Mittagsjournal 1994.09.30

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Mittagsjournal.
    Louis, Glück führt Sie durch die Sendung und das sind die Themen dieser Stunde.
    Schwere Vorwürfe gegen die Betreiber der estnischen Unglückssphäre.
    Konflikt zwischen Ärzten und Krankenkassen in drei österreichischen Bundesländern, in Wien, in der Steiermark und in Tirol.
    Reportage vom Wahlkampf des Bundeskanzlers.
    Neue Probleme rund um den russischen Großzentrifugenauftrag für die AMAG.
    Morgen tritt eine Straßenverkehrs-Novelle in Kraft.
    Wir sagen, was drinnen steht.
    Alois Rohrmoser kämpft für die Atomikübernahme durch Ex-Skiast David Zwilling und sein Liftbetreiber-Konsortium.
    Neue Attacken von Vizekanzler Erhard Busseg auf die SPÖ, vor allem auch auf
    den Wiener Polizeipräsidenten Bögl.
    Ungarn verschärft seine Ausländerbestimmungen.
    Das schwierige Verhältnis zwischen Frankreich und seinen an die vier Millionen Moslems.
    Neue Erkenntnisse über die Computerspielsucht und ein Interview gibt es dann am Ende der Sendung mit der Leiterin der renommierten Avogadokunstmesse Documenta in Kassel.
    Am Beginn der Nachrichtenüberblick, Edgar Theider ist der Redakteur, Sprecherin Ingeborg Cani.
    Österreich.
    In Wien droht ein vertragsloser Zustand der praktischen Ärzte.
    Die Wiener Ärztekammer hat die geltenden Verträge mit der Wiener Gebietskrankenkasse gekündigt.
    Grund dafür ist, dass in den Verhandlungen über die Tarifforderungen der wiener praktischen Ärzte keine Einigung erzielt werden konnte.
    Für die Patienten hat die Vertragskündigung vorerst keine Auswirkung, da die Krankenkassenverträge noch bis zum Jahresende gültig sind.
    In der Steiermark hat die dortige Gebietskrankenkasse die Verträge mit der Ärztekammer gekündigt.
    Begründet wird dieser Schritt mit nicht mehr finanzierbaren Zusatzbelastungen durch Honorarüberschreitungen.
    Die Starische Gebietskrankenkasse unterstrich allerdings, die Kündigung sei im Sinne einer Vorsichtsmaßnahme zu verstehen.
    In einer Fernsehdiskussion am runden Tisch haben die Spitzenkandidaten der im Parlament vertretenen Parteien ihre Grundhaltung nochmals klargelegt.
    Die drei Oppositionsparteien, FPÖ, Grüne und Liberales Forum, schließen jeweils für sich eine Regierungsbeteiligung nach der Wahl am 9.
    Oktober aus.
    Sie begründen dies mit dem Hinweis, dass eine Neuauflage der Großen Koalition zwischen SPÖ und ÖVP eine ausgemachte Sache sei.
    Die Spitzenkandidatin der Grünen, Petrovic, hält das Brechen der Zweidrittelmehrheit von SPÖ und ÖVP bereits für so gut wie sicher.
    Für Heide Schmid vom Liberalen Forum ist dies ein deklariertes Wahlziel.
    Sie sprach die Befürchtung aus, dass ÖVP und Freiheitliche künftig die absolute Mehrheit im Nationalrat haben könnten.
    ÖVP-Obmann Bussek und FPÖ-Obmann Haider bekräftigten, dass eine Koalition ihrer Parteien nicht realistisch sei.
    Von den Sachthemen her standen Demokratiereform und Privilegienabbau im Vordergrund der Fernsehdiskussion.
    Auf Ablehnung stieß der Vortrag Haiders, die Demokratie in Österreich am Modell der Schweiz zu orientieren und die plebiszitäre Demokratie auszubauen.
    Petrovic legte den anderen Diskussionsteilnehmern einen sogenannten Anti-Privilegien-Pakt zur sofortigen Unterschrift vor.
    Dieser Aufforderung kam keiner nach, es wurde aber grundsätzlich Gesprächsbereitschaft begründet.
    Und wir unterbrechen die Nachrichten für eine wichtige Verkehrsinformation.
    A9 Pyrenautobahn, Achtung Autofahrer, im Bereich zwischen Übelbach und dem Gleinalm-Tunnel kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen.
    Bitte bleiben Sie in beiden Richtungen rechts und überholen Sie nicht.
    Ich wiederhole A9 Pyrenautobahn, im Bereich Übelbach und Gleinalm-Tunnel kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen.
    Österreich.
    Nun hat auch das Wirtschaftsforschungsinstitut eine Wachstumsprognose für Österreichs Wirtschaft nach oben revidiert.
    Die WIVO-Experten erwarten für 1995 eine preisbereinigte Wachstumsrate von 2,8 Prozent.
    Sie sind damit noch etwas optimistischer als das Institut für Höhere Studien, das ein Wachstum von 2,7 Prozent voraussagt.
    Die Teuerung wird sich nach Einschätzung der WIVO-Experten im nächsten Jahr verlangsamen und zwar auf 2,5 Prozent gegenüber geschätzten 2,9 Prozent in diesem Jahr.
    Schweden.
    Nach der Fährenkatastrophe in der Ostsee hat die schwedische Skifahrtsbehörde schwere Vorwürfe gegen Reedereien erhoben.
    In einer Stellungnahme heißt es, die Fährenbetreiber hätten in den vergangenen Jahren mehrere schwere Zwischenfälle mit undichten Bugklappen aus wirtschaftlichen Interessen verschwiegen.
    Die nach dem Untergang der Estonia bekannt gewordenen Unfälle seien eindeutig meldepflichtig gewesen, kritisiert die schwedische Skifahrtsbehörde.
    Nach Presseberichten ist der stellvertretende Kapitän der gesunkenen Fähre nach seiner Rettung und Einlieferung in ein Krankenhaus spurlos verschwunden.
    Deutschland.
    Um die Bergungsarbeiten des in einen Straßenkrater gestürzten Busses in München ist ein Streit ausgebrochen.
    Der Anwalt von Angehörigen, eines der mutmaßlichen Todesopfer, beantragte gerichtlich den sofortigen Stopp der Bergungsarbeiten und die Einschaltung eines privaten Gutachters.
    Dennoch begannen Spezialfahrzeuge heute früh mit dem Zuschütten der etwa zehn Meter tiefen Grube.
    In den kommenden Tagen soll unterhalb des Kraters mit Bauarbeiten begonnen werden, deren Zweck es ist, ein Nachfließen von Grundwasser zu verhindern.
    Die Bergung der beiden in dem Krater befindlichen Leichen wird voraussichtlich Monate dauern.
    Auf ein vornehmlich von Asylbewerbern bewohntes Mietshaus in Ludwigshafen ist ein Brandanschlag verübt worden.
    Vier Bewohner, zwei Frauen und zwei Kinder wurden leicht verletzt.
    Nach ersten Ermittlungen der Polizei wurde das Feuer im Treppenhaus gelegt.
    Hinweise auf die Täter liegen nicht vor.
    Slowakei.
    Erstmals seit Erlangung der Unabhängigkeit wird heute und morgen in der Slowakei ein neues Parlament gewählt.
    Wahlberechtigt sind 3,8 Millionen Menschen.
    Das Hauptinteresse gilt der Frage, ob es dem ehemaligen Ministerpräsidenten Mečiar gelingt, wieder an die Macht zu gelangen.
    Medias Bewegung für eine demokratische Slowakei, HZDS, kann nach letzten Umfragen mit nahezu 30 Prozent der Stimmen rechnen.
    In der Slowakei regiert zurzeit eine Koalition der gemäßigten Parteien.
    Das waren die Nachrichten am Beginn des Mittagsschanals.
    Und meine Frage nun an Christian Hundorf von der Radio-Wetter-Redaktion.
    Bleibt uns das ruhige Herbstwetter die kommenden Tage erhalten?
    Das ruhige Herbstwetter bleibt uns im Wesentlichen zumindest am Wochenende erhalten.
    Das bedeutet, dass es in der Früh noch kühl ist und in einigen Tälern und Becken nebelig.
    Tagsüber wird es dann zeitweise sonnig und am Nachmittag recht mild mit Temperaturen etwas über 20 Grad.
    Wie sieht es zurzeit in Österreich aus?
    In Wien ist es heiter bei 19 Grad, Eisenstadt heiter 20, St.
    Pölten und Linz heiter 19, Salzburg stark bewölkt 19, Innsbruck wolkig 20, in Bregenz hält sich immer noch Hochnebel bei 15 Grad, in Graz sind die Wolken vor kurzem abgezogen, es ist jetzt heiter bei 19 Grad und in Klagenfurt wolkig bei 16 Grad.
    Heute Nachmittag ist es fast überall zeitweise sonnig und auch recht mild mit Höchstwerten zwischen 18 und etwa 23 Grad.
    In Westösterreich und in Kärnten und der Steiermark ziehen ab und zu Wolken durch, so richtig trüb und etwas kühler könnte es aber nur in Vorarlberg im Gebiet um den Bodensee bleiben, denn hier hält sich hartnäckig Hochnebel.
    In der Nacht bildet sich der Hochnebel und mitunter auch Bodennebel auch in vielen anderen Tälern und Becken.
    Die Temperaturen sinken meist auf 12 bis 8 Grad, etwas rauer geht es im Mühl- und im Waldviertel und in einzelnen Alpentälern zu, mit Tiefstwerten bis 4 Grad.
    Nebel und Hochnebel können sich morgen Samstag nicht lange halten.
    Tagsüber wechselt die Sonne mit Wolken.
    Der Westwind wird zwischen Oberösterreich und dem Nordburgenland spürbar sein und die Temperaturen erreichen 20 bis 24 Grad, in 2000 Meter Höhe 12 Grad, also auch auf den Bergen ausgesprochen mild.
    20 bis 24 Grad, das sind auch die Höchstwerte für den Sonntag.
    Es wird häufig sonnig sein, nebelig in der Früh in den Alpentälern und im Süden Österreichs.
    Zeitweise dichte Wolken und eventuell auch einzelne Regenschauer könnten von der Schweiz nach Vorarlberg, Osttirol und Oberkernten ziehen.
    Und wie jeden Freitag werfen wir noch einen kurzen Blick über die Landesgrenzen hinaus für alle, die vielleicht einen Ausflug in unsere Nachbarländer planen.
    Auch in den unmittelbaren Nachbarregionen Österreichs ist das Wetter im Wesentlichen ähnlich wie bei uns.
    Das bedeutet wiederum in der Früh frisch und in den Tälern und Becken mitunter nebelig, tagsüber aber zumindest zeitweise sonnig und am Nachmittag auch recht warm mit Höchsttemperaturen meist zwischen 20 und 25 Grad.
    Ausnahmen gibt es aber doch und zwar in der Schweiz muss man besonders am Sonntag mit einigen gewittrigen Regenschauern rechnen und zwar vor allem in den südlichen Landesteilen, also im Wallis, dem Tessin und in Graubünden.
    Eher dicht bewölkt ist es am Sonntag auch in Südtirol, auch hier könnten einige gewittrige Regenschauer niedergehen.
    Das war das Wetter und hier ist noch einmal eine Information für unsere radiohörenden Autofahrer.
    Der Geisterfahrer, den wir vorher gemeldet haben auf der A9 der Püren Autobahn im Bereich Übelbach und im Greinalm Tunnel, der hat die Autobahn verlassen.
    Das schwerste Schiffsunglück in europäischen Gewässern seit 1945 wird möglicherweise Folgen für den Betrieb und die Konstruktion dieses Types von Fährschiff haben.
    Mehr als 900 Tote haben nicht nur die Öffentlichkeit in Skandinavien und Estland geschockt, sondern auch für die Sicherheit zuständigen nationalen und internationalen Behörden.
    Nur 140 Menschen haben den Untergang der Estonia an der Südwestküste Finnlands überlebt.
    Bis gestern wurden 21 Leichen geborgen.
    Extremes Schlechtwetter mit schweren Stürmen wird heute und auch voraussichtlich morgen alle Versuche verhindern, das Wrack zu orten oder weitere Opfer zu bergen.
    Unter dem Eindruck der Katastrophe haben mir Sphärgesellschaften zugegeben, dass sich in den vergangenen Jahren mehrere gravierende Zwischenfälle in Betrieb ereignet hatten, wobei Wasser durch die Bugklappe eingedrungen war.
    Experten sind übereinstimmend der Ansicht, dass dies auch die Ursache der Estonia-Katastrophe gewesen ist.
    Roland Machatschke berichtet.
    Jetzt sind sie aufgewacht und zeigen Gewissen.
    Mit diesen Worten kritisierte Björn Eriksdenmark, der Chef der schwedischen Seesicherheitsbehörde, die Redereien.
    Sie rückten mit Berichten über sechs Zwischenfälle heraus, darunter zwei, bei denen eine Katastrophe nur knapp vermieden wurde.
    So hätte ein Schwesterschiff der untergegangenen Estonia im Vorjahr beinahe die Bugklappe verloren.
    Eine andere Fähre hatte bereits Wasser durch die teilweise offenstehende Bugklappe aufgenommen, als der Kapitän volle Kraft rückwärts befahl und so den Wassereinbruch stoppen konnte.
    Diese Chance hatte der Kapitän der Estonia wahrscheinlich nicht.
    Nach Berichten Überlebender hatten die Motoren gestoppt.
    Ein Besatzungsmitglied hat berichtet, er habe auf einem Monitor Wasser im Bugbereich eindringen gesehen.
    Der schwedische Kapitän zählt zu den Vermissten.
    Sein estnischer Stellvertreter hat überlebt, wurde in ein Spital in Helsinki eingeliefert, ist aber seltsamerweise von dort verschwunden.
    Bug und Heck sind die besonderen Schwachstellen der großen Passagierfähren.
    Im sogenannten Roll-on-Roll-off-Betrieb fahren Pkw und Lkw auf der einen Seite in das Schiff und verlassen es auf der anderen Seite.
    Dazwischen erstreckt sich ein riesiges Ladedeck, das nur durch die stählernen Tragepfeiler der darüberliegenden Decks unterbrochen wird.
    Eine Unterteilung in abdichtbare Räume, sogenannte Schotten, gibt es nicht.
    Aus wirtschaftlichen Gründen sollen die Schiffe so schnell wie möglich beladen und entladen werden.
    Weniger als ein halber Meter Wasser im Autodeck genügt, um ein Schiff instabil zu machen.
    Wasseransammlungen verursachen Schlagseite.
    Aufgrund des hochliegenden Schwerpunkts rollt das Schiff um seine Längsachse, legt sich auf die Seite und kann innerhalb von Minuten sinken.
    So geschah es 1987 im belgischen Seebrücke mit der Ärmelkanalfähre Harald III Enterprise.
    Und so dürfte es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in der Ostsee geschehen sein.
    Weltweit sind rund 4.500 Schiffe dieser Bauart im Einsatz.
    Die internationale Schifffahrtsorganisation IMO in London, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, wird sich in den kommenden Wochen mit den Sicherheitsproblemen befassen.
    Eine Lösung wäre, die Autodecks mit Schotten zu unterteilen.
    Das würde aber die Hafenzeiten beträchtlich verlängern und Mehrkosten verursachen, ganz abgesehen von den Kosten des Umbaus.
    Die wirtschaftliche Größenordnung des Problems kann man ermessen, wenn man bedenkt, dass pro Jahr allein zwischen England und dem europäischen Kontinent 40 Millionen Passagiere befördert werden.
    Aber vielleicht führen die 900 Toten der Estonia doch zu einem Umdenken bei Reedereien und Sicherheitsbehörden.
    Ob das Wrack mit den Leichen geborgen werden kann, ist zurzeit technisch und finanziell ungeklärt.
    Auf jeden Fall will man das Wrack orten und ein ferngesteuertes kleines Kamera-U-Boot einsetzen, um die Unglücksursache zu erkunden.
    Das Schiff selbst war auf umgerechnet 700 Millionen Schilling versichert.
    Die Angehörigen der Opfer werden voraussichtlich 450.000 Schilling pro Toten erhalten.
    Die Fährfirmen sollten also bei der Sicherheit nicht sparen.
    Roland Machatschke hat berichtet und ich habe in der Einleitung zu diesem Beitrag fälschlich gesagt, es seien 21 Leichen bisher geborgen.
    Es waren 91 Leichen, die bisher geborgen wurden.
    Willkommen nach Österreich-Morgen tritt die 19.
    Novelle zur Straßenverkehrsordnung in Kraft.
    Das ganz große Diskussionsthema im Vorfeld dieser Gesetzesänderung findet sich nicht im Text.
    Es ging um die Absenkung des Alkohollimits am Steuer von 0,8 auf 0,5 Promille.
    Sie ist damals im Parlament ja knapp gescheitert, vor allem an der ÖVP.
    Doch trotzdem gibt es eine Reihe von Änderungen, auch für Autofahrer, die sich alkoholisiert ans Steuer setzen, Franz Simbürger berichtet.
    Eine der wichtigsten Neuregelungen der 19.
    STV-Novelle betrifft die Alkoholkontrollen.
    Künftig dürfen Alkoholkontrollen nämlich auch ohne begründeten Verdacht einer Alkoholisierung des Lenkers vorgenommen werden und die Alkomatkontrolle wird mit einer Blutabnahme rechtlich gleichgestellt.
    Lenker dürfen die Alkoholkontrolle nicht mehr verweigern, sollte sie jedoch aus medizinischen Gründen unmöglich sein, muss sich ein Lenker auf Aufforderung der Exekutive einer Blutalkoholkontrolle unterziehen.
    Diese Bestimmungen gelten gleichermaßen für Personen, von denen vermutet werden kann, dass sie unter Suchtgifteinfluss stehen.
    Künftig soll es auch keine außerordentliche Milderung der Strafen für Alkohollenker im Verwaltungsstrafverfahren mehr geben.
    Verkehrsüberwachung wird nach der Novelle der Straßenverkehrsordnung überhaupt groß geschrieben.
    Künftig werden 20 Prozent der eingenommenen Strafgelder ausschließlich für die Verkehrsüberwachung und zwar sowohl für Personal als auch für Geräte zur Verfügung stehen.
    Und Überwachungsorgane der Länder für den ruhenden Verkehr werden ebenfalls aus Strafeinnahmen finanziert.
    Ausgeweitet wird auch die Befugnis der Länder, Planquadrataktionen durchzuführen.
    Gemeinden erhalten das Recht, flächendeckende Tempobeschränkungen zu verhängen und Radarkontrollen müssen nicht mehr angekündigt werden.
    Zweiter Schwerpunkt der STVO-Novelle sind Sicherheitsanliegen.
    So müssen künftig Autofahrer vor einem Zebrastreifen auch dann anhalten, wenn ein Fußgänger nur erkennen lässt, dass er die Fahrbahn überqueren will und noch gar nicht auf dem Zebrastreifen selbst ist.
    steht ein Kind am Straßenrand und will über die Fahrbahn, so müssen die Autofahrer auch dies ermöglichen, auch wenn da kein Zebrastreifen ist.
    Dem Schutz der Kinder dient auch die Bestimmung, dass künftig an besonders gekennzeichneten Schülertransporten nicht vorbeigefahren werden darf, wenn die Kinder geradeaus oder einsteigen.
    Der Schulbuslenker muss aber die Warnblinkanlage und zusätzliche gelbrote Warnleuchten einschalten.
    Der Sicherheit dienen auch eine Reihe von Bestimmungen, wonach künftig Unfallhäufungsstellen erfasst, erforscht und dann entschärft werden müssen.
    Viel Neues auch für die Radfahrer.
    Sie haben künftig generell Vorrang, wenn sie sich auf einer Radfahranlage, also etwa einem Radweg oder einer Radfahrerüberfahrt an einer Kreuzung befinden.
    Nachrang haben sie dann, wenn sie diese Radfahranlage verlassen.
    Markierte Radüberquerungen an Kreuzungen werden rechtlich wie Zebrastreifen behandelt.
    Das heißt zum Beispiel, vor und auf einer Radfahrerüberfahrt gilt Überholverbot für Kraftfahrzeuge, auf und fünf Meter vor der Überfahrt darf nicht gehalten und geparkt werden und bei Stau muss die Überfahrt von den Autofahrern freigehalten werden.
    Radfahrer dürfen künftig in Wohnstraßen auch gegen die Einbahn fahren und, wenn dies durch eine Tafel gekennzeichnet ist, auch Fußgängerzonen benutzen.
    Die Rückseiten von Geisterfahrer-Warntafeln können für Werbung benutzt werden und schließlich die Bodenmarkierungen werden künftig in weißer Farbe aufgebracht.
    Eine Anpassung an die europäischen Gepflogenheiten.
    Franzi Bürger hat über die 19.
    Straßenverkehrsnovelle berichtet.
    Sie tritt morgen in Kraft und bringt unter anderem eben schärfere Kontrollen gegen Alkoholsünder, Erleichterungen für Radfahrer.
    Thema auch heute im Freizeichen nach 2 auf Ö3 ist diese Straßenverkehrsnovelle.
    Zwischen den Ärzten und den Krankenkassen in Österreich funkt es wieder einmal und wie so oft geht es ums Geld.
    In Wien haben die praktischen Ärzte ihre Verträge mit der Gebietskrankenkasse gelöst, in Tirol die praktischen und die Fachärzte und in der Steiermark wurde die Gebietskrankenkasse ihrerseits aktiv und hat von sich aus die Abkommen mit den Ärzten aufgekündigt.
    Die Verträge laufen damit Ende des Jahres aus.
    Nun muss verhandelt werden, Ingrid Thurnherr berichtet.
    Für den Patienten bedeutet der Streit um Ärztehonorare zunächst einmal gar nichts.
    Denn alle Verträge sind bis Jahresende gültig und da bleibt noch genug Zeit für neue Verhandlungen.
    Nur wenn bis dahin keine neuen Vereinbarungen zustande kommen, könnte es einen sogenannten vertragslosen Zustand geben, der darin mündet, dass die Patienten ihre Arzthonorare zunächst aus eigener Tasche vorfinanzieren und dann die Rechnung bei den Kassen einreichen müssen.
    Eine Rechnung, die dann meistens höher ausfällt, als es die Kassen refundieren.
    Die Kassenverträge in Wien und Tirol wären also ohnehin mit Ende dieses Jahres ausgelaufen, wären aber automatisch zu denselben Bedingungen verlängert worden.
    Und genau das wollten die Ärzte nicht.
    Alle bisherigen Verhandlungen haben jedenfalls zu keinen Ergebnissen geführt, sagt Ärztekammerpräsident Michael Neumann.
    Wir hätten eigentlich seit Sommer dieses Jahres ein neues Vertragssystem, ein Onarasystem mit den praktizierenden Ärzten, mit unseren Hausärzten, mit der Gebietskrankheit haben sollen.
    Das war vereinbart.
    Wir haben uns seit Sommer in unendlich vielen Sitzungen hinschleppen lassen, bis in den Herbst, und nun war das Angebot rein vom Prozentuellen sogar niedriger, als es im Sommer gelautet hat.
    Und das ist irgendwann einmal so, wo eben der Kragenplatz
    Herr Präsident Neumann, jetzt fragt man sich natürlich, warum gerade das so kurz vor die Nationalratswahl fällt.
    Ist das nicht eigentlich nur ein üblicher lauter Theaterdonner, der sich da abspielt im Vorfeld der Verhandlung neuer Verträge, um sozusagen auch öffentlich Druck zu machen, dass die Ärzte mehr Geld wollen?
    Das liegt einfach am Kalender, weil wir ein Vierteljahr vorher kündigen müssen.
    Die Nationalratswahlen waren dabei, spielten dabei keine Rolle.
    Natürlich sage ich Ihnen,
    dass es uns eigentlich eine Art glückshaften Zustand bringt, dass auch die Großpolitiker darüber nachdenken.
    Konkret verlangen die praktischen Ärzte zusätzlich zum Pauschale für einen Krankenschein von 220 Schilling Vergütungen für die Folgebehandlungen im gleichen Vierteljahr.
    Und zwar für den zweiten Besuch auf den gleichen Krankenschein 48 Schilling und für den dritten 24 Schilling.
    Die Kassen seien aber bisher nicht bereit gewesen, auf diese Forderungen einzugehen.
    In der Steiermark ist die Situation umgekehrt.
    Da haben die Kassen den erst im Vorjahr ausgehandelten Neuvertrag aufgekündigt, weil ihnen die Ärztehonorare zu teuer wurden.
    Bis Jahresende haben beide Seiten also noch Zeit, sich auf neue Vereinbarungen zu einigen, ohne ihren Streit ums Geld auf dem Rücken der Patienten auszutragen.
    Wieder einmal dicke Luft zwischen Ärzten und Kasseningreturnen, hat berichtet.
    Endphasen von Wahlkämpfen haben stets die Tendenz, die Töne rauer werden zu lassen.
    Manchmal sehr rau.
    Dann diagnostizieren politische Kommentatoren, jetzt geht die Schlammschlacht los.
    Derzeit ist es wieder mal so weit und es war um Vormittag Vizekanzler und ÖVP-Chef Erhard Busseck, der den Ton sehr rau werden ließ.
    Busseck sagte bei einer Pressekonferenz in Salzburg, nochmals anknüpfend an Alois Mox Diagnose, die SPÖ habe zu viel Macht.
    Ich bin eigentlich sehr froh darüber, dass da alles mag, die Fahne aufzieht und sehr deutlich sagt, bitte enttäuscht das Langsozialismus.
    Wenn Sie sich überlegen, dass von den 49 Jahren der Zweiten Republik die SPÖ 45 Jahre lang den Innenminister steht, so ist das ein Problem.
    Und ich sage Ihnen, es wird auch sichtbar, etwa beim Polizeiapparat an der Spitze.
    Diese Unfähigkeit, mit Terrorismus fertig zu werden und dergleichen mehr, ist aus Parteigründen, und ich muss jetzt ausdrücklich dazu sagen, ich sage das aus Wiener Sicht, verludert.
    Also, einmal sehr deutlich gesagt, wenn der Wiener Polizeipräsident dadurch auffällt, dass er nicht in der vollen Zeit des Tages einsatzfähig ist, und seine Frau damit beschäftigt ist, Matura-Zeugnisse zu erwerben,
    und die Sekretärin gerade Kokain schnupft, da stimmt was nicht.
    Mir geht es jetzt nicht darum, eine Person zu diskriminieren, sondern, das sage ich Ihnen, ist in der Führungsgarnitur etwas verrottet.
    Und das Problem, das bei der SPÖ immer stark auftritt, ist, dass mit der Zeit quasi die Personalvertreter den Chef bestimmen.
    Das sagte heute in Salzburg Erhard Busseck.
    Wir haben selbstverständlich versucht, Polizeipräsident Günther Bögl zu interviewen und zu den Vorwürfen Stellung nehmen zu lassen.
    Präsident Bögl ließ uns über seinen Pressesprecher ausrichten, dass er zu Unwahrheiten bzw.
    Vorverurteilungen nicht Stellung beziehe.
    Wir bleiben beim Thema Wahlkampf.
    In diesen Wochen vor der Nationalratswahl bringen wir im Mittagsschanal in Loserfolge Reportagen über die Spitzenkandidaten.
    Für unsere heutige Ausgabe hat Robert Stoppacher einen Tag nach einem Tag den Wahlkämpfer Franz Franitzski mit dem Mikrofon begleitet.
    Das ist für uns eine besondere Ehre und auch Anerkennung, dass Sie die Schule besuchen, sich über die Ausbildung informieren lassen und ich versuche Sie, dass Sie ein paar Worte an uns richten.
    Gut, danke.
    Ja, also jetzt in allererster Linie ist es ein großer Teil Anerkennung und ein großer Teil Dank, den ich aussprechen möchte für die Arbeit, für die Tätigkeit, für die vielschichtige Tätigkeit, nicht nur als Ausbildner, sondern letztendlich der Freiwilligen Feuerwehren in den einzelnen Gemeinden.
    Die Landesfeuerwehrschule in Tulln als erste Station einer 14-Stunden-Tagestour des Kanzlers durch Niederösterreich.
    Anschließend Spaziergang durch die Fußgeherzone und Verteilen von Autogrammen.
    Das ist für eine 94-jährige Berlinerin, die jedes Jahr am 1.
    Mai vom Sprecher sammelt.
    Die kommt extra am 1.
    Mai her.
    Morgen, grüß Sie.
    So schau, wir wollen auch ein Foto haben.
    Also, alles Gute, guten Start in die Pension.
    Ich nehme mich schlau, ohne meine Frau, weil die passt auch so genau.
    Und schreiben Sie da das immer alles auf?
    Nein, am liebsten.
    Genau, wenn ich mit Politikern zusammengehe.
    Reden Sie auch manchmal nicht in Versen und Reimern?
    Ja, das.
    Aber heute ist es trocken, es wird nicht nass.
    Zweiter Platz.
    Danke sehr.
    Was ist denn da?
    Sonst bin ich immer im Fernsehen.
    Ja, immer.
    Manchmal.
    Sonst bin ich auch wieder nicht im Fernsehen.
    Herr Bundeskanzler, ich darf Sie recht herzlich am Bahnhof Tulln im Namen meiner Mitarbeiter recht herzlich begrüßen.
    Danke vielmals, danke schön.
    Steht der Zug jetzt, fährt der gerade?
    Nein, der Zug fährt derzeit zwischen dem Block St.
    André-Werdern 4 und dem Bahnhof Tulln.
    Das Einfahrsignal, jetzt kommt er rein in unseren Bereich, in unseren Bahnhof.
    Das Hauptsignal ist auf Halt gefallen und man kann ihn ganz genau verfolgen.
    Und das, was er hier gemacht hat, ist auch gleichzeitig eine Weichenstellung, so dass dieser Zug... Stellt sich automatisch.
    Er hätte es aufs nächste Gleis auch führen können.
    Hätte er auch können.
    Der SPÖ-Wahlkampf Tross macht Station beim Körbern.
    Bis auf das Semmel und das Kielerbrot wird bei uns noch alles mit der Hand gemacht.
    Zusatzfrage.
    In Wien zum Beispiel oder in Wien und Umgebung.
    Geht man in ein Gasthaus oder ein Restaurant, durchaus ein gehobenes Angebot.
    Nur die Semmeln und die Salzstangen kann man vergessen.
    Die sind alle so irgendwie aufgebäht, vorgewärmt.
    Wenn man reinbeißt, hat man eine Presselmaschine.
    Da schauen Sie.
    Ja, ja.
    Da sind noch Schinken-Kipferl, da sind noch Herrschaften reingekommen.
    Sind noch da, Christian?
    Missverhältnis zwischen Schinkenkipferl und Herrgott.
    Sehr geehrte Ehrengäste, herzlich willkommen in der Hauptwerkstätte St.
    Pölten.
    Es ist natürlich nicht alle Tage so, dass so viele Gäste bei uns sind und vor allem nicht, eines nicht, wir haben nicht alle Tage einen Bundeskanzler bei uns.
    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, erstens einmal herzlichen Dank für die Veranstaltung, für den Empfang hier und dass ihr so zahlreich gekommen seid.
    Dieser Platz wird nächstes Jahr mit unserer 1000-Jahr-Feier
    nicht nur 1.000 Jahre Krems erleben, sondern auch 50 Jahre Zweite Republik.
    50 Jahre einer Republik, die international um ihre Erfolgsstory beneidet wird und als Repräsentanten dieses erfolgreichen Weges
    erlaube ich mir, den Spitzenkandidaten der österreichischen Sozialdemokratie, unseren Bundeskanzler, Dr. Franz Franitzki, auf das Allerherzlichste begrüßen zu dürfen.
    Wir brauchen noch ein starkes Finish, wie es beim 10.000-Meter-Lauf heißen würde.
    Wenn die Läufer schon ihre Runden gedreht haben und Runden und Runden,
    Einer gewinnt.
    Die mit dem starken Finish müssen wir sein.
    Ich wünsche euch alles Gute.
    Verabschieden wir unseren Bundeskanzler Dr. Franz Menitzki mit einem kräftigen Applaus um die besten Wünsche aus Brunnen-Gebirge und dem Bezirk Mödling für die Nationalratswahlen am 9.
    Oktober.
    Eine Reportage über den Wahlkämpfer Franz Fronitzki.
    Zwischendurch was für Fußballfreunde im Wiedereich-Journal.
    Europa gab Auslosung, heute, wie immer, in der Schweiz durchgeführt.
    Pokalsiegerbewerb, zweite Runde.
    Die Wiener Austria spielt gegen Chelsea, den britischen Erstdivisionären.
    UEFA Cup, Admiravacca gegen eine französische Mannschaft, Cannes und der FC Tirol gegen eine spanische Mannschaft Deportivo La Coruña.
    Das war die Europa-Cup-Auslosung, zweite Runde, heute durchgeführt.
    Zurück nach Österreich zur Wirtschaft.
    Die AMAG, das Milliardengrab der verstaatlichten Industrie, wird derzeit gesund geschrumpft und saniert.
    Im Fundus der Austria-Metall finden sich allerdings allerhand Altlasten.
    Eine davon ist eine sogenannte Human-Zentrifuge.
    Eine Anlage, mit der Kosmonauten und Kampfflieger das Verhalten in der Schwerelosigkeit oder bei extremen Beschleunigungen üben können.
    Bei der AMAK hatte die Sowjetunion eine derartige Humanzentrifuge bestellt, auftragswert so an die 1,5 Milliarden Schilling.
    Die Anlage ist jetzt praktisch fertig, aber Russland will sie nicht mehr.
    Es sei denn, Österreich gewährt einen neuen Kredit.
    Aus Oberösterreich mehr davon von Werner Hofer.
    Bei der AMAK in Ranshofen setzt man, was das Milliardengeschäft mit Russland betrifft, auf Durchhalten und Zweckoptimismus.
    Der russische Partner habe bis 31.
    Oktober 1994 Zeit, den Vertrag zu erfüllen und die 1,5 Milliarden Schilling für die Humanzentrifuge zu bezahlen, erklärte AMAK-Unternehmenssprecher Martin Hoyers heute Vormittag.
    AMAK-Generaldirektor Hammerer war nicht erreichbar.
    Die AMAG erfülle jedenfalls den Vertrag punktgetreu.
    Was heißt, die Humanzentrifuge, übrigens die weltweit größte Anlage dieser Art, liegt fix und fertig verpackt in Ranshofen und könnte sofort Richtung Empfänger, das Raumfahrtszentrum Swez, da bei Moskau, ausgeliefert werden.
    Jetzt kam allerdings der Tiefschlag.
    Der russische Abnehmer für die Humanzentrifuge steht offensichtlich vor dem Problem, kein geeignetes Gebäude für die Großanlage zu haben.
    Für einen entsprechenden Bau wollten die Russen jetzt von Österreich einen Kredit über 300 Millionen Schilling, der durch die österreichische Kontrollbank besichert werden sollte.
    Die Errichtung des Gebäudes sollte durch westliche Firmen erfolgen.
    Das Finanzministerium hat, zumindest laut einer Aussendung des grün-abgeordneten Anschober von heute Vormittag, diesen 300-Millionen-Kredit aber abgelehnt.
    Seitens des Finanzministeriums liegt bis zur Stunde noch keine Stellungnahme dazu vor.
    Sollte der russische Abnehmer tatsächlich keine Möglichkeit zur Finanzierung des Gebäudes finden, und zwar bis Ende Oktober, dann ist die Sache geplatzt.
    Wobei die AMAG darauf verweist, dass das Geschäft ohnehin durch die österreichische Kontrollbank besichert sei.
    Der Ausdruck Flop, der im Zusammenhang mit der Zentrifuge die Runde macht, und zwar sowohl im Unternehmen als auch in der politischen Diskussion, dieser Ausdruck sei aus der Sicht der AMAG daher nicht zutreffend, erklärte Unternehmenssprecher Hoyers.
    Was mit der fertigen Zentrifuge allerdings geschieht, wenn sie die Russen nicht nehmen, ist fraglich.
    Weltweit ist der Markt für derartige Anlagen naturgemäß nicht groß.
    Dies ist übrigens auch einer der Gründe, warum sich die AMAG bzw.
    ihre Tochterfirma Austria Metallsystemtechnik, kurz AMST, aus dem Humanzentrifugengeschäft überhaupt zurückzieht.
    Ob die AMST, bei der zurzeit an die 40 Mitarbeiter beschäftigt sind, liquidiert wird, ist noch nicht entschieden.
    Werner Hofer hat berichtet neue Probleme um die Humanzentrifuge, der Amag.
    Es war vor 20 Jahren, 1974, da wurde der Abgenauer David Zwilling auf Atomic in St.
    Moritz Abfahrts Weltmeister.
    Damals war die Salzburger Skifirma auf den Rennpisten und bei den Kunden auf Erfolgskurs und Alois Rohrmoser, der kleine Wagnermeister aus dem Pongau, hatte es geschafft.
    Zwei Jahrzehnte später soll es bei der inzwischen pleitegegangenen Firma mit dem zum Liftunternehmer avancierten David Zwilling wieder aufwärts gehen.
    Alois Rohrmoser kämpft für diese Lösung und damit auch für eine große österreichische Skilösung.
    Herbert Huter berichtet von einer Pressekonferenz heute in Wien.
    Totgesagte leben länger, das gilt auch in der Affäre Atomic.
    Zur heutigen Pressekonferenz begrüßte Alois Rohrmoser, der von der Fortführung seines Lebenswerkes in österreichischer Hand sprach und er appellierte an die BAWAG.
    Ich hoffe also, dass es wieder ein Gespräch geben sollte zwischen mir und Herrn Generaldirektor Flötl, mit dem ich immerhin über 30 Jahre sehr gut gearbeitet habe und ich kann es mir heute eigentlich noch nicht vorstellen, dass das
    nicht noch einmal möglich ist, mit ihm zu sprechen.
    Ich glaube vielmehr, dass er nicht alle Informationen bekommen hat und ich glaube vielmehr, dass
    es sehr abgeblockt wurde.
    Die BAWAG selbst entzandte zur Pressekonferenz einen stillen Beobachter.
    Auf die Frage nach einer von der BAWAG geforderten Bankgarantie für die in Rede stehenden 400 Millionen Schilling Eigenkapital für Atomikneu, sagt Interessentensprecher David Zwilling, der an der Pizdaler Gletscherbahn beteiligt ist.
    Also wenn das erforderlich ist, kann die
    die Summe als solches beigebracht werden, dass man in der Lage ist, dieses Geld beizubringen.
    Aber das heißt nicht, dass wir sagen, okay, wir geben diese 400 Millionen für was, was wir noch nicht wissen, was wir dafür bekommen.
    Ja, was bekommt man wirklich dafür?
    Nächste Frage, wem gehören eigentlich die Atomic-Markenrechte?
    Dazu Anwalt Ernst Kalupski.
    Zu den Markenrechten kann man derzeit sagen, dass die Markenrechte nicht bei der Atomic-Force Bord liegen, sondern Inhaber der
    nach wie vor Herr Rohrmoser persönlich ist.
    Das bedeutet, dass die Markenrechte in den persönlichen Konkurs Alois Rohrmoser fallen.
    Das bedeutet, dass ein Erwerber des Unternehmens Atomic Force Sport sich auch hinsichtlich der Marken mit dem Masseverwalter im Konkurs Alois Rohrmoser auseinanderzusetzen hat.
    Alles in allem heißt das, erstens, die Atomic-Interessenten verhandeln mit dem Masseverwalter über einen noch nicht definierten Kaufpreis für das Unternehmen.
    Zweitens, im Falle einer Einigung wird Atomic mit 400 Millionen Schilling Eigenkapital ausgestattet.
    Drittens, die Lieferanten-Gläubiger sollen zu 100 Prozent bedient werden.
    Die BAWAG hat hier nur 50 Prozent geboten.
    Was die BAWAG bekommt, soll der Konkursrichter entscheiden.
    Viertens, die erforderlichen Betriebsmittel werden bereitgestellt, Standorte und Arbeitsplätze werden weitgehend garantiert.
    Mit von der Partie ist auch der Skihersteller Hagan in Gestalt von Firmenchef Franz Siegesleutner.
    Er drängt auf eine rasche österreichische und private Skilösung.
    Das ist eine sehr starke Verunsicherung unserer gesamten Abnehmer zu erkennen und das unmittelbar vor einer neuen Saison.
    Nicht nur unser Unternehmen, sondern auch nach Rücksprache mit anderen Firmen konnte feststellen,
    unser Hauptmarkt in Japan ein sehr zögerliches Verhalten der japanischen Abnehmer vor Saisonbeginn an den Tag legt.
    Anfragen treffen ein, die von den Unternehmen in Österreich momentan nicht beantwortet werden können.
    Ein zweiter Grund
    ebenfalls nicht nur auf unser Unternehmen zutreffen, sondern auch auf andere Unternehmen, ist, dass die Skiindustrie in Österreich sich weiterhin in einer Phase befindet, wo ein sehr hoher Investitionsbedarf gegeben ist und dieser Investitionsbedarf in den nächsten Wochen ausgelöst wird, um für die nächste Saison entsprechend gerüstet zu sein, um gegen die Franzosen auch wirklich ordentlich antreten zu können für die nächste Saison.
    Ich darf vielleicht kurz auf die Kernpunkte einer österreichischen Ski-Lösung eingehen.
    Nummer 1, mit Einbezug weiterer Skifirmen.
    Punkt Nummer 2, Konzentration der Fertigungslinien.
    Nummer 3, teilweise sich bereits
    abzeichnende Investitionen zielgerichtet durchzuführen, Synergieeffekte in allen nichtproduktiven Bereichen zu nutzen und einer der wesentlichsten Punkte natürlich die Eigenständigkeit der jeweiligen Marke im Vertrieb abzusichern.
    Siegesleutnant sagt darüber hinaus, dass er das Recht hat, seine japanischen Teilhaber auszukaufen.
    Das Wort über all das Miteinander haben jetzt der Gläubigerbeirat, in dem auch die BAWAG sitzt, der Masseverwalter und der Konkursrichter.
    Und damit zurück zu Louis Glück.
    Herbert Hutter hat berichtet, so also soll die Atomiklösung aussehen und auch eine österreichische Skilösung soll darum herum aufgebaut werden.
    Vielleicht zwischendurch ein kurzer Blick auf das, was wir noch planen in dieser Sendung.
    Eine Stellungnahme vom Bundeskanzler Warnitzki zur jüngsten scharfen Kritik von ÖVP-Obmann Bussegg am Wiener Polizeipräsidenten Bögl.
    Bussegg hat sich unter anderem
    auf Bögls Alkoholkonsum bezogen.
    Wir haben ein Interview mit der Leiterin der Documenta Kassel.
    Wir fragen, woher die Computerspielsucht kommt.
    Wir beleuchten das schwierige Verhältnis der Franzosen zu ihren Moslems und wir berichten aus Ungarn, dass dort die Ausländergesetze verschärft werden.
    Ungarn ist ein Land, das von der modernen Völkerwanderung besonders betroffen ist.
    In den Zeiten des Kommunismus war Ungarn ein Zielland für viele Emigranten aus dem afroasiatischen Raum.
    Seit der Wende im Osten kamen viele Auswanderungswillige aus eben diesen Ländern.
    Eine neue Asylantenwelle lösten die Jugoslawien-Kriege aus.
    Und dazu kommen die ungarischen Minderheiten in die Nachbarländer, die auch oft ins Mutterland zurückstreben.
    So leben heute etwa 150.000 Ausländer in Ungarn und die Regierung in Budapest sieht sich genötigt, die fremden Gesetze zu verschärfen.
    Denn in den letzten Jahren sind wohl eine Million Ausländer an den Grenzbalken zurückgewiesen worden.
    Und 30.000 werden pro Jahr beim Versuch erwischt, illegal nach Ungarn zu kommen.
    Aber trotzdem ist die Dunkelziffer hoch, Karl Stibschitz berichtet.
    Die Aktion kam überraschend.
    Ohne Vorwarnung stürmen 15 Polizisten in das elegante Restaurant und beginnen die Papiere der Gäste zu kontrollieren.
    Das Hong Kong Pearl Garden ist ein eher teures chinesisches Lokal und es gilt als beliebter Treffpunkt westlicher und asiatischer Manager mit mehrjährigem Arbeitsvertrag in Ungarn.
    Die Polizisten interessieren sich für Visa und Aufenthaltsgenehmigungen der Gäste.
    In der Küche schließlich werden sie fündig.
    Zwei Küchengehilfen werden als aus Rumänien stammende U-Boote identifiziert und abgeführt.
    Ähnliche Razzien wurden und werden in mehreren von westlichen Ausländern frequentierten Lokalen sowie Studentenheimen abgehalten.
    Das ist das Ergebnis eines neuen fremden polizeilichen Rechts, mit dem Ungarn die illegale Einwanderung bekämpfen möchte.
    Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist Ungarn ein Einwanderungsland.
    Jährlich ersuchen zwischen 25.000 und 30.000 ausländische Staatsbürger um eine Aufenthaltsgenehmigung.
    Die Dunkelziffer ist hoch, aber unbekannt.
    Zahlreiche multinationale Unternehmen haben ganze Stäbe von amerikanischen Mitarbeitern mit ins Land gebracht.
    Die vor allem aus Rumänien stammenden Schwarzarbeiter dagegen stellen mit Stundenlöhnen von nur 10 Schilling eine echte Konkurrenz für ungarische Bauarbeiter dar.
    An bestimmten Plätzen in Budapest warten rumänische Tagelöhner zu Dozenten in der Früh auf einen Arbeitgeber.
    Das soll nun ein Ende haben.
    Die Aktion Scharf wurde auch auf die Grenzstationen ausgedehnt.
    Einreisende Ukrainer, Serben und Rumänen müssen beweisen, dass sie genügend Geld für den Aufenthalt haben.
    Seit Beginn der verschärften Kontrollen wurden mehr als 100 Ausländer des Landes verwiesen.
    Wer sich längerfristig in Ungarn niederlassen will, muss nun einen Bogen mit 42 Fragen ausfüllen.
    Man muss sich einem AIDS-Test unterziehen, einen Miet- sowie einen Arbeitsvertrag vorweisen sowie recht detailliert über sein Bankkonto Auskunft geben.
    Österreichische Manager sind davon nur in Einzelfällen betroffen, da die allermeisten Unternehmen von Österreich aus geführt werden.
    Das politische Ziel der verschärften Gangart in Ungarn ist unter anderem eine Angleichung an die Europäische Union.
    Mit dem 01.01.1995 liegt Ungarn direkt an der Außengrenze der EU.
    Als Beigtrittskandidat möchte man wohl auch in der sensible Materie der Migrationspolitik den strengen westeuropäischen Normen entsprechen.
    Ungarn verschärft wie alle europäischen Länder seine Ausländer, seine Migrationsbestimmungen.
    Aus den Kinderzimmern verschwinden die Teddybären und die Bauklötze, die Lesefiebeln und die Rechenschieber.
    Ihre Stelle nehmen die Computerspiele und die Computerprogramme ein.
    60 Prozent der österreichischen Kinder verbringen neun Untersuchungen zufolge einen guten Teil ihrer Freizeit vor dem Computer.
    Auf dem Spielekongress in Baden bei Wien diskutieren seit heute früh Spielexperten darüber, ob die Computerspiele bei den Kindern Schäden anrichten können.
    Dazu ein Beitrag von Edith Bachkönig.
    Ein Klick mit der Maus genügt und man betritt die Welt der Seeräuber, Detektive und den Zauber der Märchen.
    Bei so manchen Spielen werden auch Monster ermordet, Blut spritzt und schreckliche Schreie ertönen.
    Vor den Bildschirmen sitzen die Kinder und drücken gekonnt die richtigen Tastenkombinationen.
    Die Spiele schaden den Kindern nicht, wie man in den 80er Jahren geglaubt hat, sagt der Psychologe Erich Löschenkohl von der Universität Klagenfurt.
    Die neuesten empirischen Forschungen bestätigen sogar das Gegenteil.
    Sie helfen den Kindern, ihre Probleme zu bewältigen, seien es Probleme in der Familie, Heimweh oder gar Liebeskummer.
    Der Grund ist, die Spiele der 90er Jahre sind keine dummen Punktezählspiele mehr, sondern interaktive Geschichtenerzähler.
    Die Story schreiben die Kinder selber.
    Sie erkunden bisher unbekannte Welten, experimentieren, bilden Hypothesen darüber, wie es weitergehen könnte.
    Kurz, sie kommunizieren mit dem Computer.
    Die Welt des Irrealen, sagt der Psychologe Löschenkohl, können sie dabei klar von der realen Welt unterscheiden.
    Man darf die Dinge nicht immer sofort negativ sehen.
    Es kann sein, dass einzelne Personen
    auch bei Kindern, die sich total isolieren.
    Sie engern ihre Tätigkeit auf nur ein Trittziel ein, das ist das Spielen, diese Art von Spielen.
    Sie können nicht aufhören.
    Wenn man es gewaltsam unterbricht, haben Sie nur einen Wunsch, es sofort wieder aufzunehmen.
    Sie sondern sich ab, verlieren die sozialen Kontakte, aber der Computer muss nicht dran schuld sein.
    Meist ist es genau umgekehrt.
    Er wird nur benutzt als Medium, als eine Art Flucht.
    Man sagt, dass man sich verirrt.
    In der Irrealität ist das ein anderes Problem, das ist aber eher pathologisch dann schon.
    Normalerweise geschieht das nicht.
    20, 30, 40 Stunden sitzen die Kinder vor den Bildschirmen, bis sie durch alle Welten hindurch am Ziel ankommen.
    Die Eltern stehen meistens ratlos daneben.
    An ihnen liegt es aber, sagt Löschenkohl, dass die Kinder den richtigen Umgang mit dem Computer lernen.
    Schon früh müssen sie lernen, die Maschine auch abzudrehen.
    Wenn sie einmal 14 sind, ist es zu spät.
    Nach Ansicht des Psychologen sollten Kinder schon von klein auf an den Computer gewöhnt werden, am besten schon im Vorschulalter.
    Es wird schon nicht mehr lange dauern, sagt Löschenkohl, und die Computerspiele werden auch in die Schulen einziehen.
    Wenn das eines Tages alles eindringt in die Lernwelten der Schule, dann wird es sicherlich viel interessanter sein im Sinne von selbststeuerndes Lernen, sich selbst aneignen, sich selbst dabei kontrollieren.
    war übrigens wichtig bei österreichischen Jugendlichen zum Computer, die sagen, er ist eben jemand, der sofort eine Meldung gibt, dass er es da nicht richtig macht, du könntest es so machen und so.
    Den können sie offensichtlich als kritisierende Autorität anerkennen.
    Der ist nicht wertend und der gibt dir auch keine Bestrafungen aus.
    Fast alle Lehrer und Eltern lehnen die Computerspiele ab.
    Das ist genau das Falsche, sagt der Klagen vor der Spielpsychologe Löschenkohl, denn damit stellen sich die Eltern gegen die Zukunft.
    Sie sollten sich besser der Verantwortung stellen und mitspielen.
    Sie sollten ihnen auch bei der Auswahl der Spiele helfen.
    Im Jugendministerium wird gerade eine Liste von Positiv- und Negativspielen erstellt.
    Eine erste Liste hat das Landesjugendreferat Oberösterreich bearbeitet.
    Bestellen kann man sie unter der Adresse walterstraße24 40 20 Linz beim Landesjugendreferat.
    Edith Bach-König hat Berichte 3 von 1.
    Aus der indischen Hauptstadt Delhi werden die ersten beiden Todesopfer der vor zwei Wochen in Surat ausgebrochenen Pest gemeldet.
    Damit sind bisher offiziell 50 Menschen in Indien an der Infektionskrankheit gestorben.
    In Delhi wurden die Schulen und die Kinos geschlossen.
    Insgesamt erkrankt sind in Indien ungefähr 2000 Menschen.
    Inzwischen wächst in Europa die Besorgnis, dass Flüchtlinge aus den indischen Krankheitsgebieten die Pest in europäische Länder einschleppen könnten.
    In Großbritannien etwa gibt es acht Pestverdächtige.
    In Berlin war vorgestern ein Verdachtsfall aufgetaucht, offensichtlich aber kein Erkrankter.
    Die österreichische Gesundheitsministerin Christa Krämer hat heute zu einer Pressekonferenz gerufen, um zu sagen, wie sie aus österreichischer Sicht diese Problematik sieht.
    Hans-Christian Unger war bei dieser Pressekonferenz, er ist nun am Telefon.
    Hier sein Bericht.
    Ja, Louis Glück, die Pressekonferenz ist noch im Gang und Gesundheitsministerin Krista Kramer hat hier Beruhigungspillen verteilt.
    Es seien alle Maßnahmen getroffen worden, um ein einschleppender Pest aus Indien nach Österreich zu verhindern.
    Die Aktivitäten konkret, alle EU-Staaten und auch die Türkei wurden gebeten, beim Eintreffen von Direktflügen die Transitreisenden nach Österreich in ihre Gesundheitskontrolle mit einzubeziehen.
    Ebenso wird der medizinische Dienst des Flughafens in Schwechert, Transitpassagiere, die Österreich indirekt, also über eine Zwischenlandung aus Indien, erreichen, zu untersuchen.
    Und die Passagiere werden mittels Aushang darauf aufmerksam gemacht.
    Die lückenlose Kontrolle im Transitbereich dürfte sich allerdings immer wieder etwas problematisch gestalten.
    Eine Umfrage bei den heimischen Airports hat ergeben,
    dass es keine direkten Linien oder Charterflüge von und nach Indien gibt.
    Und so erfolgt jetzt die Kontrolle hier direkt am Passschalter.
    Inder und Reisende mit indischem Visum bzw.
    Ausreisestempel werden über ihren Zeitpunkt des Verlassens von Indien befragt.
    Ist dieser Zeitpunkt kürzer als eine Woche, dann weist man sie sofort dem diensthabenden Flughafenarzt zu.
    Grundsätzlich, so klein man, steht man in permanentem Kontakt mit der Botschaft in Delhi.
    Eine Telefonnummer des Bürgerservice noch, wo es Informationen gibt, 0 6 6 0 6 1 3 8, ich wiederhole, 0 6 6 0 6 1 3 8.
    Heute hat übrigens noch auch der Verein für Konsumenteninformation darauf aufmerksam gemacht, dass seiner Meinung nach aufgrund der Pest in Indien jeder das Rest
    das Recht zum Rücktritt von der Reise hat, wenn er diese Destination bei seinem Reisebüro gebucht hat.
    Soviel hier aus dem Gesundheitsministerium und ich gebe zurück ins Studio des Mittagsschonals.
    Ein Live-Bericht von Hans-Christian Unger.
    Und wir kommen noch einmal zu den aufsehenerregenden Äußerungen von ÖVP-Chef Vizekanzler Erhard Bussig heute im Mittagsschanal.
    Er sagte, dass zum Beispiel der Wiener Polizeipräsident Günther Bögl ein Beispiel sei für den Verfall der SPÖ, der Alois Mock ja empfohlen hat, in die Opposition zu gehen.
    Bussig formulierte unter anderem, dass Bögl
    nicht genug nüchtern sei für die Ausübung seines Berufes.
    Er attackierte seine Frau als Käuferin von Matura-Zeugnissen und er sagte, die Sekretärin Böglis nehme Drogen.
    Wir haben Bundeskanzler Franz Franitzski, den SPÖ-Chef, gefragt, wie er das sieht, ob er meint, dass nun im Wahlkampf wirklich die Schlammschlacht ausgebrochen ist.
    Ja, wenn das, was Buseg heute sagte, Wahlkampf sein sollte, dann ist er nicht der Wahlkampf zur Schlammschlacht geworden, sondern Buseg zum Schlammwerfer.
    Sollte das eine einmalige Entgleisung sein, ist es immerhin bewerkungswert für jemand, der Wissenschaftsminister ist oder jedenfalls sein möchte.
    Ich kann dazu nur sagen, dass offensichtlich die Äußerungen des Außenministers Mock für Busek eine Art von Marschbefehl waren, nämlich auf die Sozialdemokratie in unqualifizierter Weise loszugehen.
    Was auch bemerkenswert ist, dass der Spitzenkandidat und der Parteiobmann, wie er es gesagt hat, Mock, hat die Fahne aufgezogen, wo offensichtlich dieser Fahne salutieren muss.
    Ansonsten drückt sich hier der ganze Neid in Wirklichkeit aus, in der Innenpolitik kaum so etwas erreicht zu haben, wie ein so erfolgreicher Minister Wirbschnack.
    Und es drückt sich dabei auch aus, dass sich der Spitzenkandidat der Volkspartei
    durch Beamtenbeschimpfung und Verunglimpfung seiner Familienmitglieder dieses Beamten auf ein sehr, sehr niedriges Niveau begibt.
    Und ich rufe aber nur Busek zu, sollte er, nachdem er gestern beim runden Tisch bei der abschließenden Fernsehdiskussion eine klare Linie zunächst einmal zeichnete, die beiden großen Parteien sollten auch in der Zukunft zusammenarbeiten,
    Er soll da jetzt eine klare Linie angeben, wie er das gemeint hat, ob das ernst war.
    Wenn ja, dann ist er gut beraten, nicht alles so zu zerschlagen, dass das womöglich nach der Wahl dann außerordentlich schwierig wird.
    Busseck verschlägt vielleicht zu viel, sagt Bundeskanzler Franz Franitzki als Reaktion auf die Kritik Bussecks an Günter Bögl, den Wiener Polizeipräsidenten.
    Wir kommen zur Kultur im ITAG-Journal.
    Die Documenta in Kassel gilt immer noch als die international größte und wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst.
    Die nächste, die zehnte Documenta, wird 1997 stattfinden.
    Und erstmals wird diese Großausstellung von einer Frau geleitet.
    Sie heißt Catherine David, kommt aus Paris und hält sich derzeit in Wien auf, wo sie heute Abend im Museum Moderner Kunst die Ausstellung des französischen Bildhauers Tronigrand eröffnet wird.
    Robert Bilek hat mit Kathrin David, der derzeit wohl mächtigsten Frau im internationalen Kunstbetrieb, gesprochen und den folgenden Beitrag gestaltet.
    Während der belgische Dokumentamacher Jan Hood Kritiker und Journalisten im Vorfeld der Documenta 9 mit Konzepten und Künstlernamen überschwemmt hat, hält sich die 40-jährige Französin Kathrin David auch drei Monate nach Antritt ihrer Funktion eher bedeckt und sagt von der kommenden Documenta vorwiegend nur das, was sie nicht sein soll.
    Die Documenta ist kein Wettbewerb, sie ist keine Kunstmesse und auch nicht bloß eine Liste von Namen.
    Sie ist vielleicht eine Ansammlung von Künstlerarbeiten.
    Wenn ich jetzt noch nichts darüber sage, ist das keineswegs Teil einer Geheimstrategie, aber ich mag den Medienrummel nicht, sondern bevorzuge eine stillere Art der Kommunikation.
    Der Kampf um die Kunst ist der Kampf um den Sinn.
    Und die Krise sei geradezu der tiefere Sinn der Ästhetik.
    Die Dokumenta 10 könne daher nur experimentell und vorausblickend sein, meinte David und ließ anklingen, dass sie möglicherweise den Rahmen der bildenden Kunst sprengen und Randbereiche wie Film, Literatur und Musik in das Gesamtspektakel miteinbeziehen wolle.
    Gegenwärtigen Trends wie etwa einer politisch stark engagierten Kunst steht sie skeptisch gegenüber.
    Diese sogenannte politische Kunst im Moment scheint mir problematisch zu sein.
    Denn ich halte Kunst nicht für eine Ansammlung politischer Haltungen.
    Man muss ja nicht alles durcheinander mischen.
    Während Kathrin David bereits in den 80er Jahren als Kuratorin am Centre Pompidou und der Pariser Kunsthalle Jeux de Paume deutsche Künstler wie etwa Reinhard Mucha oder Lothar Baumgartner stark gefördert hat, ist sie in der österreichischen Szene so gut wie gar nicht zu Hause.
    Ich bin zum ersten Mal in Wien und daher nicht sehr vertraut mit der Szene hier.
    Alles, was ich darüber weiß, kenne ich nur aus Katalogen und Büchern.
    Die österreichischen Galeristen werden da wohl noch einiges an Vermittlungsarbeit zu leisten haben, um auch ein paar einheimischen Künstlern ein Plätzchen auf der 10.
    Documenta zu sichern.
    Und es ist klar, dass Kathrin David in den kommenden Jahren nicht nur die mächtigste, sondern auch die am meisten bedrängte Person im internationalen Kunstbetrieb sein wird.
    Dass sie die erste Frau in dieser Funktion ist, stört sie allerdings wenig.
    Jetzt bin ich schon 40 Jahre lang Frau und werde mein Geschlecht wegen der Documenta nicht ändern.
    Es gibt viele Frauen an entscheidenden Positionen in der Gesellschaft und in der Kultur.
    Ich halte das schon für normaler als normal.
    Und auch unsere Schlusslachrichten werden nun von einer Frau gelesen.
    Österreich.
    Das Wirtschaftsforschungsinstitut prognostiziert für 1995 ein preisbereinigtes Wirtschaftswachstum von 3%.
    Für heuer hat das Institut die Prognose von 2,5% auf 2,8% angehoben.
    Das Wirtschaftsforschungsinstitut ist damit optimistischer als das Institut für höhere Studien, das für 1995 mit einem Wachstum von 2,7 Prozent rechnet.
    Die Teuerung wird laut Prognose des Wirtschaftsforschungsinstitutes im kommenden Jahr bei 2,5 Prozent liegen.
    Slowakei.
    Bei den Parlamentswahlen heute und morgen sind etwa 3,8 Millionen Menschen stimmberechtigt.
    Das Hauptinteresse gilt der Frage, ob es dem ehemaligen Ministerpräsidenten Međija gelingen wird, wieder an die Macht zu kommen.
    In der Slowakei regiert zur Zeit eine Rechts-Mitte-Links-Koalition unter Ministerpräsident Moravčić.
    Vereinte Nationen, der UNO-Sicherheitsrat hat beschlossen, alle Sanktionen gegen Haiti aufzuheben.
    Die Maßnahme soll einen Tag nach der Rückkehr des rechtmäßigen Präsidenten Aristide in Kraft treten.
    Aristide musste 1991 ins Exil gehen.
    Schweiz.
    In Genf fand in den Mittagsstunden die Auslosung für die europäischen Fußballbewerbe statt.
    Austria Wien wird in Cupsiegerbewerb gegen den englischen Klub Chelsea spielen.
    Der FC Tirol tritt im UEFA Cup gegen La Coruña Spanien an.
    Admira Wacker trifft ebenfalls im UEFA Cup auf den französischen Klub Cannes.
    Dazu ein Hinweis.
    Erste Reaktionen zu dieser Auslosung hören Sie in einem Kurzsport nach 13 Uhr in Ö3.
    Und jetzt noch kurz zum Wetter.
    Heute Nachmittag, häufig sonnig, von Südwesten hier hin und wieder Wolkenfelder, im Bodenseeraum weiterhin Hochnebel, Temperaturen meist 18 bis 23 Grad.
    Das war das Mittagsschornal.
    Das nächste Schornal hören Sie dann um 17 Uhr, unser Schornal um 5.
    Die Mittagssendung ist zu Ende.
    Tonmeister war Franz Schenold, die Studioregie besorgte Karin Fischer und durch die Sendung hat sie Losglück geführt.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Haider, Edgard [Gestaltung] , Gianni, Ingeborg [Sprecher/in]
    Datum: 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Huhndorf, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ab 1.10. Änderungen in der Straßenverkehrsordnung
    Am 1.10. tritt die 19. Novelle zur Straßenverkehrsordnung in Kraft. Das große Diskussionsthema im Vorfeld war die Absenkung des Alkohollimits am Steuer auf 0,5 Promille. Dieser Punkt wurde aus dem Text gestrichen.
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Verkehr ; Justiz und Rechtswesen ; Straftaten ; Sucht ; Exekutive ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wien droht vertragsloser Zustand
    In Wien haben die praktischen Ärzte ihre Verträge mit der Gebietskrankenkasse gelöst. In Tirol haben die praktischen Ärzte und die Fachärzte selbiges getan. In der Steiermark hat die Gebietskrankenkasse von sich aus die Abkommen mit den Ärzten aufgekündigt. Die Verträge laufen im kommenden Jahr aus. Interview: Ärztekammerpräsident Michael Neumann.
    Mitwirkende: Thurnher, Ingrid [Gestaltung] , Neumann, Michael [Interviewte/r]
    Datum: 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Medizin ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Interessensvertretungen ; Föderalismus ; Sozialpolitik ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neue Lösung für Atomic?
    Der ehemalige Atomicchef Alois Rohrmoser kämpft um eine österreichische Lösung zum Fortbestand des Schiherstellers Atomic. Mit im Boot ist der ehemalige Schirennläufer und jetzige Unternehmer David Zwilling. Einblendung: Alois Rohrmoser, Einblendung: Interessentensprecher David Zwilling, Einblendung: Anwalt Ernst Chalupsky, Einblendung: Hagan Franz Siegesleutner.
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Rohrmoser, Alois [Interviewte/r] , Zwilling, David [Interviewte/r] , Chalupsky, Ernst [Interviewte/r] , Siegesleutner, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Sport ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Industrie ; Pressekonferenz ; Arbeitslosigkeit ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Salzburg
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pest: Österreich hat alle Vorkehrungen getroffen
    In Delhi wurden die ersten beiden Todesopfer der Pest gemeldet. Die Krankheit ist vor zwei Wochen in Surat ausgebrochen. Insgesamt 50 Menschen sind offiziell an der Infektionskrankheit gestorben. In Europa wächst die Sorge der Übertragung durch Flüchtlinge. Gesundheitsministerin Krammer besprach die österreichischen Maßnahmen.
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Medizin ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Luftfahrt ; Pressekonferenz ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Indien ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vranitzky zu Busek-Kritik an Bögl
    Vizekanzler und ÖVP-Obmann Busek sprach bei einer Pressekonferenz in Salzburg deutliche Worte gegen die SPÖ. Gegen Ende des Wahlkampfes eröffnete er eine Schlammschlacht, indem er den Wiener Polizeipräsident Bögl scharf attackiert. Bundeskanzler Vranitzky bezog dazu Stellung. Interview: Bundeskanzler Franz Vranitzky.
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / SPÖ ; Parteien / ÖVP ; Regierung ; Wahlen ; Interview ; Exekutive ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur "Dokumenta"-Leiterin Catherine David in Wien
    Die "Dokumenta" in Kassel gilt als die größte und wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Die 10. Dokumenta wird 1997 stattfinden. Erstmals wird diese Ausstellung mit Catherine David von einer Frau geleitet. Interview: Leiterin "Dokumenta" Catherine David.
    Mitwirkende: Bilek, Robert [Gestaltung] , David, Catherine [Interviewte/r]
    Datum: 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Kulturveranstaltung ; Museum ; Interview ; Kulturpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesrepublik Deutschland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Gianni, Ingeborg [Sprecher/in]
    Datum: 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1994.09.30
    Spieldauer 00:55:40
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1994.09.30 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-940930_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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