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KI-generiertes Transkript
Guten Tag wünscht Manfred Kronsteiner beim Montag-Mittagsjournal.
Südafrika, Zehntausende bei Trauerfeiern für den ermordeten schwarzen Führer Chris Harnie.
Polen, Gedenken an den Beginn des Aufstands im Warschauer Ghetto, heute vor 50 Jahren.
Bosnien, Abkommen zur Befriedung Srebrenicas, dazu ein Studiogespräch mit dem Experten Jens Reuter.
Italien an der Schwelle zu einer grundlegenden politischen Veränderung.
Österreich versucht die Grausamkeit von LKW-Tiertransporten einzudämmen.
Neuregelungen für Bergradler, um wildes Mountainbiking in den Griff zu bekommen.
Die Austriater Backwerke kaufen die Sportmarke Head.
Der zerbrochene Spiegel, Präsentation der heurigen Festwochenausstellung in Wien.
Nachrichten hören Sie jetzt von Susanne Rousseau gelesen, Verfasser der Meldungen ist Christian Teiretsbacher.
Südafrika.
In Soweto bei Johannesburg ist es wieder zu Unruhen gekommen.
In der Nähe des Sportstadions, in dem die Trauerfeiern für den ermordeten schwarzen Führer Chris Hani stattfinden, schossen Demonstranten auf Polizisten.
Die Beamten erwiderten das Feuer.
Noch ist nicht bekannt, ob es Tote oder Verletzte gab.
Die Trauerfeiern im Stadion verliefen bisher ruhig.
Die schwarzen Organisation ANC hat sich von allen Gewalttaten distanziert.
Gestern Abend verübten unbekannte Schwarze im Township Sibo Kang eine Serie von Anschlägen.
Sie erschossen von fahrenden Autos aus 19 Menschen.
Bosnien-Herzegowina.
Nach ihrem Erfolg bei Srebrenica konzentrieren sich die Serben jetzt auf Nordbosnien.
Serbische Truppen verstärken in der Nacht den Druck auf die Städte Maglaj und Olovo.
In Srebrenica übergeben die muslimischen Verteidiger ihre Waffen der UNO-Schutztruppe.
Die Lage in der ostbosnischen Stadt ist jetzt weitgehend ruhig.
UNO-Hubschrauber bringen Verwundete aus der Stadt ins benachbarte Tuzla.
Ein weiterer UNO-Konvoi ist unterwegs nach Srebrenica.
Er soll Lebensmittel in die Stadt bringen und auf dem Rückweg Zivilisten in Sicherheit bringen.
Allerdings wollen die muslimischen Behörden in Srebrenica keine Evakuierungen genehmigen.
Vereinte Nationen, Serbien.
Der UNO-Sicherheitsrat hat für heute eine Sonderdebatte über Bosnien angesetzt.
US-Präsident Clinton und der britische Premierminister Major haben telefonisch weitere Massnahmen gegen Restjugoslawien erörtert, sollten die gestern beschlossenen Sanktionen keine Wirkung zeigen.
Zahlreiche Politiker in Amerika und in Europa fordern Luftangriffe auf serbische Nachschublinien.
Belgrad hat auf den gestrigen Beschluss des Sicherheitsrates reagiert, die Sanktionen gegen Rest-Jugoslawien zu verschärfen.
In einer offiziellen Erklärung spricht die jugoslawische Regierung von einer Verletzung der Menschenrechte.
Polen.
Heute vor 50 Jahren begann der Aufstand im Warschauer Ghetto.
Am 19.
April 1943 begannen die Juden im Ghetto, sich gegen den Abtransport in Vernichtungslager zur Wehr zu setzen.
Die Deutschen brauchten nahezu einen Monat, um den Aufstand blutig niederzuschlagen.
Zu den heutigen offiziellen Gedenkveranstaltungen in Warschau sind 2500 Gäste aus aller Welt gekommen.
Unter ihnen der israelische Regierungschef Rabin
und der amerikanische Vizepräsident Gore.
Italien.
Bei der Volksabstimmung über die Wahlreform zeichnet sich eine hohe Beteiligung ab.
Nach Schätzungen des staatlichen Fernsehens gaben bis gestern Abend 57 Prozent der Wahlberechtigten die Stimme ab.
Damit kann das Ergebnis des Referendums Gesetzeskraft erhalten.
Die Abstimmungslokale schliessen am frühen Nachmittag.
Deutschland.
Beim Deutschen Chemiekonzern Höchst gab es am Abend den zweiten Störfall innerhalb von 24 Stunden.
In Offenbach entwich Schwefeldioxid aus einem Tankwagon.
Bereits gestern früh war aus dem Höchstwerk in Frankfurt eine Wolke von gelbem Farbpulver ausgetreten.
Nach Angaben der Feuerwehr bestand in beiden Fällen keine Gefahr für die Bevölkerung.
Pakistan.
Staatspräsident Ishak Khan hat die Regierung abgesetzt.
Die Parlamentsabgeordneten wurden nach Hause geschickt.
Die Armee hat die Kontrolle im Land übernommen.
Am 14.
Juli sollen Neuwahlen stattfinden.
Der Präsident begründete die Entmachtung der Regierung und des Parlaments mit Unfähigkeit und Korruption der Politiker.
Kambodscha.
Bei einem Überfall der Roten Khmer auf ein Dorf ist wieder ein UNO-Soldat getötet worden.
Ein Fahrzeug der bulgarischen Blauhelme wurde von einer Panzerabwehrrakete getroffen.
Ein Bulgare kam ums Leben, weitere zwei wurden verwundet.
Seit Beginn des Monats sind in Kambodscha bereits vier bulgarische UNO-Soldaten ums Leben gekommen.
Südkorea.
Bei einem Großbrand in einem psychiatrischen Krankenhaus sind mehr als 30 Patienten ums Leben gekommen.
Nur neun Menschen konnten den Flammern entkommen.
Offenbar waren die Psychiatriepatienten unter unmenschlichen Bedingungen untergebracht.
Einige der Toten wurden an Händen und Füßen gefesselt in ihren Betten aufgefunden.
Honduras.
In Honduras werden entführten Kindern Organe für Transplantationen entnommen.
Staatspräsident Kalejas sagte, Eltern hätten ihm berichtet, ihre Kinder seien verschleppt und operiert worden.
In einem Kühlwagen wurde kürzlich die Leiche eines Kindes gefunden, dem Organe entnommen worden waren.
Seit vergangenen November sind in Honduras 600 Kinder verschwunden.
Peru.
Bei einem Erdbeben in der Hauptstadt Lima sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen.
20 Personen wurden verletzt.
Besonders betroffen waren die Elendsviertel von Lima.
Das Erdbeben hatte die Stärke 5,6 auf der Richterskala.
Wie wird es werden, das Wetter?
Jörg Stibor, der Wetterspezialist, hat die Antwort auf diese Frage.
Der kräftige Westwind bringt heute noch dichte Wolken und vor allem am Nordrand der Alpen Regen.
In den nächsten Tagen kommt von Nordafrika aber warme und etwas trockenere Luft zu uns.
Die Null-Grad-Grenze steigt auf 3000 Meter.
Die aktuellen Meldungen.
Wien bedeckt 15 Grad, Westwind 25 Kilometer pro Stunde, Eisenstadt bedeckt 14, West 20, St.
Pölten leichter Regen 12, Linz leichter Regen 11 Grad, Westwind 30 Kilometer pro Stunde, Salzburg Regen 11, Innsbruck stark bebölkt 15, Bregenz stark bebölkt 13, Graz stark bebölkt 14 und Klagenfurt stark bebölkt und 15 Grad.
Auch am Nachmittag zeigt sich die Sonne nur spärlich, am ehesten noch im Süden, so wie in Vorarlberg und Tirol.
Im größten Teil Österreichs bleibt es stark bewölkt, vor allem im Bergland regnet es immer wieder.
Schnee fällt oberhalb von etwa 1600 Meter.
Im Donauraum und auf den Bergen weht lebhafter, mit unter auch stürmischer Westwind.
Die Temperaturen erreichen heute 13 bis 18 Grad.
In der Nacht hört der Regen auf, der Wind lässt nach.
Die Temperaturen sinken auf 10 bis 4 Grad.
Morgen Dienstag halten sich am Vormittag noch Wolken, vor allem in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und der Steiermark.
Im Laufe des Tages lockert es aber auf und die Sonne setzt sich allmählich überall durch.
Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 16 und 21 Grad.
Auch auf den Bergen wird es milder.
In 2000 Meter Höhe erreichen die Werte am Nachmittag meist 5 Grad.
Am Mittwoch ist es überwiegend sonnig, nur im Bergland zeitweise bewölkt.
Die Temperaturen steigen auf 17 bis 22 Grad.
Acht nach zwölf ist es jetzt.
Nach der Ermordung des ANC-Spitzenpolitikers Chris Harney am Kar-Samstag hat die Entwicklung in Südafrika den Siedepunkt erreicht.
Harney, der auch Generalsekretär der kommunistischen Partei Südafrikas war, ist vor seinem Haus erschossen worden.
Die Polizei hat ein führendes Mitglied der rechtsgerichteten konservativen Partei festgenommen.
ANC-Mitglieder haben den Verdacht geäußert, dass die Behörden in das Attentat verwickelt sein könnten.
UNO und EG haben von den südafrikanischen Behörden lückenlose Aufklärung des Verbrechens gefordert.
Im Stadion von Soweto nahmen bereits gestern Zehntausende an einer Trauerfeier für Hani teil, die friedlich verlaufen ist.
Und heute wird Chris Hani in Germiston bei Soweto zu Grabe getragen.
Über die Trauerfeiern heute berichtet Frank Rether.
Südafrika erlebt zur Stunde die wohl größte Trauerfeier in der Geschichte des Landes.
Im Stadion von Soweto nehmen zur Stunde 80.000 Menschen Abschied von dem ermordeten südafrikanischen Schwarzenführer Chris Hani.
Viele weitere tausend haben nur außerhalb des überfüllten Stadions Platz gefunden.
Und noch immer treffen Busse aus dem ganzen Land ein.
Während im Stadion Predigten und Gedenkreden gehalten werden, kam es kurzzeitig außerhalb des Geländes zu Ausschreitungen.
Sechs Gebäude in der Nachbarschaft wurden von einigen Jugendlichen in Brand gesetzt, ein Polizeifahrzeug ging in Flammen auf.
An einer Stelle kam es zu einem regelrechten Feuergefecht zwischen Randalierern und der Polizei, die auf Tränengas einsetzte.
Der massive Einsatz von Ordnungskräften des ANC brachte inzwischen die Situation unter Kontrolle, doch soeben wurden alle Ärzte und die Ordnungskräfte im Stadion aufgerufen, sich vor den Toren einzufinden, wo sie dringend benötigt würden.
Angespannt ist die Lage auch noch immer in Sebokeng, etwa 50 Kilometer entfernt.
In diesem Township hatten vier bewaffnete Männer heute Nacht ein Blutbad angerichtet.
Sie erschossen 19 Menschen und verwundeten zwölf weitere.
ANC-Generalsekretär Ramaphosa distanzierte sich auf der Trauerkundgebung von derartigen Gewaltakten, die er als Taten von Provokateuren brandmarkte, die weißen Extremisten in die Hände spielen würden.
Der ANC, so versicherte er, halte daran fest, dass Verhandlungen der einzige Weg zu einem neuen Südafrika seien.
Joe Slovo, der Vorsitzende der kommunistischen Partei, deren Generalsekretär der ermordete Hani war, rief die aufgebrachten und jetzt nach Vergeltung schreienden Mitglieder zur Besonnenheit auf.
Chris Haney hasste unnötige Gewalt und Grausamkeit.
Und vor allem hasste er rassistische Gewalt, sagt Slovo, sowohl gegen Schwarze als auch gegen Weiße.
Viele Redner verwiesen auf den wachsenden Unmut mit der Verzögerungstaktik der Regierung bei den Gesprächen.
Unsere Erde ist blutgetränkt und wir sind zornig", rief ein Priester aus.
Gewerkschaftspräsident Gomomo verlangte von der Regierung, binnen zehn Wochen den Termin für die ersten freien Wahlen zu nennen, damit alle wissen, wann die Apartheid-Zeit wirklich zu Ende geht.
Ab morgen würden dazu im ganzen Land, das sich heute im Generalstreik befindet, Massenaktionen beginnen.
Einzelheiten dazu werden von ANC-Präsident Nelson Mandela erwartet, der soeben seine Rede begann.
Im Anschluss an die noch andauernde Trauerfeier wird am späten Mittag die Beisetzung von Chrisani in Boxburg stattfinden, wo erneut zigtausende Trauernde erwartet werden.
Wie geht es weiter im Konflikt um Bosnien-Herzegowina?
Die jüngste Entwicklung wirft eine Fülle von Fragezeichen auf.
Da ist zunächst der in der Nacht auf gestern zustande gekommene Beschluss des UN-Sicherheitsrats über verschärfte Sanktionen gegen Rest-Jugoslawien.
Diese Embargo-Maßnahmen, die auch eine schifffahrtsfreie Zone enthalten, sollen zu einer stärkeren Abriegelung der serbisch-montenegrinischen Bundesrepublik Jugoslawien führen.
Und da ist auch das Srebrenica-Abkommen.
Wenige Stunden vor dem Beschluss des Sicherheitsrats über die verschärften Maßnahmen haben bosnische Muslims und bosnische Serben ein Waffenstillstands- und Demilitarisierungsabkommen für die seit einem Jahr eingeschlossene Stadt Srebrenica unterzeichnet.
Ein 150 Mann starkes kanadisches UN-Kontingent marschiert in Srebrenica ein.
Die Verwundeten und Schwerkranken sollen ausgeflogen werden.
Die bosnischen Muslims sollen all ihre Waffen an die Blauhelme ausliefern.
Die Serben dürfen ihre Waffen behalten, dürfen die Stadt aber nicht betreten.
Ich bin jetzt telefonisch mit dem Experten des Münchner Instituts für Ost- und Südosteuropa, mit Jens Reuter, verbunden.
Guten Tag, Herr Reuter.
Guten Tag.
Wie schätzen Sie aufgrund der jüngsten Entwicklung nun die Situation ein?
Werden sich Ihrer Meinung nach die weiterhin bewaffneten Serben daran halten, nicht einmarschieren zu dürfen in Srebrenica?
Also wir wissen einfach aus der Vergangenheit, dass die Serben entsprechende Abkommen ja auch schon früher nicht eingehalten haben und dass sie sich also ganz rücksichtslos über geschlossene Vereinbarungen hinwegsetzen, wenn sie meinen, dass es ihren Interessen entspricht.
Ich glaube also, dass man unter gar keinen Umständen nun blauäugig darauf vertrauen darf, dass die Serben, nachdem die Kirchner entwaffnet ist,
wirklich darauf verzichten werden, also Srebrenica sozusagen zu erobern oder auch zu betreten, wann immer sie das für opportun halten.
Wenn sie jetzt zum Beispiel der Meinung sind, naja, es ist momentan nicht opportun, dann werden sie es nicht tun, aber man kann sich also in gar keiner Weise auf das Wort der bosnischen Serben verlassen.
Das zeigen einfach die Erfahrungen der Vergangenheit.
Im militärischen Sinne ist es jetzt ohnehin das Ziel der Serben, die Offensive Richtung Nordbosnien fortzusetzen.
Und die Städte Gradacac und Brčko werden wahrscheinlich die nächste Zielscheibe ihrer Angriffe sein.
Dann ist ja auch das Schicksal der Hauptstadt Sarajevo militärisch noch nicht entschieden.
Ich denke, dass sie dann danach ihre Kräfte darauf konzentrieren werden.
Sie haben sich einfach nicht in ihrer Grundhaltung erschüttern lassen.
Was einfach damit zusammenhängt, dass ihnen ja noch niemand in den Arm gefallen ist.
Und dass man eigentlich sagen kann, die militärische Macht der bosnischen Serben ist ja insgesamt gesehen,
eher gering einzuschätzen, da ihnen aber niemand in den Arm gefallen ist, haben sie eigentlich sich aufgeführt in Bosnien wie eine militärische Großmacht.
Nun sollte doch ein kleines Hindernis für die serbische Seite bestehen, in der Form, dass eben 150 kanadische UNO-Soldaten in der Stadt Srebrenica sich aufhalten und das wäre doch dann ein Angriff auf die UNO, falls die Serben daran denken würden, in Srebrenica einzufallen.
Das wäre sicherlich der Fall.
Ich glaube allerdings, dass die Serben da also auch wieder irgendeinen Trick finden würden.
Das ist ja, diese 150 Leute sind ja auch nur ein symbolisches Kontingent.
Ich glaube nicht, dass die also letzten Endes ein entscheidendes Hindernis wären.
Ich schätze allerdings, dass die Serben zunächst einmal Srebrenica
unbehelligt lassen werden, dass sie aber, wenn es tatsächlich ihrer Meinung nach in ihrem Interesse liegt, also die getroffenen Abkommen nicht mehr einzuhalten, dann werden sie also auch ganz rigoros die Abkommen verletzen.
Denn das ist ja auch die Erfahrung, die sie eigentlich aus der Vergangenheit ziehen können.
Sie haben so viele Waffenstillstände gebrochen, Sie haben so viele Abmachungen verletzt, etwa die schweren Waffen sich eigenmächtig wieder geholt, also in der Kleiner, als Sie das für richtig hielten, ohne dass eigentlich die Strafe auf dem Fuß gefeucht wäre.
Sie sind also mehr als skeptisch, was das Srebrenica-Abkommen betrifft.
Halten Sie die UNO für naiv, denn die UNO gibt sich sehr euphorisch, was das Srebrenica-Abkommen betrifft.
Sie bezeichnet diese Regelung sogar als Modellfall zur Befriedung.
Ein Fall, der also auch auf andere belagerte Städte angewendet werden könnte.
Man kann natürlich mit Sicherheit sagen, dass die Vereinten Nationen und ihre Vertreter alles andere als naiv sind, aber man muss natürlich sagen, wenn solche Abkommen getroffen werden, dann muss man auch einen entsprechenden Optimismus verbreiten in dem Sinne, dass man sagt, okay, wir haben jetzt diese Abkommen und wir gehen erstmal davon aus, dass sie eingehalten werden.
Es ist ja auch ziemlich viel Euphorie verbreitet worden im Zusammenhang mit dem Vance-Own-Plan, der ja das gesamte bosnische Problem regeln sollte.
Und auch damals habe ich zu denen gehört, die gesagt haben, also dieser Vance-Owen-Plan hat keine Chance auf praktische Verwirklichung.
Auch da hat sich eigentlich gezeigt, dass der Optimismus, der also von den Vertretern der Vereinten Nationen und dann eben auch von der Europäischen Gemeinschaft verbreitet wurde, letztlich nicht gerechtfertigt war.
Halten Sie das serbische Ja zum Srebrenica-Abkommen für ein diplomatisches Manöver, weil die Serben ja weiterhin auf dem Nein-Kurs gegenüber dem Vance-Owen-Plan segeln?
hier um ein diplomatisches Manöver handelt, was eigentlich auch den Serben so ein bisschen heraushilft aus der Sackgasse, in die sie geraten waren.
Man hatte sie ja eigentlich zum Alleinschuldigen bestimmt jetzt für das Scheitern des Vance-Own-Plans.
Jetzt haben sie mit dem Srebrenica-Abkommen also etwas unterschrieben.
werden sich zumindest wohl mal vorläufig auch daran halten und werden eigentlich dann im Gesamtzusammenhang zumindest vorübergehend die Rolle des Schwarzen Peters los, die sie ja vorher gespielt haben.
Ich danke für das Gespräch.
Bitteschön.
Trotz dieses Srebrenica-Abkommens steht aber so gut wie fest, dass es in genau einer Woche zur Verschärfung der UNO-Sanktionen gegen Rest-Jugoslawien kommen wird.
Die Serben sind nämlich nicht bereit, den nun schon legendären Vance-Owen-Plan zur Aufteilung von Bosnien-Herzegowina
in zehn Provinzen zu unterschreiben.
Zumindest nicht in der derzeitigen Form.
Und genau darauf besteht die UNO, auf Zustimmung zur derzeitigen Form, ohne weitere Gebietszugeständnisse an die bosnischen Serben.
In Belgrad rechnet man aber ohnehin fix mit der Verschärfung des Embargos, berichtet unsere Korrespondentin Veronika Sayer.
Auch nach dem UNO-Beschluss zur völligen Isolation Rest-Jugoslawiens zeigen die Hauptakteure in Belgrad gute Nerven.
Der serbische Präsident Milosevic schweigt, wie meistens.
Die Bundesregierung protestiert formal und der bosnische Serbenführer Karadzic droht.
Sein Parlament würde in den nächsten Tagen darüber beschließen, wann sich die serbische Delegation von den Friedensverhandlungen ganz zurückziehen werde.
Die Rolle des Kriegstreibers spielten diesmal die Vereinten Nationen, so Karadzics Geschichtsverständnis.
In der UNO seien Kräfte ans Ruder gekommen, die von Anfang an die Zerstörung Jugoslawiens betrieben hätten, was ihnen wegen der momentanen Schwäche Russlands auch fast geglückt sei.
Die Serben würden sich aber nicht von ihren legitimen Zielen abbringen lassen, für ihr Selbstbestimmungsrecht zu kämpfen, als ein Volk in einem Staat leben zu wollen.
Daher könnten die bosnischen Serben nur um den Preis der Selbstaufgabe den Vance-Own-Friedensplan unterschreiben.
Auch wenn sich die Serben in den letzten Wochen auf Verhandlungen über Landkarten eingelassen haben und angeblich nur noch 10% des Territoriums strittig seien, wird doch deutlich, dass dies nur ein taktischer Vorwand war.
Karadzic rückt nicht davon ab, sich die selbsternannte unabhängige serbische Republik Bosnien-Herzegowina international absegnen zu lassen, nachdem sie erobert, abgegrenzt und ethnisch gesäubert wurde.
Eine Niederlage hat aber die Kriegslobby einstecken müssen.
Der Aufruf zu einem allserbischen Parlament ist an der Uneinigkeit vorläufig gescheitert.
Der führenden sozialistischen Partei kam diese Initiative der Krainer Serben zum unrichtigen Zeitpunkt, da sie ihr Gesicht als Friedensstifter wahren möchte.
Der serbischen Opposition waren die Ziele zu unklar definiert und die Montenegriner zeigten die kalte Schulter.
Ein Zusammenschluss aller Serben sei in ihrer Republiksverfassung nicht vorgesehen, hieß es.
blieben allein die Radikalen mit Woisler Scheschel, die Großserbien lieber heute als morgen aus der Taufe heben möchten.
Gott steht auf der Seite Serbiens.
Diesen Schlachtruf aus dem Ersten Weltkrieg haben die Radikalen wiederbelebt, auch wenn es gerade nicht danach aussieht.
Soviel zum Jugoslawien-Konflikt.
Nach Polen jetzt.
Heute ist es 50 Jahre her, dass im Warschauer Ghetto der verzweifelte Aufstand gegen die nationalsozialistischen Massentötungen begonnen hat.
Ein Aufstand, der von Anfang an keine Aussicht auf nachhaltigen Erfolg hatte, wie allen Beteiligten an der Erhebung klar war.
Die im Ghetto verbliebenen Juden, ihnen ging es letztlich um ein Sterben in Würde.
Sie wollten nicht widerstandslos wie Schafe zur Schlachtbank geführt werden.
Heute steht Warschau im Zeichen der Gedenkfeiern für die schrecklichen Ereignisse des Jahres 1943.
Israels Premier Yitzhak Rabin, der US-Vizepräsident Al Gore, Polens Staatspräsident Lech Wałęsa, eine deutsche Delegation unter der Leitung der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth sind unter den zweieinhalbtausend angereisten Gästen.
Hier Joanna Ratziners Reportage zu den Gedenkfeiern in Warschau.
50 Jahre danach, auf dem jüdischen Friedhof in Warschau, gedenken die Enkel der Überlebenden des Holocaust einer Million Kinder, die als Kinder sterben mussten.
Verhungert, erschossen, vergaßt.
In die Trauer mischt sich dieser Tage aber auch Stolz.
Stolz auf die rund 60.000 meist ganz jungen Juden, die nicht kampflos sterben wollten und die das Ghetto mit primitivsten Waffen im April 1943 mehr als zwei Wochen lang gegen die Nazideutschen verteidigten.
Es war ein aussichtsloser Kampf, erinnert sich Marek Edelmann, einer der noch letzten lebenden Anführer des Aufstandes im Warschauer Ghetto.
Dem 50.
Jahrestag kommt für den Logiokardiologen eine besondere politische Bedeutung zu.
Es hat sich eben so ergeben, dass der Ghettoaufstand zu einer internationalen Angelegenheit wurde, denn es war der erste bedeutendere bewaffnete Widerstand gegen die Nazi-Deutschen in ganz Europa.
Aber es war für uns vor allem ein Kampf um Freiheit und Gleichheit.
In unserem Bericht über die Geschichte des Warschauer Ghettos haben wir unmittelbar nach dem Krieg geschrieben, dass wir die Erinnerung an die jungen Ghetto-Kämpfer wachhalten wollen.
Unsere Botschaft an die jüngere Generation lautete, wachsam zu bleiben, damit es niemals mehr zu ähnlichem Grauen kommt.
Und was ist heute?
Heute erleben wir im Herzen Europas wieder einen Genozid, ein sinnloses Morden im zivilisierten europäischen Land in Jugoslawien.
Und die Welt verhält sich angesichts dieses Mordens genauso, wie sie sich angesichts der Juden im Warschauer Ghetto verhalten hat.
Für die Warschauer Juden hat die Welt hinter einer drei Meter hohen Mauer begonnen, die das Ghetto vom arischen Teil der Stadt trennte.
Ältere Polen wehren sich aber gegen den Vorwurf der Gleichgültigkeit.
Wir lebten doch alle unter deutschen Besatzung gemeinsam hier.
Mit der Straßenbahn fuhr man durchs Ghetto.
Auch ich habe es gemacht.
Ein Albtraum, das kann man nicht vergessen.
Aber was hätten wir tun sollen, wenn einer nur eine Brotrinde durchs Fenster warf, drohte die Todesstrafe.
Um die Entkrampfung
der auch unter den Kommunisten gespannten Beziehungen zwischen polnischen Katholiken und polnischen Juden, bemühen sich heute nicht nur die Regierungen Polens und Israels, sowie höchste Vertreter der beiden Glaubensgemeinschaften.
In Warschau arbeitet neuerdings auch ein privater christlich-jüdischer Verein an der Überwindung alter Stereotypen und an der Förderung des Dialogs.
Aber die große historische Aussöhnung ist noch weit, obwohl gestern zum ersten Mal in der Geschichte neben einem Rabbiner ein katholischer Bischof in der Warschauer Synagoge betete.
Auf ein Machtwort des Papstes hin werden auch die Karmeliterinnen ihr Kloster an der Mauer des NS-Vernichtungslagers Auschwitz räumen.
Aber die Auflösung des Klosters bedeutet noch lange nicht die endgültige Lösung dieses jüdisch-christlichen Dauerkonflikts.
Stanislaw Krajewski vom Warschauer Jüdisch-Christlichen Verein
Zur Zeit haben die Worte des Papstes das Kapitel abgeschlossen und das Klima ist seither spürbar entgiftet.
Aber da gibt es immer noch das Kreuz im Garten des Kalmeliterklosters, das mit seinen acht Metern Höhe das ganze Lagergelände beherrscht.
Der nächste Konflikt ist also vorprogrammiert.
Im Übrigen ist es gestern trotz höchster Alarmbereitschaft der Sicherheitskräfte etwa 70 Jugendlichen aus der Skinhead-Szene gelungen, mit antisemitischen Parolen durch die Straßen von Warschau zu ziehen.
Bis die Polizei einschritt.
Joanna Ratziner über die Gedenkfeiern ein halbes Jahrhundert nach dem Warschauer Ghetto-Aufstand.
Italien steht vor einer möglicherweise entscheidenden Änderung des politischen Systems.
In der bisher größten und umfangreichsten Volksabstimmung wird seit gestern unter anderem über die Einführung des Mehrheitswahlrechts entschieden, mit dem Italien wieder regierbar gemacht und die politische Krise bewältigt werden soll.
Andere der insgesamt acht Initiativen behandeln die Abschaffung mehrerer Ministerien, die Parteienfinanzierung und die Legalisierung des Drogenkonsums.
Die Wahllokale schließen um 14 Uhr.
Über den Stand der Abstimmungen berichtet Reinhard Frausch.
Schon nach dem ersten Tag hält dieses Referendum das, was die Meinungsforscher versprochen haben.
Die Beteiligung ist höher als bei jeder anderen bisherigen Volksabstimmung zum gleichen Zeitpunkt.
Gestern haben bereits 57,2 Prozent der 48 Millionen wahlberechtigten Italiener ihre Stimme abgegeben.
Im Norden, wie immer, viel mehr als im Süden.
Damit wird das Ergebnis des Referendums auf alle Fälle gültig sein, ist durch das Quorum von 50 Prozent Wahlbeteiligung schon seit gestern 22 Uhr erfüllt.
Daran wird auch die blamable Panne der missglückten Stimmzettel nichts ändern.
Denn erst gestern Vormittag waren die Wahlhelfer draufgekommen, dass die von der Staatsdruckerei hergestellten Stimmzettel wie Kohlepapier abfärben.
Wenn nur einer der acht verschiedenen Stimmzettel auf einem anderen zu liegen kommt, dann wird das Kreuz für das Ja oder Nein durchgepaust.
Innenminister Nicola Mancino hat noch gestern via Fernsehen die Wahlleiter angewiesen, auch solche unfreiwillig kopierten Stimmzettel als gültig anzuerkennen.
Heute halten die Wahllokale jedenfalls seit 7 Uhr früh geöffnet, um 14 Uhr werden sie geschlossen.
Für etwa 15 Uhr wird die erste seriöse Hochrechnung erwartet.
Sie wird sich vor allem auf die sogenannten Exit-Polls stützen, also auf die Befragung der Wähler beim Herauskommen aus den Wahllokalen.
Über die Grundtendenz besteht aber schon jetzt kein Zweifel.
Die Meinungsforscher rechnen beim wichtigsten Punkt des Referendums, bei der Wahlrechtsänderung, mit einem Ja von bis zu 75 Prozent.
Schließlich haben die drei größten Parteien, die Christdemokraten, die ex-kommunistische PDS und die Lega Nord, ihre Anhänger aufgerufen, für das Sie das Ja zustimmen, wenn auch mit unterschiedlichen Motiven.
Für das No, das Nein waren vor allem die Neofaschisten, die linkskatholische Räte und die Altkommunisten.
Der programmierte Sieg des Jahr hat gestern schon zu einer erbitterten Polemik unter den Protagonisten geführt.
PDS-Chef Achille Oketo und der radikale Panella streiten mit vulgärem Vokabular um die Vaterschaft des Sieges.
Hauptgrund dafür ist die jetzt aufgewertete Rolle von PDS-Chef Oketo.
Denn Punkt 14 Uhr beim Schließen der Wahllokale wird heute Ministerpräsident Amato bei Staatspräsident Skalforo sein, um seinen Rücktritt anzubieten.
Formell soll der Ministerpräsident, das hat Skalforo schon angedeutet, zwar im Amt bleiben, tatsächlich aber soll in den nächsten zwei, drei Tagen eine neue parlamentarische Basis für die Region gesucht werden.
Und da soll eben Okettos Partei des demokratischen Sozialismus eine Übergangsregierung stützen.
Jene Regierung, die nun mit dem Auftrag des Referendums in wenigen Monaten die Verfassungsänderung vorbereiten soll.
Ob der Ministerpräsident dieser Regierung wieder Amato heißen wird, so wie das die DC wünscht, oder ob es der, dem PDS zugehörige Kammerpräsident Giorgio Napolitano sein wird, darüber wird schon jetzt öffentlich gerungen.
Wie es scheint, hat im Moment PDS-Chef Oketto ganz gute Karten.
Er muss allerdings damit rechnen, dass ihm der prominente Initiator des Referendums, der abtrünnige Detailer Mario Senghi, noch die Show stiehlt.
Senghis Wort könnte in Zukunft nach diesem großen Sieg entscheidend sein.
Für Donnerstag jedenfalls wird in der Kammer, der auch formelle Rücktritt am Atos erwartet, für Samstag die Designierung des neuen Ministerpräsidenten.
Mit ihr soll definitiv das neue Zeitalter der italienischen Politik, jenes der echten Reform, beginnen.
Reinhard Frauscher aus Rom.
Weitere Themen heute Mittag, das Treffen der EG und EFTA-Finanzminister in Luxemburg, das neue österreichische Tiertransportgesetz, neue Wege für das Mountainbiking, der Jahresbericht 92 der CO2-Kommission, die ATW kaufen HED und die Festwochenausstellung der zerbrochene Spiegel in Wien, eine Vorschau.
Jetzt aber ein Sprung nach Lateinamerika mit einem Radiotipp für heute Abend.
Journal Panorama.
Die Bergprovinz Lempira ist die ärmste in Honduras.
Die Municipios oder Landkreise Erandique, Santa Cruz und San Andres sind die ärmsten in Lempira.
Die meisten Dörfer, bestehend aus weit voneinander entfernten Hütten, sind während der Regenzeit gar nicht, sonst nur zu Fuß oder per Maultier zu erreichen.
Es gibt kaum Trinkwassersysteme, so gut wie keine medizinische Versorgung.
Mangelschulen kann nur jeder sechste Erwachsene lesen und schreiben.
Und diesen ärmsten Menschen im ärmsten Land Mittelamerikas soll geholfen werden.
Ein Ernährungssicherungsprogramm der Deutschen Entwicklungshilfe will die Versorgung mit den Grundnahrungsmitteln Mais und Bohnen das gesamte Jahr über garantieren.
Derzeit ist das Utopie.
Über die Ziele, die Erfolge und die Schwierigkeiten eines solchen Programms informiert Thomas Kruchem ab 1820 im Programm Österreich 1 in einem Journal Panorama.
Halb eins weiter in den Mittagsberichten.
Europa wird von einer tiefen Rezession geschüttelt, Millionen sind arbeitslos, die Industrieproduktion geht allenthalben zurück, das europäische Währungssystem ist zusammengebrochen.
Die Finanzminister der EG und der EFTA sitzen heute in Luxemburg zusammen, um über Auswege aus der Krise zu beraten.
Mit dabei auch Österreichs Finanzminister Ferdinand Latsina, aus Luxemburg Günter Schmidt.
Bei der bisher gewichtigsten Zusammenkunft der Konjunkturpolitiker aus ganz Westeuropa ist man sich über die Analyse einig.
An gemeinsamen Maßnahmen wird noch gearbeitet.
Die gegenwärtige Konjunkturschwäche hat eine Reihe von Gründen.
Da ist zunächst einmal ein zyklischer Konjunkturabschwung nach einer langen Hochkonjunktur.
Da ist zweitens eine psychologische Verunsicherung der Wirtschaftstreibenden aufgrund politischer Entwicklungen, nämlich der Umwälzungen im Osten
und der Unsicherheit darüber, wie es in der EG mit dem Vertrag von Maastricht weitergeht, kurz wie die Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre aussehen.
Und da ist drittens die wachsende Erkenntnis, dass der hartnäckige Anstieg der Arbeitslosigkeit auf Strukturschwächen zurückzuführen ist, wie etwa eine mangelnde Flexibilität der Arbeitsmärkte und hohe Lohnkosten etwa.
Vor diesem Hintergrund haben die Finanzminister der zwölf EG und sieben Efteländer heute in Luxemburg ganz bewusst ein politisches Zeichen setzen wollen.
Sie wollen demonstrieren, dass sie im Großen und Ganzen ähnliche Ideen zur Lösung der Probleme haben und dass die Wirtschaft ihnen vertrauen soll.
Die EG arbeitet an einem großen Wachstumsprogramm.
90 Milliarden Schilling sollen von der Gemeinschaft an Krediten und Förderungen in die Wirtschaft gepumpt werden.
Die Mitglieder sollen abgestimmt dazu eigene Programme entwickeln, sodass insgesamt 480 Milliarden Schilling zusammenkommen.
Das soll 0,6 Prozent zusätzliches Wirtschaftswachstum bringen oder 450.000 Arbeitsplätze innerhalb von zwei Jahren.
Die EFTA ihrerseits hat auf Anregung der norwegischen Ministerpräsidentin Brundtland eine Parallelaktion ausgearbeitet.
Gemeinschaftsprojekte der Skandinavier, die Alpendurchtunnelung der Schweiz sollen der EFTA erkennbare Eigenschaften geben.
Was Österreich dazu beitragen will, das hat Finanzminister Larzener heute Vormittag seinen Kollegen gesagt.
Neben den bereits beschlossenen österreichischen Maßnahmen zur Konjunkturbeliebung regte er an, Mittel- und Osteuropa stärker einzubeziehen.
Es läge im gemeinsamen Interesse ganz Westeuropas, dass der Osten stabilisiert werde.
Er forderte die internationalen Finanzinstitute, vor allem die IG-Investitionsbank und die zuletzt wegen ihres hohen Verwaltungsaufwands viel kritisierte Londoner Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, also die sogenannte Atelierbank, auf, mehr an Krediten und Garantien zur Verfügung zu stellen.
Erstmals haben sich auch die Sozialpartner aus EG und EFTA zu einem gemeinsamen Forderungskatalog an die Politik durchgerungen.
Die wichtigsten Punkte daraus, eine koordinierte Wirtschafts- und Währungspolitik, ein Kampf allen protektionistischen Tendenzen.
EFTA und EG sollen gemeinsam in Infrastrukturprogramme investieren und schließlich die Bildung und Berufsausbildung sollen einen höheren Stellenwert erhalten.
Und wir kommen zu den Österreich-Themen im heutigen Mittagsjournal.
Ein Zigarettenfabrikant, der Ski herstellt.
In Österreich wird dieses Paradoxon schon bald Wirklichkeit.
Das heimische Tabakmonopol ATW übernimmt die gesamte Ski- und Sportartikelgruppe HTM.
Der Sportartikelkonzern wechselt damit von japanisch-amerikanischer Hand in österreichisches Eigentum.
Den Kaufpreis von angeblich mehr als zwei Milliarden Schilling wird das Tabakmonopol aus den Reserven begleichen können.
Die Austria Tabak will sich mit dem Einstieg bei Head auf härtere Zeiten in der EG vorbereiten.
Mehr dazu von Josef Schweitzer.
Mildesorte, Ski und Casablanca, Tennisschläger, hudri wudri als Golfspieler.
Rauchen und Sport sind kein Gegensatz mehr, zumindest im österreichischen Wirtschaftsleben.
Vor einem Monat bestätigte ATW-General Beppo Mauhat, der dem Sport ohnehin auch schon bisher verbunden war, dass Gespräche laufen.
Nun ist es fix.
Das heimische Tabakmonopol übernimmt die amerikanisch-japanische HTM-Gruppe mit Sitz in Amsterdam zu 100 Prozent.
Über den Kaufpreis schweigt man noch, Schätzungen beliefen sich zuletzt auf mehr als zwei Milliarden Schilling.
HTM, dieses Kürzel steht für Head, Tyrolia und Maris.
Head produziert vor allem im Vorarlberger Kennelbach Ski, Tennis, Squash und Badmintonschläger sowie Golfausrüstungen.
Tyrolia fertigt in Schwächert bei Wien Ski und Skibindungen, Maris ist der Tauchsportspezialist.
Mit dabei ist auch noch der Skischuhhersteller Brixia.
Mit Ski wurde Head bekannt, in der HTM Gruppe machen sie nur mehr ein Drittel des Umsatzes aus.
Fast die Hälfte entfällt auf Tennis- und Squash-Schläger.
Tennisschuhe tragen ein Fünftel des Geschäftes bei.
In den USA und Kanada ist Head in den Golfsport eingestiegen.
Der weltweite Vertrieb folgt demnächst.
HTM war kein logischer Partner für die ATW, hat sich aber trotzdem quasi angeboten.
Schon bei der Übernahme durch die amerikanisch-japanische Investorengruppe war klar, dass in fünf Jahren neue Eigentümer gesucht würden.
Vor allem die Japaner, denen 29% von HTM gehörten, wollten sich zurückziehen.
Bei der Austria-Tabak läuft der Head-Kauf unter dem Stichwort Diversifikation.
Mit der Betätigung in verschiedenen Geschäftsbereichen kann die ATW Risiko streuen und Niederlagen im Konkurrenzkampf eines künftigen europäischen Binnenmarktes leichter verdauen.
ATW-Chef Mauhardt verweist auf das große amerikanische Vorbild Philip Morris.
Der ursprüngliche Zigarettenstopfer hat sich zu einem der größten internationalen Mischkonzerne entwickelt.
Der Umsatz von Philip Morris übersteigt 600 Milliarden Schillen jährlich.
Allerdings blieben die Amerikaner im Nahrungs- und Genussmittelgeschäft, etwa mit der Übernahme von Jakobs Suchart.
Heftige Kritik an den sportlichen Ambitionen der österreichischen Tabakwerker kamen jedoch zuletzt von politischer Seite aus den Reihen der ÖVP.
Für die ATW müsse erst ein nachvollziehbares Privatisierungskonzept vorliegen.
Unter den herrschenden Umständen sei der Tabakeinstieg bei Head eine kalte Verstaatlichung durch einen Monopolbetrieb.
Mit dem Sporteinstieg erhält die Austria Tabak jedenfalls einen hervorragenden Werbeträger.
Zigarettenmarken lassen sich auf Ski und Schlägern einem Millionenpublikum nahe bringen.
Ein Tabak-Werbeverbot ist schließlich äußerst fraglich.
Höchst ungewiss ist auch, ob Head-Up-Fahrer verpflichtet werden, die Streif mit einer Virginia zwischen den Zähnen zu bezwingen.
Neues für Mountainbiker?
In Österreich könnte es künftig zusätzlich zu den schon bestehenden Strecken bis zu 1000 weitere Kilometer ausgewiesener Mountainbike-Wege geben.
Ein entsprechendes Konzept für die künftige Regelung des Bergradlns wurde heute vom Landwirtschaftsministerium und den Bundesforsten vorgestellt.
Ein Kompromiss ist da herausgekommen, wie Robert Unterweger berichtet.
Eine völlige Öffnung der heimischen Wälder für die an Spitzentagen 20.000 bis 30.000 Bergradler in Österreich soll es auch künftig nicht geben.
Sehr wohl aber ein erweitertes Angebot an speziell gekennzeichneten Mountainbike-Strecken.
Zum Beispiel könnten die Bundesforste 100 Kilometer Forstwege allein im Wiener Wald zur Verfügung stellen.
Großes Interesse für weitere Wege erwarten sie derzeit vor allem im Salzkammergut, aber auch in anderen westlichen Bundesländern.
Dort wird das neue Angebot der Bundesforste höchstwahrscheinlich auch angenommen.
Dieses Angebot schaut so aus.
Ein Tourismus- oder Sportverband bzw.
eine Gemeinde bezahlen an die Bundesforste pro Wegmeter Mountainbike-Strecke rund 8 Schilling.
Mit diesem Betrag sollen mögliche Ertragseinbußen aus Forstwirtschaft und Jagd abgedeckt werden.
Eine ausreichende Versicherung für die Mountainbiker muss der jeweilige Vertragspartner der Bundesforste pauschal abschließen.
Das ist verpflichtend.
Richard Ramsauer, der Generaldirektor der Bundesforste, spricht von einer Regelung, mit der alle Beteiligten gut leben könnten.
Wir gehen nicht davon aus, und das war auch etwas, was wir uns gut überlegt haben, dass wir eine Organisation sozusagen finden oder aufziehen.
die jetzt das Kassieren, das Abkassieren der Mountainbiker hier vorsieht, sondern wir haben von vornherein uns entschlossen, hier mit Gebietskörperschaften, mit Gemeinden, mit Fremdenverkehrsverbänden und ähnlichen Körperschaften Partner zu suchen, mit denen wir Verträge abschließen können.
Durch das Freigeben von 1000 Kilometern Mountainbike-Wegen könnten die Bundesforste jährlich rund 8 Millionen Schilling einnehmen.
Landwirtschaftsminister Franz Fischler sagt, es sei absolut gerechtfertigt, dass für die Benutzung der Forstwege auch bezahlt werde.
Schließlich gäbe es heute auch keine Gratisläuben.
Für jede in den Schnee gezogene Spur müsse ja ebenfalls bezahlt werden.
Fischler hofft, dass das Angebot der Bundesforste nicht nur in ganz Österreich angenommen, sondern vielleicht auch noch erweitert wird.
Gleichzeitig aber soll das ein Startschuss dafür sein, dass diesem Bundesforsteangebot jetzt auch viele private Angebote folgen sollen.
Wir sind nicht der Meinung, dass das jetzt sozusagen das Pflaster ist, das wir irgendwo aufkleben und damit ist Mountainbiking für Österreich erledigt.
Die Gegner des Mountainbikens im Wald, wie zum Beispiel die Jägerschaft und einzelne Interessensvertretungen der Bauern, kann Fischler trotz dieses Wunsches beruhigen.
Es geht nicht an, dass ein unkontrolliertes Befahren und schon gar geht es nicht an, dass ein unkontrolliertes Befahren außerhalb von Wegen in Österreich stattfindet.
Spaziergänger im Wald bleiben vorerst aber skeptisch.
Laut einer neuen Umfrage sehen zwei von fünf Wanderern eine beträchtliche oder sogar sehr große Gefährdung durch Bergradler, die ihnen über den Weg fahren.
Robert Unterweger mit Neuigkeiten für Mountainbiker.
Seit sich Österreich im Jahre 1990 verpflichtet hat, laut der sogenannten Toronto-Vereinbarung die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2005 um 20 Prozent zu reduzieren, ist man diesem Ziel hierzulande noch um nichts näher gekommen.
Kohlendioxid ist ja bekanntlich eine der Hauptursachen des Treibhauseffektes.
Hauptverursacher sind Industrie, Verkehr und Hausbrand.
Die CO2-Bilanz des Vorjahres weist nun erstmals ein deutliches Sinken des Kohlendioxid-Ausstoßes nach.
Energiepolitische Strategie oder Zufall, fragte sich Ingrid Thurnherr.
Eine genaue Bilanz des CO2-Ausstoßes im Vorjahr lässt sich derzeit noch nicht ziehen, weil die Zahlen des Monats Dezember noch nicht ausgewertet sind.
Aber trotz des Wissens, dass der Dezember wie auch der Jänner zu den kohlendioxidstarken Monaten gehört, geht der Vorsitzende der CO2-Kommission, Prof. Albert Hackl, von einer Reduktion aus, die rund 6 bis 7 Prozent ausmachen dürfte.
Man wäre damit etwa wieder auf dem Stand des Jahres 1990.
Und Hackl nennt als Gründe für diesen Rückgang, dass vor allem
durch die geringere Energieverbrauche im Bereich der Heizungs- und des Geinverbrauchersystems eine wesentliche Reduktion möglich war.
Wir haben keine Reduktion praktisch im Verkehrsbereich.
Wir haben Reduktionen im Industriebereich, da ist sicherlich auch abgesehen von Sparmaßnahmen und nicht unwesentlich die Umstellung in vielen Industriebereichen etwa von Kohle, festen Energieträgern, auf Erdgas
Das heißt aber nicht bitte, dass wir uns jetzt zurücklehnen dürfen und sagen, es geht eh alles bestens.
Denn klar ist auch, dass nicht in erster Linie umweltpolitische Maßnahmen zu dieser Reduktion geführt haben.
Eine geringere Industrieproduktion, die Schließung der Elektrolyse Ranshofen, des größten Einzelabnehmers von Strom und ein milder Winter haben den Löwenanteil ausgemacht.
Das zeigt auch der Energiebericht für das Vorjahr, der einen um drei Prozent gesunkenen Energiebedarf
gegenüber dem besonders verbrauchsstarken Jahr 1991 ausweist.
Für Umweltministerin Maria Rauch-Kallert lässt sich daraus aber Grundsätzliches ableiten.
Es zeigt aber, dass sozusagen doch auch manches möglich wäre.
Nicht nur dadurch.
Ich glaube, dass wir ganz massiv, und zwar nicht nur in der Industrie, sondern auch bei jedem Einzelnen von uns, in den einzelnen Haushalten, mit Energiesparmaßnahmen Reduktionen herbeiführen können.
Ein gestaffelter Energiepreis wäre der richtige Anreiz, meint die Umweltministerin, um vor allem das riesige Einsparungspotenzial in den Haushalten zu nützen.
Warum sie glaubt, dass ihr gelingen kann, woran ihre Vorgängerinnen gescheitert sind?
Ich glaube, weil erst einmal das Bewusstsein sich verändert hat in der Bevölkerung, in der Öffentlichkeit.
Es haben sich auch Gott sei Dank die Zeiten geändert.
Es spricht die EG von einer Energieabgabe.
Es spricht die USA, die also bis vor einem Jahr oder bis vor einem halben Jahr noch ganz andere Schwerpunkte in ihrer Politik gesetzt haben.
Plötzlich vom Energiesparen, von der Notwendigkeit des Klimaschutzes.
Das ist ja nicht unerheblich, dass hier eine stärkere Bewusstseinsbildung entstanden ist.
Das Ziel von Toronto, eine Reduktion der CO2-Emissionen um 20 Prozent bis zum Jahr 2005, könne noch erreicht werden.
Aber nur, wenn man sofort handele.
Rauch Kallerts wichtigste Forderungen lauten demnach mehr Druck auf Autohersteller, damit mehr verbrauchsarme Autos auf den Markt kommen, die Einführung einer CO2-Abgabe gemeinsam mit der Steuerreform 1994 und eine Erhöhung der Energiepreise schon ab dem zweiten Halbjahr 1993 in Form einer erhöhten Mineralölsteuer.
Zahlenmielrauchkallert dazu keine nennen, aber... Generell kann man sagen, je höher sie ist, desto wirksamer ist sie.
Weil erst ab einer gewissen Höhe eine Verhaltensänderung stattfindet.
Es ist mir schon klar, sagen entsprechende Umfragen,
Damit die Mineralölsteuer wirksam würde, müsste der Liter Treibstoff 30 Schilling kosten.
Es ist mir klar, dass es diese Summe sicher nicht erreichen wird können.
Das hält niemand politisch aus.
Das wäre auch unzumutbar.
Aber je höher, desto wirksamer.
führt die Umweltministerin aus.
Kühe, die an einem Bein aufgehängt aus dem Laderaum von Schiffen gehoben werden, Schweine, die aus drei Metern Höhe von Lastwagen heruntergeworfen werden, Schafe, die wegen Platzmangels in den Transportern ersticken und einander zu Tode trampeln.
Bilder wie diese haben nicht nur Tierschützer erschüttert.
Für die Eisenbahn gelten in Österreich bereits gesetzliche Regelungen für den Tiertransport.
Der Verkehrsminister Viktor Klima hat nun auch den Entwurf eines Tiertransportgesetzes für die Straße vorgelegt.
Konflikte mit der Wirtschaft, wie sie bereits beim ersten Bekanntwerden der neuen Bestimmungen aufgetaucht sind, scheinen auch weiterhin vorprogrammiert, meint Franz Simbürger.
Rund 250 Millionen Tiere werden Jahr für Jahr kreuz und quer durch Europa transportiert.
Zahlen über Österreich liegen nicht im Detail vor.
Tierquälereien bei den Transporten kommen aber auch in Österreich immer wieder vor.
Das vom Verkehrsminister Viktor Klima jetzt vorgestellte Tiertransportgesetz für die Straße soll dem abhelfen.
Wichtigste und zugleich umstrittenste Passage darin, Tiertransporte sind auf der kürzesten zulässigen Strecke durchzuführen
und Schlachttiertransporte dürfen prinzipiell nur zum nächsten geeigneten inländischen Schlachthof durchgeführt werden.
Erste Proteste der Wirtschaft haben Klima zu einer Ergänzung dieser Bestimmung veranlasst.
Innerhalb eines Radius von 130 Kilometern darf der angefahrene Schlachthof frei gewählt werden.
Aber der gesamte Tiertransport inklusive Auf- und Abladen darf nicht mehr als sechs Stunden dauern, sagt Verkehrsminister Klima.
Wobei Unterbrechungen dieses Transportes
wo jetzt zum Beispiel aus Umgehungsgründen entladen wird, eine kurzfristige nicht artgerechte Haltung gemacht wird und dann wieder beladen wird, nicht als Unterbrechung zählt.
Tierexporte fielen zwar nicht in seine Kompetenz, sagt Klima, aber die Prinzipien des Tiertransportgesetzes würden auch für den Export von Tieren gelten.
Wenn damit ein Export verhindert wird oder unmöglich gemacht wird, dann gilt das.
Und Klimas zuständiger Sektionsleiter Günther Hahnreich glaubt sogar, das Tiertransportgesetz auch auf den Transit von Tieren durch Österreich anwenden zu können.
Wobei, so Hahnreich, für den Transportweg und die Transportzeit auch der Anfahrtweg nach Österreich bereits eingerechnet werden soll.
Minister Klima ist hinsichtlich der Durchfügbarkeit dieses Anliegens allerdings skeptischer als sein Sektionsleiter.
Da werden wir uns sicher schwer tun, muss man ganz ehrlich sagen, weil da die entsprechenden Dokumente des Beginns der Beladezeit und so weiter nicht da sind.
Also das muss man ganz ehrlich zugeben, dass wir was den Transit betrifft hier natürlich eine Schwäche haben, was die Kontrollierbarkeit ist.
Kurz die übrigen Bestimmungen des Tiertransportgesetzes.
Nicht transportiert werden dürfen kranke und hochträchtige Tiere sowie Jung- und Muttertiere bis zwei Tage nach der Geburt.
Eine Transportbescheinigung muss Auskunft über Gattung, Herkunft, Zielort und Transportfähigkeit der Tiere und über das Kennzeichen des Transporters geben.
Jeder Transport muss von einem grundsätzlich im Umgang mit Tieren ausgebildeten Betreuer begleitet sein, das wird im Normalfall der Lenker selbst sein.
Die Transporter selbst müssen den Tieren angemessen groß und entsprechend ausgestattet sein.
Die Länder sollen eigene Tiertransportinspektoren bestellen und auch die Exekutive soll für die Überwachung der Tiertransportbestimmungen herangezogen werden.
Das Gesetz sieht auch Strafen bis zu 50.000 Schilling vor, wenn etwa die Transportzeit oder die Entfernung überschritten werden.
Die Einnahmen aus den Strafen sollen für die Ausbildung von Transportbetreuern und Inspektoren zweckgebunden sein.
Der Verkehrsminister rechnet zwar mit weiterem Widerstand gegen seinen Gesetzentwurf, will aber unbedingt bei seinen Vorgaben bleiben.
Ich bekenne mich dazu, dass wenn wir zum Beispiel Schotter transportieren, dass wir Regulierungen brauchen.
Umso mehr bekenne ich mich dazu, wenn wir Lebewesen transportieren.
Nächste Woche soll das Tiertransportgesetz für die Straße den Ministerrat passieren und dann ins Parlament gehen.
In Kraft treten sollen die Tiertransportbestimmungen mit 1.
Jänner 1994.
Und bis Juli nächsten Jahres soll auch die Ausbildung der Transportbetreuer und die tiergerechte Ausstattung der Transportfahrzeuge abgeschlossen sein.
Vom Versuch, die bedenkenlose Grausamkeit bei Tiertransporten einzudämmen, berichtete Franz Simbürger.
Die Malerei der Gegenwart steht im Zentrum einer Großausstellung, die im Rahmen der diesjährigen Wiener Festwochen vom 26.
Mai bis zum 25.
Juni im Messepalast und in der Kunsthalle Wien stattfinden wird.
Die Schau mit dem Titel Der zerbrochene Spiegel wird von dem renommierten deutschen Ausstellungsmacher Kaspar König und von Hans-Ulrich Obrist zusammengestellt.
Robert Billek über die Präsentation des Projekts heute Vormittag.
Mit mehr als 300 Bildern von rund 40 Künstlern, präsentiert auf über 3000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, will die Schau »Der zerbrochene Spiegel« die Entwicklung der Malerei der letzten zwei bis drei Jahre aufzeigen.
Mit dabei sind zahlreiche internationale Stars wie Georg Baselitz, Gerhard Richter, Helmut Federle oder Francesco Clemente, weiters vier österreichische Künstler, nämlich Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Walter Opholzer und Herbert Brandl, sowie zahlreiche einer breiteren Öffentlichkeit weniger bekannte Maler.
Somit können wir sagen, dass dies wahrscheinlich für die nächste Zeit eine der weltweit größten, umfassendsten Darstellungen der zeitgenössischen Malerei darstellen wird, der Malerei der letzten Jahre, selbst wenn Künstler beteiligt sind, die zum Teil Positionen bereits in den 60er und 70er Jahren definiert haben.
sagt Kunsthallenleiter Toni Stoß.
Erstmals seit mehreren Jahrzehnten soll hier eine nicht inszenierte Ausstellung entstehen, in der die Werke gleichberechtigt nebeneinander betrachtet werden können.
Mit dem Ziel zu zeigen, dass die oft totgesagte Malerei heute immer noch eine Berechtigung hat.
Kaspar König?
Also keine Entschuldigung.
Warum malt man heute noch?
Keine ideologischen Missverständnisse, ob das denn vielleicht reaktionär sein könne.
sondern einfach mal ein Nagel an die Wand, das Bild an den Nagel und Bilder zeigen.
Also quasi wie ein Salon im 19.
Jahrhundert, ohne allerdings jetzt diese regressiven Aspekte fürchten zu müssen.
Und das war eigentlich der Ausgangspunkt, dass hier in Wien die Möglichkeit besteht, an zwei Orten mit wunderbarem Oberlicht eine uninszenierte, klare,
Präsentation herzustellen, die für die Insider einerseits, wie aber auch für eine ganz allgemein interessierte Öffentlichkeit von Interesse sein kann.
Um dieses Interesse noch zu verstärken, werden die Außenfassaden der beiden Ausstellungsorte mit riesigen Bildprojektionen versehen.
Zur Ausstellung wird es einen eigenen Vermittlungsdienst geben, der auch spezielle Sonderwünsche, so etwa fremdsprachige Führungen erfüllt und Festwochenintendant Klaus Bachler ist bemüht, die Schau an das große Festivalthema Antike anzubinden.
Wie die Formen und die Themen der antiken Tragödie.
sich immer wieder unter veränderten künstlerischen und gesellschaftlichen Bedingungen neu bearbeitet und gesehen, in Zweifel gezogen werden, aber auch neu entdeckt werden.
So steht auch die Malerei als die klassische Form in einem permanenten Spannungsfeld zwischen tradierten Konventionen und innovativen Ansätzen.
Im Herbst soll die Ausstellung »Der zerbrochene Spiegel« dann von den Hamburger Deichtorhallen übernommen werden und Wien damit stärker ins internationale Ausstellungsgeschehen rücken.
Kulturstadträtin Ursula Pasterk.
Ich meine, dass es nicht zuletzt die großen Festwochenausstellungen der letzten Jahre waren, die Wien zu einem interessanten und international gefragten Ort für bildende Kunst gemacht haben.
sagt Pasterg, und wir kompletieren die Mittagsinformation mit den neuesten Nachrichten.
Bosnien-Herzegowina.
Die Waffenstillstandsvereinbarung für Srebrenica ist infrage gestellt.
Die bosnischen Serben wollen nicht aus der Umgebung von Srebrenica abziehen.
Der Militärchef der Serben, Ratko Mladic, sagte, er habe in der Waffenstillstandsvereinbarung keinem Abzug seiner Einheiten zugestimmt.
Damit dementierte er anderslautende Äußerungen von UNO-General Morillon.
Die muslimischen Behörden in Srebrenica weigern sich inzwischen, Zivilisten aus der ostbosnischen Stadt evakuieren zu lassen.
Die Evakuierung ist Teil der Waffenstillstandsvereinbarung.
Vereinte Nationen, Serbien.
Der UNO-Sicherheitsrat will heute eine Sondersitzung über die Lage in Bosnien abhalten.
Der amerikanische Präsident Clinton und der britische Premierminister Major haben telefonisch weitere Massnahmen gegen Restjugoslawien erörtert, falls die gestern beschlossenen Sanktionen wirkungslos sein sollten.
Zahlreiche Politiker in den USA und in Europa verlangen Luftangriffe auf die serbischen Nachschublinien.
Die Regierung in Belgrad hat die verschärften Sanktionen gegen Restjugoslawien als Verletzung der Menschenrechte bezeichnet.
Südafrika
Im ganzen Land herrscht Hochspannung.
Heute wird der ermordete schwarzen Führer Chris Haney beigesetzt.
Die Trauerfeiern finden in einem Sportstadion in Soweto statt.
Zehntausende Menschen haben sich dort versammelt.
In der Früh kam es vor dem Stadion zu einer Schießerei zwischen Demonstranten und der Polizei.
Sieben Menschen wurden verletzt.
Am Abend haben mehrere Schwarze eine Serie von Anschlägen verübt.
Sie erschossen aus fahrenden Autos 19 Menschen.
Italien.
Beim Referendum über die Wahlrechtsreform zeichnet sich eine hohe Beteiligung ab.
Die notwendigen 50 Prozent sind auf jeden Fall erreicht.
Die Wahllokale schliessen in einer Stunde.
Stimmberechtigt sind 48 Millionen Italiener.
Sie sollen bei der Volksabstimmung über insgesamt acht Fragen entscheiden.
Österreich Verkehrsminister Klima hat heute den Entwurf für ein Tiertransportgesetz vorgelegt.
Kernpunkt ist die Bestimmung, dass Schlachttiere grundsätzlich nur noch bis zum nächsten geeigneten inländischen Schlachthof gebracht werden dürfen.
Die Transportdauer wird mit sechs Stunden begrenzt.
Die Strecke darf nicht länger als 130 Kilometer sein.
Die Klubchefin der Grün-Alternativen Petrovic bezeichnete den Gesetzesentwurf als richtungsweisend.
Luxemburg.
Die Finanz- und Wirtschaftsminister von EG und EFTA treffen heute in Luxemburg zusammen.
Hauptthema ist die Konjunkturschwäche in Europa.
Auch Finanzminister Latziner nimmt an den Gesprächen teil.
Latziner sagte, man müsse versuchen, die gemeinsamen Probleme auch gemeinsam zu lösen.
Die Kosten der Arbeitslosigkeit in Europa könnten den Wohlstand bedrohen.
Das Wetter heute Nachmittag.
Meist bewölkt, vor allem in Salzburg und Oberösterreich sowie im Osten mitunter Regen.
Kräftiger Westwind im Donauraum, im Nordburgenland und auf den Bergen.
Höchsttemperaturen 13 bis 18 Grad.
Womit das Montag-Mittag-Journal zu Ende wäre, einen angenehmen Nachmittag wünschen das ganze Sendungsteam und Manfred Kronsteiner auf Wiederhören.
Einblendung: Marek Edelman, Passanten, Stanislaw Krajewski. 1943 erhoben sich etwa 60.000 Juden im Warschauer Ghetto gegen die nazideutschen Besatzer. Die oft noch sehr jungen Kämpfer lieferten sich oft nur sehr primitiv ausgerüstet, einen wochenlangen Häuserkampf mit deutschen Einheiten. Die meisten der jüdischen Jugendlichen hatten ihre gesamte Familie verloren und wollten sich nicht ohnen Gegenwehr von den Deutschen ermorden lassen.
Mitwirkende:
Radzyner, Joana [Gestaltung]
, Edelman, Marek [Interviewte/r]
, Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r]
, Krajewski, Stanislaw [Interviewte/r]
Datum:
1993.04.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Krieg
;
Zweiter Weltkrieg
;
Völkermord und Holocaust
;
Religion
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Polen
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten