Karl Kraus spricht das Gedicht „Die Raben“

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Titel Karl Kraus spricht das Gedicht „Die Raben“
Titelzusatz aus der Tragödie zum Ersten Weltkrieg "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus
Spieldauer 00:02:38
Urheber/innen Kraus, Karl [Text] [GND]
Mitwirkende Kraus, Karl [Rezitator/in] [GND]
Beierle, Alfred [Einleitung] [GND]
Die Neue Truppe [Label]
Datum 1930 [Aufnahmedatum]
Schlagworte Literatur ; Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Kultur ; Drama ; Krieg ; Lyrik ; Erster Weltkrieg ; Kabarett ; Österreichisch-Ungarische Monarchie ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Österreich
Österreich-Ungarn
Kontinente / Europa
Zeitliche Einordnung 20. Jahrhundert - 30er Jahre
20. Jahrhundert - 10er Jahre
Typ audio
Format SCS2578 [Schallplatte, Schellack - 25 cm, 78/min]
Nummern 143 [Katalognummer]
11253 [Matrizennummer]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, 2-08507_a_k02
Medienart Mp3-Audiodatei

Information

Inhalt

Transkript: #13Karl Kraus spricht aus der großen Tafelszene seines Kriegsdramas#13 „Die letzten Tage der Menschheit“ das Gedicht „Die Raben“. #13#13 Auf dem Monte Gabriele, zu einem hohen Haufen geschichtet,#13 unbegrabene, halb verweste Leichen; ein Schwarm von Raben #13 umkreist krächzend die Beute. #13 Die Raben sprechen: #13#13 Immer waren unsre Nahrung#13 die hier, die um Ehre starben.#13 Aber eure Herzenspaarung#13 macht, daß Raben nimmer darben.#13#13 Wir, die wir uns nie bewarben,#13 Nahrung haben wir erworben.#13 Ihr nicht, wir nicht dürfen darben,#13 euch und uns sind sie verdorben.#13#13 Ihr und wir vom Siege schnarren,#13 wenn die Opfer sich vermehren,#13 weil im Reiche rings die Narren#13 eurem, unsrem Ruf nicht wehren.#13#13 Waren Generale Raben,#13 schnarrts von Phrasen dort im Saale.#13 Draußen sind sie unbegraben,#13 da sind Raben Generale!#13#13 Dürft getrost die Schlacht verlieren,#13 wir und ihr in keinem Falle#13 müssen uns vor uns genieren:#13 Kriegsgewinner sind wir alle!#13#13 Ja wir sind noch sehr lebendig,#13 wir sind beide noch die Alten,#13 und wir freuen uns unbändig,#13 diese Kriegszeit durchzuhalten.#13#13 Während ihr zum Fraß vereinigt,#13 brauchen wir nicht zu entbehren.#13 Hunger hat uns nie gepeinigt,#13 seit wir folgen euren Heeren.#13#13 Hunger würd’ uns nimmer munden,#13 und wir stürben an der Schande,#13 und wir sind euch sehr verbunden,#13 daß wir nicht im Hinterlande.#13#13 Dort ist wahre Not, die Greise#13 und die Kinder dort verderben,#13 weil hier auf die andre Weise#13 uns zum Trost die Männer sterben.#13#13 Eure Schlachtbank läßt nie darben#13 ihre angestellten Kunden.#13 Raben haben, seit sie starben,#13 immer Nahrung noch gefunden.

Sammlungsgeschichte

Schellacksammlung Teuchtler

Technische Anmerkungen

Schellackdigitalisierung - automatisierte Signalverbesserung

[Im Rahmen der Schellackdigitalisierung an der Österreichischen Mediathek wird das Tonsignal für die Zwecke der Langzeitarchivierung in Form einer hochauflösenden, linear abgetasteten BWAV-Kopie aufbewahrt. Zusätzlich zu diesen Archiv-Files wird automatisch eine mp3-Kopie für Sichtungszwecke hergestellt. Da bei vielen Schellack-Aufnahmen jedoch aus Gründen einer verbesserten Klangqualität eine Signalverbesserung nötig ist, und diese Signalverbesserung im Bereich der automatisierten Digitalisierung individuell nicht bewältigbar ist, wurde im Rahmen des Projektes "Österreich am Wort" eine automatisierte Signalverbesserung in den Digitalisierungsworkflow integriert. Die Software "Dobbin Audio Rendering Farm" wird bei den Schellack-Aufnahmen verwendet, um unerwünschte Nebengeräusche herauszufiltern und den Klang der ursprünglich linear digitalisierten Schellack zu verbessern. Beim hochauflösenden "Originaldigitalisat" werden in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten störende Nebengeräusche entfernt, die Signalkurve angepasst und eine signaltechnisch verbesserte Sichtungskopie erzeugt, die für die Online-Edition "Österreich am Wort" verwendet wird.]

Elektrische Aufnahmetechnik

[Das elektrische Aufnahmeverfahren für Schallplatten wurde mit der Entwicklung des Kondensatormikrophons sowie des Verstärkers möglich. Anders als bei der "akustischen" Aufnahmetechnik, bei der das Signal direkt über einen Trichter auf eine Membran übertragen wird, wird bei der elektrischen Aufnahmetechnik die Schwingung durch ein Mikrophon in elektrische Impulse übertragen, die danach ebenfalls wieder Schwingungen auf einer Membran verursachen, welche über eine Nadel als Tonspur auf die Platte übertragen werden. Mit der der Einführung der elektrischen Aufnahmetechnik ab 1925 erweiterten sich die Möglichkeiten der Tonaufzeichnung bedeutend. Der mögliche Frequenzbereich war um einiges breiter (100 und 5000 Hz) als davor, höhere (und veränderbare!) Lautstärken konnten erreicht werden, der Rauschanteil am Signal wurde geringer, Insgesamt wurde ein "natürlicherer" Klangeindruck erreicht. Die elektrische Aufnahmetechnik wurde ab 1925 für die Produktion von Schallplatten verwendet und setzte sich innerhalb kürzester Zeit durch.]

Schellackdigitalisierung - automatisierte Signalverbesserung

Elektrische Aufnahmetechnik

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