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KI-generiertes Transkript
Und hier ist das Mittagsjournal.
Aus dem Studio meldet sich Werner Löw.
Unsere Themen heute unter anderem nach dem Todessturz von Uli Maier.
Fragen nach der Verantwortung, Fragen nach der Sicherheit.
Das Neueste von den EU-Verhandlungen.
Verärgerung beim Landwirtschaftsminister über die Informationspolitik in Brüssel.
Der Auer-Vorstand legt ein neues Sparkonzept vor.
Und der mysteriöse Flugzeugabsturz in dem Bodensee.
Vielleicht war es gar keiner.
Von einem Atomschmuggel ist jetzt die Rede.
Aus dem Ausland Bosniens Serben ordnen eine Generalmobilmachung an, wegen, wie es heißt, internationaler Unterstützung für die Moslems.
Ein anderer Hintergrund der Einsatz regulärer kroatischer Truppen in Bosnien.
Russlands Nationalistenführer Schirinovski ist in Belgrad.
Dann der Wahlausgang auf der Krim, was bedeutet der Sieg des prorussischen Kandidaten für das Verhältnis zwischen Moskau und Kiew, also der Ukraine.
Und BMW kauft de facto den britischen Autohersteller Rover.
Im Kulturteil die Normanen kommen, und zwar nach Rom und dann nach Venedig, als eine internationale Großausstellung.
Zuerst aber kommen im Mittagsschnell die Nachrichten.
Zusammengestellt hat sie Christian Werschütz, Nachrichtensprecher ist Nikolaus Riemerschmid.
Großbritannien, Deutschland.
Der deutsche Automobilkonzern BMW übernimmt die britische Rover-Gruppe.
Für einen Kaufpreis von umgerechnet rund 14 Milliarden Schilling wird BMW vom British Aerospace 80 Prozent des Aktienkapitals des größten britischen Autoherstellers erwerben.
Die übrigen 20 Prozent hält der japanische Konzern Honda.
Die Rover-Gruppe beschäftigt etwa 33.000 Mitarbeiter.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete sie einen Betriebsgewinn von knapp 800 Millionen Schilling.
Deutschland Die Warenstreiks der westdeutschen Metalle haben sich ausgeweitet.
Schwerpunkte waren Baden-Württemberg, Hessen, Berlin und Rheinland-Pfalz.
Die Gewerkschaft will damit die Arbeitgeber unter Druck setzen.
Die bisherigen Lohnverhandlungen für die 3,6 Millionen Beschäftigten sind erfolglos geblieben.
Die IG Metall fordert Lohnerhöhungen zwischen 5,5 und 6 Prozent.
Die Arbeitgeber verlangen eine Nulllohnrunde.
Beide Seiten zeigten sich weiter gesprächsbereit.
Seit April 1991 sind in der westdeutschen Metall- und Elektroindustrie mehr als 600.000 Arbeitsplätze abgebaut worden.
Bosnien-Herzegowina.
Das Oberkommando der bosnischen Serben hat die Generalmobilmachung angeordnet, das berichtet Radio Belgrad.
Demnach wurden alle wehr- und dienstpflichtigen Männer und Frauen zum Front- und Arbeitsdienst aufgerufen.
Auch gegen Deserteure soll strenger durchgegriffen werden.
In Kroatien haben die aufständischen Krainer Serben und die kroatische Militärführung die Verlängerung des bestehenden Waffenstillstandes vereinbart.
Die Feuerpause in den UNO-Schutzgebieten gilt nun bis Ende Februar.
Ukraine.
Der russische Nationalist Yuri Meshkov hat die Präsidentenwahlen auf der Halbinsel Krim gewonnen.
Meshkov bekam knapp 73 Prozent der Stimmen.
Er tritt für den Anschluss der Krim an Russland ein.
Die Halbinsel kam erst 1954 unter Khrushchev zur Ukraine.
Zwei Drittel der Bevölkerung sind Russen.
Die Wahlen dürften die Spannungen zwischen der autonomen Region Krim und der Zentralregierung in Kiew weiter erhöhen.
Die etwa 300.000 Krim-Tataren haben bereits mit Krieg gedroht, sollte es zur Abspaltung der Krim von der Ukraine kommen.
Israel und die PLO haben bei den Gesprächen in Davos Fortschritte, aber keinen Durchbruch erzielt.
Außenminister Peres und PLO-Chef Arafat beurteilten die Chancen positiv, dass die Autonomie-Verhandlungen nächste Woche in Kairo abgeschlossen werden könnten.
Bis dahin wird eine Arbeitsgruppe versuchen, die noch offenen Probleme zu lösen.
Italien, Österreich.
Ministerpräsident Ciampi ist in Wien mit Bundeskanzler Wranicki zusammengetroffen.
Das Gespräch stand ganz im Zeichen der Beitrittsverhandlungen Österreichs mit der Europäischen Union.
Von besonderem Interesse ist für Italien dabei die Frage des Transitvertrages.
Von der Kontingentierung der Transitfahrten durch Österreich sind besonders auch italienische Frechter betroffen.
Japan.
Die Regierung plant das größte Wirtschaftsprogramm der japanischen Nachkriegsgeschichte.
Das Konjunkturprogramm hat ein Gesamtvolumen von knapp 1.800 Milliarden Shilling.
Vorgesehen sind öffentliche Bauvorträge, eine Senkung der Einkommenssteuer, Wohnbaukredite an Privatleute sowie Kredite für kleine Unternehmern.
Die japanische Regierung hofft, mit dem Programm die anhaltende Konjunkturflaute zu überwinden.
USA, Nordirland.
Gary Adams, der Vorsitzende der nordirischen Schienfein-Partei, darf in die USA einreisen.
Schienfein ist der politische Arm der verbotenen katholischen Untergrundbewegung IRA.
Adams darf somit in New York an einer Konferenz zum Nordirland-Konflikt teilnehmen.
Südafrika.
ANC-Präsident Nelson Mandela hat die schwarze Bevölkerungsmehrheit davor gewarnt, ein rasches Ende der Armut zu erwarten.
Zum Auftakt des Wahlkampfes bat der Präsident des afrikanischen Nationalkongresses seine Landsleute um Geduld.
Für die ersten freien Wahlen am 27.
April gilt der ANC als hoher Favorit.
Österreich.
Das Lawinenunglück im Tiroler Ötztal hat ein weiteres Todesopfer gefordert.
Ein in Obergurgl verschütteter 20-jähriger Snowboardfahrer ist in der Innsbrucker Universitätsklinik seinen Verletzungen erlegen.
Ein 19-jähriger Alpinist schwebt weiter in Lebensgefahr.
Bei der Rettungsaktion war auch ein freiwilliger Helfer aus Belgien ums Leben gekommen.
Er erlag einem Herzinfarkt.
Österreich.
Bei der jüngsten Lotto-Runde 6 aus 45 hat kein Spieler die sechs richtigen Zahlen erraten.
In der nächsten Runde gibt es daher einen Doppelcheckpot.
Insgesamt dürften 65 Millionen Schilling ausgespielt werden.
Einen Checkpot gibt es in der kommenden Runde auch beim Joker.
Etwa 17 Millionen Schilling sind zu gewinnen.
Und nach den Nachrichten, der Blick aufs Wetter, Andreas Thiesner tut ihn für uns.
Nach den Stürmen der letzten Zeit weiterhin eine wichtige Frage der Wind.
Sehr markant sind die Luftdruckgegensätze auch heute in Europa.
Dann hat Westwind noch kräftig, teils sogar stürmisch und mit ihm staunen sich die Wolken nördlich des Alpenhauptkamps.
Besonders dort gibt es heute im Bergland noch Schneeschauer.
Merklich nachlassen wird der Wind morgen Vormittag.
Die Lawinengefahr bleibt bestehen und in den nächsten Tagen bleibt es mild, frostig allerdings die Nächte.
Die aktuellen Meldungen, Wien heiter 7°, Westwind Spitzen bis 60 km pro Stunde, Eisenstadt wolkig 7°, Nordwestwind Spitzen bis 70 km pro Stunde, St.
Pölten wolkig 5°, Linz stark bewölkt 4°, Westwind 25 km pro Stunde, Salzburg stark bewölkt 4°, Innsbruck stark bewölkt 3°, Bregenz bedeckt 5°, Graz wolkig 4° und Klagenfurt heiter 1°.
Wie so oft bei West- oder Nordwestwind in Osttirol, Kärntenteilen der Steiermark und im Südburgenland nahezu ohne Unterbrechung Sonne, sonst aber kann man ihn immer noch beobachten, den schnellen Zug der Wolken.
In kurzer Zeit wird das blaue Himmel wieder grauer und dann folgt auch schon ein Schnee- oder Regenschauer, besonders im Bergland, kaum im Flachland.
Die Schneefallgrenze unterschiedlich im Westen bei 800 Meter, im Osten bei 500.
Die Höchstwerte heute 3 bis 10 Grad, in 2000 Meter hat es etwa minus 7 Grad.
In der kommenden Nacht sinken die Temperaturen auf 0 bis minus 8 Grad.
Morgen Dienstag ist es fast überall in Österreich sonnig, die Einschränkungen im Bodenseeraum und stellenweise in Osttirol, Kärnten, unter Steiermark sowie im südlichen Burgenland kann sich Boden- oder Hochnebel halten und einige dichte Wolken ziehen im Müll-, Wald- und Weinviertel durch.
Meist schwacher Wind, die höchsten Temperaturen morgen zwischen 4 und 11 Grad bei Nebel nur um 2 und Wärme auch in Gebirgen, besonders im Westen, dort sogar Temperaturen um 0, sonst bei minus 4 in 2000 Meter.
Am Mittwoch breiten sich dann wieder Wolken von Westen her über Österreich aus.
An der alten Nordseite gibt es einige Regen- oder Schneeschauer.
Im Wiener Raum und östlich davon sowie im Süden Österreichs zeigt sich ab und zu die Sonne weiterhin mild.
Acht Minuten nach zwölf ist es im ORF-Mittagsjournal.
Der Tod der Doppelweltmeisterin Ulrike Meier beim Weltcup-Abfahrtsrennen in Garmisch-Partenkirchen hat erschütternd und brutal in Erinnerung gerufen, wie gefährlich der alpine Spitzenskisport in Wirklichkeit ist.
Allwöchentlich jagen spektakuläre im Fernsehen direkt übertragene und in Zeitlupe mehrfach wiederholte Stürze den Zuschauern die Schauer über den Rücken und meist endet es zum Glück damit, dass man sich wundert, wie wenig passiert, wenn austrainierte Körper mit über 100 Stundenkilometer auf blankes Eis katapultiert werden.
Das lässt dann auch den falschen Glauben an die Möglichkeit von absoluten Sicherheitsmaßnahmen aufkommen.
Nach dem erschütternden Unfalltod von Ulrike Meier werden nun noch Fragen gestellt, ob denn gerade Damenabfahrtsläufe nicht schon ganz grundsätzlich zu schnell, zu gefährlich geworden sind.
Und ganz offiziell von der Münchner Staatsanwaltschaft wird ermittelt, ob die Sicherheitsmaßnahmen der Veranstalter ausreichend waren oder nicht.
Dazu sagte im Gespräch mit Fritz Wendl der zuständige Münchner leitende Oberstaatsanwalt Dr. Hubert Vollmann.
Bisher haben wir ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen bestimmte Personen,
Nicht eingeleitet.
Wir sind im Stadium der Tatsachenfeststellung und erst wenn wir die abgeschlossen haben, wird zu prüfen sein, ob der Vorwurf eines strafbaren Verhaltens gegen Leute, die für die Sicherheit der Strecke verantwortlich waren, zu erheben ist.
So ein Strafverfahren könnte es sein, fahrlässige Tötung oder welche Richtung?
Das wäre natürlich unter dem rechtlichen Gesichtspunkt der fahrlässigen Tötung zu sehen.
Das wäre der Fall, wenn etwa dieser Pflock, gegen den Ulrike Mayer geprallt ist, nicht genügend abgesichert gewesen wäre.
Wäre das auch der Fall, wenn sich herausstellt, dass eigentlich die Strecke zu sehr vereist war, das Tempo für Damen zu hoch war?
Also diese Frage kann ich im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantworten.
Wir werden das in alle Richtungen überprüfen, auch in diese Richtung, und werden uns dann entscheiden, wenn wir
Alle Beweiserhebungen, die hier notwendig sind, durchgeführt haben, dazu gehören möglicherweise auch Zeugenvernehmungen.
Und vielleicht auch, das wird noch zu überlegen sein, die Erholung eines sachverständigen Gutachtens.
Der Lebensgefährte von Ulrike Meier, Schweig Hofer, hat in einem Interview gesagt, er habe in Garmisch bei den Ermittlungen ihren Staatsanwalt Dr. Hödel auf die Unzulänglichkeiten an Sicherheit am konkreten Unfallstreckenabschnitt hingewiesen.
Das mag sein.
Ich weiß, dass da ein Kontakt bestand zwischen Herrn Oberstaatsanwalt Dr. Hödel und dem Lebensgefährten der Verunglückten.
Was nun im Einzelnen da gesprochen worden ist, das ist hier nicht erheblich.
Wir haben hier alles, was für die Ermittlungen wesentlich sein kann, in einer
Unfallaufnahme, die von dem ganzen Tag über am Sonntag angedauert hat, festgehalten.
Und Ihre Ermittlungen gehen natürlich, ist Ihnen das klar, natürlich dann auch in Richtung, sind das eigentlich Strecken, die für einen alpinen Damenrennsport noch geeignet sind?
Unsere Ermittlungen werden sich im Kern immer darauf konzentrieren, kann
irgendjemandem, der für die Sicherheit einer solchen Strecke verantwortlich zeichnet, der Vorwurf eines strafbar relevanten Handels gemacht werden.
Und natürlich hätten Ihre Ermittlungen dann auch Konsequenzen auf das von Ulrike Meyers Lebensgefährten angekündigte zivilrechtliche Verfahren gegen die FIS, den Internationalen Skiverband.
Zivilrecht und Strafrecht sind zweierlei Dinge.
Wir hätten
Wir haben hier nur die strafrechtliche Seite zu untersuchen.
Ob das dann, wenn es hier zu einer konkreten Beschuldigung kommen sollte, wenn wir zu einem solchen Ergebnis gelangen sollten, ob das auf die zivilrechtliche Seite hier ausstrahlen würde, ja, das könnte man wohl bejahen, dass es eine gewisse Indikationswirkung
Und bis wann wird es dauern, bis Sie wissen, ob überhaupt ein Verfahren von der Münchner Staatsanwaltschaft eingeleitet wird?
Also das wird sich sicherlich im Wochenbereich bewegen.
Wir werden hier doch mehrere Wochen benötigen, um hier zu erreichen.
So wird der bayerische Oberstaatsanwalt Dr. Hubert Vollmann zum Stand der Ermittlungen nach dem Todessturz von Ulrike Meier in Garmisch-Partenkirchen.
Der Unfall wirft über die angekündigte Zivilklage vom Lebensgefährten Ulrike Meiers hinaus auch für den Internationalen Skiverband Fragen nach Konsequenzen auf.
Darüber, ob die Abfahrtsläufe, speziell die Damenabfahrtsläufe, nicht ganz einfach zu gefährlich geworden sind, sprach mit Vizepräsident Mark Hodler Heinz Brüller.
Wir haben natürlich immer etwas Sorgen über die
Fortschritte, die im Skisport erzielt werden, die höheren Geschwindigkeiten.
Und wir wissen, dass die Gefahren zufolge der kinetischen Energien auch zunehmen.
Wir haben versucht, wo immer möglich und zum Teil auch unter großen Kosten Sicherungsmaßnahmen einzubauen.
Hatten gehofft, dass diese Sicherungsmaßnahmen genügen.
Wir werden das alles noch überprüfen müssen.
Wahrscheinlich wird es auch darum gehen, die Geschwindigkeiten etwas unter Kontrolle zu halten.
Damenabfahrtsreinen auf Herrenstrecken, für Sie ein grundsätzliches Problem?
Ja, bis vor kurzem hätten wir nicht an diese Möglichkeiten gedacht.
Sie werden aber heute von den Damen gewünscht.
Sie kennen den Fall von Lillehammer, wie sich die Damen beklagt haben über die Abfahrt in Hafjell.
Das war
ein Berg, der ungefähr der früheren Konzeption der Damenabfahrten entsprach und die Damen haben gewünscht, dass sie interessante und anspruchsvollere Strecken erhalten.
Das soll aber nicht heißen, dass die Geschwindigkeiten erhöht werden sollen.
Wir sind nach wie vor der Meinung, dass hier eine Kontrolle der Geschwindigkeit, namentlich bei den Damen, unerlässlich ist.
Tempolimit in der Abfahrt durchzuführen wird wahrscheinlich unerlässlich sein?
Das ist meine Auffassung.
Ja, ich war schon besorgt über die Entwicklung, über Material, über Können, über die Kleidung, dass wir immer schneller werden.
Wir haben ja grundsätzlich jedes Rekorddenken im Skisport abgelehnt, sowohl beim Skifliegen wie auch bei den Geschwindigkeitsbewerben, also das Kilometerlandseen oder das Speedskiing.
Und wir müssen weiterhin versuchen, die Geschwindigkeiten zu kontrollieren.
Herr Präsident, sofort Maßnahmen, sofort Aktionen, was haben Sie vor?
Ja, das ist schwierig, zum Teil vom Material, von den Kosten ab.
Können wir wirklich jetzt Sicherheitsmaßnahmen gegen das völlig unerwartete und undenkbare treffen?
Das ist, ich glaube, den Menschen überhaupt nicht
möglich, alles vorauszusehen und sich gegen alles zu schützen, auch gegen die unglücklichsten Zufälle oder Kombinationen von Zufällen.
Mark Hodler, der Präsident des Internationalen Skiverbands, im Gespräch mit Heinz Brüller.
Die FIS berät übrigens derzeit, ob die Herrenabfahrt von Garmisch-Partenkirchen aus Sicherheitsgründen abgesagt werden soll und in die USA verlegt wird.
Ein ausführliches Gespräch mit Mark Hodler gibt es nach 17.15 Uhr heute in Ö3 in Sport und Musik zu hören und der Todessturz von Ulrike Maier ist heute auch Thema im Ö3-Freizeichen nach 14 Uhr.
Thema im Freizeichen Sport als Spiel um den Einsatz des Lebens.
Vor einer Woche stürzte, so hieß es, ein deutsches Kleinflugzeug in den Bodensee mit drei oder fünf Menschen an Bord.
Seither wird nach den Trümmern gesucht und die Sache wird immer mysteriöser.
Denn mehrere deutsche Suchboote haben bis zur Stunde keine Spur von dem Wrack gefunden.
Die wenige Stunden nach der Absturzmeldung
geborgenen Wrackteile könnten, so sagen die Behörden, auch von einem anderen Flugzeug stammen.
Sicher ist, dass die Besatzung, das heißt mindestens drei deutsche Staatsbürger, in Deutschland und in der Schweiz als international tätige Schmuggler von spaltbarem Material bekannt waren.
Und rein flugtechnisch gesehen ist es durchaus möglich, dass der Pilot den Absturz der Maschine in dem Bodensee vor alten Reihen nur vorgetäuscht hat, um unbemerkt ganz woanders zu landen.
Erik Sandner vom Landestudio Vorarlberg fasst den Informationsstand von heute Vormittag zusammen.
Sowohl von Piloten als auch von Fluglotsen des deutschen Flugplatzes Friedrichshafen wird bestätigt, dass der Pilot das Radar von Zürich-Kloten, das den Bodenseeraum mitversorgt, unterflogen haben und auf einem anderen Flugplatz in der Nähe gelandet sein könnte.
Allerdings wäre das wohl kaum von den Flugüberwachungen unbemerkt geblieben.
Die Variante einer Außenlandung wird ebenfalls weiterhin ins Kalkül gezogen, gilt aber mittlerweile als eher unwahrscheinlich.
Denn am Montagabend vor einer Woche hat es im Bodenseeraum geregnet, was eine Landung auf der grünen Wiese eher ausschließen lässt.
Anhand des Flugprotokolls ließ sich heute Vormittag am Flugplatz Altenrhein, wo die Maschine hätte landen sollen, ausrechnen, dass die Maschine noch Sprit für etwa eine Flugstunde an Bord hatte.
Damit wäre es durchaus möglich, noch bis nach Italien zu fliegen.
In der Atombehörde in Wien hieß es heute, da sei wohl die Russen-Mafia mit einem Deal mit spaltbarem Material am Werk gewesen.
Allerdings stehen weder das an Bord der Maschine vermutete Cäsium noch das Rubidium auf irgendwelchen Verbotslisten.
Die Materialien sind auch keineswegs radioaktiv.
Sie werden für medizinische Zwecke verwendet.
Unklar ist auch, warum mit diesem ohne größere Schwierigkeiten erhältlichen Material ein illegaler Handel getrieben werden sollte.
Mittlerweile schieben sich deutsche und schweizer Sicherheitsbehörden gegenseitig die Verantwortung für die Ermittlungen über diesen kriminellen Hintergrund des vermeintlichen Flugzeugabsturzes zu.
Faktum ist, dass im Bodensee bisher eine Woche nach dem Absturz kein Flugzeugwrack geortet werden konnte.
Bis heute waren insgesamt drei verschiedene Suchschiffe unterwegs, Ergebnis jeweils negativ.
Die deutsche Suchfirma Nautic hat heute Vormittag auf ihrem Suchboot im Bodensee vor Altenrhein auch mit Hilfe von Kameras den Grund des Bodensees wieder abzusuchen begonnen.
Bisher ist erst ein gutes Zehntel des in Frage kommenden Absturzgebietes untersucht worden.
Rätsel raten also weiterhin um den vermeintlichen oder wirklichen Absturz einer mit Spaltbarmaterial für medizinische Zwecke beladenen deutschen Kleinmaschine in den Bodensee.
Erik Sandner aus Vorarlberg hat berichtet.
Im Landwirtschaftsministerium in Wien wartet man genau genommen seit Oktober vergangenen Jahres auf die Papiere mit der Verhandlungsbasis der Europäischen Union im Bereich Landwirtschaft.
Zuletzt waren sie mit Ende Jänner, also spätestens heute, versprochen worden.
Am vergangenen Freitag sind erste Teile des Papierberges eingetroffen, Stellungnahmen zu ganzen 14 von 91 offenen Verhandlungspunkten.
Grund genug für einigen Ärger am Stubenring in Wien, dem Sitz des Landwirtschaftsministeriums.
Hans Adler fasst zusammen.
Die Zuckerindustrie hat sich bereits anfangs vergangener Woche über jene Zuckerquoten aufgeregt, welche die EU vorschlägt und die weit unter den österreichischen Forderungen liegen.
Im Ministerium hat man die Zahlen offiziell am Freitag erhalten.
Die Milchquote, die Österreich nach Ansicht der EU bekommen sollte, liegt mit rund 2,6 Millionen Tonnen um fast eine halbe Million Tonnen unter den österreichischen Forderungen.
Die EG hat nämlich auch das in die offizielle Quote einbezogen, was die Österreicher als Verkauf ab Bauernhof als freie Menge deklariert haben wollten.
Im Landwirtschaftsministerium kennt man die Milchzahlen offiziell bis heute nicht.
Und ein verärgerter Landwirtschaftsminister Franz Fischler sagt dazu am Telefon,
Ich finde es jetzt wirklich allmählich leid, dass wir mehr oder weniger den Zeitungen entnehmen müssen, was in der EG diskutiert wird.
Ich lege größten Wert darauf, dass wir hier umgehend diese Zahlen bekommen.
Ich bin deshalb auch an die EU heute herangetreten und habe auch hier aufmerksam gemacht,
dass das kein haltbarer Zustand ist.
Wenn es die Vorschläge für Positionen gibt, dann war es bisher üblich, dass die Mitglieder die beitrittswerbenden Staaten erhalten haben und darauf lege ich größten Wert und zwar, dass das rasch geschieht, denn die Verunsicherung in der österreichischen Bevölkerung steigt von Tag zu Tag und das ist ganz einfach ein unhaltbarer Zustand und es geht auch nicht an, dass man uns hier noch länger im Unklaren lässt
Die Zeit ist auch bereits verstrichen, die man in Aussicht gestellt hat.
Es wurde uns gesagt, bis Ende Jänner sind die Zahlen am Tisch.
Heute ist der 31. und ich lege auch Wert darauf, dass das dann eingehalten wird, was ausgemacht ist.
Und die Verzögerung ist für den Landwirtschaftsminister durchaus keine Kleinigkeit.
Wir haben ja nicht ein oder zwei Tage Verzögerung, sondern wir haben das Problem, dass wir seit Oktober Verzögerung haben.
Denn in Aussicht gestellt wurden uns diese Zahlen für spätestens Oktober und jetzt ist der 31.
Jänner.
Das Grundproblem aber ist für Fischler, dass die EU Verhandlungspositionen einnimmt, die extrem weit von den österreichischen Vorstellungen entfernt sind, über die man also lange und hart verhandeln müsste.
Das sind bitte für uns keine geeigneten Ergebnisse eines EU-Beitrittes.
Irgendwo sehe ich diese Zahlen eher
sozusagen als den Auftakt dafür, dass die Verhandlungen noch sehr, sehr hart werden.
Aber eines muss auch in Brüssel klar sein, wir werden hier nicht klein beigeben, wir werden also jetzt uns massiv dafür stark machen und kämpfen, dass wir ein brauchbares Ergebnis für Österreich zustande bringen.
Ein taktisches Manöver der EU, harte Verhandlungen unter Zeitdruck herauszufordern und die Österreicher vor Verhandlungsbeginn per Veröffentlichung aus Brüssel weichzuklopfen, sieht der Landwirtschaftsminister dennoch nicht.
Ich sehe zurzeit hier eher das Problem, dass es ganz offensichtlich irgendwelche internen Fragen gibt, die innerhalb der EU noch weiter diskutiert werden und dass deshalb sich das Ganze
Im Landwirtschaftsministerium hat heute Vormittag eine Sitzung der Verhandler mit den obersten Bauernvertretern stattgefunden.
Denn wenn der Landwirtschaftsminister vorhin von Nervosität gesprochen hat, dann hat er natürlich vor allem die Bauern gemeint.
Und deren Nervosität kann man jetzt am wenigsten brauchen.
Die Europäische Union rückt also nach wie vor das komplette Verhandlungspapier zum Kapitel Landwirtschaft nicht heraus.
Man ziert sich in Brüssel, scheint es.
Was sind nun die größten Probleme zwischen der EU und Österreich im Bereich Landwirtschaft?
Darüber hat Dieter Bornemann mit dem EU-Chefverhandler für Agrarfragen Ralf Möller gesprochen.
Möller?
Wir sind auf der einen Seite
die ganzen Fragen, die sich auf die Übergangszeit beziehen.
Österreich wünscht ja, dass die Übergangsregelung so gemacht wird wie bei den vorangegangenen Erweiterungen der Gemeinschaft.
Das heißt, die Angleichung der Preise vollzieht sich schrittweise.
Und zu diesem Zweck werden an der Grenze sogenannte Beitragsausgleichsbeträge erhoben.
Das ist sicher ein Problem, dass
im Augenblick ein gewisses Kopfzerbrechen bereitet, denn die Kommission hatte vorgeschlagen, auf diese Ausgleichsbeträge zu verzichten und mit Rücksicht auf den Binnenmarkt unwillbar die Preisangleichung mit Beitritt vorzunehmen.
Ist es vorstellbar, dass es da Übergangsfristen gibt?
Ja, selbstverständlich.
Es wird Übergangsfristen geben.
Im Landwirtschaftsbereich bewegt es sich so zwischen vier und sieben Jahren.
Ich glaube nicht, dass diese Fristen in den Verhandlungen größere Schwierigkeiten machen werden.
Können Sie sich vorstellen, dass die Europäische Union sich an den Ausgleichszahlungen an die österreichischen Bauern in diesen Übergangsfristen beteiligen wird?
Ich weiß nicht, wie der Ministerrat entscheiden wird.
Aber die Kommission hat sich für eine Zahlung aus dem österreichischen Budget ausgesprochen.
Und ich weiß auch, dass der Ministerrat selber wenig geneigt ist, hier eine Gemeinschaftsbeteiligung vorzunehmen.
Das heißt, mit Geld aus Brüssel können die österreichischen Bauern nicht rechnen?
Ja, zu diesem speziellen Zweck nicht.
In den anderen Bereichen schon.
Ich meine, die österreichischen Bauern werden genauso behandelt wie die
Bauern und den anderen in der Gemeinschaft, so wie sie jetzt besteht.
Aber nun speziell für diese Subventionen, die gezahlt werden müssten, zum Ausgleich dafür, dass die Preisanpassung unmittelbar vorgenommen wird, nein, zu diesem Zweck haben wir nicht vor, aus der Brüsseler Kasse Beiträge zu leisten.
Jetzt gibt es vermehrt Stimmen, dass dieses Verhandlungsergebnis bis 1.
März nicht am Tisch liegen wird.
Rechnen Sie damit, dass sich das noch ausgehen wird?
Ja, das ist glaube ich jetzt zu früh, die Flinte ins Korn zu werfen und gewissermaßen zu sagen, es geht nicht mehr.
Es wird natürlich ein bisschen gedrängt werden, aber wenn man sich auf allen Seiten wirklich anstrengt, lässt sich der Termin einhalten, zumindest aus heutiger Sicht.
Herr Möller, danke für das Gespräch.
Ralf Möhler ist der EU-Chefverhandler für Landwirtschaftsfragen.
Er war jetzt am Wochenende zu Gast bei einem kleinen Bundesländer-Gipfel zum Thema Europa am Adelberg.
Die Austrian Airlines suchen einen Partner und gleichzeitig einen Weg aus den roten Zahlen.
Während sich die Gespräche mit der Lufthansa in die Länge ziehen, laufen Verhandlungen mit der Belegschaftsvertretung, um den Verlust zu reduzieren.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 1993 schrieb die AUA ein Minus von 700 Millionen Schilling.
Der erste Voranschlag für 1994 enthielt noch immer einen Abgang von 400 Millionen.
Er wurde prompt vom Aufsichtsrat zur Überarbeitung zurückgewiesen.
Heute legt der Vorstand sein neues Konzept vor.
Und wie es aussieht, weiß mittlerweile Josef Schweitzer.
Die Auer will 1994 mit dem Bilanzplus von 6 Millionen Schilling abschließen.
Das sieht der überarbeitete Entwurf vor, den der Aufsichtsrat heute verabschiedet hat.
Das Fluggeschäft macht allerdings weiterhin rote Zahlen, und zwar voraussichtlich 350 Millionen Schilling.
Zum Plus in der Bilanz kommt die Auer durch die Auflösung von Reserven in der Höhe von 200 Millionen und durch nicht näher bezeichnete Projekte, die 146 Millionen bringen sollen.
Das Auermanagement will ohne Streckeneinstellungen und ohne die Stilllegung oder gar den Verkauf eines Flugzeugs auskommen.
Eine Maschine wurde aus dem Liniendienst genommen und fliegt jetzt Charterverkehr.
Aber die defizitäre Langstrecke nach New York und Chicago will die Auer weiter aufrechterhalten.
Diese Destinationen bringen Passagiere für profitable Anschlussflüge nach Osteuropa und in den Nahen Osten.
Um die Auslastung über den großen Teich zu verbessern, bietet sich die Kooperation mit einer amerikanischen Fluggesellschaft an.
Die AUA führt derzeit Gespräche mit dem Swissair-Partner Delta.
Die offizielle Stellungnahme von Aufsichtsratspräsident Streicher klingt allerdings so.
Wir verhandeln mit mehreren Unternehmungen und das immer wieder.
Und es ist überhaupt nicht interessant, mit wem wir verhandeln, sondern es sind Ergebnisse interessant und die Ergebnisse werden wir ganz selbstverständlich bekannt geben.
Auf der anderen Seite muss die AUA Kosten sparen.
Dienstpläne wurden bereits gestrafft, Abläufe verbessert, Personal nicht nachbesetzt.
Die AUA-Belegschaft ist innerhalb eines Jahres von 4.500 auf 4.200 Mitarbeiter geschrumpft.
Bis Jahresende soll der Personalstand auf 3.800 sinken.
Die Spannungen zwischen Flugpersonal und Vorstand, die im Herbst im Streik eskalierten, haben mittlerweile nachgelassen.
Und zwar so weit, dass die Piloten von sich aus angeboten haben, unbezahlten Urlaub zu nehmen.
Allerdings drängt der Vorstand auf weitere Maßnahmen, nicht nur wie bisher beim kaufmännischen und technischen Personal, sondern auch bei den Flugbegleitern und vor allem bei den Piloten.
Vorstand Bammer?
Da haben wir verschiedene Maßnahmen besprochen mit dem Betriebsrat Gleitern der Übergang in Pension.
Teilzeit, Verliesen von Personal, Freiwillige, Tarenzurlaube etc.
Das ist ein Paket von Maßnahmen, wo auch der Betriebsrat unterstützt, dass die Mitarbeiter das akzeptieren.
Die Personalmaßnahmen sollen 160 Millionen Schilling einbringen.
Auf die Frage, wann die AUA wieder Gewinne einfliegen wird, vertröstet AUA-Aufsichtsratspräsident Streicher auf die weitere Zukunft.
Wenn das Budget aufgeht, werden wir eine positive Bilanz darstellen können.
Im operativen Bereich werden wir sicherlich noch zwei, drei Jahre brauchen.
Soweit mein Bericht von der AUA-Zentrale in Oberla und damit zurück zum Funkhaus.
Reporter war Josef Schweinzer.
Es ist genau 12.30 Uhr und wir bleiben im Bereich Wirtschaft, wechseln aber ins Ausland und wechseln vom Flugzeug zum Auto.
Der deutsche BMW-Konzern kauft sich groß ein bei den Automachern von Rover in Großbritannien.
Für einen Kaufpreis von umgerechnet rund 14 Milliarden Schilling wird BMW von British Aerospace 80 Prozent des Aktienkapitals des größten britischen Autoherstellers erwerben.
Hören Sie aus London, Brigitte Fuchs.
Der britische Auto- und Geländefahrzeughersteller Rover ist eine Ausnahmeerscheinung in der Branche.
Anders als die meisten anderen europäischen Autoerzeuger hat Rover nämlich im vergangenen Jahr Umsatz- und Verkaufszahlen kräftig gesteigert und damit den Eigentümern zu 80% britisch Aerospace, zu 20% der japanische Autokonzern Honda, satte Gewinne gebracht.
Diese Gewinne und auch die gute Auftragslage für das heurige Jahr waren wohl ausschlaggebend dafür.
den britischen Anteil an Rover jetzt um rund 15 Milliarden Schilling an den deutschen Automobilkonzern BMW zu verkaufen.
British Aerospace, die ihrerseits Rover 1988 als einen defizitären Bestandteil der krisengeschüttelten Leyland-Gruppe um ungefähr ein Fünftel des jetzigen Verkaufspreises erworben hat, will sich künftig ganz auf den Flugzeug- und Verteidigungssektor, den Kernbereich von British Aerospace, konzentrieren.
Bei den rund 30.000 Beschäftigten bei Rover ist man zwar nicht über den Verkauf der Firma überrascht, denn darüber gab es seit längerem Spekulationen, wohl aber über den Käufer BMW.
Denn auch der 20-Prozent-Teilhaber Honda wäre daran interessiert gewesen, ein größeres Stück des profitablen Rover-Konzerns zu übernehmen.
Die Japaner zeigten sich daher in ihren ersten Reaktionen über den Verkauf an die Deutschen auch alles andere als glücklich.
Sie wollen ihre Rover-Anteile dennoch weiter behalten.
Für BMW ist der Einstieg bei Rover die zweite große Beteiligung an einem britischen Unternehmen.
1990 gründete BMW gemeinsam mit Rolls-Royce eine Produktionsstätte für Flugzeugtriebwerke.
Aus London war das Brigitte Fuchs und sie hat uns schon zu Auslandsthemen geführt.
Die erste Journalhälfte war ja überwiegend Inlandsthemen gewidmet.
Wir haben unter anderem erfahren, dass die FIS überlegt, wie man die Geschwindigkeit, die zu hoch gewordene Geschwindigkeit bei Abfahrtsrennen,
speziell Damenabfahrtsrennen senken könnte.
Wir haben erfahren von der Verärgerung des österreichischen Landwirtschaftsministers über die Informationspolitik aus Brüssel in Sachen Positionspapier Landwirtschaft.
Der Auervorstand hat ein neues Sparkonzept vorgelegt und der Flugzeugabsturz in den Bodensee wird immer mysteriöser.
Vielleicht war es gar kein Absturz, sondern Atomschmuggel.
In der nächsten knappen halben Stunde auf unserem Programm vorwiegend Auslandsthemen.
Da geht es um die Präsidentenwahlen auf der Krim und was ihr Ausgang bedeutet für die Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland.
Ein Blick auf den Balkan.
Nämlich die bosnischen Serben haben da die Generalmobilmachung ausgerufen.
In Belgrad ist der russische Nationalistenführer Wladimir Schirinowski zu Besuch.
und im Kulturbeitrag schließlich ein Blick auf eine Großausstellung über die Normanen, die in Rom eröffnet wird und dann in einigen Monaten auch in Venedig zu sehen sein wird.
Vor dem aber ein Hinweis auf unser Abendprogramm.
Journal Panorama.
Die Etappen der Medien-Evolution sind deutlich.
Abschied vom Buch als Archiv, Abschied vom Papier als Schauplatz der Schrift, Abschied vom alphabetisch-literarischen als Medium des Wissens.
Schreibt Norbert Bolz in seinem Buch am Ende der Gutenberg-Galaxis die neuen Kommunikationsverhältnisse.
Norbert Bolz lehrt an der Gesamthochschule Essen und beschäftigt sich seit Jahren mit den neuen Medien, elektronische Medien und Computer.
Für ihn verändert sich durch die moderne Kommunikation auch unser Zugang zur Politik grundlegend.
Ich denke, wir müssen Abschied nehmen vom Bild der klassischen Demokratie.
Früher gab es sicher noch charismatische Politiker, die sich unmittelbar und persönlich vorm parlamentarischen Publikum darstellten.
Heute dagegen werden Politiker vor den elektronischen Aufnahmeapparaturen der neuen Medien ausgestellt.
Ihre Identität bildet Politik vor allem heute im Spiegel der Massenmedien.
Im Grunde reagiert Politik heute nur noch auf ihre Übertragung in den Medien.
Der Zwang zur Aktualität erzeugt einen Beschleunigungsdruck, dem sich die Parteien nur noch gewachsen zeigen können, wenn sie auf alle politischen Inhalte verzichten.
Denn programmatische Inhalte sind ja Gedanken.
Oder sollten es sein.
Und Gedanken sind eben Träge.
Also zu langsam.
Bildschirm und Computer.
Die neuen Kommunikationsverhältnisse.
Heute Abend um 18.20 Uhr in einem... ...Journal Panorama.
Es ist fünf nach halb eins mittlerweile.
Sie hören das Mittagsschanal des ORF in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
Vor einigen Tagen haben Serbien und Kroatien offiziellen Abkommen zur Zusammenarbeit geschlossen.
Tatsächlich ist aber dieser Vertrag nur eines von vielen Zweckbündnissen, die in dem Dreifrontenkrieg in Bosnien geschlossen und bei nächster Gelegenheit immer wieder gebrochen werden.
Die Hauptfront in Bosnien verläuft derzeit nicht zwischen Serben gegen Moslems, sondern lautet Kroaten gegen Moslems.
Die Moslems gehen derzeit in Mittelbosnien erfolgreich gegen die kroatischen Einheiten vor.
Hunderttausend Kroaten sollen von den Moslems eingeschlossen sein.
In der Stadt Mosta ist es umgekehrt.
Hier sind etwa 50.000 Moslems im Ostteil der Stadt von den Kroaten eingeschlossen.
Immer mehr kommt jetzt ans Tageslicht, dass auf kroatischer Seite auch offizielle kroatische Truppen eingesetzt werden.
Die Regierung in Zagreb bestreitet das.
Wer mit wem und mit wessen Hilfe derzeit in Bosnien kämpft, darüber im Bericht von Fritz Orta.
Es war seit Wochen ein offenes Geheimnis, jetzt ist es bei der UNO auch amtlich.
Die in Ex-Jugoslawien stationierten Umprofor-Truppen haben Kroatien vorgeworfen, reguläre Truppen auf Seiten der bosnischen Kroaten kämpfen zu lassen.
Die UNO gibt die Stärke dieser Einheiten mit 3.000 Mann an.
Bosniens Regierungschef Silejcic nennt 12.000, der stellvertretende bosnische Generalstabschef Jovan Divjak spricht von 14.000 Soldaten.
Die kroatische Regierung hat dementiert.
Im Zagreber Verteidigungsministerium heißt es, keine einzige Einheit aus Kroatien ist in Bosnien.
Es handelt sich um 1.500 bis 2.000 Freiwillige, die in Bosnien geboren sind oder deren Familien von dort stammen.
Kroatien kann sich diesen Luxus nicht leisten, schwächt Außenminister Granic die Vorwürfe in einem Schreiben an den UNO-Sicherheitsrat ab.
Wie viele Soldaten auch immer aus Kroatien in Bosnien-Herzegowina sind,
Tatsache ist, dass diejenigen, die sich dem Einberufungsbefehl widersetzen, von der kroatischen Militärpolizei eingesperrt werden.
Tatsache ist auch, dass beispielsweise in Gornivakow in Mittelbosnien sehr wohl Soldaten aus Kroatien gegen die Moslems kämpfen.
Das haben sie uns im Gespräch selbst bestätigt.
Die Vorwürfe weist die kroatische Regierung zurück, weil sie befürchten muss, dass die UNO auch gegen Kroatien Sanktionen verhängt, wie zu Kriegsbeginn gegenüber Serbien.
Silejcic wirft auch Rest-Jugoslawien vor, Spezialeinheiten nach Ost-Bosnien zu schicken.
Das hat der Generalstabschef Rest-Jugoslawiens Berisic dementiert.
Nach fast zwei Jahren Krieg ist diese Entwicklung umso gefährlicher,
weil sie zu einer weiteren Eskalation der Kämpfe führt.
Das zu einem Zeitpunkt, da ein Friedensabkommen unerreichbarer denn je scheint.
Sämon Kuraden sind über die jüngsten militärischen Erfolge der Moslems beunruhigt.
Sie befürchten eine mögliche muslimische Offensive im Frühjahr.
Denn die Selbstsicherheit, mit der die Armia Bich auftritt, lässt den Schluss zu, dass die muslimischen Streitkräfte nicht mehr die schlecht bewaffneten Truppen sind, wie das ihre Politiker noch immer behaupten.
Die bosnischen Serben haben heute die Generalmobilmachung angeordnet.
Die Antwort auf die Unterstützung der bosnischen Moslems durch die internationale Gemeinschaft heißt es in ihrer Erklärung.
Die Kroaten werfen in Bosnien vor, so heißt es in Zagreb, dass tausende muslimische Fundamentalisten auf Seite der muslimischen Regierungsgruppen kämpfen.
Dass alle drei Seiten die eigene Zivilbevölkerung als Geisel nehmen, wenn es vor einer Genfer Verhandlungsrunde wieder einmal opportun erscheint, ist in diesem Krieg auch kein Geheimnis mehr.
Fritz Orter aus Zagreb.
In den Krieg in Bosnien mischt sich jetzt auch verbal der russische Nationalistenführer Wladimir Schirinovsky ein.
Russland gilt als letzte große Stütze Serbiens und als deklarierter Unterstützer für Serbien hält sich Schirinovsky derzeit auch in Belgrad auf, so ein Operainformiert.
Mit Salz und Brot wurde Wladimir Zhirinovsky, der Führer der russischen Ultranationalisten von jungen Serben am Grenzübergang Kelebia empfangen.
Gleich nach seiner Ankunft in Belgrad am Sonntagabend gab Zhirinovsky eine Pressekonferenz im Belgrader Hotel Jugoslavia.
Eingeladen wurde er von der serbischen Demokratischen Partei der Serbenführers Karadzic.
Zhirinovsky will schon heute die von den Serben besetzten Gebiete Bosniens besuchen.
In der zu Beginn des Krieges von Moslems gesäuberten bosnischen Stadt Bielina will der russische Rechtsextremist eine große Kundgebung abhalten und Radovan Karadzic treffen.
Vor den versammelten Journalisten in Belgrad versprach Zhirinovsky den serbischen Brüdern Beistand und Hilfe.
Ein Angriff des Westens auf serbische Stellungen in Bosnien würde einer Kriegserklärung an Russland gleichkommen, erklärte Zhirinovsky und erntete Beifall der serbischen Journalisten und Sympathisanten.
Den Krieg in Bosnien will der Rechtsextremist mit Gewalt bekämpfen.
Russische Truppen sollen dort eingesetzt werden, natürlich für die Unterstützung der serbischen Kämpfer.
Seine Reise in Rest-Jugoslawien und in den von den Serben besetzten Gebieten hat Peter Ivanovic, Geschäftsmann aus Wien, veranstaltet.
Zhirinovskys Gesinnungsgenosse, der serbische Rechtsextremist Voislav Sechel, wurde gestern bei dem Parteitag seiner radikalen Partei wiedergewählt.
In seiner einstündigen Ansprache kündigte Sechel an, dass er im neu gewählten serbischen Parlament mit den Führern der demokratischen Opposition nicht mehr zusammenarbeiten wolle.
Somit löste er das nach den Wahlen entstandene Bündnis mit dem Führer der demokratischen Koalition, Depos Draskovic, und dem Vorsitzenden der demokratischen Partei, Zinčić.
Sechel verhinderte damit die wohl letzte Möglichkeit für ein gemeinsames Handeln der Opposition in Serbien.
Der serbische Rechtsextremist verzichtete jedoch nicht auf die Kritik an Milošević.
Er kritisierte Miloševićs kommunistisches Regime und sprach sie für die Beendigung der kommunistischen Herrschaft in Serbien aus.
Am Schluss des Parteitags, der serbischen Radikalenpartei, bedauerte der Parteiführer Scheschl, dass sein Freund Zhirinovsky nicht dem Vaterländischen Kongress beiwohnen konnte.
Zhirinovsky traf erst einige Stunden nach der Beendigung des Parteitags in Belgrad ein.
Ein Bericht von Soren Opra
Die Präsidentenwahlen auf der zu Ukraine gehörenden Halbinsel Krim hat Yuri Meshkov gewonnen, mit knapp drei Viertel Mehrheit im zweiten Wahlgang.
Das ist jetzt offiziell.
Meshkov war mit der Parole angetreten, die Krim müsste wieder den Anschluss an Russland suchen, über den Weg einer Volksabstimmung.
Wie die ausgehen würde, lässt sich ziemlich sicher vorhersagen.
Auf der Krim stellen die Russen rund 70 Prozent der Bevölkerung.
Die Krim war erst 1954 von Khrushchev an die Ukraine übergeben worden.
Was das jetzige Wahlergebnis für die Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland bedeutet, darüber berichtet aus Moskau Susanne Scholl.
In Russland ist es nichts Außergewöhnliches, dass eine zur Föderation gehörende autonome Republik einen Präsidenten wählt.
Für die Ukraine stellt die Präsidentenwahl auf der Halbinfo Krim schon deshalb eine Premiere dar, weil es hier bisher keine autonomen Republiken gegeben hat.
So wie jede andere Region der ehemaligen Sowjetunion auch, besaß die Krim aber immer ein eigenes Lokalparlament.
Weil es aber nach dem Zerfall der Sowjetunion zu immer neuen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine kam und die Halbinsel, einst prominenten Kurort, darüber hinaus aber auch nach wie vor Stützpunkt der Schwarzmeerflotte, dabei eine ziemlich wichtige Rolle spielte, versuchte man in Kiew die Situation zu entspannen, indem man der Krim den Status einer autonomen Republik zugestand.
Eine autonome Republik, die aber eindeutig im Staatsverband der Ukraine zu verbleiben habe.
Der Zusatz ist deshalb so bedeutsam, weil nach dem Ende des sowjetischen Imperiums sich in Moskau jene Stimmen gemehrt haben, die die Schenkung der Krim an die Ukraine, die Nikita Khrushchev 1954 verfügt hatte, für ungültig erklären wollten.
Da die Bewohner der Krim zu fast 70 Prozent Russen sind und weil der wirtschaftliche Niedergang in der Ukraine um ein Vielfaches deutlicher zu spüren ist als in Russland, konnte ein lautes Nachdenken über Unabhängigkeit und Wiederanschluss an Russland auch auf der Halbinsel selbst nicht ausbleiben.
Die Folge ist das Ergebnis des gestrigen zweiten Durchgangs der Präsidentenwahl.
Mit großer Mehrheit haben sich die Bewohner der Krim für Yurimyshkov entschieden.
Einen Mann, der im Wahlkampf immer wieder lauthals die Rückkehr der Krim in den russischen Staatsverband gefordert und versprochen hatte.
In Kiew löste dieser Alarm aus.
Präsident Kravtchuk erhielt vom Parlament die Vollmacht, jede Entscheidung, die auf der Krim gefällt würde, sofern sie gegen die ukrainische Verfassung verstoße, für null und nichtig zu erklären.
Der neue Präsident der Krim hat daraufhin seine Anschlusseuphorie ein bisschen gedämpft.
Die Krim wolle kein unabhängiger Staat werden,
Es gehe auch nicht darum, die alte Sowjetunion wieder auferstehen zu lassen, versicherte Mischkopf.
Ende März, wenn in Kiew ein neues Parlament gewählt wird, will er die Bewohner der Krim allerdings in einem Referendum über die Zukunft der Halbinsel abstimmen lassen.
Was nicht nur den dort wohnenden Ukrainern, sondern auch den gerade erst zurückkehrenden Krim-Tatanen einige Sorgen bereitet.
Die nämlich waren unter Stalin von der Halbinsel vertrieben worden und versuchen jetzt, ihre Rechte hier wiederzubekommen.
Als das Parlament der Krim noch vom pro-ukrainischen Parlamentspräsidenten Nikolai Bagrov geführt wurde, der jetzt bei der Präsidentenwahl gegen Mischkow verloren hat, waren den Krim-Tatarn 14 Sitze im Parlament der Halbinsel versprochen worden.
Ein Versprechen, das Mischkow postwendend für ungültig erklärte.
Die Situation auf der Krim ist also durch den Ausgang der Präsidentenwahl, der allerdings ziemlich vorhersehbar war, noch um einiges komplizierter geworden, als sie bisher ohnehin schon war.
Dreiviertel eins ist es und wir warten für dieses Mittagsschanal noch auf einen Bericht vom Kurzbesuch des italienischen Meisterpräsidenten Ciampi in Wien.
Thema vorrangig natürlich Europa.
Der Beitrag ist allerdings noch in Arbeit, nicht fertig.
Wir ziehen den Kulturbeitrag vor, der uns auch nach Italien führt.
Die Geschichte
Und das Kulturerbe der Normanen ist das Thema einer Ausstellung, die am letzten Samstag im Römischen Palazzo Venezia eröffnet wurde.
Das Seefahrervolk der Normanen hatte sich um 900 n. Chr.
an der Seenmündung der heutigen Normandie niedergelassen und brach dann nach der Jahrtausendwende zu erfolgreichen Eroberungszügen auf, nach England und nach Süditalien, das unter der normandischen Herrschaft eine politische und kulturelle Blütezeit erlebte.
Zu Unrecht wurden die Normanen über Jahrhunderte hinweg als wildes, barbarisches Seefahrervolk gezeichnet, das nur Krieg und Verwüstung über Europa gebracht hat.
Die Großausstellung in Rom räumt mit diesem falschen Bild nun auf.
Mehr als 1000 Exponate aus aller Welt wurden in die italienische Hauptstadt geschafft, um die Kunst und Sozialgeschichte der Normanen umfassend zu dokumentieren.
Andreas Pfeiffer ist durch die Ausstellungshallen gewandert.
Das kollektive Gedächtnis Europas weist ihnen keinen ehrenvollen Platz zu.
Den expansionsfreudigen Normanen eilt bis heute jener Ruf nach, den ihnen die Chronisten der eroberten Territorien vor tausend Jahren zugedachten.
Mordlustige Gesellen sollen sie gewesen sein, machtgierige Piraten und voller Arglist dort, wo die Muskelkraft
nicht mehr ausreichte, weiß der Engländer Wilhelm von Malmesbury zu berichten.
Wer den Ausstellungsrundgang im römischen Palazzo Venezia beginnt, findet das Barsche Urteil zunächst eindrucksvoll bestätigt.
Helme aus Bronze, lange mit Gold bestückte Schwerter und Pferdegeschirr lassen an den martialischen Tugenden der Normanen keinerlei Zweifel aufkommen.
Und einige Schritte weiter trifft man auf eine originalgetreue Nachbildung des 70 Meter langen Wandteppichs von Bayeux, einer kunstvollen Leinenstickerei, die die Schlacht von Hastings nacherzählt, als Wilhelm der Eroberer im Jahre 1066 England besiegte.
Die römische Ausstellung will dennoch einen Beitrag zur historischen Ehrenrettung der Normanen leisten.
Nicht nur strategisches, sondern auch staatsmännisches Geschick und darüber hinaus großes kulturelles Assimilationsvermögen waren vonnöten, um ein Reich zusammenzuhalten, das einen territorialen Bogen von England über die heutige Normandie bis nach Sizilien und Nordafrika spannte.
Für Mario Donofrio, den Kurator der Schau, waren die Normanen die frühen Vorreiter eines europäischen Kulturbewusstseins.
Das eindrücklichste Beispiel dafür bietet Süditalien, wo sie lateinische, arabische und langobardische Kulturtraditionen vorfanden.
In vielen hier ausgestellten Kunstwerken sind diese Elemente noch genau zu unterscheiden, doch dies in einem Zusammenspiel, das beispielgebend für die Zeit der normannischen Herrschaft ist.
Die große Leistung der Normanen war es, alle diese Traditionen in ein bemerkenswertes ethnisches und künstlerisches Gleichgewicht einzubinden."
Tatsächlich verdankt der süditalienische Raum sein erstes Heranreifen zu europäischer Bedeutung den normannischen Eindringlingen.
Als Roger II.
im Jahre 1130 Sizilien, Kalabrien und Apulien zum Königreich einte und ihm eine moderne Rechtsprechung angedeihen ließ, begann eine Ära der Toleranz und des künstlerischen Eklektizismus.
Lateinisch, Griechisch und Arabisch wurden als Amtssprachen eingeführt und besonders in der Architektur fanden normanische Stränge, christlicher Glaube und orientalische Mystik zu glücklichen Synthesen.
Zahlreiche sizilianische Bauwerke, wie etwa der Dom von Cefalu
oder die Cappella Palatina in Palermo legen davon Zeugnis ab.
In der Ausstellung ist überdies eine Nachbildung des Königsmantels Rogers II.
zu sehen, dessen Original in der Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien aufbewahrt wird.
Trotz dieser vielseitigen Vorzüge scheinen die römischen Kuratoren der Aura ihrer Exponate nicht ganz zu trauen.
Ein monströses Multimedia-Programm mit Computeranimation und Schlachtengesängen in Quadrifonie vereitelt die ungestörte Betrachtung.
Wer von solch wohlfallen Zugeständnissen an den modernen Geschmack absehen kann, findet in Rom eine sehenswerte Ausstellung vor.
Die große Normanen-Ausstellung ist bis Ende April in Rom zu sehen im Palazzo Venezia.
Und dann kommt sie uns ein bisschen näher.
Ab 20.
Mai ist sie nämlich im Dogenpalast in Venedig.
In Wien ist heute Italiens Ministerpräsident Ciampi.
Elisa Wasch hat sich soeben dazu gemeldet.
Italien setzt sich sehr für einen raschen Beitritt Österreichs zur Europäischen Union ein.
Das hat vor zwei Wochen der italienische Außenminister Andreata geäußert und heute hat es Ministerpräsident Ciampi bestätigt.
Italien hat die Bewerbung Österreichs immer unterstützt.
Das heutige Treffen hat bestätigt, dass wir die gleiche Einstellung zur Zukunft der EU haben.
Die Maastrichter Verträge, so Ciampi, sehen die Schaffung einer Europäischen Union vor, einer echten Gemeinschaft und nicht nur einer Handels- und Finanzzone.
Die Beitrittsverhandlungen verlaufen derzeit ziemlich hektisch.
Sollten sie bis Anfang März nicht abgeschlossen sein, so wird ein Beitritt erheblich verzögert, weil das Europäische Parlament neu gewählt wird.
Neu gewählt wird demnächst auch das italienische Parlament und in der Innenpolitik liegen derzeit auch die größten Sorgen Italiens.
Mit seinem Rücktrittsangebot vor wenigen Wochen hat Ministerpräsident Ciampi den Weg für Neuwahlen freigemacht.
Ciampi gilt heute als Integrationsfigur und als Sinnbild eines neuen, korruptionsfreien Italiens.
Trotzdem will der 73-jährige ehemalige Zentralbankgouverneur nach den Wahlen nicht mehr Regierungschef sein.
Meine Regierung ist im Mai des Vorjahres gebildet worden, um die schwierige Übergangsphase zu verwalten.
Mit der Verabschiedung des neuen Wahlrechts und der Ausschreibung von Neuwahlen ist diese Phase beendet.
Wie ich schon mehrmals gesagt habe, habe ich nicht die Absicht, mich bei diesen Neuwahlen nochmals zu bewerben.
Gewählt wird Ende März.
Allgemein wird erwartet, dass die alteingesessenen von Korruptionsskandalen geschüttelten Parteien eine empfindliche Niederlage erleiden werden.
Ministerpräsident Ciampi wird jetzt noch von Bundespräsident Klestil empfangen.
Am Nachmittag wird er wieder nach Rom zurückfliegen.
Und am Vormittag hat der Bundeskanzler Wranicki getroffen.
Jetzt gab es eben zwischen Wranicki und Klestil sozusagen eine Pressekonferenz, von der Elisa Wasch berichtet hat.
Acht Minuten vor eins die Schlussmeldungen.
Österreich-Deutschland.
Der Tod der Skirennläuferin Ulrike Meier sorgt weiter für Diskussionen.
Zurzeit untersucht die Staatsanwaltschaft in München, ob der Unfall durch mangelnde Sicherheitsmaßnahmen verursacht worden ist.
Der leitende Oberstaatsanwalt Hubert Vollmann sagte im ORF-Mittagsjournal, die Untersuchung werde erst in einigen Wochen abgeschlossen sein.
Man müsse wahrscheinlich auch ein Sachverständigengutachten einholen.
Danach werde man sehen, ob der Vorwurf der fahrlässigen Tötung erhoben werden kann.
Der Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS, Marc Hodler, meinte, der Verband werde nun die Sicherheitsmaßnahmen auf den Rennstrecken neu überprüfen.
Hodler trat für ein Tempolimit bei Abfahrten ein.
Er gab aber zu bedenken, dass die Damen selbst die zu einfache Abfahrtstrecke in Lillehammer kritisiert hätten.
Österreich.
Die Austrian Airlines wollen heuer mit einer knappen, positiven Bilanz abschließen.
Dies geht aus dem überarbeiteten Budgetentwurf hervor, den heute der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgelegt hat.
Das angestrebte Plus von 4,6 Millionen Schilling soll durch weitere Einsparungsmaßnahmen und Auflösung von Reserven ermöglicht werden.
Zur Kooperationsfrage sagte Aueraufsichtsratspräsident Rudolf Streicher, die Verhandlungen mit der Lufthansa verliefen in guter Atmosphäre.
Allerdings sei Diskretion auf beiden Seiten vereinbart worden.
Bosnien-Herzegowina.
Die serbischen Verbände verstärken ihren Kampfeinsatz.
Das Oberkommando hat die Generalmobilmachung angeordnet.
Alle wehr- und dienstpflichtigen Männer und Frauen sind zum Front- oder Arbeitsdienst aufgerufen worden.
Die Generalmobilmachung wird als Antwort auf die Unterstützung der bosnischen Moslems durch die internationale Gemeinschaft begründet.
Außerdem sind Sondermaßnahmen in Kraft getreten, mit denen man künftig Schmuggel und Handel mit dem Feind strenger bestrafen will.
Zwischen Russland und der Ukraine drohen neue Spannungen.
Grund dafür ist der Ausgang der Präsidentenwahl auf der Halbinsel Krim.
Klarer Sieger der gestrigen Stichwahl ist der russische Nationalist Yuri Meshkov.
Er bekam knapp 73 Prozent der Stimmen.
Meshkov setzt sich für einen Anschluss der Krim an Russland ein.
Die Halbinsel wurde 1954 der Ukraine angegliedert.
Zwei Drittel der Bevölkerung sind Russen.
Großbritannien, Deutschland.
BMW übernimmt die britische Rover-Gruppe.
Für umgerechnet 14 Milliarden Schilling erwirbt der deutsche Autokonzern von British Aerospace 80 Prozent des Aktienkapitals von Rover.
Die übrigen 20 Prozent hält der japanische Konzern Honda.
Rover ist der größte britische Autoproduzent.
Bei ihm sind 33.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Deutschland.
Die Warenstreiks der westdeutschen Metalle sind heute ausgeweitet worden.
Schwerpunkte der Streikaktionen sind Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Berlin.
Damit will die IG Metall neue Verhandlungen mit den Arbeitgebern erreichen.
Die Gewerkschaft verlangt Lohnerhöhungen um etwa 6 Prozent.
Die Arbeitgeber lehnen unter Hinweis auf die Wirtschaftslage jegliche Lohnerhöhung ab.
Und das Wetter in der nächsten Stunden vor allem im Bergland noch einige Schnee und Regenschauer.
In Ostösterreich zeitweise stürmischer Wind, im Süden die meiste Zeit übersonnig.
Der Tod der Doppelweltmeisterin Ulrike Maier beim Weltcupabfahrtsrennen in Garmisch-Partenkirchen hat erschütternd in Erinnerung gerufen, wie gefährlich der alpine Skisport ist. Nun werden Fragen danach gestellt ob Damenabfahrtsläufe grundsätzlich zu schnell und gefährlich geworden sind. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt, ob die Sicherheitsvorkehrungen der Veranstalter ausreichend waren oder nicht. Interview: Oberstaatsanwalt München Hubert Vollmann.
Mitwirkende:
Wendl, Fritz [Gestaltung]
, Vollmann, Hubert [Interviewte/r]
Datum:
1994.01.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Sport
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Sport
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Tod
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Straftaten
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Justiz und Rechtswesen
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Inhalt:
Nachrichten
Der Tod der Doppelweltmeisterin Ulrike Maier beim Weltcupabfahrtsrennen in Garmisch-Partenkirchen hat erschütternd in Erinnerung gerufen, wie gefährlich der alpine Skisport ist. Nun werden Fragen danach gestellt ob Damenabfahrtsläufe grundsätzlich zu schnell und gefährlich geworden sind. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt, ob die Sicherheitsvorkehrungen der Veranstalter ausreichend waren oder nicht. Interview: FIS-Präsident Marc Hodler.
Mitwirkende:
Prüller, Heinz [Gestaltung]
, Hodler, Marc [Interviewte/r]
Datum:
1994.01.31 [Sendedatum]
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Tod
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Im Landwirtschaftsministerium wartet man seit dem Oktober 1993 auf die Papiere mit der Verhandlungsbasis der europäischen Union im Bereich Landwirtschaft. Erste Teile des Papierberges sind Ende der vergangenen Woche eingetroffen. Stellungnahmen zu 14 von 91 offenen Verhandlungspunkten sind Grund genug für einigen Ärger im Landwirtschaftsministerium. Interview: Landwirtschaftsminister Franz Fischler.
Mitwirkende:
Adler, Hans [Gestaltung]
, Fischler, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1994.01.31 [Sendedatum]
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Nachrichten
Die Austrian Airlines suchen einen Partner und einen Weg aus den roten Zahlen. Während sich die Gespräche mit der Lufthansa in die Länge ziehen, laufen Verhandlungen mit der Belegschaftsvertretung um den Verlust zu reduzieren. Im Geschäftsjahr 1993 schrieb die AUA ein Minus von 700 Milionen Schilling. Der Vorstand legt nun ein neues Konzept vor. Einblendung: AUA-Aufsichtsratspräsident Rudolf Streicher Einblendung: AUA-Vorstand Herbert Bammer.
Mitwirkende:
Schweinzer, Josef [Gestaltung]
, Streicher, Rudolf [Interviewte/r]
, Bammer, Herbert
Datum:
1994.01.31 [Sendedatum]
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