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KI-generiertes Transkript
Das war's.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsjournal des aktuellen Dienstes im Namen von Redaktion und Technik begrüßt Sie Reinhold Henke im Studio.
Das Programm bis 13 Uhr heute.
Wir untersuchen die Frage, ob die weltweite Energiekrise die Konjunkturentwicklung nachhaltig beeinflussen kann, beziehungsweise wie stark diese Einflüsse sind.
In Wien hat sich heute Vormittag die neu gewählte österreichische Hochschülerschaft konstituiert.
Gesundheitsministerin Leodolde hat am Vormittag eine Pressekonferenz im Regierungsgebäude abgehalten, in der sie ihre kommenden Vorhaben näher erläuterte.
Hauptaussage überhaupt, Österreich braucht rund 10.000 Ärzte mehr in den kommenden Jahren.
Und dann gibt es noch wie jeden Tag zum Mittag die inlandspressische Auszüge aus den Kommentaren heimischer Tageszeitungen.
Aus Land in Nicaragua spitzen sich die Ereignisse jetzt radikal zu.
Wir haben dazu direkt aus der Hauptstadt Managua einen Situationsbericht.
In Straßburg geht heute die Sitzung der Staats- und Regierungschefs der EG-Staaten zu Ende.
Thema Energieeinsparungen, Fazit, man ist sich nicht ganz einig.
In Bonn beraten CDU und CSU in der sogenannten Strategiekommission die strittige Frage der Kanzlerkandidatur für die kommenden Bundestagswahlen, nämlich die Kandidatur des gemeinsamen oder nicht gemeinsamen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU.
Und in Rom demonstrieren schließlich rund 2000 Metallarbeiter.
Die Kultur bringt heute einen Beitrag über das Festival vor der Wotruberkirche Aktuelle Kunst auf dem Georgenberg.
Soweit ein kurzer Überblick, wir beginnen aber jetzt gleich mit den Weltnachrichten.
Verantwortlicher Chef um dies ist heute Rainer Warnecke und Sprecher Wolfgang Kofeneder.
Europäische Gemeinschaften, Japan.
Die Staats- und Regierungschefs der neuen Gemeinschaft, die derzeit in Straßburg tagen, haben sich heute auf eine Höchstgrenze für Erdölimporte in die Staaten des gemeinsamen Marktes geeinigt.
So soll die Obergrenze der Erdöl-Einfuhren bis zum Jahre 1985 gestaffelt festgesetzt werden, auf der Basis der Importzahlen von 1978.
Eine nach Ländern getrennte Verteilung der Importe ist nicht geplant.
Die Teilnehmer am EG-Gipfel fassten außerdem einen Beschluss, die Kernenergieprogramme in den Staaten des gemeinsamen Marktes mit Macht voranzutreiben.
In einem von Japan ausgearbeiteten Programm für den kommende Woche beginnenden Weltwirtschaftsgipfel von Tokio wird die Festlegung von höchsten Mengen für Erdölimporte als schwierig und wenig wünschenswert bezeichnet.
In Tokio ist unterdessen die dritte Gipfelkonferenz der Gewerkschaften der westlichen Industrieländer zu Ende gegangen.
In einer Schlusserklärung wird auf die Notwendigkeit der Vollbeschäftigung, des Energiesparens und eines Dialoges zwischen Erdölverbrauchern und Erdölproduzierenden Ländern hingewiesen.
Frankreich.
Zum dritten Mal seit Beginn des Jahres sind heute in Frankreich die Benzin- und Ölpreise erhöht worden.
Ein Liter Normalbenzin kostet ab morgen umgerechnet 8 Schilling 66, ein Liter Superbenzin 9 Schilling 32.
Der Preis für Dieselöl beträgt umgerechnet 6 Schilling 4 Groschen je Liter.
USA.
Die Vereinigten Staaten planen die Aufstellung einer neu strukturierten Spezial-Eingreiftruppe für den möglichen Einsatz am Persischen Golf und in anderen Krisengebieten.
Diese Streitmacht soll bis zu 110.000 Mann umfassen.
Wie der scheidende Stabschef des Heeres, General Rogers, bekannt gab, wird das Korps aus verschiedenen Truppenteilen des Heeres gebildet und soll die militärische Grundlage für einen möglichen amerikanischen Gegenschlag außerhalb der NATO bilden.
Ziel ist es, dass die Truppe nötigenfalls für einen Zeitraum von zwei Monaten ohne zusätzliche Verstärkung und ohne Nachschub operieren kann.
Rogers, der den Posten des NATO-Befehlshabers in Europa übernimmt, sprach sich weiters für die Stationierung der Neutronenwaffe in Europa aus und begründete dies mit der Notwendigkeit einer schlagkräftigen Verteidigung im Fall eines sowjetischen Angriffs.
Die lateinamerikanischen Staaten haben auf die Forderung der USA nach Ablösung des Somoza-Regimes in Nicaragua mit Vorsicht reagiert.
Erste Stellungnahmen zu den Plänen, die der amerikanische Außenminister Vance den Teilnehmern an der Konferenz der Organisation Amerikanische Staaten in Washington unterbreitet hatte, reichten von gedämpfter Kritik bis zur vorsichtiger Zustimmung.
Vance hat vorgeschlagen, einen Waffenstillstand zu vereinbaren, ein Übergangskabinett der nationalen Versöhnung zu bilden und eine Friedenstruppe nach Nicaragua zu entsenden.
Nicaragua.
Nach Rundfunkmeldungen ist Präsident Somoza zum Rücktritt bereit, falls er von Seiten der Organisation amerikanischer Staaten dazu aufgefordert wird.
Er soll zugesagt haben, sein Amt zugunsten von Senatspräsident Renner zurückzulegen.
Die sandinistische Befahrungsfront hat sich allerdings gegen die Übernahme der Regierung durch andere Persönlichkeiten des derzeitigen Regimes gewandt.
Das Hotel Intercontinental in Managua ist von den Sandinisten zum Militärziel erklärt worden.
Die dort wohnenden Auslandskorrespondenten wurden aufgefordert, das Gebäude zu räumen.
In einem Kommuniqué wird betont, dass zum Teil im Besitz der Familie Somoza stehende Hotel diene als Unterschlupf für Angehörige des Regimes und befinde sich in der Regierungszone, dem Ziel der großen Endoffensive der Sandinisten.
USA.
Das Repräsentantenhaus hat gestern mit 224 gegen 202 Stimmen die Gesetzesvorlage über die Durchführungsbestimmungen zum Panama-Kanal-Vertrag verabschiedet.
Kritiker des Abkommens setzen sich allerdings mit ihrer Forderung durch, die USA sollten alle Zahlungen im Zusammenhang mit der Benützung des Kanals einstellen, falls Panama die Revolution in Nicaragua oder in einem anderen Land unterstützen sollte.
Von Jahre 2000 an wird Panama die vollen Souveränitätsrechte wahrnehmen.
Der Vertrag bestimmt, dass bis dahin eine amerikanisch-panamesische Delegation die Kanalzone verwaltet.
Israel Der deutsche Bundeskanzler Schmidt hat nach Angaben der Zeitung Jerusalem Post einen neuen Krieg im Nahen Osten als sehr wahrscheinlich bezeichnet.
In einem heute von der Zeitung veröffentlichten Interview warnt Schmidt davor, dass sich Israel durch seine Politik der jüdischen Besiedlung besetzter arabischer Gebiete in eine gefährliche Situation hinein manövriere und seine Freunde verliere.
Für die Siedlungspolitik von Ministerpräsident Begim habe er überhaupt kein Verständnis, betont Schmidt.
Seine Kritik an Israel verbindet der Bundeskanzler mit einem Angriff gegen die USA und erklärt, er bedauere die völlige Abhängigkeit Israels von den Vereinigten Staaten, denn seit der Zeit Johnsons sei in die USA unberechenbar.
Niederlande.
Unzureichende Sicherheitsvorkehrungen beim deutsch-britisch-niederländischen Uran-Anreicherungskonsortium haben offenbar Pakistan einen bedeutenden Schritt weiter auf den Weg zum möglichen Bau einer Atombombe gebracht.
Der niederländische Wirtschaftsminister van Aadene sagte vor dem Parlament, die Affäre sei im Licht jüngster Informationen wesentlich ernster als zunächst angenommen.
Möglicherweise ist eine geheim gehaltene technische Methode von einem bei dem Konsortium Beschäftigten mit Talurgen ausspioniert und nun in Pakistan angewendet worden.
Iran.
Die Regierung in Teheran plant, unwirtschaftlich arbeitende Industriebetriebe sowie solche Firmen zu übernehmen, die von ihren iranischen oder ausländischen Besitzern verlassen worden sind.
Der Minister für Planung und Haushaltsfragen, Moin Farh, sagte, die ehemaligen Besitzer würden entschädigt werden, wenn sie gerechtfertigte Ansprüche anmeldeten.
Das künftige Budget, das in der nächsten Woche vorgelegt werden soll, gab Moinfa an, werde mit umgerechnet etwa 32 Milliarden Dollar um 13 Milliarden Dollar niedriger sein als das letzte Budget unter dem Shah-Regime und mit einem Defizit von etwa 5 Milliarden Dollar schließen.
In diesem Zusammenhang kündigte der Minister eine sorgfältige Prüfung aller unter dem Shah-Regime begonnenen Großprojekte an.
Schließlich teilte der Minister mit, die Ölproduktion des Irans solle auf dem derzeitigen Stand von 3,9 Mio.
€ täglich belassen werden.
Künftig werde das iranische Öl jedoch zunehmend in der eigenen petrochemischen Industrie verarbeitet werden.
Österreich
Der Bundesrat ist heute zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengetreten.
Nach der Angelobung der neuen Mitglieder legt Vizekanzler Androsch in Vertretung des Bundeskanzlers die Regierungserklärung vor.
Erstmals wird sich daran im Bundesrat eine Debatte anschließen.
Bundesrepublik Deutschland.
Zu Beratungen über die umstrittene Frage eines gemeinsamen Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 1980 ist heute in Bonn die Strategiekommission vom CDU und CSU zusammengetreten.
Den beiden Delegationen gehören je neun Politiker an.
An der Spitze stehen die Parteivorsitzenden Kohl und Strauß.
Für die CSU bewirbt sich Strauß um die Kandidatur.
Die CDU hat den niedersächsischen Ministerpräsidenten Albrecht nominiert.
Möglicherweise wird das Thema einer bundesweiten Ausdehnung der CSU heute ebenfalls zur Sprache kommen.
Mexiko.
Der Südosten Mexikos ist heute früh von einem Erdbeben der starke 6,2 nach der Richterskala erschüttert worden.
Nach Angaben eines Sprechers des seismologischen Instituts der Universität von Berkeley im Bundesstaat Kalifornien lag das Epizentrum des Bebens zwischen den beiden mexikanischen Provinzen Oaxaca und Chiapas in der Nähe der Pazifikküste.
Ob das Erdbeben Schäden angerichtet hat, ist bisher nicht bekannt.
Italien.
In Rom ist das Kolosseum nach fast sechsjähriger Schließung wieder für Besucher geöffnet worden.
Das Bauwerk musste in den letzten Jahren saniert werden, weil es einsturzgefährdet war.
Aus Neapel wird der Abschluss der Bestandsaufnahme aller Fresken und Malereien der im Jahre 79 durch einen Ausbruch des Vesuvs zerstörten Stadt Pompeji gemeldet.
Insgesamt wurden 15.000 Bilder von Fresken und Mosaiken aufgenommen und geschichtlich und künstlerisch ausgewertet.
Ja, das waren die Meldungen heute.
Etwas außergewöhnlich, weil es gibt keine Wettermeldungen vom Nachrichtensprecher.
Dafür habe ich am Telefon jetzt den Herrn Dr. Ragete von der Hohen Warte.
Grüß Gott, Herr Dr. Ragete.
Grüß Gott.
Grund, dass wir Sie anrufen, diesmal außer türlich sozusagen ein bisschen Wochenendwetter schon, weil man ja jetzt in heute speziell angekündigt hat, dass am Wochenende endlich der Sommer wirklich beginnen wird.
Wie sieht es damit aus?
Kann man damit rechnen?
Ja, kann man sagen.
Er hat eigentlich im größten Teil Österreichs schon heute wieder begonnen.
Es ist überall recht schön, mit Ausnahme noch des Ostens.
Der liegt noch im Einflussbereich eines südosteuropäischen Tiefs, das sich aber auflöst.
Es ist nun so, dass eine Störung vom Westen kommend die Westalpen erreicht hat.
Es hat heute am Vormittag in Genf schon geregnet und in Deutschland hat es auch verbreitet Gewitter gegeben.
Diese Störung ist in erster Linie eine Gewitterstörung, ist aber nur eine vorübergehende Sache.
Sie wird auch nicht in ganz Österreich wirksam werden.
Wahrscheinlich heute in der kommenden Nacht und morgen wird sie noch in Teilen Österreichs sich bemerkbar machen.
Dann nimmt der Hochdruckeinfluss aber zu.
Die Strömung sollte dann auch auf südliche Richtungen drehen.
Damit kommt also auch wieder wärmere Luft zu uns.
Das wäre also in erster Linie dann für den Sonntag.
Da müsste also wieder sommerlich warmes
Wetter herrschen.
Die Temperaturen sollten dann auch wieder auf Werte bis 28 Grad ansteigen.
Kann man für die Urlauber hoffen, dass die kommenden Tage wirklich schönes Wetter bringen werden?
Naja, so ganz einwandfrei ist die Lage auch wieder nicht.
Es kommt nämlich dann doch wieder eine Störung, eine weitere vom Atlantik nach.
Das heißt, dieses sommerliche Zwischenspiel wird also vor dieser Störung eintreten.
Und diese könnte dann eventuell schon zu Wochenbeginn wieder in unser Wettergeschehen eingreifen.
Das heißt, es wäre so nur ein kurzes, sammerliches Zwischenspiel, also gerade das Wochenende nicht.
Und dann erst der Sonntag.
Es könnte Sonntagabend diese Störung dann schon im Westen sein.
Aber es ist durchaus denkbar, dass erst am Montag kommt.
Für den Osten Österreichs und den Süden Österreichs, glaube ich, wird das Wetter also durchwegs freundlich sein zum Wochenende.
Ja, und die Werte von 12 Uhr, wenn Sie uns die auch noch sagen.
Ja, gerne.
In Wien, Hohe Warte, war es um 12 Uhr stark bewölkt, bei 20 Grad und Nordwestwind mit 15 kmh.
In Eisenstadt auch stark bewölkt, bei 20 Grad, Nordwestwind mit 50 kmh.
In Linz war es schon heiter, auch bei 22 Grad, Westwind mit 10 kmh.
In Salzburg heiter, bei 23 Grad und Windstille.
In Innsbruck war es heiter mit 22°, Südostwind mit 3 kmh.
In Bregenz heiter bei 21°, Westwind mit 5 kmh.
In Graz wolkig bei 23°, Nordwind mit 15 kmh.
Und in Klagenfurt heiter bei 23° und Südostwind mit 5 kmh.
Ja, ausgezeichneter Dr. Ragete und danke vielmals.
Auf Wiederhören.
Bitte gerne.
Und wir, meine Damen und Herren, fangen unsere ausführliche Berichterstattung im Ausland an, und zwar in Nicaragua, im Bürgerkriegsunruheherd.
Die Meldungen sprechen immer wieder davon, dass die Sandinisten, die Guerilla-Bewegung im Vormarsch ist.
Die Hauptstadt Managua, aus dieser Hauptstadt gibt es so gut wie keine Meldungen, zumindest im Originalton, wie wir sagen, denn wir haben keine Verbindung mit Managua.
Wir haben uns am Vormittag vorgenommen natürlich Ihnen einen Bericht aus der Hauptstadt zu senden, vor allen Dingen deswegen, weil man ja sagt, dass Managua sozusagen kurz vor dem Sturm stehen könnte.
Aber das war an sich nicht möglich, weil die Telefonverbindungen dorthin überhaupt nicht funktionieren.
Sie haben ja schon in den Meldungen gehört, dass das Hotel Intercontinental, in dem sich die meisten Journalisten aufhalten, geräumt wurde, weil die Sandinisten gesagt haben, das sei das Ziel der großen Endoffensive der Sandinisten, weil dieses Hotel im Regierungsviertel liege.
Aber dennoch ist es uns geglückt, wir haben kurz vor der Sendung einen Bericht der BBC London, einen Situationsbericht direkt aus Managua erhalten.
Es sind immer noch die Waffen, die den Ton in Managua angeben und die Stimmen der Versöhnung übertönen.
Die Nationalgarde hat die Slumgebiete der Stadt unter schweren Beschuss genommen, doch die Sandinista-Guerillas halten sich dort immer noch, nach drei Tagen von Bomben und Artillerieangriffen.
Ich konnte fast vier Kilometer tief in ihr Gebiet eindringen, wobei ich wenigstens 100 Straßensperren passierte.
Sie waren bemannt von Sandinistas, deren Kampfmoral ausgezeichnet schien.
Die amerikanischen Vorschläge werden von keiner der beiden Seiten in dem Konflikt besonders günstig aufgenommen.
Präsident Somoza hat stets seinen Rücktritt abgelehnt und die Anführer der Sandinistas haben sich dagegen ausgesprochen, was sie als amerikanische Einmischung bezeichnen und lehnen auch einen Waffenstillstand oder eine interamerikanische Friedenstruppe ab.
Sie sind der Ansicht, dass sie trotz einiger Rückschläge doch zurzeit militärisch die Oberhand haben.
Ich sprach mit Universitätsprofessor Moises Sahn, einem der Mitglieder der von den Sandinistas eingesetzten provisorischen Regierung, und er behauptete, dass der Bürgerkrieg gut für seine Seite stehe.
Die Sandinistas, so sagte er, würden weiterkämpfen und würden so lange keine politische Lösung akzeptieren, als nicht das gesamte Somoza-Regime hinweggefegt worden sei.
Die Generale und andere Offiziere, die sich des Mordes und der Ausrautung schuldig gemacht hätten, würden dann vor Gericht gestellt werden und seiner Meinung nach sollten sie ebenso hingerichtet werden wie die Generale im Iran.
Die inzwischen eingeleitete militärische Untersuchung über die kaltblütige Ermordung des amerikanischen Fernsehreporters Bill Stewart begann mit einer Ankündigung, die von den hier versammelten Journalisten mit ungläubigem Staunen aufgenommen wurde.
Präsident Somoza hatte versprochen, die Schuldigen zu bestrafen, doch wurde der Untersuchungskommission nun mitgeteilt, dass der Soldat, der den tödlichen Schuss abgefeuert hatte, noch in derselben Nacht bei den Kampfhandlungen ums Leben gekommen sei.
Diese Erklärung war von einem Gefreiten abgegeben worden, der wahrscheinlich selbst die Einheit am Mordschauplatz befähigt hatte.
Aber seine Aussage scheint verdächtig und er konnte auch den Namen des Mörders nicht nennen.
Viele amerikanische Korrespondenten sind inzwischen aus Nicaragua evakuiert worden.
Ja, soweit der Korrespondentenbericht der BBC, den wir ja natürlich nicht über Telefonleitung bekommen haben, weil das war ja unmöglich.
Nach Rundfunkmeldungen ist der Präsident Somoza zum Rücktritt bereit, falls er von Seiten der Organisation amerikanischer Staaten, der OAS dazu, aufgefordert werden sollte.
Er hat auch zugesagt, sein Amt zugunsten von Senatspräsident Renner zurückzulegen.
Das wollen aber die Sandinisters nicht.
In der Nacht auf heute hat der amerikanische Außenminister Cyrus Vance vor dieser OAS, vor der Organisation amerikanischer Staaten, ebenfalls den Rücktritt Samosas gefordert und für sein Land eine Distanzierung von diesem Regime angedeutet.
Despite these efforts, the situation today is far graver than it was nine months ago.
It is first and foremost
Vance griff die Menschenrechtsverletzungen an, die dem amerikanischen Volk durch die Ermordung eines amerikanischen Journalisten durch die Nationalgarde vor Augen geführt worden seien.
Es sei an der Zeit, dass die amerikanischen Staaten die Wurzeln des Konfliktes anpackten.
Zum ersten Mal forderte er dann General Somoza zum Rücktritt auf.
Das eigentliche Problem, sagte er, sei der Vertrauensverlust zwischen Volk und Regierung.
Bemühungen um eine Lösung müssten das in Rechnung ziehen.
Eine politische Lösung müsse alle wichtigen Gruppen im Land mit einbeziehen.
Der Anfang müsse der Rücktritt der gegenwärtigen Regierung sein.
Eine Übergangsregierung der nationalen Versöhnung müsse an ihre Stelle treten, bestehend aus Personen, die das Vertrauen und die Unterstützung weiter Bevölkerungskreise genössen.
Eine solche Regierung, so fuhr Vance fort, wird einen Waffenstillstand erreichen und dann die Grundlage für ein freies und repräsentatives politisches System schaffen, eines, das das Vertrauen des Volkes hat.
Das Herz der Probleme in Nicaragua ist der Auseinandersetzung von Vertrauen zwischen Regierung und Bevölkerung.
Jede Versuchung, mit dieser Krise zu verhandeln, die den Auseinandersetzungen des politischen Prozesses ignoriert, wird fehlen.
Vance scheint damit ansauten zu wollen, dass seiner Meinung nach die Sandinistas in der Übergangsregierung vertreten sein müssten.
Des Weiteren sieht der amerikanische Plan die Einsetzung einer Friedenstruppe vor, außerdem einen Waffenstillstand, einen Waffenlieferungsstopp an beide Seiten und internationale Hilfsmaßnahmen.
Die Erklärung von Vance ist der Beginn einer amerikanischen Initiative, Somoza loszuwerden, das Land aber nicht an die Sandinistas abzugeben, denen die USA misstrauen.
Nicaraguas Außenminister sagte auf der Sitzung, Somoza sei zu einem Dialog und zur Versöhnung bereit.
Das war ein Bericht über die Äußerungen des amerikanischen Außenministers Cyrus Vance.
Es ist nun 12 Uhr und 20 Minuten in einer halben Minute.
Heute früh wurde eine neue Transaktion bekannt, die ein Schlaglicht auf die Zukunft der weltweiten Automobilindustrie wirft.
Nach bis jetzt noch nicht bestätigten Meldungen soll VW nämlich den amerikanischen Automobilproduzenten Chrysler aufkaufen.
VW müsste dafür umgerechnet rund 14 Milliarden Schilling ausgeben, was sich die Wolfsburger aber im Vergleich zu den nahezu 50 Milliarden Schilling in ihrer Kasse sicherlich ohne weiteres leisten könnten.
Aber auch andere Autofirmen setzen eigenartigerweise trotz Ölkrise, Benzinverteuerungen und drastischen Umweltschutzfragen auf einen weiteren Boom in ihrer Branche.
In jüngster Zeit haben sich mehrere Analysen dieser Frage angenommen.
So hat zum Beispiel die erste österreichische Sparkasse den internationalen Automobilmarkt untersucht.
Internationale Finanzzeitungen wie etwa die Financial Times oder Fortune sind den möglichen Problemen für die Automobilwirtschaft in der Zukunft nachgegangen.
Helmut Glezander fasst jetzt diese Einschätzungen und Analysen der Spezialisten für die Zukunft der Automobilindustrie zusammen.
Zwei Millionen Menschen arbeiten derzeit weltweit in der Autoindustrie.
Weitere drei Millionen sind in der Zulieferung beschäftigt.
Dazu kommen dann noch 25 Millionen, die als Tankwart, Autoverkäufer, Mechaniker oder Versicherungsagent vom Auto leben.
Diese Zahlen beziehen sich aber nur auf die rund 280 Millionen Personenautos.
Weiters rollen aber noch 60 Millionen Lieferautos, LKW oder Autobusse auf den Straßen der Erde.
Bis in die frühen 70er Jahre war die Automobilindustrie durch jährliche Zuwachsraten jenseits der 10%-Grenze verwöhnt.
Seither ist aber in Europa und Nordamerika im Wesentlichen nur mehr der Ersatzbedarf für die Autos auf den Schrottplätzen maßgebend.
Der Markt nimmt in diesen Ländern pro Jahr um rund 2% zu, zusammengesetzt aus Neuanschaffungen und Zweitautos.
Wachstumschancen für die Automobilindustrie bieten nur mehr die Entwicklungsländer und die Ostblockstaaten.
Hier wächst der Bestand jährlich um 10% wie in Afrika oder um bis zu 20% in Südamerika.
Immerhin fährt in Asien, Südamerika und Afrika bereits jedes siebente Auto der Welt.
Kurz noch zur Frage, wer nun eigentlich die im vergangenen Jahr rund 31 Millionen weltweit verkauften Autos erzeugt hat.
Mit 23% Marktanteil kommt nahezu jedes vierte Fahrzeug von General Motors.
An zweiter Stelle folgt mit 14% Ford, 7% kommen von der französischen Gruppe Peugeot, Citroen und Chrysler Europe, vierte ist VW mit knapp unter 7%.
Soweit zur Statistik.
Was aber soll mit diesem für die weltweite Konjunkturentwicklung wichtigsten Industriezweig geschehen, falls die düsteren Prognosen bezüglich der Ölverknappung und der Benzinpreiserhöhung zutreffen?
Kurz gesagt, die Autoindustrie ist optimistisch.
Die Autobauer forcieren mit gewaltigen Investitionsprogrammen die Umstellung auf neue Fahrzeuge, die sicherer, umweltfreundlicher und sparsamer sein werden.
Die amerikanische Automobilindustrie hat sich bis zur Mitte der 80er Jahre ein Investitionsprogramm von umgerechnet etwa 1000 Milliarden Schilling vorgenommen.
Zum Vergleich, das ist zweimal so viel, wie das NASA-Mond-Programm gekostet hat.
Ein Teil dieser unvorstellbaren Summe wird dabei in die Grundlagenforschung gesteckt, um die drastischen Verbrauchsbeschränkungen der Regierung Carter erreichen zu können.
So soll das neue amerikanische Auto bis 1985 nur mehr 8,5 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen.
Das wäre etwa die Hälfte des derzeitigen Konsums.
Der größere Teil des Geldes wandert aber nach Europa.
Und so stellte Mercedes-Benz-Chef Joachim Zahn erst kürzlich fest, dass die europäische Automobilindustrie weniger Angst vor einer Benzinknappheit als vor der amerikanischen Herausforderung haben müsse.
General Motors zum Beispiel baut zwei neue Werke in Spanien, in Aspern bei Wien das dazugehörige Motorenwerk.
Ab 1982 werden dann 12.000 neue Mitarbeiter in Europa zu den jetzigen 130.000 für General Motors Auto bauen.
Dazu kommt für die europäische Automobilindustrie noch die Bedrohung durch Japan.
Peugeot, Citroen, Fiat, VW, Renault, Ford, so die Rangfolge nach Stückzahlen sind im Vergleich zu der japanischen Produktion nur mehr knapp doppelt so groß wie die japanischen Automobilriesen Toyota, Nissan, Honda oder Mitsubishi.
Auch die europäischen Autofirmen wollen daher mit bis jetzt beispiellosen Größenordnungen ihre Fabriken modernisieren.
Umgerechnet 25 Milliarden Schilling will BMW und 80 Milliarden Schilling will Mercedes für die Zukunft des Automobils einsetzen.
Dabei soll es nicht um Kapazitätsausweitungen gehen, sondern um Fahrzeuge, die in zwei grundlegend verschiedenen Richtungen tendieren.
Einerseits ist hier die Strategie des Billigautos, also einfachere, kleinere, unkompliziertere und leichter zu reparierende Autos.
Nachteil dabei ist natürlich, dass an solchen Billigprodukten weniger verdient werden kann als an der zweiten Zielrichtung, nämlich dem Superauto der Zukunft.
Alles was gut und teuer ist, soll den Komfort durch Einsatz der Elektronik, Optimierung des Aufbaus und neue Wege bei der grundsätzlichen Konzeption der neuen Autogeneration gewährleisten.
So arbeiten in den Labors schon elektronisch gesteuerte Motoren, die jeweils den optimalen Zündzeitpunkt und das optimale Gewicht für jeden Fahrzustand ermöglichen.
Hand in Hand mit immer größeren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung geht daher auch die Konzentration auf dem Automobilsektor.
Waren es im Jahr 1950 noch mehr als 150 Automobilfabriken in aller Welt, so schrumpft ihre Zahl durch Aufkäufe und Fusionierungen zehn Jahre später auf 60.
Heute sind in der Welt nur mehr knapp über 40 Automobilfabriken tätig.
Denn nur solche Großfirmen können sich die Aufwendungen für jahrelanges Forschen zugunsten der Treibstoffeinsparung und Abgasverminderung leisten.
Nicht umsonst ist General Motors das größte Industrieunternehmen der Erde.
Zusammengefasst glauben also die Automobilfirmen in aller Welt, wie sich an den gigantischen Informationsvorhaben erkennen lässt, nicht an den Tod des Autos in der Benzinkrise.
Öl soll nach ihren Vorstellungen dort eingespart werden, wo das leichter möglich ist als beim Auto.
Ja, das war eine Analyse von Helmut Klezander.
Seit früher dieses Jahres machen die Wirtschaftsforscher ein Optimismus.
Sowohl in Deutschland wie auch in Österreich weisen ja alle Indikatoren auf einen beginnenden Konjunkturaufschwung hin.
Die Produktion steigt ebenso wie der Konsum und die Industrie investiert wieder mehr in neue Anlagen.
Als erstes haben daraufhin bekanntlicher die Ölstaaten mit Verknappung und Verteuerung reagiert und damit in Europa, Amerika und auch in Japan das seit 1973 immer wiederkehrende Gerangel um jede Tonne Erdöl wieder einmal ausgelöst.
Und jetzt warnen bereits wieder ernste Stimmen und erste Stimmen vor allen Dingen vor den Folgen dieses Gerangels und der steigenden Preise.
Muss man also fürchten, dass die Ölknappheit und die steigenden Energiepreise der Konjunktur, über die die Wirtschaftsforscher jetzt noch jubeln, wieder den Garaus machen?
Und wenn ja, wann wird das geschehen?
Hans Adler versucht nun anhand der bekannten Fakten diese Fragen in der folgenden Analyse zu beantworten.
Zwei Entwicklungen kennzeichnen das Wirtschaftsgeschehen.
Erstens die Tatsache, dass wir mühsam lernen müssen, mit dem knappen Gut Energie hauszuhalten und zu leben und zweitens der Wohlstand der Menschen in der westlichen Welt.
Er führt zu einem steigenden Anteil der langfristigen Konsumgüter am täglichen Verbrauch.
Der Mensch in der Industrienation kommt selten in die Lage, dass er einen Anzug unbedingt kaufen, einen neuen Kühlschrank augenblicklich anschaffen oder sein altes Auto um jeden Preis sofort auf den Markt werfen muss.
Das bedeutet, dass er auf wirtschaftliche Entwicklungen mit einer gewissen Reserve an Zeit und Geld reagieren kann.
Er verzichtet auf Einkäufe und reagiert damit auf Teuerung, auf Gerüchte oder auch auf echte Trends.
Die Wirtschaft nennt das Konjunkturempfindlichkeit des Konsums.
Sie ist der Hauptgrund für die plötzlichen Änderungen des privaten Konsums, denn diese Reaktionen setzen in Europa allein rund 500 Millionen Menschen, in Amerika 215 Millionen und in Japan 113 Millionen Einwohner.
Und aus diesem Konsumbereich kommt jetzt vor allem in Europa jener Anstoß für die Konjunktur, der die Wirtschaftsforscher trotz aller Schwierigkeiten mit dem Öl nach wie vor optimistisch stimmt.
Die Konjunktur-Lokomotive ist die Bundesrepublik Deutschland.
Dort nimmt zum ersten Mal seit Jahren, das haben Umfragen ergeben, auch die Angst vor Arbeitslosigkeit ab.
Man rechnet in Deutschland für heuer mit einer 7%igen Einkommenssteigerung für Unselbstständige und mit 16% Verdienststeigerung aus selbstständiger Arbeit.
Grundsätzlich aber ist in ganz Europa nicht mit einer nennenswerten Abnahme der Arbeitslosigkeit zu rechnen.
Was man seit dem Krieg unter Vollbeschäftigung verstanden hat, ist ja eigentlich nichts anderes als ein unüberwindliches Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.
Nur wenn die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen um so viel größer ist wie das Angebot, dass die Wirtschaft ständig wie ein überhitzter Kochtopf aus allen Löchern pfeift, dann bleibt jeder Betrieb und sei er noch so überaltet und längst nicht mehr lebensfähig bestehen und verdient Geld.
Diese Entwicklung hat es 30 Jahre lang gegeben, aber sie ist jetzt weitgehend zu Ende.
Das weitere Wirtschaftswachstum stößt an die Grenzen der Umweltbelastbarkeit und der Rohstoffbeschaffung.
Jetzt ist es das Erdöl als Energierohstoff, um den man streitet, aber schon morgen kann ein anderer Rohstoff knapp werden.
Und damit ist die Arbeitslosigkeit in Westeuropa und Amerika nach dem derzeitigen Stand des Wissens und der Dinge praktisch festgeschrieben und wird sich auch in einem Konjunkturaufschwung kaum ändern.
Darüber ist man sich in der IG ebenso klar wie in den USA, dem eigentlichen Sorgenkind der Weltwirtschaft.
Die Vereinigten Staaten sehen wirtschaftspolitisch genau jenen Problemen entgegen, welche die Europäer und die Japaner zum Teil hinter sich gebracht haben.
Inflation, Arbeitslosigkeit und einen Konjunkturabschwung.
Die Inflation liegt derzeit in den USA bei 12%, im Gegensatz zu 3,5% in Deutschland und zu 2,6% in Japan.
Schuld an dieser hohen Geldentwertungsrate ist aber nicht eine überhitzte Konjunktur, sondern die Abwertung des Dollars und die steigenden Ölimporte der USA, die durch den Wertverlust der Währung verteuert werden.
Faktoren also, die nach wie vor bestehen und sich kaum ändern werden.
Mit seinen halbherzigen Maßnahmen hat der amerikanische Präsident Carter bisher weder eine Einschränkung der teuren Ölimporte geschafft, noch ist es ihm gelungen, durch Konjunkturbremsen die Inflation wenigstens leicht zu dämpfen.
Die Nachfrage müsste schon deutlich nachlassen, damit in den USA die Preise weniger rasch steigen.
Dieses Nachlassen bedeutet Konjunkturabschwung.
Denn erwartet man in den USA schon seit Jahresbeginn, aber von selbst kommt er langsamer als man geglaubt hat und Präsident Carter wagt es offenbar nicht, kräftig nachzuhelfen.
Schließlich muss er sich nächstes Jahr einer Neuwahl stellen und die könnte böse für ihn ausgehen, wenn es als Folge seiner Maßnahmen gerade zu diesem Zeitpunkt zu einer echten Rezession käme.
Und um zu wissen, wovor sich Kata und mit ihm Europa, Japan und die übrige Welt fürchten, muss man wissen, wie schwer der wirtschaftliche Mammut-Tanker Amerika zu steuern ist.
Die Wirtschaft der USA schafft jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von 1.890 Milliarden Dollar.
Und schon die zweite Supermacht, die Sowjetunion, erarbeitet nicht einmal die Hälfte davon.
Von ihrem riesen Nationalprodukt verwenden die Amerikaner nur knapp 8% für den Außenhandel.
92% verbrauchen sie selbst.
Sie haben also alles im eigenen Land, Produktion und Absatz.
Und mit dem kleinen Rest, den sie für den internationalen Handel verwenden, sind sie immer noch mit Abstand der größte Handelspartner der Welt.
Nur von der amerikanischen Währung, vom Dollar, gibt es so viel, dass man damit alle Ölrechnungen der Welt bezahlen kann.
Daher wird, Weltwährungssystem hin, europäischer Währungsverbund her, immer der Dollar und sein Wert für die Weltwirtschaft entscheidend und das Verhalten der Amerikaner für den Ölmarkt ausschlaggebend sein.
Und dieses Verhalten orientiert sich beim Amerikaner nur am eigenen Land, weil ihm eben der Begriff Exportmarkt grundsätzlich fremd ist.
Darum subventionierte Kater lieber das Öl, um zu konkurrenzlosen Preisen einzukaufen, was andere schon bestellt haben, anstatt ernsthafte Maßnahmen in Amerika selbst zu setzen.
Und hier die Schlüsse aus alledem.
Wenn es Präsident Carter nicht gelingt, die Ölimporte der USA einzuschränken, dann wird der Ölvorrat der Verbraucherländer im Laufe dieses Sommers gefährlich schrumpfen.
Der kommende Winter kann dann, besonders wenn es wieder ein strenger Winter sein sollte, ernste Schwierigkeiten in der Ölversorgung bringen, die imstande sein könnten, der Konjunktur in Europa und Japan sehr rasch wieder ein Ende zu bereiten.
Der Kampf um jede Tonne Öl würde dann zu enormen Energiepreissteigerungen führen.
Und wenn man nun voraussetzt, dass schon im Sommer durch gesteigerte Nachfrage und wegen der jetzt schon steigenden Ölpreise die allgemeine Inflation anzieht, dann muss man im kommenden Winter mit relativ hohen Inflationsraten in der ganzen westlichen Welt rechnen.
Dieser Entwicklung hat der Westen nur die Tokio-Runde entgegenzusetzen.
Und Präsident Carter hat sicher nicht umsonst seine persönliche Teilnahme angekündigt.
Zweifellos ist er sich der heiklen allgemeinen Lage bewusst.
Und ebenso steht es außer Zweifel, dass auch in der großen Weltpolitik Symbole, Pomp und Goodwill-Akte eine größere Rolle spielen, als ihnen eigentlich bei Gesprächen, bei denen nur die Fakten zählen sollten, zukommt.
Entscheidend ist, ob es gelingt, den Amerikanern ihre Verantwortung bewusst zu machen.
Und die endgültige Frage ist dann, ob sich Amerika aus der Erkenntnis dieser Verantwortung zu einem Entschluss durchringt, den kein anderer Staat bisher fassen konnte, nämlich vom eigenen Lebensstandard etwas abzugeben, um die Wirtschaft der westlichen Welt vor ernsten Schwierigkeiten zu bewahren.
Das war eine Analyse von Hans Adler über die kommende Entwicklung der weltweiten Konjunktur durch die Politik der Energieversorgung insgesamt.
Bevor wir im Programm, meine Damen und Herren, weitergehen, es ist jetzt 12 Uhr und 33 Minuten.
Noch kurz das, was Sie bis 13 Uhr noch im Mittagsjournal hören werden.
Eine Pressekonferenz von Gesundheitsministerin Leodold.
Da steht auf dem Programm die konstituierende Sitzung der österreichischen Hochschülerschaft in Wien.
Und aus dem Ausland gibt es noch einen Bericht aus Straßburg über den letzten Tag der Sitzung der Staats- und Regierungschefs der europäischen Gemeinschaften.
Aus Bonn eine Sitzung der Strategiekommission von CDU und CSU zur Ermittlung eines möglicherweise gemeinsamen Kanzlerkandidaten aus Italien, genauer gesagt aus Rom, wo heute Vormittag rund 200.000 kommunistische Metallarbeiter demonstrierten.
Nun aber weiter im Inland.
Vor drei Tagen hat der Bundeskanzler Kreisky im Parlament mit der Regierungserklärung die grundsätzliche Politik seines Kabinetts für die nächsten vier Jahre abgesteckt.
In einigen Ressorts liegen dabei für die künftige Arbeit schon vorbereitete Konzepte vor.
Gesundheitsministerin Leodolda stellte heute als eine der ersten Minister ihr Programm in einer Pressekonferenz vor.
Kern der künftigen Arbeit des Gesundheitsministeriums werden dabei die Bemühungen zur Reduzierung der Spitalskosten sein.
Wir haben darüber ja bereits gestern aus Anlass einer Sitzung des Krankenanstaltfonds berichtet.
Was die Ministerin-Chefin sonst noch unter dem Titel ein aktiver Herbst für die Gesundheit plant, hören Sie nun direkt von Hans Langsteiner.
Die Verbesserung der ärztlichen Versorgung, ein Ausbau der Vorsorgemedizin und Maßnahmen zur Gesundheitserziehung sind die wichtigsten Punkte, die Primaria Ingrid Leodolter heute außer dem Problemkreis Spitalsfinanzierung als ihre nächsten Vorhaben genannt hat.
Die ärztliche Versorgung soll vor allem mithilfe des Ärztebedarfsplans verbessert werden, der nunmehr im Detail vorliegt und in den nächsten Tagen ausgeschickt werden soll.
Kern seiner Aussage, Österreich benötigt in den kommenden acht Jahren fast 10.000 zusätzliche Ärzte.
Von einer Medizinerschwemme könne also keine Rede sein.
Die Zahl 10.000, genau 9.305, setzt sich dabei zusammen aus 5.200 Ärzten, die an die Stelle pensionierter Mediziner nachrücken, 2.410 Ärzte für jetzt unterversorgte Gebiete und 1.895 Ärzte für neue Aufgabenbereiche.
Das Kostenargument will Leo Dolter dabei nicht gelten lassen.
Ich glaube also, dass eine bessere Versorgung mit Ärzten nicht unbedingt eine ökonomisch schwierigere Situation für die Krankenkassen zum Beispiel bringt, weil hier wahrscheinlich sehr viel erspart werden könnte.
Andererseits wird man sicher betrachten müssen, dass die
Leistungsfähigkeit dieses Arztes dann wesentlich größer ist, dass er auch mehr Freizeit hat, dass er mehr Freude für seine Tätigkeit hat und dass er auch bereit ist, Dinge auf sich zu nehmen,
die er heute aus Kapazitätsgründen gar nicht machen kann, sprich Vorsorgemedizin.
Apropos Vorsorgemedizin, diese Maßnahme will Leodolter in Zukunft auch auf Schüler ausdehnen.
Die Ressortchefin legte heute Zahlen vor, aus denen der alarmierend schlechte Gesundheitszustand der Schuljugend hervorgeht.
So sei bei 54 Prozent von insgesamt 190.000 erfassten Schülern Zahnkarries festgestellt worden.
43 Prozent hätten an Fußerkrankungen gelitten und immerhin
mehr als zwölf Prozent an Augenfehlern.
Um hier Abhilfe zu schaffen, plant Leodolter gemeinsam mit dem Unterrichtsministerium ein Gesetz, wonach wir mit dem Unterrichtsressort einen Schularzt für die Schüler zur Verfügung haben wollen, der nicht nur feststellt, ob jemand nach Haus geschickt werden soll, ob er am Unterricht teilnehmen kann,
ob er dem Fortgang der Klasse folgen kann, sondern der auch echt Vorsorgemedizin betreibt.
Einmal im Jahr wäre die ideale Zeit zu einer ärztlichen Untersuchung.
Es ist das früher geschehen in manchen Schulen.
Ich weiß schon, es ist nicht durchwegs geschehen, es geschieht wahrscheinlich heute auch noch in manchen Schulen, aber es ist eben sehr lückenhaft.
Lückenhaft ist derzeit die Versorgung mit Schulärzten sicher.
In ganz Österreich kommen auf 1.125.000 registrierte Schüler nur 300 hauptberufliche Schulärzte.
Allein in Wien hat jeder Schularzt immerhin 3.750 Bundesschüler zu betreuen.
Um noch jüngere Österreicher geht es bei einem weiteren Vorhaben der Gesundheitschefin.
Leodolda will heuer testweise zwei Jahrgänge von Kindern bzw.
ihre Eltern namentlich einladen, sich an den Kinderlähmungsimpfungen zu beteiligen.
Andere Reformpläne, die Einrichtung eines gesamtösterreichischen Pollenwarendienstes, die Errichtung einer Ernährungsberatungsstelle im Ministerium und die Herausgabe einer Fibel über Kurorte und Heilbäder in Österreich.
So ein Bericht von Hans Langsteiner über eine Pressekonferenz von Gesundheitsministerin Ingrid Leodolter.
Nicht nur im sogenannten Großen Parlament hat mit der Vorlage der Regierungserklärung die normale Tagesarbeit wieder begonnen, auch im Parlament der Hochschulen der österreichischen Hochschülerschaft zieht ab heute der politische Alltag wieder ein.
Die Hochschüler haben nur knapp nach den Nationalratswahlen die neue Zusammensetzung ihrer Vertretung bestimmt.
In einer konstituierenden Sitzung wird heute die Hochschülerschaft ihren neuen Vorsitzenden wählen.
Aus den ÖH-Wahlen ging die der ÖVP nahestehende ÖSU geschwächt, aber immer noch als stärkste Fraktion mit 31 Mandaten der zu vergebenden 75 Mandate hervor.
Gefolgt vom Verband Sozialistischer Studenten mit 15, der Gruppe Yes mit 11 und dem Ring Freiheitlicher Studenten mit 5 Mandaten.
Der Rest der Mandate entfiel der Splittergruppen.
Die heutige Zentralausschusssitzung der Hochschülerschaft wird aber nicht reibungslos über die Bühne gehen, so erwartet man das.
Sie ist nämlich gekennzeichnet von schweren Auseinandersetzungen um den neuen zu wählenden Vorsitzenden.
Wilfried Seifert berichtet.
Mit einer Sitzung des Nationalrates hat eine konstituierende Zusammenkunft des österreichischen Studentenparlaments nicht nur äußerlich recht wenig zu tun.
Jetzt in die richtige politische Relation gebracht, ist das Amt des Zentralausschussvorsitzenden durchaus nicht mit einem Nationalratspräsidenten zu vergleichen,
Der Zentralausschussvorsitzende ist relativ sehr viel mächtiger.
Er ist nämlich auch sozusagen Regierungschef und wie die Praxis zeigt, im Allgemeinen der einzige bekannte Vertreter der Studenten, der einzige Gesprächsberater mit Regierung, Verbänden und Institutionen.
Im Vergleich zu dieser sicher sehr relativen Machtfülle hängt die Wahl des Zentralausschussvorsitzenden von sehr vielen Zufällen ab.
Von dem Zufall zum Beispiel, wie viele der gewählten Studentenvertreter es ermöglichen können oder für die Mühe werthalten, an der heutigen Sitzung teilzunehmen.
Bei der letzten Sitzung des alten Zentralausschusses heute Vormittag etwa war knapp die Hälfte der Mandatare anwesend.
Spitzenkandidat der stärksten Fraktion der ÖSU ist der Oberösterreicher Fritz Lenk, ein auch in der eigenen Partei erst nach langen Kompromissgesprächen ermittelter Kandidat.
Seine Wahl im ersten Wahlgang ist durchaus nicht sicher, weil die ÖSU bei den Wahlen mittlerweile die absolute Mehrheit eingebüßt hat.
Er braucht also Unterstützung anderer Fraktionen.
Lenk selbst hat sich gleich nach der Wahl
er für eine Zusammenarbeit mit dem VSSTÖ, dem Verband Sozialistischer Studenten, ausgesprochen.
VSSTÖ Spitzenkandidat Schwarzenbrunner.
Es ist dem VSSTÖ von seinen politischen Grundsätzen her unmöglich, einem Kandidaten der ÖSU für den Vorsitz im Zentralausschuss zuzustimmen.
Wir werden unseren eigenen Kandidaten nominieren, der werde ich sein.
Und die Begründung dieses Verhaltens liegt darin, dass die Wahl eines Vorsitzenden des Zentralausschusses grundsätzlich determiniert die Ausrichtung der Politik des Zentralausschusses für die nächsten zwei Jahre.
Und da sind eben die Differenzen zwischen uns und der ÖSU in einem Maße gegeben, dass eine Zustimmung nicht möglich ist.
Drittgrößte Gruppe im Zentralausschuss ist die YES, die Junge Europäische Studenteninitiative, eine Gruppe mit sicher sehr ähnlichem Wählerpotenzial wie die ÖSU und vielleicht gerade deswegen in schon traditioneller Feindschaft.
Spitzenkandidat Stepan.
Das wird sicher nicht nur von uns abhängen, sondern auch von dem Kandidaten der ÖSU.
Und der erste Wahlgang wird er zeigen, ob Fritz Lenk als Kandidat überhaupt für den zweiten Wahlgang kandidieren kann.
Und die ÖSU, glaube ich, ist auch diesbezüglich offen.
Kann man da vielleicht daraus schließen, Zustimmung zu einem ÖSU-Kandidaten möglich, nicht aber zu Fritz Lenk?
Ich würde mir da alle Möglichkeiten offen lassen.
Ungebrochenen Optimismus strahlt hingegen der Präsident der ÖSU, also der Parteivorsitzende, wenn man will, Karl Schäbester aus.
Es ist so, dass die österreichische Studentenunion in der letzten Zeit immer eine Politik betrieben hat, die sehr stark auf Zusammenarbeit mit allen Fraktionen
ausgerichtet war und diese Politik werden wir weiter fortsetzen und durch diese Politik glauben wir, dass wir die Mehrheit für Fritz Lenk erhalten werden.
Es wird dezidiert gesagt, keine Koalition mit VSSD und JES geben.
Das erste Liebesverben vonseiten der ÖSU, da von jedem Spitzenkandidaten, Fritz Lenk, hat es für den VSSDÖ gegeben, unmittelbar nach der Wahl der VSSDÖ, hat sich diesem Liebesverben aber mehr oder minder deutlich oder schroff entzogen.
Es wird keine Koalition geben, sagten sie eben mit VSSDÖ, keine mit der IS.
Forum Graz hat bereits angekündigt, dass sie Fritz Lenk nicht zustimmen werden.
Welche Fraktionen bleiben dann noch über, um Fritz Lenk zu unterstützen und die notwendigen Stimmen zu geben?
Es bleiben
Stimmen über von kleineren Fraktionen, es bleiben aber sicherlich auch Stimmen über von nicht sehr stark geeinten größeren Fraktionen.
Diese Hoffnung auf Zersplitterung anderer Fraktionen setzt allerdings auch voraus, dass die ÖSU-Fraktion selbst geschlossen abstimmt, was nicht sehr wahrscheinlich sein dürfte.
Die von Schebesta angesprochenen kleineren Gruppen
stehen zum Großteil weit links vom Verband Sozialistische Studenten und kommen als zustimmende Fraktionen nicht in Frage.
Bleiben der RFS der Ring freiheitlicher Studenten, das Studentenforum Graz, von dem schon eine dezidierte Absage an Fritz Lenk vorliegt und die Fraktion Theologie.
Die Einigung wird also schwierig werden.
Es ist nicht auszuschließen, dass eine etwas seltsame Bestimmung wirksam wird, die vorsieht, dass der älteste Student Vorsitzender wird, wenn kein Kandidat die absolute Mehrheit erhält.
Wahrscheinliche Lösung ist aber,
dass die heutige Zentralausschusssitzung nach dem ersten Wahldurchgang, der nach 13 Uhr stattfindet, vertragt wird.
Das war das Wichtigste von den bisherigen Eindrücken für die Wahl zum Zentralausschussvorsitzenden und damit zurück an das Studio im Funkhaus.
Ja, es ist nun eine Minute vor drei Viertel eins und wir kommen zu den Auszügen aus den heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Inlandspresseschau hat Johannes Fischer zusammengestellt.
Die Reformdebatte innerhalb der österreichischen Volkspartei beherrscht noch immer die innenpolitische Szenerie.
Viele Tageszeitungen analysieren dabei die Situation der ÖVP kurz vor dem endgültigen formalen Obmannwechsel am 7.
Juli.
Paul Fritz ergreift dabei im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt eine Äußerung von Generalsekretär Sixtus Lanner heraus, der gemeint hatte, die ÖVP werde jetzt über einen längeren Zeitraum hin diskutieren, um dann erst wieder auf der politischen Ebene zu agieren.
Der Autor meint,
Zum vierten Mal begibt sich die ÖVP ins Trockendock oder wie immer man diese Servicestation nennen mag.
Zum vierten Mal hoffen Mitglieder und Funktionäre, es möge doch diesmal das letzte Mal sein.
Die Chancen der ÖVP beurteilt Paul Fritz dabei als nicht besonders gut.
Er nimmt dafür drei Gründe.
Erstens, eine Organisationsreform, die sich die Bünde und die Länder seiner Ansicht nach nicht gefallen lassen werden.
Zweitens, eine Zentralisierung, die dem ÖVP-Konzept des Interessenausgleichs entgegensteht und Grund drei,
Es dürfte ihr kaum gelingen, so wie es ihre Parteileitung verlangt, ihre Wertvorstellungen, ihre christlich-demokratische, liberale und soziale Tradition für den einzelnen Bürger, für jeden Wähler und für jedes Mitglied verständlich darzustellen.
Das ist nämlich geistiger, gemischt Warenhandel, aber keine Linie.
Sollte es bei diesen Zielvorstellungen für die Reform bleiben, dann sollte die ÖVP das Trockendock gleich kaufen.
empfiehlt Paul Fritz im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt.
Josef Laschober meint zum selben Thema in den Oberösterreichischen Nachrichten.
Einige kosmetische Operationen im Gesicht der Organisation, so notwendig sie auch sein mögen, genügen sicherlich bei weitem nicht.
Um Chancen zu erhalten, aus dem Tief der 77 Mandate wieder aufzusteigen, braucht die ÖVP schon eine radikale Heilkur.
In einer hochgejubelten Diskussion lauern tückische Gefahren.
Da kann so vieles geredet und zerredet werden, dass am Ende alle verwirrt dastehen und verborgene Kristalle von taubem Gestein überdeckt bleiben.
Auf die praktische Politik wird es vor allem ankommen und darauf, ob es der ÖVP gelingt, neben christlichen Grundsätzen auch sozial-liberale Elemente glaubhaft und volksnah anzubieten, meinen die oberösterreichischen Nachrichten.
Einen Einzelaspekt aus der gegenwärtigen Diskussion in Verbindung mit der kürzlich abgegebenen Regierungserklärung greift Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksblatt heraus.
Der Landwirtschaft, so argumentiert der Autor, werde nun nach dem Wahlsieg der SPÖ die Rechnung präsentiert.
Klar nennt dabei den Abbau der Agrarsubventionen und eine möglicherweise geplante Anhebung des Einheitswertes landwirtschaftlicher Betriebe.
Der Autor schreibt,
Die landwirtschaftliche Bevölkerung ist nach den letzten Statistiken schon unter 10 Prozent abgesunken.
Hier also hackt die sozialistische Regierung ein.
Die Bauern sollen zahlen, die Bauern sollen ruhig noch mehr rackern, noch mehr in die Knie gehen.
Es ist ja geradezu ein Hohn.
Ein Sozialbericht über die Ungleichheit in Österreich bestätigt zwar, dass neben den arbeitenden Frauen die Bauern zu den Unterprivilegierten in unserem Land gehören.
Man jammert darüber, dass zu wenig Bauernkinder eine Mittelschule oder Universität besuchen können, spielt aber gleichzeitig mit dem Gedanken, sie noch stärker als bisher finanziell auszupressen.
Und Gott sei's geklagt, viele dieser Bauern wählen dann eine solche Partei, weil sie, wegen ihrer bildungsmäßigen Unterprivilegierung, gar nicht durchschauen, welch übles Spiel mit ihnen getrieben wird.
Soweit Peter Klar.
In der kommunistischen Volksstimme geht ein Kurzkommentar auf die gestrige Äußerung von ÖGB-Präsident Anton Peña ein, der gemeint hatte, das Pickerl, also der autofreie Tag, sollte wieder eingeführt werden.
Man liest, hier soll wirklich nicht dem Auto als heilige Kuh, als Prestige-Vehikel das Wort geredet werden, aber angeblich soll es gar nicht so wenige ÖGB-Mitglieder geben, die täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren.
Nicht aus Prozerei, sondern weil es erheblich schneller geht als mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Benni hat völlig recht, wenn er meint, dass das Energiesparen nicht über den Preis gehen darf, weil das die sozial Schwächsten trifft.
Aber das Pickel trifft auch nicht gerade die sozial Stärksten.
Die können es sich schon richten, mit dem Zweitwagen oder notfalls mit dem Firmen- oder Dienstwagen.
Das war die heutige Inlandspresse-Schau.
Seit der Ankündigung der deutschen CSU ihren Parteivorsitzenden Franz Josef Strauß zum Kanzlerkandidaten der Unionsparteien CDU und CSU für die kommenden Bundestagswahlen machen zu wollen, hängt über der Gemeinschaft der beiden Oppositionsparteien in Bonn die große Gewitterwolke.
Schon vor dieser CSU-Ankündigung haben ja die Diskussionen um die Person des CDU-Parteiführers Helmut Kohl ergeben, dass Kohl nicht mehr der Kanzlerkandidat sein wird.
Aus der CDU war aber immer zu hören, dass man mit einem Kanzlerkandidaten Strauß nicht einverstanden sei und man hat den niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht favorisiert.
Und darüber geht jetzt der Streit zwischen CDU und CSU.
In einer Sitzung der sogenannten Strategiekommission von CDU und CSU will man heute wieder einmal versuchen, den Bruch zu kippen oder zumindest eine eindeutige Linie in der Kanzlerfrage zu finden.
Die CSU hatte ja gestern erst wieder einen Bruch mit der CDU angedeutet, falls es ihr nicht gelingen sollte, Strauß als Kanzlerkandidaten durchzubringen.
Aus Bonn berichtet nun Heinz Beuerlein.
Der große Moment ist endlich gekommen.
In der sogenannten Strategiekommission der christlichen Demokraten sitzen sich heute in Bonn die beiden Anwärter auf die Kanzlerkandidatur direkt gegenüber, um die Bedingungen ihrer Bewerbung zu diskutieren.
Damit hat eine Gesprächsrunde begonnen, von der man noch nicht weiß, wie viele Sitzungen erforderlich sein werden.
Fest steht jedoch, dass noch vor dem Beginn der politischen Sommerpause ein Ergebnis erzielt werden soll.
Drei Möglichkeiten zeichnen sich dafür ab.
Erstens, Ernst Albrecht aus Hannover wird gemeinsamer Kanzlerkandidat der CDU-CSU.
Zweitens, der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß wird gemeinsamer Kandidat.
Oder drittens, keiner von beiden erhält den Zuschlag.
Das heißt, es gibt keinen gemeinsamen Spitzenbewerber.
Beide Unionsparteien gehen getrennt in den Wahlkampf.
Möglicherweise würde in diesem letzten Fall dann die bayerische CSU ihre Parteibasis auf das gesamte Bundesgebiet ausdehnen, als sogenannte vierte Partei.
Eine weitere Lösungsmöglichkeit, die bisher noch für denkbar gehalten wurde, scheint nicht mehr zu bestehen.
Nämlich das Resultat, dass keiner der beiden Anwärter das Rennen macht, sondern ein dritter als gemeinsamer Kompromisskandidat aufgestellt wird.
Dieser mögliche Dritte ist nicht in Sicht.
Es bleibt also bei der Auseinandersetzung zwischen Albrecht und Strauß.
Das Für und Wider der beiden Kandidaturen stellt sich etwa so dar.
Die Freunde von Strauß glauben, dass im kommenden Jahr bei der Bundestagswahl die Unionsparteien nur dann gewinnen können, wenn erstens ein profilierter und zukräftiger Politiker an der Spitze steht, der zweitens einen entschiedenen, schlagkräftigen Wahlkampf führt, ein Mann, der das gesamte Wählerpotenzial der Unionsparteien zu mobilisieren versteht.
Diese Beschreibung passt auf Strauß und nicht auf Albrecht.
Dieser nämlich, Albrecht, ist lange nicht so bekannt und damit auch nicht so zukräftig wie Strauß.
Sein Stil und damit sein Auftreten im Wahlkampf ist zurückhaltend und trotz aller Liebenswürdigkeit steif.
Allein schon wegen seiner norddeutschen Herkunft hat Albrecht eine gewisse oberflächliche Ähnlichkeit mit Helmut Schmidt.
Jedenfalls bietet er keinen scharfen Kontrast zum Bundeskanzler.
Die Anhänger von Strauß operieren mit einem Vergleich aus Österreich.
Einer der engsten Berater von Strauß, der Würzburger Professor Bossle, vertrat die Ansicht, dass Albrecht sich so wenig gegen Schmidt durchsetzen werde, wie Josef Taus nicht Bruno Kreisky habe besiegen können.
In einer solchen Oppositionslage, so schrieb Bossle, müsse ein Kandidat benannt werden, der wirklich eine Herausforderung darstellt, so wie Margaret Thatcher in Großbritannien gewirkt habe, würde Franz Josef Strauß in der Bundesrepublik Deutschland ankommen.
Anders argumentieren die Freunde von Albrecht.
Sie meinen, dass Strauß nur auf der einen Seite Wähler anziehen würde, auf der anderen Seite jedoch heftige Abneigung auslösen könnte.
Nach ihrer Ansicht müssen die der CDU-CSU fehlenden Stimmen in der Mitte des politischen Spektrums und links von der Mitte geholt werden, also von bisherigen Wählern der Sozialdemokraten oder der Liberalen, die den Auftrag der sozialliberalen Koalition als erfüllt betrachten und nun einen Regierungswechsel begrüßen würden.
Diese Wähler wollen sicherlich nicht von Schmidt ausgerechnet zu Strauß überlaufen, so vermuten die Freunde Albrechts und deshalb müsse man ihnen auf Seiten der CDU-CSU einen liberaleren Typ anbieten.
Das ist die Ausgangsposition, die im Moment in der Bonner Strategiekommission debattiert wird.
Es ist nun sieben Minuten vor 13 Uhr und noch kurz ein Kulturbericht.
Aktuelle Kunst auf dem Georgenberg nennt sich eine Veranstaltung in der und um die Wottruberkirche in Wien.
Von heute bis 24.
Juni findet dort ein umfangreiches kulturelles Programm statt.
Dazu einige Schwerpunkte, zum Beispiel die Aufführung der Oper Zaubertrank von Frank Martin, die österreichische Erstaufführung des Theaterstückes Jan der Verrückte.
Performanceart, Kindertheater und Lesungen mit Burgschauspielern.
Über diese Veranstaltung berichtet nun Koschka Hetzer.
Das Programm der Künstlerischen Arbeitsgemeinschaft Mauer, das sind Architekten, Musiker und überhaupt Personen, die im weitesten Sinne etwas mit Kunst zu tun haben, ist eine Verbindung von traditionellem und echtem Experiment im Rahmen der zeitgenössischen Kunst.
So gibt es zum Beispiel Free Jazz neben einer Oper von Frank Martin, das Schauspiel Jan der Verrückte der Schweizer Nonne Silja Walter, eine Veranstaltung des ersten Wiener Moritatenclubs neben der Kindertheatergruppe Moki,
eine Lesung mit Burgschauspielern im Rahmen von Amnesty International und eine Mixed-Media-Show der Gruppe Wemco.
Sie beschäftigt sich seit zehn Jahren mit Experimentalmusik, Performance, Aktionismus und ähnlichen Phänomenen.
Dazu Jeff Bernard, Mitglied der Gruppe WEMCO.
Die Gruppe WEMCO beschäftigt sich seit einiger Zeit mit interdisziplinären Kunstformen.
Das ist eine Verquickung oder Überlagerung von musikalischen Elementen, bildenderischen Elementen, Elementen der Videokunst, der konkreten Kunst, schlechthin wie es manche Theoretiker zu nennen belieben.
Und wir werden also dementsprechend ein weitgefächertes Programm bieten.
Wir werden am
Eröffnungstag ein Konzert spielen, in dem sogenannte Kollektivkompositionen zu hören sein werden, die sich als Weiterentwicklung des Freejazz, zum Beispiel der 60er Jahre der Weltmusikbewegung, etwa um Friedrich Gulder zu zitieren, bezeichnet werden könnten.
An den beiden folgenden Tagen bringen wir Performances.
Performance ist insoweit schon ein bekannter Begriff, als auch dem weiteren Publikum in Wien seit dem Performance-Festival in der Modern Art Galerie diese Sparte bereits hinlänglich bekannt ist.
Jan der Verrückte von Silja Walter wird am 22. und 23.
Juni in der Wottruberkirche gespielt.
Der Inhalt, eine Gruppe von Schauspielern, spielt eine dramatisierte Form von Dostojewskis Der Idiot.
Das Rollenspiel wird zu einem persönlichen Konflikt der beteiligten Schauspieler.
Hören Sie eine Szene mit Klaus Rott und Sylvia Eisenberger.
Ich bleibe nicht beim Theater, Lorna.
Bist du fort?
Du spielst Mischkin wie keiner.
Es ist aus mit dem Spielen.
Schluss.
Fürst Mischkin lässt sich überhaupt nicht spielen.
Wieso nicht?
Wer Mischkind spielt, der bricht durch die Rolle ein wie durch Eis.
Dann ist das aus mit dem Theater.
Dann wird es ernst.
Vielleicht wird es erst dann richtig mit dem Theater jahren.
Zur Wahl dieses Stückes sagt Regisseur Frank Michael Weber Es sind zwei Gründe, die dorthin führen.
A, dass mich Kirchentheater interessiert und mit diesem Stück und mit dem Thema und der Autorin.
glaube, ich eine adäquate Möglichkeit habe, dieses Stück dort aufzuführen, vom Thema her und von der Autorin, die, wie gesagt, eine Schweizer Nonne ist, Silja Walter, und in einem Kloster in Zürich lebt.
Und der zweite Aspekt wäre derjenige, dass die verdichtete Sprache und die fast Blockhaftigkeit der Sprache wirklich sehr gut
in diesen Kirchenraum sowohl äußerlich wie innerlich hineinpasst.
Über das Ziel der Veranstaltungsreihe Kunst auf dem Jörgenberg sagt Architekt Eduard Litzka.
Unser Ziel im Rahmen dieser Veranstaltung könnte ich also durchaus mit einem leichten Überbegriff titulieren.
Avantgarde-Kunst.
Nach langen Überlegungen wurde festgestellt, dass Avantgarde-Kunst einen etwas unangenehmen Beigeschmack im breiten Publikum bringt.
Daher der Ausdruck aktuelle Kunst.
Die Finanzierung des Projektes Kunst auf dem Georgenberg haben die Mitglieder der Veranstaltungsgruppe selbst übernommen.
Zuschüsse kommen vor allem von der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Unterricht und Kunst.
Das war ein Beitrag über die Veranstaltung Aktuelle Kunst auf dem Jörgenberg, die heute beginnt.
Meine Damen und Herren, zwei Beiträge sind unterm Tisch gefallen, und zwar der Bericht über die EG-Tagung in Straßburg.
Da kam die Verbindung nach Straßburg nicht rechtzeitig zustande.
Und das Italien, der Bericht über die Metallarbeiterdemonstration.
Dafür bleibt leider keine Zeit mehr, aber ich darf Sie dafür zum Abendjournal um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 einladen.
Da werden Sie diese beiden Berichte hören.
Wir schließen jetzt das Mittagsschnall noch mit Kurzmeldungen.
Ich gebe zurück hin zum Nachrichtenstudio Österreich.
In den kommenden acht Jahren werden zusätzlich etwa 10.000 Ärzte benötigt werden, um Versorgungslücken in der medizinischen Betreuung der Bevölkerung zu schließen.
Dies geht aus einem Ärztebedarfsplan hervor, den Gesundheitsminister Frau Leo Dolder heute vorgelegt hat.
Europäische Gemeinschaften.
Die Konferenz des Europäischen Rates der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Neuner-Gemeinschaft ist vor etwas mehr als einer Stunde in Straßburg beendet worden.
In ihrer letzten Sitzung beschlossen die Politiker, die Erdöl-Einfuhren der europäischen Gemeinschaften auf ein jährliches Volumen von höchstens 470 Millionen Tonnen, dies entspricht den Einfuhren des Jahres 1978, zu begrenzen.
Diese Obergrenze soll für den Zeitraum von 1980 bis 1985 gelten.
Frankreich.
Zum dritten Mal seit Jahresbeginn sind heute in Frankreich die Benzin- und Ölpreise erhöht worden.
Ein Liter Normalbenzin kostet ab morgen umgerechnet 8 Schilling 65, ein Liter Superbenzin 9 Schilling 30.
Der Preis für Dieselöl beträgt umgerechnet 6 Schilling je Liter.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Strategiekommission von CDU und CSU ist in Bonn zu Beratungen über die Frage eines gemeinsamen Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 1980 zusammengetreten.
Für die CSU bewirbt sich der bayerische Ministerpräsident Strauß.
Die CDU hat den niedersächsischen Ministerpräsidenten Albrecht nominiert.
Großbritannien.
Ein in der vergangenen Nacht begonnener auf 24 Stunden am Beramte Streik der britischen Fluglotsen hat zu erheblichen Beeinträchtigungen im Flugverkehr geführt.
Auf dem Londoner Flughafen Heathrow mussten drei Viertel der angesetzten Flüge innerhalb Europas gestrichen werden.
Die Gewerkschaft des Grafischen Gewerbes hat beschlossen für ihre 600 beim Londoner Times Verlag beschäftigten Mitglieder neue Arbeitsplätze zu suchen.
Das waren noch die Kurzmeldungen im Mittagschanal.
Noch kurz ein Programmhinweis auf die Sendung Tabuabtreibung heute um 20 Uhr im Programm Österreich 1.
Wer hilft den Frauen wirklich?
Der Titel der Sendung.
Damit, meine Damen und Herren, ist das Mittagschanal beendet.
Ich verabschiede mich im Namen von Redaktion und Technik.