentlich schon seit einiger Zeit.
Ich werde ab September 83 die Generalmusikdirektorsfunktion in Strasburg übernehmen.
Es ist ein sehr großes symphonisches Orchester, das
sehr viel reist, viele Schallplatten macht, auch Oper spielt, aber nur Oper, muss weder Ballett noch Operette noch Schauspiel haben, wie das derzeit in Linz der Fall ist.
Also ich habe wesentlich mehr Spielraum, wesentlich mehr künstlerischen Freiraum in den Dispositionen.
Zum Abschluss des Mittagsjournals hören Sie jetzt noch Kurznachrichten.
Nahe Osten.
Augenzeugen in der libanesischen Hauptstadt berichten, dass israelische Kampfflugzeuge heute Ziele in den südlichen Außenbezirken Beiruts bombardiert haben.
Gefechte gab es im Gebiet der Ortschaft Kale südlich von Beirut und in den angrenzenden Bergen.
Israel hatte bereits gestern bei Bekanntgabe des Waffenstillstands mit Syrien erklärt, die Feuerpause gelte nicht für den Kampf gegen die Palästinenser.
PLO-Chef Arafat hat in einer Botschaft an UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar gegen die fortgesetzten israelischen Angriffe im Libanon protestiert.
Argentinien.
Papst Johannes Paul II.
beendet heute seinen zweitägigen Besuch und tritt den Rückflug nach Rom an.
Eine private Begegnung des Papstes mit dem Chef der argentinischen Militärrunde, General Galtieri, für die ursprünglich 45 Minuten vorgesehen waren, dauerte nach Angaben des katholischen Pressedienstes nur sieben Minuten.
Österreich.
Der frühere Verteidigungsminister Prader erklärte heute in der Serie im Journal zu Gast, er halte eine generelle Offenlegungspflicht für Spenden an Parteien für einen Angriff auf die persönliche Freiheit.
Es sei in Ordnung, wenn ein Geschäftsmann einer Partei eine Spende gebe, es sei aber Erpressung, wenn ein Geschäftsmann nur dann einen Auftrag bekomme, wenn er spendet.
Auf Fragen nach der Notwendigkeit des Bundesheeres sagte Prater, er sei ein glühender Anhänger der Friedensbewegung, aber mit Davonlaufen bewältige man die Friedensbemühungen nicht.
Der Verkehrsexperte Professor Knuflacher, Vorstand des Instituts für Verkehrsplanung, hat vorgeschlagen, in den Städten zentrale Autoabstellplätze für Bereiche mit einem Radius von etwa 300 Metern zu schaffen.
Dazwischen sollen nach seinen Vorstellungen Zonen liegen, die gänzlich frei von parkenden Autos sind.
Damit sollen laut Professor Knuflacher die Straßen von parkenden Autos befreit und die Lebensqualität der Anrainer stark verbessert werden.
USA.
Der farbige Amerikaner Larry Holmes hat in der vergangenen Nacht in Las Vegas seinen Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen verteidigt.
Sein weißer Herausforderer Gary Cooney gab in der 13.
Runde auf.
Das Wetter kurz, von Auflockerungen abgesehen meist stark bewölkt und strichweise Regen, Tageshöchstemperaturen 17 bis 24 Grad.
In wenigen Sekunden wird es 13 Uhr.
Eine Stunde Mittagsinformation ist beendet.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik und wünscht ein schönes Wochenende.