Der Teetisch - Drei Strophen aus "Kritik des Herzens"

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Titel Der Teetisch - Drei Strophen aus "Kritik des Herzens"
Spieldauer 00:03:12
Urheber/innen Heine, Heinrich [Text] [GND]
Busch, Wilhelm [Text] [GND]
Mitwirkende Aslan, Raoul [Rezitator/in] [GND]
Columbia [Label]
Datum 1928 [Vermutliches Datum]
Schlagworte Literatur ; Humor ; Lyrik ; Kabarett ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
20. Jahrhundert - 20er Jahre
Typ audio
Format SCS2578 [Schallplatte, Schellack - 25 cm, 78/min]
Nummern SV 122 [Bestellnummer]
CHA 1293-1 [Matrizennummer]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, 2-08509_b_k02
Medienart Mp3-Audiodatei

Information

Inhalt

Am Teetisch

Sie saßen und tranken am Teetisch,
und sprachen von Liebe viel.
Die Herren, die waren ästhetisch,
die Damen von zartem Gefühl.

"Die Liebe muss sein platonisch",
der dürre Hofrat sprach.
Die Hofrätin lächelt ironisch,
und dennoch seufzet sie : "Ach!"

Der Domherr öffnet den Mund weit:
"Die Liebe sei nicht zu roh,
sie schadet sonst der Gesundheit."
Das Fräulein lispelt: "Wieso?"

Die Gräfin spricht wehmütig:
"Die Liebe sei eine Passion!"
Und präsentieret gütig
Die Tasse dem Herrn Baron.

Am Tische war noch ein Plätzchen;
Mein Liebchen, da hast Du gefehlt.
Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,
von Deiner Liebe erzählt.

3 Strophen aus: Kritik des Herzens

Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
Er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher.
Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frißt,
So will ich keine Zeit verlieren,
Will noch ein wenig quinquilieren
Und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor.

Wirklich, er war unentbehrlich!
Überall, wo was geschah
Zu dem Wohle der Gemeinde,
Er war tätig, er war da.
Schützenfest, Kasinobälle,
Pferderennen, Preisgericht,
Liedertafel, Spritzenprobe,
Ohne ihn, da ging es nicht.
Ohne ihn war nichts zu machen,
Keine Stunde hatt' er frei.
Gestern, als sie ihn begruben,
War er richtig auch dabei.


Es stand vor eines Hauses Tor
Ein Esel mit gespitztem Ohr,
Der käute sich sein Bündel Heu
Gedankenvoll und still entzwei.
Nun kamen da und bleiben stehn
Der naseweisen Buben zween,
Die auch sogleich, indem sie lachen,
Verhaßte Redensarten machen,
Womit man denn bezwecken wollte,
Daß sich der Esel ärgern sollte.
Doch dieser hocherfahrne Greis
Beschrieb nur einen halben Kreis,
Verhielt sich stumm und zeigte itzt
Die Seite, wo der Wedel sitzt.

Sammlungsgeschichte

Schellacksammlung Teuchtler

Technische Anmerkungen

Schellackdigitalisierung - automatisierte Signalverbesserung

Elektrische Aufnahmetechnik

Verortung in der digitalen Sammlung

Schlagworte

Literatur , Humor , Lyrik , Kabarett , Publizierte und vervielfältigte Aufnahme

Teil der Sammlung

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