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KI-generiertes Transkript
Mittagsschonal.
Es war soeben 12 Uhr durch die Mittagsinformationssendung des aktuellen Dienstes in den Programmen Österreich 1 und Ö3 führt Edgar Sterbens.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Auf dem Programm des Mittagsjournals stehen heute wieder neben den Nachrichten und den Informationen über die Wetterlage Berichte, Interviews und Sachanalysen zu aktuellen Ereignissen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur.
Im Einzelnen erwarten wir aus dem Inland Beiträge zu folgenden Themen.
Zwischenbilanz der regierungsinternen Budgetberatungen.
1977 weniger Schul- und Amtsneubauten in Österreich sowie Querschnitt durch Leitartikel und Kommentare der heutigen Tageszeitungen.
Die Themen für unsere Auslandsberichterstattung lauten sinkende Beschäftigungszahlen in der Bundesrepublik Deutschland, italienischer Ministerpräsident Andreotti fordert Sondergesetz um rasche Hilfe für friolanische Erdbebenopfer zu ermöglichen,
und Rätselraten um Gesundheitszustand des jugoslawischen Staats- und Parteichefs Marshall Tito.
Im Kulturteil des Journals berichten wir dann über die Aufführung irischer Freiheitslieder im Wiener Künstlerhaus und über eine neue Aktion des Verpackungskünstlers Christo in San Francisco.
Soweit eine Programmübersicht.
Am Anfang geben Ihnen, meine Damen und Herren, jedoch die neuesten Nachrichten in komprimierter Form einen Überblick über das Tagesgeschehen.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Fedor Holi und gesprochen werden die Meldungen von Günter Bahr.
Italien.
Die Region Friaul ist heute von drei neuen Erdstößen mittlerer Stärke erschüttert worden.
Nach ersten Berichten entstanden keine Schäden.
Seit vergangenen Samstag wurden mehr als 20 Erderschütterungen registriert.
Nach dem schweren Beben vom Samstag wollen immer mehr Menschen das Katastrophengebiet endgültig verlassen.
Etwa 1000 erst vor kurzem reparierte oder noch intakte Häuser stürzten ein und die Wiederaufbauarbeiten von vier Monaten wurden zum großen Teil zunichte gemacht.
Das vordringlichste Problem der Behörden ist die Unterbringung der neuen Obdachlosen.
Seit der Katastrophe vom 6.
Mai leben mehr als 40.000 Menschen noch immer in Zeltstädten.
Kommunistische und sozialistische Politiker von Friaul haben unterdessen eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der es heißt, Verzögerungen bei der Hilfe für die Erdbebenopfer könnten nicht länger hingenommen werden.
In diesem Zusammenhang berichtete ein ORF-Mitarbeiter im Morgenjournal, die Regierung in Rom lehne die Unterstützung jener Personen ab, die bereits ausländische Hilfe erhalten habe.
Österreich
In Baden bei Wien ist gestern die 18.
Jahrestagung des Internationalen Institutes für strategische Studien zu Ende gegangen.
Die Kontrollmöglichkeiten bei nuklearer und konventioneller Rüstung standen im Mittelpunkt der Erörterungen.
Über die Realisierung einer weltweiten Abrüstung äußerte sich der Leiter des Institutes, Bertram, pessimistisch.
Nach Aussagen Bertrams besteht für eine Beschränkung der konventionellen Rüstung nicht einmal ein Rahmen, wie ihn der Atomsperrvertrag biete.
Von einem halboffiziellen Ungarnbesuch ist Bundeskanzler Kreisky gestern wieder nach Wien zurückgekehrt.
Bei Gesprächen mit dem ungarischen Parteichef Kadar in der Nähe von Budapest hatte Kreisky vor allem Fragen der Entspannungspolitik und die Lage nach der Europäischen Sicherheitskonferenz von Helsinki erörtert.
Am Plattensee besprach Kreisky mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Lazar bilaterale Fragen und Probleme der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
USA
Außenminister Kissinger nimmt heute eine diplomatische Mission zur Vermittlung in der Rassenfrage im südlichen Afrika auf.
Kissinger reist über Zürich nach Dar es Salaam, anschließend nach Sambia und nach Südafrika.
Weitere Stationen dürften sich erst im Laufe seiner Gespräche ergeben.
Südafrika.
Tausende Arbeiter sind heute dem Streikaufruf des sogenannten Studentischen Rates von Soweto in den vorwiegend von Farbigen bewohnten Vorstädten von Johannesburg gefolgt.
Mehr als 70 Prozent der farbigen Beschäftigten aus Soweto und anderen Vororten von Johannesburg sind ihren Arbeitsplätzen ferngeblieben.
Mit dem Streik soll der Forderung nach Freilassung von etwa 300 verhafteten farbigen Führern Nachdruck verliehen werden.
Großbritannien.
Nach einem Bericht der Tageszeitung Daily Express wirbt die rhodesische Regierung ehemalige Mitglieder nordirischer protestantischer Kampfverbände als Söldner im Kampf gegen farbige Untergrundkämpfe an.
Wie das Blatt berichtet, sind bei der Auswahl Kenntnisse im Umgang mit Sprengstoffen und im Städtekampf entscheidend.
Angeblich haben sich bereits mehrere hundert Bewerber gemeldet.
Europäische Gemeinschaften
Der Handel zwischen der Neuner-Gemeinschaft und den Vereinigten Staaten hat auch im vergangenen Jahr ein beträchtliches Defizit für die Europäer gebracht.
Nach einer am Wochenende in Brüssel veröffentlichten Beantwortung der Europäischen Kommission auf eine parlamentarische Anfrage erreichte der Wert der europäischen Ausfuhren in die USA 1975 knapp 288 Milliarden Schilling, während die Amerikaner Waren im Wert von 446 Milliarden Schilling nach Europa lieferten.
Das seit Gründung der Gemeinschaft bestehende Defizit im Handelsaustausch mit den Vereinigten Staaten hat seine Ursache vor allem in der Unausgewogenheit beim Handel mit Agrarprodukten.
Die Mitgliedstaaten der Neuner-Gemeinschaft importierten wertmäßig etwa fünfmal so viel landwirtschaftliche Güter aus den USA, als sie in dieses Land exportierten.
Libanon
Der Konflikt zwischen den Palästinensern im Libanon und der syrischen Interventionsmacht hat sich heute weiter zugespitzt.
Führer der Palästinenser beschuldigten in Beirut die syrischen Truppen, ihre Aktivitäten ungeachtet der diplomatischen Bemühungen um eine Beilegung der Krise verstärkt zu haben.
Nach Angaben der Palästinenser sind in der umkämpften Bergregion östlich von Beirut Truppenbewegungen festgestellt worden.
Kampfflugzeuge der syrischen Luftwaffe überfliegen angeblich in geringer Höhe palästinensische Stellungen.
Anlass für die palästinensischen Beschuldigungen gegen Syrien dürften Zeitungsberichte sein, wonach es bei einem geheimen Treffen zwischen Vertretern Syriens und der Palästinenser am Wochenende zu keiner Einigung über ein Abkommen zur Beendigung des Libanon-Konfliktes gekommen sei.
Nach Angaben der linksgerichteten Zeitung As-Safir hat Syrien bei dem Treffen ultimativ erklärt, dass ein militärischer Zusammenstoß unvermeidbar sei, wenn die Palästinenser vor dem 23.
September nicht bedingungslos nachgeben.
An diesem Tag tritt der mit syrischer Unterstützung gewählte Staatspräsident Sarkis sein Amt an.
USA
Jene kroatischen Luftpiraten, die eine amerikanische Verkehrsmaschine nach Paris entführt hatten, sind gestern wieder nach New York zurückgebracht worden.
Auch die Passagiere und die Besatzung des entführten Flugzeuges trafen wieder auf dem New Yorker Kennedy Flughafen ein.
Dabei wurde neuerlich Bombenalarm gegeben.
Ein Mitglied der heimgekehrten Besatzung hatte von einem der Terroristern einen Behälter erhalten, der jedoch nur mit harmlosem Fensterkit gefüllt war.
Die Terroristen wurden sofort nach ihrer Ankunft Beamtern des Bundeskriminalamtes FBI übergeben.
Sie werden sich vor Gericht wegen der Luftpiraterie, jedoch auch wegen Mordes verantworten müssen, weil bei der Entschärfung einer von ihnen in New York deponierten Bombe ein Polizist ums Leben gekommen ist.
Jugoslawien
Die Haltung der Regierung in Washington bei der Entführung eines amerikanischen Verkehrsflugzeuges durch kroatische Nationalisten hat nach einer Meldung der jugoslawischen Nachrichtenagentur TANJUK die Beziehungen zwischen den USA und Jugoslawien gefährdet.
In dem Kommentar heißt es wörtlich, die Vereinigten Staaten hätten ihr Prestige geopfert, um das Leben von Geiseln zu retten.
Sollte die amerikanische Regierung ihre nachsichtige Haltung gegenüber den Aktivitäten von Ustasha-Mitgliedern nicht ändern, so würden die Gewalttätigkeiten jener faschistischen Gruppen nicht aufhören.
Belgrad hat bereits gestern Protest gegen die Veröffentlichung eines Manifestes der Entführer in mehreren großen amerikanischen Zeitungen eingelegt.
China, Sowjetunion.
Am heutigen dritten offiziellen Trauertag für den verstorbenen Parteivorsitzenden Mao Zedong haben etwa 200.000 Menschen an der Bahre in der großen Halle des Volkes in Peking Abschied vom Gründer der Volksrepublik genommen.
Funktionäre und Arbeiter werden in zwei Marschkolonnen links und rechts an dem Leichnam vorbeigeführt.
Die Aufbahrung wird noch bis kommenden Freitag dauern.
Über die Form der Beisetzung MAUS ist noch nichts bekannt geworden.
In Form einer ausländischen Presseschau kommentiert heute die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS indirekt den Tod Mao Zedongs.
In dieser ersten Stellungnahme nach dem Tod Maus erneuert die Sowjetunion ihre scharfen Angriffe gegen die maoistische Ideologie, weil diese die Volksrepublik China in eine innen- und außenpolitische Sackgasse geführt habe.
Japan.
Das moderne sowjetische Kampfflugzeug vom Typ MiG-25 scheint nicht so schnell zu sein, wie dies bisher von westlichen Militärexperten angenommen worden ist.
Nach inoffiziellen Angaben des Verteidigungsministeriums in Tokio weist das Messgerät in der von dem sowjetischen Leutnant Belenko vor einer Woche nach Japan entführten MiG-25 nur einen Geschwindigkeitswert bis zum 2,8-fachen der Schallgeschwindigkeit auf.
Westliche Luftwaffenspezialisten waren bisher davon ausgegangen, dass die MiG-25 mit 3,2-facher Schallgeschwindigkeit fliegen kann.
Frankreich.
Bei einem Raubüberfall auf das Spielcasino des nordfranzösischen Seebades Deauville haben heute früh vier bewaffnete und maskierte Männer mindestens 10,5 Millionen Schillinger beutet.
Die Verbrecher drangen wenige Minuten nach Schließung des Salons in den Spielsaal ein und zwangen ihre Opfer, sich auf den Boden zu legen.
Die Polizei traf wenige Minuten nach dem Überfall ein, doch waren die Täter mit ihrer Beute bereits verschwunden.
Das waren die Meldungen.
Untertitel der Amara.org-Community
Das Wetter?
Über West- und Mitteleuropa lagert ein gradientschwaches Tief.
Eine zugehörige Front hat auf Österreich übergegriffen.
Ihre Wetterwirksamkeit wird durch die über den Ostalpen herrschende südwestliche Höhenströmung stark abgeschwächt.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden und Westen räumlich stark unterschiedliche Bewölkung, regional auch zeitweilig Regen.
Im Osten und Norden zunächst noch meist heiter, im weiteren Verlauf teilweise bewölkt, doch kaum Niederschlag.
Lebhafte auf den Bergen stürmische Winde aus südlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen 16 bis 22 Grad, in Föhnlagen auch darüber.
Frühtemperaturen morgen 5 bis 11 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Wechselnd aufgelockerte Bewölkung, nur lokal südlich des Alpenhauptkammes geringer Regen.
Südost- bis Südwestwind.
Tageshöchsttemperaturen 17 bis 22 Grad, in Föhnlagen auf der Alpen-Nordseite bis 25 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien wolkig, 23 Grad, Ostwind 5 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt heiter, 27 Grad, Südost 3.
Linz stark bewölkt, 18 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Salzburg stark bewölkt, 24 Grad, Südost 20.
Innsbruck wolkig, 21 Grad, Südost 30.
Bregenz heiter 18 Grad, Südwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Graz bedeckt 20 Grad, Südwest 15 und Klagenfurt stark bewölkt, 18 Grad, Südwestwind 3 Kilometer in der Stunde.
Das waren der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagsschornal.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 12 Minuten geworden, drei Minuten vor Viertel eins.
Seit der Regierungsklausur auf der Schallerburg bei Melk wartet die österreichische Öffentlichkeit gespannt auf die Auswirkungen der angekündigten Regierungssparmaßnahmen für das kommende Jahr.
Die Budgetvorbesprechungen der einzelnen Ressortminister mit Finanzminister Androsch gehen morgen zu Ende.
Heute berieten Sozialminister Heusser und Verteidigungsminister Lüttgendorf mit dem Finanzminister über Finanzwünsche ihrer Ressorts bzw.
über ihre Sparvorschläge.
Das Budget 1977 soll das Ausmaß von 240 Milliarden Schilling umfassen, bei einem prognostizierten Defizit von 45 Milliarden Schilling.
Mit Finanzminister Andros sprach Johannes Fischer.
Herr Minister Androsch, die Interministerregel- und Budgetverhandlungen sind nun nahezu abgeschlossen.
Morgen wird noch Unterrichtsminister Sinowaz kommen und mit Ihnen über das Budget 1977 verhandeln.
Lässt sich derzeit abschätzen, wie die Verhandlungen bereits laufen?
Kann man sagen, dass die Einsparungsmaßnahmen, die Sie sich vorgenommen haben, auch tatsächlich durchgeführt werden können?
Von den Schlussverhandlungen kann ich sagen, dass die angepeilten Ziele erreicht werden.
Das heißt also,
der Dienstpostenplan in allen Bereichen um ein Prozent gekürzt sein wird, dass bei den Auslandsdienstreisen und sonstigen Repräsentationen die Kürzungen durchgezogen werden und dass insgesamt, das trifft vor allem auch auf die Investitionen für das kommende Jahr zu, die größtmögliche Sparsamkeit verwirklicht sein wird, wozu dann noch
eine Reihe von bereits ja beschlossenen beziehungsweise in der Öffentlichkeit diskutierten Entlastungen kommen werden, um auf diese Weise in einem ersten Schritt die zur Bekämpfung des Wirtschaftsrückschlages aufgenommene Hypothek abzubauen und die für einen ähnlichen Fall notwendige Manövrierfähigkeit so rasch wie möglich wieder zu erreichen.
Herr Minister, bei den Beamtenverhandlungen und beim vom Beamten abgesteckten Budget, das auch Sie etwa im Sommer mit 240 Milliarden Schilling Ausgaben und rund 45 Milliarden Schilling Defizit charakterisiert haben, wird sich an diesem Rahmen etwas ändern?
Wird das Defizit wesentlich geringer sein oder wird es sich in der Größenordnung von 45 Milliarden bewegen?
Es wird sich in dieser Größenordnung bewegen, voraussichtlich etwas darunter.
Die Einnahmen, Herr Minister, waren nicht ganz so schlecht.
Glaubt man den Statistiken im ersten Halbjahr 1976, die Gesamteinnahmen aus dem Steueraufkommen haben 87 Milliarden Schilling betragen gegenüber 70 Milliarden im Vorjahr.
Die Lohnsteuer allein hat also 14 Milliarden Schilling gebracht, fast 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Rechnen Sie mit weiteren Steigerungsstufen in dieser Größenordnung?
Man darf nicht vergessen, dass aber bei den Ertragssteuern infolge der Verlustjahre des Wirtschaftsrückschlages, wo die Firmen ja auch die Beschäftigung hoch gehalten haben, hohe Verluste entstanden sind und daher das jetzt bei der Körperschaftsteuer, bei der Einkommensteuer, bei der Gewerbesteuer sehr kräftig zu spüren ist, sodass von einer
wesentlichen Besserung der Einnahmensituation insgesamt zu reden, nicht möglich ist.
Gewisse Besserungen mussten eintreten, weil wir schließlich die Mehrwertsteuer beim vollen Satz erhöht haben und sicherlich wirkt nach oder macht sich bemerkbar die überaus günstige Beschäftigung.
Lage, die wir im heurigen Jahr verzeichnen können, aber das darf uns zu keinem voreiligen Optimismus verleiten und daher sind alle Forderungen nach überdurchschnittlichem Lohnzuwächsen ebenso unseriös wie Forderungen nach neuerlichen Steuersenkungen.
Denn das würde heißen, höheres Defizit, höhere Inflationsrate und Gefährdung der Arbeitsplätze, weil die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt würde.
Das was aus demagogischen Gründen hier von mancher Seite kurzfristig
gefordert wird und scheinbar populär sein mag, ist in Wahrheit ein schwerer Nachteil, den die arbeitenden Menschen sehr rasch in Kauf nehmen müssten.
Die Vermögensteuer wird erhöht.
Der Verkehrsminister hat bereits eine neue Steuer angekündigt, was die Lastkraftwagen und den Transitverkehr durch Österreich anlangt.
Wird es andere Steuern, zusätzliche Steuern noch geben?
Man spricht auch unter anderem davon, dass man die Mehrwertsteuer ab dem ersten Jahr 1977 auf 20 Prozent anheben wird.
Das wird sicherlich nicht der Fall sein und es wird auch in dieser Legislaturperiode eine solche Anhebung der Mehrwertsteuer schon aus stabilitätspolitischen Gründen nicht geben und sie wäre nicht sinnvoll.
Eine LKW-Steuer, das ist gar nicht fiskalisch zu sehen, sondern das sind verkehrspolitische Ordnungsüberlegungen, die hier den Gedanken zugrunde liegen und auch nicht von einer unmittelbaren Aktualität für das Budget 77 und natürlich für die Folgejahre als Entlastung dient.
Die Vermögensteuer wohl auch in Verbindung mit einer zusätzlichen Anhebung der Renten für die
Einkommen schwächsten, nämlich die Ausgleichszulangeempfänger und Mindestrentner.
eine Erhöhung der seit mehr als zehn Jahren unverändert gebliebenen Eingabegebühren, wenn man also von öffentlichen Stellen eine konkrete Leistung wie eine Steuernachsicht oder Stundung will, gewisse Tarife bei Bahn und Post nach dem Grundsatz, dass es besser ist in kurzen Etappen, kleinere Anpassungen als nach langen Zeiträumen dann besonders starke Sprünge.
An etwas anderes ist nicht gedacht und etwas anderes wird auch nicht Platz greifen.
Dieses Gespräch mit Finanzminister Hannes Androsch führte Johannes Fischer.
Am vergangenen Freitag wurde bei den Budgetverhandlungen bereits das Kapitel Bauten abgeschlossen.
Im Bautenministerium selbst wird die einprozentige Einsparung bei den Dienstposten durchgezogen, aber auf die Aufwendungen für öffentliche Bauten fallen teilweise dem Rotstift zum Opfer.
Welche Mittel dem Bautenministerium für Schulen, Kasernen, Straßen und andere Projekte nächstes Jahr zur Verfügung stehen werden, darüber sprach Herbert Hutter mit Bautenminister Josef Moser.
Herr Minister Moser, wo wurde gekürzt und in welchem Ausmaß wurde gekürzt?
Wir werden im nächsten Jahr
weniger Neubauten beginnen, als das in den letzten zwei Jahren auch aus Gründen der Konjunkturbelebung der Fall gewesen ist.
Es ist aber vorgesorgt, dass sämtliche laufenden Bauten wirtschaftlich vernünftig fortgesetzt werden können und einige, allerdings wenige, zusätzliche Neubauten begonnen werden.
Nicht gespart wird etwa im Bereich der Kasernen, wo ein besonderes Kaserneninstandsetzungsprogramm anläuft.
Zum Teil ist das ja schon im heurigen Jahr geschehen.
Das wird nun die folgenden Jahre fortgesetzt werden.
Nicht gespart wird auch im Straßenbau, weil die Mittel des Straßenbaus zweckgebunden sind.
Das heißt, die Einnahmen, die aus der Bundesmineralölversorgung
Steuerfliesen werden natürlich zu 100 Prozent auch weiter für den Straßenbau verwendet werden.
Und der Betrag, der im außerordentlichen Budget des heurigen Jahres für Zwecke des Straßenbaus vorgesehen sind, wird auch im kommenden Jahr bleiben.
Welche Gebiete sind es, wo im nächsten Jahr weniger Neubauten geplant sind?
Das trifft alle Bereiche.
Das trifft den Bereich des Bundesamtsgebäudebaus.
Es trifft auch den Bereich zum Teil des Schulbaus.
wo wir nicht mehr so viele neue Schulen beginnen werden, wie in den letzten Jahren.
Ich darf daran erinnern, dass es noch keinen Zeitabschnitt gegeben hat, in dem in ganz Österreich gleichzeitig so viele höhere Schulen im Bau waren, wie es in den vergangenen Jahren und auch heuer der Fall ist.
Die Schulbauten haben in diesem Jahr 12,5 Milliarden Schilling gebraucht, der allgemeine Bundeshochbau 4,1 Milliarden Schilling.
Wie wird sich das zahlenmäßig im nächsten Jahr, prozentmäßig im nächsten Jahr auswirken?
Ich habe das nicht in Prozenten bisher errechnet.
Es standen für den Bundeshochbau im heurigen Jahr einschließlich der bereits im Jänner freigegebenen Stabilisierungs- und Konjunkturbelebungsquote etwa 3,6 Milliarden Schilling zur Verfügung.
Überschlägig gesehen werden es im nächsten Jahr etwa 3 Milliarden oder etwas über 3 Milliarden sein.
Sie haben gesagt, die Mittel für den Straßenbau sind aus der Mineralölsteuer zweckgebunden.
Der Benzinverbrauch ist in diesem Jahr leicht steigend.
Wie hoch schätzen Sie die Mittel, die für den Straßenbau im nächsten Jahr zur Verfügung stehen werden?
Es ist richtig, dass die Einnahmen im heurigen Jahre leicht steigend sind, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie wir es eigentlich erwartet haben.
Ich schätze die Mittel für das nächste Jahr aus der Bundesmineralölsteuer knapp über 9 Milliarden Schilling.
Wo sollen diese 9 Milliarden Schilling schwerpunktmäßig eingesetzt werden?
Zusammenfassend wird der Schwerpunkt auf dem Weiterbau der österreichischen Autobahnen liegen, für den mehr als 50 Prozent der gesamten Mittel angesetzt werden sollen.
Ein Projekt, das neu auf Sie zugekommen ist, ist der Neubau der Wiener Reichsbrücke.
Dieses Projekt wird einen Großteil der Mittel verschlingen.
Werden diese Mittel anderswo fehlen?
Nein, sie werden also nicht fehlen.
Die Bundesregierung hat in ihrer Sitzung in Salzburg ja ausdrücklich erklärt, dass etwa durch den Wiederaufbau der Reichsbrücke nicht die Bundesländer Österreichs irgendwie
zum Nachteil kommen sollen.
In der Straßenbaufinanzierung, insbesondere in der Autobahnfinanzierung, spielen die Anleihen eine immer größere Rolle.
Nun ist es doch so, dass für Anleihen Zinsen bezahlt werden müssen.
Es wird vielfach die Befürchtung geäußert, dass in den nächsten Jahren der Zinsendienst so sehr ansteigt, dass für Neuprojekte auf dem Anleiheweg auch keine Mittel mehr zur Verfügung sind.
Wie stehen Sie zu diesen Befürchtungen, die geäußert werden?
Es hat bisher keine Schwierigkeiten gegeben.
Es besteht meiner Absicht nach keine Notwendigkeit mehr, nun neue, zusätzliche Autobahngesellschaften zu gründen, weil meines Erachtens auch kein unmittelbarer Bedarf dafür vorliegt.
Die Bundesmineralsteuer, die meine Einnahmen darstellen, sind durch Anleihen nicht verschuldet, denn der Bund hat zur Finanzierung der Autobahnen, die der Bund selber baut, die also nicht durch Gesellschaften gebaut werden, keine Anleihen bisher genommen und ich habe immer auch die Meinung vertreten,
dass durch etwa Vorfinanzierungen der allgemeine Straßenbautopf nicht über Gebühr verschuldet werden darf, weil man sonst sehenden Auges der Gefahr entgegengehen würde, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft nur mehr Rückzahlungen aus vorgezogenen Bauleistungen getätigt werden müssten und keine neuen Bauaufträge vergeben werden könnten.
Mit Bautenminister Josef Moser sprach Herbert Huttar.
Weitere Einzelheiten über den Bundeshaushalt 1977 sowie eine Zusammenfassung der Ressortschwerpunkte bringen wir heute im Abendsjournal um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Und nun werfen wir einen Blick in die heutigen inländischen Tageszeitungen.
Die Zitate aus den Leitartikeln und Kommentaren hat Markus Sommersacher zusammengestellt.
Im offiziellen Organ der Regierungspartei, der Sozialistischen Arbeiterzeitung, nimmt Manfred Scheuch die Auseinandersetzung zwischen ÖVP-Obmann Taus und dem Vorsitzenden der Fraktion Christlicher Gewerkschafter Gassner über die kommende Lohnrunde zum Anlass, das Verhältnis zwischen der BundesöVP und den Teilorganisationen zu untersuchen.
Scheuch meint unter anderem,
Wenn man die Machtverhältnisse in der ÖVP mit ihren ständigen Reibereien zwischen Wirtschaftsbund und ÖAB, zwischen Zentrale und Ländern nicht schon so oft auch aus anderen Gründen erlebt hätte, könnte man fast an ein strategisches Konzept glauben.
Der ÖAB spielt sich mit seinen Lizitationen als Arbeitnehmervertreter auf, den seine Parteifreunde zu mäßigen suchen.
Ein mutwilliges Spiel mit den eigenen Parteianhängern ist es jedenfalls zweifellos.
Bei diesem Spiel gibt es freilich Regiefehler.
Den Wirtschaftsbund stört die Lizitationspolitik des ÖAB so lange nicht, als sie gegen die Regierung geht.
Dass auch das manchmal ins Auge gehen kann, zeigt sich jetzt bei der bevorstehenden Erhöhung der Vermögenssteuer, zu der man sich auf Mocks Wort von den Reichen, die reicher werden, berufen könnte.
Aber wenn die Industrie unmittelbar betroffen ist, hört sich der Spaß auf und die Lizitation wird vor aller Augen als das entlarvt, was sie immer ist.
Nackte Parteipolitik.
Nach diesem Zitat aus der Arbeiterzeitung abschließend die Stimme von Erich Pfeiffer in den oberösterreichischen Nachrichten.
Er kommentiert das von Finanzminister Androsch angekündigte Gesetz zur Regelung der Entschädigung für Vermögensverluste aus dem Zweiten Weltkrieg.
Hier heißt es, zu fadenscheinig waren all die Jahre hindurch Argumente, wonach Österreich als Opfer des deutschen NS-Staates gar nicht verpflichtet ist, für Schäden aus dieser Zeit finanziell in die Tasche zu greifen.
Jetzt freilich hat die Gäste des Finanzministers eine Art Alibi-Funktion.
Noch rasch, ehe die letzten Überlebenden das Zeitliche segnen, soll man wenigstens den wirtschaftlich Bedrängten ein Almosen geben.
Das erinnert daran, wie man seit den 50er Jahren die sogenannten Altpensionisten vertröstete und wie man das Problem der bäuerlichen Zuschussrentner jahrelang behandelte, um erst jetzt in letzter Minute Zugeständnisse zu machen.
Im ÖVP-Urgan Neues Volksblatt stellt Peter Klar eine Verbindung zwischen der Flugzeugentführungsaktion kroatischer Nationalisten, dem gleichzeitigen Bekanntwerden einer neuerlichen Erkrankung des jugoslawischen Staatschefs Tito und jugoslawischen Protesten gegen Österreichs Minderheitenpolitik her.
Unter der Überschrift »Nur wenig Zeit« schreibt klar, seit der unglückseligen Behandlung des sogenannten Ortstafelgesetzes durch die Regierung Kreisky und durch den selbstherrlichen seinerzeitigen Kärntner Landeshauptmann Sima zeigten sich Zeichen einer jugoslawischen Krise unter der Führung des Kreisenpartisanen-Marschalls Tito vornehmlich im jugoslawischen Ausland, nämlich in Österreich.
Plump aber wirkungsvoll bedrängt uns der südliche Nachbar, den Artikel 7 des Staatsvertrages mit seinen Vorschriften der gleichrangigen Behandlung von Minderheiten zu erfüllen, unternimmt jedoch alles nur Mögliche, um die Voraussetzungen hierfür, nämlich festzustellen, wo und wie viele Minderheiten in Österreich leben, zu sabotieren.
Die Zentralverbände der Kärntner Slowenern, deren Anliegen grundsätzlich anerkannt seien, lassen sich willig, wenn vielleicht auch unbewusst, vor den jugoslawischen Karren spannen und halten damit den Schild vor eine undurchsichtige Entwicklung in Jugoslawien.
Soweit das neue Volksblatt.
Das war unsere Inlandspresseschau, die Zitate hat Markus Sommersacher ausgewählt.
In zweieinhalb Minuten ist es halb eins, zwölf Uhr dreißig.
Die am Wochenende bekanntgegebene plötzliche Erkrankung des jugoslawischen Stadtschefs Tito hat naturgemäß zu allerlei Gerüchten Anlass gegeben.
Tito war noch vergangene Woche zusammen mit dem rumänischen Staats- und Parteichef Ceausescu munterer Teilnehmer an einer Gämsenjagd gewesen.
Dann hieß es unvermittelt, Tito laboriere an einem akuten Leberleiden, wobei in der Protokollsprache die Betonung auf akut gelegt wurde, um klarzumachen, dass keine chronische Erkrankung vorliege.
Wie dem auch sei, zum Zeitpunkt des Abtritts Mao Zedongs von der weltpolitischen Bühne könnte man mit einem Seitenblick auf den angeblich kranken Tito von einer Dämmerung für eine ganze Generation revolutionärer Führer sprechen.
Doch fehlt es nicht an Stimmen, die eine zumindest teilweise politische Erkrankung Titos nicht ausschließen.
Die Verschiebung der Einladung an den französischen Präsidenten Giscard d'Estaing könnte angesichts der scharfen Angriffe auf Frankreich während des von Jugoslawien kräftig unterstützten blockfreien Gipfels in Kolombo willkommen sein.
Gustav Kalupa berichtet aus Belgrad.
Mehr als 24 Stunden blieb die jugoslawische Öffentlichkeit im Unklaren über den Gesundheitszustand Staatspräsident Josip Broz Titos.
Die ersten Meldungen darüber waren aus Paris gekommen und verbreiteten sich mit Windeseile in ganz Jugoslawien.
dass jugoslawische Außenminister Miloš Miniš zum französischen Staatspräsidenten nach Paris gereist war, um ihn im Auftrage seines Staatschefs persönlich um Verschiebung seines für Mittwoch geplanten Staatsbesuches in Jugoslawien zu bitten, wurde ebenfalls erst auf dem Umweg über ausländische Sender bekannt.
Die jugoslawischen Massenmedien hinkten mit der Information ihrer Öffentlichkeit merklich nach.
Man glaubte, dies wohl tun zu können, da schon einige Male Tatarnmeldungen über Titos gesundheitliche Erfassung aus dem westlichen Ausland lanciert wurden,
die hier dann schadenfroh als Enten entlarvt werden konnten.
Auch hatte sich Tito gerade zum Zeitpunkt der Verlautbarung des Pariser Elysée-Palastes, in welcher die Absage des Staatsbesuches Giscard d'Estaing mit einer ernsten Erkrankung Titos begründet wurde, mit seinem Gast Ceaușescu seinen Bürgern wohlgelaunt in Belgrad gezeigt und über die Fernsehschirme in jedem jugoslawischen Haus.
Gerade das aber könnte zum Stein eines neulichen Anstoßes der nicht problemfreien französisch-jugoslawischen Beziehungen werden.
Vor allem diplomatische Kreise in der jugoslawischen Hauptstadt haben diese ganz ungewöhnliche Koinzidenz mit Befremden registriert.
Umso nachhaltiger, als die verspätete jugoslawische Verlautbarung von einer akuten Lebererkrankung Titus sprach, die sich bereits in Kolombo zugezogen habe.
Die Konferenz der Blockvereine in Kolombo tagte vom 18. bis 25.
August und hatte unter anderem Frankreich wegen seiner Beziehungen zu Südafrika verurteilt.
Ist Titus Erkrankung also politischer Natur oder echt?
Diese Frage wird leidenschaftlich diskutiert und wird in allen Kreisen bestürzend genug.
Wobei die Tatsache, dass sich Jugoslawien so stark an die dritte Welt durch eine Ausladung Giscard d'Estaing binden würde, hinter Befürchtungen über Konsequenzen einer schweren Erkrankung Titos für Jugoslawien zurückstehen.
Die Verlautbarung, dass er sich längere Zeit Schonung auferlegen müsse und so voraussichtlich seinen Amtsgeschäften kaum nachkommen können wird, führt alle möglichen Spekulationen.
Das Ablehmau Zittungs und die von jugoslawischen Kommentatoren breit ausgeweilten Konsequenzen auf die Weltpolitik tragen nicht gerade zur Beruhigung und Eindämmung eigener Sorgen bei.
Des theatralischen Kontrapunktes, den nationalistisch-kroatische Extremisten mit der Entführung eines amerikanischen Verkehrsflugzeuges gesetzt haben, um auf ihre Vorstellungen und Forderungen für ein anderes Jugoslawien aufmerksam zu machen, hätte es nicht bedurft.
Auch so weiß jedermann, wie sehr das heutige Jugoslawien eine Schöpfung des überragenden Politikers Titos ist,
und welche Bedeutung die Symbolfigur Tito für die Einheit des Vielvölkerstaates Jugoslawien hat.
Sie hörten Gustav Kalupa aus Belgrad.
In Norditalien kommt die Erde nicht zur Ruhe.
Am Wochenende wurde das Katastrophengebiet von Friaul erneut von einer Bebenwelle erschüttert.
Insgesamt wurden zwischen Samstagnachmittag und Sonntagabend 20 Erdstöße registriert.
Die Zahl der Obdachlosen in der Provinz Udine hat sich dabei auf etwa 70.000 erhöht.
Viele in den vergangenen Monaten wiederaufgebaute Häuser und Notunterkünfte sind wieder eingestürzt oder wurden schwer beschädigt.
Da es zu wenig Notzelte gibt, haben in Gemona, Targento, Manana und Trichésimo viele Menschen die letzten Nächte ungeschützt im Freien verbracht.
Als die Erde in Trichésimo bebte, hielt sich BBC-Korrespondent Ted Willis in dieser Ortschaft aus und fing mit seiner Mikrofon die sich abspielenden Szenen ein.
Hier nun sein Bericht, zunächst in deutscher Übersetzung.
Vielerorts waren Szenen von Panik zu beobachten.
Ich kann das Ausmaß der Angst bezeugen, von der die Bevölkerung befallen wurde.
Ich wohnte gerade einer im Freien abgehaltenen Abschiedsfeier für ehemalige Gebirgsjäger bei, die beim Wiederaufbau der Häuser mitgeholfen hatten.
Ein Priester war dabei, die Messe zu lesen, als seine Worte vom Erdbeben unterbrochen wurden.
I was standing in the open air at a farewell ceremony for ex-servicemen from the Alpine Regiment who'd been helping people rebuild their homes.
A priest was saying mass, and he was in the middle of his sermon.
You can hear his words interrupted by the earthquake.
On that day, St.
Mark says, Jesus asked his disciples what the people said about him.
And after hearing this,
Augenblicke des Schreckens in der norditalienischen Ortschaft Riccesimo, als am Wochenende erneut die Erde bebte.
Nun, der Winter steht vor der Tür.
Ausländische Hilfsorganisationen helfen auch den italienischen Erdbebenopfern, wo immer sie können.
Doch die italienische Regierung hat bisher noch wenig Anstalten gemacht, effiziente Hilfsmaßnahmen einzuleiten.
Vielmehr lehnt die italienische Regierung die Unterstützung jener Personen ab, die bereits ausländische Hilfe erhalten haben und unterwirft nun Hilfsendungen aus dem Ausland der Zollpflicht.
Wir haben darüber im Morgenjournal berichtet.
Nun aus Rom ein Beitrag von Alfons Thalmar.
Die mehr als 20 Erdbebenstöße am Wochenende haben die moralische und die physische Widerstandskraft der Friulaner schwer erschüttert.
Dieser Schaden ist vielleicht größer als die materiellen Zerstörungen.
Es ist auch typisch, dass die zwei Toten von Samstag buchstäblich am gebrochenen Herzen und nicht etwa infolge der direkten Einstürze gestorben sind.
Das Drama von Friaul lässt sich symbolisch am Vorkommnis in der am stärksten getroffenen Gemeinde Magnano in Riviera ablesen.
Der moderne Apartmentbau Venezia, nach den Regeln der Anti-Erdbebentechnik erbaut, hatte im Mai
der großen Katastrophe erfolgreich widerstanden und blieb bis vorgestern das einzige unversehrte Gebäude des Ortes.
Es beherbergte seitdem die Gemeindeämter und bot die endgültige Behausung für zwölf Familien, die ihre Häuser und alles andere verloren hatten.
Samstagabend tagte in der Halle dieser Residenz
der Katastrophenausschuss des Bezirkes, um die Aufteilung der gerade errichteten provisorischen Winterbehausungen vorzunehmen, als sich der erste Erdbebenstoß bemerkbar machte und die Versammelten veranlasste, sich auf die Straße zu flüchten.
Zwei Minuten später kam das große Beben und das Gebäude stürzte vor den Augen der wundersam Geretteten ein, alle ihre Hoffnungen unter den neuen Trümmern begraben.
In diesem Klima der Entmutigung, in diesen Tagen des Regens und der grauen Wolken, der Kälte, mit der sich der Winter ankündigt, konzentriert sich wieder die Aufmerksamkeit der Friulaner auf die Mängel und auf die Versäumnisse im Zuge der Hilfsmaßnahmen und der Gewährleistung einer einigermaßen erträglichen Überwinterung für immer noch rund 45.000 obdachlose Menschen.
die mit Grauen vor der Aussicht stehen, in Zelten überwintern zu müssen.
Obwohl schon 15.000 Menschen seit Mai in festen Behausungen untergebracht werden konnten, ist das eine bedenkliche Perspektive, die wenig dadurch gemindert wird, dass erst ab Mitte November und bis Weihnachten Fertigteilbauten für weitere 30.000 Personen stehen sollen.
Für die übrigbleibenden 15.000 denkt man jetzt an die Zwangsrequierierung der nicht vermieteten oder nicht bewohnten Wohnungen über den Rahmen der 119 vom Erzbeben heimgesuchten Gemeinden hinaus in der gesamten Region Friaul-Julisch-Venezien, einschließlich der Städte Udine und Tierst.
Nach seiner Rückkehr nach Rom hat der schwer beeindruckte Ministerpräsident Andreotti umgehend die zuständigen Kabinettsmitglieder ersucht.
die Kompetenzen in einem neuen Katastrophenkommissariat zusammenzufassen, dem Problem Friaul die absolute Priorität einzuräumen und jede bürokratische Behinderung der Hilfsmaßnahmen aus dem Inland und Ausland auszuräumen.
Da die Zentralregierung aber ohne ein Sondegesetz nicht die vollen Möglichkeiten der Einwirkung besitzt, hat Andreotti die Vorsitzenden der Parlamentsausschüsse für innere Angelegenheiten ersucht
sich sofort nach Friaul zu begeben und nach dem Augenschein umgehend die Gesetzesinitiative der Regierung im Parlament in die Behandlung zu nehmen.
Das Erdbeben vom Wochenende wird von einer schnelllebigen und leicht vergesslichen italienischen Öffentlichkeit als Mahnung aufgefasst, Friaul nicht zu vergessen.
So wie bereits auch die gasvergiftete Gegend von Seveso praktisch vergessen worden ist,
wo nur noch die betroffene Bevölkerung und die an der Entgiftung beteiligten Techniker und Behörden mit ihrem Unglück allein fertig werden müssen.
Das war ein Beitrag von Alfons Dahlmer aus Rom.
Im Frühjahr dieses Jahres gab es noch zahlreiche Rekordmeldungen aus dem bundesdeutschen Wirtschaftsleben.
Inzwischen hat die optimistische Einschätzung der Konjunkturlage in der Bundesrepublik einer etwas kritischeren Einstellung Platz gemacht.
Denn im Gegensatz zu Österreich wurden in Deutschland bei der Inflationsbekämpfung auch hohe Arbeitslosenzahlen in Kauf genommen.
Dieser Unterschied in der Wirtschaftspolitik hat auch im weltweiten Konjunkturaufschwung Folgen.
Während Österreich seit Juli dieses Jahres neue Beschäftigungsrekorde aufweisen kann, hat die Bundesrepublik Deutschland weiterhin mit hohen Arbeitslosenzahlen zu kämpfen.
Aus Bonn berichtet Klaus Emmerich.
Wie tief und hart eine Krise die Wirtschaft erfassen kann, zeigt sich jetzt wieder am Beispiel Westdeutschlands.
Dort geht die Zahl der Gesamtbeschäftigten jetzt noch zurück und die Zahl der Gastarbeiter sinkt auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahrzehnt.
Obwohl die Konjunktur in der Bundesrepublik wieder aufholt, wenn auch noch nicht volle Touren erreicht hat, machen sich manche Veränderungen in dieser großen Volkswirtschaft erst jetzt bemerkbar.
So rechnen westdeutsche Arbeitsmarktexperten damit, dass mindestens eine Million Arbeitsplätze endgültig entfallen ist.
Im kühlen Expertendeutsch heißt dies wegrationalisiert.
Noch vor einem Jahr waren dieselben Experten in ihrer gesamtwirtschaftlichen Berechnung davon ausgegangen, dass etwa eine halbe Million solcher Arbeitsplätze der Krise zum Opfer gefallen sind.
Dass also bei einer Belebung der Wirtschaftstätigkeit, anders als bei früheren Rezessionen, einzelne Arbeitnehmer nicht mehr damit rechnen können, auf einen bestimmten Arbeitsplatz zurückkehren zu können, weil die Unternehmen unter dem Druck der Kosten durch Umorganisationen oder kräftesparende neue Maschinen der höheren Nachfrage aus eigener Kraft gerecht werden können.
In Westdeutschland spricht man von einer sogenannten strukturellen Arbeitslosigkeit, die sowohl Dienstnehmer im produzierenden Gewerbe, vor allem der Industrie, erfasst, als auch im Dienstleistungsgewerbe, vor allem unter den Verwaltungsberufen.
Jetzt stellt sich heraus, dass selbst gut beschäftigte Branchen, wie die Automobilindustrie, über so reichliche Reserven an Kapazitäten verfügen, dass sie der einem Nachfragestoß der letzten Monate ohne jede Inanspruchnahme des Arbeitsmarktes gerecht werden konnten.
Mit anderen Worten,
Die Hoffnung, dass die Konjunkturbelebung die Zahl der Arbeitslosen schnell und stark drückt, hat sich kaum verwirklicht.
Die Zahl jener Westdeutschen, die einen Arbeitsplatz suchen, liegt nach wie vor knapp unter einer Million.
Das ergibt eine statistisch und amtlich erfasste Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent.
Die Zahl jener, die dem Arbeitsmarkt freiwillig oder zwangsweise fernbleiben, wird aber allein in der Bundesrepublik wesentlich höher veranschlagt.
Da gibt es einmal jene Deutschen, die sich auf eine stille Reserve, also vom aktuellen Arbeitsmarkt überhaupt, zurückziehen.
Ihre Zahl ist in den letzten beiden Jahren ständig gestiegen von einer Viertelmillion über eine halbe Million auf derzeit eine Dreiviertelmillion.
Ein Teil wird der westdeutschen Unterbeschäftigung zugerechnet.
Dazu kommt eine weitere aussagekräftige Zahl, nämlich jene der Gastarbeiter.
Sie wandern jetzt auch aus Westdeutschland verstärkt ab.
Vor zwei Jahren waren noch 2,5 Millionen Gastarbeiter in der Bundesrepublik, jetzt sind es weniger als 2 Millionen.
In einem einzigen Jahr ging ihre Zahl um ein Fünftel zurück.
Interessant dabei ist, dass durch einen überdurchschnittlichen Rückgang des Ausländeranteils an der Gesamtzahl der Beschäftigten sich ein Problem teilweise von selbst regelt, das auch die Westdeutschen jahrelang beschäftigt hat, nämlich Eingliederung oder Nicht-Eingliederung von Gastarbeitern unter wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ganz einfach menschlichen Gesichtspunkten.
In der Höchstkonjunktur kamen immerhin 12% der Gesamtbeschäftigten Westdeutschlands aus der Türkei, aus Jugoslawien, aus Italien, Griechenland, Spanien und Portugal.
Jetzt sind es weniger als 10% Gastarbeiter und die Zahl nimmt wie gesagt ab.
Dies wird auch auf Abwehrmaßnahmen Westdeutschlands zurückgeführt, etwa einen amtlichen Anwerbestopp in den südlichen Entsenderländern, auf Erschwernisse in der westdeutschen Sozialversicherung, auf die Streichung der Arbeitslosenunterstützung, aber auch auf Erkenntnisse der Gastarbeiter selber.
Sie warten lange vergeblich auf einen neuen Job.
Sie spüren in den Betrieben den Druck arbeitsloser Deutscher.
Und die Gastarbeiter sehen sich ebenso wie die deutschen Arbeitslosen einer veränderten, aber insgesamt noch immer nicht vollen Nachfrage gegenüber.
Bau und Stahl schwach, Auto schwächer.
Das Konjunkturwetter in Westdeutschland bringt nämlich noch immer kein Dauerhoch.
sondern immer wieder neue Bewölkung.
So nimmt die Zahl der Kurzarbeiter in der letzten Zeit wieder leicht zu.
Das erklärt manche Veränderungen auf einem Markt, der so hart Arbeitsmarkt heißt.
Sie hörten Klaus Emmerich aus Bonn.
Mit allen Vorbehalten, die im Zusammenhang mit jeder Generalisierung gemacht werden müssen, kann gesagt werden, dass der Straßenbau in den USA und das Verkehrsverhalten der Amerikaner als vorbildlich anzusehen sind.
Übersichtliche Schnellverkehrsstraßen mit mehreren Fahrspuren in eine Richtung und ohne Gegenverkehr, auf denen ein gegebenes Abbiegesignal ein sakrosantes Zeichen darstellt und von den meisten Verkehrsteilnehmern respektiert wird, wobei andere Autofahrer gefährdende Überholmanöver kaum vorkommen und jeder Lenker bestrebt ist, zügig zu fahren,
All diese Komponenten tragen zu dem guten Ruf der amerikanischen Verkehrssituation bei.
Aus den erwähnten Fakten resultiert dabei unter anderem auch die Tatsache, dass es in den Vereinigten Staaten bereits in den vergangenen Jahrzehnten weit weniger Unfälle, vor allem weniger Unfälle mit tödlichem Ausgang gab als in den meisten europäischen Ländern.
Dies trifft nun in noch größerem Maße seit 1973 zu, als man im Zuge der Erdölballkot-Erfahrungen damit begann, rigoros überwachte Geschwindigkeitsbeschränkungen in den Staaten einzuführen, die, europäischer Autofahrer staune, eigentlich gewissenhaft eingehalten werden.
Die Bilanz, es gibt noch weniger Verkehrsunfälle und weniger Tote auf der, in unserem Sprachgebrauch zumeist zu Recht als Schlachtfeld-apostrophierten Straße.
Aus den USA berichtet Georg Sigert.
In den Vereinigten Staaten ist die Diskussion über Wert und Unwert von Tempobeschränkungen für Autos fast ganz zur Ruhe gekommen.
Für die ganzen USA gilt eine einheitliche Höchstgeschwindigkeit.
88 Kilometer pro Stunde.
Oder in der hiesigen Rechnung 55 Meilen.
Ausnahmen gibt es nicht.
Wer schneller fährt, riskiert Bestrafung.
Ursprünglich war die Höchstgeschwindigkeit nur im Interesse der Energieersparnis festgesetzt worden.
Doch dann zeigte sich eine wichtige und keineswegs unerwartete Nebenwirkung.
Die Zahl der tödlichen Autounfälle ging zurück.
Sofort tauchte dann die Frage auf, ob diese Verbesserung der Unfallstatistik wirklich eine Folge der Geschwindigkeitsbeschränkung ist oder ob sie andere Gründe hat.
Darauf gibt jetzt das Sicherheitsamt im amerikanischen Verkehrsministerium eine Antwort.
Und sie lautet ganz einfach, ja, die Festsetzung der Grenze auf 88 Kilometer pro Stunde hat tatsächlich zu einer, so sagt das Ministerium, wesentlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit geführt.
Andere Umstände spielen auch eine Rolle.
Die Tempobeschränkung aber gilt als wesentlich.
Ohne ein paar Zahlen kommt man nicht aus.
Aber viele Statistiken sind nicht nötig.
Und zwar
Zwischen 1973 und 1974 ging die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in den Vereinigten Staaten um 17 Prozent zurück.
1975 hielt sich die Unfallzahl auf dem gleichen Niveau.
Einerseits gab es zwar wieder mehr Benzin,
In dessen wurde andererseits die niedrige Geschwindigkeitsgrenze eingeführt.
Jetzt sind wir im Jahre 1976 und im ersten Halbjahr blieb die Zahl gegenüber dem ersten Halbjahr von 1975 so gut wie unverändert.
Und das ist, so heißt es in dem offiziellen Bericht der Sicherheitsbehörde an den amerikanischen Kongress, in mancher Beziehung ganz
Statistik ist sogar noch günstiger, wenn man die Zahl der zurückgelegten Fahrkilometer berücksichtigt.
Auf je 100 Millionen Fahrkilometer und alles in allem wurden im letzten Jahr über anderthalb Billionen Kilometer zurückgelegt, hat es in den USA noch nie so wenig tödliche Autounfälle gegeben wie 1975.
Im ersten Halbjahr 1976 hat sich das noch verbessert.
Das Ministerium ist keineswegs die einzige Stelle, die diese relativ günstige Entwicklung auf die Einführung des Höchsttempos von 88 km pro Stunde zurückführt.
Fahrerverbände, Sicherheitsorganisationen und praktisch alle Sachverständigen stimmen damit überein.
Das schließt selbstredend nicht aus, dass außer dem amtlich festgelegten Höchsttempo auch andere Faktoren mitspielen.
Die Autos bieten dank der Sicherheitsnormen von Jahr zu Jahr den Insassen einen besseren Schutz.
Sicherheitsgurte werden leider noch nicht von der Mehrzahl verwendet, aber wenn sie verwendet werden, tragen auch sie ganz erheblich zur Sicherheit bei.
Die Straßen werden besser.
Die Behörden versuchen, Übertretungen mehr und mehr zu verhindern.
Autorettungsdienst wird verbessert.
All das hilft.
Aber wenigstens für Amerika gilt jetzt der Satz als bewiesen, dass die für das ganze Land geltende Drosselung des Höchsttempos auf 88 Kilometer pro Stunde eine der besten Verkehrssicherheitsmaßnahmen ist, die man bisher gefunden hat.
Rigoros überwachte Geschwindigkeitsbeschränkung auf den Straßen der USA führt zu wesentlicher Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Sie hörten einen Beitrag von Georg Siegert.
Nun zweieinhalb Minuten nach dreiviertel eins zum Kulturteil im Mittagschanal.
Die Komedianten im Theater im Künstlerhaus beschäftigen sich in letzter Zeit eingehend mit irischer Dichtung.
Nach Jean O'Casey spielen sie nun im Oktober Der Held der westlichen Welt von dem irischen Dichter John Millington Singh.
Am kommenden Donnerstag aber kann man drei Wochen lang ein Programm hören, das den jahrhundertelangen Freiheitskampf des irischen Volkes in Liedern schildert und den Titel Die Stacheldrahtharfe trägt.
Dazu ein Beitrag von Brigitte Hofer.
Untertitel der Amara.org-Community
Fast die gesamte irische Musik, oft schon hunderte von Jahren alt, drückt die Melancholie eines Volkes voll Sehnsucht aus.
Während der vorbereitenden Dramaturgien zu Sean O'Caseys »Der Rebell, der keiner war« und zu John Millington Sings »Der Held der westlichen Welt« sind die Komedianten in ihrer literarischen Arbeit auf irische Lieder und Balladen gestossen, die ihnen wenig oder nicht bekannt waren.
Dazu Connie Hannes-Meyer, der Leiter der Komedianten,
Nun haben die Komedianten auch schon früher einmal Millington Sings gegeben und haben da auch sehr viele Balladen in die Inszenierung einfließen lassen.
Aber niemals hatten wir die Gelegenheit, die Originallieder zu hören und die Melodien waren uns ja ganz fremd.
Die sind uns ja erst in den letzten Jahren über Schallplatten sozusagen ins Haus gebracht worden.
Martin Auer, Ensemblemitglied der Komedianten, hat heuer bei verschiedensten unkonventionellen Musiktreffen sowohl in Süd- wie in Nordirland Menschen kennengelernt, die ihm Lied- und Textmaterial zur Verfügung gestellt haben.
Diese Lieder mit historischen und sozialen Themen hat Auer zum Teil in österreichische Mundart, zum Teil in Hochdeutsch übersetzt.
Die Lieder behandeln die Kämpfe und auch die Nöte des irischen Volkes über mehrere Jahrhunderte hinweg.
Das älteste Lied in unserem Programm ist 400 Jahre alt.
Es sind Lieder, die die Lage der Bauern, die Lage der Arbeiter beschreiben zu den verschiedensten Zeiten.
Es sind Lieder, die die vielen verschiedenen Rebellionen beschreiben.
Es sind Lieder, die sich mit den jüngsten Ereignissen im Norden Irlands befassen.
Seit längerer Zeit schon beschäftigt sich Rudi Tinsobin eingehend mit irischer Musik.
Er hat die Musik für diesen Abend eingerichtet und ist dabei bemüht, sie möglichst authentisch wiederzugeben.
Wir haben Vorlagen benutzt.
Martin Auer hat von Irland viele Tonbänder mitgebracht.
Die haben wir uns angehört und dann eben versucht, die Musik möglichst genauso zu gestalten, wie es am Tonband oben ist.
Natürlich bringen wir das nie so fertig wie die Iren.
Wir verwenden dazu Gitarre, Tin Whistle, eine Blechpfeife, Bassgeige, Concertina, Mundharmonika, Querflöte, das sind eigentlich alle Instrumente.
Hören Sie dazu, von Gitarre und Tin Whistle begleitet, das Lied Dublin 1916 aus einem Probenausschnitt.
So stolz und grat über Dublins Stadt stieg die Kriegstanne auf Bachmast.
Lieber sterben für Irland Freiheit hier, als für die Krone, die stets mir gerast.
Obwohl in Anlehnung an irische Wirtshäuser bei den Komedianten während des Programms mit der Stacheldrahtharfe irisches Bier und Irish Coffee ausgeschenkt werden, ist das Anliegen dieser Abende doch, über die Ziele der verschiedenen Gruppierungen Auskunft zu geben, Verständnis für die Vorgänge im heutigen Irland zu wecken.
Irische Freiheitslieder im Wiener Künstlerhaus, Sie hörten Brigitte Hofer.
Seit vergangenem Mittwoch ist der Running Fence, ein sechs Meter hoher weißer Nylonvorhang, der sich fast 40 Kilometer lang durch hügeliges Farmland nördlich von San Francisco bis zum Pazifischen Ozean erstreckt und der von 41-jährigen bulgarischen Verpackungskünstler Christo geschaffen wurde, für Besucher und Bewohner dieser Gegend Anlass zu Diskussionen.
Hören Sie dazu in einem Bericht von Christa Heuwagen.
Vier Jahre brauchte der in Bulgarien geborene Verpackungskünstler zur Vorbereitung dieses Projektes, das insgesamt zwei Millionen Dollar kostet.
Wie für seine früheren Kunstwerke, so gründete Christo Javacek auch für den laufenden Zaun eine eigene Gesellschaft, die einzig und allein dem Zweck der Erstellung dieses superlangen Objektes diente.
Finanziert wurde der laufende Zaun aus Verkäufen von Teilen der Vorbereitungsarbeiten, Entwürfen, Skizzen und den unzähligen Erlaubnissen, die nötig waren, um den Zaun in den Hügeln von Sonoma errichten zu können.
Mit 17 öffentlichen Hearings, drei Gerichtsverhandlungen und einem 450 Seiten starken Gericht über die Wirkung des Zaunes auf die Umwelt, sprich seine Umweltfreundlichkeit, musste Christo sein Projekt verteidigen.
Noch bis auf die letzte Minute versuchten seine Gegner, die Konstruktion gerichtlich zu verhindern.
Das Komitee zur Verhinderung des laufenden Zaunes forderte, dass wenigstens der Teil des Kunstwerkes entfernt wird, der am Dilan-Strand in die Wellen des Pazifiks gleitet.
Die Errichtung des Zaunes in Küstenstreifen, so sagen sie, verstoße gegen das neue Gesetz zum Schutz der kalifornischen Küste.
Ihre Klage wurde zwar vom örtlichen Richter abgewiesen, aber die Gegner geben sich noch nicht geschlagen.
Sie wollen bei einem höheren Gericht Berufung einlegen.
Wenn sie auch dem Kunstwerk nichts anhaben konnten, so soll doch der Künstler wenigstens bestraft werden.
Dieser allerdings betrachtet derartige Auseinandersetzungen als einen Bestandteil seiner Kunst.
Ein wesentliches Merkmal der Prozessart, auf Deutsch Verlaufskunst, ist die Herstellung des Kunstwerkes und damit auch die Schwierigkeiten.
Bei diesen öffentlichen Auseinandersetzungen, meint Christo, erfahren die Leute doch viel eher, was Kunst ist, als durch eine Ausstellung oder einen Museumsbesuch.
Der größte Teil des Kunstwerkes führt an einer zweispurigen Landstraße entlang, sodass der laufende Zaun aus dem fahrenden Auto besichtigt werden kann.
Auf die Frage nach dem Zweck des Kunstwerks sagte Christo, das ist, als ob sie Cezanne fragen würden, warum er Äpfel gemalt hat.
Gerade die Tatsache aber, dass auf den riesigen Nylonflächen nicht einmal Äpfel oder Birnen zu sehen sind, verstehen die Bauern von Bodega und Sonoma gar nicht.
Sie können mit dem Kunstwerk nichts anfangen.
Die Besucher, die von weit her kommen, um den laufenden Zaun zu besichtigen, werden enttäuscht sein, meinen sie.
Die weißen Tücher sind ja noch nicht einmal bemalt.
Um den Super-Nylon-Zaun errichten zu können, muss der Cresto die Genehmigung von 59 Parmern einholen.
Als Entschädigung dafür, dass das Kunstwerk über ihre saftigen Wiesen läuft, erhalten die Landwirte eine kleine Abfindungssumme und dürfen den Zaun, der am 22.
September abgebaut werden muss, weiterverwerten.
Wer aller Skepsis gegenüber Sinn und Zweck des Kunstwerkes eines ist sicher, blieb in früheren Zeiten der Kunstgenuss oft erlesenen Kreisen vorgehalten, bewirkt hier nun Kunst im wahrsten Sinne des Wortes.
Christos Running Fans wird noch bis zum 22.
September aufgestellt bleiben.
In Wien laufen derzeit die Vorbereitungen zu einem weiteren Projekt Christos, der Verpackung des Flaggturmes im Esterhasipark.
Die Aktion, die ursprünglich schon für den Herbst geplant war, wurde nun auf das Frühjahr des kommenden Jahres verschoben.
Und nicht verschoben werden unsere Kurznachrichten, die jetzt Günter Bahr spricht.
Österreich.
Nach Angaben von Bautenminister Moser sollen im nächsten Jahr weniger Schulbauten in Angriff genommen werden als heuer und auch bei Amtsneubauten soll gespart werden.
Keine Kürzungen wird es hingegen beim Straßenbau geben.
Über die Einführung von Mautstrecken auf der Südautobahn wurde, wie Moser sagte, noch keine Entscheidung getroffen.
Der oberösterreichische Landesparteiobmann der FPÖ, Schender, hat heute Gespräche aller Landesparteichefs der FPÖ noch vor dem kommenden Bundesparteitag in Villach angeregt.
In diesen Gesprächen, meinte Schender, sollte die Situation diskutiert werden, die nach dem Rückzug des Kärntner Landesparteiobmanns der FPÖ, Ferrari Brunnenfeld, von der Kandidatur für die Funktion eines der fünf geplanten stellvertretenden Bundesparteiobmänner der Freiheitlichen Partei entstanden ist.
Italien.
Die Region Friaul ist heute abermals von mehreren Erdstößen mittlerer Stärke erschüttert worden.
Nach ersten Berichten entstanden dabei keine Schäden.
Seit dem schweren Erdstoß vom vergangenen Samstag wurden insgesamt mehr als 20 leichtere Nachbeben registriert.
Sowjetunion.
Außenminister Gromyko hat sich heute Vormittag in die in der chinesischen Botschaft in Moskau aufliegende Kondolenzliste für Mao Zedong eingetragen.
Gromyko hielt sich zehn Minuten in der chinesischen Botschaft auf.
Niederlande.
Der seit Mitte Juli in Holland lebende sowjetische Schriftsteller und Regimekritiker Amalrik wird im Wintersemester an der Universität Utrecht Vorlesungen über das sowjetische Alltagsleben halten.
Amalrik kündigte an, dass er im Sommer nächsten Jahres mit seiner Frau vermutlich für zwei Jahre nach Amerika reisen werde.
Mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagsjournal beendet.
Meine Damen und Herren, der aktuelle Dienst hält Sie über das aktuelle Tagesgeschehen auf dem Laufenden durch seine Nachrichtensendung, die Sie zu jeder vollen Stunde im Programm Österreich 1 und Österreich 3 hören können.
Die Journalredaktion meldet sich wieder um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Einblendung: Musikausschnitt, Conny Hannes Meyer, Martin Auer, Rudi Tinsobin, Ausschnitt aus "Dublin 1916" mit Martin Auer
Mitwirkende:
Hofer, Brigitte [Gestaltung]
, Meyer, Conny Hannes [Interviewte/r]
, Auer, Martin [Interviewte/r]
, Tinsobin, Rudi [Interviewte/r]
, Auer, Martin [Interpret/in]
Datum:
1976.09.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten